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Donner und Eis

Halte durch, ich bin da!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Meine Erste FF nach knapp... 6 Jahren? Ja, kommt ungefähr hin. Seid also bitte lieb zu mir :) Komplett anzeigen

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Ein Sturm kommt auf

Vereinzelte Regentropfen fielen auf den noch trockenen Bürgersteig und färbten die ersten Stellen dunkel. Schon den ganzen Tag hatte es nach einem Unwetter ausgesehen und seit den späten Nachmittag kam starker Wind dazu.

Jeder vernünftige Londoner hatte sich inzwischen in seine Wohnung zurück gezogen. Beim Anblick der gigantischen schwarzen Sturmfront, welche sich auf die Stadt zu bewegte auch ein durchaus logisches Verhalten.

Der Regen wurde stärken. Die Tropfen immer dicker und weniger Augenblicke später war der gesamte Boden schwarz von Regen und begann zu glänzen.

Zwischen dem lauter werdenden Rauschen des Wassers konnte man schnelle Schritte hören.

Ein blonder Mann rannte wie besessen durch die Londoner Seitenstraßen und rang dabei nach Luft. Trotzdem rannte er weiter und prallte bei der nächsten Abbiegung fast gegen eine Hauswand, als er die Kurve nicht richtig einschätzte. „Verdammt!“, entkam ihm ein lautes Fluchen. So war das alles gar nicht geplant gewesen. Eigentlich hätten sie zusammen fahren wollen, aber wann hielt sich sein bester Freund schon einmal an etwas, was sie abgesprochen hatten?

Ein Donnergrollen war in der Ferne zu vernehmen und John hielt kurz inne.

Er hasste Gewitter. Nicht, dass er Angst vor Blitzen hatte. Das Donnern erinnerte ihn einfach zu sehr an Bomben und Explosionen. Ein schneller Blick in den Himmel und er wusste, dass es noch schlimmer werden würde. Keuchend nahm er das Handy aus seiner bereits nassen Jackentasche. Immer wieder wischte er mit seinem Daumen über das Display, welches von Regentropfen bedeckt war.

Keine neue Nachricht. Kein Anruf.

Seine Lungen brannten und der Regen war erbärmlich kalt. Es war kurz vor Weihnachten und die Temperaturen befanden sich immer nur knapp über dem Gefrierpunkt. Wenn es so weiter regnen würde, dann wären bald alle Wege vereist.

Wieder ein Donner. Dieses Mal war er lauter, näher.

John sah angespannt in den Himmel. Als wenn so was im Sommer nicht schon schlimm genug wäre. Aber jetzt? Gerade in so einem Moment?

Ein letzter verzweifelter Blick auf sein Handy, nur um den letzten Funken Hoffnung zu zerstören eine Nachricht zu sehen.

Nichts.
 

Die letzte Nachricht von Sherlock war knappe 2 Stunden her: „Planänderung. Sehen uns dort. SH“

John war gerade einkaufen gewesen und hatte in dem Laden kein Empfang gehabt. Der Consulting Detective wusste dies genau und hatte es schamlos ausgenutzt.

Kaum aus dem Laden raus hatte der Arzt die Nachricht erhalten. Dort war Sherlock aber schon vermutlich über eine Stunde unterwegs gewesen. Längst am Ziel. Alleine.

Nahezu panisch war John zurück in den Laden, hatte die Einkäufe an die Kasse gestellt und war mit einem lauten: „Die hohle ich später ab, danke!“, aus dem Laden verschwunden. Seit dem war er durch halb London gelaufen, hatte immer wieder versucht ein Taxi zu bekommen. Dies war aber aufgrund des Wetters so gut wie unmöglich gewesen. Ein kurzes Stück hatte er mit der Undergroundbahn zurück gelegt, aber das ging ihm nicht schnell genug.

„Verdammt!“, entfuhr es ihm wieder und er steckte das Handy zurück in seine Jackentasche.

Ein letzter tiefer Atemzug, wobei die kalte Abendluft in seinen Lungen brannte, dann rannte er so schnell er konnte weiter. Er musste so schnell wie möglich zu Sherlock.

Es war nicht mehr weit.

Ein Einfamilienhaus in einer der besseren Wohngegenden war sein Ziel. Mit Glück war er in 15 Minuten da, sollte der Boden anfangen zu frieren würde er länger brauchen. Er durfte nicht länger brauche.

Das Ende der Seitenstraße kam in Sichtweite und John versuchte sein Tempo zu halten. Nur noch wenige Sekunden und er hatte die Hauptstraße erreicht.

Ein eisiger Wind erfasste ihn von der Seite. Die windgeschützte Seitenstraße hatte über das tatsächliche Ausmaß des aufkommenden Unwetters hinweggetäuscht. Vereinzelte Stellen waren hier schon vereist und der Donner wurde immer lauter.

John ging in die Knie und stützte sich mit den Händen auf seinen Oberschenkeln ab. Er musste sich orientieren und suchte nach einem Straßenschild. Gerade als er eines gefunden hatte kam ein Taxi genau vor ihm zum stehen: „Hey! Brauchen Sie eine Mitfahrgelegenheit?“

Verdutzt sah der Arzt den Fahrer an: „Ja, danke!“ So viel Glück musste man erst einmal haben. Schnell sprintete er zur Beifahrertür und stieg ein. „Wo soll es denn hingehen?“, fragte der junge Fahrer und John nannte ihm die Adresse: „Oh, nette Gegend. Vorweihnachtliche Familienbesuche?“ „So in die Richtung. Ich bin spät dran, könnten Sie sich bitte beeilen?“, John versuchte so freundlich wie möglich zu bleiben und gleichzeitig rang er noch immer nach Atem. Der Fahrer lächelte ihn an: „Natürlich Sir.“ Schon gab er Gas und fuhr los.

Die warme Luft im Taxi war angenehm, wenn auch feucht. Johns Lungen entspannten sich merklich und die kalten Beine fingen an zu kribbeln.

So sollte er in knapp 10 Minuten da sein.

Ein lauter Knall ließ ihn zusammenschrecken und machte deutlich wie Nahe das Unwetter war. Mit zitternden Fingern fischte er das Handy aus seiner Jackentasche und sah drauf.

Wieder nichts.

Kurz war er am überlegen, ob er seinen besten Freund anrufen sollte, ließ diesen Gedanken aber schnell wieder fallen. Wenn sich der Größere wirklich in der Situation befand wie er vermutete, dann würde er alles nur noch schlimmer machen.

Das Handy verschwand wieder an seinem bekannten Platz und Johns Blick glitt zum Seitenfenster. Schneeflocken hatten sich in den Regen gemischt und klebten nun an dem Glas.

Während sein Atem langsamer wurde und sein Puls sich annähernd normalisierte überlegte der blonde Mann, wie es soweit kommen konnte.
 

Ende November – Rückblende
 

Sherlock sah auf die Tageszeitung, welche auf dem Küchentisch lag und runzelte die Stirn.
 

Weihnachtssüßigkeiten: Die verkante Gefahr?
 

Es war nur ein kleiner Nebenartikel, dennoch erweckte er die Neugier des Mannes.
 

John kam gerade vom Briefkasten zurück und fand seinen Mitbewohner mit der Zeitung in der Hand in der Küche stehen: „Etwas von Interesse gefunden?“ Sherlock antwortet erst nach einige Sekunden: „Ich bin mir noch nicht sicher. Es könnte eine 2 sein, aber genau so gut eine 8. Das wird die Zeit zeigen.“ Damit war die Sache für den CD auch erst einmal wieder erledigt und John hatte sich die Zeitung danach genauer angesehen.

Es war ein Bericht darüber, dass einige Kinder nach dem Besuch von Weihnachtsmärkten und Kaufhäusern mit Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein in ein Krankenhaus gekommen waren. Nun versuchten Ernährungsberater, Kinderärzte und weitere Spezialisten zu erklären, dass besonders die Weihnachtssüßigkeiten eine große Gefahr für die Kinder darstellten. Schulterzuckend hatte John die Zeitung wieder hingelegt und sich nichts weiter dabei Gedacht. Wer wusste schon, was Sherlock Holmes in solch einen Text wieder hinein interpretierte?
 

Rückblende Ende
 

Wer hätte damals ahnen können, dass das alles so laufen würde? Nervös strich er sich über die Nasenwurzel und atmete Tief durch, versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, doch ein lauter Donner ließ ihn erneut zusammenfahren. So ein Blödsinn. Er war doch kein kleines Kind.

Der Regen wurde nun fast vollständig von Schneeflocken ersetzt und das Taxi fuhr langsamer. Auch der Fahrer blickte konzentriert nach vorne. Die Straßen wurden immer glatter.
 

Sie hatten knapp 8 Minuten für den Weg gebraucht und vorsichtig kam das Taxi vor der genannten Adresse zum stehen. „Was bekommen Sie?“, fragte John und suchte in seiner Jacke nach seinem Geld. Der Fahrer lächelte: „Ach, ist schon okay. Lag eh auf meinem Weg nach Hause und Sie sahen aus, als bräuchten Sie Hilfe. Viel Spaß bei ihrem Familientreffen.“ „Danke.“, John versuchte zu lächeln und stieg aus dem Taxi.

In der kurzen Zeit hatte sich ein richtiger Schneesturm entwickelt und der Arzt stellte seinen Jackenkragen auf.

Durch den Schnee sah er auf das Haus vor sich. Unauffällig, mit Weihnachtsdekoration geschmückt. Kerzen brannten im Fenster und man konnte den Schein eines Kaminfeuers erkennen. Wie der Schein doch trügen konnte.

Kurz blickte er sich um. Keine Menschenseele war zu sehen.

Mit vorsichtigen Schritten ging er in Richtung der Haustür und versuchte nicht auszurutschen.

Kaum unter dem Vordach des Hauses angekommen untersuchte er die Tür.

Abgeschlossen.

Natürlich war die Tür abgeschlossen. Nur in vorhersehbaren Filmen und Serien war eine Tür offen. Das hier war aber kein Film.

Verzweifelt strich er sich mit den Händen über das Gesicht. Was nun?

Klopfen oder klingeln war keine gute Idee. Er wollte nicht unbedingt auf sich aufmerksam machen und Sherlock damit noch weiter unnötig in Gefahr bringen.

Fragend sah er sich um. Was sollte er nur machen? Plötzlich öffnete sich die Tür.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh Gott, ich hoffe das hat überhaupt jemand gelesen!
Und wenn ja das es nicht so schlecht war?
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen :) Komplett anzeigen

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