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Varianten der Verliebheit

von

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Die Installation

Die Installation
 

Hermine hatte keine Zeit, Ginny war weg und aufgrund dessen entschied ich mich mir die Ausstellung in der Botschaft alleine anzusehen. Eine Vernissage hatten sie auch nicht gemacht, also würde ich an einem normalen Tag und nicht wie sonst nur zu besonderen Veranstaltungen der Botschaft einen Besuch abstatten.

Ich war leicht nervös, wusste aber nicht recht warum. Natürlich hatte ich mir ausgemalt durch Zufall Draco zu treffen, aber ich glaubte nicht ernsthaft daran.

Besonders brav mit schwarzer Hose und Hemd betrat ich das mir nur allzu bekannte moderne Gebäude.

„Guten Tag.“

„Guten Tag, darf ich fragen wo sie hin wollen“ wollte der Portier wissen.

„Ich wollte mir gerne die Ausstellung ansehen, wenn das möglich wäre.“

„Ach so, aber selbstverständlich. Doch bevor sie durchgehen würde ich sie bitten hier in das Buch ihren Namen einzutragen.“

“Sehr gern.“

„Danke.“

Ich schrieb meinen Namen in das Gästebuch.

Danach betrat ich den großen, zur Hälfte verglasten Raum, durch dessen Front man einen ausgesprochen schönen Blick auf die Themse und einige alte Hausfassaden Londons hatte. Die Frühlingssonne durchflutete den Ausstellungsraum und hüllte ihn in ein angenehmes gelbliches Licht.

Bereits das erste Kunstwerk bereitete mir Kopfzerbrechen. Es handelte sich dabei um einen handelsüblichen Vogelkäfig aus Draht, in dem ein paar rote Papierwürfeln drin enthalten waren, die mit Hilfe eines Ventilators am Boden im Käfig rumwirbelten.

Seltsam.

Verwirrt ging ich weiter um vor einer sich drehenden schwarz weißen Scheibe zu landen mit einem alten Waschlappen darum drapiert. Das erinnerte mich an eine Form der Hypnose und sie wirkte scheinbar auch schon, denn in meinem Kopf drehte es sich bereits leicht.

„Hallo“ erklang eine männliche Stimme auf einmal hinter mir.

Ich erschrak und zuckte kurz zusammen. Drehte mich darauf, aber sofort um und war schwer erstaunt Draco hinter mir zu erblicken.

„Huch, hallo. Sie haben mich vielleicht erschreckt.“

„Tut mir leid, dass wollte ich nicht. Was machen sie hier“ wollte er wissen und legte dabei seine Hand auf meine Schulter, wie er es schon mal vor einiger Zeit getan hatte.

Ich fühlte ein Kribbeln durch meinen ganzen Körper wandern und diese sich ausbreitende Nervosität.

„Das Gleiche wollte ich sie auch gerade fragen. Ich bin wegen der Kunstwerke hier, auch wenn sie mich verwirren und mir davon schwindlig wird“ bemerkte ich lächelnd.

„Sehen sie und ich bin wegen ihnen hier“ stellte mein Gegenüber grinsend fest.

„Wegen mir?“

„Naja eigentlich arbeite ich ja hier, wie sie bestimmt wissen, aber als ich sie von oben gesehen habe, wollte ich zu ihnen runter und da bin ich.“

„Es freut mich sehr, dass sie mir einen Besuch abstatten. Diesmal hatten sie keine Vernissage oder?“

„Nein, soweit ich weiß nicht, aber um genaueres zu erfahren müsste ich meinen Kollegen fragen.“

„Den guten Herrn Nott.“

„Ja, aber woher wissen sie...“

„Sie selbst waren es, der mich schon mal an ihn verwiesen hat, obwohl ich mich ja viel lieber weiter mit ihnen unterhalten hätte“ unterbrach ich Draco.

„Was ich... Ja stimmt, jetzt erinnere ich mich. Sie hatten diesen Fragebogen, den sie mir geben wollten, wofür ich aber nicht zuständig war und nachdem ich sie an meinen Kollegen verwiesen habe und sie ihren Brief abgegeben hatten, sind sie verschwunden ohne ein weiteres Wort außer „Vielen Dank“.“

„Genau so war es. Ich wusste nicht genau was ich noch zu ihnen hätte sagen sollen und da ich darüber verunsichert war, bin ich gegangen.“

„Wohl eher geflohen. Leider, aber jetzt sind sie ja nur für mich hier.“

Ich errötete leicht bei seiner Aussage und als er das bemerkte und scheinbar noch mal über seine Formulierung nachdachte, wurde auch er leicht rot.

„Naja, sie wissen wie ich es gemeint habe nicht wahr?!“

Wir sahen uns in die Augen und lachten.

„Begleiten sie mich durch die restliche Ausstellung?“

Die Exposition war nicht groß und beschränkte sich nur auf den großen verglasten Raum, aber trotzdem willigte er ein: „Sehr gerne.“

Ich freute mich sichtlich darüber und hakte mich unter seinem Arm, den er mir zögerlich anbot.

Mir kam es doch glatt so vor, als ob Draco leicht nervös war, dabei schwirrten doch sonst immer eine Traube Frauen umschichtig um ihn herum und dieses Mal war es schließlich nur meine Wenigkeit. Ich hatte meinen Liebling für mich ganz alleine, jubelte ich im inneren.

„Sie lächeln ja so vergnügt“ bemerkte auch Draco sogleich.

„Ja ich freue mich sie bei mir zu haben, selbst wenn es nicht lange dauern wird bis wir durch die Ausstellung gelaufen sind.“

Mein Begleiter war sichtlich erfreut über meine Aussage.

„Ich freue mich auch sehr darüber, aber sie haben recht damit, dass es viel zu schnell vorbei sein wird! Wollen sie mir nicht das Vergnügen bereiten und heute Abend was mit mir trinken gehen?“

Erstaunt über seine plötzliche Aufforderung war ich für einen kurzen Augenblick sprachlos.

„Sie antworten nicht, wollen sie nicht, aber...“ begann er verunsichert, doch ich unterbrach seinen Redefluss: „Ich würde nichts lieber tun, als mit ihnen etwas trinken zu gehen!“

„Aber?“

„Nichts aber, ich war nur erstaunt das von ihnen gefragt zu werden, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie haben mich mit ihrer Frage ganz aus dem Konzept gebracht, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise.“

„Dann bin ich beruhigt.“

Wie bereits vermutet waren wir schnell fertig mit unserem Rundgang.

„Gut also dann sehen wir uns heute Abend um 20.00 Uhr in der Gains Bar und ich soll sie wirklich nicht abholen?“

„Nein vielen Dank, das ist nicht nötig.“

Er gab mir, wie es üblich war, zum Abschied noch rechts und links einen Kuss auf die Wange, was ich sehr genoss.

Wow, ich konnte es noch nicht ganz fassen, aber ich war wirklich mit dem berauschenden Draco in meiner Lieblingscocktailbar verabredet! Was konnte ich mir mehr wünschen?! Das war schon 100 mal mehr, als ich mir erträumt hatte!

Um punkt acht Uhr betrat ich das Lokal und erblickte sogleich meine Verabredung, die bereits eine Tisch reserviert hatte. Zum Glück, denn es war wie immer total überfüllt.

„Hallo. Ich bin beeindruckt, dass du noch einen Tisch bekommen hast! Wie hast du das nur geschafft?“

„Hallo, schön dich zu sehen. Das soll mein Geheimnis bleiben.“

Leicht skeptisch zog ich meine Augenbrauen hoch.

Wie von selbst hatte ich ihn geduzt, aber er tat es mir gleich und dabei beließ ich es.

„Dann muss ich dich jetzt immer mitnehmen, wenn du es auf so geheimnisvolle Weise schaffst in vollen Bars so eine gute Sitzgelegenheit zu bekommen.“

Der Blonde lachte.

„Du das meine ich ganz ernst!“

„Ja ich weiß und das macht es so süß!“

Wir bestellten beide einen Cocktail, jedoch fiel die Auswahl schwer bei dem umfassenden Angebot.

Der Abend verlief wirklich schön. Es gibt nur wenige Personen mit denen man sich auf Anhieb so gut unterhalten kann und diesen Augenblick sollte man möglichst intensiv auskosten. Vielleicht waren wir nach dem zweiten Cocktail auch einfach nur bereits angetrunken, auch wenn ich nicht das Gefühl hatte das es so war und deshalb verstanden wir uns so perfekt. Immer häufiger berührte er mich, das durfte ich doch als positives Zeichen werten oder nicht?! Denn im Gegensatz zu meiner einen Freundin war ich im Bezug auf erste Berührungen sehr scheu. Ich berührte Menschen eigentlich nur äußerst selten von alleine aus, auch wenn ich sie schon ewig kannte fiel es mir schwer. Es kommt mir immer zu aufdringlich vor und doch genieße ich es von einer mir geliebten Person angefasst zu werden, wie gerade von Draco. Ich konnte es kaum bis zur nächsten zufällig erscheinenden oder bewussten Berührung aushalten, mein Körper war in völliger Anspannung und doch wagte ich es kaum ich anzufassen, höchstens dezent mit meinem Knie gegen seines zu kommen.

Wir waren in Gespräch über Reisen und andere Kulturen vertieft, als schandhafterweise mein Handy klingelte.

„Verzeih mir“, sagte ich kurz bevor ich ran ging, „Ja?“

Es war Ron, das hatte mir noch gefehlt.

„Mmh ja ich weiß, wo ich bin, unterwegs. Nee habe ich noch nicht gehört.“

Er erzählte mir wieder etwas über seine Ausbildung, das war zwar nett, aber gerade völlig unpassend. Draco sah mich erwartungsvoll an, ich lächelte ihm entschuldigend zu, dabei nahm ich unbewusst seine Hand und drückte sie leicht ohne wirklich wahrzunehmen was ich da in dem Augenblick tat.

„Du Ronbär sei mir nicht böse, aber ich bin nicht alleine unterwegs und... Wie bitte? Nein kennst du nicht. Das kann ich dir jetzt schlecht erzählen. Ja ist gut, melde mich morgen bei dir. Tschüß bis dann.“

Puh das wäre geschafft.

„Es tut mir schrecklich Leid, aber mein Bekannter ist immer schwer wieder loszuwerden.“

„Nein kein Problem! Ich wollte zwar nicht lauschen, aber was ist das für ein komischer Name den er hat?“

Ich grinste und erklärte: „Ach das ist nur sein Spitzname.“

Erst jetzt fiel mir auf das wir Händchen hielten. Ich fragte mich ernsthaft wann das geschehen war.

Danach gab es keine Störungen mehr und zur Vorsicht hatte ich mein Handy abgestellt. Nach einiger Zeit bestellten wir die Rechnung. Ruck zuck hatte er bezahlt, ohne mir eine Chance zu lassen, doch ich musste noch mein Veto einbringen: „Nein, so geht das nicht! Wie viel schulde ich dir?“

„Gar nichts, ist schon in Ordnung so.“

Ich schüttelte meinen Kopf und protestierte wiederholt: „Das kann ich nicht annehmen, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen.“

„Hattest du Spaß heute Abend?“

„Ja, sehr viel sogar, es war sehr schön, aber...“ antwortete ich verwirrt über diese plötzliche Frage.

„Na also, dann lass mir doch die Freude dich einzuladen“ setzte er mir entgegen und ich gab mich geschlagen.

„Ich werde dir die Freude lassen, aber dafür hast du was gut bei mir und darauf bestehe ich!“

Er lachte über meine Hartnäckigkeit.

„Du gefällst mir immer besser“ stellte er fest und streichelte mir dabei über die Wange.

Kurz darauf verließen wir die Bar und liefen die vom Regen feuchten Strasse zu seinem Auto entlang. Er fuhr mich nach hause, was mir nur sehr recht war, denn das nächtliche apparieren unter Alkohol war nicht so meins, doch ich musste gestehen, ich war etwas erstaunt das er ein Muggelauto fuhr.

„Bevor du aussteigst, hoffe ich das du mir deine Telefonnummer verrätst.“

„Gerne, aber nur wenn du dich auch meldest“ erwiderte ich zwinkernd.

Nachdem ich ihm meine Visitenkarte gereicht hatte und er mir die Seinige, gab er mir einen sanften Kuss auf den Mund.

„Ich wünsche dir eine wunderschöne verbleibende Nacht“ flüsterte Draco mir ins Ohr.

„Ich dir auch“

Nach einem zweiten kurzen Kuss, bei dem ich seine Zunge leicht spürte, verließ ich den Wagen und er blickte mir schmunzelnd hinterher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jessteito
2014-04-27T11:18:33+00:00 27.04.2014 13:18
Servus^^
Das Ronbär immer stören muss...
Ein schönes erstes Date =]
Lg Jessi ^^v


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