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Der Weg aus dem Kampf

Wenn Träume Berge versetzen
von

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Entführung

Kapitel 42

Entführung
 

Und er war am nächsten Morgen früh wieder wach. Er machte sich auf die Suche nach Feuerholz und stellte nach der ersten Ladung fest, dass er gar keinen Feuerstein mehr besaß. Der lag noch immer am Strand. Er hatte ihn nicht mitgenommen. Und Mimouns Drache war offenbar ein Wasserdrache, wenn er doch so gut schwimmen konnte.

Seufzend kehrte er zurück und setzte sich neben Mimoun, wühlte sich durch seine Samen, um sein Frühstück zu finden. Am Ende entschied er sich für einige weiße Wurzeln und Blaubeeren, die sättigten. Seine Magie war bereits zu einem Teil wieder zurückgekommen, da konnte er sie auch nutzen.
 

Sich ausgiebig streckend, zeigte Mimoun an, dass er langsam aus dem Traumland zurückkehrte. Ein Quäken ließ ihn erstarren. Als er sich suchend umsah, saß der Winzling auf seiner Brust und blinzelte ihn aufmerksam an.

„Essen ist dort.“, teilte er seinem Baby mit, denn das war es, was der Kleine vermutlich wollte, doch die tiefen, dunkelblauen Augen fixierten ihn weiter. Missmutig brummend ließ Mimoun den Kopf wieder sinken und verbarg das Tierchen einfach unter seiner Hand. „Ich hoffe, du lernst schnell in meinem Kopf zu sprechen wie deine Artgenossen.“ Mimouns Blick glitt erneut umher und hatte Dhaôma bald ausgemacht. „Guten Morgen.“, begrüßte er diesen mit einem Lächeln. „Na? Gut geschlafen in deiner ersten Nacht auf der Dracheninsel?“ Der Winzling schob seinen Kopf durch die Finger hindurch.
 

„Ja.“, nickte Dhaôma. „Wenn auch nicht viel. Blaubeeren?“ Er hielt seinem Freund ein paar hin. „Es tut mir Leid, dass ich deinen Fisch nicht essen kann, aber ich kann kein Feuer machen, deswegen bin ich vorübergehend auf pflanzliche Kost angewiesen.“
 

„Oh.“, war Mimouns einzige Erwiderung. „Kein Problem. Dann werd ich beim nächsten Mal einfach weniger fangen.“

Der Geflügelte griff sich eine der Beeren und machte sich dann lieber daran, die Fische gänzlich zu vernichten, damit sie nicht umsonst gestorben waren. Sein neuer Anhang beteiligte sich fleißig.

Nach der langen Nacht und dem ausreichenden Mahl fühlte er sich besser und endlich nahm sich Mimoun die Zeit, seinen Drachen mal wirklich in Augenschein zu nehmen. Winzig, fragil und von einem unbeschreiblich schönen Blauton. Die tiefen Augen blickten ihn groß und unverwandt an. Die beiden Füßchen krallten sich an seinem Finger fest, während sich sein Hinterleib einmal darum schlang. Vom Kopf bis zum Rücken ragten kleine, unterschiedlich lange Stacheln aus seinem Körper, zwischen denen sich feine Häute spannten, blass, beinahe durchsichtig. An seinem Schwanzende befanden sich ebenfalls Stacheln, die rückwärts gerichtet waren. Wenn er größer wäre und damit zuschlug, könnte er sicher böse Wunden reißen.

„Tyiasur.“, murmelte er. Dieses Wort kam ihm plötzlich in den Sinn. Es gefiel ihm, auch wenn er nicht wusste, ob es eine Bedeutung hatte. „So nenn ich dich.“ Der Drache sah ihn nur weiter unverwandt mit nun schräg gelegtem Kopf an.
 

„Tyiasur?“, fragte Dhaôma neugierig. „Das klingt nett.“ Dennoch musste er kichern. Wenn er bedachte, was es in der alten Sprache übersetzt hieß, konnte er nicht anders. Pusteblume als Namen für einen Drachen war einfach zu komisch.
 

„Also abgemacht.“ Der Geflügelte hob den Drachen an sein Gesicht und drückte zärtlich die Nase gegen ihn, was dieser mit einem Fiepsen und stärkerem Druck erwiderte. Dhaômas Kichern bemerkte er nur am Rande, aber er schob es auch wieder auf die Tatsache, dass er nun erneut ein Baby hatte. Den Magier hatte schon die Familienzusammenführung im Saal der Nester unglaublich Spaß gemacht.

Fließend erhob er sich, setzte sich den kleinen Drachen wieder auf die Schulter und hielt Dhaôma eine Hand entgegen. „Na komm. Wir brauchen noch einen richtigen Unterschlupf und einen Überblick über die Insel. Und der Tag ist noch jung. Fangen wir also gleich an.“
 

„Lass uns erst nach dort gehen!“, rief Dhaôma sofort, zog sich hoch und zeigte dann in die gewünschte Richtung. „Da hinten gibt es einen Wald! Einen richtigen, echten, großen Wald! Vielleicht lerne ich neue Pflanzen kennen! Außerdem ist es schon lange her, dass ich in einem Wald gewesen bin!“
 

Uh. Genau. Wälder. Toll. Sein Gesicht nahm einen gespielt leidenden Ausdruck an, als er fröhlich jauchzender Stimme meinte: „Wie hab ich das vermisst.“

Aber dennoch war er neugierig auf diesen Wald. Diese Insel flog weit höher als die, die er kannte. Und auf seinen war es zeitweise schon schwer, nur einen Baum am Leben zu erhalten. Hier warteten so viele Wunder auf sie, die es zu entdecken galt. Gut gelaunt ergriff er Dhaômas Hand und lief los.
 

Gespielt beleidigt stupste Dhaôma seinem schwarzhaarigen Freund in die Rippen, folgte dann aber.

Um zu dem Wald zu kommen, mussten sie ziemlich weit laufen. Und immer wieder flogen über ihren Köpfen Drachen hinweg, die irgendwo zum Rand der Insel wollten. Vielleicht wollten sie Fische fangen. Ihnen fiel es wahrscheinlich nicht schwer, die Insel zu erreichen. Und dann mussten sie hinab. Immer weiter den Hügel hinunter, den Wald konnten sie am Fuß schon erkennen. Offenbar lag er in einem Tal. Und je näher sie kamen, desto ungewöhnlicher wurde es. Die Pflanzen waren ihm nicht unbedingt unbekannt, aber ihre Ausmaße waren gigantisch. Dann wieder waren eigentlich mannshohe Bäume so groß wie sein Finger. Die Größenrelation war absolut durcheinander geraten. Das wurde in dem Moment klar, als sie einen Pilz fanden, unter dem sie gut und gerne viermal Platz hatten.

„Ich komme mir vor wie ein Käfer.“, lachte Dhaôma und versuchte auf den Pilz zu klettern.
 

„Sehr schön. Dann bin ich eine Schmeißfliege.“, lachte Mimoun und flog hoch. Auf dem Bauch liegend, die Krallen tief in den Hut gegraben, lugte er über den Rand und versuchte Dhaôma bei seinen Bemühungen zu beobachteten, was nur mittelmäßig gelang, wollte er nicht abstürzen. Tyiasur hangelte sich mit Protestgeschrei in seine Haare, an denen er sich besser festhalten konnte.
 

Der Stamm des Pilzes war weich und er konnte seine Füße in kleine Löcher stellen, die er mit den Händen machte, aber weit kam er trotzdem nicht, denn waagerecht am Hut entlang zu klettern war einfach zuviel verlangt. Lachend ließ er sich wieder zu Boden fallen.

„Hey, wenn ich so einen Pilz wachsen lassen könnte, dann würde Addars Dorf drei Tage davon satt werden!“

Er sah sich weiter um, entdeckte ein paar Büsche mit Nüssen daran und etwas weiter entfernt Erdbeeren. Große Erdbeeren.

Wieder bracht er in Gelächter aus. „Mimoun, umdrehen und dann immer der Nase nach, da liegt dein persönliches Paradies!“
 

Wenn er sich umdrehte, hatte er nur die Spitze des Pilzhutes im Blick; das konnte Dhaôma nicht meinen. Auf dem Bauch kriechend schob er sich bis ganz nach oben. Dort angekommen hellte sich sein Gesicht mit jedem Augenblick, den die Erkenntnis brauchte, weiter auf.

„Dhaôma!“, rief der Geflügelte voller Begeisterung. „Hier richten wir uns häuslich ein. Und dann lernst du das.“ Noch während er sprach, schmadderte er sich mit Pilz voll. Mit hektischen Bewegung hatte er weiterkrauchen wollen, doch die Seite des Pilzes war schon leicht matschig, so dass er darin versank. Kurz entschlossen schwang er sich in die Lüfte und flatterte hinüber. Bis zum Bauch versank er in den Pflanzen und suchte sich eine frische rote Frucht heraus. Es kostete ein wenig Kraft sie zu lösen, aber überglücklich präsentierte er sie in die Richtung des Magiers. Das Glück wurde stark geschmälert, als ein sich windender weißer Wurm aufgeschreckt aus der Beere lugte. Der Größe nach angepasst natürlich. Angeekelt ließ Mimoun diese wieder fallen. Er mochte seine Erdbeeren ohne Beilage.
 

Als Dhaôma Mimoun erreicht hatte, war der kleine Drache dabei, den um einiges größeren Wurm zu verspeisen. Offenbar mochte er auch so was. Vielleicht hatte er aber auch nur Spaß daran, den sich windenden Gegner zu beißen, wer konnte das schon sagen.

„Du willst hier bleiben? Was ist mit dem Entdeckerdrang?“ Aber es machte wirklich Spaß, Mimoun so ausgelassen zu sehen. Die Freude gefiel ihm. Und dieses verwegene Aussehen nach dem Pilzunfall und einigen Erdbeerspritzern sowieso. Leoni hätte ihn auf direktem Weg zum See geschickt.

Dann erschütterte etwas die Erde und als sie aufsahen, stand über ihnen ein Drache in hellem Grün. Seine Zunge schwirrte für Sekunden über ihnen in der Luft, bevor er damit Mimoun die aktuelle Erdbeere aus der Hand nahm und selbst verschlang.
 

Sprachlos starrte der junge Geflügelte auf seine nun leeren Hände. „Hey.“, protestierte er halbherzig. „Pflück dir gefälligst deine eigenen! Sind doch genug da!“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, rupfte er sich eine weitere vom Stängel. Aber auch diese war plötzlich verschwunden. „Das ist doch...“ Jetzt wurde er langsam wütend. Niemand stellte sich zwischen ihn und seine Erdbeeren. Erst recht nicht, wenn sie solch ansprechende Größe besaßen! Mit eher minderem Erfolg stemmte er sich gegen das Bein des Untieres. „Verschwinde. Such dir einen eigenen Futterplatz.“
 

Der Drache betrachtete sich das Wesen an seinem Bein. Er schien nachzudenken. Und aß dann die nächste Beere.

Währenddessen nahm Dhaôma den kleinen blauen Drachen von der Beere am Boden, bevor das riesige Vieh ihn versehendlich noch mitaß. Die Reaktion war heftiger als erwartet: er wurde stocksteif und dann, ganz plötzlich, blähte er sich auf.

„Uah!“, rief Dhaôma und hätte den Kleinen fast losgelassen, denn winzige Nadeln bohrten sich in seine Haut.
 

Schlagartig war der Erdbeerenräuber uninteressant. Hektisch und alarmiert wandte sich Mimoun um, doch alles was er erblickte, war ein verunsicherter Magier mit einem blauen Ball in der Hand. „Was zum...?“ Dieser stachelige Ball hatte die Augen seines Drachens. „Tyiasur?“

Zögerlich streckte er die Hände nach dem Tier aus und nahm ihn vorsichtig aus Dhaômas Fingern. „Hey. Alles okay.“, redete der Geflügelte beruhigend auf das Baby ein. Man konnte richtig dabei zusehen, wie die Luft entwich und es seine ursprüngliche Form annahm. Nun konnte Mimoun nicht anders als zu lachen. „Schwimmer, Flieger und Ball. Mal schauen was du sonst noch so alles drauf hast.“

Neben ihm ging eine weitere Erdbeere den Weg allen Irdischen und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf das große Exemplar. Kurz schenkte er seinem Magier ein liebevolles Lächeln. Schließlich hatte dieser das getan, wozu Mimoun verdammt worden war, nämlich auf das Baby aufzupassen. „Danke.“
 

Sich seine Hände betrachtend zuckte Dhaôma mit den Schultern. Die Linien auf seinen Wangen begannen zu leuchten und die Wunden schlossen sich. Viel schneller als gewöhnlich!

Und im nächsten Moment schien die Zeit still zu stehen. Der Drache hielt mitten in der Bewegung, eine Erdbeere mit seiner Zunge zu sich zu holen, inne und starrte ihn an. Viele andere Geräusche im Wald änderten sich, wurden leiser, bevor der Drache seine Haltung änderte. Mächtige Schwingen breiteten sich aus, bevor er Dhaôma mit seiner Zunge umfasste und umgehend losflog, einfach stur und auf geradem Weg durch die Äste und Zweige des Waldes brechend.

Viel zu erschrocken, um zu schreien, schickte Dhaôma Mimoun einen Hilfe suchenden Blick, doch der Geflügelte war schon aus seinem Sichtfeld verschwunden.
 

Alles ging zu schnell, als dass er hätte reagieren können. Dann brauchte er aber nur den Bruchteil einer Sekunde. Er wirbelte auf dem Absatz herum und schwang sich in die Lüfte. Seinen Winzling stopfte er ohne viel Federlesen unter sein Hemd.

Eine ganze Weile konnte er dem Tier folgen, doch nicht nur dessen Größe und Geschwindigkeit forderten von Mimoun all seine Kräfte: Er war die geringe Luftdichte hier oben einfach nicht gewohnt. Immer weiter fiel er hinter dem grünen Untier zurück. Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig. Er musste landen, wenn er nicht wie so häufig in den letzten Tagen einfach abstürzen wollte. Er wählte die höchste Baumspitze im Umkreis.

„Gib mir sofort meinen Magier zurück, du überdimensionale Eidechse!“, fluchte er lauthals. Keine Antwort. Verzweifelt raufte er sich die Haare. „Drachen sind friedliebend, hat er gesagt!“ Tyiasur lugte aus seinem Hemd hervor, blinzelte ihn verwirrt an. „Toll. Aber Entführung ist drin, oder was?“

Nach einigen Minuten Rast folgte er weiter der Richtung, in der der Drache mit seiner Last verschwunden war. Es brachte nichts mehr, sich die Seele aus dem Leib zu hetzen, und so flog er gemächlicher und hielt eher nach Spuren am Boden Ausschau. Irgendwann musste das Viech doch wieder gelandet sein.
 

Ihm wurde fast die Luft genommen, so schnell flog der Drache, und wegen des scharfen Flugwindes sammelte sich viel zu viel Wasser in seinen Augen, als dass er etwas sehen konnte. Faktisch blind, taub und stumm war Dhaôma dem Gutdünken des Drachen ausgeliefert und gerade überlegte er, ob er dem ein Ende machen sollte, da ging es plötzlich abwärts. Wenig später wurde er unsanft abgesetzt und hörte schon den Drachen starten, als er eine Stimme in seinem Kopf hörte: „Hilf.“

„Ja, sehr hilfreich, wenn du mir nicht sagst, wobei.“, murrte der Braunhaarige und wischte sich das Wasser aus den Augen, aber der Drache war schon verschwunden. Zaghaft sah sich Dhaôma um und erhob sich. Fast augenblicklich wurde er von einem reißenden, fast unerträglichen Wind ergriffen. Er befand sich auf einer Klippe. Scharfe Felsen ragten rechts von ihm in die Höhe und um ihn herum wuchs fast nichts, nur ein paar zähe Flechten konnten sich hier halten. Und unter dem Pfeifen des Windes hörte er ein tiefes Grollen. Was war das?

Unsicher suchte er nach Mimoun, konnte ihn jedoch weder sehen noch antwortete er, wenn er nach ihm rief. Wahrscheinlich hatte der Drache ihn abgehängt. Sein Armer Freund war höchstwahrscheinlich in größter Sorge um ihn und suchte ihn jetzt. Er sollte sich auf die Suche nach ihm machen.

Wieder erklang das Bauch füllende Dröhnen und die Idee, nach Mimoun zu suchen, verschob er nach hinten. Er wollte wissen, was das war!

Zuerst versuchte er in der flachen Umgebung das zu suchen, was das Geräusch verursachte, doch da war nichts. Es fiel höchstens auf, dass hier nicht ein einziger Drache zu sehen war. Warum? Gab es hier etwas Gefährliches? Warum wollte der Drache, dass er half? Wobei?

Jetzt von brennender Neugier erfasst, suchte er einen Weg über die Klippen. Es war hart, einfach nur so dort zu klettern, aber mit dem Wind fast unmöglich. Schon nach kurzer Zeit hatte er das Gefühl, dass er keine Luft mehr bekam. Er kannte das, denn bei dem Erklettern des Drachenfriedhofs und seinen ersten Wochen auf den Inseln war es ähnlich gewesen. Mimoun hatte ihm mal erklärt, dass das an der dünnen Luft in großen Höhen lag. Und hier waren sie noch höher als jemals zuvor.

Notgedrungen suchte er einen Weg um die Klippen herum und hatte tatsächlich Glück. Da gab es einen Durchgang, der zwar von endlos scharfen Steinsplittern ausgelegt war, aber er musste nicht klettern. Hier klirrte es und verbreitete eine angenehme Melodie. Hübsch, war Dhaômas erster Gedanke, der sich allerdings nur hielt, bis er einige Schritte in den Durchgang gesetzt hatte. Urplötzlich wurde der Wind stärker, zerrte so unvermittelt an seinen Kleidern und Haaren, dass er zurückwich, dann kamen die Steinsplitter geflogen. Die ersten stießen wie Nadelspitzen in sein Fleisch, so dass er das Gesicht abwandte, die nächsten waren schon größer. Entsetzt flüchtete der Magier in Sicherheit. Daher also diese klirrende Melodie. Das war der Wind, der über die Steinsplitter wehte und sie damit leicht bewegte!

Hier war also auch kein Durchkommen, außer er könnte den Wind stoppen wie damals bei dem Gewitter. Nur wie er das gemacht hatte, konnte er nicht mehr genau sagen. Schön blöd.

„Au.“, murmelte er, als ihm brennend die kleinen Wunden wieder zu Bewusstsein kamen. Das war auch blöd, verdammt. Mit einem unwirschen Gedanken initiierte er die Heilung und war erstaunt, als die Wunden einfach geschlossen waren. Kein Prozess, kein Zusehen, sie waren einfach weg, als wären sie nie da gewesen! „Was zum…“ Erstaunt versuchte er das zu begreifen, scheiterte aber. Das hatte er noch nie erlebt. Aber vielleicht war das auch ein Zauber dieser Insel. Das wäre wirklich toll!

Aber sein aktuelles Problem war, wie er über diese Klippen kam. Klettern kam einfach nicht in Frage, wie er nach einem weiteren Versuch feststellte. Die Felsen waren zu scharfkantig und teilweise zu glatt, um daran hinaufzuklettern. „Mimoun, du hättest damit keine Schwierigkeiten.“, murmelte er, dann seufzte er. Im Grunde hatte er zwei Möglichkeiten: erstens konnte er Mimoun suchen und ihn bitten, ihn über diese Klippen zu tragen, oder zweitens konnte er lernen, seine Magie zu benutzen, um durch den Durchgang zu kommen. Die erste Variante erschien ihm schon wegen der Aussicht, dann bei Mimoun zu sein, viel angenehmer, aber er erinnerte sich daran, dass ihm gesagt worden war, dass er wachsen sollte, um die Insel wieder zu verlassen, also war es seine Aufgabe. Der Drache hatte doch selbst gesagt: Hilf. Er hatte es zu ihm gesagt, nicht zu Mimoun.

Dhaômas Idee war einfach. Er würde sich in den Windkanal stellen und seine Magie wirken. Im günstigen Fall hörte der Wind damit auf, im ungünstigen würde er sich heilen müssen. Es war wie das Training, das er wegen Mimoun nicht machen konnte, gefährlich, aber nicht so, dass sein Leben gefährdet wurde.

Zwei Stunden später hatte er einfach keine Kraft mehr. Ja, er hatte Magie gewirkt! Auch die richtige, denn der Wind war schwächer geworden, aber irgendetwas hatte dem entgegengewirkt! Die Steinsplitter waren unaufhörlich geflogen, er hatte sich heilen müssen, was genauso einfach gegangen war wie das Mal davor, aber dennoch hatte es seine Kraft aufgefressen, von der er eh nicht besonders viel hatte. Er schaffte es einfach nicht! Er war zu schwach! Wie sollte er da helfen?

„Verzeih mir, Mimoun.“, flüsterte er erstickt. Bei dem Gedanken, so lange von seinem Freund getrennt zu sein und diesen in Sorge zu versetzen, tat ihm der Bauch weh und die Brust schnürte sich ihm zu, aber dennoch musste er versuchen, den Wünschen der Drachen zu entsprechen, damit sie eben schnell wieder auf die unteren Ebenen gelangen konnten. „Ich werde es noch ein wenig versuchen.“

Er suchte sich eine windgeschützte Stelle und schlief dort sofort ein, obwohl es noch nicht dunkel war.
 

Inzwischen hatte Mimoun den Bereich des Waldes verlassen und überflog eine Ebene. Doch nirgends zeigte sich eine Spur von seinem Magier oder dem Drachen. Der Geflügelte war sich aber auch absolut sicher, dass er diesen speziellen Drachen nicht von denen seiner Art unterscheiden konnte. Er hatte Tyiasur zwischen den anderen Jungdrachen ja auch aus den Augen verloren.

„Jetzt weiß ich, wie Dhaôma sich gefühlt hat.“, keuchte er und ließ sich im Gras auf die Knie sinken. Die dünne Luft erschwerte ihm Atmen und Fliegen.

Aufmerksam sah Mimoun sich um. Der junge Geflügelte konnte einige Drachen in Reichweite ausmachen und begab sich nach einigen Verschnaufminuten zu ihnen, darauf bedacht, dass sie ihn kommen sahen. Er wollte sie nicht erschrecken, auch wenn er nicht glaubte, dass ihm das gelingen könnte. Sein einziges Interesse bestand darin, Dhaôma wieder zu finden. Doch auf all seine Fragen bekam er nur wage Antworten, wenn überhaupt. Sein Weg führte ihn von einem zum anderen, keiner konnte ihm zufrieden stellend weiterhelfen, einige ignorierten ihn sogar!

Und schließlich kam ihm noch sein Baby dazwischen, das inzwischen wieder auf seiner Schulter saß und neugierig die Umgebung beobachtete. Hier gab es nirgends einen Fluss oder Bach oder Teich oder ähnliches. Mit einem frustrierten Seufzen schwang er sich in die Luft. Mimoun kannte bisher nur einen Bach, in dem sich das Jungtier ernähren konnte. Und Dhaôma und sicher auch die Mutter wären sehr enttäuscht von ihm, wenn er den Kleinen vernachlässigen würde.

Sein Gesicht hellte sich auf. Die Mutter. Sie hatte sie nicht hergebracht, aber dennoch von ihnen gewusst. Sie wusste sicher alles, was sich auf dieser Insel abspielte. Sie konnte ihm sicher weiterhelfen! Und schließlich hatten sie sich schon einmal getrennt und sich vor dem Gebäude wieder getroffen, ohne sich vorher abzusprechen. Wenn der Geflügelte jeden Abend dorthin zurückkehrte, würde ihn Dhaôma auch finden können.

Mit neuem Mut machte er sich auf den Rückweg.

An diesem Tag schaffte er es aber nur noch zum Bach und schließlich in tiefster Dunkelheit zu ihrem Rastplatz, wo trotz Hoffnung kein Magier auf ihn wartete. Lange stand er am Hang und sah in die Finsternis hinaus, in der sich nichts rührte. Seine Gedanken waren flüchtig; er wusste nicht zu sagen, was er dachte, und doch waren sie bei seinem Magier. Völlig übernächtigt legte er sich erst weit nach Mitternacht mit einem flauen Gefühl im Magen und ohne die vertraute Nähe zum Schlafen nieder. Tyiasur schlummerte bereits seit Stunden auf seinen um den Bauch geschlungenen Armen.

Er erwachte auch kurz nach Sonnenaufgang aus einem unruhigen Traum. Mimoun wusste nicht zu sagen, worum es dabei ging, und er war auch froh darüber. Es war nicht angenehm gewesen. Dann erst ging ihm auf, was ihn geweckt hatte. Seine Finger umschlossen fest einen blauen Ball. Erschrocken riss er seine Hände weg.

„Es tut mir Leid. Hab ich dir wehgetan?“, wollte er besorgt wissen. Tyiasur blieb länger als nötig in seiner aufgeblasenen Form und sah ihn ebenso erschreckt und fast vorwurfsvoll an. „Ich mache mir wohl schon wieder zu viele Sorgen um Dhaôma.“, erklärte er mit einem um Verzeihung bittenden Lächeln und strich seinem Drachen mit der Fingerspitze vorsichtig über die Nase. Anschließend bot er ihm als Wiedergutmachung den Fisch an, den er am Abend zuvor als Frühstück aus dem Bach geholt hatte. Er selbst plünderte die letzten Reste von Dhaômas gepflanzten Beeren. Es war nicht viel davon übrig geblieben, dennoch genoss Mimoun jede einzelne davon. Es brachte ihn seinem Magier näher, auch wenn es die Leere in ihm nicht völlig vertreiben konnte.

Sobald sein Baby satt war, setzte er sich den Winzling wieder auf die Schulter und strebte dem Gebäude entgegen. Auch hielt sich der Geflügelte nicht lange mit der Betrachtung des Ganges oder der Nester auf, sondern schritt zielstrebig auf den goldenen Drachen zu.

„Verzeih, dass ich schon wieder störe, aber du weißt doch sicher über alles Bescheid, was auf dieser Insel geschieht, nicht wahr?“, begann er ohne Umschweife. „Ich wollte fragen, ob du weißt, wo Dhaôma steckt, ob es ihm gut geht.“ Hoffnungsvolle grüne Augen sahen zu dem Ungetüm empor.

„Er hat eine Aufgabe gefunden.“, erhielt er nur zur Antwort.

In einer Mischung aus Unglück und Freude verzog er das Gesicht. „Das heißt, ich darf nicht zu ihm?“, hakte er noch einmal nach. Seine Finger glitten unruhig über den Jungdrachen auf seiner Schulter, begannen ihn im Nacken zwischen den Stacheln zu kraulen.

„Wenn du ihn findest.“ Die gewaltigen Pranken legten sich gemächlich übereinander.

„Aber wo soll ich suchen?“

Die gewaltige Drachin blieb stumm, sah nur unverwandt auf das für sie winzige Geschöpf zu ihren Füßen. Nach einigen Augenblicken vergeblichen Wartens auf eine Antwort drehte sich Mimoun einfach um und verließ den Saal der Nester wieder. Direkt vor dem Eingang blieb er stehen und ließ seinen Blick über die Landschaft schweifen. Sollte er nun nach Dhaôma suchen oder nicht? Auf die Hilfe der Drachen konnte er anscheinend nicht zählen.

Mit Schwung drehte er sich um und erklomm den Hügel wie schon sein Freund ein paar Tage zuvor. Es war ihm egal, was für eine Aufgabe Dhaôma hatte, ob er selbst dabei stören würde oder was sonst noch alles dagegen sprach. Der Geflügelte wollte sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es seinem Freund auch wirklich gut ging.

Auf dem Bergkamm angelangt, drehte er sich mehrfach im Kreis und verschaffte sich einen groben Überblick über Landschaft und Ausmaße.

„Du musst mir helfen.“ Ein Stupsen in Tyiasurs Seite begleitete seine Worte. „Du musst auch die Augen aufhalten. Dann finden wir ihn schneller, hörst du?“ Ein Quäken war seine Antwort und er lächelte zuversichtlich. Auch wenn ihm der Kleine noch nicht antworten konnte, ging er laut seinen Plan durch, beschrieb welche Bereiche er wann durchforsten würde. Für jeden Tag nahm er sich einen anderen Teil der Insel vor. Und abends würde er zum Gebäude zurückkehren, dort die Nacht verbringen.
 

Am nächsten Morgen machte Dhaôma dort weiter, wo er aufgehört hatte, nachdem er etwas gegessen hatte, das er ebenfalls mit erstaunlicher Leichtigkeit wachsen ließ. Und wie schon am Vortag wirkte die Windmagie, die er initiierte, aber dennoch kam er keinen Schritt vorwärts. Es war zum Verrücktwerden! Was sollte er denn sonst noch machen? Inzwischen hatte er sich festgebissen an dem Problem, dabei wusste er gar nicht, ob dahinter auch das lag, was er suchte. Bis zur Erschöpfung machte er weiter und hatte vor Mittag schon einen Erfolg zu verzeichnen: er konnte zwei Schritte näher an die Engstelle des Durchgangs heran als zuvor.

Dann schlief er wieder, um Kraft zu sammeln. Der Traum von Mimoun, der nach ihm rief, brachte ihn zum Weinen, aber er wollte das hier alleine schaffen. Es tat ihm nur Leid, dass er ihm nicht Bescheid sagen konnte. Wer wusste schon, wo Mimoun jetzt war.

Nach seiner Pause am Mittag machte Dhaôma noch am Nachmittag einen neuen Versuch. Diesmal ging er ganz anders an die Sache heran, denn er beschloss, einfach alle Magie, die er hatte, in das Auflösen des Windes zu stecken. Das könnte gefährlich werden, wenn er danach nicht rechtzeitig aus dem Trichter herauskäme, aber er wollte es schaffen. Also stellte er sich mit aller verfügbaren Kraft gegen den Wind und initiierte Magie. Er spürte, wie die vertraute Wärme ihn durchströmte, dann ließ der Wind nach. Eilig machte er ein paar Schritte vorwärts, froh, dass der Wind noch nicht wieder zurück war.

Und dann setzte seine Magie plötzlich aus, war vollkommen aufgebraucht. Mit voller Wucht packte ihn der Wind und schleuderte ihn zu Boden, blies ihn noch ein wenig weiter über die scharfkantigen Scherben. Auf ihn regneten Splitter hinab, die an Wucht verloren hatten, aber er bekam es kaum mit. Mit letzter Kraft zog er sich aus dem Gefahrenbereich und rollte sich in einer Kuhle zusammen.

Es dauerte, bis er wieder erwachte, denn die sich regenerierende Kraft nutzte er zur Heilung. Dann suchte er sich etwas zu essen und zu trinken, während immer wieder das tiefe Grollen zu hören war. Gerade als er zurückkam, sah er etwas Erstaunliches: einer der großen Drachen kreuzte über ihn hinweg und ließ etwas fallen, das an der Stelle landete, die er erreichen wollte; hinter den spitzen Felsen. Das Grollen setzte aus, der Drache wirbelte durch die Lüfte und fing sich gerade so wieder, bevor er den Boden erreichte. Dhaôma war sich sicher, dass er einen Fisch hatte fallen sehen. Einen großen Fisch. Wofür? War da hinter den Felsen jemand, den man füttern musste? Ein Gefangener vielleicht?

Entsetzt schüttelte er den Kopf. Ein Gefangener käme sicher leichter heraus als er hinein. Aber warum sonst sollte jemand Essen an eine so gefährliche Stelle schicken? Nein, er musste sich vergewissern! Wenn da wirklich jemand gefangen gehalten wurde, dann würde er das ändern! Und dazu musste er durch diesen Durchgang!

Ein Entschluss setzte sich fest und Dhaôma machte sich an die Vorbereitung. Er polsterte seine Kuhle mit Moos aus und ließ ein paar essbare Büsche wachsen, die ihn noch ein wenig mehr schützten, dann suchte er Wasser und deponierte es neben seinem Schlafplatz, dann legte er sich wieder zur Ruhe. Er würde sich jetzt einfach die Zeit nehmen, all seine magische Kraft zurückzuerlangen, dann würde er es erneut versuchen! Den Dreh hatte er schließlich raus, nur die Kraft reichte einfach nicht. Aber er würde es schaffen!

Den ganzen Tag über ruhte er sich aus, machte nur einmal einen Spaziergang an den spitzen Felsen entlang, um zu sehen, wie groß der Ort dahinter sein mochte. Die erstaunlichste Entdeckung, die er machte, war wohl die, dass die Felsen direkt mit dem Ende der Insel abschlossen und dahinter nichts kam außer Sturm mit Blitzgewitter zu seinen Füßen und Sonnenschein über seinem Kopf. Aber der Wind war auch hier recht scharf. Das bedeutete, dass der möglicherweise Gefangene irgendwo auf der anderen Seite saß. Vielleicht konnte er nicht fliegen! Oder er war durch einen Unfall an diese Stelle gelangt und konnte dort nicht mehr weg! Bei dem Wind war das Starten sicher nicht möglich.

Aufregung machte ihm das Warten schwer, aber dennoch zwang er sich, auch die Nacht noch zu ruhen. Er wollte es schaffen, also durfte er nicht ungeduldig werden!

Dann war es soweit. Frisch und ausgeruht machte er sich bereit, dieses Hindernis zu überwinden. Er fühlte sich stark genug, um einen Baum wachsen zu lassen, das musste reichen. Wie das Mal davor, holte er tief Luft, bevor er in den Luftstrom trat und Magie fließen ließ. Und tatsächlich hielt der Wind inne und ließ ihn vorwärts gehen. Das Grollen versiegte und Dhaôma trat durch den schmalen Durchgang in den dahinter liegenden Raum. Es war eine große Plattform kahlen Steins. Es gab gar nichts. Nur ein Drache kauerte sich an eine der Wände und blickte ihm entgegen. Wie auf dem Präsentierteller saß er da und starrte ihn an, viel zu groß, um durch den schmalen Weg zu passen. Allein sein Körper war mindestens doppelt so lang wie er selbst groß war und endete in einem ebenso langen Schwanz. Grünlich rot schillernd waren seine Schuppen, bildeten komplizierte Muster auf seinem Körper. An seinen Füßen prangten weiße, dolchartige Krallen, sein Kopf war Dornenbewehrt, aber sein Rücken war glatt, genauso wie seine Flanken oder sein Schwanz. Die Flügel hatte er ordentlich gefaltet.

Erstaunen wanderte durch die goldenen Augen, als der Kopf mit dem langen Hals sich hob. Die Nüstern blähten sich schnupperten in seine Richtung. Der Drache machte einen fragenden Laut, dann tat er einen Schritt auf ihn zu.

Dhaôma musste lächeln. „Bist du hier gefangen?“

Zusammenzuckend zog der Drache den Kopf ein, versuchte sich zu verstecken. Hastig hob Dhaôma die Hände.

„Ich bin nicht hier, um dir wehzutun, ich bin hier, um dich kennen zu lernen. Warum bist du hier und nicht da draußen, wo du mehr Platz hast? Wo du frei fliegen kannst und nicht vom Wind behelligt wirst?“

Der Drache duckte sich noch ein wenig mehr. Bemitleidenswert, fand Dhaôma. Als wäre es wirklich seine Strafe, dass er hier war.

„Kannst du nicht sprechen?“

Es kam keine Antwort und Dhaôma spürte, wie seine Kräfte nachließen.

„Hör mal, wenn du Angst hast, dann rede mit mir darüber! Ich komme bestimmt wieder! Sobald ich stark genug dafür bin!“ Der Wind wurde stärker und zerrte an Dhaômas Kleidern, drückte die Flügel des Drachen gegen dessen Flanke. Vor seinen Augen wurde der schöne Große möglichst klein und versteckte den Kopf. Und wieder hörte der Magier das tiefe Grollen und plötzlich wusste er mit erschreckender Klarheit, dass es ein hoffnungsloses Seufzen war.

„Was ist mit dir?“, brüllte Dhaôma, doch der Wind riss seine Stimme mit und erfasste ihn mit aller Macht. Vor ihm schossen Regentropfen durch die Luft, wurden zu Eis und schlugen die kleinen Scherben aus dem Stein, die durch den Gang fegten. Sie trafen auch den großen Drachen. Kam daher das Rot?

„Ich komme wieder!“, aber wahrscheinlich hörte der Drache das nicht mehr. Dhaôma wurde mitgerissen und schlitterte über die Scherben den Gang entlang hinaus aus der Felswanne. Mit einem Hechtsprung beförderte er sich aus der Gefahrenzone und blieb schwer atmend liegen. Ungewollt quoll Hoffnungslosigkeit und Mitleid in ihm hoch. Warum tat der Drache sich das an? Was hatte er davon? Hatte er etwas ausgefressen und wurde dort bestraft? Aber diese Strafe war zu hart! Ständig diesem Wind ausgesetzt zu sein, musste an den Kräften zehren. Die Kälte dort oben war nicht gut für Echsen! Sie brauchten doch Wärme!

„Jetzt weiß ich, was er mit Helfen meinte. Natürlich werde ich ihm helfen.“, flüsterte Dhaôma in den Wind. Sobald er das Problem herausgefunden hatte, würde er damit anfangen.

Müde kuschelte er sich auf dem Moos zusammen und schloss die Augen. Wenn Mimoun da wäre, könnte er mit ihm darüber reden, aber so musste er eben mit diesen schweren Gefühlen allein klar kommen. So wie früher.
 

Als erstes nahm sich der Geflügelte den verdrehten Wald vor, in dem er Dhaôma gestern verloren hatte. Vielleicht war ihm der Landeplatz des Drachens verborgen geblieben. Vorsichtig, beinahe zärtlich berührte er die Löcher, die Dhaôma in den Pilz gebohrt hatte und schritt einmal um diesen herum. Die Erdbeeren, die ihnen, wenn auch unbeabsichtigt, zum Verhängnis geworden waren, würdigte er keines Blickes, als er durch das Feld tief in den Wald schritt.

Fast sehnte er sich nach den Wäldern, die er mit Dhaôma unten hatte durchwandern müssen. Die verdrehten Größenverhältnisse machten ein Durchkommen zeitweise unmöglich. Die schlanken Drachen ohne Beine und nur mit libellenartigen Flügeln umschwirrten ihn neugierig und luden ihn zum Spielen ein. Sie verstanden nicht, dass er keine Zeit für sie hatte. Andere wiederum kletterten die meterhohen Grashalme empor und schauten von den sich nach unten biegenden Spitzen auf die Neuankömmlinge herab.

Erschöpft und müde kehrte er am Abend zu dem Rastplatz zurück. Keine Spur von seinem Magier. Weder im Wald noch hier. Dafür hatte er einen kleinen Morast gefunden. Sein Drache war begeistert den durch den Schlamm hüpfenden Fischen hinterher gejagt - sie imitierend. Mimoun hatte ihm eine zeitlang seinen Spaß gelassen, war er doch noch ein Baby und musste lernen. Als der Tag aber unaufhaltsam weiter geschritten war, watete er in den Schlamm, um seinen Kleinen wieder einzufangen, der auf Rufe einfach nicht reagieren wollte. Doch kaum war er bis zu den Knien hineingewatet, kam Mimoun nicht mehr von der Stelle. Dafür versank er aber immer weiter. Auf seine hektischen Bewegungen und sein Fluchen kam Tyiasur angeschossen und zog eine Schlammspur über Hose und Hemd, als er daran hoch kroch. Augenblicke später versank Mimoun nicht weiter, dafür steckte er in Erde fest. Es war ihm nun leichter, sich zu befreien, doch verlor er einen seiner Schuhe, den er erst mühsam frei buddeln musste.

Am nächsten Tag wollte er über die Steppe hinter dem Wald fliegen, entschloss sich nach der Schlammschlacht am Vortag aber lieber erst dem Bach zu folgen und sich und seine Kleider zu reinigen. Tyiasur befand sich voll in seinem Element und tobte herum, jagte Fische und Kaulquappen, ohne sie wirklich erwischen zu wollen.

Nach der kurzen Reinigung folgte Mimoun dem Bachlauf, immer einen Blick ins Wasser werfend. Sein Baby folgte ihm, sprang heraus und flog ein Stückchen, bevor es pfeilschnell wieder eintauchte. So konnte er auch schnell reagieren, als Tyiasur auf einen Fisch traf, dem er nicht gewachsen war. Zwar rettete ihn sein ballonförmiger Körper, der verhinderte, dass der Fisch ihn schlucken konnte, doch nach einem gezielten Hieb von Mimouns Krallen wurde aus dem Jäger die Beute. Nach diesem Schreck verbrachte der Jungdrache den Rest des Tages auf der Schulter seines großen Beschützers.

Der Bach mündete in ein Teichsystem, das sich teilweise über mehrere Stufen erstreckte. Das Schilf, das hier zahlreich wuchs, war faserig und weich, wiegte sich sanft in leisem Wind hin und her. Farbenfrohe Libellen tanzten über das Wasser. Am äußersten Rand erhoben sich mehrere Trauerweiden, die ihre Zweige in die Teiche hängen ließen. Der ganze Ort strahlte Frieden aus. Diesen Platz würde er Dhaôma zeigen, sobald er ihn gefunden hatte.

Nicht weit davon entfernt, fanden sich in einem Hügel mehrere Höhlen. Mal nur große Löcher einfach in Erde gegraben, mal tief ins Erdreich getriebene Gänge durch Leuchtmoos erhellt. Manche Höhlen waren bewohnt, andere schienen leer zu sein. Als er hineinrief, war das Echo seiner Stimme die einzige Antwort.

Niedergeschlagen und ohne Essen rollte er sich am Abend neben den Blaubeerbüschen zusammen, eine Hand zwischen den Blättern und Zweigen vergraben. Tyiasur musterte ihn mit schief gelegtem Kopf, quäkte kurz. Anschließend kuschelte er sich wieder an Mimouns Hals.

Die Nacht war für Mimoun genauso kurz wie die vorhergehenden. Dennoch blieb er reglos liegen, als er spürte, dass sein Winzling noch immer an ihn gekuschelt dalag. Seine Finger glitten über das Holz der kleinen Sträucher, rastlos, ohne Unterlass.

Nachdem auch Tyiasur endlich erwacht war und das mit einem fordernden Fiepsen auch anzeigte, kümmerte sich der Geflügelte erst um ihrer beider leiblichen Wohls, bevor er sich seiner heutigen Etappe zuwandte. Die Steppe hinter dem Wald war sein Ziel. Und sie war noch genauso leer, wie bei seinem ersten Flug da drüber. Zwar waren auch hier zahlreich Drachen vertreten und einige flogen über ihn hinweg zum Rand der Insel, doch auch hier zeigte sich keine Spur seines Magiers. Da er bereits einen Gutteil des Tages dafür hatte aufwenden müssen, zu diesem Teil der Insel zu gelangen, hatte er einige Fische dabei. Diese Nacht würde er hier verbringen, da sein Plan darin bestand, bis zum äußersten Ende dieser Insel vorzudringen. Sollte sein Magier wider Erwarten doch in der Zwischenzeit zum Gebäude zurückfinden, würde er eine Nachricht zwischen den Blaubeerbüschen finden. Mit dem Saft der Beeren hatte er auf einen Lederstreifen „Warte hier auf mich“ geschrieben. So wollte er sicher gehen, dass Dhaôma nicht wieder von dort verschwand auf der Suche nach dem Geflügelten.

In Schleifen flog er über das Gebiet, teilweise im Tiefflug, um leichter Spuren entdecken zu können, teilweise in höheren Schichten, um den Gesamtüberblick nicht zu verlieren. Dazwischen ging er immer wieder Strecken zu Fuß, da das Fliegen hier für ihn noch immer anstrengend war. Das lange Gras wickelte sich um seine Beine, wirkte jedoch nicht störend. Es war angenehm, hier zu laufen und seine Finger über die Spitzen gleiten zu lassen.

Gegen Abend suchte er sich einen halb aus dem Gras ragenden Hügel und legte sich auf dem braunen, festen Untergrund schlafen. Erschöpft schlief der Geflügelte sofort ein und bemerkte nicht, wie sich ein breiter, flacher Kopf hob und mit einer Drehung auf dem kurzen Hals versuchte, einen Blick auf den Störenfried zu erhaschen. Tyiasur schob sich vor Mimoun und plusterte sich mit einem quietschenden Fauchen auf. Träge erhob sich der Erdrache und trottete vorwärts, ein leises Grollen von sich gebend. Das sanfte Schaukeln und das angenehme tiefe Geräusch sorgten bei dem Geflügelten für den entspanntesten Schlaf seit langem.

So erwachte er auch erst, als der Tag schon weit fortgeschritten war. Die Sonne brannte auf ihn hernieder und sein Körper wippte hin und her. Es war angenehm, erinnerte ihn ein wenig an die Bootsfahrten mit Dhaôma und Kummer ergriff wieder Besitz von ihm.

Verwirrt blinzelnd öffnete Mimoun die Augen. Warum schaukelte es hier eigentlich so? Es dauerte einige Zeit, bis er begriff worauf er geschlafen hatte und hastig ließ er sich vom Rücken des Drachens gleiten. Träge trottete dieser weiter, bevor er überhaupt registrierte, dass seine Last verschwunden war. Kurz wandte er seinen Blick dem merkwürdigen Geschöpf zu, tat sich an den Grashalmen neben sich gütlich und setzte seinen Weg fort, ohne auch nur einen Augenblick in seinem Lauf zu stocken.

Ausgiebig streckte sich Mimoun, stellte fest, dass etwas fehlte und hetzte dem Erddrachen nach. Mit einer leisen Entschuldigung nahm er sein fiepsendes Baby wieder an sich.

Dieses Mal gönnte er sich ein ausgiebiges Frühstück und erhob sich anschließend in die Luft, um zu sehen, wo sie überhaupt waren. Der Drache hatte sie näher an den Rand der Insel gebracht. Hier herrschten stürmischere Winde, was er der nahen Wolkenbarriere zuschrieb und er behielt Tyiasur sicherheitshalber in der Hand. Die Landschaft wurde felsiger, kaum eine Pflanze zeigte sich. Hier wäre es einfach, seinen Magier zu finden, wenn er Pflanzen rief, doch warum sollte sich dieser freiwillig hier aufhalten wollen?

Mimoun wollte bereits abdrehen und sich wieder ins Inselinnere begeben, als der kleine Drache sich halb aus seiner Hand wand.

„Lass das.“, rief der Geflügelte erschrocken. Erstaunt sah er, wie Tyiasur seine Nase schnuppernd in den Wind hielt und quäkte, fordernd zu ihm aufsah. „Dorthin?“, fragte Mimoun nach. Gerade war ihm nicht danach, dem Spieltrieb seines Babys nachzugehen. Zu lange war er schon ohne ein Lebenszeichen von Dhaôma getrennt. Dennoch ergab er sich mit einem Seufzen in sein Schicksal.

Sein Drache strebte weiter auf den Rand der Insel zu und so entschied sich Mimoun die Strecke zu Fuß zu gehen, um den tückischen Winden auszuweichen. Die kleine Nase hing immer wieder schnuppernd im Wind und führte sie zu einer Klippe mit steil aufragenden Felsen. Voll überschwänglicher Freude drückte Mimoun den Winzling an sich, als er inmitten dieser unwirtlichen Gegend üppige Büsche entdeckte. Diese waren auf keinen Fall natürlich gewachsen. Sie hätten sonst kleiner, schiefer und zerfledderter sein müssen.

Ohne sein Zutun beschleunigte sich sein Schritt. In einer Kuhle zwischen den Büschen sah er ihn. Rotbraune, lange Haare, wirr und strähnig aufgrund der tagelangen Vernachlässigung. Die Kleider wiesen mehrere Risse auf, doch nur unter den wenigsten zeigten sich Kratzer. Nichts davon sah gefährlich aus. Aber er rührte sich nicht. Hastig eilte er auf ihn zu und strich ihm über das Gesicht. Vom Sturm am Strand hatte er gelernt, nicht vorschnell über Sachen zu urteilen, die er nicht überprüft hatte.
 

Die unerwartete Berührung riss Dhaôma aus seinem Halbschlaf. Seit einiger Zeit schon hatte er nur noch mit geschlossenen Augen dem Lied des Windes gelauscht. Jetzt war er wach.

Erstaunt blickte er in Mimouns Gesicht. „Hey, du bist ja hier! Wie hast du mich gefunden?“ Glücklich krabbelte er aus seinem Loch und umarmte seinen geflügelten Freund. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“
 

Ohne auf eine der Aussagen einzugehen, drückte er seinen Freund fest an sich, vergrub seine Nase an dessen Hals. Es tat einfach nur gut, Dhaômas Nähe zu spüren, seinen Geruch in sich aufzunehmen, zu wissen, dass ihm nichts geschehen war. Er schien auch nicht gewillt, den Magier in nächster Zeit los zu lassen.
 

Dhaôma ließ ihn, schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Jetzt war es plötzlich warm und angenehm und nicht mehr ungemütlich. Und im Grunde war er immer noch müde.

„Weiß du, Mimoun, es tut mir Leid, dass ich dich nicht suchen gegangen bin, aber hier ist jemand, der Hilfe braucht, deswegen konnte ich nicht weg.“
 

„Ich weiß.“, antwortete Mimoun endlich. Sanft begann er Dhaômas Nacken zu kraulen. „Die Mutter meinte, du hättest eine Aufgabe gefunden. Sie wollte mir nicht helfen, dich zu finden, aber sie hat es mir auch nicht verboten.“ Der Geflügelte schnaubte belustigt. „Jetzt hab ich wenigstens meinen Überblick über die Insel erhalten. Es gibt so schöne Plätze. Die muss ich dir unbedingt zeigen, bevor wir von hier weggehen.“
 

Dhaôma nickte ohne Begeisterung. „Ich kann ihn nicht alleine lassen. Das muss warten, bis ich weiß, was mit ihm los ist.“ Er seufzte traurig und drückte seine Wange gegen Mimouns Hals. „Das tiefe Knurren ist Ausdruck seiner Hoffnungslosigkeit. Es tut mir in der Seele weh, wenn ich es höre.“
 

Die ersten Sätze verstand Mimoun noch gut, die letzten wurden an seinen Hals genuschelt. „Natürlich erst, wenn du hier fertig bist. Wir wollten doch lernen, unsere Vorhaben ohne Unterbrechungen durchzuziehen.“ Er löste sich von Dhaôma und löste den Wasserschlauch von seinem Gürtel. „Ich werde dich hier mit allem versorgen, was du brauchst. Und du konzentrierst dich voll und ganz auf deine Aufgabe. Und solange du mich nicht fragst oder etwas Dementsprechendes andeutest, werde ich dich weder aufhalten noch unterbrechen noch sonst irgendwie stören, versprochen. Es ist deine Aufgabe.“, bekräftigte er noch einmal.
 

„Und wir können abends zusammen schlafen?“, fragte er hoffnungsvoll. „Wenigstens heute?“
 

Unglücklich verzog sich das Gesicht, als sein Blick über die nicht mehr vorhandenen Fische an seinem Gürtel glitt. Tyiasur quäkte auch schon wieder fordernd.

„Gibt es hier in erreichbarer Nähe Fische?“, schnitt er vorsichtig das Problem an, das sich gerade auftat. Sollte es ihm hier nicht möglich sein, den Kleinen zu versorgen, konnte er immer nur für kurze Besuche zu Dhaôma gehen.
 

Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“, sagte er. „Seit dieser Drache mich hier abgesetzt hat, habe ich nicht viel getan außer zu versuchen, zu ihm zu kommen. Aber da vorne gibt es so was wie einen Bachlauf. Wirklich winzig. Ich habe Wasser von dort geholt.“
 

„Ich bin gleich wieder zurück. Flieg mir bloß nicht wieder davon.“, lächelte er und machte sich in die angegebene Richtung auf. Was er fand, war kaum mehr als ein Rinnsal, das sich über die Steine kämpfte. Viel versprechend sah es zumindest nicht aus, dennoch folgte er ein wenig seinem Verlauf. Aufmerksam war sein Blick auf das klare Wasser gerichtet, dennoch entging ihm das kurze Aufblitzen silbriger Schuppen.

Nicht jedoch seinem Drachen. Plötzlich sprang Tyiasur von seiner Schulter. Mimoun wollte nachgreifen, ihn wieder auffangen, der Kleine nutzte die ausgestreckte Hand aber einfach nur als weitere Etappe auf seinem Weg nach unten. Mit einem lautlosen Eintauchen war der Winzling unter der Wasseroberfläche verschwunden. Mimoun hockte sich neben den Verlauf und versuchte zu erkennen, was sein Findelkind dort jagte. Den kleinen Fisch hatte der Drache jedoch schnell verspeist. Das würde seinen Hunger aber nicht auf Dauer stillen, befürchtete Mimoun. Aber anstatt zurückzukehren schoss der Kleine weiter durchs Wasser, wandte sich in blitzschnellen Drehungen hierhin und dorthin. Verwundert und mit einer Vermutung hielt er eine Hand ins Wasser. Nun konnte er erkennen, was sein Kleiner da jagte. Kleine, durchsichtige Fischlarven, deren dunkle Augen vor dem Licht-und-Schatten-Spiel des steinigen Untergrundes für ihn nicht zu erkennen waren. Lächelnd wartete der Geflügelte ab, bis Tyiasur sich voll gefressen hatte. Aber er wusste, dass das nur eine Notlösung war.

Dies teilte er auch Dhaôma mit, als er schließlich wieder bei ihm landete. „Heute Nacht bleiben wir hier. Aber es wird nicht reichen, ihn zu ernähren.“
 

„Ist gut.“, nickte der Magier und lächelte. „Immerhin weiß ich jetzt, dass du gesund bist. Und du weißt, wo du mich finden kannst, das sollte reichen.“ Inzwischen hatte er das Moospolster etwas ausgebaut, so dass auch Mimoun weich lag.
 

Er fühlte sich zwar ausgeruht, doch folgte er der stummen Einladung. Lächelnd ließ er sich neben Dhaôma ins Moos sinken, schob seinen Drachen an dessen bevorzugte Schlafstelle und breitete einen Arm aus.

„Ach ja.“, grinste er und stupste Tyiasur noch einmal an. „Du musst ihm noch danken. Ohne ihn hätte ich dich wahrscheinlich so schnell nicht gefunden.“
 

Dhaôma tat gerne, was Mimoun gesagt hatte, doch der kleine blaue Drache interessierte sich absolut nicht für das, was der komische Mensch zu sagen hatte. Und als Dhaôma ihn anstupste, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, versuchte er ihn zu beißen.
 

*************+

echt, diese Drachen haben aber auch ne Art... 'Hilf'. 'du musst deinen eigenen weg finden, aber sei nützlich' ganz klasse ^^

oh, es hat eine Menge Spaß gemacht, das hier zu schreiben.

Und Dhao spielt auch noch einfach so mit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Zebran20121
2014-11-23T18:46:59+00:00 23.11.2014 19:46
Dhaoma ist echt eine zu liebe seele für diese Welt des krieges und diese Mutter ist wie ich finde beinahe so etwas wie ein rätsel buch alles was sie sagt muss mann erst irgendwie entschlüsseln der Wald erinnert mich ein wenig an Gulivers reisen (wenn es so hieß) ich frage mich was wohl mit dem drachen passiert ist ist es wirklich eine strafe oder ein Unfall. die neugier bringt mich um ich freu mich auf die nächsten teile

LG Zebran
Von:  KuroMikan
2014-11-23T17:05:02+00:00 23.11.2014 18:05
hehe
ein echt gutes kapitel XD ohhh und der arme drache in der felswand tut mir so leid (T.T)
ich finds irgendwie lustig aber gleichzeitig deprimierend das der kleine wurm daho nich mag -.-° XD
whatever XD
freu mich aufs nächste kapitel ;)
bis dann

Mikan



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