Allein
Shion
Als ich die Augen langsam öffnete und die warmen Sonnenstrahlen meinen Körper berührten, realisierte ich zum erneuten Male, wo ich war. Keine gestapelten Bücher, welche schon gar keinen Platz mehr hatten und danach schrien entstaubt zu werden, kein enges Sofa, auf welchem ich Tagelang gelegen hatte, kein sanftes Atmen von dem Mann der mir mein Leben völlig auf den Kopf gestellt hatte, mich aber rettet, nicht nur meinen Körper, auch meine gefangene Seele. Seufzend stand ich auf und lief ins Bad, es war noch früh, also konnte ich meiner Mutter noch etwas in der Bäckerrei helfen, bis ich wieder eine Job finden würde, würde es noch etwas gehen. Der Blick in den Spiegel war immer mehr zu ertragen, wieso hatte ich mich mit den Narben, dem Mal, welches nun beschrieb, was ich überlebt hatte, so ein Problem? Das war nicht nötig. Nezumi hatte mich noch immer gleich angesehen, er hatte mich dennoch berührt und mich sich mit jeder Phase seines Körper um mich gekümmert? Hatte ich mich jemals richtig dafür bedankt? Es standen zu viele Fragen offen, ich wollte sie Beantwortet haben, nie wieder würde ich etwas einfach so hinnehmen wie es war. Das kalte Wasser ließ ein paar der Gedanken schwinden und so zog ich mich an und lief die knarrende Treppe hinunter. meine Mutter arbeitet akurat, dennoch waren ihre Bewegungen grazil und bewusst.
"Guten Morgen Mama....kann ich dir noch etwas helfen?" Ihr Lächeln war so warm, ich hatte es so vermisst, auch wenn ich es in Kauf genommen hatte, es nie wieder zu sehen. Doch was würde sie sagen, wenn ich ihr alles erzählen würde? Sie war nicht in der Lage gewesen klar zu denken, als ich sie zwischen den Trümmern von No.6 auf mich zurennen sah. Ihr von Tränen überflutetes Gesicht war nur froh mich wieder zu sehen, doch was hatte sie selbst gewusst über No.06? Ich hatte das Bild nicht vergessen.
"Guten Morgen Shion, du kannst gerne noch ein Paar der Brötchen und den Kirschkuchen in das Schaufenster stellen."Kirschkuchen? Ich liebte ihn noch immer.
"Na klar" Ich nahm die Sachen und stellte diese wie aufgetragen, in das Schaufenster. Hier war noch alles beim Alten, dennoch wurde nun ein neuer Bürgermeister gesucht, jemand der nach anderen Idealen handelte als die Erbauer von No.06. Bis dahin würde noch etwas Zeit vergehen, aber auch die Menschen hatten sich dadurch verändert, die Erinnerungen blieben ihnen trotz allem. "Mama ich gehe noch etwas raus ja?" Sie sah mich etwas fragend an, aber sie nickte nur und ich verließ das Haus. Es war warm geworden, der Frühling zeigte sich von seiner Besten Seite. Ich schlürfte förmlich den Weg entlang, etwas führte mich zum abgesperrten Gebiet. Nezumi wo bist du jetzt?
Nezumi
Schon 1 Monat, ein Monat lang starrte ich das Nichts an. Elyrias also....Safu wurde der Körper dieser Waldgöttin, welche ich kennen sollte, da ich dort aufgewachsen war? Was hatte ich für ein Leben bevor ich nach No.06 kam und sich von dort an alles für mich änderte. Zum Schlechten oder zum Guten? Auch wen ich es nicht wahrhaben wollte, ich dachte jeden Tag an Shion, würde es auch? Was hatte er die Zeit mit mir über nur gedacht, hatte er alles schon vergessen, oder wie lebte er jetzt? Ich wollte nicht nur ein unwichtiger Teil seines Lebens sein. Ich sah auf meine Beine, Hamlet sah nach oben, würde ich ihn zu Shion schicken? eine Nachricht hinterlassen? Nein. Es war das Beste für uns beide. Es war so ruhig, so Still, etwas fehlte....seine Stimme, sein Lächeln, die Art wie er sich noch immer für all die Bücher begeistern konnte, der Moment wenn ich nach Hause kam und er auf dem Sofa saß. Ich hatte es zu wenig geschätzt, dabei war ich die ganze Zeit glücklich gewesen, auch wenn ich Shions andere Seite kennengelernt hatte, es hatte nichts geändert. Meine Gefühle waren immer noch die selben. Schnell war ich angezogen, Inukashi wollte mir mir sprechen, was sie diesmal von mir wollte? Mit den Händen, in den taschen vergraben, lief ich die Straße entlang, viele der Menschen gingen ihren alten Tätigkeiten nach, andere stellten sich ein neues, tolles Leben im NEUEN No.06 vor. Ich würde nicht dazu gehören. Ich sah Inukashi von weitem, sie saß bei ihren Hunden und streichelt einem über das rechte Ohr. "Naaa.....du wolltest mich also sprechen?" Sie sah hoch zu mir, ihr Blick war ernst.
"Es gibt weiter Todesfälle, doch die Leichen sehen anders aus..!"
