Wahre größe kommt von innen
Langsam öffnete Issun seine Augen.
Die Sonne schien ihm grell ins Gesicht, aber es störte ihn nicht.
Sein ganzer Körper schmerzte, jede Fasser in ihm tat weh.
Das sonst so weiche und frisch duftende Gras auf dem er lag, fühlte sich
wie tausend Nadeln an, die sich durch seinen Körper bohrten.
"Issun mein kleiner, tut es sehr weh?", fragte eine sanfte Stimme.
Erst nahm er sie garnicht wahr, weil er noch halb bewusstlos war.
Doch nach und nach kehrte er in die Realität zurück.
"Sakuya, was hast du mir angetan?", fragte er schwach.
Der hübsche Baumgeist, welcher über ihm schwebte, lächelte zart.
"Aber Issun. Steh auf und freu dich! Es hat funktioniert!"
Issun sah sie ungläubisch an.
Er brauchte eine Weile, aber dann schluckte er den Schmerz einfach runter
und stand auf!
Er sah an sich herunter, sah dann zu Sakuya und musste breit grinsen.
"Ich...bin.... GROß!", schrie er vor Freude.
Issun war groß.
Er war gewachsen.
Als Sakuya ihm den von ihr gebrauten Trank gegeben hatte, hatte er nichts befürchtet.
Er Trank ihn schnell aus, alles auf einen Zug.
Einen Moment passierte garnichts, doch dann setzte plötzlich sein Herz aus und
er sank bewusstlos zu Boden.
Doch nun war er war kein kleiner Kuropokel mehr, er hatte die Gestalt eines Menschen.
Und das wichtigste war, er lebte noch.
"Oh danke Sakuya!", lachte er.
"Das hab ich doch gern gemacht! Und jetzt geh."
Wie Sakuya das sagte, klang das so als wolle sie ihn los werden.
Aber in Wahrheit war sie etwas neidisch.
Es gab einen Grund warum sie Issun einen Trank hatte brauen müssen.
Einen Trank der sehr viel Zeit und Mühe gekostet hatte.
Issun war verliebt. . . .
"I-Issun? Bist du das etwa?"
Issun war fröhlich durch Kamiki gesprungen und hatte ein kleines Ständchen gepfiffen,
da hatte ihn seine Freundin Ammy entdeckt.
Es war jene Ammy, dessen voller Name Amaterasu lautete und mit der er Seite an Seite
einst gekämpft hatte.
Auch ihr hatte Sakuya einen Trank gebraut, der sie menschlich gemacht hatte.
Doch nicht weil sie verliebt gewesen war, sondern weil sie die Menschen
faszinierend fand.
"Richtig geguckt, Ammy! Ich bin jetzt groß. Na,was sagst du dazu?"
"Ich sage, nein, ich frage dich Warum?"
Ammy schaute verdutz aus der Wäsche.
"Ähm... weißt du...", Issun wurde Rot im Gesicht, "Da war doch dieses Mädchen...
Mana...", weiter kam er nicht, weil Ammy ihn schon wider so doof angrinste.
"Mana?", fragte sie amüsiert.
"Dieses Mädchen mit den kinnlangen blauen Haaren und den grünen Augen? Die etwa?"
Sie sah ihren kleinen, ich meine großen Freund an und kicherte.
"Aber die wohnt doch in Sei-an! Da musst du aber weit reisen, nur um dich ihr zu
Presentieren!"
Ammy hatte leider recht.
Mana, das Mädchen in das Issun so unsterblich verliebt war, wohnte in Sei-an.
"Das ist mir egal! Und wenn sie am anderen Ende der Welt wohnen würde!", gab er leicht
beleidigt zurück.
"Na dann. Viel Glück! Ich lass die Sonne extra lang für dich scheinen!"
Mit einem winken verabschiedete sie sich.
Issun warf ihr einen kurzen Blick hinterher und machte sich dann auf nach Richtung
Sei-an.
