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Der Weg aus dem Kampf

Wenn Träume Berge versetzen
von

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Kekaras

Kapitel 51

Kekaras
 

Es war eine der größten Inseln, die Dhaôma bei den Hanebito gesehen hatte. Die Häuser waren noch größer als Lulanivilay und länglich und er bekam das Gefühl, dass man für den Drachen solch einen Unterstand hatte bauen wollen. Dann waren auf der Insel seltsame Gerätschaften, die er nicht verstand. Grünzeug wuchs dort bis auf ein paar Moose und Flechten keines. Die Insel wirkte tot, wenn man von den wuselnden Massen an Hanebito absah. Wie ernährte sich diese Insel?
 

Himmel, war das lange her. Wann war er hier das letzte Mal gewesen? Kurz bevor er Dhaôma zum ersten Mal getroffen hatte. Das war jetzt etwas über drei Jahre her. Und es hatte sich absolut nichts geändert. Noch immer diese strenge Ansammlung von Hütten, die jeden Anflug von Humor im Keim zu ersticken versuchte. Hier herrschte Disziplin vor und das spürte man.

Jeder sich hier auf der Insel befindliche Geflügelte strömte herbei, um den Drachen zu bewundern. Auch die auf kleinen Nachbarinseln Trainierenden unterbrachen ihre Tätigkeiten.

Als offensichtlich wurde, dass sie auf dem zentralen Platz zu landen gedachten, wurde ihnen eilig Platz gemacht. Es schien niemand das Bedürfnis zu haben, unter den Drachen zu geraten. Suchend glitt sein Blick über die Menge. Es hieß, Kaley wäre hier, und es wäre angemessen, das Ratsmitglied als einen der ersten zu begrüßen. Es war nicht schwierig, den alle um mindestens einen Kopf überragenden Geflügelten auszumachen, der sich breitschultrig durch die unsichere und neugierige Schar Grünschnäbel schob.

„Wieso hat das so lange gedauert?“, begrüßte er den jungen Drachenreiter, bevor dieser etwas sagen konnte.

„Ich freue mich auch, dass Ihr euch bester Gesundheit erfreut.“, erwiderte Mimoun mit einer leichten Neigung des Kopfes. „Und sämtliche Angaben verweigere ich zugunsten der Prüfung zukünftiger Drachenreiter.“
 

Langsam glitt Dhaôma von seinem Freund herunter und stellte sich neben ihn. Von da oben hatte er einen guten Überblick bekommen, aber er wollte sich nicht über die anderen erheben, indem er sitzen blieb. Dafür stellte er jetzt fest, dass hier eine ganz andere Atmosphäre herrschte als sonst auf den Inseln. Hier stank es nach Angst, Schmerz und Sehnsucht. Widerwärtig. Er zog sich zurück, bis er mit dem Rücken gegen Lulanivilay stieß. Dieser Druck war ihm unangenehm und nahm ihm die Luft zum Atmen. Es war fast wie die Lager seines Bruders am Rande der Stadt, die er heimlich beobachtet und doch nie betreten hatte.

„Hast du Angst?“, fragte Aylen neben ihm und er sah sie an. „Brauchst du nicht zu haben. Am Anfang hatte ich auch Angst, aber das hat sich gelegt. Sie werden dir nichts tun, wenn du dich zu wehren weißt.“

„Ich weiß mich nicht zu wehren.“

„Aber du hast Mimoun.“

Ob der gegen alle auf einmal ankam? Er bezweifelte es. „Ich habe keine Angst.“, sagte er schließlich verspätet. „Aber es gefällt mir hier nicht. Das ist kein Ort für mich.“

„Wahr. Es ist ein kriegerischer Ort, da wirkst du auch ziemlich fehl am Platz.“

Gequält lächelte er und straffte dann die Schultern, als Mimoun den Mann ansprach, den er schon einmal gesehen hatte. Das war also Kaley, Mitglied des Hohen Rates und zukünftiger Lehrer Mimouns. Aber irgendwie sah er nicht so aus, als könne er Mimoun noch viel beibringen. Oder schätzte er das nur falsch ein? Warum war Kaley so gealtert?
 

Es vergingen einige Augenblicke in Schweigen, in denen sich die beiden schweigend musterten. Als Kaley sich dann wieder rührte, war seine einzige Bewegung ein bezeichnender Wink mit der Hand. Er forderte Mimoun zu einem Tänzchen. Dieser wollte Tyiasur an Dhaôma abgeben, als sich ihm Kekaras in den Weg stellte.

„Du hast die Schlange…“ Ein wütendes Fauchen kam prompt als Reaktion. „…sicher nicht ohne Grund.“, fuhr der Krieger ungerührt fort und ging in Position. Kurz warf er einen versichernden Blick zu Kaley, doch dieser sagte nichts Gegenteiliges. Der Mann versicherte sich noch einmal, dass sämtliche Riemen seiner Rüstung saßen und dass die Klingen stabil waren, und stürmte auf Mimoun zu. Als dieser leichtfüßig auswich, war Kaley auch schon neben ihm und holte zum Hieb aus.

Tyiasur brauchte ihm dieses Wissen gar nicht erst zu vermitteln. Er sah es an ihrer Haltung. Diese beiden würden ernst machen. Das war nicht der Kuschelkurs, den er mit Asam immer betrieb.

Auch der Hieb des Ratsmitglieds ging ins Leere, als Mimoun mit einem Sprung mehrere Meter zwischen sich und die Gegner brachte. Den Platz dafür hatte er, denn schon bei der ersten Attacke Kekaras waren die Rekruten zurückgewichen. Abschätzig musterte der junge Drachenreiter seine Kontrahenten. Ein Blick, eine kurze geistige Verständigung mit seinem Drachen und Mimouns ganze Haltung änderte sich. Auch er würde seine Gegner nicht schonen.

„Lasst uns tanzen.“, forderte er und erwartete die nächsten Attacken.
 

„Jetzt wird es spannend!“, freute sich Aylen und stützte sich auf Rai, um besser sehen zu können. Oh, es hatte tolle Gerüchte gegeben und sie hatten ja schon gesehen, wie schnell Mimoun jetzt fliegen konnte. Und jetzt käme vielleicht sogar heraus, was er noch gelernt hatte.

„Du spinnst.“, maulte Rai.

„Nicht eifersüchtig sein. Mimoun ist doch Jadyas Schwarm, nicht meiner.“

Sie wuschelte ihm durch die Haare, während sich Dhaôma mit zusammengezogenen Augenbrauen gegen Lulanivilay lehnte. Diese beiden Männer waren unfair und das wussten sie auch. Sie wollten unbedingt wissen, wie viel Mimoun aushielt. Und auch wenn Mimoun gerne bereit war, seine Kräfte zu messen, es gefiel Dhaôma nicht. Wäre es nur das Spielen von Asam und Mimoun, hätte er nichts dagegen, aber das hier sah ernster aus. Dieses ewige Kämpfen ging ihm auf den Geist. Er wollte es doch beenden! Stattdessen stand er jetzt hier und sah untätig zu, weil er Mimoun nicht vorschreiben wollte, was er zu tun hätte. Wütend verschränkte er die Arme vor der Brust.
 

Die erste Zeit war Mimoun nur am Ausweichen. Tyiasurs Fähigkeit, Gedanken zu lesen, erleichterte ihm das enorm. Aber er durfte nicht immer nur fliehen. Das war nicht das, was er gelernt hatte.

Seine scharfen Augen beobachteten jede ihrer Bewegungen. Kaley war groß und breit, aber dennoch nicht wirklich schwerfällig. An sein Bewegungsmuster erinnerte sich Mimoun noch aus den drei Tagen Training während des Schneesturms. Kekaras dagegen war wendig und verließ sich zu sehr auf seine Rüstung. Bei ihm zählte Brutalität und einen Kampf in wenigen Sekunden zu beenden. Darüber hinaus bildeten sie ein gutes Team. Sie ergänzten sich wunderbar, deckten Lücken des anderen und ließen dem jungen Drachenreiter kaum Zeit zum Luftholen. Bald war der Junge mit dutzenden kleineren Schnitten bedeckt. Sie ließen ihm nicht viel Platz zum Ausweichen, da er sonst in die Attacken des anderen hineingesprungen wäre.

Als sich endlich eine Lücke zeigte, sprang Tyiasur Kaley mit Krallen und Zähnen voran ins Gesicht und schlang ihm den mit aufgestellten Stacheln bewährten Schwanz um den Hals. Mimoun sprang derweil gezielt in Kekaras nächsten Angriff hinein. Mit einem wütenden Knurren quittierte er die Krallen, die sich tief in seine Seite bohrten, und prallte mit seinem gesamten Körpergewicht gegen den erfahrenen Kämpfer. Das brachte diesen kaum ins Wanken. Mit einem halben Schritt nach hinten im richtigen Moment nahm Kekaras dem Anprall die Wucht. Aber Mimoun war nun zu dicht. Blitzschnell schoben sich seine Finger unter den Kragen der Rüstung und fuhren in den nun ungeschützten Hals, nur knapp an Halsschlagadern und Luftröhre vorbei. Keuchend zuckte er zusammen, als glühend eine Klinge über seine Brust fuhr. Mit dem Knie in der Magengrube des anderen brachte er sich wieder auf Abstand, packte die Hand, die ihn verletzt hatte, und renkte den Arm mit einem harten Ruck aus.

Schlitternd kam neben Mimoun ein blauer Leib zum Stillstand. An seiner Seite zog sich eine lange rote Spur entlang. Schreck und Sorge behinderten die Aufmerksamkeit des jungen Geflügelten und schon im nächsten Moment fand er sich am Boden wieder. Und Kaley ließ sich nicht so einfach hochstemmen. Er wog ein wenig mehr als Asam. Das Knie zwischen die Flügel des unter ihm Liegenden gestemmt, ergriff er ihn wie ein junges Fanras im Nacken und presste ihn auf den Boden.

„Du hast dich länger gehalten als erwartet.“ Ob das ein Lob war, wusste Mimoun nicht zu sagen, denn das Gewicht auf seinem Rücken blieb länger als nötig. Als Kaley endlich von ihm abließ und er sich schon auf Hände und Knie hochgestemmt hatte, traf ein Fußtritt Kekaras seine Rippen und schickte ihn wieder zu Boden.

„Genug.“, herrschte das Ratsmitglied den Krieger an, der eindeutig aufs Töten aus schien.
 

Die Rekruten waren still geworden. Das war einerseits dieser Demonstration von Gnadenlosigkeit zuzuschreiben, andererseits dem Drachen, der sich aufgerichtet hatte und nun in seiner vollen Größe mit ausgebreiteten Flügeln und mit vor Wut funkelnden goldenen Augen auf dem Platz stand. Aylen und ihr Geliebter waren ausgewichen, denn Dhaôma sah nicht so aus, als würde er Lulanivilay zurückrufen. Der Körper war angespannt und über das Kinn lief Blut aus einer Wunde an der Lippe, die er sich höchstwahrscheinlich selbst zugefügt hatte. Selbst das Wetter war umgeschlagen und zeigte sich nun stürmisch.

Dhaôma war nicht klar, was er da tat. Sein Wunsch, sich um Mimouns Willen zusammenzureißen, hatte ihn derartig in der Gewalt, dass seine Magie unterschwellig rumorte. Er hatte die Kontrolle nicht verloren, aber Lulanivilay verstärkte sie dennoch, so dass sie sichtbar wurde.

Bei dem Wort von Kaley, das den Kampf beendete, brauchte Dhaôma fast zehn Sekunden, bevor er sich bewegen konnte, so verkrampft war er inzwischen. Wie in Zeitlupe verlagerte er das Gewicht auf einen Fuß, begann zu laufen, während er sich zwang, seine Arme herunterzunehmen. Es war nicht weit. Mimoun war keine zwanzig Schritt vor ihm zu Boden gegangen, aber es kam ihm vor wie eine Ewigkeit, bis er ihn erreichte.

Neben ihm stand Kekaras, aus dessen Augen Hass sprühte. Die Flügel weit aufgespannt, die Schultern gestrafft, die Hände zu Fäusten geballt schien er zu überlegen, ob er auf das hören sollte, was Kaley gesagt hatte.

„Hör auf.“ Dhaômas Stimme war ruhig und kalt und selbst in seinen eigenen Ohren klang sie fremd. „Ich warne dich nur jetzt. Mach weiter und ich zerstöre deinen ganzen Stolz.“

Die schwarzen Augen flackerten zu ihm hinüber und für einen Moment erwiderte Dhaôma den Blick, bevor er sich abwandte, um sich zu bücken. Tyiasur sah schlimmer aus als Mimoun, war die Wunde doch beinahe so lang wie sein Körper und recht tief. Er hatte einen Passierschlag eingesteckt, als er einen weiteren Angriff gestartet hatte. Gerade streckte er die Hand aus, um ihn zu berühren, da traf ihn ein Schlag ins Genick, der ihm beinahe die Sinne raubte. Im nächsten Moment hörte er ein tiefes, markerschütterndes Grollen, das die Worte Kekaras’ fast übertönte, der zornentbrannt forderte, er solle ihm keine Befehle geben. Noch bevor er sich fangen konnte, klebte Kekaras am Boden, über ihm ein acht Meter langer, grüner Drachen, dessen Augen rot waren vor Wut und der die Zähne fletschte, als wolle er ihn fressen. Eine einzige Pranke hielt den starken Hanebito zu Boden gepresst, die dolchartigen Krallen gerade so weit gebogen, dass er ihn nicht verletzte, aber dennoch so effektiv, dass der Mann weder die Arme noch die Beine wirklich bewegen konnte. Unruhig schlugen Flügel und Schwanz.

„Wie kannst du es wagen, Wurm, ihn mit deinen Händen auch nur zu berühren?!“, donnerte Lulanivilays mentale Stimme in allen anwesenden Köpfen. Es war das erste Mal, dass sie anders klang als neutral und desinteressiert. Die Krallen bogen sich weiter, dellten den Panzer ein, als Dhaôma sich fasste.

„Stopp, Vilay. Bitte.“ Er hielt sich den Kopf, weil ihn schwindelte. Es war lange her, dass er so geschlagen worden war. Kurz flackerten die Zeichen in seinem Gesicht, bevor es besser wurde und er wieder vernünftig sehen konnte. „Halte ihn einfach kurz fest.“

„Sicher.“ Lulanivilays Stimme war noch immer zornig, aber bei weitem nicht mehr so laut. Der Drache ließ Kekaras nicht aus den Augen, während Dhaôma sich nun um Tyiasur kümmerte. Der kleine Blaue wand sich unter den Schmerzen, bis er sie linderte. Die Wunde schloss sich zusehends.

„Was wirst du mit ihm machen? Ihn umbringen?“

„Ich töte nicht.“ Dhaôma sah zu Kaley auf, der sich nicht vom Fleck bewegt hatte. Offenbar hatte auch er Angst vor dem Drachen. „Aber ich halte meine Versprechen.“

Seine Finger legten sich auf Mimoun und wieder leuchteten die Zeichen in seinem Gesicht. Er war froh darum, dass ihm sein Drache half, denn er war sich nicht sicher, ob er Mimoun sonst so schnell wieder auf die Beine bekommen hätte. Zwei Rippen waren gebrochen, die Mittelhandknochen auf der linken Seite ebenfalls, von den Schnittwunden und einer durchstochenen Niere ganz zu schweigen. Es entflammte seine Wut erneut. War das hier nicht ein Übungskampf gewesen?

„Mimoun, geht es dir besser?“, fragte er, als die gröbsten Verletzungen verheilt waren.
 

Ein Seufzen entrang sich seinen Lippen, als er sich auf den Rücken wälzte. Ja, er fühlte sich besser, nun, da der tobende Schmerz vorbei war.

„Tyiasur.“ Keuchend schnellte der junge Geflügelte in die Senkrechte. Kaum war der Name ausgesprochen, war genannter auf seinem Schoß. „Alles in…“ Ein Nicken unterbrach seinen Satz und Mimoun entspannte sich mit einem sanften Lächeln. „Gut gemacht.“ Seine Finger blieben auf dem Kopf des Wasserdrachens liegen, als er sich Dhaôma zuwandte. Erschrocken registrierte er die Blutreste am Kinn des Magiers und Zorn wallte in ihm auf. Durch die Mauer aus Schmerz hatte er mitbekommen, dass Kekaras es gewagt hatte, ihn zu schlagen. Mimoun hob die Hand und wischte über das Rinnsal. Seine Miene verfinsterte sich noch weiter. Niemand durfte seinen Magier schlagen. Niemand durfte auch nur daran denken!

„Du bist noch immer zu weich.“

Der junge Geflügelte wandte seine Aufmerksamkeit Kaley zu, der den Blick aber nicht von dem wütenden Drachen löste. „Weil ich ihn nicht getötet habe, als ich die Gelegenheit dazu hatte?“ Mimoun schüttelte den Kopf und erhob sich. Missmutig betrachtete er den langen Schnitt im Hemd. „Ich bin ein Drachenreiter. Ich töte, wenn es sein muss. Grenzen testen und Kräfte messen ist nichts, was mit dem Tod enden sollte.“

„Dennoch hättest du ihn kampfunfähig machen müssen. Er hat den Magier verletzt, weil du ihn nicht mehr aufhalten konntest. Und du lässt dich zu leicht ablenken.“ Nun löste er doch den Blick und ließ diesen über den kleinen Drachen gleiten. „Das ist etwas, das du noch lernen musst. Die Konsequenzen deines Handelns zu erkennen. Und bewusst in Kauf zu nehmen.“

„Ich werde niemals einen Freund opfern.“ Mimoun ballte die Hände zu Fäusten. „Ebenso wie ich jeden beschützen werde, der meine Hilfe braucht.“
 

Beruhigt erhob sich Dhaôma. Er konnte an diesem Gespräch sehen, dass es Mimoun besser ging. Sanft strich er noch durch die Haare, freute sich, dass dessen Moral immer noch so stark war, dann ging er zu seinem Drachen und dessen Opfer. Kekaras funkelte ihn wild an, aber in seinen Augen stand eine Wut, die Dhaôma zeigte, dass er nicht aufgeben würde.

„Wirst du dich entschuldigen?“

„Niemals!“, fauchte der Mann.

Der rechte Arm sah verdreht aus. Offenbar war das Knacken im Kampf keine Einbildung gewesen. „Das ist auch gut, dann werde ich jetzt mein Versprechen einlösen.“

Er hockte sich neben den Kopf des Mannes, direkt unter die Schnauze seines Drachens. Seine Hände legten sich auf die Brust zwischen die Krallen, dann leuchteten die Zeichen in seinem Gesicht auf. Es gab ein widerwärtiges Knacken, als der Arm in sein Gelenk zurücksprang, und Kekaras schrie auf vor Schmerzen.

„Warum tust du das, Freiheit?“

„Weil das ihn zum Krüppel machen würde.“

Dann erloschen die Zeichen auf seinem Gesicht, aber er blieb sitzen. Unter seinen Fingern begann die Rüstung grau zu werden. Das Leder unter dem Wachs begann zu bröckeln, bekam Risse und wurde porös. Bis es schlussendlich zerfiel.

Wortlos erhob sich Dhaôma, bedachte den Mann noch mal mit einem hochmütig-abfälligen Blick und ging dann zu Mimoun zurück. Hinter ihm bewegte sich Lulanivilay und ließ sein Opfer auch endlich los. Die Augen hatten wieder ihre gewohnte goldene Farbe, als er Mimoun anstupste.

„Himmel, du solltest deine Freunde besser auswählen.“
 

„‚Ich bin entrüstet.’, sprach der Krieger und stand nackt im Wind.“, prustete Aylen los und ging zu ihren Freunden, überzeugte sich lieber selbst von ihrem Wohlergehen. Der Rest der Rekruten hielt sich mit dem Lachen zurück. Einerseits fürchteten sie die Rache Kekaras, andererseits war da diese erschreckende Fähigkeit des Magiers.

„Er war nie mein Freund und das wird er auch nie werden.“, antwortete Mimoun derweil und kraulte die geschuppte Nase. Tyiasur kehrte auf seinen Platz auf seiner Schulter zurück.

„Du weißt, wie man den Zorn der Leute auf sich zieht.“, stellte Kaley fest, konnte das Grinsen aber nur schwer verbergen.
 

Derweil nahm Dhaôma Mimouns Hand. Er bezog den Kommentar nicht auf sich. „Tut mir Leid. Die Schnitte müssen bis morgen warten, bevor ich sie heilen kann.“ Er wirkte recht zerknirscht. Dass er Mimouns Wohlergehen hinten angestellt hatte, tat ihm im Nachhinein Leid, aber es hatte ihn gejuckt, diesen Grobian zu bestrafen.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine schnelle Bewegung und drehte sich gerade so, dass er Kekaras sehen konnte, wie er auf ihn zuschnellte. Und mitten in der Luft von Kaley einfach auf den Boden gedonnert wurde. Der vernarbte Anführer hatte einen seiner Arme gepackt, ihn herumgedreht und drückte ihn nun mit dem Gesicht voran auf den Boden. Es war eine derart fließende Bewegung gewesen, dass kaum jemand diese nachvollziehen konnte. „Du hast verloren, Kekaras. Gib dich damit zufrieden, dein Leben zu behalten. Du kannst in diesem Fall nicht gewinnen.“

Die Worte schienen den Mann allerdings nur noch mehr aufzuwühlen. Er wehrte sich heftig, sträubte sich und fluchte. Bis Kaley dem genervt ein Ende setzte. Mit einem gezielten Schlag beruhigte er den nackten Mann. „Also wirklich.“, brummte er. „Hey, ihr drei da. Bringt ihn weg.“, winkte er drei Geflügelte heran, denen er den Bewusstlosen überließ.
 

Nachdem sein ehemaliger Mentor weggebracht worden war, wandte er sich wieder Dhaôma zu. Erneut strich er dessen Kinn entlang und sein Blick wurde reumütig. „Ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee war, hierher zu kommen.“, knirschte er mit den Zähnen.

„Willst du dein Training etwa noch weiter nach hinten schieben?“

Verdutzt erwiderte Mimoun den strengen Blick Kaleys. „Entschuldigt. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass diese Möglichkeit noch besteht.“

„Wann habe ich erwähnt, dass ich unsere Abmachung gelöst hätte?“

„Geduld ist nicht die Tugend, für die Ihr bekannt seid.“, erwiderte der junge Geflügelte ungerührt. „Ihr sagtet selbst, dass ihr nicht ewig warten würdet.“
 

„Aber wäre es nicht gut, wenn er dich trainieren würde?“, fragte Dhaôma leise. „Der Zwischenfall hat uns ja gezeigt, dass wir bei unserem Plan nicht unbedingt in Sicherheit sind. Da wäre es nicht schlecht, wenn du dich auch gegen erfahrene Kämpfer zur Wehr setzen könntest.“

„Es wäre nicht schlecht, wenn du das ebenfalls lernen würdest.“, warf Kaley ein und warf Dhaôma derart aus der Bahn, dass er ihn völlig perplex anstarrte, den Mund noch immer geöffnet. „Schau nicht so ungläubig. Ich habe noch nie einen Mann gesehen, der so schwach war wie du.“

„Ich will nicht kämpfen.“

„Wirklich?“ Eine Augenbraue hob sich und die Arme wurden verschränkt. „Dafür warst du aber ganz schön aufgebracht und hast ziemlich drastische Methoden gewählt, um dich zu verteidigen. Was wäre gewesen, wenn dein Drache nicht da gewesen wäre?“

„Vermutlich wäre ich jetzt tot. Vorausgesetzt, er hätte mich töten wollen.“ Unwillig verzog der Braunhaarige den Mund. „Aber ich bin immer noch der Meinung, dass der schmerzfreie Weg der bessere ist.“

Es krachte, als ein Blitz eine der Nebeninseln traf. Im nächsten Wimpernschlag prasselte Regen herab, gemischt mit Hagelkörnern. Die Hanebito flüchteten erschrocken in Richtung Häuser.
 

„Ist das dein Werk?“, fragte Mimoun überflüssigerweise und drängte seinen Freund in den Schatten einer der Hütten. Die Reue in seinem Inneren wuchs. Wahrscheinlich musste es furchtbar für ihn gewesen sein, diesem Kampf beizuwohnen. „Verzeih.“, murmelte er und rieb seine Nase am Hals seines Freundes.

„Los, kommt.“ Aylen stand im Eingang der gegenüberliegenden Hütte und brüllte gegen den Donner an. Hektisches Winken begleitete ihre Worte.

Der junge Geflügelte sah sich nach den Drachen um. Nachdem Tyiasur von einigen der größeren Hagelkörner getroffen worden war, hatte er sich unter Lulanivilay verzogen, der sich ebenfalls klein gemacht hatte, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Den Schmerz hatte der kleinere Drache wieder vergessen. Übermütig kurvte er in der hagelfreien Zone durch den sich bildenden Schlamm. Doch die Schicht war nicht dick. Sehr schnell stieß er auf Fels. Prompt fing er zu meckern an.

„Möchtest du bei Lulanivilay bleiben?“, wollte er von seinem Magier wissen, da Aylen noch immer in ihre Richtung gestikulierte.
 

„Nein. Und ich weiß nicht! Ich habe ihn nicht gerufen.“ Dhaôma rannte los und stolperte mit Schwung bei Aylen in den Eingang. Kurz nach ihm schoss Mimoun durch die Tür und rannte ihn über den Haufen, so dass sie übereinander fielen. Sie wurde von Hanebito teilweise mit Jubel, teilweise mit Gelächter empfangen. Thatos schlug ihm vergnügt auf den Rücken.

„Ihr habt euch eine echt tolle Zeit ausgesucht, uns zu besuchen. Normalerweise regnet es hier im Winter selten. Eher gibt es Schnee.“

„Ai.“ Dhaôma rieb sich den Kopf und stemmte sich hoch, kam aber nicht sehr weit. „Mimoun, geh von mir runter. Du bist schwer.“

Dann war Einel da, zog Mimoun hoch. „Der Kampf muss dich echt geschafft haben, wenn du mit deiner Wendigkeit nicht mehr ausweichen kannst.“
 

„Durftest du dich schon mal mit beiden gleichzeitig prügeln?“, gab der Angesprochene zurück. Und an Dhaôma gewandt, fügte er an: „Und ich kann nichts dafür, dass ich so schwer bin. Das sind alles pure Muskeln. Da lässt sich nichts mehr reduzieren.“ Er begann vergnügt zu grinsen. „Außerdem war es bequem. Du gönnst mir aber auch gar nichts.“

Im nächsten Moment stolperte er weiter in den großen Raum hinein, weil sich noch einer in die Hütte schob.

„Warum steht ihr hinter der Plane? Wartet ihr auf schönes Wetter?“, fragte die tiefe Stimme Kaleys. „Das dauert noch, ihr Grünschnäbel.“
 

Auch Dhaôma war weitergeschupst worden von dem Hünen und grinste. „Was ist so schlecht daran, an Wunder zu glauben?“

Rai zog ihn weiter und drückte ihn auf den Boden in einen Kreis, in dem die anderen der Hütte schon saßen. Es gab so furchtbar wenig Licht und eigentlich hätte Dhaôma unheimlich gern Leuchtmoos oder die leuchtenden Glockenblumen wachsen lassen, aber er hatte einfach nicht mehr die Kraft dafür. Lächelnd ergab er sich dem freundlichen Angebot und hielt plötzlich einen Becher mit Wasser in der Hand. Aylen setzte sich neben ihn, zog Rai zu sich und schon wurde auch für Kaley und Mimoun Platz gemacht. Und dann wurden sie abermals dazu genötigt, ihre Geschichte zu erzählen, was diesmal schon viel einfacher ging, weil die beiden jungen Männer ganz gut auf sich abgestimmt waren, so dass sie genau wussten, wer was zu erzählen gedachte. Immer mehr kamen dazu, bis keiner mehr in die Hütte passte. Sie platzte fast aus allen Nähten.

Nie hatte Dhaôma so eine Atmosphäre gekannt. Hier waren sie sofort willkommen. Er wurde nicht gefürchtet, was nach seiner Aktion vorher seltsam genug war, nein, sie behandelten ihn wie einen von ihnen. Er spürte, dass hier keine Abneigung gegen ihn herrschte, und erfuhr später, dass es daran lag, dass er es Kekaras heimgezahlt hatte. Bis auf Aylen wagte es kaum jemand, ihm die Stirn zu bieten. Sie bewunderten ihn dafür. Und sie bewunderten Mimoun dafür, dass er es geschafft hatte, so lange gegen die zwei stärksten Krieger zu bestehen. Selbst wenn er am Ende verloren hatte, schrieb man es der Tatsache zu, dass er die anderen nicht verletzen wollte. Sie hatten nicht mitbekommen, dass der Arm ausgekugelt gewesen war.
 

Bei diesem Wetter wurde nicht zugelassen, dass die beiden wieder verschwanden, und sie wurden ohne Widerspruch zuzulassen in dieser Hütte einquartiert. Wurde halt einfach noch ein wenig zusammengerückt.
 

Der nächste Morgen begann recht früh. Auch wenn sie nun Gäste beherbergten, hieß das nicht, dass das Training vernachlässigt wurde. Und Mimoun wurde gleich integriert. Erst als Rekrut, bald diente er nur noch als Prügelpartner. Er hatte seinen Spaß daran, die Jungen ins Leere laufen zu lassen. Seine Laune sank aber schlagartig, als er wieder seinem ehemaligen Mentor gegenüber stand. Nun ohne Rüstung und als einzelner Gegner bereitete er Mimoun kaum Mühe, ihn zu Boden zu schicken. Und der junge Geflügelte hielt sich nicht zurück. Der Ältere musste noch dafür büßen, dass er den Magier geschlagen hatte.

Gegen Mittag verabschiedete er sich, um für seinen Drachen Futter zu besorgen. Diesen nahm er aber nicht mit. Mimoun schärfte Tyiasur ein, Kekaras nicht aus den Augen zu lassen. Sollte er auch nur den kleinsten gedanklichen Hinweis geben, dass er Dhaôma schaden wollte, sollte er Lulanivilay Bescheid geben. Ein letzter abschätzender Blick zu Kekaras und er demonstrierte wieder seine Schnelligkeit.
 

Dhaôma hatte mit seinem eigenen Problem zu kämpfen. Kaley setzte seinen Vorschlag in die Tat um und zitierte ihn zum Kampf. Und weil er Angst hatte, diesen völlig unerfahrenen Kämpfer mit seinen rauen Methoden zu verletzen, suggerierte er Aylen als Gegnerin.

Mit mittelmäßigem Erfolg, wie er feststellte. Sie war so vorsichtig, dass man es kaum als Angriff bezeichnen konnte. Und Dhaôma wehrte sich nicht. Er wich einfach nur zurück, bis er gegen die Wand prallte.

Also wurde ein junger Mann gerufen, der viel versprechender war. Das Ende des Liedes war, dass er sich vor Dhaômas Rache fürchtete und deshalb absichtlich daneben schlug, was der junge Mann erstaunlich schnell herausfand, so dass er auch diesmal anbot, den Kampf einfach zu lassen.

Aber noch gab Kaley nicht auf. Er rief einen anderen Rekruten und diesmal funktionierte es. Zwei Schläge lang. Den ersten bekam der Magier mit voller Breitseite ab, den zweiten fing er mit irgendeinem dubiosen Kunststück ab, danach konnte sich der Mann nur noch in Zeitlupe bewegen und lief allmählich blau an. Bis Dhaôma ihn mit vielen Entschuldigungen entließ. Dhaômas Gegner sagte, er hätte sich plötzlich einfach nicht mehr bewegen können, weil die Luft dick wie Wasser gewesen wäre. Die Erklärung des Magiers zeigte auf, dass Wind, der sich nicht mehr bewegen wollte, eine effektive Verteidigung war, wenn man davonlaufen wollte.

Thatos war Dhaômas vierter Gegner. Und eine halbe Stunde später lag er lachend am Boden, weil Dhaôma ihn darum gebeten hatte, dass, wenn er schon ernst machen musste, doch wenigstens die Krallen einziehen sollte. Als wäre er eine Katze!

Und die ganze Zeit hatte Kaley das Gefühl, der Magier tat das, um seine Gefühle nicht zu verletzen. Himmel, was sollte das denn?

Als er beim fünften Gegner reflexartig zurückgeschlagen hatte, weil er sich erschrocken hatte, war auf der staubigen Lederjacke Unkraut gewachsen.

„Schluss.“, rief er und rieb sich über sein verbleibendes Auge. „Du bist eine Katastrophe, Magier. Bleib einfach bei deinem Leben als Friedensstifter und verlass dich darauf, dass deine Aufpasser immer bei dir sind.“ Seufzend klopfte er dem Braunhaarigen auf die Schulter, wandte sich ab und suchte sich eine vernünftig zu trainierende Gruppe Hanebito.
 

Schnell kehrte der junge Geflügelte von der Jagd zurück. Das Bild, das sich ihm bot, war atemberaubend. Mimoun musste so sehr lachen, dass er schließlich keine Luft mehr bekam. Das war dann wohl der zweite Kampflehrer, den er verschlissen hatte. Und er blieb nicht der Einzige, der das Schauspiel mit Begeisterung verfolgte. Immer mehr sahen dabei zu. Darüber waren die anderen Meister absolut nicht begeistert. Dies hier war Training für den Ernstfall. Sie sollten es gefälligst genauso ernst nehmen. Heute würden nicht wenige Strafdienst schieben.

Gut gelaunt streunte Mimoun zu seinem Freund hinüber und schlang ihm einen Arm um die Schulter. „Beeindruckend. So viele Gegner und nicht einer, der dir das Wasser reichen konnte. Bist du sicher, dass du meinen Schutz brauchst?“
 

Zweifelnd sah Dhaôma seinen schwarzhaarigen Freund an. „Du spinnst. Ich habe nicht einen Kampf gewonnen. Und ich habe Kaley enttäuscht.“

„Ja, das hat so auch noch keiner geschafft.“, legte Thatos Dhaôma von der anderen Seite den Arm um die Schultern. „Ganz im Ernst. Ich bin mir sicher, du hast heute vielen Jungen die Angst vor den Magiern genommen.“

„Ja, und die vor dem Krieg.“, stimmte der Magier missmutig zu. „Das heißt, sie gehen davon aus, dass ich die Regel bin.“ Er seufzte, dann schüttelte er den Kopf. „Mimoun, gib dein Bestes, sonst wird uns der Hohe Rat wahrscheinlich gar nicht mehr vertrauen.“
 

„Du - die Regel?“ Mimoun lachte lauthals los. „Dann hätten wir ja absolut keine Probleme. Nein, glaub mir. Du bist einzigartig. Und das ist auch gut so. Wirklich.“

„Ran hier.“, donnerte Kaleys Stimme über den Platz. Unwirsch winkte er den jungen Drachenreiter heran, der sich mit einem schiefen Grinsen bei dem Magier entschuldigte.

„Jetzt hat es wohl mich erwischt.“

Und Kaley nahm ihn ins Training. Es war einfach im Vergleich zu den Kämpfen gegen die Drachen, aber auch jetzt wurde er ordentlich gefordert. Gelehrig nahm er alles auf, was ihm der alte Mann beibrachte. Kampf am Boden, Kampf in der Luft. Da war Mimoun klar überlegen. Seine Wendigkeit, seine Schnelligkeit waren etwas, was Kaley nur mit seiner Erfahrung wettmachen konnte.

Dem jungen Geflügelten kam ein hinterhältiger Gedanken und langsam lenkte er den Kampf in Richtung des Sees. Die anderen Lehrmeister hatten aufgegeben. Diese Kinder waren heute nicht mehr zur Konzentration zu bewegen. Darum bekamen die Rekruten die Aufgabe, die beiden Kämpfer genau zu beobachten und zu studieren.

Über dem See angekommen, ließ er einen von Kaleys Angriffen durch und sich getroffen fallen. Es gab einen allgemeinen Aufschrei, als der junge Geflügelte durch die Wasseroberfläche brach, selbst Kaley ging erschrocken tiefer. Es kam für alle unerwartet, als Sekundenbruchteile später der Junge nicht nur wieder auftauchte, sondern sich ohne Schwierigkeiten wieder in die Luft schwang. Mit beiden Händen spritzte er Kaley Wasser ins Gesicht und warf sich dann mit seinem ganzen Gewicht gegen ihn, brachte ihn ins Taumeln. Lachend ging er auf Abstand. Mimoun wusste, dass es unfair gewesen war, und ließ seinem Lehrmeister nun die Zeit, sich wieder zu fangen.
 

Es gab Jubel, als der erste Schreck verdaut war. Jubel und Gelächter, denn Kaley schien sich tatsächlich über diese Fähigkeit zu freuen. Danach testete er, ob Mimoun das öfter schaffte und ob er noch andere versteckte Fähigkeiten hatte.

Zwei Stunden später landete der Koloss auf dem Platz, zufrieden mit sich und Mimoun. Und mit einem Grinsen an die Rekruten ordnete er eine Jagddelegation an. Sie würden sich in vier Gruppen teilen und jede Gruppe musste genug für sich zusammensammeln, um satt zu werden. Er befahl, dass Mimoun mit ihm fliegen sollte, ließ Dhaôma allerdings die Wahl, ob er mitwollte. Dieser ließ es sich nicht nehmen, einen solchen Anblick zu genießen. Außerdem flog er so gerne.

Kaum war er aufgestiegen, erhob sich Lulanivilay glücklich in den Himmel. Der Drache erzählte ihm, dass es Spaß machte, diese Hanebito zu beobachten, weil sie sich seltendämlich anstellten. Und er sagte ihm, dass Kaley Recht hatte, dass er im Kämpfen hoffnungslos war. Manchmal fragte sich Dhaôma, was sein Drache alles mitbekam, obwohl er gar nicht dabei war.

Unter ihm starteten die Hanebito wie eine große schwarze Wolke, die sich dann in vier Richtungen verteilte. Die Luft rauschte von den Flügelschlägen und hallte von den vielen aufgeregten Stimmen wider. Schnell fand er Mimoun unter den vielen Geflügelten und folgte dessen Gruppe, viel weiter oben als sie, um ihnen nicht in die Quere zu kommen. Schon oft hatte er diesen Anblick gesehen, wenn er seinem Bruder auf das Schlachtfeld gefolgt war, aber niemals von oben. Niemals war es so friedlich gewesen.

Dann begann die Jagd. Kaley hatte sie gut eine Stunde fliegen lassen, bevor er den Angriffsbefehl gab. Unter ihnen konnte man eine Herde Wisente grasen sehen, die sich in Bewegung setzte, als sie die Angreifer bemerkten. Das Geräusch von losgelassenen, sirrenden Bogensehnen versetzte Lulanivilay in Aufregung. Er wollte dabei sein und stürzte sich hinab. Nur mit Mühe konnte ihm Dhaôma sagen, er solle das besser lassen, damit er nicht von den Pfeilen getroffen wurde. Sein Drache war beleidigt, deshalb ging er jetzt selbst auf die Jagd. Er suchte sich seine eigene Beute. Dhaôma ließ ihn machen und genoss die Aussicht, die sich ihm bot, als ein See unter ihnen auftauchte. Das Wasser glitzerte im hellen Licht der strahlenden Sonne.

Und dann ging es ganz plötzlich abwärts. Einen erschrockenen Schrei unterdrückend hielt der Magier die Luft an, bevor der Drache ins Wasser eintauchte. Er wurde festgehalten, während sein Freund davon glitt. Lulanivilay war ein sehr guter Schwimmer, wenn er genug Platz hatte.

Dhaôma kämpfte sich an die Oberfläche, um Luft zu holen. Er war mitten im Wasser und das mit den Fellen! „Lulanivilay!“, keuchte er, als er endlich oben war, dann vereiste er einfach das Wasser um sich herum, damit er nicht wieder unterging. „Das hatten wir doch schon mal!“

Ein wenig entfernt schoss der Drache mit Beute aus dem Wasser und kam sofort zu ihm zurück. „Entschuldige, Freiheit.“, erklang es in seinem Kopf, bevor Lulanivilay auf dem Eis landete und es gehörig zum Schwanken brachte. „Ich hatte es vergessen.“

„Schon gut.“ Wasser lief um seine Füße, bevor es aus seinen Fellen tropfte, als würde er das Wasser abstoßen. „Hast du wenigstens genug gefangen?“

„Sicher.“
 

Trotz des berauschenden Gefühls einer Großjagd, war ihm nicht entgangen, dass sein Freund abgedreht hatte. Kurz wandte er seine Aufmerksamkeit von den panisch fliehenden Wisenten ab und sah ihm hinterher. War alles in Ordnung mit ihm?

Ein harter Ruck zog ihn nach unten. Kaley hatte seinen Fuß gepackt. „Konzentrier dich, Junge. Wir haben zu tun.“

„Das sagt der Richtige, wenn du dein Augenmerk eher auf mir hast.“, erwiderte Mimoun gereizt. Tyiasur vermittelte ihm das Wissen, dass Lulanivilay wütend war, aus Sicherheitsgründen nicht teilhaben zu dürfen, also brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Der Geflügelte warf einen letzten Blick auf den davonfliegenden Drachen, bevor er sich wieder auf das unter ihm stattfindende Geschehen konzentrierte.

Die Jagd währte nicht mehr lange. Bei dieser Masse an Jägern hatten sie schnell genug zusammen, um die nächsten Tage satt zu werden. Einige wenige blieben als Späher in der Luft, um zu verhindern, dass die am Boden arbeitenden Männer von Feinden jeglicher Art überrascht werden konnten.

Erst am späten Nachmittag kehrten die Jäger auf die Insel zurück. Zwei Gruppen waren bereits wieder heimgekehrt, die letzte sah man als kleine Punkte am Horizont langsam näher kommen. Mimouns erster Blick, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, streifte über die Insel auf der Suche nach einem unverwechselbaren rotgrünen Riesenviech und seinem Anhängsel.
 

Lulanivilay war gerade dabei, seinen Wels zu verspeisen, was von einigen Geflügelten mit gemischten Gefühlen beobachtet wurde. Der Fisch war fast vier Meter lang und wog sicherlich eine Menge. Keiner der Hanebito hatte so ein Monster je gesehen und die Tatsache, dass es aus dem Wasser kam, ließ sie begreifen, dass es viele gefährliche Wesen gab, die sie nicht kannten.

Währenddessen beschäftigte sich Dhaôma damit, ein paar Blumen wachsen zu lassen, die er ansprechend gestaltete. Er wollte die Langeweile überbrücken, die er empfand, weil seine Bekannten alle noch weg waren. Zwar kamen immer wieder einige Hanebito dazu, um ihn etwas zu fragen, aber ihre Scheu war definitiv größer als am Vortag. Als Mimoun landete, winkte er ihn heran.

„Tyiasur, wenn du dich beeilst, kriegst du sicher auch ein wenig Fisch ab.“, rief er grinsend. Er wusste genau, der Kleine wurde auch von Lulanivilays Resten satt.
 

„Ah. Da kommen deine Vorlieben wieder durch.“ Mimoun lächelte sanft, setzte sich mit dem in blutiges Fell gewickelten Fleisch hinter Dhaôma, lehnte sich an ihn und begann es in Streifen zu schneiden, damit es schneller trocknen konnte. Ihm taten ein wenig die Pflanzen Leid. Einerseits waren hier die denkbar ungünstigsten Lebensverhältnisse für sie, andererseits wusste er zumindest einen, der dieses herzerwärmende, fröhliche Eiland bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zerstören würde.

Mimoun beobachtete seinen Drachen, der in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit über die Gräten flitzte und sich den Bauch voll schlug. Er hatte zwar zum zeitigen Mittag bereits genug gefressen, aber wenn man Nimmersatt spielen konnte, musste man es ausnutzen.

„Ist Vilay immer noch wütend, dass du ihn an der Jagd nicht teilhaben lassen wolltest?“, fragte Mimoun in die angenehme stille Zweisamkeit hinein.
 

„Ich bin nicht wütend.“, antwortete der Drache an Dhaômas statt und dieser zeigte bezeichnend auf ihn. „Ich habe Fisch bekommen.“

Leicht lehnte sich Dhaôma gegen Mimoun, legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab und schloss die Augen. In der Nähe begann Aylen zu kichern, aber es könnte ihn nicht minder kümmern. „Wie lange dauert dein Training hier?“, fragte er leise. So leise, dass nur Mimoun es hören konnte. „Bringt es etwas, hier ein Domizil zu errichten? Ich möchte gerne bei Lulanivilay bleiben, nachts, aber dafür ist es zu kalt.“
 

Umständlich zuckten die Schultern, während seine Finger weiter ihre Aufgabe durchführten. „Ich hab nicht die leiseste Ahnung. Du weißt, wie das ist. Nur der Meister entscheidet, wann das Training beendet ist. Ich hab echt keine Ahnung, wie lange Kaley mich unter seiner Fuchtel behalten will.“ Prüfend betrachtete er das nächste Stück, wendete es hin und her, um den besten Ansatz zu finden. „Aber eine Sache verspreche ich dir. Sobald es zu kalt wird für die Drachen, sind wir hier weg. Training hin oder her. Ich habe gesagt, ich verbringe den Winter mit euch und das werde ich auch tun.“ Mimoun löste sich von seinem Freund und drehte sich zu ihm um. „Und ich will keine Einwände hören. Keine Erwiderungen, welch Vorteile mir das bringen würde oder ähnliches, hast du mich verstanden? Ich werde euch nicht allein gehen lassen.“
 

Dhaôma hatte nicht rechtzeitig reagieren können, als seine Lehne sich verabschiedet hatte, so war er in Mimouns Schoß gelandet. Jetzt lachte er, nachdem sich der Schreck verflüchtigt hatte. „Ja, sicher. Keine Einwände.“ Vergnügt grinste er zu ihm hinauf. „Ich werde auch trainieren.“ Er war sich zwar nicht sicher, was genau, aber hier konnte er mit Sicherheit einiges lernen.
 

„Sehr schön.“, erwiderte der junge Geflügelte und leckte sich über das Handgelenk, dass der rinnende Bluttropfen nicht auf seinem Freund landen konnte. Mimoun drehte sich ein wenig seitlich, so dass Dhaôma liegen bleiben und er ungestört weiter hantieren konnte.

„Und für nachts fällt uns sicher etwas ein.“ Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen. „Kuscheln, zum Beispiel. Und ein paar Decken lassen sich sicher auch entbehren. Für Lulanivilay versteht sich. Und mit unserer Körperwärme kann er es sicher länger hier aushalten. Vielleicht noch ein Feuerchen.“, zählte er alle Möglichkeiten auf, die ihm auf Anhieb einfielen.
 

Als würden ihre kleinen Körper diesen großen Körper wärmen können. Aber Mimoun war herzig genug, dass er sich darum Gedanken machte. „Ich werde trotzdem Kaley fragen, ob ich einen Windschutz errichten darf. Dann haben wir auch gleich Feuerholz, auch wenn es schade ist um die Pflanzen.“ Vertrauensvoll schloss er die Augen und seufzte.

„Ihr wisst, wie ihr gerade ausseht?“, fragte Aylen und hockte sich neben sie.

„Ja, ihr seid schlimmer als Aylen und Rai.“, stimmte Thatos zu und seufzte. „Wie kann man so öffentlich flirten, wenn man Mittelpunkt der Aufmerksamkeit ist?“

„Wir flirten nicht.“ Dhaôma hatte die Augen wieder geöffnet. „Das ist normal, nicht wahr, Mimoun?“

Die beiden Freunde wechselten einen Blick. Meinte er das ernst? Auch wenn Dhaôma keine Erfahrung gesammelt hatte, als er bei den Magiern gelebt hatte, was Zwischenmensch-lichkeiten betraf, sollte er in der letzten Zeit doch einiges gelernt haben. Oder?
 

„Wir flirten nicht.“, stimmte Mimoun ebenfalls zu. „Aber man hat uns auch schon mit Asam und Leoni verglichen.“ Er runzelte die Stirn. „Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was von beidem schlimmer ist.“

Auch wenn sie die beiden Genannten nicht kannte, ließ Aylen sich zu einem freundschaftlichen Klaps hinreißen, den Mimoun lachend über sich ergehen ließ. Ihm war klar, worauf sie hinaus wollten. Aber das musste er ihnen ja nicht auf die Nase binden. Vor allem nicht, wenn Dhaôma zuhörte.

Die Nacht verbrachten die beiden Freunde wie angekündigt bei Lulanivilay. Nur äußerst widerstrebend ließ sich Kaley dazu breitschlagen, für den Drachen einen Windschutz wachsen zu lassen. Fast bekam Mimoun den Eindruck, das Ratsmitglied würde ihr Durchsetzungsvermögen und ihre Überredungskünste testen wollen. Decken für die zwei Drachenreiter waren sowieso noch aus der vorhergehenden Nacht vorhanden und mussten nicht erst mühsam abgeschwatzt werden. Die einzige Bedingung für den Schutz war, dass er dem Training nicht im Weg sein sollte.

Der Ablauf der nächsten paar Tage lief in gleich bleibenden Bahnen. Früh raus zum Training und Nahrungsbeschaffung für die Drachen. Alle zwei bis drei Tage zur Nahrungsbeschaffung oder Weiterreichung der Felle und anderer Dinge. Mimoun war während des Trainings vormittags der Prügelpartner für die Rekruten und nachmittags im speziellen Training mit Kaley.

Und dann wurde der junge Drachenreiter von seinem Lehrmeister böse ins kalte Wasser geschubst. Sie befanden sich seit fünf Tagen auf der Insel, als der Ältere am frühen Morgen vor allen verkündete, dass Mimoun nun selbst die Rekruten unterrichten würde. Völlig überfordert mit der Situation starrte er Kaley an und sah dann zu der teils jubelnden Menge. Sie sahen ihn als einen von ihnen. Unter seiner Führung würde das Training sicher nicht so steif und ernst sein wie das der alten Männer, denen sie sonst ausgeliefert waren.

„Ich kann nicht…“, fing Mimoun an abzuwehren, als ihm Kekaras ins Wort fiel.

„Er ist ein Grünschnabel, ein Kind! Er hat keine Ahnung von Verantwortung. So lernen sie hier nie Disziplin!“, ereiferte sich der Mann. Und in Mimoun begann sich Widerstand zu regen. Schon allein um diesem Kerl eins auszuwischen, würde er diese Aufgabe annehmen.

„Ich bin mir sicher, dass er es lernen wird. Auch du musstest es einst lernen. Vergiss das nie.“, erwiderte Kaley ruhig und würgte den anderen mit einem Blick ab. Dann wandte er sich wieder dem Objekt der Diskussion zu und deutete mit einer Handbewegung auf die gespannten Rekruten.

Zögerlich trat Mimoun einen Schritt vor. Einerseits ehrte ihn das Vertrauen, das das Ratsmitglied in ihn setzte, andererseits hatte er keine Ahnung, was er nun tun sollte. Hilflos sah er sich nach Dhaôma um.
 

Der Drachenreiter beobachtete diese Entwicklung mit Stolz auf Mimoun und ein wenig Sorge, weil sein Freund damit wieder in den Krieg integriert wurde, den sie eigentlich beenden wollten. Er musterte Kaley mit wachem Blick, aber diesem konnte er keinen geheimen Hintergedanken ansehen. Entweder war er sich dessen nicht bewusst, oder – viel wahrscheinlicher – er wusste es und es war Absicht.

Er winkte Mimoun, er solle etwas sagen und grinste frech. „Du redest doch sonst so gerne vor so vielen Menschen.“, formten seine Lippen und er wusste genau, dass Tyiasur Mimoun auf Anfrage sagen würde, was er dachte.
 

Unglücklich erwiderte Mimoun das Grinsen. Na toll. Auf den Freund war auch kein Verlass.

Tief atmete er mit geschlossenen Augen ein und zwang sich innerlich zur Ruhe. Mit einem Ruck wandte er sich wieder seinen neuen Schützlingen zu und klatschte auffordernd in die Hände, versuchte so, die ihm ohnehin schon zuteil gewordene Aufmerksamkeit zu erlangen. Kekaras hatte behauptet, der junge Drachenreiter besäße weder Verantwortungsgefühl noch Disziplin. Wollten sie doch mal sehen, ob sich diese Meinung nicht ändern ließ.

„Na, dann wollen wir mal. Fangen wir an. Der Tag ist kurz und wir haben viel vor.“, begann er ernst und trocken und den Ersten schwante Übles. Und sie sollten Recht behalten. Mimoun hatte noch so ziemlich den Trainingsplan von Lesley im Kopf. Zwar ließ er den Theoriemist der ersten Tage weg und auch das Üben mit Drachen fiel irgendwie raus, aber mit leichten Änderungen ließ es sich gut bewerkstelligen. Dennoch ließ er vieles noch aus. Er wollte sich ja nicht völlig unbeliebt machen. Und gegen Nachmittag gestaltete er das Training lockerer, baute sogar spaßige Elemente mit ein, um die Jungen bei Laune zu halten. Vergessen war der Vorwurf seines alten Mentors.

„Es macht irgendwie Spaß, mal auf der anderen Seite zu stehen.“, amüsierte sich Mimoun gegen Abend, nachdem er die Rekruten entlassen und sich an Dhaômas Seite gesellt hatte.
 

Ja, das glaubte der Magier gerne. Natürlich hatte er das Trainingsprogramm nach einiger Zeit erkannt und war glücklich gewesen, dass er nur eine Stunde Training bei Kaley hatte, der ihm beibrachte, wie man mit Pfeil und Bogen schoss und wie man sich gegen einen Angreifer ohne Magie verteidigte. Das klappte soweit ganz gut, da der Mann sich arg zurückhielt, um Dhaômas Magie nicht zu triggern.

„Was wirst du ihnen beibringen? Nur Geschwindigkeit und Ausweichen?“
 

„Das werden sie am ehesten brauchen, um den Fernangriffen der Magier zu entkommen.“ Mimoun sank ein wenig in sich zusammen. „Es tut mir Leid. Ich weiß, wie gern du das alles beenden würdest. Ich weiß, dass es dir lieber wäre, müssten sie gar nicht erst an die Front. Aber wenn sich das erst einmal nicht vermeiden lässt, möchte ich ihnen die bestmöglichsten Bedingungen zum Überleben schaffen. Aylen ist dabei, Thatos, Rai, Einel. Ich kann sie nicht in den Tod rennen lassen, ohne vorher alles gegeben zu haben.“
 

Behutsam streichelte Dhaôma über Mimouns Wange und durch das schwarze, struppige Haar. „Ich weiß. Auch mir wäre es lieber, wenn sie es überleben würden. Mach dir um mich keine Sorgen. Ich beende es trotzdem, denn dann können sie das und müssen es nur nicht mehr anwenden.“

Neben ihnen wankten Kaleys Schüler vorbei, die nicht mehr fliegen konnten vor Erschöpfung. Der Veteran hatte sie alles geben lassen, weil sie sich beschwert hatten, dass sie nicht bei Mimoun trainieren durften.
 

Am nächsten Tag passierte dann etwas, das im Grunde jeder erwartet und doch keiner wirklich geglaubt hatte. Dhaôma war damit beschäftigt, mit einem Bogen auf ein zwanzig Meter entferntes Ziel zu schießen, als über ihm ein Geflügelter auftauchte. Kaley, der gerade anderen Hanebito zeigte, wie sie ihre Schießkünste verbessern konnten, sah Kekaras nur aus den Augenwinkeln und konnte nicht schnell genug reagieren, die Rekruten in der Nähe waren starr vor Entsetzen. Der vernarbte Mann schoss auf sein Opfer hinunter und warf ihn zu Boden, während er ihm die Krallen in den Rücken bohrte. Blut quoll an seinen Fingern entlang und floss durch die Felle des Ponchos. Von Dhaôma erklang nur ein blubberndes Röcheln, denn Blut begann in seine Lunge zu sickern.
 

***********

*ambodenliegt*

Ich weiß, ich habe den Unsinn verzapft, aber Dhaos Training ist einfach zu geil. Wie kann man danach auch noch behaupten, man hätte jemanden enttäuscht?
 

Thihi. Ich weiß, an dieser Stelle hätte ich euch gerne schmoren lassen, Cliffhänger und so, aber dumm wie ich bin, lade ich ja immer zwei Chaps hoch. *sichselbstindenhinternbeißt*

Aber trotzdem kriegt ihr Chap 52.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KuroMikan
2014-12-18T22:26:48+00:00 18.12.2014 23:26
hallö :)

haha daho geht doch voll ab XD ich kann gar nicht verstehn wieso er sich für ne niete hält ^^
woahhh das ende is ja mal spannend... aber ich kann das andre kapi ers morgen lesen... sollt eh schon seit ner stunde schlafen XD so ist das halt mit ffs ^^

bis morgen man liest und schreibt sich :)

lg Mikan
Antwort von:  Shirokko
19.12.2014 08:18
hihi, doch jemand, der in die cliff falle gelaufen ist *freutsich*
Antwort von:  KuroMikan
19.12.2014 16:26
was ist eine cliff falle?
Antwort von:  Shirokko
19.12.2014 16:43
cliffhänger sind stellen im text, die spannend sind. wenn ich zwei kaps hochlade, dann klappt das aber nicht. aber du hast trotzdem pause machen müssen.
Antwort von:  KuroMikan
19.12.2014 17:12
ahhhh XD japp definitiv reingelatscht XDDDD
Antwort von:  Zebran20121
20.12.2014 16:02
solche fallen mag ich nicht ich werde dann unerträglich hibbelig und warte nur noch auf den nächsten teil "was wird als nächstes passieren?" ist dann nur einer von vielen fragen die mir dann im Schädel herumschwirren und das warten erschweren
Antwort von:  KuroMikan
20.12.2014 17:19
du.. ich glaub das ist der sinn des ganzen ^^
Antwort von:  Zebran20121
20.12.2014 17:26
ich weiß aber ein bisschen drüber ärgern darf mann sich doch oder? ich meine ich bin die Art Leseratte die sobald er ein interessantes buch gefunden hat es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte und dann sind solche fallen unerträglich für mich besonders diese ff fesselt mich dann ist es besonders schlimm
Antwort von:  KuroMikan
20.12.2014 17:43
me too XD ich kenn das problem zur genüge XDDD


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