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Crescent - Wenn der Mond erblüht

von

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Mondphase 5 - Zunehmender Mond

Hi ihr Lieben. Wäre nett, wenn ihr mir mal wieder ein Kommi hinterlasst ^^

Viel Spaß!
 

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Als Cats Bewusstsein sich langsam wieder meldete, wusste die junge Frau zuerst nicht, was passiert war. Erst, als sie ihren Körper wieder fühlen konnte, als sie den Schmerz von ihrem Brustbein bis an die Hüfte spüren konnte und das Hämmern in ihrem Kopf, kamen die Erinnerungen zurück.

Das Mädchen, der seltsame Junge und das...Vieh... Die Wunden, die Krallenspuren, die über ihren gesamten Oberkörper verliefen und die furchtbaren Kopfschmerzen, von der Schütteleinlage des Viehs.

Cat erinnerte sich wieder an alles....

Und wünschte sich im selben Moment, jemand würde sie wieder bewusstlos schlagen...

Sie wollte sich daran nicht erinnern! Warum mussten immer ihr diese furchtbaren Dinge passieren? Hatte sie in ihrem Leben nicht schon genug gelitten? Erst verschwand ihre Mutter, dann wurde ihr Vater verrückt und schließlich ermordet und jetzt...jetzt war sie in dieser komischen Welt, in der es seltsame Viecher gab und Menschen mit Hundeohren! Konnte nicht zur Abwechslung mal jemand Mitleid mit ihr haben und NICHT die scheinbare Hölle auf Erden lostreten?

Warum zum Teufel immer sie?! Das hatte sie echt nicht verdient!

Cat ignorierte, dass sie gerade in Selbstmitleid versank und haderte weiter mit sich selbst, bis ein Geräusch sie plötzlich aufhorchen ließ. Da war jemand! Obwohl...wo war eigentlich 'da'? Wo war sie überhaupt? Das Geräusch hatte sich angehört, als würde jemand in einem Kessel oder so rühren... Und jetzt, wo Cat ihre Sinne ein wenig anstrengte und mit ihrem inneren Monolog aufhörte, bemerkte sie auch den Geruch nach Essen.

Zu gern hätte Cat mehr gewusst, aber sie wagte nicht, die Augen zu öffnen. Vielleicht hatte das Riesenvieh sie ja in seine Höhle verschleppt und kochte nun einen leckeren Eintopf aus Gemüse, Kartoffeln und der geheimen Superzutat: Cat.

Aber wenn sie wirklich bei jemandem war, der es nicht besonders gut mit ihr meinte, warum lag sie dann auf etwas Weichem? Und warum konnte sie dann die festen Verbände spüren, die um ihren Oberkörper und ihren Kopf gewickelt waren?

"Du kannst ruhig die Augen aufmachen. Ich kann spüren, dass du wach bist.", unterbrach eine Stimme ihre Gedankengänge. Die Stimme klang alt und ein bisschen kratzig.

Nur zögerlich öffnete Cat die Augen. Ihre Sicht war verschwommen, doch nach mehrmaligem Blinzeln klärte sie sich. Sie befand sich in einem Raum aus Holz, der von dem unsteten Licht des Feuers in seiner Mitte erhellt wurde. Über diesem Feuer hing ein Kessel in dem sich das Essen befinden musste, dass Cat gerochen hatte.

Vor diesem Kessel saß eine alte Frau. Sie war nicht gerade schlank, hatte lange, graue Haare, die zu einem Zopf gebunden waren und trug die traditionelle Kleidung einer...Priesterin? Okay...

Als die Frau sich umdrehte, erkannte Cat eine Augenklappe, die die Frau über ihrem einen Auge trug, was ihr ein etwas gruseliges Aussehen gab... Irgendwie wie eine Mischung aus einem Pirat und der netten, alten Dame von nebenan... Wobei die nette, alte Dame von nebenan insgeheim natürlich eine Serienmörderin war, die die Leichen ihrer Opfer in ihrem Garten vergraben und zu Ehren jeder einen Gartenzwerg auf die Veranda gestellt hatte. Ja, ganz genau nach so einer netten, alten Dame sah die Frau aus...

Mit ihrem einen Auge betrachtete die Frau Cat jetzt durchdringend, was ihr eine Gänsehaut verschaffte.

"Wie geht es dir?", fragte sie dann, wandte sich jedoch wieder dem Essen zu. "Der Dämon hat dich ganz schön hart getroffen. Für einen...Menschen...ist es schwer, solche Verletzungen zu ertragen..." Cat, das Wort 'Dämon' mal großzügig ignorierend, runzelte die Stirn, als die Frau das Wort 'Menschen' so seltsam betonte. Als wüsste sie etwas, das Cat nicht wusste...

"Mir geht's gut. Naja, so gut es einem eben geht, wenn man von einem drei Meter großen, höchst seltsamen Vieh fast aufgefressen wird...", antwortete Cat und setzte sich langsam auf.

Ihr gesamter Oberkörper schmerzte, aber schließlich saß sie. Sie spürte, dass sie definitiv nicht ihre Kleidung trug. Der Stoff war zu rau, die Ärmel zu lang. Als sie an sich runter sah, wurde ihr Verdacht bestätigt: Sie trug einen weißen, verhältnismäßig kurzen Yukata, der mit einem sehr schmalen, ebenfalls weißen, Obi unter ihrer Brust geschlossen war. Keine Kleidung, die sie normalerweise trug. Sie bevorzugte für gewöhnlich Kleidung im westlichen Stil.

Neben sich bemerkte Cat die Wand, neben der sie gelegen hatte, drehte sich ein Stück und lehnte sich dagegen, sodass sie sie stützen konnte. Besser.

"Das 'Vieh' war ein Dämon. Und nur durch die Juwelensplitter ist er so stark geworden und auch ziemlich groß.", meinte die alte Frau, nahm eine Kelle und schöpfte aus dem Kessel etwas, das wie Gulasch aussah, in eine Schale. Cat schloss die Augen und schüttelte den Kopf.

"Dämonen, Juwelensplitter... Das alles hab ich von Kagome und ihrem seltsamen Freund auch schon gehört. Was..."

"Inuyasha.", unterbrach die Frau sie und Cat sah sie verwirrt an. "So heißt er. Inuyasha."

Dann reichte die alte Frau Cat die Schale mit dem Essen und Cat nahm sie dankend an.

"Inuyasha? Stimmt, so hat Kagome ihn genannt. Komischer Name... Warum hat der Typ eigentlich so komische Ohren? Ich mein...das ist doch nicht normal.... Oder?" Obwohl...nach dem, was Cat vor kurzem schon gesehen hatte, gehörte das definitiv zu den normaleren Dingen...

"Er ist ein Halbdämon. Da kommt sowas schon mal vor. Außerdem sieht er für einen Dämon noch ziemlich menschlich aus." Cat blinzelte.

"Okay, zum mitschreiben: Das Vieh, das mich angegriffen hat, war ein Dämon, der irgendwelche Splitter von irgendwelchen Juwelen gefressen hat und deshalb gewachsen ist...."

"Die Splitter waren nur von einem Juwel. Von dem Juwel der vier Seelen. Es ist sehr mächtig und gibt den Dämonen, die es besitzen, große Kraft.", unterbrach die alte Frau.

"Äh... ja... Also dann Splitter von einem Juwel... Und der Typ mit den weißen Haaren und den Hundeohren...."

"Inuyasha."

"...ist auch ein Dämon, aber anscheinend kein allzu böser.... Kagome rennt mit einem Bogen rum und schießt auf noch andere, seltsame Viecher, die dann anscheinend auch Dämonen sind und dann ist da noch der Brunnen, bei dem man irgendwie an einem anderen Ort rauskommt, als dort, wo man reingesprungen ist... War das alles?" Cat sah die Frau fragend an.

"Du hast recht, Inuyasha ist kein Dämon, der Menschen angreift. Und er ist...nett. Mehr kann ich zu dem Thema nicht wirklich sagen." Schon klar und 'nett' war ja bekanntlich die kleine Schwester von 'scheiße'...

"Kagome trägt einen Bogen bei sich, um Dämonen zu bekämpfen und der Brunnen... Nun, er führt nicht nur an einen anderen Ort, sondern in eine andere Zeit. Du bist hier im japanischen Mittelalter."

Okay, hatte sie sich über die Hundeohren von diesem Inuyasha beschwert?

Vergesst das!

DAS hier war viel schlimmer...
 

"Mittelalter... Ich bin...im..." Die Frau veralberte sie doch, oder? Sie konnte nicht wirklich durch einen Brunnen, einen Brunnen!, Jahre in die Vergangenheit gereist sein! Die Frau MUSSTE sie einfach veralbern!

Deren Blick nach zu urteilen nicht.

Cat stellte die Schale mit dem Essen neben sich ab und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

"Das darf doch wohl nicht wahr sein!", stöhnte sie. Als sie nach einer Weile wieder den Kopf hob, bemerkte sie, dass die Frau sie mit ihrem Blick taxierte.

"Wer bist....sind Sie eigentlich?", fragte sie, zum einen, weil es sie langsam mal interessierte, zum anderen, um sich in der Tatsache abzulenken, dass sie sich hier anscheinend weeeeeiiiiit in der Vergangenheit befand...und das, realistisch gesehen, vollkommen unmöglich war.

"Mein Name ist Kaede. Ich bin die Priesterin des Dorfes.", antwortete die alte Frau. Kaede also...

"Dorf? Ich bin in einem Dorf?", lautete Cats nächste Frage. Das letzte mal, als sie sich umgesehen hatte, war da nur Wald gewesen.

"Allerdings. Kagome und Inuyasha haben dich hergebracht, nachdem sie dich verletzt im Wald gefunden haben." Kaede stand auf und setzte sich Cat gegenüber.

"Und jetzt habe ich ein paar Fragen." Cat nickte.

"Wie heißt du?"

"Caterina. Aber Cat reicht auch" Kaede nickte.

"Gut." Dann holte sie aus den Falten ihres Priesterinnen-Gewandes einen Gegenstand hervor, den Cat sofort erkannte. Der rötliche Schein des Feuers spiegelte sich in der silbernen Oberfläche der Crescent und es juckte die Polizistin in den Fingern, ihre Hand auszustrecken und die Crescent wieder an sich zu nehmen.

"Was ist das?", fragte Kaede und Cat sah sie verwundert an. Man würde doch meinen, ein Mensch erkannte eine Pistole, wenn er sie....

Da fiel Cat wieder ein, dass sie sich ja zig Jahre in der Vergangenheit befand...

"Es ist eine Waffe. Eine Schusswaffe. Man nennt diese Art Pistole.", erklärte Cat.

"Eine Schusswaffe.... So etwas wie ein Bogen also?" Cat überlegte. Der Vergleich war nicht völlig abwegig...

"Naja...ja und nein. Man kann mit dieser Waffe auch auf einer gewissen Distanz kämpfen, man muss sie laden, wenn auch nicht mit Pfeilen, aber...andererseits ist sie vollkommen anders als ein Bogen. Sehr viel...komplizierter..." Kaede schwieg eine Weile, nachdem Cat geendet hatte und drehte die Pistole dann in ihrer Hand hin und her.

"Sie ist schwer und hat eine seltsame Form. Außerdem ist sie ziemlich klein. Und Inuyasha meinte, sie wäre sehr laut.", meinte die alte Frau. Cat zuckte mit den Schultern.

"Sie ist so schwer, weil sie aus Metall ist, die Form muss nun mal so sein und ja, sie ist auch ziemlich laut. Es gibt aber auch Schalldämpfer, falls sie mal sehr leise sein soll"

An Kaedes verwirrten Blick erkannte Cat, dass sie ihr auch etwas von Flugzeugen und Raketen statt von Schalldämpfern hätte erzählen können.

"Mit dieser Waffe hast du den Dämon besiegt, richtig?", fuhr Kaede fort. Cat zuckte mit den Schultern.

"Alles, woran ich mich noch erinnern kann, ist, dass ich mit dieser Waffe auf ihn geschossen habe. Danach...muss ich bewusstlos geworden sein." Kaede nickte.

"Was steht hier geschrieben? Solche seltsamen Schriftzeichen habe ich noch nie gesehen..." Sie strich über die europäischen Buchstaben und runzelte die Stirn.

"Das ist der Name der Waffe. Crescent.", antwortete Cat.

"Und was bedeutet das?" Cat grub in ihren Englischkenntnissen (sie war sich inzwischen ziemlich sicher, dass das Englisch sein MUSSTE und irgendwie kam ihr das Wort auch bekannt vor) bis die Erleuchtung sie bei einem Blick auf das aufwendig gestaltete 'C' des Wortes traf.

"Halbmond. Es heißt Halbmond."

"Tatsächlich? Wie passend. Das erklärt einiges." Irritiert blinzelte Cat die alte Frau an.

"Wieso erklärt das einiges? Könnten Sie mir bitte erklären, worum es geht?" Cats Nerven waren strapaziert, ihr Kopf fing an unangenehm zu schmerzen, ihr Oberkörper tat weh und sie war ausgelaugt. Kaede schien das auch zu bemerken, denn ihr ernster Blick wurde weicher und sie stand auf.

"Später. Du musst jetzt erst mal etwas essen und dich ein wenig ausruhen, damit du wieder zu Kräften kommst. Die letzten Tage waren sehr anstrengend für deinen Körper, da er die Wunden heilen musste." Die alte Frau stand auf und versteckte die Crescent wieder in ihrem Gewand. Cat musste an sich halten, nicht dem Drang nachzugeben, die Pistole augenblicklich wieder hervorzuholen und an sich zu reißen. Sie war sich nicht sicher, ob sie dieses Bedürfnis nur hatte, weil die Crescent das einzige Bekannte hier war, oder weil die Pistole wirklich eine ungewöhnliche Anziehungskraft auf sie hatte. Dann erreichte die Wortwahl der Frau ihr Gehirn.

"Moment. Tage? Wie lange war ich denn bewusstlos?" Kaede, die schon im Begriff war, sich umzudrehen, sah noch einmal zu ihr.

"Es ist jetzt Mittag, also warst du fast genau drei Tage ohne Bewusstsein. Und nun iss, bevor das Essen kalt wird!" Damit wandte die alte Frau sich endgültig ab und verließ die kleine Holzhütte. Nachdem der Vorhang aus langen Pflanzenhalmen wieder zugefallen war, griff Cat nach der Schale, die noch neben ihr stand. Drei Tage. Sie war ganze drei Tage weg vom Fenster gewesen!

"Da verblasst doch jeder Fantasyroman gegen den ganzen Dreck hier.", murmelte sie, schüttelte ungläubig den Kopf und begann zu essen...
 

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Denk an mein Kommi!

Gruß, Talviaika



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