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Dein Blick hat sich nie geändert

von

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Starren gleich Schmerz

Fuu...
 

Schon bei den ersten Sonnenstrahlen wachte ich auf, was sehr unüblich für mich war. Für gewöhnlich mussten mich meine ehemaligen Kolleginnen aus dem Teeladen immer aus dem Bett schmeißen, damit ich in die endlich Gänge kam.
 

Noch mehr aber wunderten mich Jin und Mugen, die stumm vor mir hockten und mich anstarrten.

„Hab ich was im Gesicht oder warum glotzt ihr mich so an?“ sagte ich etwas zu aggressiv als gewollt.

Ohne mit der Wimper zu zucken musterten sie mich weiter.
 

Ich richtete mich auf und seufzte. „Ihr seid anscheinend noch genauso gesprächig wie früher…“
 

Jin stand auf ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen und schaute in die Ferne. „Du musst verstehen, für mich und ihn…“ Er deutete leicht in Mugens Richtung „…bist du immer noch die Fuu von früher, aber…“
 

Einen kurzen Moment wartete ich, dass er weiter sprach, doch es kam nichts mehr. Anscheinend entschied Mugen sich dafür, Jins unausgesprochenen Worten stumm Ausdruck zu verleihen. Langsam ließ er seinen Blick vom Boden aufwärts an meinem Körper hinaufgleiten.
 

Ich wurde sauer. Gings noch? Ich holte aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige.
 

Eher überrascht als wütend sah er mir wieder in die Augen. „Warum hast du mich gehauen?!“Jetzt klang doch tatsächlich ER vorwurfsvoll. Er wagte heute aber einiges.
 

„Das könnte ich dich auch fragen!“ schrie ich beinah, sodass sogar Jin sich leicht zu uns drehte, wohl an etwas Unterhaltung interessiert.

„Dumme Nuss!“ „Idiot!“ „Ruhe!!“

Jin sagte letzteres. Etwas erstaunt schauten Mugen und ich zu ihm. Er hatte sich doch noch nie in unsere Streitereien eingemischt.
 

„Ich will mit euch über das Ziel der Reise sprechen.“ sagte er ruhig wie immer. Stimmt ja, hatte ich bei der ganzen Aufregung gerade glatt vergessen.
 

„Fuu, da wir dich praktisch verschleppt haben, nehme ich an du hast kein Ziel?“

Etwas perplex schüttelte ich den Kopf.
 

„Und du?“ Die Frage war an Mugen gerichtet. Mir viel auf, dass Jin Mugen nur selten mit Namen ansprach, warum auch immer.
 

„Nö.“ antwortete der Piratenjunge gelangweilt und rieb sich seine durch den Schlag immer noch stark gerötete Wange.
 

Einen kurzen Moment fragte ich mich, ob ich nicht zu hart mit ihm gewesen war, aber dann viel mir wieder der Grund für die Ohrfeige ein – er hatte es so was von verdient.
 

Jin sah wieder in die Ferne, in Richtung der noch weit entfernten nächsten Stadt. „Dann ist es beschlossen. Ab heute reisen wir nach Toda.“
 

„Und was sollen wir da?“ kam es genervt von Mugen. Heute war anscheinend nicht sein Tag. Aber auch ich fragte mich nach dem Grund für dieses Ziel.
 

„Ich will dort ein Dojo wieder eröffnen. Es ist schon lange im Familienbesitz, aber es steht leer.“ erklärte Jin knapp.
 

Als niemand mehr etwas sprach, sagte ich lächelnd: „Und, sollen wir los oder wollt ihr hier noch ewig rumstehen?“ Ich wusste nicht, warum ich lächelte, aber es war mir auch egal.

Von einem plötzlichen Glücksgefühl überrannt marschierte ich los. Ich erwartete sowieso keine Antwort. Die beiden würden mir schon folgen.
 

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Kleine Nebeninfo: Alle wissen, wo Toda liegt. Es ist eine mittelgroße Stadt und allgemein sehr bekannt. Leider liegt sie sehr weit entfernt.



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