Prolog
Mit schreckgeweiteten Augen sah ich was da gerade passiert.
„Nein“, hauchte ich leise.
Das durfte nicht wahr sein!
Nein!
Das geschah nicht wirklich!
Es war nicht echt!
Ich träumte bloß einen meiner zahlreichen Alpträume.
Wenn ich aufwachte würde ich meinen Liebsten neben mir im Bett selig schlafen sehen.
Ich würde seinem ruhigen Atem lauschen.
Ihn ansehen, während er schlummerte.
Würde mir wünschen die Zeit anzuhalten, damit dieser Moment niemals vorbei ging.
Ihn auf die Stirn küssen, mich in seine Arme kuscheln und mit jeder Faser meines Körpers spüren, dass er lebte.
Das war es was ich von ganzem Herzen wollte.
DAS und nicht die unbequeme Wahrheit, die sich mir nun offenbarte.
Tränen rannen mir wie Sturzbäche übers Gesicht.
Ich rief seinen Namen, während ich auf die Stelle zulief, an der er
zusammen gebrochen war.
„Nein! Nicht! Nicht sterben! Bitte nicht!“, rief ich und nahm ihn in den Arm.
Verzweifelt versuchte ich seine Blutung zu stoppen, doch ich schaffte es nicht.
Immer mehr Blut quoll hervor, lief über meine Hand und tropfte schließlich
auf den Boden.
Das durfte nicht wahr sein!
Warum?
Warum nur?
Warum geschah so was?
„Du darfst nicht sterben... Ich... ich liebe dich... Ich brauche dich doch so“, kamen nun endlich die Worte über meine Lippen, die ich ihm nie gesagt hatte.
Doch jetzt war es zu spät.
Den Mann den ich liebte lag in sterbend in meinen Armen.
Ich weinte als ich plötzlich eine warme Hand spürte, die meine Tränen wegwischte.
„Nicht weinen mein wunderschöner Engel... Es ist alles gut... glaub mir... Ich bin... im Moment der glücklichste Mann... auf Erden...“, hauchte er mit erstickter Stimme und spuckte Blut, während er redete.
„KENJI!!!“
„Bitte... vergiss mich nicht... Ich lie...“, plötzlich brach er ab und ich weitete
erschrocken meine Augen.
„NEIN! NEIN BITTE! BITTE MACH DIE AUGEN AUF!!! LASS MICH NICHT ALLEINE!!!
KEN?!? KENJIIII!“
Ich rief immer wieder seinen Namen, doch es war bereits zu spät.
Er war tot und das war meine Schuld.