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Der Bodyguard, den ich liebte

von

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Epilog

Drei Jahre später

 

 

Die Toren zum College waren weit geöffnet und hunderte von Studenten schlenderten hinaus. Es war Freitag, somit Wochenende und das hieß feiern gehen, ein bisschen den Dampf von der gesamten Woche ablassen.

Ich hatte diesem Leben den Rücken gekehrt. Ich hatte geschmissen und mir stattdessen einen Job gesucht, einen der mir immer mehr Spaß machte. Ich schrieb kleine Blogs im Internet und verfasste kleine Artikel in der beliebtesten Zeitschrift hier im Land. Ich weiß nicht genau, was mich geritten hatte, nach noch nicht mal drei Wochen mein Studium zu schmeißen, aber es hatte sich richtig angefühlt. Ich wollte nicht weiter lernen, eine Schulbank drücken und einfach so vor mich her starren. Die ersten Wochen auf dem College waren einfach schlimm für mich gewesen. Zudem ich später angefangen hatte, durch das Koma und die Reha. Celina war deswegen auch schon weiter gewesen und somit waren wir uns nur auf den Gängen oder in der Cafeteria begegnet und das auch sehr selten. Zudem kam dazu, dass ich mich voll verausgaben musste.

Nachdem ich aus dem Koma erwacht war, hatte Celina mir gesagt, dass Luca weg sei und auch Emanuel hatte nicht mehr gesagt. Jedes Mal wenn ich nach Luca gefragt hatte, war er ausgewichen. Deswegen hatte ich mich einfach ablenken müssen.

Plötzlich klopfte etwas an mein Auto ich schreckte auf.

„Warst du wieder in Gedanken?“, fragte Celina mich und sprang in mein Babyblaues Cabrio.

„Etwas“, lächelte ich sie an und startete den Motor.

„Und was bedrückt dich? Wie läuft dein Blog?“ Ich sah Celina jetzt zwar noch weniger, aber immer dann wenn es ging, versuchten wir uns zu treffen. Wie heute. Wir wollten ins Stadion fahren, da Seth ein Footballspiel hatte. Zwar waren wir keine Cheerleader mehr, aber von der Tribüne konnte man ja immer noch anfeuern.

„Ja, der Blog läuft. Ich musste nur darüber nachdenken, warum ich das College geschmissen habe.“ Celina tätschelte mir das Bein und ich fuhr los.

„Sei froh, also die ganzen Anfragen zu Partys oder Verbindungshäusern sind echt nervig“, seufzte sie. „Aber jetzt die Besten Nachrichten. Juan hat mir eben geschrieben, sie wollen mit uns nach dem Spiel noch was trinken gehen.“ Jetzt strahlte sie wieder. Das mit ihr und Juan lief jetzt schon drei Jahre und ich musste sagen, ich fand es richtig süß. Sie verhielten sich teilweise so verliebt und dann auch nicht. „Achso und bevor ich es vergesse, Juan meinte auch, dass wir vorher in die Kabine kommen sollen. Wir dürfen unten am Rasen sitzen.“ Sie stupste mich an und grinste. „Er meinte, er hätte nichts dagegen, wenn wir wieder Cheerleaden. Und ich will dazu sagen, dass auch Seth nicht sehr abgeneigt wäre.“ Dann kramte sie in ihrer Tasche und holte zwei Cheerleaderoutfits raus. Sie hatten das gleiche Muster, wie unseren früheren Outfits.

„Celina“, stöhnte ich.

„Komm schon, das wird wie in alten Zeiten.“ Sie grinste vor sich hin und legte sich die Outfits auf den Schoß. Alte Zeiten, was. Das versetzte mir irgendwie einen Stich.

Als wir dann am Stadion angekommen waren, zog Celina mich mit auf die Toiletten. Sie wollte das Outfit schon tragen, wenn wir zu den Jungs in die Umkleide kamen. Seufzend machte ich, was sie wollte. Was konnte ich auch anderes tun? Nichts, also ab durch die Mitte.

„Celina, die sind was kurz“, murmelte ich, als ich aus der Toilette kam. Der Rock war echt knapp und reichte mir gerade so über den Po. Sie kam auch heraus und hatte einen wesentlich längeren Rock an. „Hey!“ Sie kicherte nur und betrachtete mich.

„Sieht doch gut aus, Seth wird es gefallen.“ Ich verdrehte die Augen und zerrte an dem Rock, aber länger wurde er dadurch nicht. Celina haute mir auf die Finger. „Lass es.“

„Dann lass uns tauschen.“ Aber Celina lachte nur und stolzierte aus der Toilette. Genervt folgte ich ihr, versuchte aber die ganze Zeit, den Rock ein bisschen länger zu ziehen.

„Stell dich nicht so an, Char, du siehst super sexy aus.“

„Schön, was wenn ich das gar nicht will? Wir sind doch keine 19 mehr.“ Celina lachte nur und zusammen bogen wir um eine Ecke … und prompt knallte ich gegen eine Säule. Ich stolperte zurück und fiel dann unsanft auf meinen Hintern. „Verdammt, warum laufe ich denn immer gegen diese blöde Säule“, fluchte ich.

„Entschuldige, aber ich bin keine Säule.“ Mir stockte der Atem und ich sah hoch, in graue Augen. Mein Herz setzte erst für einen kleinen Moment aus, aber dann raste es nur umso schneller weiter. Ich konnte nicht glauben, dass das hier wirklich passierte. Aber bevor ich irgendwas sagen konnte, zog Celina schon die Luft ein und sagte, was ich eigentlich aussprechen wollte. Ich wollte seinen Namen nennen, aber ich bekam einfach nichts raus.

„Luca?“, hauchte Celina, aber darauf reagierte er gar nicht, er starrte mich nur an, musterte mich … genauso wie ich es tat.

Er hatte sich in den drei Jahren gar nicht verändert. Er hatte immer noch den Bart, der einfach nur super an ihm aussah. Seine Haare waren wieder unter einer Mütze versteckt, nur sein Pony war zu sehen. Er trug einen leichten Pullover, wo er die Arme hochgekrämpelt hatte und eine Jeans, die natürlich in seinen schwarzen Stiefeln steckte.

Luca fand als erster seine Stimme wieder.

„Willst du noch länger auf dem Boden sitzen bleiben?“, fragte er mit seiner sanften Stimme und hielt mir die Hand hin. Ich fühlte mich zurück geworfen, zu unserem ersten Treffen. Ohne zu überlegen nahm ich seine Hand an und ließ mich auf die Beine ziehen … auf die Beine und ganz nah an seinen Körper. Ich wollte so vieles sagen, ihn so viel fragen, aber alles was aus mir heraus kam war:

„Danke“, hauchte ich und starrte immer noch in seine grauen Augen.

„Verdammt, was tust du hier?“, rief Celina und schlug Luca auf die Schulter, der reagierte aber gar nicht darauf. Wir sahen uns einfach weiter an.

„Wo warst du?“, flüsterte ich und ignorierte Celina.

„Überall“, antwortete er mir.

„Warum? Warum bist du gegangen?“ Das war die Frage, die alles zunichte machte. Als wenn ich ihn geschlagen hätte, wich Luca zurück und ließ auch meine Hand los.

„Es ist kompliziert.“

„Dann komm doch mit uns“, meinte Celina jetzt und stellte sich neben mich. „Wir wollen uns das Spiel ansehen. Seth spielt auch.“ Bei Seths Namen sah Luca auf meine linke Hand.

„Danke, aber Nein danke. Ich glaube, da würde ich mich nicht so gut fühlen.“ Erst begriff ich nicht, was er damit meinte, bis ich zu meiner linken Hand sah. Ich trug einen schlichten silberne Ring mit vier eingelassenen Edelsteinen und das am linken Ringfinger. Es sah aus … „Ich hoffe, er behandelt dich gut.“ Mir fiel der Unterkiefer herunter. Er glaubte, dass ich mit Seth verlobt war? Oder wünschte er es sich?

Celina lachte plötzlich los und musste sich den Bauch halten.

„Sie ist noch nicht einmal mit ihm zusammen“, plapperte Celina auch schon drauf los. „Meinst du, sie würde Seth nehmen, obwohl du ihr ihr Herz gestohlen hast?“ Ich wurde augenblicklich rot.

„Celina“, zischte ich.

„Du solltest mal sehen, wie sie ausrastet, wenn jemand anderes außer du sie Akara nennt, aber mal ehrlich. Meinst du, sie könnte jemand anderen lieben ohne überhaupt irgendein Zeichen von dir?“ Celina sah mich an und stemmte die Arme in die Hüfte. „Obwohl man ja meinen müsste, dass dein Verschwinden Antwort genug wäre. Nein, sie muss es aus deinem eigenen Mund hören, dass du sie nicht liebst.“ Durch ihre Worte wurde ich noch roter, wobei ich dachte, dass das nicht mehr ging. Doch dann setzte Celina nochmal einen drauf und drückte mich in Lucas Arme. „Ihr zwei geht jetzt nen Kaffee oder so trinken und sprecht euch aus. Ich werde Seth schon sagen, dass du nicht kommst.“ Sie grinste und ging dann an uns vorbei, vorher schlug sie Luca noch mal auf die Schulter. Luca und ich standen einfach nur da und starrten uns an. Es war eben komisch ihn zu treffen, vor allem ihn so zu treffen. Wieder in einem kurzen Rock, wieder gegen ihn gestoßen.

„Also hast du nichts mit Seth am Laufen?“, fragte er. Ich schüttelte den Kopf.

„Ich konnte noch nicht. Ich hab auf dich gewartet, die ganze Zeit im Krankenhaus.“

„Es ging nicht, dass wussten wir beide von Anfang an.“

„Und was genau? Die Gefahr ist weg, da war nichts mehr, was zwischen uns stand, warum bist du gegangen?“

„Ich musste in die Reha und es stand eben nicht fest, ob ich mein Bein noch belasten kann oder nicht.“ Jetzt war ich verwirrt.

„Dein Bein?“

„Chris hat mir den Oberschenkel aufgeschlitzt, als ich ihn getötet hab. Du weißt selber, dass mein Job kein Zuckerschlecken ist und er ist der einzige, den ich machen kann. In einem Büro kann ich nicht sitzen und ich … ich konnte einfach nicht bei dir bleiben und wissen, dass du dann zuhause sitzen würdest und dir Sorgen machst, das hast du nicht verdient und vor allem wollte ich nicht immer dein sorgenvolles Gesicht vor meinen Augen haben.“ Langsam hob er seine Hand und strich vorsichtig über meine Wange.

„Meinst du nicht, dass ich damit umgehen kann?“ Er schüttelte den Kopf und legte seine Hand jetzt ganz auf meine Wange.

„Könntest du zuhause bleiben und auf mich warten? Wenn du nicht weißt, was für einen Auftrag ich habe? Ich würde einfach Abends nicht nach Hause kommen oder ich müsste von jetzt auf gleich verschwinden. Könntest du das?“ Ich sah in seine grauen Augen und musste mir vorstellen, wie ich in ein leeres Haus trat. Nicht zu wissen, wie es ihm geht? Würde ich das aushalten? Nein, er hatte Recht, denn ich hatte nur lebhafte Erinnerungen an seine Wunden, die er davon getragen hatte, nur weil er mich und Celina beschützt hatte.

„Und deswegen bist du gegangen?“

„Akara, ich ...“ Ich schloss die Augen und genoss es, wie er meinen Namen aussprach. So lange hatte ich seine Stimme nicht mehr gehört. Dann sah ich ihn wieder an, denn er ließ seine Hand sinken und wollte sich von mir entfernen. Ich schnappte mir seine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander.

„Ich liebe dich“, hauchte ich ganz leise und drückte seine Hand. Ich musste ihm das jetzt sagen, bevor er wieder verschwand. Das war es auch gewesen, was ich ihm hatte sagen wollen, nachdem ich mich vor die Kugel geschmissen hatte. Ich hatte ihm unbedingt sagen wollen, dass er alles für mich war, dass ich nicht aufhören konnte an ihn zu denken … und genau das war auch so in den letzten drei Jahren so gewesen.

„Tu das nicht.“

„Und warum? Dann sag mir, schau mir ins Gesicht und sag mir, dass du nichts für mich empfindest.“ Damit starrte ich ihm in die Augen, verlangte von ihm, etwas zu sagen. Ich musste es hören. Wenn er wirklich der Meinung war, dass wir nicht zusammen gehörten, dann musste er mir ernst ins Gesicht sehen und mir sagen, dass da nichts war. Aber er zögerte.

„Ich kann nicht, Akara.“

„Was kannst du nicht, Luca?“ Er sah mir verzweifelt in die Augen und tat dann etwas, was mich überraschte. Er zog mich so schnell an sich und drückte seine Lippen auf meine. Erst war ich überrascht, aber dann erwiderte ich seinen Kuss. Das war seine Antwort, eine Antwort die mir zwar nicht sagte, wie es weiter ging, aber die mir sagte, dass er etwas für mich empfand.

„Wie kannst du nur denken, dass ich nichts für dich empfinde? Ich liebe dich, Akara, und deswegen bin ich auch gegangen, weil ich wollte, das du glücklich bist“, hauchte er an meinen Lippen.

„Ich bin glücklich mit dir, Luca, wann verstehst du das endlich?“ Ich lächelte, legte meine Hand an seine Wange und küsste ihn wieder. Luca zog mich noch etwas an sich und umschlang meine Hüfte. Als wir uns dann wieder lösten, kuschelte ich mich an seine Brust und ließ meine Hand zu dieser gleiten. „Verlass mich nicht schon wieder, bitte. Ich schaffe das schon, nur bitte geh nicht wieder, nicht ohne mir Bescheid zu sagen“, flüsterte ich ganz leise, sodass nur er es hören konnte. Luca drückte mich fester an sich und küsste meinen Scheitel.

„Ich bleibe bei dir. Für dich würde ich alles aufgeben“, hauchte er in meine Haare, was mich aufschauen ließ.

„Was?“

„Ich hatte darüber nachgedacht, hatte es mir ausgemalt, aber ich … ich hätte nie gedacht, dass ich dich noch mal zu Gesicht bekomme und das du mich immer noch lieben würdest.“ Mein Herz ging in den nächsten Gang. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt. Er würde für mich als Bodyguard aufhören? Aber für Nora … dieses Geständnis war einfach das schönste, was er mir je machen könnte. Er liebte diesen Job, er war eben ein harter Typ, er konnte mit dieser ganzen Gewalt umgehen und das alles würde er für mich aufgeben? „Ich könnte wieder bei der Polizei anfangen.“ Ein riesiges Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

„Du hast das aber sehr weit ausgearbeitet.“ Sanft strich er mir über die Lippe und lächelte auch.

„Ich hatte gehofft, dieses Gespräch mal mit dir zu führen.“

„Ohne Emanuel und Nora im Rücken?“ Jetzt lachte er leise auf und nickte dann.

„Ja, nur wir zwei.“ Mein Lächeln wurde sanfter. Mit einem kleinen Schwung, stand ich auf meinen Zehenspitzen und küsste Luca.

„Wir finden eine Lösung, ich werde dich in kein Büro stecken“, flüsterte ich an seinen Lippen und gab ihm noch einen kleinen Kuss. „Aber verlass mich nicht.“

„Nie wieder.“ Damit küsste Luca mich und machte mich zur glücklichsten Frau der Welt … natürlich bis er mir einen Antrag machte, da war ich die glücklichste Frau des Universums, aber das dauert noch etwas. 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo das wars =)
Ich hoffe, wie immer, dass es euch gefallen hat =)
Und das ihr mich nicht für dieses Ende hasst =P

Eure
Ten-nii-san Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Miena
2015-11-17T10:08:32+00:00 17.11.2015 11:08
AHHHHHHH!!!!!!!!! *.*
Luca! -mit Fähnchen wedel-
Ich liebe das Ende! Das kam so unerwartet! Ich hab echt gedacht, das wars jetzt und sie kommt mit Seth zusammen... Oh Gott, ich liebe diese Geschichte!!
Ich bin einfach sprachlos. :)
Ich hoffe, ich lese noch ganz viele, tolle Geschichten von dir! Denn die berühren irgendwie immer mein Herz. :))

Danke für diese wunderschöne und spannende Geschichte! <3

Liebe Grüße,
Miena
Antwort von:  Ten-nii-san
17.11.2015 18:02
uuuuh, das ist ja süß. Ich bin total sprachlos, es macht mich so glücklich das dir meine Sachen gefallen =) und es tat so gut deine ganzen Kommentare zu lesen =) ich hatte gedacht, dass das Ende ein bisschen abrupt kam und vielleicht der ein oder andere es überhaupt nicht mag, aber ich freue mich das es dir gefallen hat =)
danke, danke, danke =)


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