Ein klein wenig Vertrauen
So hier noch ein kapitel!
danke für die kommis immer sind echt ein ansporn!^^
viel spaß beim lesen!xD
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Jetzt bin ich mit meinen Gefährten nun schon mehr als zwei Wochen in Jötunheim. Und allem Anschein nach werden wir es auch noch eine ganze Weile nicht mehr verlassen können. Die Schneestürme sind derart schlimm geworden, dass niemand der kein Jotunn ist den Palast verlassen kann, ohne zu sterben. Das schlimme ist nur wirklich, dass es so gar nichts zu tun gibt hier. Ich verbringe zwar die meiste Zeit in Lokis Nähe, nur leider ist das nicht sonderlich angenehm. Das liegt daran, dass Loki sich entschlossen hat, mich zu ignorieren seit unseren Gespräch in der Bibliothek. Er behandelt mich wirklich so, als wäre ich aus Luft. Er versucht zwar hin und wieder sich vor mir zu verstecken, doch ich finde ihn immer. Was mich wundert ist, dass er mich nicht mit seiner Magie auf Abstand hält, wie er es in Asgart getan hat. Es ist ja nicht so, als hätte ich ihn nicht gefragt, aber er behandelt mich eben wie Luft. Und Luft antwortet man nicht. Zumindest scheint das Lokis Ansicht zu sein.
Mit Volstagg und Fandral redet er auch nur das nötigste. Hogun hat er eine ganze Weile auch so behandelt wie mich, dann aber kam ich eines Abends in den Speisesaal und fand sie beide plaudernd nebeneinander sitzend am Tisch. Natürlich wurde ich dadurch frustriert, doch was sollte ich machen? Ich kann ja schlecht einen Aufstand machen.
Tag für Tag hocke ich mit Loki also in der Bibliothek. Und da er mich vollkommen ignoriert kann ich nichts weiter tun als mir eines der Bücher zu nehmen und anfangen zu lesen. Zuerst fällt es mir schwer mich auf das lesen zu konzentrieren. Aber irgendwann komme ich irgendwie rein und kann nicht mehr aufhören zu lesen.
Es ist eine Aufzeichnung über die Anfänge des Königshauses aus dem Loki entstammt. Für das Erste Buch brauche ich gute drei Tage. Ich kann das Buch wirklich nicht weglegen. Als Loki die Bücherei verlassen will, werfe ich einen verzweifelten Blick auf das Buch und dann zu Loki. Aber es bringt nichts, ich muss ihm folgen. Wer weiß was sonst passiert. Nach dem ich das Buch fertig habe, suche ich verzweifelt nach einen weiterführenden band, denn das hier ist so viel früher, dass noch nicht mal die rede von Lokis Großvater ist. Ich habe fast jedes Buch nun in der Hand gehabt doch ich finde es nicht. Auf einmal schiebt sich mir ein Buch ins Blickfeld, was mir hingehalten wird. Dankbar nehme ich es entgegen.
„Du bist doch sonst nicht so der Mann, der von trockener Theorie etwas hält.“ meint Loki beiläufig und sucht seinerseits ein Buch in dem Regal vor uns. Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen als ich seine Stimme endlich wieder höre. Also kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„Eigentlich nicht. Aber zum einen habe ich eh nichts anderes zu tun und außerdem ist das wirklich interessant.“ erkläre ich ihm und blätter das Buch einmal durch.
„Es ist nicht anders wie in anderen Königshäusern.“ meint Loki schulterzuckend.
„Ich weiß nicht es ist doch irgendwie anders. Die ganze Dynamik ist anders. Das interessiert mich. Vielleicht ist es für ein besseres Verständnis zwischen unseren Völkern und zwischen uns.“ deute ich vorsichtig an. Der Magier hält daraufhin inne und mustert mich eingehend mit seinen roten Augen.
„Was glaubst du denn, was sich ändern könnte?“ fragt er und starrt mich weiterhin an. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich sagen soll was ich denke. Es könnte Loki aufregen und dann würde er wieder nicht mit mir reden. Doch er scheint es zu merken und sieht mich auffordernd an.
„Was willst du denn hören? Ich habe dir doch schon gesagt was ich fühle.“ drücke ich mich um eine genaue Antwort. Loki runzelt die Stirn und presst die Lippen aufeinander.
„Warum willst du auf einmal unsere Freundschaft weg werfen? Warum reicht dir nicht was ist?“ hackt er weiter nach. Gedehnt stöhne ich und gehe zum Tisch, wo ich das Buch ablege.
„Ich habe es mir nicht ausgesucht das zu empfinden und es war auch nicht geplant.
Aber ich werde auch nicht vor den Gefühlen weglaufen und versuchen sie zu vergessen. So bin ich nicht. Ich würde mir wünschen das du es verstehst und es sogar vielleicht erwidern würdest, aber ich werde dich zu nichts zwingen.“ sage ich dann schließlich. Allerdings verhalte ich mich dabei wie ein verliebter keiner Junge. Ich kann Loki nicht ansehen. Es ist eine Sache mit anderen über seine Schwärmerei zu sprechen, aber etwas vollkommen anderes als mit der Person selbst über die Gefühle zu sprechen. Besser gesagt, meine Mutter hat e schon längst bemerkt gehabt, einfühlsam wie sie ist. Mein Vater hat es bemerkt und einfach hingenommen. Fandral und Volstagg haben verdutzt geschaut, sich aber dann recht schnell damit abgefunden. Das einzige was sie tun ist, sich über mich Lustig zu machen. Meine wilden Zeiten wären vorbei ich würde bald unter dem berühmten Pantoffel stehen. Hogun war Hogun. Er hat es wahrscheinlich kommen sehen. Er wusste das ich schon immer eine schwäche für eigensinnige Frauen hatte. Warum also auch nicht für Männer? Sif hat sich bemüht sich nicht anmerken zu lassen wie sehr sie es verletzt. Sie tat so als würde sie sich freuen, aber man konnte die Schmerzen in ihren Augen sehen, das nicht sie es war die ich liebte. Wenigstens hatte sie den Anstand nicht weiter drauf einzugehen. Immerhin hatte sie Lokis Tod fast verschuldet.
Alles im Allen war es ein offenes Geheimnis, dass ich etwas für Loki empfand. Es ist keine Liebe. Kann es auch nicht sein, denn dann hätte er das Gefühl erwidern müssen und es hätte sich mehr entwickeln können, so ist es zumindest eine Schwärmerei wenn nicht sogar eine Art von Verliebtheit. Etwas in mir sehnt sich nach ihm obwohl ich ihn noch nie wirklich nahe war. Etwas in mir wünscht sich, dass es mehr werden würde. Anderseits habe ich Angst. Was ist, wenn ich unsere Freundschaft kaputt mache wegen einer Schwärmerei, die sich am Ende als nichtig herausstellt. Dafür ist mir Loki und seine Freundschaft zu viel Wert. Will ich so etwas zerstören für etwas, wovon ich mir nicht sicher bin ob es was werden würde?
„Was ist wenn ich es nicht kann?“ fragt Loki unvermittelt und reißt mich damit aus meinen Gedanken.
„Wenn du was nicht kannst?“ frage ich vorsichtig nach. Ich kann schon heilfroh sein, dass er noch mit mir redet. Über seine Gefühle zu sprechen ist als Mann schon schwer, aber für Loki als Eisriese muss es noch schwerer sein.
„Was ist wenn ich gar nicht fähig bin überhaupt so starke Gefühle zu entwickeln? Werder für andere geschweige dann für dich.“ versucht er mir stockend zu erklären. Ich versuche möglichst unbeschwert zu wirken, damit es ihm nicht all zu unangenehm wird. Also lächle ich.
„Ich weiß das es schwer für dich ist, aber ich glaube nicht, dass du es nicht schaffen könntest wenn du wolltest. Du bist jemand der sehr schnell lernt.“ versuche ich ihn möglichst locker zu erklären. Doch so locker bin ich nicht. Ich bin in Wirklichkeit ungemein aufgeregt. Die Tatsache das er mit mir wirklich ernsthaft darüber spricht bedeutet, dass er entweder schon drüber nachgedacht hat oder zumindest im Begriff ist darüber nachzudenken. Über eine ernsthafte Beziehung zwischen ihn und mir.
„Was macht dich da so sicher? Es ist kein Wissen was man auswendig lernen kann. Es ist nichts was ich mir erlesen kann. Es sind Gefühle. Gefühle die ich nie gelernt habe, weil sie nie notwendig waren in der Welt in der ich aufgewachsen bin. Wie soll ich das lernen?“ fragt er mich und sieht dabei deutlich beunruhigt aus. Mir ist klar, dass jeden Moment die Stimmung kippen kann und Loki vollkommen aufgebracht aus dem Zimmer stürmen kann. Und das hängt alles von dem ab, was ich als nächstes sage. Dummerweise weiß ich wirklich keine Antwort darauf.
„Ich weiß es nicht wirklich. Ich wünschte ich könnte es dir beantworten. Ich werde einfach mein bestes versuchen und hoffen, dass du einfach irgendwann merkst, dass es für dich das wichtigstes ist in meiner Nähe zu sein.“ antworte ich einfach darauf hin. Aber ich kann Loki ansehen, dass ihm diese Antwort nicht genügt.
Zum Glück bewahrheitet sich nicht meine Befürchtung, dass Loki mir nach diesem Gespräch aus dem Weg geht, weil es ihm unangenehm ist. Allerdings verliert er auch kein Wort mehr darüber. Wobei ich mir auch nicht ganz sicher bin, was ich hätte sagen sollen. Wie gesagt, ich habe ein unbändiges Verlangen in Lokis nähe zu sein. Viellicht sogar bedeutend mehr zu machen, aber ich bin mir nicht sicher ob es halten würde. Worin ich mir aber sicher bin, dass wenn es nicht halten sollte werden wir sicher keine Freunde mehr sein. Das alles geht mir durch den Kopf während ich neben Loki hergehe und aufpasse, dass er nicht doch vielleicht angegriffen wird. Es geschieht nichts auch wenn ich das Gefühl nicht los werde, dass wir beobachtet werden.
„Ich weiß, dass Gefühl habe ich auch. Seit ich wieder zurück bin.“ meint Loki dazu nur als ich ihn frage, ob er das Gefühl auch hat.
„Und es stört sich nicht? Ich fühle mich dabei ziemlich unwohl.“ gestehe ich und sehe mich um. Aber in dem Gang in dem wir uns befinden ist niemand außer uns. Selbst meine Gefährten sind nicht da. Sie haben für sich entschieden, das wenn sie hier festsitzen genau so gut trainieren können. Ich würde auch gerne mit trainieren, aber Loki alleine zu lassen wäre keine Option für mich. Und er hat schätzungsweise keine Lust uns Ewig beim trainieren zu zusehen.
„Man gewöhnt sich daran.“ sagt Loki letztlich und zuckt nichtssagend mit den Schultern.
„Wie ist das eigentlich? Bist du denn schon voran gekommen? Hast du eine Vermutung wer dahinter stecken könnte?“ frage ich ohne möglichst das Wort Attentat zu benutzen. Loki runzelt die Stirn und sieht mich ungläubig an.
„Selbst wenn das so wäre, warum sollte ich es dir sagen?“ fragt er mich einfach.
„Weil ich dich darum gebeten habe, dass du dich etwas öffnest. Ich will dir doch nur helfen.“ stelle ich klar. Diesen Mann kann man nicht verstehen. Er will das andere sich ändern, aber selbst ist dazu nicht bereit.
„Und was ist wenn ich mich gar nicht ändern will?“ erkundigt er sich beiläufig. Ich verdrehe genervt die Augen.
„Es geht hier um dein Leben. Und ich will einfach nicht das du stirbst. Du doch sicher auch nicht, oder? Also ist es doch nur logisch, dass du dir Hilfe suchst solltest.“ meine Logik ist zwar simpel aber dafür um so bestechender. Loki kaut auf seiner Unterlippe und sieht mich missmutig an. Für ihn ist es nicht so leicht, wenn ich ihn auf Offensichtliches hinweise was dann auch noch Sinn ergibt.
„Hilfe hole ich mir, wenn ich sie wirklich brauche und bis jetzt ist dem nicht so.“ weicht der Magier aus und geht mit mir in Richtung Bibliothek davon.
„Du weißt nicht wer dich töten will und deshalb darfst du eigentlich niemanden von deinem Klan trauen. Alleine es heraus zu finden ist daher sehr schwer wenn nicht sogar unmöglich.“ meine ich möglichst gelassen. Loki verzieht genervt das Gesicht und sieht mich an.
„Können wir jetzt das Thema lassen? Ich weiß was ich tue.“ will er das Thema beenden, doch ich will darüber reden. So ganz sicher bin ich mir nicht, ob Loki wirklich weiß was hier auf dem Spiel steht oder ob es ihm sogar egal ist.
„Ich bezweifle auch nicht, dass du nicht weißt was du tust. Ich finde es nur nicht gut wie du es machst.“ dränge ich weiter drauf ein.
„Ja, ich hab es auch so schon verstanden. Belasse es jetzt dabei.“ gibt er genervt zurück. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber Loki sieht nicht wirklich gut aus.
„Was ist mit dir?“ frage ich deshalb leicht besorgt nach.
„Nichts! Du nervst nur.“ fährt er mich leicht gereizt an. Dann strauchelt er auf einmal und ich kann ihn gerade noch an den Schultern greifen. Mit der rechten Hand halte ich ihn andere Schulter, wo der Umhang drüber ist. Aber an der Linken Hand ist sein Umhang leicht verrutscht und mein kleiner Finger und Ringfinger liegen auf seiner Haut. Sofort bekommt meine Haut sie Lokis Haut berührt Gefrierbrand und ich stöhne schmerzhaft auf. Aber ich lasse ihn nicht los sondern drücke ihn gegen mich, so das er an mir lehnen kann.
„Du Idiot.“ keucht Loki und richtet sich wieder auf nach dem er sich von seinen Schwächeanfall erholt hat. Er murmelt einen Zauber und hält seine Hand über meine blau angelaufenen Finger. Sofort ist wieder alles in Ordnung. Verwundert sehe ich ihn an.
„Ich habe Heilzauber studiert seit dem ersten fehlgeschlagenen Attentat.“ antwortet er bevor ich fragen kann. Anerkennend nicke ich. Das hätte wohl jeder getan nach dem er angegriffen worden wäre.
„Was hattest du eben?“ frage ich jetzt statt dessen.
„Nichts. Sage ich doch schon.“ erwidert Loki nun wieder schroff und geht einfach weiter.
„Das sah aber nicht nach nichts aus. Du bist in meinen Armen zusammen gebrochen.“ weise ich ihn drauf hin. Dann geht mir aber ein Licht auf.
„Was ist eigentlich mit deinem Fieber. Der Arzt meiste du hättest welches nach dem du aufgewacht bist. Sie haben alles versucht aber es ist nicht weg gegangen?“ frage ich nun konkreter nach. Und anscheinend habe ich ins schwarze getroffen denn Lokis Haltung verkrampft sich nun augenblicklich.
„Es ist nichts schlimmes.“ wehrt der Magier etwas zu schnell ab.
„Also ist es noch nicht weg. Hast du denn schon einen deiner Heiler befragt?“ erkundige ich mich. Einerseits bin ich sehr neugierig darüber was es ist. Andererseits mache ich mir Sorgen, dass es etwas schlimmes sein könnte.
„Wie hätte ich denn? Schon vergessen jemand will mich töten. Ein Heiler wäre wie gemacht dafür.“ kontert Loki. Da hat er auch wieder recht. Darauf hätte ich auch selbst kommen können.
„Aber du weißt was dir fehlt?“ möchte ich wissen. Loki versucht mich darauf hin vehement zu ignorieren und biegt stößt laut krachend die Tür zur Bibliothek auf. Jetzt sollte ich besser nichts mehr sagen, sonst wird er den ganzen Tag nicht mehr mit mir reden. Er ist dabei diverse Bücher zu holen und verschwindet daraufhin in den hinteren Reihen der Bibliothek. Ich allerdings gehe schnurstracks zu den fordere Regalen. Die Lettern sind schon ziemlich verblasst aber noch halbwegs zu erkennen. Bei dem Regal mit den Werken die mit >A< anfangen bleibe ich schließlich hängen. >A<...> Aa<...>Ab<...>Ac<...schließlich finde ich die gesuchten Buchstaben. Die Buchstaben >An<. Und dann halte ich das gesuchte Buch auf schon in den Händen. Anatomie der Eisriesen. Viellicht steht darin etwas oder zumindest ein Hinweis darauf was es sein könnte.
Doch bevor ich drin blättern kann um etwas Fieber bei Eisriesen nach zu schauen, nimmt mir jemand das Buch aus der Hand. Neben mir steht Loki und sieht mich ungläubig an.
„Wenn ich wollen würde das du es weißt, würde ich es dir sagen.“ sagt er einfach und geht davon.
„Was ist denn daran schlimm es mir zu sagen?“ maule ich nun wie ein Kind. Ich will eigentlich nicht wie ein quengelndes Kleinding klingen, aber ich bin wirklich kein Freund von Geheimnissen zwischen Freunden.
„Es geht dich nichts an.“ weißt er mich schroff zurück. Ich würde am liebsten etwas sagen, halte aber augenblicklich den Mund. Die Idee die mir eben in den Sinn gekommen ist, ist gar nicht so schlecht.
Am Abend sitzen wir wie immer mit allen im Speisesaal und essen. Bein essen schiebe ich Hogun einen Zettel zu, ohne das es weg bemerkt.
Da ich Angst um Loki habe und der Tatsache, dass er ja auch in der Nacht angegriffen werden könnte wenn er Schläft, habe ich einen Wachdienst angeordnet. Das heißt, dass Fandral, Volstagg, Hogun und ich uns jeweils pro Nacht abwechseln. Dabei ist einer immer in der Nähe von Lokis Gemach und beobachtet jede verdächtige Person die vorbei kommt. Hogun hat diese Nacht dienst. Ich muss ihn allerdings sprechen.
Er wartet vor unseren Zimmer auf mich. Abwartend sieht er mich an.
„Ich will das du aus Loki heraus bekommst, was es mit seinem Fieber auf sich hat. Dir wird er es eher sagen als mir. Wenn das nicht klappt, in seinem Gemächern müsste ein Buch liegen mit der Anatomie der Eisriesen. Klau es wenn du kannst.“ weise ich Hogun an. Dieser sieht mich etwas verwundert an, aber nickt nur knapp. Das ist das Gute an Hogun. Er stellt keine Fragen. Wenn ich Fandral oder Volstagg gebeten hätte, hätten sie dafür eine Erklärung haben wollen.
Zwei Tage vergehen als dann Hogun mich dann eines Abend vor meinem Wachdienst abpasst.
„Loki wollte nicht recht mit der Sprache heraus rücken. Es scheint ihm unangenehm zu sein. Er hat es damit abgetan, dass es einem Eisriesen hin und wieder passiert unter gewissen Umständen. Mehr nicht. Weil ich davon ausgehe, dass dir die Antwort nicht genügen wird, habe ich dir das Buch geklaut. Du solltest aber schnell machen. Ich glaube kaum, dass er lange brauch um zu merken das es weg ist.“ meint Hogun nur und hält mir das Buch hin.
Während ich über Hoguns Worte nachdenke, gehe ich zu den Gemächern von Loki.
Dort angekommen stelle ich mich in eine Nische, wo man mich nicht gleich sieht, wenn man an mir vorbei geht.
Da niemand da ist, suche ich nach dem Symptom Fieber und was es auslösen kann.
Als ich dann endlich auch eine passende Passage finde, fange ich an zu lesen.
Besagtes Symptom wie Fieber sind für Eisriesen prinzipiell ernst zu nehmen, Bei falscher oder gar keiner Behandlung kann es auf Dauer zum Tod führen.
Fieber als solches kann durch mehrere Ursachen entstehen. Eisriesen halten nicht lange hohe Temperaturen aus und können durch die Hitze Fieber bekommen.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Krankheit. Wenn ein Eisriese einen Krankheit bekommt, ist Fieber ein guter Indikator um die Krankheit zu erkenne. Fieber wird in Krankheitsfällen nur bei Organschäden vorkommen.
Verwundungen können durchaus auch Fieber auslösen.
Nur eine Art von Fieber geht nicht einher mit dem Tod. Diese Fälle sind bisher eher selten aufgetreten. Besagte Eisriesen...
Ich komme nicht dazu den letzten Absatz zu lesen, denn es sind Schritte zu hören. Ein Eisriese biegt um die Ecke. Er ist von bulliger Statur und wirkt generell wie ein grimmiger Krieger. Er geht geradewegs zu Lokis Zimmer und klopft an. Es dauert auch nicht all zu lange, da macht Loki die Tür auf.
„Was willst du?“ fragt der Magier unversöhnlich.
„Wir müssen darüber reden. Ich werde das nicht so stehen lassen. Ich habe die selben rechte wie du.“ sagt der Eisriese mit einer sehr dunklen Stimme. Ich kann sie nur schwer verstehen und würde gerne näher heran, aber dann würden sie mich sehen. Loki schnaubt verächtlich.
„Du hast keine rechte. Hier gelten die rechte des Stärkeren. Und du hast verloren. Dir steht nichts zu.“ meint Loki nur unnachgiebig. Der Eisriese packt Loki beim Arm und zieht ihn an sich heran.
„Glaubst du wirklich, dass ich es einfach hinnehmen werde? Das ich damals verloren habe, war deine Schuld. Es war nicht Gerecht. Du hättest es einfacher haben können. Aber du wähltest den schweren Weg. Sie dich an. Was ist aus dir geworden? Du bist WARM. Wie tief willst du noch fallen? Ich gebe dir noch eine Chance.“ sagt der Eisriese und lässt Loki wieder los, wobei er ihn angewidert ansieht. Loki verschränkt die Arme vor der Brust.
„Ich habe nein gesagt und dabei bleibe ich. Nimm es hin. Du hast verloren und damit ist es vorbei. Und wie warm ich bin, geht dich nichts an.“ faucht Loki und knallt die Tür zu. Der Eisriese sieht unheimlich wütend aus, aber er scheint ihn nicht angreifen zu wollen.
Doch er kommt in meine Richtung. Schnell tue ich so, als würde ich aus der entgegengesetzten Richtung kommen, damit er nicht merkt, dass ich die ganze Zeit über da gestanden habe.
„Was tust du hier?“ knurrt der Eisriese mich an.
„Ich konnte nicht schlafen und wollte einfach etwas laufen, damit ich müde werde.“ weiche ich ihm aus.
„Du hast hier nichts zu suchen.“ sagt der Riese bissig.
„Und was hast du hier zu suchen mitten in der Nacht?“ kontre ich angriffslustig. Ich habe keine Lust mir alles gefallen zu lassen.
„Ich bin Ymiron Laufeyson. Ich habe das recht hin zugehen wo hin ich will ohne Fremdlingen wie dir Rechenschaft ablegen zu müssen. Und nun geh!“ ranzt er mich an. Der Halbbruder von Loki. Geht es mir dann endlich auf. Es wäre wohl nicht ratsam wenn ich den Bruder von Loki und den Sohn von Laufey angreifen würde. Ohne viele Worte gehe ich also bis zu dem Zimmer in dem meine Gefährten schlafen. Da ich aber nicht Loki alleine lassen will, gehe ich dann auch bald wieder zurück. Das Buch lasse ich aber im Zimmer.