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Auf Augenhöhe mit der Nase

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Auf Augenhöhe mit der Nase

Fallen... Fallen... Immer weiter... Immer wieder... Das ist mein Leben.
 

Ich falle nicht in meinen Tot. Wenn ich aufpralle tut es nicht weh. Ich bleibe einfach liegen bis zum nächsten Spiel. Das beste worauf ich hoffen kann ist es komplett zu verschwinden. Immer wenn ich eine Reihe von Blocks ausfülle. Dann bin ich Glücklich.
 

Ihr findet es wahrscheinlich merkwürdig, warum ich nur darauf hoffe zu verschwinden, und nicht am Leben bleiben will, aber ich bin ein Tetrisblock und zu verschwinden ist meine Aufgabe.
 

Darf ich mich vorstellen? Ich bin ein L-Block. Man nennt mich so weil ich geformt bin wie ein L. Ich bin ein langer Stab an dem ein Block abhängt. Und gerade falle ich wieder in Richtung meines Verschwindens. Ich sehe eine stelle, in die ich perfekt passen würde. Ein lange Linie aus leeren Blöcken. Die könnte ich ausfüllen, und mich mit meinem kleinen L-Haken an den Rest der Blöcke anhängen. Ich positioniere mich, und bin bereit zu verschwinden bis zum nächsten Spiel.
 

Huch! Warum stehe ich noch hier? Ich habe doch perfekt gepasst. Es war eine lange Linie die noch leer war. Zumindest meine unteren 2 Blocks müssten jetzt weg sein. Ach nein! Ich habe nicht gepasst. Nur bei den tieferen Reihen, war der Rest der Reihe schon ausgefüllt. Meine Blocks reichten nicht bis unten in. Jetzt bin ich dank meinem L hier fest geankert.
 

„Was hast du hier verloren?“ Ich habe mich direkt neben einem Quadratblock verankert. Ich antworte: „Ich dachte ich wäre lang genug.“ „Ja, und du warst es nicht. Und guck auf die Leiste. Der nächste Block wäre eine Linie gewesen. Die hätte da jetzt perfekt hin gepasst. Aber sie kann da nicht mehr rein, weil du ihren Platz blockiert hast.“
 

„Sei nicht so gemein zu ihm Quadrat. Ich hab auch gedacht er würde da hin passen.“ Ein T-Block von unten meldet sich zu Wort. Aber er gibt den Quadrat nur Gelegenheit weiter auf mir rum zu reiten. „Selbst wenn er 2 Reihen weg machen würde, hat er bei so eine Linie nichts verloren. Er blockiert nur die Spitze. Wenn ein Linienblock da rein fallen würde, könnten noch andere Blocks in die Linie. Also halte dich generell in Zukunft von solchen leeren Linien fern.“ Ich seufze und frage: „Wenn ich nicht in solche Linie kann, wo soll ich denn dann hin?“ Jetzt wird das Quadraht sauer: „Was weiß ich!?! Soll ich deinen Job auch machen!?! Fall dahin wo du hin passt!?“
 

Das ist das Problem. Ich passe nie irgendwo hin. Entweder ist mein Körper zu Lang, oder mein L-Haken zu kurz. Immer blockiere ich irgendwas, und die Reihen können nicht verschwinden. Die Linie hat nun auch keinen guten Platz mehr zum fallen, und bald verlieren wir dieses Spiel.
 

Zwischen den Spielen kommen wir in die Blockkantine. Hier bleiben wir bis wir wieder gebraucht werden, um die Mauer zu bauen die sofort verschwindet, wenn sie fertig ist. Ich sitze hier immer alleine. Doch da die Kantine nicht besonders groß ist, kann ich die meisten Gespräche mithören. Ich höre wie der Linienblock von vorhin sagt „Ja ich hätte da super rein gepasst. Doch dann hat er mir den Platz einfach weg genommen.“
 

Am liebsten wäre ich nie geboren worden. Warum muss ich diese hässliche L-Form haben? Warum kann ich keine Linie sein, oder ein Quadrat? Der Quadratblock der mich vorhin schon beschimpt hat ist viel lauter. Er will dass ich höre was er zu sagen hat. „Ja der L-Block hat alles versaut! Kam genau zur falschen Zeit!“ Am liebsten würde ich im Boden versinken. Oder ausnahmsweise mal als erster fallen...
 

„Mach dir nichts draus.“ Ein T-Block hat sich neben mich gesetzt. „Das Quadrat ist nur Eifersüchtig.“ Ich kenne diesen T-Block. Er ist ein wenig verrückt in der Birne. Warum sollte jemand Eifersüchtig auf mich sein? Ich der nirgendwo hinein passe. Der T-Block erklärt „Ihn kann man nicht drehen. Wir 2 sind die einzigen die 4 Richtungen haben, in die wir uns drehen können.“
 

Hm... Jetzt wo er es sagt. So habe ich es noch nie gesehen. Man kann mich in alle Richtungen drehen... Ich sollte es mal ausprobieren.
 

Ein neues Spiel... Wieder falle ich. Wieder sehe ich eine lange Linie ohne Blöcke. Daneben wieder der selbe Quadratblock. Er guckt schon böse zu mir rüber. Ich sollte mich lieber nicht an die Linie trauen. Aber wo könnte ich sonst hinpassen? Sonst ist alles nur 2 Blöcke breit. Wenn ich mich längs hinstelle, guckt meine L-Nase hervor und wenn ich mich auf die Nase stelle passe ich nicht.
 

Moment mal! Was hat der verrückte T-Block gesagt? Ich kann mich mehrmals drehen. Vielleicht sollte ich es mal ausprobieren. Wenn ich mich auf den Kopf stelle, bräuchte ich genau eine 2-Block-Plattform. Dort in der Ecke ist ein perfekter Ort dafür. Meine Nase passt in das Loch, und mein Körper ragt an der Wand nach oben.
 

Ich habe endlich meinen Platz gefunden. Unter mir sagt ein Zick-Zack-Block „Toll gemacht!“ Auch ein T-Block lobt mich. „Endlich hast du deinen Platz gefunden.“ Das letzte kam von einer Linie. Ein Linienblock lobt mich. Ich bin so Glücklich wie noch nie in meinem Leben. Mir fließt sogar eine kleine Träne vom Gesicht.
 

Ein weiterer Quadratblock fällt, direkt neben meinem L-Körper. Ich hab ihm Platz gemacht. Glücklich und zufrieden warte ich bis langsam meine Blocks verschwinden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  edibett
2013-04-05T04:57:30+00:00 05.04.2013 06:57
Ich finde die Story sehr schön und emotional. Ich weiß nicht, da ich dich ja nicht kenne, aber es wirkt, als wärest du der L-Block. Ich möchte in der Hinsicht nicht auf Klugscheißer tun, deshalb sage ich einfach, dass ich es liebe, wie du die Story geschriegen hast und ich sie in einer gewissen Art und Weise sehr niedlich finde. Liebe Grüße, edibett
Von:  _Puppyshipper_
2013-03-04T12:20:50+00:00 04.03.2013 13:20
hi
nun weiß ich wie sich der Lblock wirklich fühlt haha :) ich mag die Geschichte mein Lob hast du


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