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Willkommen in der Villa Nordic!

Eine ReaderxNordic5 FF
von

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Der Anfang allen Übels

Doch das Glück schien auf deiner Seite zu sein: Denn genau in dem Moment, in dem du dir Hilfe herbeisehntest, hörtest du das leise Bellen eines Hundes. Schon kurz darauf wurde die Haustür aufgeschlossen und neben dem Bellen erfüllte nun auch das vertraute Lachen eines deiner Mitbewohner die Stille.

„Ist ja gut Tama, ich mache dich schon los...“, hörtest du Tino vom Flur sagen. Kurz darauf kamen tapsende Schritte dem Aufenthaltsraum näher und ein kleiner weißer Kopf lugte um die Ecke. Als er dich entdeckte, kam er fröhlich bellend auf dich zu. Du knietest dich zu dem Kleinen herunter und streicheltest seinen Kopf.

„Na du, warst du draußen?“

Als Antwort sprang er auf deine Oberschenkel und machte es sich dort bequem. Ein Lächeln huschte über deine Lippen und erneut kraultest du den Hund hinter den Ohren.

„Hey, das kommt ja nicht gerade oft vor, dass man euch alle an einem Platz sieht!“

Tino und Berwald betraten jeweils mit einem Glas in der Hand den Raum und machten es sich auf dem Sofa bequem. Als niemand antwortete, fragte er besorgt:

„Ist... irgendwas passiert?“

Lukas und Emil warfen sich erneut böse Blicke zu, sagten aber nichts. Du seufztest und sahst zu dem Welpen auf deinem Schoß.

„Ihr Zwei h'bt e'ch g'stritt'n, st'mmt'?

Unauffällig nickend beantwortetest du Berwalds Frage.

„An allem ist Emil schuld! Sein dummer Vogel hat meinen Schreibtisch versaut!!“

In Lukas' Augen flammte Wut auf. Emil verschränkte die Arme und antwortete:

„Du hättest deine Zimmertür halt nicht offen lassen sollen...“

Tino ging beschwichtigend zwischen die Streithähne.

„Leute, dass bringt euch doch auch nicht weiter...“

„Misch dich da nicht ein, Tino! Das geht dich nichts an!“

Lukas drehte sich um und stapfte aus dem Zimmer.

„Ich bin hier nur von Idioten umgeben!“, hörte man ihn noch knurren, bevor er seine Zimmertür zuknallte.

Tino und du zucktet zusammen und saht dann zeitgleich zu Emil.

„Was? Vergesst es, ich werde mich nicht bei Lukas entschuldigen!“

„A-Aber Emil! Es kann doch nicht sein, dass du und Lu---“, begann Tino, als er von Emil unterbrochen wurde.

„Du hast es doch gehört, es geht dich nichts an! Also kümmere dich um deine eigenen Probleme!“

Dann machte Emil es seinem Bruder nach und stiefelte als dem Raum.

„Die B'id'n s'nd 'ich s'hr ä'nl'ch...“, bemerkte Berwald, als Emil die Tür zu seinem Zimmer geschlossen hatte.
 

„Warum muss ich mit diesem Idioten überhaupt verwandt sein?“, sagte Lukas immer und immer wieder, als er seinen Schreibtisch von den Hinterlassenschaften Puffins befreite.

„Er und sein dämlicher Vogel machen mir nichts mehr als Ärger...“
 

Rückblick 1
 

'Never forget what I did what I said~', schallte es aus Emils Kopfhörern, als dieser auf seinem Bett lag und vor sich hin döste. Dass jemand vor ihm stand und versuchte, ein Gespräch anzufangen, bemerkte er gar nicht. Erst als ihm ein Kissen ins Gesicht geworfen wurde, schreckte er auf und zog sich die Stecker aus den Ohren.

„Lukas, was soll das?“

Mit leicht erröteten Wangen sah Lukas zur Seite und murmelte:

„Ich soll dich von meiner Freundin fragen, ob du mit uns einen Film ansehen willst...“

Emil setzte sich auf.

„Ist das dein Ernst?“

Lukas seufzte und sah aus dem Fenster.

„Sie hat gemeint, du solltest nicht den ganzen Abend allein in deinem Zimmer hocken und... Au!“

Emil rieb sich die Hand, die gerade mit dem Hinterkopf seines Bruders Bekanntschaft gemacht hatte.

„Du kannst Ragna auch keinen Wunsch ausschlagen, oder? Ehrlich Lukas, du mutierst zum Schoßhund!“

„D-Das stimmt nicht, ich will nur, dass--“

„Ja ja, wie auch immer...“

Emil drehte sich um und verließ sein Zimmer Richtung Wohnzimmer. Dort saß sie bereits, die Freundin seines großen Bruders- Ragna. Emil wusste nicht, was er von ihr halten sollte. Sicher, sie sah vielleicht aus wie der Engel auf Erden, aber nach den Gerüchten, die er gehört hatte (schließlich musste Emil ja wissen, mit wem sich sein großer Bruder die Zeit vertrieb), war sie dies auf keinen Fall.

„Hey Emil! Wir haben uns ja lang nicht mehr gesehen!“

Ragna sah ihn freundlich lächelnd an und klopfte auf den Platz neben sich. „Setz dich doch zu mir!“

Doch Emil schlug das Angebot ab und setzte sich in einen Sessel.

„Sollte dort nicht dein Freund sitzen?“

Emil sah Ragna fragend an, worauf diese kicherte.

„Ach was, der versteht das schon. Ist doch nichts dabei~ Ist ja nicht so, dass wir Zwei übereinander herfallen, nur weil wir nebeneinander sitzen, oder?“

Sie zwinkerte ihm zu, was Emil dazu brachte, seine Augen zu verdrehen. Irgendetwas stimmte mit diesem Mädchen nicht, das hatte er im Gefühl...
 

Rückblick 1 Ende
 

Den Kopf voller Gedanken lagst du auf deinem Bett und starrtest Löcher in die Luft. Die Sache mit Lukas und Emil bereitete dir ein Unwohlsein, denn du warst kein Freund von Streitereien. Sicher, du hattest dich mit deinen Geschwistern auch oft gezankt, aber nicht auf diesem Niveau. Dir kam es so vor, als wäre etwas schlimmes in der Vergangenheit passiert, worüber die Beiden nie wirklich einig wurden. Im Wohnzimmer hattest du bereits Berwald und Tino gefragt, ob sie irgendetwas darüber wüssten, doch ohne Erfolg. Sowohl Emil als auch Lukas taten das Thema immer mit den Worten: „Habt ihr keine eigenen Probleme?“ ab.
 

Seufzend rolltest du dich aus dem Bett und stiegst in deine Hausschuhe. Vielleicht wusste Matthias ja etwas, was dir weiterhelfen könnte...

Als du vor seinem Zimmer standest, hörtest du den Klang einer Elektrogitarre. Doch es klang nicht wie eine Aufnahme, die aus einem Lautsprecher kam, sondern eher, als würde jemand selbst spielen...

Einen Moment zögertest du, klopftest dann aber trotzdem an die Tür. Augenblicklich stoppte die Musik und du hörtest schlurfende Schritte, die sich langsam zur Tür bewegten. Einen Moment später stand Matthias vor dir, dem tatsächlich eine Gitarre vor dem Körper hing. Sofort erstrahlte sein typisches Grinsen auf seinem Gesicht.

„Hey Kleines, alles klar? Komm doch rein und mach's dir gemütlich!“

Er trat einen Schritt zur Seite und du gingst- die Tatsache, dass er dich 'Kleines' genannt hat, ignorierend- an ihm vorbei. Anschließend ließest du dich auf dem Rand seines Bettes nieder und sahst dich im Zimmer um. Es war genauso, wie du es dir vorgestellt hattest: 100% Chaos.

Dir gegenüber stand etwas, das wohl einst einmal ein Schreibtisch gewesen war, jetzt jedoch nur noch als Klamotten-Ablagestelle missbraucht wurde, zwischen den Fenstern stand auf einem kleinen Schrank ein gigantischer Flachbildfernseher und auf dem Bett, auf dem du gerade saßest, stapelte sich alles mögliche: Blätter, noch mehr Klamotten, ein Laptop, leere Kartons, Decken und ein paar Kissen.

„Und? Ist doch gemütlich oder?“

Matthias hatte sich dir gegenüber an den Schreibtisch gelehnt und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.

„Auf eine seltsame Art und Weise schon...“

Du sahst zu ihm auf und erst jetzt fiel dir auf, dass hinter ihm eine dänische Flagge hing. Wenn du dich recht erinnertest, hattest du in Tinos Zimmer eine ähnliche... eine Finnische gesehen. Aber egal, du würdest später fragen, was es damit auf sich hat. Das nächste, was deinen Blick auf sich zog, war die Gitarre.

„Spielst du schon lange?“

Etwas überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel sah er dich an und begann wieder zu grinsen.

„Du hast wohl an der Tür gelauscht, was? Aber ja, schon seit ner ganzen Weile. Ich könnt es dir beibringen, wenn du willst~“

Du wusstest nicht wieso, aber irgendwie gefiel dir der seltsame Unterton in seiner Stimme nicht.

„Jaa... später vielleicht. Aber, was ich dich eigentlich fragen wollte... Du wohnst doch schon ne ganze Weile zusammen mit Emil und Lukas, oder? Ist dir irgendwas aufgefallen, dass die Beiden sich gestritten haben oder so?“

Matthias sah dich noch kurz an, bevor er in ein schallendes Gelächter ausbrach.

„Na du bist ja lustig! Die Zwei streiten doch ununterbrochen miteinander!“

Er wischte sich eine Träne aus dem Auge.

„Ja, aber das muss doch einen Grund haben!“, versuchtest du es weiter. Dir wurde nicht klar, wo gerade der Punkt zum Lachen war.

„Wie wäre es, wenn du einen der Beiden mal darauf ansprichst?“

„So wie die gerade drauf sind? Vergiss es!“

Du verschränktest die Arme vor dem Körper und sahst Matthias eindringlich an. Dieser lehnte sich schließlich zurück und sah kurz an die Decke.

„Na gut, gewonnen... Ich hab da 'n Gerücht gehört, aber ich weiß nicht, ob es wirklich wahr ist...“
 

Rückblick 2
 

Seit dem letzten Zusammentreffen von Ragna und Emil waren inzwischen ein paar Wochen vergangen. Während des Filmabends hatte Emil sich letztendlich doch, auf Wunsch seines Bruders, zu den Beiden auf das Sofa gesetzt. Und nicht nur einmal hatte Ragnas Hand den Weg zu Emil gefunden... Natürlich unauffällig, sodass Lukas nichts davon mitbekam. Vielleicht stimmten die Gerüchte ja doch, die man sich so erzählte...

Doch als Emil seinen Bruder darauf ansprach, antwortete dieser ziemlich gelassen:

„Bleib mal ruhig. Du solltest nicht alles glauben, was die Leute um dich herum so erzählen...“
 


 

Es war laut, bunte Strahler blendeten ihn, es roch nach Zigaretten und etwas, das Emil nicht zuordnen konnte- und wollte. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass er sich hatte überreden lassen, mit in diese schäbige Dorfdisco zu kommen.

„Damit du mal auf andere Gedanken kommst...“, hatte Lukas gemeint.

Und jetzt stand er hier, am Rande der Tanzfläche und beobachtete seinen Bruder und -oh Wunder- auch Ragna, wie sie sich langsam im Takt der Musik bewegten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Emil immer wieder mit dem Gedanken gespielt hatte, einfach abzuhauen, kamen die Beiden zu ihm.

„Was ist los mit dir? Du stehst schon den ganzen Abend nur rum!“

„Wieso? Ich amüsiere mich prima damit, dir und deiner Freundin beim Tanzen zuzusehen!“

Der Sarkasmus war Emil förmlich anzuhören, was auch Lukas nicht unbemerkt blieb. Dessen Blick verfinsterte sich, als er antwortete:

„Wie oft willst du das Thema eigentlich noch ansprechen, Emil? Weißt du, was ich glaube? Du bist einfach nur eifersüchtig, nichts weiter!“

Emil zog ungläubig seine Augenbrauen hoch.

„Eifersüchtig? Das ist nicht dein Ernst, Bruder! Nicht auf so eine wie sie!“
 

Klatsch.
 

„Beleidige sie noch einmal und du bist lange genug mein Bruder gewesen...“, knurrte Lukas, während Emil sich an seine schmerzende Wange fasste.

„Lukas, das geht zu weit!“

Ragna stellte sich vor ihn und stemmte die Hände in die Hüften.

„Ist doch nicht schlimm, dass er eifersüchtig ist! Das ist noch kein Grund, ihn zu schlagen!“

„Aber...!“

Lukas setzte zu einer Antwort an, doch wollte ihm nichts passendes einfallen. Stattdessen versenkte er seine Hände in den Taschen und ging ohne ein Wort zu sagen an Emil und Ragna vorbei. Diese sahen ihm nach, bis er zwischen den Menschen verschwand. Noch einen Moment sah Emil auf die Stelle, an der er seinen Bruder aus den Augen verloren hatte.

„Danke...“, murmelte er anschließend.

„Hm? Hast du was gesagt?“

Ragna ging einen Schritt näher auf Emil zu. Dieser seufzte und wiederholte seine Antwort, worauf sie leise zu lachen anfing.

„Du bist ja echt süß... Aber wofür bedankst du dich? Ich hab doch gar nichts gemacht...“

Emil sah vor sich auf den Boden. Wofür hatte er sich überhaupt bedankt? Dafür, dass sie sich für ihn eingesetzt hatte? Er hatte nicht die geringste Ahnung.

„Egal... Ich geh nach Hause...“

Und so ging er an Ragna vorbei, ohne sie dabei anzusehen. Doch diese packte ihn am Arm und drehte ihn zu sich.

„Wieso willst du denn gehen? Du kannst mich jetzt, wo Lukas weg ist, doch nicht allein lassen~“

Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise auf Emils Brust und sah ihn mit großen Augen an.

„Was soll das? Du bist Lukas' Freundin, also lass mich los!“

Emil versuchte erfolglos, seinen Arm zu befreien. Stattdessen zog Ragna ihn noch näher zu sich heran, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

„Und was, wenn ich Lukas gar nicht will? Wenn ich nur mit ihm zusammen war, um an dich ranzukommen? Was ist dann, Emil?“

Emils Blick verfinsterte sich.

„Ich sage es dir noch einmal. Lass. Mich. Los.“

„Und wenn ich aber etwas ganz anderes im Sinn habe?“

In ihrem Gesicht zuckte für einen Augenblick ein Lächeln auf, bevor sie die Lücke zwischen ihrem und Emils Gesicht schloss und ihre Lippen auf seine drückte. Mit geweiteten Augen stieß er sie von sich weg und trat einen Schritt zurück.

„Miststück...“, knurrte er und wischte sich über den Mund.
 

Rückblick 2 Ende
 

„... und Lukas hat das Ganze wohl beobachtet. Tja, und anstatt seinem Bruder dafür die Fresse zu polieren, hat er mit Ragna Schluss gemacht und seitdem kein Wort mehr mit Emil gewechselt. Aber wie gesagt, ich kann dir nicht garantieren, dass das wahr ist.“

Matthias zuckte mit den Achseln.

„Hmm... Also hat diese Ragna die Beiden gegeneinander ausgespielt...“

Gedankenverloren kautest du auf deiner Unterlippe und sahst nach unten.

„Aber... jetzt sag schon, warum interessiert dich das so?“

Ohne, dass du es bemerkt hattest, war Matthias dir gefährlich nahe gekommen. Erschrocken fielst du zurück.

„Sag bloß, du bist in einen der Beiden verknallt?“

Auf seinem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln, als er sich über dich beugte.

„Äh...“

Einen Moment lang suchtest du nach passenden Wörtern, doch dann setztest du einfach ein Lächeln auf und hautest Matthias leicht gegen die Wange.

„Das lass mal schön meine Sorge sein, ja?“

Anschließend rolltest du dich von seinem Bett herunter und strichst deine Klamotten glatt.

„Wir sehen uns~“, sagtest du, als du die Tür öffnetest.

Mit schnellen Schritten machtest du dich auf den Weg zurück in dein Zimmer. Dort angekommen atmetest du einmal tief durch und sahst in den Spiegel. Unglaublich, deine Wangen waren ja ganz rot!

„Ich muss unbedingt mal raus hier...“, murmeltest du und suchtest nach deinem Handy. Schnell hattest du die Nummer deines besten Freundes in deinen Kontakten gefunden und drücktest auf den grünen Knopf. Zwei Mal klingelte es, bevor jemand abnahm.

„Ja?“

„Hey, ich bins, [Name]. Hast du Lust auf nen Kaffee? Ich lad dich ein.“



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