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Love Exposure

Entblößung der Liebe
von

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Kein zurück

Die Reise von der Erde nach Algol5 verlief genauso schnell wie Bulma zuvor zurückgeholt worden war. Unsanft landete die Blauhaarige mit dem Rücken auf dem dunklen Gras, das sie nicht im Geringsten abfederte. Warum konnte Shenlong sie nicht normal befördern und sie auf ihren beiden Beinen abstellen - was sollte das nur? Als sie sich ihren Oberkörper keuchend aufrichtete, spürte sie erneut das warme Klima des Planeten. Sie zog die Winterjacke, die ihr zuvor gegeben wurde, wieder aus und sah sich in der näheren Umgebung um. Die anderen waren ein paar Meter von ihr entfernt und nicht so ungemütlich gelandet wie sie. Wahrscheinlich hatten sie nur schneller reagiert und ihre Körper dementsprechend an die Landung angepasst. Bulma griff sich mit ihrer rechten Hand auf ihren Rücken, der noch immer von dem Aufprall schmerzte.
 

„Manchmal möchte ich auch solche Kräfte besitzen wie ihr ... Da bleibt einem einiges erspart ...“, jammerte sie und stellte sich unter Schmerzen auf. Auf ihre Aussage hin bekam sie keine Antwort zurück. Die Kämpfer sammelten stattdessen ihre ersten Eindrücke von diesem fremden Planeten, dessen Oberfläche hauptsächlich aus diesem seltsamen schwarzen Gras und staubiger Ebene bestand. Natürlich wusste man nicht, ob nur dieser Teil von Algol5 so aussah oder sich diese Naturgegebenheiten auf den Rest dieser Welt ausdehnten. Doch wen interessierte jetzt in diesem Moment schon die Flora dieses Planeten?
 

„Und wo ist dieser Saiyajin nun?“, fragte Son Gohan, der etwas ungläubige Blicke erntete, nachdem seine Anwesenheit bemerkt wurde. Er war auf der Erde so schnell zu ihnen gesprungen, dass die Freunde gar nicht mitbekommen hatten, dass er ebenfalls mit transportiert worden war.
 

„Was machst du eigentlich hier?“ Kuririn kratzte sich an seinem Kopf und sah den Halbwüchsigen verwirrt an. „Da wird deine Mutter nicht viel Freude haben ...“
 

„Lass das nur mein Problem sein“, kicherte der Halbsaiyajin verlegen.
 

Jetzt wo er da war, war es sowieso sinnlos darüber nachzudenken, was Chichi von der ganzen Sache hielt. Nun waren sie hier auf diesem Planeten und an eine Rückkehr war im Moment nicht zu denken. Bulma schien die Einzige zu sein, die einen Weg zurück wusste. Diesbezüglich konnte man sich später noch Gedanken machen. Fürs Erste war es das Wichtigste herauszufinden, wo sie genau waren und wo sich dieser gefangene Saiyajin aufhielt.
 

„Können wir den Kaffeetratsch auf später vielleicht verschieben? Wo ist jetzt unser mysteriöser Gefangener?“, motzte Vegeta und verschränkte dabei seine Arme. Sein Blick wanderte zu Bulma, die zuerst nicht ganz verstand, was er von ihr wollte. Doch sie war es ja, die alle hier her gelotst hatte. Außerdem war sie die Einzige, die sich halbwegs auf diesem Planeten zurechtfand, auch wenn sie nur knappe 24 Stunden darauf verbracht hatte. Jetzt wo sie aber näher darüber nachdachte, wurde der Erfinderin klar, dass sie eigentlich gar keine wirkliche Ahnung hatte und sich somit null orientieren konnte. Immerhin wurden sie entführt - nur kurz hatten sie sich im Freien aufgehalten und auf diesem einen Hügel übernachtet ... Dort in der Nähe war dieses Gebilde aus Kristall gewesen, wo sie vermutlich hingebracht worden waren.
 

„So genau kann ich das nicht sagen. Nur raten ...“, begann sie und tippte nachdenklich auf ihrem Kinn herum. „Wir waren etwas weiter oben, dort gab es eine Aussicht auf eine Art Schloss oder Palast. Es könnte aber auch etwas ganz anderes sein. Ein riesiges Gebilde aus Kristall jedenfalls. Ich glaube, dass er dort gefangen gehalten wird ...“ Bulma schoss es plötzlich, dass Vegeta die Identität von Tarble noch nicht hinterfragt hatte. Bei diesem Gedanken biss sie sich auf die Lippen. Ihr war unwohl dabei, dass er kein Sterbenswort in dieser Hinsicht gesagt hatte. Normalerweise würde er alles genau wissen wollen. Es sei denn, er ihm war bereits bekannt, dass es sich um niemand anderen handelte als seinem Bruder. So musste es sein! Doch warum sprach er nicht seinen Namen aus? Was bezweckte er damit?
 

„Dann fliegen wir dahin! In welcher Richtung liegt dieses Ding überhaupt?“ Yamchu sah seine Exfreundin fragend an, die jedoch mehr als ahnungslos zu sein schien.
 

„So groß ist dieser Planet nicht. Wir suchen das einfach“, stellte Vegeta klar und machte sich zum Abflug bereit. Ein kleiner Sprung beförderte ihn in die Luft und kaum eine Sekunde später war er auch schon verschwunden. Kuririn und Yamchu folgten ihm, ohne auch nur lange zu zögern, nur Son Gohan hatte Erbarmen mit der einzigen Person, die nicht fliegen konnte. Sie war bereits mehr als genervt, da der Saiyajin no Ouji sie absichtlich zu vergessen schien. Kaum war ein interessanter Kampf oder etwas Ähnliches im Kommen, war jegliches Interesse für sie zunichte. „Komm schon Bulma, ich nehme dich mit.“ Son Gohan deutete mit seiner Hand, dass sie sich auf seinen Rücken schwingen sollte. Kurz haderte sie mit sich, da sie noch immer wütend war über das rücksichtslose Verhalten, das ihr Gefährte an den Tag gelegt hatte. Als ob das der Höhepunkt war! Auch Yamchu, mit dem sie zwölf Jahre zusammen gewesen war, schien sich einen Dreck um sie zu scheren.
 

„Danke Son Gohan, wenigstens denkt einer daran, dass ich auch noch da bin ...“, seufzte sie und sprang auf den Rücken des Kleineren. Schließlich schlang er seine Arme um ihre Füße, damit sie auch nicht runter fallen konnte. „Bereit?“, fragte er sicherheitshalber nach, bevor er schließlich den anderen nach flog.
 

Bulma kniff ihre Augen etwas zusammen, da der Wind, der beim Fliegen unvermeidlich und vorhanden war, doch etwas heftiger ausfiel. In der Ferne konnte sie nur weiße Punkte etwas schlecht sehen, die ihre Freunde und Vegeta sein mussten. Abermals schoss es ihr in den Kopf, dass sie keine Schuhe anhatte. Vielleicht hätte sie sich von Chichi noch schnell ein Paar ausborgen sollen ... Doch dies war nun auch nicht mehr wichtig. Im schlimmsten Fall würde sie sich selbst ein paar Treter basteln. Wenn sie ein Radar bauen konnte, würden Schuhe oder Ähnliches doch eine leichte Übung darstellen. Die Blauhaarige hielt sich etwas krampfhaft an dem Halbsaiyajin fest, dessen Blick nur nach vorne gerichtet war. Er war etwas schneller als die anderen unterwegs, um sie einzuholen. Der Blick der Erfinderin glitt etwas nach rechts und sie hatte das Gefühl die Augen etwas weiter öffnen zu können, da in diesem Winkel der Wind nicht allzu stark war. Nachdem sie die Augen etwas weiter aufgerissen hatte, sah sie sich die Landschaft unter sich an. Es war in der Tat ein seltsamer Planet. Teilweise riesige, schwarze Wälder. Andererseits zerstörte Bauten, die von Krieg gekennzeichnet waren. Zweifellos gab es kein einziges Gebäude, das noch heil geblieben war. Sie fragte sich, ob dieser Kristallpalast das Einzige war, was diesem Planeten noch geblieben war. Was war hier geschehen oder war noch im Gange?
 

Ihre Gedanken wanderten wieder zu Vegeta, der sich besonders kühl gegeben hatte. Sicher wusste sie, dass er nie die Warmherzigkeit in Person war, doch er blieb eindeutig noch mehr auf Abstand als sonst. Sie fragte sich, ob es mit Tarble oder mit diesem Planeten zu tun hatte. Es musste fast so sein, denn sie selbst hatte nichts verbrochen. Nicht, dass ihr etwas Spezielles einfiel. Sie musste eine Gelegenheit finden dem Prinzen von Tarble zu erzählen … Vielleicht würde sie dann endlich mehr erfahren, oder schlauer werden.
 


 

********
 


 

Bulma wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sie endlich Haltmachten und wieder Boden unter den Füßen spürten. Vegeta hatte sich an einer bestimmten Stelle niedergelassen. Anscheinend war für die anderen auch klar, warum gerade hier an diesem Punkt. Doch die einzige Person, die keinerlei Gespür für Kampfkraft hatte, war verwirrt und fragte sich, was sie genau an diesem Platz wollten. Es gab hier eine Höhle und eine Art Waldlichtung, von der sie etwas abseitsstanden. Langsam war es auch etwas dunkel geworden. Irgendwie schien hier der Tag etwas schneller zu vergehen, oder bildete sie sich dieses Naturereignis nur ein?
 

„Warum sind wir hier?“, hinterfragte sie die Beweggründe der anderen Kämpfer und runzelte etwas mit der Stirn.
 

„Hier sind etwas stärkere Energien in der Nähe. Genau diesen Hügel hinauf und dann drüber. Es ist besser, wenn wir uns das genauer ansehen. Am besten bleibst du hier“, schlug Kuririn vor und zog dabei endlich seine Winterklamotten aus, bis nur mehr sein roter Kampfanzug übrig blieb.
 

„Was soll das heißen, ich muss hier bleiben? Ich war dort oben wahrscheinlich schon. Mir passiert schon nichts!“, motzte sie den Glatzkopf an. Es war ungeheuerlich nun wieder einfach so ausgeschlossen zu werden.
 

„Wir wollen nur nicht, dass dir wieder etwas passiert. Lass uns das mal auskundschaften“, beruhigte sie Son Gohan. Vielleicht hatten sie auch recht. Dennoch gefiel ihr dieser ganze Ablauf nicht.
 

Auch Vegeta schien nicht besonders begeistert zu sein. Doch das hatte nichts mit der Rolle von Bulma zu tun. „Was labert ihr von Auskundschaften? Ich sage wir stürmen die Bude. Die sind doch so schwach, gegen mich und dem Halbwüchsigen haben sie auf keinen Fall eine Chance!“ Man spürte regelrecht seine Kampfeslust und seine Anspannung. Diese Warterei war einfach nicht seines. Aber gut überlegt sollte man trotzdem an die Sache rangehen.
 

„Ich würde das auf keinen Fall machen. Zwar bin ich nicht so toll wie ihr oder kann deren Kampfkraft spüren. Doch eines weiß ich genau – ihre Stärken liegen in ihrem technologischen Fortschritt. Ich war mit dem jungen Saiyajin dort eingeschlossen und selbst der konnte nichts ausrichten.“ Bulma verschränkte ihre Arme und wartete gespannt, was der Saiyajin no Ouji darauf zu erwidern hatte.
 

„Du … hast doch überhaupt keine Ahnung. Dummes Weib …“, knurrte dieser bloß und sah sie abfällig an.
 

„Wie hast du mich genannt?“ Die Blauhaarige war zu dem Prinzen gestürmt und blickte ihn etwas giftig dabei an.
 

„Jetzt hört doch gefälligst auf“, trennte Son Gohan die beiden, die sich beide wütend auf die Zähne bissen. „Das hat doch alles keinen Sinn.“
 

„Das stimmt. Am besten ihr zwei Streithähne bleibt hier und klärt das mal. Kuririn, Son Gohan und ich werden uns die Umgebung ansehen. Vegeta ist in diesem Zustand auch nicht zu gebrauchen“, bestimmte Yamchu, wobei er den letzten Satz etwas leiser säuselte. Der Schwarzhaarige entledigte sich ebenfalls der dickeren Kleidung und der gleiche Kampfanzug, wie bei Kuririn kam zum Vorschein.
 

Der Prinz ignorierte die Pläne des ehemaligen Wüstenbanditen. Jedoch sein Plan, die fremden Kräfte einfach so herauszufordern, legte er ebenfalls auf Eis. „Tss“, war das Einzige, was er von sich gab und entfernte sich von den anderen. Vegeta verschwand am anderen Ende der Waldlichtung.
 

„Wo geht er hin?“, fragte sich Son Gohan, der etwas verwirrt dem gerade verschwundenen Kämpfer nachsah.
 

Bulma atmete genervt aus und lockerte wieder ihre Arme. „Der kriegt sich schon wieder ein – ist bestimmt nur wieder wohin verschwunden, wo er stundenlang in die Gegend starren kann. Elender Sturkopf“, regte sie sich auf. „Geht ihr nur und seht zu, was ihr herausfinden könnt. Ich werde mir mal Material für neue Schuhe suchen.“ Dabei deutete sie auf ihre nackten Füße, die zwischen den schwarzen Grashalmen hervorschaut. Die anderen stimmten ihr zu. Sie verstauten noch schnell ihre überflüssige Kleidung in der Höhle und waren dann mit einem Satz auf und davon. Die Kämpfer verschwanden den Hügel hinauf und verschwanden aus dem Blickfeld der Erfinderin.
 

Auch wenn Bulma wirklich im Moment am liebsten so etwas wie eine Sohle unter ihren Füßen fühlen wollte, konnte sie nicht anders, als an ihren Gefährten denken. Sie musste herausfinden, warum er wieder mal so ausgetickt war. Unfassbar eigentlich. Dummes Weib hatte er sie schon länger nicht mehr genannt. Das erinnerte sie an die Zeit vor den Cyborgs, wo solche Streitigkeiten mehrmals täglich an der Tagesordnung standen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass sich dieses Verhalten schon abgeklungen hatte. Doch im Endeffekt konnte man den stolzen Prinzen, der gern mit Schimpfwörtern um sich warf, nicht aus ihm herausprügeln.
 

Schnaufend machte sie sich auf in die Richtung, in die in etwa Vegeta gegangen war. Langsam wurde es wirklich immer dunkler und einiges von diesem wilden Gestrüpp versperrte ihren Weg. Doch im Grunde musste sie nur der Verwüstungsspur folgen, die der Krieger hinterlassen hatte. Somit konnte sie ihn nicht verfehlen. Und dem war auch so. Denn auf einmal stand sie auf einer weiteren Lichtung, gefolgt von einem Felsvorsprung, auf dem niemand anderer als der Saiyajin no Ouji persönlich saß. Wie vorhergesagt, saß er da und spielte Freiheitsstatue. Er blickte in die Gegend und gab keinen einzigen Ton von sich. Bestimmt hatte er ihre Anwesenheit schon bemerkt, also machte Bulma keine Anstalten in irgendeiner Weise auch nur leise zu sein. Mit großen Schritten bewegte sie sich auf den Platz zu, an dem Vegeta vor sich hin sinnierte. Schließlich stand sie neben ihm und er hatte sogar nicht einmal ein

'Verschwinde' oder Ähnliches gezischt, wie es sonst auch oft üblich war. Aber anscheinend hatte er sich wieder beruhigt und somit machte es sich die Blauhaarige neben ihm auf dem Felsvorsprung gemütlich und ließ ihre Füße nach unten baumeln.
 

„Kannst du mir vielleicht erklären, warum ich keine Ahnung habe?“, fragte sie ihn schließlich und sah seine Silhouette dabei fragend an. Sein Kopf bewegte sich keinen Millimeter und starrte weiterhin in die endlose Leere. „Du hättest mich nicht beschimpfen müssen, sondern es mir einfach erklären ...“
 

„Das ist zu lang, um es schnell zu erklären“, rechtfertigte sich der Prinz und sie sah, wie er seine Finger in das Gras krallte.
 

„Ach und eine Beschimpfung geht der Hoheit schneller über die Lippen“, rollte sie genervt mit den Augen.
 

„Halt doch einmal die Klappe!“, zischte Vegeta und wendete sein Gesicht entnervt dem Ihren zu. Seine Augen leuchteten fordernd und Bulma war wie gefangen davon. „Ich habe doch gerade gesagt, es war zu lang, um es zu erklären. Also willst du still sein?“
 

Die Erfinderin verstand und nickte einfach nur nervös. Sie hätte es besser wissen müssen, dass er sich einfach so ausdrückte. Schließlich begann er mit seiner Erzählung.
 

„Der Saiyajin, mit dem du in Gefangenschaft warst, ist mein Bruder Tarble. Das hat er dir doch bestimmt gesagt, oder?“, fragend sah er in ihr leicht errötetes Gesicht. Sie musste gar nicht antworten, wusste er bereits, dass es so war. „Ich weiß nicht, was er dir erzählt hat – das ist mir auch egal. Aber weil du meintest, selbst er hatte keine Chance gegen diese fremden Wesen hier. Diesbezüglich kann ich dir nur sagen, dass du diesen Winzling nicht mit mir, Kakarott oder sonst wem vergleichen kannst. Mein Vater, König Vegeta, hat ihn aus gutem Grund weggeschickt. Weil er ein elender Schwächling ist!“
 

„Trotzdem ist er dein Bruder. Wie kannst du nur so kaltherzig über ihn reden“, fragte ihn Bulma. Doch sie wusste es besser. Er war ein stolzer Krieger und unendlich stark noch dazu. Ein Bruder, der keinerlei oder wenig Krampfkraft aufwies, war wahrscheinlich etwas für das sich Vegeta vielleicht sogar schämte. Genauso wie man sich auf der Erde für diverse Verwandte fremdschämte ...
 

„Wie bereits erwähnt – du hast einfach keine Ahnung“, stellte der Saiyajin fest und wendete seinen Blick wieder von ihr ab.
 

„Warum bist du dann überhaupt hier, wenn er so ein Versager ist? Dann kann es dir ja egal sein, dass ihm etwas passiert?“
 

„Diese Frage könntest du dir vielleicht auch selbst beantworten“, knurrte er.
 

Immer mehr Fragen tauchten in ihr auf, anstatt, dass ihre Anderen beantwortet wurden. Weshalb war er wirklich hier? War es diese unglaubliche Abenteuerlust? Das Messen mit anderen Kräften, das ihn hierher beförderte? Bulma konnte sich nicht wirklich einen Reim auf diese ganze Geschichte machen. Doch sie verstand wenigstens, dass zwischen den Brüdern, die nicht unterschiedlicher sein konnten, ein gewaltiger Kraftunterschied herrschen musste. Es war ähnlich wie bei Son Goku gewesen. Dieser wurde auch auf die Erde geschickt, weil er keine atemberaubende Kampfkraft angeblich besaß. Und doch wurde aus ihm jemand, der sogar stärker war als der Prinz selbst. Doch dies ihm zu sagen, traute sie sich fast nicht. Er wusste bereits, dass es so war und ihn erneut daran zu erinnern, würde auch nur einen neuen Streit entfachten.
 

„Ich …“, begann Bulma und stützte ihren Kopf auf ihren Händen ab und starrte nun wie ihr Begleiter ebenfalls einfach in die Ferne. „Ich verstehe dich einfach nicht. Manchmal frage ich mich, ob es daran liegt, dass wir nicht dieselbe Rasse haben. Oder unterschiedliche Geschlechter. Das macht es oft echt schwierig.“
 

Daraufhin bekam sie keinerlei Reaktion ihres außerirdischen Kämpfers. Weiterhin saß er da und sagte kein Wort. Manchmal fragte sie sich wirklich, was er sich in solchen Situationen nur dachte. Dachte er überhaupt irgendetwas? Oder schaltete er sein Gehirn komplett ab?
 

„Ich habe mich gefragt …“, redete sie einfach weiter, ohne zu wissen, ob ihr Vegeta überhaupt zuhörte. „ … als ich ganz allein war. Na ja, so allein war ich nicht. Tarble war da … dennoch, fragte ich mich, ob du mich retten würdest. Ob du mich finden würdest. Mein Held sein. Der Ritter auf einem weißen Pferd, wie man es in Märchen so oft liest. Oder ob du wie jetzt, einfach herumsitzen würdest. Dir alles egal ist … Ich egal bin …“ Bulma waren diese Worte fast etwas peinlich. Da saß sie nun und redete von Helden mit weißen Pferden. Allein das mit Vegeta nur im Geringsten zu vergleichen schien mehr als lächerlich. Vielleicht sollte sie ihr Hirn auch einfach ausschalten und nichts mehr sagen.
 

„Baka … onna“, ertönte es erneut von ihm. Die Blauhaarige hob ihren Kopf an und ließ genervt ihre Hände auf das Gras fallen. Warum tat er ihr das nur an? Sie gab ihr Innerstes Preis und was tat er? Er beschimpfte sie wieder einmal, wie er es auch zuvor getan hatte. Anscheinend war das alles, was er konnte.
 

„Du …“, wollte sie gerade los schreien, als er mit seiner rechten Hand plötzlich ihren Mund zuhielt.
 

„Du redest einfach zu viel! Bist du deswegen gefangen genommen worden? Bestimmt war es so! Du hast dich für diesen Schwächling Tarble eingesetzt und dann hast du dich unnötig in Gefahr gebracht, oder nicht? Wieso machst du dummes Menschenweib das nur? Für jemanden, wie ihn so einzustehen ...“
 

Bulmas Augen zuckten vor Aufregung und sahen in die schwarzen Opale des Saiyajin, die sie aufregt anfunkelten. Einen gewissen Zorn konnte sie darin wiederfinden. War das sein Problem? Dass sie ihn kannte? Dass er schwach war? Dass sie nun wusste, dass er einen schwachen Bruder hatte? Was war es genau, dass ihn so sehr störte?
 

Einen kurzen Moment ließ er noch seine Hand auf ihrem Mund ruhen. Doch er schien fertig mit seinem Gerede zu sein, denn er ließ von ihr ab und sah sie ernst an. Bulmas Herz klopfte unheimlich stark gegen ihre Brust. Die ganze Situation machte sie mehr als nervös. Die Ungewissheit, was er eigentlich hatte, was in ihm vorging. Es war ein Rätsel, das sie nicht lösen konnte. Sie musste etwas sagen, doch sie wusste nicht was.
 

„Was hast du …“, stotterte sie leise vor sich hin und sah in diese dunklen Augen, die sie fesselten und nicht loszulassen schienen. „ … was ist dein Geh- …?“
 

Weiter kam sie mit ihren kargen Worten nicht. Denn im nächsten Moment spürte sie abrupt seine Lippen, die ihre verschlossen. Sein Arme, die ihren Körper fest an ihn drückten. Ihr keine Luft zum Atmen ließ. Seine Zunge, die die feucht in ihren Mund hinein glitt. Ihr Körper wurde heiß und bewegungsunfähig. Sie verstand noch immer nicht, was hier eigentlich geschah. Dennoch genoss sie diesen harten und fordernden Kuss, den er ihr gab, um sie vom Reden abzuhalten.
 

Nach einiger Zeit löste er sich leicht von ihr und sah ihr tief in die Augen. „Du bist auch schwer zum Schweigen zu bringen“, raunte er. „Was willst du von mir hören, Bulma? Ich hab sogar mit diesen Spastis die Dragon Balls gesucht, nur damit ich das dämliche Gesicht der kleinen Onna wiedersehen konnte.“ Vegeta streifte mit seinem Kopf zu ihrem Hals und saugte wie wild daran. Ein plötzliches Stöhnen entfleuchte ihrer Kehle. Mit solchen Berührungen hatte sie nicht gerechnet. Nicht jetzt, hier an diesem fremden Ort.
 

„Ich wollte dich wieder schmecken … deinen süßlichen Duft …“, hauchte er mit seinem kalten Atem auf ihre Haut, auf der sich eine Gänsehaut bildete. „Ich konnte nur noch an diese blauen Augen denken. Ist es das, was du hören willst?“ Fragend sah er sie an und mit standhaftem Blick starrte er in ihre überraschten Augen. Wahrscheinlich hatte sie nicht mit solchen Worten gerechnet, doch wer hatte das schon? Vegeta selbst fragte sich bestimmt, wieso er solche Dinge über seine Lippen brachte. Es war einfach alles zu viel. Ihr Verschwinden, das Auftauchen seines Bruders, das Aufrollen seiner Vergangenheit – und dann waren dann noch diese Gefühle, die alles durcheinanderzubringen schienen. Es war als wollte er sie verschließen, damit sie ihn nicht noch weiter beeinflussten. Sein Gehirn zum Ausschalten brachten und nicht mehr rational handeln ließen. Doch was wusste sie schon. Sie konnte nur ahnen, was in ihm vorging. Alles war still und sie konnte ihren eigenen Atem hören, wie er unruhig war.
 

Auf seine Worte hin hatte sie bis jetzt noch nichts erwidert. Ihr Gesichtsausdruck verriet die Überraschung, die sie empfand. Doch wie es so oft war, sprachen Taten einfach mehr. Ihre Hände wanderten langsam sein Gesicht nach oben und zogen ihn sanft an sie heran. Oft war es vielleicht besser einfach nur zu handeln, anstatt ewig über etwas zu diskutieren, was im Endeffekt sowieso nichts brachte. Zwar waren noch immer Fragen unbeantwortet, doch sie würden es nicht für immer sein. Jetzt in diesem Moment war etwas anderes viel wichtiger. Bulma schloss ihre Augen, während sie seinen Kopf auf sich zu bewegte und schließlich die rauen Lippen des Kämpfers spürte.
 

Die Beiden waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar nicht mitbekamen, dass sie nicht alleine waren. Große Augen beobachteten interessiert die Zärtlichkeiten, die sie sich schenkten. Die Augenbrauen des Beobachters wanderten merklich nach unten, als es sah, was weiter geschah.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Luiako
2015-05-05T21:02:36+00:00 05.05.2015 23:02
Wie süß der letzte Teil ist. Ich wusste ja gar nicht das geta auch so zärtlich sein kann.
Und was hat es mit denn großen Augen auf sich?
Da bin ich aber mal gespannt.
Lg angi
Von:  Henrietta
2015-05-04T09:47:36+00:00 04.05.2015 11:47
Tolle Geschichte ich finde es schön wenn Vegeta zu Bulma lieb ist und ihr zeigt wie gerne er sie hat. Die beiden sollten am besten Heiraten dann würde er ihr hören.
Von:  Lady-Nezumi
2015-05-03T20:08:23+00:00 03.05.2015 22:08
Ihhhhh Spanner!


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