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Kindermund tut Wahrheit kund

von

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Ness und Lucas, ihr zwei müsst noch den Vortrag halten“, sagte der Söldner brummend. Die Kinder sassen im Kreis und hörten aufmerksam zu. „Nachher hol ich Euch eine Einmannpackung. Versprochen.“ Snake wusste, dass es nichts Schlimmeres gab als hungrige –und gelangweilte- Soldaten. Das gleiche galt für Kinder. Ness blickte fragend zu Lucas. Snake nahm den Ice Climbers endgültig die Farbstifte weg. Lucario neigte den Kopf gespannt zu Seite. „Meine Lieben, wer will von Euch zuerst?“ Ness zuckte mit den Schultern. Lucas drückte seine Zeichnungen fest an seine Brust. „Ich … ich …getraue mich …“, murmelte der blonde Junge. Ness lächelte brüderlich und sprang auf. „Onkel Snake und Onkel Lucario! Ich erzähle zuerst. Das wird lustig. Und spannend. Oh, ich habe eine Menge erlebt. Aber das war nicht gefragt. Keine Angst, ich fasse mich kurz. Also ich versuche es. Onkel Snake! Da wirst du staunen.“

Ness grinste und freute sich. Snake, Nana und Pepe versuchten die Farbstifte wieder zubekommen und sprangen vor ihm hoch und runter, seufzte. Lucas und Ness hatten irgendwie eine Verbindung miteinander. Irgendwas verband die beiden Jungen. Nicht aber Blutsverwandtschaft. Oder das sie Bekannte waren. Oder Arbeitsgenossen. Freunde von früher waren Sie auch nicht.

Marth wurde von seinem Beschützer begleitet. Ike war auch ein Söldner. Snake fragte nicht nach, warum er den Prinzen immer noch diente. Genauso war es mit Fox McCloud und Falco Lombardi. Sie waren Freunde und hatten schon manche Schlacht miteinander überstanden. Warum aber dieser

Wolf O´Donnell auch dabei war, ging Snake nicht in den Kopf. Wenn er sich vorstellte Seite an Seite mit Liquid Snake zu kämpfen …

Zelda und Link kannten sich auch gut. Was aber ein Ziegenhirte mit einer reinblütigen Prinzessin zu tun hatte, ging dem Söldner nicht in den Kopf. Die beiden kamen aus dem Mittelalter, oder so was ähnlichem, und da wurde streng darauf geachtet das Adelige unter sich blieben. Und der kleine Link war nicht ihr Sohn. Snake hat die Wette gegen Falcon deswegen schon verloren. Link liess Zelda nie aus den Augen. Besonders, wenn Ganondorf in der Nähe war. Warum dieser Unmensch in ihrer Mitte war, war Snake ein Rätsel. Ein grosses Rätsel. So einer hätte Snake schon längst unschädlich gemacht. Auch Lou war seiner Meinung. Das teilte das Pokémon telepathisch mit.

Das Affenduo klebte auch immer zusammen. Olimar war stets von seinen Pikmins umgeben. Vermutlich hielten die winzigen Wesen ihn für einen Gott.

Mit Mario musste man gar nicht anfangen. Er hatte seine ganze Sippschaft mitgebracht. Wäre man eine Person, welche klischeehafte Gedanken besass, hätte man das auf seine Herkunft geschoben. Und was zwischen Mario und Peach lief … Nun, Snake wurde es gerne wissen. Aber was der Klempner tat, ging ihn nichts an. Mario darf so viele Frauen beglücken, wie er will. Vier auf einmal. Oder einen flotten Dreier. Er, die Prinzessin und sein Bruder. Peach sah nicht übel aus. Und so ein Naivchen wie sie gab es nicht zweimal auf der Welt. Vermutlich würde die Blonde sich ohne mit der Wimper zu zucken ausziehen, auf den Boden legen und die Beine spreizen.

„Ehm, ich glaube Onkel Snake ist kaputt.“

„Soll ich ihn antippen?“

„Meine Mutter hat immer gesagt Ein Schlag auf den Hinterkopf … Nein, das war bei was anderes.“

„Oh, Nana und ich werden das gerne übernommen.“

„Ja Pepe!“

„Er scheint in Gedanken zu sein.“

„Ein Penny für seine Gedanken.“

„Nein Kinder, das wollt Ihr nicht wissen. Keine Sorge, der gute Lou macht das schon.“
 

Ness holte tief Luft. Er wusste gar nicht womit er zuerst anfangen sollte. Der Junge wollte sich ja kurzhalten. Er hatte sich eingeschränkt beim Zeichnen. Sein Abenteuer war einfach sooo spannend! Auch, wenn Ness öfters Angst verspürt hatte. Sehr oft. Und die Einsamkeit hat sich regelmässig in sein Herz gefressen. Früher hätte er nie gedacht … Aber das war eine andere Geschichte.

Der Junge mit der Baseballkappe streckte mit lautem „Tadda!“ seine erste Zeichnung in die Luft. „Das ist meine Familie. Das ist meine Mutter. Sie ist so lieb zu mir und meiner kleinen Schwester. Als ich auf Reise war, hatte ich öfters Heimweh nach ihr.“ Ness schmunzelte über das ganze Gesicht und trotzdem bemerkte man seine Verlegenheit. Snake bewunderte ein klein bisschen den Burschen. Einfach so seine Schwäche zuzugeben, dazu gehörte Mut.

Ness tippte auf den Mann neben seiner Mutter. „Das ist mein Vater. Leider ist er nicht oft zu Hause. Er arbeitet in der Hamburgerindustrie.“ Bei diesen Worten musste der Söldner an eine bestimmte Fast-Food-Kette denken. Jedoch zweifelte er, das der Mann in einem Clownskostüm herum lief. Und wenn Snake es richtig erkennen konnte, sollte es auf der Zeichnung ein Anzug darstellen.

„Trotzdem weiss ich, das Dad uns lieb hat. Er ruft oft an-nicht nur wenn jemand Geburtstag hat oder so. Mom ist auch noch da. Sie hat mich und Tracy immer mit Liebe überschüttet. Tracy ist verspielt. Und süchtig nach Keksen. Sie hat auch tausend Ideen im Kopf! Und das ist King. Früher war er sehr mutig und verspielt. Aber heute schläft und frisst er nur noch.“ Snake nickte. Wenigstens Ness besass eine intakte Familie. Vater, Mutter dazu ein Schwesterlein. Vollkommen normal.

Ness zuckte das zweite Blatt. Darauf waren zwei Jungs und ein Mädchen abgebildet. Snake runzelte die Stirn. Er winkte Ness zu sich. Brav trödelte der Junge mit der Zeichnung zu dem Mann. Toon Link blickte fragend zu Red. Lucas schluckte. Hat Ness was ausgefressen?
 

„Sag einmal, Ness …“, der Söldner bemühte sich normal zu sprechen, „… wer ist dieser Junge?“ Der Mann tippte auf den ernst dreinblickenden Burschen in der grünen Schuluniform. Strahlend lächelte Ness Snake an. Stolz verkündete er: „Das ist Jeff! Er ist so klug und tapfer. Leider ist er ziemlich schüchtern. Aus einer Getränkedose kann er eine Waffe basteln. Wie in einem Action-Sci-Fi-Film!“ Ungläubig schnaufte Snake und fixierte den Jungen. „Willst du mich vera … auf den Arm nehmen?“ Ness schüttelte den Kopf. Seine Kappe flog weg. Nana sammelte sie auf und setzte sie auf ihren Hammer. „Er kommt aus Winters. Er lebt in einem Internat.“ Ness blinzelte und legte den Kopf schief. Tief Luft holend formulierte Snake seine nächste Frage sehr langsam: „Ist das der gleiche Knabe, der plötzlich aus dem Nichts auftaucht und Raketen verschiesst?“

„Das sind Flaschenraketen! Und Jeff hat uns immer verboten Sie anzufassen.“

Der Junge lächelte, doch man bemerkte seine Traurigkeit. „Nun, es ist auch gut so, dass er nicht da ist. Jetzt wo er endlich Zeit mit seinem Vater verbringen kann.“ Hätte Snake nicht gerade zu Lou geschaut, wäre ihn aufgefallen das Lucas die Hände ineinander verknotete. Das Pokémon war gerade dabei Nana und Pepe die Farbe vom Gesicht zu wischen.

Gut gemacht Snake.

Was habe ich jetzt schon wieder gemacht? Ich habe verflucht nochmal nachgefragt.

Dein Blick sprach Bände. Wolltest du ihn nicht durchschütteln?

Ich hoffe Ness weint jetzt einfach nicht.

Du musst ihn aufheitern.

Soll ich ihm Bonbons schenken?

Ach Snake. Ich weiss das du deine Bedürfnisse hast, aber …

Schnauze, Lou!
 

„Jeff habt Ihr schon öfters gesehen. Aber Paula und Poo kennt Ihr noch nicht. Poo ist einfach unglaublich fantastisch. Er ist ein echter Prinz und wohnt in einem goldenen Palast! Er hat einen zahmen weissen Tiger als Haustier und ganz viele Frauen um sich herum.“ Ness kratzte sich an der Nase und grinste.

„Ich weiss nicht wie er das aushält. Die Mädchen in meiner Klasse gehen mir manchmal auf die Nerven. Und Poo hat einen ganzen Raum voll.“

„Ness, das nennt man Harem.“

„Ehrlich?“

„Ja, Ness.“ Der Junge blinzelte. Er versuchte sich das zu merken.

„Und warum hat Poo so viele Frauen?“

„Hat das Prinzchen dir das nicht erzählt?“

„Nö.“ Die Blicke der Kinder brannten sich in Snakes Rücken. „Ich erzähl es euch später…“, nuschelte der Söldner.

Wenn Samus davon was erfährt, gibt es Ärger.

Sie wird aber nichts davon erfahren.

Wie du meinst.

Ausserdem ist ein Harem nicht das gleiche wie ein Freudenhaus.

Wie du meinst.

Kannst du nur noch das sagen?

Wie du meinst.

Du verfluchtes… Ich stopf dir eines Tages deine verdammte Fresse!

„Poo ist nicht nur ein starker Kämpfer, sondern besitzt auch Psikräfte. Aber nicht so wie Paula oder ich. Nein, viel mächtigere. Und das ist Paula. Sie kann mit Bratpfannen kämpfen. Also wenn sie richtig sauer wird, kann man sie nicht aufhalten.“ Snake fiel dazu mindestens ein Spruch dazu ein, liess es aber lieber.

Das Bild von einer Frau, bewaffnet mit einem Nudelholz, welche mit Lockenwicklern auf ihren Ehegatten wartete, kriegte er aber nicht aus dem Kopf.

„Paula wohnt in einer Schule. Alle Kinder haben sie gern. Sie kann es echt gut mit Kindern.“ Der Junge sprang auf und strahlte.

„Paula hat gesagt, wir werden eines Tages heiraten.“

„Und was hast du dazu gesagt?“

„Das ich sie nur heirate, wenn sie sich ganz sicher ist.“

Toon Link legte nachdenklich den Kopf schief. „Musst du deinem Mädchen keine Kette schenken, Ness?“ Überrascht blickten die Kinder den Jungen in grün an. Red zupfte an seiner Kappe. Nachdenklich wandte er ein: „Bei uns fragt der Mann oder die Frau Ihren Liebsten, ob Sie Heiraten sollen. Dann gibt es ein grosses Fest. Manchmal wählen die Eltern die Person aus, welche Ihr Kind heiraten darf.“ Ness nickte und sprach fröhlich: „Bei uns ist es ähnlich. Nur das der Mann die Frau fragen muss. Das gehört sich so. Dann kommt die Verlobungszeit.“ Toon Link hob die Schultern. „Oma hat es mir noch nicht erklärt. Sie sagt ich und meine Schwester sind noch zu klein für diese Themen“, murmelte das Kind leise. Kichernd hüpften Nana und Pepe auf und ab.

„Bei uns werden die Kinder von den Eltern verlobt.“

„Solange keine Nachkommen geboren werden, dürfen Mann und Frau die Partner wechseln.“

„Frauen werden ausgetauscht. Aber nur unter Freunden.“

Snake räusperte sich und sagte langsam: „Wenn der Wunsch und das Verlangen da ist, können wir ein anderes Mal über Heiraten und Kinder kriegen sprechen.“ Er beäugte Lucas, welcher still und gedankenversunken da sass. „Willst du auch noch was sagen?“, fragte Lucario freundlich. Das Kind sah auf. „Das aller Wichtigste ist doch, das Liebe im Spiel ist. Und die Liebe und das Vertrauen wächst jede Sekunde mehr, die man mit der Person verbringt, welche man aus tiefsten Herzen liebt.“ Von diesen Worten bekam man eher Diabetes, als von einer Sahne-Schokotorte gefüllt mit Karamell und Nüssen.
 

Der Söldner hätte sich jetzt gerne eine Zigarette angezündet. Er hatte jedoch keine mehr. Dazu war Lucario zum absoluten Nichtraucher mutiert und weigerte sich ihm Kippen zu holen. Die Kinder wollte er nicht aus den Augen lassen. Auch wenn Lou sicher auf sie Acht gegeben hätte. Samus würde ihn mit Vergnügen den Metroids oder dem Mutterparasiten verfüttert. Oder noch schlimmer: Ihm mit Wachs die Haare entfernt. Am ganzen Körper. Betonung auf Ganzen.

„Zusammengefasst: Jeff ist ein genialer Internatsschüler, Poo ist ein Kronprinz und Paula ist die einzige Tochter einer Lehrerin.“

„Ja, Onkel Snake.“

„Gut, dann erzähl weiter.“

Schnell wechselte er die Zeichnung. Die andere flog fast weg, Pepe fing sie schnell auf. „Das sind auch wichtige Leute. Ich zähl nicht alle auf. Schaut Euch am besten einfach alle an.“

Seufzend machte Snake an die Arbeit. Einen mit einem schrecklich bunten Hemd. Sollte er so eines Roy Campbell schenken? Da war wieder ein Professor auf dem Bild. Snake massierte sich seine Stirn. Was verstanden die Kinder bei dem Befehl „nur die wichtigsten Personen“ nicht?

Männer mit Feldstechern und Fotoapparaten waren abgebildet. Eine Gruppe Sänger vor einem Kleinbus-oder die Männer waren ziemlich billige Blues Brothers-Imitatoren. Die junge Frau im schwarzen Glitzerkleid gefiel ihm schon besser. Sie erinnerte Snake an die früheren Clubsängerinnen. Lou hüstelte und sah den Mann amüsiert an. Dieser warf dem Pokémon einen „Liess-nicht-meine-Gedanken“ Blick zu. Auf dem Bild erkannte man auch zwei merkwürdige Kreaturen. Die einte Art hat Snake schon öfters gesehen. Sie nannten sich Mr. Saturns. Sprachen seltsam, hatten aber die geheimnisvolle Gabe Situationen und Gefühle zu durchschauen.

„Der Professor. Doktor. Was auch immer …“, der Söldner legte nachdenklich die Stirn in Falten, „… weshalb hast du ihn auf dem Blatt?“ Ness blickte unsicher zu Lucas, welcher angespannt zu Boden schaute. Eine gute Minute verging, in der niemand redete. „Das ist Doktor Andonuts. Er hat einige Erfindungen erfunden. Und er ist der Vater von Jeff.“ So kurz angebunden war Ness noch nie. Das dieser Mann mit Jeff verwandt war, vermutete Snake schon von alleine. Aber irgendwie war das ein falsches Thema. Der Söldner sah zu Lucas. Das würde noch heiter werden. Auch Ness spürte die schlechte Stimmung. Schnell zog der Junge das letzte Blatt. Er schritt zu Lucas und flüsterte dem blonden Jungen was ins Ohr. Murmelt wandte sich Snake zu Lucario. Red biss sich auf die Lippen, die Ice Climber beratschlagten sich, wie sie die Stimmung aufbessern können und Toon Link passte es gar nicht, nicht zu wissen was los war.
 

„Ok, hier ist das letzte Blatt. Darauf ist … Nun …“, der Junge schluckte. „Vielleicht habt Ihr ihn schon einmal gesehen“, flüsterte Ness ängstlich. Ohne weitere Worte zum Bild zu verlieren, streckte er es hoch. Snake erkannte darauf nichts Aussergewöhnliches. Ein Mann, eine Frau und zwei Kinder. Eine Familie. Seufzend kratzte der Söldner sich am Kopf. Er begriff nicht, warum sich Ness so zierte die Zeichnung zu zeigen. Toon Link legte den Kopf schief und nuschelte ein „Sehen aus wie Bokbolins.“, Nana kicherte bei dem Anblick, während Pepe Red was fragte. Lucas verkrampfte sich beim Anschauen der Zeichnung.

Lou? Was ist los?

Ich weiss es nicht, mein Lieber.

Willst du mich veraschen?!

Wie bitte? Und benimm dich. Du bist ein schlechtes Vorbild.

Du weisst es! Und die Kinder können keine Gedankenlesen beziehungsweise sind zu gut erzogen und tun es nicht.

Hast du Beweise?

Bevor Snake dem Pokémon endgültig an die Gurgel gehen konnte, rief Red mit lauter Stimme: „Lucas geht es nicht gut!“
 

Wirklich der Junge sah nicht gut aus. Seine Augen fixierten eine Person auf dem Bild, seine Farbe im Gesicht war verschwunden, er zitterte am ganzen Körper. Er verbiss sich sogar in seine eigenen Finger. Er sah aus, als hätte er den Teufel persönlich erblickt.

Natürlich war es wahr, dass die Personen auf der Zeichnung nicht die Liebreizendsten waren. Aber gerade so zu reagieren, war schlichtweg zu übertrieben. Das erinnerte Snake an Otacon. Oder Raiden. Nein, definitiv an Otacon …

Vor Lucas kniete sich der Söldner hin. Brummend strich er über den Kopf von Lucas. „Junge, du musst keine Angst haben. Nichts passiert dir. Es ist alles in Ordnung.“ Eigentlich wollte er was anderes sagen. Das Lucas sich einmal zusammenreissen sollte. Jedoch war der Junge so verängstigt und Snake brachte es einfach nicht über sein Herz. Sollte er sich jetzt Sorgen um sich machen?

Ness sah schuldbewusst in die Runde. Schiggy hüpfte herum und schnitt Grimassen. Lucas lächelte ein wenig darüber, was das kleine Pokémon fröhlich stimmte. Ness tätschelte den Arm seines Freundes. „Es tut mir leid. Ich entschuldige mich für seine Taten“, flüsterte Ness. Snake der auf der Leitung stand, was ihm ein mulmiges Gefühl bereitete, reichte Lucas ein Taschentuch aus Stoff. Wie lange besass er das schon? Er wusste es nicht mehr. Ob er es von seiner Zeit in Sansibar oder von der Mission in Shadow Moses erhalten hatte, spielte auch keine Rolle. Was aber eine Rolle spielte, war das der Knirps nicht anfing zu weinen. Das würde ihm nur Ärger machen …
 

Snake sollte sich angewöhnen, seine Klappe zu halten. Mit lautem Getöse kündigte König Nickerchen sein Ankommen an. Ein Waddle Dee trug ein Banner mit dem Gesicht von König Nickerchen vor sich hin. Gefolgt von einem Waddle Dee mit einer Trompete, welcher mehr schlecht als recht in sie hineinpustete. Der König wurde von vier seiner Diener in einer Art Sänfte getragen. Wie es diese kleinen Wesen schafften, diesen Fettklops zu tragen, war Snake immer noch ein Rätsel.

„Hallo, hallo, hallo! Was macht Ihr hier? Sieht nach Spass aus.“ Der übergrosse Pinguin hüpfte von seinem Podest. Seine Dienerschaft wuselten herum. Seufzend massierte sich Snake die Stirn. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. „Wir unterrichten. Ich und Lou versuchen den Kindern was beizubringen. Was wirklich wichtig ist um zu überleben.“ Der König verzog das Gesicht. Wie immer, wenn das Thema sich um nichtspassige Dinge handelte. Sein Blick blieb bei Lucas hängen.

„Junge, was ist mit dir?“

„Nichts. Es ist alles wieder gut, Eure Hoheit.“

Grummelt versuchte Snake den König wegzubewegen. Er rannte in ihn hinein, aber er bewegte sich keinen Meter. Sogar als der Mann ihn boxte, bemerkte es der Pinguin nicht einmal.

„Nicht traurig sein, Kindchen. Weisst du was?“ König Nickerchen grinste breit und griff nach seinem Hammer. Snakes Blick hätte Steine pulverisieren können. „Du wagst es nicht, du abnormaler flugunfähiger Vogel!“ Doch Snakes Einspruch interessierte Nickerchen nicht die Bohne. Er warf den Hammer gegen den Himmel. Seine Diener hüpften erfreut herum. In Sekundenschnelle war eine gewaltige Party im Gange. Lucas wurde von König Nickerchen gepackt und sie tanzten einen flotten Tango. Alle amüsierten sich. Alle ausser dem Söldner von FOXHOUND.

„Wie oft hab ich dir gesagt, dass du deinen verfluchten Hammer nicht immer herum schleudern sollst?!“ Snake hielt dem Pinguin eine Strafpredigt. Und dachte daran ihm sein Spielzeug eines Tages in die Luft zu sprengen.

„Ist gut. Hab es verstanden. Oh, ein Farbstift!“ König Nickerchen duckte sich und hob ihn auf. „Ist Snake schon gegangen? Oh, wie Schade. Richtet ihm meine besten Grüsse aus.“ Der König aus Dreamland und sein Gefolge watschelten davon.
 

Wolf fluchte laut und deftig. Nicht nur das er mit Fox und dem dämlichen Angeber von einem Vogel Patrouille fliegen musste, jetzt flog ihm noch so ein lebensmüder Idiot auf sein Airwing. Er kletterte hinaus und gab Snake einen Tritt in die Seite.

Lucario schüttelte den Kopf. Irgendwie tat ihm Snake leid. Nicht nur das von dem Hammer von König Nickerchen getroffen wurde, er flog wieder von der Klippe. Und als Zugabe bekam der Söldner einen heftigen Tritt. Wenigstens war die Stimmung wieder gut.



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