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Das Zeitalter des Schicksals

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Prolog

Sanft legte die Nacht ihren düsteren Schleier über Felwithe, die prächtige Stadt der Hochelfen, die sich in einem geschützten Tal in den Wäldern von Ober-Feendunkel erhob. Einst waren die Koada'Dal, wie sie auch genannt wurden, ein mächtiges Volk, unter dessen Kontrolle ein Großteil von Norrath stand. Doch seit dem Feenkrieg hatten die Hochelfen an Einfluss verloren; die Teir'Dal aus Neriak hatten Faydwer überfallen, um dieses zu erobern und das dunkelelfische Reich zu vergrößern. Felwithe fiel, König Tearis Thex wurde ermordet und die Koada'Dal waren gezwungen, in die Berge zu fliehen, um Innoruuks Streitmächten zu entkommen. Einzig und allein der Gnomenarmee, die aus dem Dampfquellengebirge zur Verstärkung ausrückte, war es zu verdanken, dass Felwithe nicht auch heute noch ein Teil des dunkelelfischen Reiches war. So gelang es schließlich, die Teir'Dal aus der Hochelfen-Hauptstadt zu vertreiben, doch die Dunkelelfen hatten Felwithe in Trümmern zurückgelassen - weite Teile der Stadt waren zerstört und es dauerte Jahrzehnte, bis sie wieder aufgebaut war. Die Stadt war wieder hergestellt, doch die Hochelfen zogen sich von der Außenwelt zurück und bevorzugten es, abgeschnitten von jeglicher Zivilisation in Felwithe ein isoliertes Leben zu führen. Mit der Zeit kam die allgemeine Überzeugung auf, dass Untergattungen der Hochelfen wie die Feir'Dal oder die Ayr'Dal nicht denselben Wert besaßen, wie sie selbst, denn ihr Blut war mit dem anderer Rassen gemischt und so verschmutzt worden. Die Hochelfen - Abkömmlinge der Eldarr und somit noch am ehesten den ursprünglichen Elfen ähnelnd, die Tunare einst geschaffen hatte - verfielen langsam dem Wahn des reinen elfischen Blutes und waren überzeugt davon, dass sie und nur sie jenes besaßen und auch bewahren mussten. Um eine neue, vollkommene Rasse von reinster Blutlinie zu bilden, wurde der alte Name "Koada'Dal" abgelegt und durch "Renda'Dal" ersetzt, sowie auch Felwhite unbenannt wurde in "Neu-Tunarea".

Sie sahen sich nun mehr denn je als Krone der Schöpfung und somit wurden auch in die heutige Nacht hohe Erwartungen gesetzt, da eine hoch angesehene Zweiglinie der Königsfamilie Thex fortgesetzt wurde - eine jener wenigen Linien, durch deren Angehörige das reinste Blut der Elfen floss.

 

Das Oberhaupt der Familie Asakura – Lord Kailin Asakura – betrat den Raum, in dem seine Gattin Nurielle niedergekommen war. Er war von hohem Wuchs und kräftig gebaut, sein dunkelrotes Haar lief in einem Zopf zwischen seinen Schulterblättern zusammen und seine braunen Augen blickten wachsam zu der Geburtshelferin.  Diese neigte unterwürfig den Kopf, bevor sie zu Kailin aufsah und das Wort an ihn richtete.

„Lady Asakura hat es gut überstanden. Sie ruht nun ein wenig, Mylord.“

Kailin entging nicht, dass sie seinen Blick mied und nervös ihre Hände knetete. Er hob eine Augenbraue, schritt an der Hebamme vorbei und betrat das anliegende Zimmer, in dem seine Frau Nurielle ruhte. Sie blickte auf, als sie ihn erkannte und lächelte – seltsam gequält, wie Kailin stirnrunzelnd auffiel. Er ließ sich auf einem Stuhl neben ihrem Himmelbett nieder, nachdem er einen flüchtigen Blick auf die Wiege geworfen hatte, die neben dem Bett auf der gegenüberliegenden Seite stand.

„Wie geht es dir?“, fragte Kailin, doch seine Frau schüttelte nur lächelnd den Kopf.

„Nicht der Rede wert. Ich fühle ich nur ein wenig schwach.“, antwortete sie und ihre Stimme klang dabei ein wenig rau. Dann fügte sie mit einem Blick auf die Wiege hinzu: „Es sind zwei Jungen.“

Kailin horchte auf und sein Blick folgte dem ihren. „Sehr gut. Damit ist die Erbfolge unserer Familie gesichert.“

Er erhob sich und schritt um das Bett herum, um einen Blick in die Wiege zu werfen. Nurielle ließ ihn dabei nicht aus den Augen, blieb aber stumm. Als Kailin sich vorbeugte, um in die Wiege zu sehen, erblickte er die zwei Säuglinge – der eine mit dunkelrotem Haarschopf, sowie es für Männer des Geschlechts der Asakura üblich war – der andere mit leuchtend orangenem Haar. Doch nicht nur das war es, was Kailin irritiert zurückzucken ließ. Er drehte sich zu Nurielle um, die sich nervös eine blonde Locke aus dem Gesicht strich.

„Du hast es auch bemerkt, nicht wahr?“, fragte sie leise, als Kailin ihr einen stirnrunzelnden Blick zuwarf. Er nickte kurz.

„Die Aura des anderen  ist … ungewöhnlich.“,  stellte der Renda'Dal zögernd fest. Nurielle nickte nur stumm und Kailin murmelte mehr zu sich selbst als zu ihr: „Das kann nichts Gutes verheißen…“

Und so nahm diese Geschichte ihren Lauf.



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