Im Hades bleibt alles anders
Thron über Konvention
Das Leben kommt von vorn
Stehst unter einem hellen Stern, einem hellen Stern
Verträum dich in deinem Traum
Verlass dich auf Zeit und Raum
Du gehörst zum festen Kern
Setsuna war aus seinem Traum erwacht. Regungslos saß er vor der leblosen Sara inmitten der düsteren Einöde von Staub und Trümmern. Er fiel Kira schluchzend in die Arme. Dieser blutete aus dem Mund. Das Amulett, mit dem er seelisch verbunden war, hatte einen Sprung erlitten.
"Solange ich nur Saras Lächeln bewahren hätte, solange wäre ich glücklich gewesen. Das ... war doch alles, was ich wollte!" Setsunas Tränen vermischten sich mit dem Blut Kiras.
Trockne die Tränen, zieh deine Kreise
Der stille Weg folg dem Sonnenaufgang leise
Tanz den Tanz auf dünnem Eis
Am Horizont erschien ein helles Licht. Seine warmen Strahlen waren grell, doch gleichzeitig beruhigend. Es war der sechs-flügige Engel, der Setsuna schon in der Fabrik erschien - Adam Kadamon, auch Seraphita genannt. Das sanfte und vertraute Licht bohrte sich in Setsunas Kopf. Eine seltsame Stimme setzte sich fest in ihm...Sie war weder männlich noch weiblich.
Adam Kadamon, die höchste Schöpfung Gottes, forderte ihn auf, das Siegel des Steins zu brechen und die verfluchte Seele zurück in die Erde zu schicken. Die von Gott geführte Armee der Engel musste gestürzt werden. Und nur einer konnte dies tun - Setsuna, als Reinkarnation des Engels Alexiel.
Forder das große Gefühl
Durchquer den Hades zum Ziel
Surf auf dem Scheitelpunkt des Lichts
Erwarte viel, lebe für den Transit
Zwing das wahre Geschick
Ein Silberstreif am Horizont
Er würde Saras Seele zurückholen, wo auch immer sie ist. Er würde es für sich und die Welt, die ihn geboren hatte, tun. Adam Kadamon eröffnete ihm, dass Saras Seele in den Tiefen des Hades weilt. Fest entschlossen verkündete Setsuna, sich in den Hades zu begeben. Kurai versuchte ihn abzuhalten: "Schwachkopf!" Doch auch davon ließ er sich nicht abhalten. Sara, sein einziges Begehren - er würde sie zurückholen. Das Unmögliche musste möglich sein.
Kira trug das Schwert Nanatsusaya herbei, dass sich aus dem Amulett geformt hatte.
Er holte aus und stieß es direkt in Setsunas Herz.
Aufgespießt von der Klinge Nanatsusayas fiel er zu Boden.
Das Letzte, was seine Augen am Horizont erblickten, waren die silbernen Strähnen Kurais, die entsetzt seinen Namen heraus schrie.
Dann wurde es dunkel um ihn, das Licht verschwand und die Dunkelheit füllte sich um ihn.
Stell die Uhr auf null, wasch den Glauben im Regen
Die Sintflut ist verebbt, die Sünden vergeben
Kein Ersatz - deine Droge bist du, bist du
Und Tokyo stand still.
Adam Kadamon hatte die Erde in Raum und Zeit fixiert.
Nichts war so stark wie Setsunas Wille - auch nicht die Drogen Rosiels.
Es gibt viel zu verlieren, du kannst nur gewinnen
Genug ist zuwenig - oder es wird so wie es war
Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders
Der erste Stein fehlt in der Mauer
Der Durchbruch ist nah
Setsunas Geist schwebte durch das Dunkel. Völlig schwerelos spürte er, wie er sich in das unbekannte Tutorial des Todes begab. Wie einst Orpheus sich aufmachte, um seine Geliebte im Hades zu finden.
Er musste einfach Sara finden, wenn nicht, wollte er nicht weiterleben. Immer in Bewegung bleiben, nur nicht aufgeben, denn sobald er aufgeben würde, wäre seine Schwester für immer verloren.
Kommt der Moment, kommt die Zeit
Wasser wird zu Wein
Und die Sekunden bleiben stehen
Auf dem Punkt - Zauberer verraten ihre Tricks
Auf allen Würfeln fällt die sechs
Die Limits brechen weg
Er wusste nicht, was ihn erwarten würde. Die trügerischen Nebel und Schatten des Hades bargen unbekannte Gefahren. Während die Erde eingefroren war, in den Blöcken der Zeit, taten sich in diesem langen dunklen Tunnel die Tore zur Unterwelt auf. Die Unterwelt....Er wusste nicht, dass auch er Bekanntschaft mit den Satanen der sieben Todsünden machen würde. Jegliche Vorahnung von ihm beschrieb nicht annähernd die Gefahren. Und der Satan Belial warf die Würfel...Was er wohl aus seinem Hut zaubern würde, um an sein Ziel zu kommen?
Monster verkriechen sich, die Schätze gehoben
Du steigst nach unten, du fällst nach oben
Ohne Netz - dein Placebo bist du, bist du
Viele Ghouls trieben dort ihr Unwesen...Setsuna bemerkte, dass sich etwas auf seinem Weg veränderte. Zwar war es nach wie vor dunkel, doch sein Gefühl sagte ihm, dass seine Reise bald zu Ende war.
Es gibt viel zu verlieren ...
Der Durchbruch ist nah, der Durchbruch ist nah,
Kein Ersatz - deine Droge bist du, bist du
Kälte verbreitete sich. Er spürte, dass es sich nur noch um Sekunden handeln dürfte, bis er das Tor des Hades durchbrochen hatte. Allein mit seinem Bewusstsein.
Es gibt viel zu verlieren, du kannst nur gewinnen
Genug ist zuwenig - oder es wird so wie es war
Leb den Transit, zwing das wahre Geschick
Durchquer den Hades zum Ziel
Hoffnung als Gegengewicht
Seine Hoffnung war das Einzige, was ihn stütze.
Er würde den Hades durchqueren müssen und sich den Gefahren stellen. Gefahren...was war das schon für ihn? Er hörte eine Stimme in der Dunkelheit, die ihm den Befehl gab, die Augen zu öffnen.
Es gibt viel zu verlieren, du kannst nur gewinnen
Genug ist zuwenig - oder es wird so wie es war
Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders
Der erste Stein fehlt in der Mauer
Der Durchbruch ist nah
Kurai hatte ihn zwar gewarnt, doch ihm war das egal. Man könnte ihn brechen und biegen - er bliebe stur. Wenn man sich dem Schicksal widersetzt, sollte man dies mit einem Lächeln tun, denn in einem aussichtlosen Kampf aufgeben, ist der höchste Verrat.
Ein tiefer tiefer Abgrund ...
Einsam in einem sich endlos erstreckendem Labyrinth.
Das war der Tod.
Setsuna öffnete seine Augen.
Er war angelangt im Hades und vor ihm kniete eine Gestalt, umhüllt von einem Mantel, mit einem gläsernen Kreuzstab.