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Die Reise eines Engels

von

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Ohne Gefühle

Ich lehnte heulend an der Wand. Das durfte nicht sein. Das durften sie nicht mit Kratos gemacht haben. Und es war auch noch meine Schuld.

Was sollte ich denn jetzt tun. Ich kam hier nicht raus. Ich konnte ihm nicht helfen.

Es waren bereits ein paar Tage vergangen seitdem ich Kratos das letzte Mal gesehen hatte. Seine monotone Stimme war immer noch in meinen Gedanken. So als wäre es gerade eben gewesen. Er hatte Angst gehabt, das hatte ich gemerkt. Auch wenn er es nicht so richtig zeigen konnte. Er hatte mir noch nie gesagt, dass er Angst hatte. Zumindest nicht so. Er war besorgt wegen Lloyd und dass er kein guter Vater wäre. Aber so wie er sich jetzt fürchtete war es noch nie. Auch wenn ihm die Schutzfassung fehlte, so kam seine Angst und Panik doch sehr stark zum Ausdruck. So wie ich es noch nie bei ihm erlebt hatte.

Ich hörte Schritte. War das Kratos? Es kam mich hier doch nie jemand besuchen. Außer um mir essen zu geben, aber dafür war es nicht die richtige Zeit.

Es war Yuan. Der Blauhaarige wirkte nervös. Kam bei ihm auch nicht oft vor. Er konnte sich zwar aufregen, aber warum war er nervös?

„Schnell. Du musst hier raus!“, sagte er leise.

„Was? Wie?“, fragte ich perplex. Wie sollte ich hier raus kommen. Ich hatte noch diese Halsfessel da.

Yuan öffnete die Tür und holte einen Schlüssel hervor. Damit öffnete er den Halsring.

„Ich habe Mithos vorgegaukelt, dass er an dir forschen kann, da sich Kratos ja eh nicht daran stören würde. Also sollte ich dich holen. Ich werde dir den Ausgang zeigen.“

„Was ist mit Kratos? Ich gehe nicht ohne ihn.“, rief ich bestimmt.

„Er ist gerade in der Nähe von Hima unterwegs. Du kannst ihn dort treffen.“

„Aber was ist mit seiner Schutzfassung?“, fragte ich. War er etwa wieder normal?

„Ich weiß nicht ob ich da ran komme. Mithos meinte es wäre Ok solange er am Leben ist.“

„Aber er kann doch nicht so bleiben.“, widersprach ich. Konnte Yuan denn nichts tun. War es ihm egal was mit Kratos war?

„Das hättest du dir früher überlegen sollen. Warum hast du ihn überhaupt hierher gebracht?!“

Nun war Yuan aufgebracht. Warum war er auf einmal so sauer?

„Er wäre gestorben, wenn ich es nicht getan hätte.“, fauchte ich.

„Immer noch besser als das was er jetzt ist. Da hast du ihm das schlimmste angetan, was er sich vorstellen konnte. Ich bin sicher er wäre lieber gestorben als so ein Engel zu werden.“

„Aber…“, ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.

„Kratos hatte es immer abgelehnt ein Engel zu sein. Er hatte es gehasst. Ihm war sein Menschlichkeit immer sehr wichtig. Nicht so wie Mithos und mir. Und jetzt hat er sie verloren und es ist allein dein Schuld.“, maulte Yuan.

Ich wusste nichts zu erwidern. Er hatte Recht, aber ich hätte Kratos doch nicht einfach sterben lassen können. Hätte ich gewusst, dass es so kommen würde, wäre es wahrscheinlich besser gewesen. Ich wusste ja das Kratos kein Engel sein wollte. Er hatte mir ja selbst gesagt, dass er davor Angst hatte.

„Können wir ihm seine Schutzfassung nicht wieder anlegen?“, fragte ich nun.

„Im Moment gibt es für mich keinen Weg an sie heran zu kommen. Selbst wenn, weiß ich nicht, ob es nicht schon zu spät ist.“

„Wie zu spät? Was soll das heißen?“, schrie ich fast. Konnte Kratos denn nicht wieder normal werden?

„Einmal ein Engel, immer ein Engel. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ist Umkehrung der Angelisierung nicht mehr möglich. Dann bleibt er für immer ein Engel.“, erklärte Yuan.

„Oh nein. Bitte nicht. Das darf nicht passieren.“, schluchzte ich.

„Jetzt musst du erstmal hier weg. Ich werde sehen, was ich machen kann. Wenn du hier aber länger gefangen bleibst, hilft es Kratos auch nicht, selbst wenn er wieder normal werden sollte. Du musst auf jeden Fall versuchen, dass er bei dir bleibt und nicht wieder nach Welgaia zurückkehrt.“, sprach Yuan.

Ich nickte und folgte ihm zu einem Teleporter.

„Wenn du da noch etwas weiter gehst kommst du zu einem weiteren Teleporter, der nach Sylverant führt.“

„Kommst du nicht mit?“, fragte ich unsicher.

„Ich kann nicht. Das wirst du ja wohl alleine schaffen.“, sprach er kurz angebunden.

Da war ich mir nicht so sicher. Würden die Engel nicht versuchen mich aufzuhalten?

Trotzdem nickte ich. Yuan verließ mich dann.

Meine Flucht verlief ohne Probleme. Auf dem Weg waren keine Engel

oder dergleichen. Es hatte wohl noch keiner mitbekommen, dass ich nicht mehr in meiner Zelle war.

In einer Schlucht kam ich heraus. Das musste wohl in der Nähe von Hima sein. Kratos hatte mal erzählt, dass die Teleporter von Welgaia mit dem Turm des Heils verbunden waren. Da der Turm des Heils immer im Gebirge in der Nähe von Hima erschien, musste ich wohl dort sein. Wie kam ich jetzt allerdings durch das Gebirge? Und beeilen musste ich mich auch. Wer wusste schon wie lange Kratos noch in Hima sein würde.

Dann hörte ich ein Jaulen.

Na Klasse. Monster gab es hier auch. Waffen hatte ich natürlich keine. Die hatten mir die Engel abgenommen. Bis auf Kratos Dolch, welcher in meiner Hosentasche war. Ich nahm ihn heraus und zog ihn aus der Scheide. Wie kämpfte man mit so einem Ding? Kratos hatte mal erwähnt Dolche benutzte man größtenteils als Stichwaffe. Ich war nur an den Kampf mit meinen Stab gewöhnt. Damit schlug man eher zu. Wie sollte man aber auch mit so einem kleinen Ding zuhauen?

Nun sprang etwas von weiter oben auf mich zu. Es war… „Noishe?“

Der Protozoan gab ein kleines Jaulen von sich und wedelte mit dem Schwanz.

„Erschreck mich doch nicht so!“, fauchte ich ihn an.

Der Terranis legte nur den Kopf schief und sah auf meinen Dolch. Angst schien er davor nicht zu haben.

„Weißt du wo Kratos ist?“

Noishe jaulte kurz drehte sich zum Eingang der Schlucht. Dann lief er los.

„Hey warte! So schnell bin ich nicht.“, schrie ich und lief ihm hinterher. Natürlich hatte ich ihn schon nach kurzer Zeit aus den Augen verloren. Er war einfach zu schnell.

Zum Glück kam er wieder zurück gelaufen und bellte mich nun ungeduldig an.

„Ich kann nicht so schnell laufen wie Kratos.“, schnaubte ich.

Da kam mir eine Idee. „Ich weiß ja du lässt nur Kratos auf dir reiten, aber es ist ein Notfall. Wir müssen uns beeilen.“

Noishe gab ein unzufriedenes Knurren von sich. Er sah mich an, als würde er überlegen.

Zum Schluss gab er ein Jaulen von sich und kam zu mir.

„Toll!“, schrie ich begeistert und kletterte vorsichtig auf Noishes Rücken. An seinem Fell hielt ich mich fest.

Noishe jaulte kurz, wohl um zu fragen ob ich bereit war.

„Bin soweit!“, sprach ich.

Nun lief Noishe los. Er war schnell. Sehr schnell. Ich konnte mich kaum auf ihn halten. Vor Schreck schrie ich kurz auf und hielt mich krampfhaft an dem Protozoan fest. Mein Kopf vergrub ich zunächst in seinem Fell.

Vorsichtig öffnete ich die Augen und hob den Kopf. Die Landschaft zog förmlich an mir vorbei. Der Wind peitschte in meinem Gesicht, was mein Herz gleich höher schlagen ließ. Es war ein tolles Gefühl.

„Juhuuu!“, schrie ich voller Freude. Ich wusste nicht, dass es so einen Spaß machte auf Noishe zu reiten. Der Terranis ließ mich ja auch sonst nicht auf ihm reiten.

„Wo ist Lloyd? Geht es ihm gut? Hast du einen schönen Platz für ihn gefunden?“, fragte ich nun. Noishe jaulte nur. Schien wohl ja zu bedeuten. Mehr bekam ich momentan auch nicht heraus. So gut wie Kratos verstand ich Noishe leider nicht. Momentan konnte ich Lloyd eh nicht zurückholen. Jetzt galt es erstmal Kratos zu finden.

Es dauerte nicht lange bis wir die Schlucht verlassen hatten. Noishe konnte auch sehr bald Kratos Fährte aufnehmen.

„Ist er in der Nähe?“, fragte ich nervös. Hoffentlich erreichten wir ihn rechtzeitig. Hoffentlich ging es ihm gut. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.

Ich schüttelte den Kopf. Mir jetzt den Kopf zu zerbrechen half auch nicht. Erstmal mussten wir Kratos finden.

Plötzlich blieb Noishe stehen. Das hatte mich aus den Gedanken gerissen. Perplex sah ich mich um. Was ich sah gefiel mir allerdings gar nicht.

Da war Kratos. Um ihn herum lagen etliche Leichen. Vor ihm standen einige Leute, waren wohl Bauern. Sie sahen Kratos ängstlich an.

Der Engel stand mit dem Rücken zu mir. In seiner Hand hielt er sein Schwert, welches voller Blut war.

War Kratos etwa für dieses Massaker verantwortlich? Aber warum sollte er das tun? Diese Leute sahen nicht wie Desians oder Banditen aus. Es waren auch Frauen dabei. Sogar Kinder.

Der Rothaarige rannte auf die verbliebenen Leute zu, schwang sein Schwert, wobei er bei jedem Hieb eine Person traf und tötete.

Zunächst konnte ich nur völlig entsetzt zusehen. Dann schüttelte ich den Schock ab, sprang von Noishe und rannte auf Kratos zu.

„Kratos, hör auf!“, schrie ich. Der Engel schenkte mir keine Beachtung und fuhr ohne eine Reaktion fort.

Noishe lief an mir vorbei und stellte sich vor Kratos. Bedrohlich knurrte er ihn an.

Kratos ließ sich nicht beirren, er griff Noishe an. Der Protozoan wich Kratos Schwerthieb aus, wurde aber von Kratos linker Hand zur Seite geschlagen.

„Noishe!“, schrie ich.

Ich hastete zu Kratos und stellte mich zwischen ihm und den Leuten.

„Lauft weg, schnell!“, forderte ich. Das ließen sie sich nicht zweimal sagen. Sie liefen weg.

Kratos wollte ihnen nach aber ich stellte mich ihm in den Weg.

„Hör auf Kratos, bitte.“, bat ich und stellte mich mit ausgestreckten Armen vor ihm.

Er holte mit seinem Schwert aus und schlug nach mir.

Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig zurückspringen. Völlig geschockt starrte ich ihn an. Er hatte mich gerade angegriffen. Das würde er doch sonst niemals tun.

„Warum machst du das? Bitte hör doch auf damit. So bist du doch sonst nicht.“, bat ich.

Er reagierte nicht auf meine Fragen sondern setzte zum Angriff an. Erneut musste ich seinem Angriff ausweichen. Doch diesmal ließ er nicht von mir ab. Blitzschnell stürmte er auf mich zu.

Jetzt konnte ich nicht mehr ausweichen. Kratos war zu schnell.

Also sprang ich ihm entgegen und krallte mich an seinen Schultern fest.

„Bitte hör auf!“, flehte ich, wobei ich ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte.

„Das bist nicht du. Der Kratos, den ich kenne würde nie unschuldige Menschen angreifen. Du bist doch gutmütig, mutig und stark. Außerdem hast du einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Wenn du etwas Unrechtes getan hast oder tust versucht du es wieder gut zu machen.“, rief ich und sah nach oben in Kratos ausdrucksloses Gesicht.

Ich bemerkte wie er sein Schwert hob. Er wollte mich töten. Meine Worte erreichten ihn nicht.

„Kratos bitte, hör auf.“, bat ich erneut. Nun vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust und wartete auf seinen Schlag. Es geschah zunächst nichts. Dann bemerkte ich wie er seinen Arm wieder sinken ließ.

Verdutzt sah ich ihn an. Leider erkannte ich immer noch nichts anderes als diese Leere in seinen Augen. Er hatte aber immerhin reagiert.

Seine Hand lag nun neben ihm, allerdings immer noch mit dem Schwert in seiner Hand.

„Du hast auf mich gehört.“, sprach ich erstaunt und sah ihn fragend an. Ich suchte immer noch verzweifelt nach einem Anzeichen von meinem alten Kratos, aber vergeblich.

„Sag doch was.“, bat ich.

Keine Reaktion. Er sah mich nicht mal an. Sein Blick ging stur geradeaus.

Noishe kam nun auch zu uns. Er sah Kratos schief an und gab ein leises Jaulen von sich. Wieder reagierte der Engel nicht.

Ich seufzte und betrachtete Kratos im Ganzen. Er war über und über mit Blut beschmiert. Auch in seinem Gesicht waren etliche Blutspritzer. So einsauen tat er sich sonst nicht.

„Und nun?“, fragte ich Noishe, welcher mich nur fragend ansah.

Was sollte ich jetzt tun? Bisher war Kratos immer derjenige gewesen der gesagt hat was wir machen oder wohin wir gehen. Ihn konnte ich momentan aber schlecht fragen.

„Wo hast du Lloyd hingebracht. Vielleicht sollten wir dahin? Obwohl ich bezweifle, dass es eine gute Idee ist, ihn jetzt zu holen. Bei Kratos Zustand.“

Nun begann Noishe mit einem Winseln und Jaulen. Eine Wegbeschreibung auf Protozoanisch. Und ich verstand kein Wort.

„Kratos übersetzt mal!“, forderte ich. Natürlich reagierte der Engel nicht.

Ich stöhnte. Das konnte ja heiter werden.

„Da ist er? Wer ist das?“, erklang eine Stimme.

Ich drehte mich um und erkannte…Desians.

„Hey ist das nicht A012?“, sprach einer.

„Ja. Das ist sie. Kvar wird sich freuen.“, rief ein anderer. Sie kamen auf mich zu.

„Bleibt weg!“, schrie ich und wollte nach meinen Stab greifen. Natürlich griff ich ins Leere.

„Verdammt!“, fluchte ich und zückte Kratos Dolch.

Die Desians zogen Schwerter und Peitchen hervor.

Jetzt kam ich mir richtig blöd vor mit meinem Kleinen Dolch. Die hatten eine große Reichweite und ich?

Ich versuchte mein Möglichstes, hatte aber keine Chance. Ein Desian schlug mir den Dolch aus der Hand, während mich zwei andere festhielten. Noishe hatten sie mit einem seltsamen Netz gefangen.

„Lasst mich los!“, schrie ich und versuchte mich zu befreien. Die Desians hatten mich aber fest im Griff.

„Kratos, hilf mir!“, schrie ich. Der Engel tat allerdings nichts. Er stand regungslos da.

Warum tat er nichts? War ich ihm egal? Hatte er bereits alle Gefühle für mich verloren?

„Kratos, bitte!“, rief ich.

„Der wird dir nicht helfen.“, sprach ein Desian kühl. Er nahm die Peitsche zur Hand und schlug sie mir ins Gesicht.

Ich zuckte zusammen, schrie aber nicht auf. Solche Schmerzen war ich eigentlich gewohnt, aber es war doch eine lange Zeit her, seitdem ich das letzte Mal auf der Farm war.

„Das hast du verdient! Kvar wird dich sicherlich noch mehr bestrafen.“

Daran wollte ich erst gar nicht denken. Kvars Strafen waren mir noch sehr gut im Gedächtnis geblieben.

Nun spürte ich wieder eine Peitsche.

Was sollte ich tun? Kratos half mir nicht. So würde ich wieder auf der Farm landen. Das wollte ich nicht noch einmal. Was würde aus Lloyd werden? Ob ich ihn jemals wiedersehen würde?

„Los beweg dich!“, schrie ein Desian. Er schlug mich mit der Peitsche, sodass ich hinfiel.

„Wie soll ich mich bewegen, wenn du mich zu Boden schlägst?!“, fauchte ich.

„Auch noch frech werden? Das können wir ändern.“

Er hob die Peitsche und ließ sie herunter schnellen.

Ich schloss die Augen und spürte den Schmerz schon förmlich, aber er kam nicht. Ich spürte nur einen leichten Windzug.

Vorsichtig öffnete ich die Augen. Ich erkannte zunächst nichts Ungewöhnliches. Der Desian stand immer noch neben mir. Seine Peitsche hatte er allerdings fallen gelassen.

Jetzt bemerkte ich auch sein geschocktes Gesicht. Mir wurde auch langsam klar warum. In seiner Brust steckte ein Schwert. Ein rotes Schwert.

Nun fiel er um und ich erkannte Kratos hinter ihm. Der Engel hatte mir geholfen. Aber warum? War er wieder normal?

Kratos beschäftigte sich nun mit den anderen Desians. Einige flohen auch.

Als er fertig war stand er still da.

„Kratos, du hast mich gerettet!“, schrie ich begeistert. Dabei umarmte ich den Engel.

Er reagierte nicht. Seine Augen waren immer noch ausdruckslos und sein Körper war ohne Regung.

Ich seufzte und nahm Kratos Kopf zwischen meine Hände.

„Ich weiß, dass du immer noch da drinnen bist. Sonst hättest du mich nicht gerettet.“

Der Engel schwieg.

Ich drückte meinen Kopf an seinen.

„Da habt ihr aber ein ziemliches Chaos angerichtet.“, ertönte eine mir bekannte Stimme.

„Yuan!“, rief ich schon fast erfreut darüber ihn zu sehen.

„Du erwartest mich ja schon richtig sehnsüchtig.“, sprach der Halbelf ironisch.

„Hast du Kratos Schutzfassung?“, fragte ich und betete dabei heimlich zu Martel. Helfen würde sie mir wohl nicht, aber egal.

„Ja habe ich.“, meinte er.

Bevor ich ein weiteres Wort sagen konnte, stürmte Kratos auf Yuan zu. Er griff Yuan mit dem Schwert an.

Völlig perplex starrte ich die beiden an. Was war denn in Kratos gefahren. Warum griff er Yuan an? Sah er ihn als Feind an?

Yuan verteidigte sich natürlich. Er kämpfte mit seinem Doppelschwert.

„Ganz ruhig. Du musst mir nicht gleich den Kopf abhacken.“, kam von Yuan.

Ich eilte zu Kratos und versuchte ihn aufzuhalten.

„Kratos, hör auf. Lass Yuan in Ruhe.“

Dabei umarmte ich ihn von hinten und hinderte ihn so am Kämpfen.

Der Rothaarige hielt tatsächlich inne.

„Du hast ihn ja gut im Griff.“, meinte Yuan dazu.

„Ok Kratos, du bleibst jetzt hier schön stehen.“, bat ich und ließ den Engel los.

„Kratos bleib oder mach Platz tut es auch.“, scherzte Yuan.

„Er ist doch kein Hund!“, zischte ich den Blauhaarigen an. Dann ging ich zu ihm.

„Kannst du mir die Schutzfassung geben?“, bat ich, wobei ich die Hand ausstreckte.

Yuan legte die goldene Fassung in meine Hand. Dann erhob er sein Schwert.

Geschockt sah ich ihn an. Hatte er vor mich anzugreifen?

Dann bemerkte ich Kratos, der an mir vorbeischnellte und Yuan angriff.

„Kratos Aurion, wirst du wohl damit aufhören!“, schimpfte ich. Leider hörte der Engel nicht auf mich und setzte seinen Angriff fort.

Erneut packte ich ihn von hinten. „Beruhige dich!“

Wieder hielt er inne.

Ich stellte mich vor ihm und nestelte an seinen Gurten rum. Wie ich die Dinger doch hasste. Sie störten immer, besonders wenn wir mal etwas Spaß haben wollten.

//Ok Anna. Falsches Thema. Konzentrier dich!//

Ich schaffte es die Gurte zu öffnen und Kratos Oberteil auszuziehen. Nun legte ich vorsichtig die Fassung, um den roten Stein.

Erwartungsvoll sah ich nun zu Kratos. Allerdings sah mich der Engel immer noch ausdruckslos an.

„Kratos?“, fragte ich vorsichtshalber nach.

Keine Antwort.

Hatte ich die Fassung nicht richtig angelegt? Ich überprüfte ob sie richtig saß. Schien normal zu sein. Hieß das etwa? Nein das durfte nicht sein. Kratos durfte kein Engel werden.

„Yuan!“, schrie ich hilflos und sah den Halbelfen an. „Yuan, es funktioniert nicht.“

Der Halbelf sah zu Boden.

„Mach doch was!“, brüllte ich nun. Ich lief zu dem Blauhaarigen und packte ihm an seinem Umhang.

„Ich kann nichts tun. Es ist zu spät.“, sprach er meinen schlimmsten Verdacht aus.

„Nein!“, schluchzte ich. „Das ist nicht wahr.“

Ich lief zurück zu Kratos und umarmte ihn.

„Anna, du kannst ihm nicht mehr helfen.“, beteuerte Yuan.

„Nein! Kratos bitte. Ich brauche dich. Bitte komm wieder zu dir.“, rief ich, wobei sich heiße Tränen durch mein Gesicht bahnten.

„Wir gehören doch zusammen. Du hast doch versprochen mich zu heiraten.“

Ich vergrub meinen Kopf in Kratos Brust.

„Und denk doch an Lloyd. Er braucht einen Vater.“

Meine Beine versagten und ich sank auf die Knie. Erneut sah ich in Kratos leere Augen und ließ den Kopf senken.

„Es tut mir so leid. Es ist alles meine Schuld.“

Die Tränen trübten meine Sicht, aber das war mir egal.

„Hätte ich doch nur…“

Mein Hals begann zu schmerzen und es fiel mir schwer zu sprechen. So sollte es also enden. Kratos verlor all seine Gefühle und wurde zu einem willenlosen Diener von Yggdrasill.

Das war nicht fair. Er hatte so viel Gutes getan. Und er musste so viel ertragen. Hatte er sowas verdient?

„Anna, ich weiß es ist schwer für dich, aber wir müssen es beenden.“, sprach Yuan unbeeindruckt. Man konnte aber den Schmerz in seiner Stimme wahrnehmen.

Etwas verwundert sah ich ihn an. Was meinte er mit „ es beenden“? Wollte er Kratos in Yggdrasills Gewalt lassen?

Yuan erhob sein Schwert und kam auf uns zu.

Hatte er vor…Kratos zu töten?

„Was soll das? Was hast du vor?“, sprach ich und stellte mich hin.

„Er würde nicht so weiterleben wollen. Kratos würde lieber den Tod wählen, als so zu enden. Ich will ihm nur seinen Wunsch erfüllen.“

„Indem du ihn umbringst?! Das kannst du nicht machen!“, schrie ich.

„Es ist das Beste, Anna. So müsste er nur weitere Aufträge für Mithos erfüllen, die er niemals machen würde.“

„Aber ihn töten?! Was wenn er noch da drinnen ist. Wenn er nur nicht rauskommen kann. Sein Innerstes nicht zeigen kann. Er hat mich vorhin gerettet. Er muss noch da drinnen sein!“, widersprach ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

„Anna, Kratos ist fort. Er wird nicht zurückkehren. Sieh das ein!“, sprach Yuan. Er stand nun direkt vor uns.

„Nein. Wie kannst du dir da so sicher sein? Er ist noch da. Selbst wenn nur noch ein Fünkchen von ihm existiert, kann ich ihn nicht einfach töten.“

Yuan seufzte. „Geh beiseite!“

„Nein!“, schrie ich und stellte mich schützend vor Kratos.

Yuan stürmte nach vorne, stieß mich beiseite und griff Kratos an.

Der Rothaarige verteidigte sich. Allerdings schien er Yuan unterlegen zu sein. Kratos dachte nicht nach. Er kämpfte einfach ohne eine Taktik. Wahrscheinlich hatte er sein Fähigkeit zu Planen verloren.

Yuan schleuderte ihn also kurzerhand zu Boden.

Ich rannte vor Kratos und stellte mich erneut schützend vor ihm.

„Wie oft noch?“, fragte Yuan und versuchte erneut mich wegzustoßen. Diesmal ohne Erfolg.

Ich landete zwar auf den Boden, befand mich aber immer noch zwischen ihm und Kratos.

Schnell stellte ich mich wieder hin. Ich würde gegen Yuan kämpfen, wenn es sein musste.

„Willst du unbedingt dein Leben für einen leblosen Engel opfern?“

„Kratos ist nicht leblos! Ich werde ihn beschützen, mit meinem Leben wenn es sein muss.“

„Ich scheue nicht davor zurück dich zu töten.“

„Päh!“ Yuans Drohung kümmerte mich nicht.

„Dann tut es mir leid.“

Mit einem Hieb versetzte mir Yuan eine Wunde am Arm. Ich konnte nur etwas zurückweichen um Schlimmeres zu verhindern, aber leider griff er mich gleich darauf mit einem Blitzangriff an.

Mein ganzer Körper zuckte und ich hatte höllische Schmerzen. Bewegen konnte ich mich auch nicht mehr groß.

Dann setzte Yuan zu Finalschlag an. Mit seinem Schwert zielte er auf meine Brust und…

„Kling!“ Ein Geräusch wie das Aufeinanderschlagen von Metall erklang.

„Yuan, das reicht jetzt.“, hörte ich jemanden sagen.

Immer noch neben mir sah ich zu Yuan. Sein Schwert wurde von einem anderen Schwert geblockt.

Ich sah zu meinem Retter und erkannte Kratos. Der Engel stand neben mir und hatte Yuans Schlag pariert.

Der Blauhaarige ging nun einen Schritt zurück und ließ seine Waffe sinken.

Allerdings schenkte ich ihm keine Beachtung mehr.

Meine Augen waren nun auf Kratos fixiert. Der Engel steckte sein Schwert in die Scheide und sah mich an. Seine Augen wirkten besorgt. Sie waren nicht leer.

„Alles in Ordnung?“, fragte er. Seine Stimme klang einfach toll. Ich hätte gedacht, ich würde sie nie wieder hören.

„Anna?“, fragte er noch einmal.

„Kratos, du…du bist…bist wieder normal!“, schrie ich und fiel dem Rothaarigen um den Hals.

„Ich glaube schon.“, meinte er.

„Unglaublich. Ich dachte du wärst weg, für immer.“, hörte ich Yuans Stimme.

„Keine Ahnung. Es ist alles so verworren, Ich kann mich kaum erinnern.“, sprach Kratos.

„Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht. Kannst du auch wieder alles fühlen?“, plapperte ich nun.

„Ich weiß nicht. Diese ganzen Gefühle sind etwas viel für mich. Ich wusste nicht, dass ich so starke Emotionen habe.“, rief Kratos.

„Das ist bei Menschen halt so.“, meinte ich und schmiegte mich an den Rothaarigen. Ich war so glücklich, dass er wieder normal war.

Kratos lächelte. „Scheint so. Und danke.“

„Heh?“ Was meinte er damit?

„Danke, dass du an mich geglaubt hast.“

Ich kratzte mich verlegen am Kopf. „Natürlich.“ Ich schmiegte mich erneut an Kratos.

Er legte zaghaft einen Arm um mich. Er schien wohl wirklich etwas überfordert. Sein Blick wirkte ziemlich unsicher. Das war einfach nur süß.

Nun sah er zu Yuan. Jetzt war sein Blick ernster.

„Das war nicht in Ordnung, Yuan. Du kannst doch nicht einfach Anna angreifen. Was du mit mir machst ist mir egal, aber nicht mit Anna.“, sprach Kratos zwar ruhig, aber trotzdem verärgert.

„Sie ließ mir ja keine andere Wahl.“, verteidigte sich Yuan.

„Du wolltest Kratos töten. Wie kannst du auch nur daran denken so etwas zu tun!“, fauchte ich ihn an.

Yuan verschränkte die Arme. Diese Geste konnte Kratos auch ganz gut.

„Irgendwann muss Kratos eh sterben. Das hat es nur verzögert.“, antwortete der Blauhaarige kühl.

„Warum sollte er?!“, schrie ich. Dabei ballte ich die Fäuste. Ich war drauf und dran diesem Halbelfen eine zu scheuern.

„Wie lange willst du es eigentlich noch vor ihr geheim halten?“, sprach Yuan nun an Kratos gerichtet.

Ich sah zu dem Rothaarigen. Sein Blick verfinsterte sich. Worum ging es hier?

„Kratos, wovon redet er eigentlich?“

„Nichts.“, gab der Rothaarige von sich.

„Jetzt handelt es sich dabei also um nichts. Sehr interessant.“, sprach Yuan mit einem sarkastischen Unterton.

„Kratos, ich will die Wahrheit! Du verheimlichst wieder was vor mir!“

Der Engel sah zu Boden und schwieg.

„Vielleicht sollte ich es dir erklären?“

„Lass das! Sie muss es nicht wissen.“, unterbrach Kratos nun Yuan.

„Doch muss ich! Was soll das heißen ‚Du musst sterben‘? Erklär mir das und keine Lügen. Sonst frage ich Yuan.“, forderte ich und stellte mich nun mit verschränkten Armen vor dem Rothaarigen.

Der Angesprochene seufzte. Es fiel ihm offensichtlich schwer.

„Du weißt doch, dass Mithos das ewige Schwert benutzt hat, um die Welten zu teilen.“, fing er an.

„Ja das hast du mir erzählt. Deswegen wollen wir ja einen Weg finden, dass ein Mensch dieses Schwert führen kann.“, erklärte ich.

„Da gibt es allerdings ein weiteres Problem.“, sprach Kratos nun.

„Es ist doch hoffentlich nicht die ‚Wer es benutzt, muss sterben‘-Kiste. Dann will ich nicht, dass du es machst. Soll Yuan es machen. Er ist doch auch ein Halbelf. Problem gelöst.“

Kratos seufzte. „So einfach ist es nicht. Das Schwert an sich zu benutzen ist nicht tödlich. Allerdings ist es an Mithos Pakt mit Origin gekoppelt.“

„Dann müssen wir diesen Pakt nur brechen oder wie? Klingt nicht sonderlich schwer.“

„Origin ist versiegelt. Sein Siegel ist an mein Leben geknüpft.“

Völlig entgeistert starrte ich den Rothaarigen an. „Das heißt du musst sterben?“, hauchte ich fast nur noch.

„Um das Siegel zu brechen, muss Kratos all sein Mana freisetzen. Das bedeutet den Tod.“, erklärte Yuan nun.

„Nein, das will ich nicht!“, schrie ich Kratos an. Er sah bedrückt nach unten.

„Wir haben die ganze Zeit auf deinen Tod hin gearbeitet?“, rief ich immer noch aufgebracht.

„Es tut mir leid, Anna. Es geht aber nicht anders. Um die Welten zu retten müssen wir es tun.“, sprach Kratos fast wehleidig.

„Nein. Ich will das aber nicht! Was wird dann aus mir? Und Lloyd. Du kannst uns doch nicht einfach allein lassen. Es muss einen anderen Weg geben!“, sagte ich.

„Es gibt keinen! Du solltest es also nicht ständig hinaus zögern, Kratos.“, meinte nun Yuan

Verwundert sah ich zu Kratos und Yuan.

„Was meinst du mit hinaus zögern?“, fragte ich nun.

„Habt ihr schon irgendeinen Fortschritt gemacht? Irgendeine Zutat für den Ring des Paktes?“

„Wir hatten andere Sachen zu tun. Uns um Lloyd kümmern und vor den Desians und Engeln fliehen. Aber wir tun was wir können.“, konterte ich.

„Tut ihr nicht! Oder besser gesagt, Kratos nicht. Sonst hättet ihr schon längst was gefunden.“, verurteilte er Kratos.

Gerade als ich was sagen wollte, unterbrach mich Kratos. „Es tut mir leid, aber ich kann noch nicht. Ich bin noch nicht bereit zu sterben.“

Nun sah ich ihn völlig entgeistert an. So etwas aus Kratos Mund zu hören war seltsam. Nicht dass ich mich nicht darüber freuen würde. Ganz im Gegenteil. Kratos war doch aber immer der Typ dem sein Leben egal war.

Yuan war sauer. Das konnte man den Falten über seiner Stirn entnehmen.

„Am Anfang hattest du auch kein Problem damit. Und das nur wegen ihr.“, knurrte er.

„Ich? Was habe ich damit zu tun?“, fragte ich perplex.

„Wegen dir macht Kratos jetzt einen auf Familientypen. Die Mission steht nun hinten an.“

Nun sah ich zu Kratos. Der Rothaarige wirkte etwas hin und her gerissen.

„Ich will halt noch nicht sterben. Nicht jetzt.“, rief er.

„Da bin ich voll dafür!“, meinte ich und umarmte Kratos.

„Ob die Welt untergeht ist euch beiden echt egal.“, warf Yuan uns vor.

„Nein aber…ich will Anna und Lloyd nun mal nicht alleine lassen. Ich weiß aber, dass ich das Siegel brechen muss. Das werde ich auch tun, aber noch nicht jetzt.“, erklärte Kratos.

Yuan schnaubte. „Wie du meinst, aber gib mir nicht die Schuld, wenn was schief läuft.“, meinte Yuan. Dann ging er ohne noch etwas zu sagen.

Ich sah zu Kratos. „Warum hast du mir das nicht erzählt!“, fragte ich unzufrieden.

„Ich wollte dich nicht beunruhigen.“, erklärte er.

„Indem du mich anlügst?!“

„Bitte lass uns nicht weiter darüber reden.“, bat Kratos. Ihm war das sehr angenehm. Ob er ein schlechtes Gewissen hatte. Yuan machte ihm ja ziemliche Vorwürfe. Es war aber auch nicht fair, dass Kratos das Schicksal der Welt tragen musste.

Ich seufzte. „Ok fürs erste.“

„Wo ist eigentlich Lloyd?“, wechselte Kratos nun ganz das Thema.

„Ich habe Noishe nicht verstanden. Frag du ihn bitte.“, meinte ich nur.

Kratos befreite den Protozoan. Dieser zeigte uns dann den Weg in eine kleine Siedlung, ganz hier in der Nähe.

An einem Haus blieb er stehen und jaulte kurz.

Ich stürmte zur Tür und klopfte.

Mir öffnete eine ältere Frau, die mich nun skeptisch ansah. Als sie Kratos sah, wollte sie Tür gleich wieder schließen.

„Nein bitte warten sie!“, bat ich und hielt die Tür fest.

„Sie haben doch meinen Sohn bei sich oder?“, fragte ich rasch.

„Das Kind ist von dir?“, fragte sie. Dabei sah sie mich prüfend an.

„Ja. Wir wurden von Desians angegriffen. Da gaben wir ihn unserem…Hund, damit er ihn in Sicherheit bringt.“, erklärte ich.

Noishe jaulte zustimmend.

Sie sah zu ihm und dann zu Kratos.

„Der sieht mir nicht nach einem guten Vater aus. Eher wie ein blutrünstiger Mörder.“

Ich musste mich beherrschen die Frau nicht anzuschreien. Wie konnte sie Kratos nur so bezeichnen. Ich sah zu dem Engel. Mir fiel nun auch der Grund ein. Er war ja noch überall mit Blut bedeckt. Die mittlerweile schon schwarzen Flecken hatte der Engel überall. Kein Wunder, dass er da furchteinflößend aussah.

„Ehm… er musste gegen die Desians kämpfen und…na ja.“, stammelte ich.

„Tut mir leid. Ich hätte mich vorher waschen sollen, aber ich habe mir Sorgen um meinen Sohn gemacht. Geht es ihm gut.“, erklärte Kratos höflich.

Die Frau beäugte ihn argwöhnisch, ging aber hinein und holte Lloyd.

Der Kleine streckte sofort die Arme nach uns aus.

Ich nahm ihn entgegen und drückte den Kleinen. „Hast du Mama vermisst. Mama hat dich ganz doll vermisst.“, sprach ich und knuddelte Lloyd.

Ich sah zu Kratos und hielt ihm Lloyd entgegen. Der Rothaarige sah seinen Sohn zögerlich an. Er machte auch keine Anstalten Lloyd zu nehmen.

„Stimmt etwas nicht?“, fragte ich verwirrt. Er war doch sonst nicht so. Am Anfang vielleicht aber doch jetzt nicht mehr.

„Ich sehe nicht gerade ansprechend aus. Lloyd hat bestimmt Angst vor mir.“, kam als Antwort.

Ich drehte Lloyd zu Kratos um. Der Kleine sah seinen Vater mit großen Augen an. Ob Kratos wohl Recht hatte.

„Das ist Papa.“, versicherte ich Lloyd.

„Pa…Pa.“, kam nun von Lloyd, der seine Arme nach Kratos ausstreckte und anfing in meinen Armen zu zappeln.

Völlig entgeistert sah ich Lloyd an. Kratos erging es wohl nicht besser.

„Er hat gesprochen.“, rief ich erstaunt.

„Er hat Papa gesagt.“, kam nun auch von Kratos, der Lloyd nun entgegennahm.

„Papa.“, quietsche Lloyd erneut. Der Kleine freute sich und wippte in Kratos Armen hin und her. Dass sein Vater völlig schmutzig war und überall Blut an ihm klebte war ihm egal.

„Jetzt werde ich eifersüchtig. Mama hat er noch nicht gesagt.“, schmollte ich. „Sag mal Mama!“

Lloyd lächelte mich kurz an und drückte sich wieder an Papa.

„Na gut. Das wird schon noch. Hauptsache wir sind wieder alle zusammen.“, sprach ich.

Kratos lächelte und nickte.

So ging unsere Reise weiter. Als Familie.



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