Zum Inhalt der Seite

Vielleicht irgendwann

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

10. Kapite, in dem die Pubertät zuschlägt

„Oh Gott“, jammerte Hikari und betrachtete das Dilemma. „Oh Gott, oh Gott, oh Gott. T.K.?”

Verzweifelt lauschte sie auf eine Antwort, bekam jedoch keine. Was sollte denn das? In so einer Situation brauchte sie doch seelischen Beistand. Hier passierte gerade immerhin etwas Schreckliches.

„T.K.?“, rief sie, dieses Mal etwas lauter.

Endlich hörte sie seine Schritte vor der Badezimmertür und sah seinen Schatten unter dem Türspalt. Kurz darauf erklang seine dumpfe Stimme. „Was denn? Ist dir schon wieder das Klopapier ausgegangen?“

„Ich glaube, ich habe meine Tage gekriegt“, verkündete Hikari unheilvoll.

„Igitt. Warum erzählst du mir das?“ Bei der Frage sprang seine Stimme von einer Tonlage plötzlich eine Oktave höher, sodass er sich vergebens räusperte. Seit einigen Wochen hatte er mit seinem Stimmbruch zu kämpfen.

„Wem soll ich es denn sonst erzählen?“, fauchte Hikari.

„Was weiß ich denn. Deiner Mutter oder Momo oder Kazu, irgendwem“, antwortete er mürrisch.

„Die sind aber alle gerade nicht hier, falls dir das nicht aufgefallen ist“, erwiderte sie energisch. „Und stell‘ dich nicht so an! Ich bin die, die jetzt Blut in ihrer Unterhose hat.“

„Alter! Willst du, dass ich kotze?“, rief er von draußen.

„Ich will, dass du mir hilfst! Kotzen ist nicht hilfreich“, maulte Hikari. Noch immer saß sie auf der Toilette, völlig geschockt von dem, was passiert war. Natürlich wusste sie, dass Mädchen irgendwann im Laufe ihrer Pubertät ihre Periode bekommen und das bedeutet, dass sie von nun an schwanger werden können. Sie wusste, dass die Eierstöcke jeden Monat eine Eizelle produzieren und ihr Körper diese wieder ausstieß, wenn sie nicht befruchtet wurde. Und trotzdem war sie auf diesen Tag nicht vorbereitet gewesen.

„Wie soll ich dir denn helfen?“, fragte Takeru angewidert. „Ich kann dir mehr Klopapier bringen, wenn du willst.“

„Nein, du Idiot!“ Hikari fühlte sich zunehmend verstört und verunsichert. „Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.“

Sie hörte ihn seufzen und wusste nicht, was genau sie eigentlich von ihm erwartete. Er konnte ihr tatsächlich nicht helfen. „Ähm… gibt es dafür nicht irgendwie Binden oder sowas?“

„Ja“, antwortete Hikari langsam.

„Naja schau‘ dich doch mal um. Deine Mutter hat doch bestimmt irgendwo welche.“ Sie hörte ihn erneut seufzen. „Ich kann nicht glauben, dass ich gerade dieses Gespräch mit dir führe.“

„Ich glaube, sie hat hier wirklich irgendwo welche.“ Unentschlossen musterte Hikari die blutige Spur in ihrem Slip, dann stand sie auf und zog ihn hoch, bevor sie sich ohne Hose auf die Suche nach Binden machte. Mit zitternden Händen durchwühlte sie den Badezimmerschrank und wurde auch schnell fündig.

„Hab‘ sie gefunden“, berichtete sie Takeru, der noch immer vor der Tür stand.

„Super“, murmelte er. „Wie man die Dinger platziert, kann ich dir aber leider nicht sagen.“

„Das kriege ich schon irgendwie hin.“ Etwas unsicher zog Hikari ihren Slip wieder herunter, setzte sich auf die Toilette und klebte die Binde an den dafür vorgesehenen Platz. Warum waren es überhaupt Frauen, die ihre Periode bekommen mussten? Warum konnten Männer nicht genauso leiden?

Kurz darauf verließ sie das Badezimmer endlich wieder. Takeru stand noch immer vor der Tür und musterte sie mit gerunzelter Stirn, als würde er darauf warten, dass sie eine Erklärung ablieferte.

„Fühlt sich irgendwie komisch an“, sagte Hikari und trat von einem Fuß auf den anderen.

In einer Mischung aus Ekel und Mitleid verzog er das Gesicht. „Bitte keine Details mehr.“

„Mann, T.K.!“, rief Hikari und schlug ihm gegen den Arm. „Glaubst du, ich finde das vielleicht schön? Hör auf, mich eklig zu finden!“

„Ich finde dich doch gar nicht eklig“, widersprach er. „Kari, du bist meine beste Freundin, aber bitte hör‘ auf, mir komische Sachen von deinen… Blutungen zu erzählen. Das ist echt zu viel.“

„Das war das erste Mal! Echt, ich frage mich, wer von uns beiden gerade seine Tage bekommen hat.“ Wütend funkelte sie ihn an und er starrte zurück.

„Mann, Kari! Ich stand als seelischer Beistand vor der Badezimmertür, während du auf dem Klo saßt und verblutet bist!“

„Ich bin nicht verblutet, das war nur ein bisschen…“

„Ah, ich will’s nicht wissen!“ Abwehrend hob er die Hände. „Ich wollte nur wissen, was du eigentlich von mir erwartest. Ich hab‘ doch versucht, dir zu helfen, und trotzdem meckerst du.“

„Du sollst einfach nur nicht so angeekelt sein wegen sowas. Das ist nur meine Periode. Du benimmst dich wie ein… ein… Junge.“

Einen Augenblick lang sahen sie sich an, dann mussten sie lachen.

„Vielleicht sollte ich mir doch eine weibliche beste Freundin suchen“, meinte Hikari und verschränkte die Arme vor der Brust.

Takeru schnaubte entrüstet. „Mach‘ doch.“

„Mache ich ja auch. Ich will nämlich demnächst meinen ersten BH kaufen gehen und so, wie du dich anstellst, kann ich dich schlecht mitnehmen“, antwortete sie schnippisch.

„Kannst auch Matt fragen. Der geht bestimmt auch gern mit dir BHs kaufen“, erwiderte Takeru trocken.

Hikari spürte, dass sie auf der Stelle knallrot anlief beim Gedanken daran, vor Yamato im BH herumzulaufen und ihn nach seiner Meinung zu fragen.

„Kein Grund, rot zu werden.“ Frech grinste er sie an und zeigte dabei zwei Grübchen auf seinen Wangen, auf denen einige rote Pickel prankten.

„Halt‘ die Klappe, Metallzahn!“, fauchte sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für all eure süßen Kommentare. :) Freut mich, dass es hier ja doch ein paar Leser gibt. Ich will auch jetzt mal den Hochladerhythmus verschnellern. Hab so viele Kapitel in petto.
Das Kapitel hier hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. xD Ich mag es, über Dinge zu schreiben, über die man normalerweise nicht schreibt, obwohl sie so alltäglich sind bzw. obwohl jeder sie kennt. :D Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  UrrSharrador
2015-11-18T15:42:59+00:00 18.11.2015 16:42
So - ich melde mich auch mal weder^^
Du hast es dir also wirklich nicht nehmen lassen, deine Charaktere in die Pubertät zu jagen^^ Erste Periode, Stimmbruch, Pickel ... du ersparst ihnen in dem Kapitel wohl nichts. Immerhin scheinst du Spaß gehabt zu haben, wo es doch für die beiden gerade gar nicht so lustig ist XD
Den Metallzahn hatte ich schon wieder fast vergessen, gut, dass Kari mich noch mal dran erinnert :P
lg
Von:  dattelpalme11
2015-10-10T09:26:35+00:00 10.10.2015 11:26
Liebste Jule <33
Ahh endlich komme ich zum kommentieren :D
Ich kannte das Kapitel ja schon, aber ich glaube, es gehört auch zu meinen Lieblingen bisher :D
Kari hat also ihre Tage bekommen und TK ist im Stimmbruch :D Ach ja, die Kleinen werden also langsam erwachsen :)
Ich kann mir echt vorstellen, wie unangenehm es für Kari war o.O Mit meinem Jungen will man darüber eigentlich nicht reden, auch wenn es der beste Freund ist o.O
Der arme TK :D
Wie sie auch immer weitererzählt und er es nicht mehr hören will xD Zu genial :D
Ich bin wirklich gespannt, wie die Beziehung der beiden weitergehen wird :O Im Moment scheint Kari ja immer noch auf Matt zu stehen -.-

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und jaaa lade ruhig öfter hoch :O <3
Liebe Grüße
Tamari <3



Zurück