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Ein Ende bedeutet immer auch einen Anfang

Wenn aus Liebe Freundschaft und aus Freundschaft Liebe wird
von

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Gedanken

Nachdem Seiya Bunny nach Hause gebracht hatte – er hatte ihr zum Abschied eine Umarmung gegeben – war er direkt in seine eigene Wohnung zurückgekehrt, die er mit Yaten und Taiki teilte.

Er lag nun auf seinem Bett, immer noch vollständig bekleidet, und dachte über den vergangenen Tag nach. Er hatte sehr viel Spaß mit Bunny gehabt und er vermisste sie bereits wieder.

Unweigerlich erinnerte er sich an das Feuerwerk und den Beinahe-Kuss. Er hatte es ihr angesehen, sie wollte diesen Kuss doch auch. Warum hatte sie sich im letzten Moment von ihm abgewandt und das Ganze in eine harmlose Umarmung verwandelt?

Er seufzte.

„Schätzchen…“, dachte er. „Was soll das alles nur?“

Er erinnerte sich an all die Momente, die er seit seiner Rückkehr auf die Erde mit Bunny erlebt hatte.

Direkt nach seiner Ankunft war sie ihm weinend um den Hals gefallen, hatte ihn an sich gedrückt. Sie hatte ihm gesagt, dass sie sich freue ihn wiederzusehen. Sie hatte ihn umarmt, nachdem er sie nach Hause gebracht hatte. Sicher, das konnte alles reine Wiedersehensfreude gewesen sein. So unter Freunden…

Aber was war mit all den Momenten danach?

Als sie gemeinsam frühstücken waren, sagte sie, er habe ihr so gefehlt und sie wäre nicht mehr so glücklich, würde er gleich wieder abreisen.

In seinem Zimmer hatte er ihr Foto betrachtet und ihn dann aus heiterem Himmel wieder umarmt. So liebevoll… So sanft… So wunderbar…

Bei ihrem gemeinsamen Spaziergang hatte sie gesagt, sie hätte es lieber, wenn er ein Mann wäre und sie sah richtig erleichtert aus, als er sagte, dass er auch einer sei. Und sie war so süß rot, als er ihr so nahe gekommen war.

Dann auf der Party hatten sie zusammen getanzt und er war sich ganz sicher, dass die Anziehungskraft beiderseitig war. Dass auch sie alles um sich herum vergessen hatte und ihn beinahe geküsst hätte.

Sie hatte ihn vor diesem verrückten Mädchen gerettet und sich so für ihn eingesetzt. Ihre Worte hatten ihn berührt…

Und dann – als Krönung! – der gemeinsam verbrachte Tag mit dem Feuerwerk zum Abschluss. Es konnte doch gar keine Zweifel geben. Sie hätten sich beinahe geküsst und sie sah bis kurz davor nicht so aus, als ob sie es nicht wollte. Im Gegenteil!

„Aaaaah!“, stieß er aus und raufte sich die Haare. Was sollte das alles nur? Warum tat sie das? Liebte sie etwa doch noch diesen Mamoru?

Nein, das konnte er sich nicht vorstellen. Damals, als sie ihn so vermisst hatte, war sie ganz anders drauf gewesen. Man hatte es ihr einfach angemerkt, dass ihr etwas fehlte. Dieses Mal war es nicht so. Aber woher dann diese Zweifel?
 

Als Seiya so darüber nachdachte, schoss ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf. Erwiderte sie womöglich tatsächlich seine Gefühle, traute sich aber nicht diesen freien Lauf zu lassen, weil er die Erde bald wieder verlassen musste?

Er wägte diesen Gedanken ab. Durchaus möglich… Sie war ein sehr emotionaler Mensch, vielleicht würde sie es einfach nicht verkraften, sich jetzt auf ihn einzulassen mit dem Wissen, dass er bald nicht mehr da sein würde.

Ihm ging es ja ähnlich, doch lebte er viel zu sehr für den Moment, um sich großartig Gedanken darüber zu machen. Außerdem würde er alles dafür tun, um mit ihr zusammen sein zu können. Er würde sein altes Leben aufgeben und gänzlich auf der Erde wohnen. Die Hauptsache war doch, dass er bei ihr sein konnte.

Vielleicht musste er einfach mal mit ihr darüber reden… Er wollte sie natürlich zu nichts zwingen, aber wenn das der Grund war, warum sie sich nicht gänzlich auf ihn einließ, dann konnte dem doch durch ein Gespräch Abhilfe geschafft werden.
 

Seine Hoffnung würde er jedenfalls nicht aufgeben. Damals schien die Situation ausweglos und er wusste, dass es nichts bringen würde, um sie zu kämpfen. Deshalb war er schweren Herzens nach Euphe zurückgekehrt.

Nun aber sah die Situation doch ganz anders aus. Seine Angebetete war nicht mehr mit ihrem Freund zusammen und so, wie sie sich ihm gegenüber verhielt, hielt er es für durchaus möglich, dass sie auch etwas für ihn empfand.

Morgen würde er dem mal nachgehen. Er hatte bei ihrem heutigen Stadtbummel bemerkt, wie sie ein Auge auf eine Kette geworfen hatte. Sie war zwar etwas teuer, aber von seiner Zeit als Leadsänger der Three Lights hatte er noch einiges Geld über. Er würde sie ihr kaufen, sie zum Essen ausführen und mit ihr über all das reden. Das war wohl das Beste….

Seufzend stand er noch mal auf, putzte sich die Zähne und entledigte sich seiner Kleidung. In Shorts bekleidet stieg er dann wieder ins Bett. Mit diesem Vorhaben im Hinterkopf konnte er endlich einschlafen.
 

Auch Bunny lag noch eine Weile wach, wie so häufig in letzter Zeit. Sie dachte ebenfalls über die Ereignisse des Tages nach.

Es war unglaublich, wie lieb Seiya zu ihr war. Er hatte ihr in der kurzen Zeit, die er wieder da war, so unglaublich viele liebe Dinge gesagt. So viel hatte sie von Mamoru in der ganzen Zeit, die sie zusammen gewesen waren, nicht gehört.

Wie oft hatte er ihr gesagt, dass sie süß oder hübsch war? Er hatte ihr Mut gemacht und ihr gesagt, dass er sie immer beschützen würde. Sie vertraute ihm mittlerweile blind. Sie würde ihm ihr Leben anvertrauen.

Es tat so weh, die Hoffnung in seinen Augen zu sehen, wenn sie zusammen waren. Zwar benahm er sich immer sehr selbstsicher und auf eine sehr charmante Weise frech, aber sie konnte ganz genau spüren, dass all seine Annäherungsversuche ernst gemeint waren. Seine Gefühle hatten sich seit damals wohl nicht geändert.

Ihre allerdings schon. Damals hatte sie nur einen guten Freund in ihm gesehen. Zwar war sie auch damals schon oft mal nervös in seiner Gegenwart gewesen und war seinem Charme tief im Innersten erlegen gewesen, aber verliebt war sie damals nicht gewesen.

Das hatte sich nun geändert. Sie hatte sich so sehr in ihn verliebt. Sie konnte nur noch an ihn denken und damit aber leider auch daran, dass sie niemals zusammen sein konnten. Durften! Es würde ihre Zukunft, die Zukunft ihrer Tochter zerstören. Das durfte sie niemals zulassen.

Es brach ihr das Herz, aber so war es nun mal. Sie konnte es nicht ertragen, seine Hoffnungen immer wieder aufs Neue zu zerstören. Es tat ihr alles so leid! Und dennoch konnte sie ihm in seiner Nähe kaum widerstehen.

Wenn er ihr so nahe kam, verlor sie sich immer wieder in seinen Augen. Er roch so gut und er fühlte sich immer so angenehm warm an. Er übte eine solche Anziehungskraft auf sie aus, dass ihr Verstand in seiner Gegenwart einfach aussetzte. Sie hatte nur noch das Verlangen bei ihm zu sein.

Und das durfte sie keinesfalls zulassen!

Wieder einmal weinte sie sich an diesem Abend in den Schlaf. Es war alles so ungerecht…
 

Am nächsten Morgen trat Seiya einigermaßen gut gelaunt in die Küche, in der Taiki und Yaten bereits saßen. Die beiden sahen ihn mit ernsten Gesichtern an.

„Wir müssen mit Dir reden, Seiya.“, richtete Taiki das Wort an ihn.

Was war nun schon wieder los?

Fragend sah Seiya seine beiden besten Freunde an. Ging es etwa wieder um Bunny? So wie damals? Aber sie hatten sie doch jetzt akzeptiert!

„Wir sollten uns langsam mal über unsere Abreise Gedanken machen.“, sprach Yaten dann das aus, was Seiya im Moment wirklich nicht hören wollte.



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