Zum Inhalt der Seite

Hoffnungsschimmer

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vertrauen

Noch immer richtete Kaitlyn ihre Waffe direkt auf den Mann, der sie amüsiert anstarrte und sich einen dummen Kommentar nicht verkneifen konnte.

"Wenn du mit mir alleine sein möchtest, hättest du doch nur etwas sagen müssen, Goldlöckchen."

Kaitlyn erwiderte darauf nichts, da sie ihre Chancen ausrechnete.

Sie wusste, dass sie sich nichts vormachen konnte.

Körperlich war dieser Mann ihr weitaus überlegen, ob er aber auch so schnell und intelligent war, wollte sie lieber nicht austesten. Emily und Rebekah waren in der Nähe, daher wollte sie nichts riskieren.

Rebekahs Schutz bedeutete ihr alles.

Sie in Sicherheit zu wissen, war etwas, was sie sich so sehr wünschte, wie endlich bei ihrer Familie zu sein. Es war unglaublich, wie sehr dieses kleine Wesen ihr Herz im Sturm erobert hatte. Wenn Kaitlyn ehrlich war, war Rebekah die Person, die sie aus der Einsamkeit befreite. Mit der Zeit wurde auch Emily zu einer guten Freundin, die sie Rebekah anvertrauen würde.

Am Anfang war das nicht so.

Emily war ihr zu freundlich vorgekommen, beinahe übermotiviert.

Nachdem sie aber die ersten Verluste selbst hinnehmen musste, hatte auch sie sich verändert. Nicht nur die Beißer zählten zu den Gefahren, die sie überwinden mussten, sondern auch die Menschen, den man nicht vertrauen konnte.

Sie waren gefährlich und unberechenbar.

Die Persönlichkeit, die ein Mensch sehr geschätzt hat, war nun nicht mehr von Bedeutung. Diese Persönlichkeit verschwand irgendwann.

Man würde nie mehr so sein, wie man einst war.

Die Welt hat Verrat an der Menschheit begangen.

"Kannst du auch etwas anderes als dummes Zeug schwätzen?", fragte Kaitlyn wie aus heiterem Himmel.

Irritiert sah Emily zu ihr, da sie mit einer anderen Frage gerechnet hat. Auch der Mann, dem die Frage galt, schien mehr als überrascht zu sein. Als die hübsche Blonde ihm kurz darauf eine Machete zuwarf und herumgewirbelt war, erkannte er den Grund für ihr seltsames Verhalten. Einige Beißer kamen hinter den Autowracks hervor und hatten sie alle ins Visier genommen.
 

Und nun standen sie hier.

Ohne großartig zu überlegen, stellte sich der fremde Mann Rücken an Rücken mit Kaitlyn, um sie zu unterstützen. Kaitlyn griff fester um die Machete, die sie kurz darauf in den Schädel des Beißers rammte.

"Verdammt. Wo kommen die denn her?", zischte der Fremde, bekam aber keine Antwort auf seiner eher unnötigen Frage.

"Emily, schnapp dir Rebekah und starrte den Wagen, wir locken sie von hier weg und kommen nach.", rief Kaitlyn der Rothaarigen zu, die sich Rebekah bereits geschnappt hatte und zum Wagen rannte.

Skeptisch wurde sie kurz von dem Mann gemustert, der seine Machete aus dem Schädel eines Beißers zog und dieser kurz darauf zu Boden ging.

"Darf ich um diesen Tanz bitten, Süße?", fragte der Hüne, sah sie aber nicht mehr an, da er lieber die Beißer im Blick behielt, die immer näher kamen.

"Ich dachte du fragst nie.", kam die sarkastische Antwort, bevor beide lospreschten, ohne sich abzusprechen.

Es war merkwürdig, aber sie harmonierten perfekt miteinander.

Zielstrebig rannten sie gemeinsam durch die Autowracks, um so die Beißer abzulenken, dass sie ohne Probleme den Ort verlassen konnten. Als sie Emily und Rebekah erreicht hatten, stiegen sie in den Wagen und Emily trat aufs Gaspedal. Kaum das es sich Kaitlyn auf dem Beifahrersitz gemütlich machen konnte, sprang auch schon Rebekah vom Rücksitz nach vorn, um sich an sie zu klammern. Leise begann die Kleine zu weinen, da die Angst noch immer tief saß. Beruhigend strich ihr Kaitlyn über das braune Haar, was auch Wirkung zeigte. Das das Ganze vom Rücksitz aufmerksam verfolgt wurde, bemerkte nur Emily, die den fremden Mann nicht aus den Augen ließ.
 

Nachdem sich Rebekah wieder beruhigt hatte, wurde ihr mit der Zeit langweilig. Immer wieder rutschte sie von Kaitlyns Schoß, um sich wenig später wieder von ihr auf den Schoß heben zu lassen. Als Rebekah das auch zu langweilig wurde, richtete sie ihren Blick auf den Mann, der auf der Rückbank saß. Neugierig sah sie ihn an, was ihm nicht verborgen blieb.

"Was glotzt du denn so blöd?", kam es von ihm, worauf die Kleine erschrocken zusammengezuckt war, da er ziemlich laut gesprochen hatte.

"Nichts.", stotterte sie schüchtern, und sah schnell wieder weg.

Sie war es gewohnt, dass die Männer sehr launisch sein konnten, daher nahm sie es ihm nicht übel. In dem letzten Camp gab es sogar Frauen, die immer sehr schlecht gelaunt waren und sie als nervig bezeichnet hatten. Kaitlyn und Emily waren immer sehr lieb zu ihr gewesen, wobei sie am liebsten bei Kaitlyn war. Die junge Frau kümmerte sich liebevoll um sie, sodass Rebekah nie das Gefühl hatte allein zu sein.

"Du willst doch etwas fragen, also raus mit der Sprache, Grünschnabel. Dem lieben Onkel Merle kannst du alles anvertrauen.", sprach Merle nun etwas leiser, aber ziemlich genervt.

Lange blieb es still zwischen ihnen, bis Rebekah erneut Mut gefasst hatte und zu sprechen begann.

"Tat das sehr weh?", fragte sie leise, sodass man es fast überhören konnte.
 

Irritiert sah Merle zu dem kleinen Mädchen, bis er Kaitlyn sah, die in die Richtung seiner Hand deutete. Nun hatte er auch begriffen, was die Kleine von ihm wollte.

"Natürlich tat das weh, dachte schon, dass ich verrecke. Wenn ich diesen beschissenen Kerl jemals in die Hände bekomme, reiße ich den eigenhändig die Eier ab."

"So etwas sagt man nicht.", kam es empört von Rebekah, die den Zeigefinger erhoben hatte, um ihm somit zu verdeutlichen, dass sein Verhalten falsch war. Für ein paar Sekunden war Merle mehr als verblüfft gewesen, doch hielt dieser Zustand nicht lange an, da er lautstark zu lachen begann. Selbst Emily und Kaitlyn konnten sich ein Schmunzeln nicht länger verkneifen.

"Wenn du glaubst, dass man mich noch erziehen kann, biste ein bisschen zu spät, Schätzchen.", kam es amüsiert von Merle, der sich in den Rücksitz gleiten ließ.

Der kleine Grünschnabel gefiel ihm.

"Wie heißt du eigentlich, Grünschnabel?", fragte Merle von deutlicher Neugier, die vor allem ehrlich war.

Vor Empörung hätte sich die Kleine beinahe verschluckt, worauf ihr Kaitlyn auf den Rücken klopfen musste, damit sie wieder richtig atmen konnte. Nun musste auch Emily laut auflachen und Merle stieg mit ein.

"Die sind so gemein zu mir, Kaitlyn.", sprach sie leise und sah beleidigt aus dem Fenster. Emily übernahm den Part der persönlichen Vorstellung, da Kaitlyn nicht den Eindruck machte, dass sie das machen wollte.

Das Eis schien gebrochen zu sein.
 

Lange nachdem Rebekah eingeschlafen war, hatten sie ein kleines Dorf erreicht, welches kaum von Beißern besiedelt war. In einem Haus am Waldrand hatten sie Zuflucht gefunden. Zwei Beißer mussten erledigt werden, die Merle übernommen hatte. Kaitlyn hatte Rebekah auf die Couch gelegt, die tief und fest schlief. Bevor sie eingeschlafen war, hatte Kaitlyn ihr noch Trockenfleisch und ein paar Maiskräcker gegeben, damit sie wenigstens etwas im Magen hatte. Die Erwachsenen gaben sich mit Dosensuppe zufrieden, da es besser war als gar nichts. Das Trockenfleisch und die Kräcker waren besser für die Kleine, da sie die flüssige Nahrung viel schneller verbrennen würde als ein Jugendlicher.

"Ich gucke mir mal die obere Etage etwas genauer an, vielleicht finde ich etwas Kleidung.", sprach Kaitlyn und wollte die Treppe hinaufsteigen, die zum Obergeschoss führte.

Bald würden die Nächte kälter werden, da konnten sie wärmere Kleidung sehr gut gebrauchen.

"Lass das mal den lieben Onkel Merle machen, Goldlöckchen.", kam es überraschend von Merle, der sich bereits erhoben hatte.

Kaitlyn hielt in ihrer Bewegung inne, sagte jedoch nichts dazu, da dies von Emily übernommen wurde.

"Du hast hier überhaupt nichts zu melden, Kotzbrocken.", zischte die Rothaarige wütend.

Sie konnte diesen Typen nicht ausstehen.

Er war unfreundlich und respektlos.

"Ihr Weiber bekommt doch nichts auf die Reihe.", spottete er, bevor er die Treppe zum Obergeschoss hochging.

Am liebsten hätte Emily diesem Arsch gezeigt wo der Hammer hängt, doch nun konnte sie ihm nur finster hinterherstarren, was ihr nicht den gewünschten Effekt brachte.

"Es genügt, Emily."

Fassungslos wurde Kaitlyn von Emily angesehen, da sie ihr Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen konnte.

"Was ist los mit dir, Kate?"

"Mit mir ist gar nichts los, aber auf der Couch schläft Rebekah und ich möchte, dass sie wenigstens eine Nacht in Ruhe durchschlafen kann, ohne mit weiteren Beißerangriffen zu rechnen.", sagte sie leise, zog sich ihre Jacke aus und legte sie als provisorische Decke über das kleine Mädchen.

"Das verstehe ich ja auch, aber was ist mit diesem Kerl? Er wird Probleme machen. Wie kannst du ihm dein Vertrauen schenken?"
 

Ihr anfängliches Unverständnis, war zu einer Angst geworden, die sie nicht mehr steuern konnte.

"Ich verstehe deine Sorgen und Ängste, doch ich glaube, dass dieser Mann uns sehr gut unterstützen kann, auch wenn du ihm das nicht zutraust, Emily."

"Wir können diesem Redneck nicht vertrauen. Denk doch bitte an Rebekah, Kate.", sprach sie nun einfühlsamer auf Kaitlyn ein, da das Thema Rebekah sehr heikel war und sie sich auf dünnem Eis befand.

Wütend war Kaitlyn herumgewirbelt und sah ihre Weggefährtin sauer an.

"Was erlaubst du dir, Emily? Ich denke immer an Rebekah und ihr Wohlergehen. Unterstelle mir nie wieder, dass ich das nicht tun würde, sonst gehen wir getrennte Wege." zischte die blonde Frau ihrer Freundin entgegen.

Schnell hatte Emily ihren Fehler erkannt und musste sich eingestehen, dass sie überreagiert hatte.

"Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen, Kate. Ich mache mir nur Sorgen. Es gibt doch bestimmt einen Grund, dass du ihm dein Vertrauen schenkst?"

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.

"Er hätte vorhin auch das Weite suchen können, doch hat er es nicht getan. Du nennst ihn einen Redneck, dennoch glaube ich, dass er weitaus mehr ist als das.", antwortete Kaitlyn ehrlich und fixierte Emily, die einfach nur noch sprachlos war.

Die beiden Frauen bekamen jedoch nicht mit, dass besagter Redneck oben an der Treppe stand und die gesamte Auseinandersetzung mitbekommen hatte.

Ein ungewohntes Gefühl strömte in kleinen Wellen durch seinen Körper, welches er zuerst gar nicht deuten konnte.

Kaitlyns Worte ließen etwas zu, was er sonst nur seinem Bruder schenkte.
 

.....Vertrauen.....
 

---------------------------------------------------------------------
 

Hallöchen ihr Lieben :)

Das neue Kapitel ist draußen und ich hoffe, dass es euch gefällt.

Sicher ist das Zusammentreffen von Merle und Kaitlyn anders aufgefallen als ihr bisher vermutet habt, doch so passt es besser zu meiner Geschichte.

Mir tat Merle in "The Walking Dead" ziemlich leid, da er dabei war sich zu bessern und solch ein Ende nicht verdient hat.

Es wird bei einer Daryl/Kaitlyn Story bleiben, doch bis sie sich begegnen, wird noch etwas Zeit verstreichen.

Bis demnächst :))



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück