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Personal Heaven

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vorwort: ich schäme mich jetzt schon... ich habe tatsächlich versucht etwas auf englisch zu schreiben... und sicher jede Menge Fehler... bitte nicht steinigen q_q Komplett anzeigen

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Kapitel 6

Die letzten Wochen bis zum Konzert vergingen wie im Flug. Sie probten in der Zeit davor nahezu täglich und auch die Zusatzproben für den neuen Song gab es so oft wie nur möglich. Abgesehen davon verbrachte Darrel die meiste Zeit zuhause, arbeitete an dem Songtext oder spielte Gitarre. Cal sah er außerhalb der Schule nur sehr selten. Höchstens, wenn dieser einmal Leon abholte, oder wenn andersrum Darrel zu den Donovans ging um Jory abzuholen. Doch sie sprachen nie wirklich miteinander. Seit der missglückten Joggingrunde schien es zwischen den beiden wieder wie vorher zu sein. Nur litt Darrel dieses Mal darunter. Sehr sogar. Er hätte es nie für möglich gehalten, aber er sehnte sich danach, Zeit mit dem Kleineren zu verbringen, mit ihm zu reden, zu lachen, bei ihm zu sein. Er sehnte sich nach Caleb. Diese Erkenntnis war nicht erschreckend, oder besser gesagt: nicht mehr. Denn schon seit Wochen dachte er immer wieder darüber nach, was genau er für den Anderen empfand. Tief im Inneren wusste er es bereits, hatte es früh erkannt. Doch es dauerte noch eine ganze Weile, bis er es endlich geschafft hatte, sich diese Tatsache einzugestehen. Es störte ihn nicht, dass es sich dabei um einen anderen Mann handelte, denn seit Beginn der Pubertät war Darrel sowohl an Männern als auch an Frauen interessiert. Nur, dass er sich ausgerechnet in Cal verliebt hatte brachte ihn ziemlich aus dem Konzept. Von kaum kennen zu bis über beide Ohren verliebt in nur einigen Wochen, genau das hatte ihn in der Anfangszeit ziemlich fertig gemacht. Doch irgendwann hatte er es sich eingestanden und kurz darauf fing es damit an, dass er mehr wollte. Deshalb das Lied.
 

Der Tag an dem der Schulball stattfand war ziemlich chaotisch. Noch während das Komitee sich um die Dekoration kümmerte, bauten Purgatory ihre Instrumente auf und machten anschließend noch einen Soundcheck. Rachel gab in der Zwischenzeit eine Liste an die Leute von der Beleuchtung, damit diese wussten, wie sie das Licht bei welchen Liedern einstellen mussten. „Hat ja fast schon etwas von einem richtigen Konzert, hm?“, grinste Darrel und versuchte zum vierten Mal ein paar Wattewolken an seinem Mikrophonständer zu befestigen. „Werd mal nicht übermütig, Cowboy. Ich bezweifle arg, dass irgendwer der heute hier Anwesenden dir einen BH auf die Bühne werfen wird.“ Logan schüttelte leicht den Kopf und überprüfte die Höhe seines Hockers: „Aber das könnte auch daran liegen, dass die meisten Ladies hier heute gar keinen BH tragen werden... Schulterfreie Kleider sollen momentan der absolute Renner sein!“ „Oh, da kennt sich anscheinend jemand aus. Woher dein plötzliches Interesse für Mode?“, neckte Darrel und legte die Watte seufzend zur Seite. Logan zuckte die Schultern: „Ich bekomme halt einiges mit. Und ich habe ja auch ein wenig die Hoffnung, dass mein Date heute ein schulterfreies Kleid trägt.“ Überrascht hob der Gitarrist eine Braue: „Du hast ein Date? Dabei ist das nicht einmal unser Ball. Wir sind erst nächstes Jahr dran!“ „Und? Das heißt doch nicht, dass ich mich nicht verabreden darf! Wir haben schließlich die Erlaubnis, hinterher noch etwas zu feiern. Und das, Cowboy, werde ich auf jeden Fall ausnutzen!“ Darrel schüttelte seufzend den Kopf: „Oh man... Welches arme Geschöpf hast du nur so um den Finger gewickelt dass sie mit DIR ausgeht? AU!“ Kurz sah er sich um, was ihn am Kopf getroffen hatte und entdeckte dabei eine Rolle Klebeband. „Sara, hattest du das... nicht... Das ist nicht wahr, oder?“ Sein Blick glitt von der errötenden Bassistin zum Drummer und wieder zurück: „Ihr beide? Wirklich?“ „Wieso nicht? Und jetzt gib mir mein Klebeband zurück!“ Als Darrel nach einigen Sekunden noch immer nicht reagierte, ging Sara mit großen Schritten zu ihm und holte es sich selbst. „Du wirst wohl ohne Date auftauchen, oder?“, flüsterte sie und sah aus dem Augenwinkel kurz zu Caleb. „Stimmt... Aber du weißt ja wie ich bin, ich tauche bei solchen Veranstaltungen ungern mit Begleitung auf. Falls ich wen nettes kennenlerne. Also, du und Logan... Wie kommt das?“ Die junge Frau lächelte verlegen und zuckte leicht die Schultern: „Es ist einfach passiert. Er hat mich gefragt und ich habe ja gesagt.“ „Ist es was ernstes?“ „Wer weiß... Gucken wir mal was sich so ergibt“, grinste Sara und ging wieder auf ihren Platz zurück. Nachdenklich sah Darrel ihr hinterher, ließ seinen Blick dann zu Cal schweifen, welcher sich schnell abwandte. Anscheinend hatte er den Größeren bereits eine Weile beobachtet. „Wie bekommt ihr das alle hin? Diese blöden Wolken halten bei mir einfach nicht!“ Der Gitarrist wickelte ein wenig Draht um die Watte, doch dadurch sahen die Wolken nicht mehr wie Wolken aus. „Du hast die Watte schon zu sehr zusammengeknüllt, da ist es kein Wunder, dass es so aussieht. Hier, versuch es mal mit dem doppelseitigen Klebeband.“ Darrel hatte nicht mitbekommen dass Cal zu ihm gekommen war und sah ihn einen Moment überrascht an. „Na los, ich helfe dir“, grinste der Dunkelhaarige und setzte sich neben Darrel auf den Boden. „Klebeband... Klingt logisch.“

Da sie nie mehr als nötig geredet hatten seit dem Jogging war Darrel mit der Situation ein wenig überfordert. Verlegen sah er auf die Watte, gab diese dann schließlich an Cal. „Also, Logan und Sara... Rachel geht angeblich mit der Leiterin des Komitees... Nach unserem Auftritt werden die drei wahrscheinlich keine Zeit für irgendwas haben, oder? Ich dachte wir könnten hinterher eine Pizza essen oder so, aber anscheinend wird das nichts. Aber wir haben ja noch unsere Grillparty.“ Der Kleinere lachte leicht und befestigte ein paar Wattewolken an dem Mikrophonständer. „Cal, so gesprächig hab ich dich schon eine Weile nicht mehr- Oh Gott, bekommst du etwa Lampenfieber?“ Schnell schüttelte Caleb den Kopf: „Lampenfieber? Quatsch! Wieso? Wir singen doch nur vor dem Abschlussjahrgang, den Lehrern, den ganzen Begleitern... Und ich habe schon oft vor Leuten gesungen!“ „Ja, im Chor... Zwischen vielen anderen Leuten.“ Die beiden sahen sich einen Moment fest an, bis Cal schließlich ein langgezogenes Seufzen ausstieß. „Ja, ich bin nervös... Im Chor war ich einer von vielen. Und da habe ich ja auch andere Sachen gesungen. Aber hier... Klar, wir singen beide, Logan und Sara sind auch noch da. Aber ich weiß ja was die Leute hier über mich denken. Vielleicht akzeptieren sie mich ja nicht als Mitglied der Band.“ Der Größere legte nachdenklich den Kopf zur Seite: „Nun... Dann solltest du ihnen einfach beweisen, dass du ein wichtiger Bestandteil der Band bist. Und das wirst du. Sobald du singst wird jeder hier einsehen, dass du unbedingt in diese Band gehörst! Das hast du schon einmal geschafft. Du hast jemanden überzeugt der skeptisch war, dich nicht in der Band haben wollte und alles getan hat, damit du die Band oder wenigstens das Mikro verlässt. Und jetzt kann er es kaum abwarten dich heute Abend singen zu hören.“ Die Wangen des Größeren röteten sich etwas, weshalb er schnell den Blick abwandte. Und auch Caleb errötete ein wenig: „Danke, Darrel... Ich werde mein Bestes geben, versprochen.“ „Das weiß ich. Und danach spendiere ich dir eine Pizza“, grinste Darrel und sah seinen Gesprächspartner an. Dieser nickte leicht: „Das klingt super...“ Er befestigte noch eine der Wolken und erhob sich wieder. „So, das müsste halten. Was ziehst du eigentlich heute an?“ Die Frage kam so plötzlich und zusammenhangslos, dass Darrel einen Moment brauchte um es überhaupt zu realisieren. „Was ich... Naja, sicher nicht meine obligatorischen Sachen. Und da ich nicht so bewandert in Sachen Mode bin wie unser lieber Logan, habe ich mir auch leider kein schulterfreies Kleid geholt!“ Er zwinkerte dem Kleineren kurz zu bevor er weiter sprach: „Nein, mal ernsthaft. Ich hab mir einen Anzug gegönnt... Nichts besonderes, schwarz mit rotem Hemd und schwarzer Krawatte. Und du?“ Cal lächelte leicht und auch ein wenig geheimnisvoll: „Auch einen Anzug, was sonst?“ Darrel hätte gerne nachgefragt was dieses Lächeln zu bedeuten hatte, doch der Andere ging zurück auf seinen Platz und Rachel kam gerade zu ihnen, um noch einmal über den Ablauf zu sprechen. Es gab also keine Gelegenheit mehr für irgendwelche Fragen.
 

Es war noch hell als die meisten Schüler die Halle erreichten. Anfangs liefen nur ein paar CDs, der DJ sollte erst nach der Band zum Einsatz kommen – vermutlich aus Kostengründen. Man hatte ihnen einen Raum hinter der Bühne zur Verfügung gestellt, für letzte Absprachen und was sonst noch zur Vorbereitung nötig war.

„Darrel, kannst du die Krawatte nicht ordentlich binden?“ Seufzend verdrehte der Angesprochene die Augen: „Ich werde gleich eine ganze Weile singen müssen und mit diesem Ding fühle ich mich, als würde ich am Galgen baumeln! Also, die Krawatte bleibt locker und der Knopf offen, Ende der Diskussion! Und wenn ich noch eine Beschwerde von dir höre, liebe Sara, dann werden meine Bowle und dein Kleid sich mal etwas näher kommen! Danach wird eh niemand mehr auf meine Krawatte achten!“ Statt einer Antwort bekam Darrel nur Sara's ausgestreckte Zunge zu sehen; nicht zum ersten Mal an diesem Abend. Und voraussichtlich auch nicht zum letzten Mal. „Wo steckt eigentlich Cal?“ „Holt sich was zu trinken. Bleibt es bei der Änderung der Setlist?“ Darrel nickte leicht und strich sich nervös übers Genick. Am liebsten hätte er es abgeblasen, einfach nein gesagt... Schon bei dem Gedanken daran am Ende dieses Lied zu singen zitterten ihm die Knie. Aber er hatte so hart daran gearbeitet, sie alle hatten viele Stunden geprobt. Und er musste es einfach durchziehen. „Es wird schon gut gehen, Cowboy!“ „Sag nicht dass DU jetzt Lampenfieber bekommst, Darrel!“ Caleb betrat den Raum und nippte an seinem Getränk. „Nein, quatsch! Ich bin nur etwas aufgeregt, aber so ist es immer, kannst die Anderen fragen!“ Mit einem Kopfnicken deutete Darrel auf Caleb's Hemd: „Zieh dir lieber mal dein Jackett über, es geht gleich los.“ Der Dunkelhaarige warf einen Blick auf die Uhr, stellte seinen Becher zur Seite und zog sich das schwarze Jackett über. „Was ist das denn?“ Sara erhob sich mit einem Ruck von ihrem Stuhl und trat hinter Caleb, wobei sie wie gebannt auf seinen Rücken starrte. „Ich wollte mich nur dem Thema etwas anpassen... Ist doch hoffentlich okay. Rückgängig könnte ich es jetzt eh nicht mehr machen!“ Cal grinste leicht als Sara ihn an den Schultern packte und so umdrehte, dass nun auch Darrel und Logan sehen konnten was sie meinte: auf Höhe der Schulterblätter konnte man zwei strahlend weiße Flügel sehen. „Textilfarbe. War eine spontane Idee. Und das Jackett ist eh nicht mein normales, also dürfte es da keinen Ärger geben.“ Während der Drummer leicht grinsend den Kopf schüttelte, starrte Darrel auf die weiße Farbe. Sein Herz raste und hatte sich die Nervosität gerade etwas gelegt, kehrte sie nun doppelt so stark zurück. „Sieht gut aus“, brachte er ein wenig kratzig hervor und trank schnell einen Schluck. Als er wieder zu Cal sah, begegnete sein Blick den blauen Augen des Anderen. Ja, er würde es tun. Er musste es tun! Zwar setzte er damit alles auf eine Karte, doch sein Entschluss stand fest. Ein festes Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Jungs, Sara, es geht los. Auf die Bühne mit euch. Die Menge wartet gespannt auf Purgatory!“
 

Rachel hatte nicht übertrieben, denn anscheinend waren viele der Gäste neugierig. Natürlich kannten sie die Schulband und hatten schon etliche Auftritte gesehen. Aber nicht seit Cal dabei war. Sicher waren viele anfangs skeptisch, hofften womöglich sogar darauf, dass das neue Bandmitglied sich irgendwie blamierte. Doch dies legte sich schnell. Während Darrel bei den ersten beiden Liedern den Gesang übernahm und nur beim Refrain von Cal unterstützt wurde, sang der Dunkelhaarige das dritte Lied als Hauptsänger und wurde stattdessen vom Größeren unterstützt. Kurz überlegte Darrel, ob der Andere sich vielleicht extra dafür die Flügel aufs Jackett gemalt hatte, immerhin handelte es sich bei dem Lied um einen Coversong namens Angel with a shotgun. Doch der Gedanke hielt nicht lange an, zu sehr genoss er den Klang der tiefen Stimme und verlor sich in der Musik. Und nicht nur ihm ging es so, auch die Schüler waren so gefesselt, dass keiner tanzte. Stattdessen lauschten sie Caleb's Gesang und applaudierten hinterher kräftig. Vor einigen Monaten hätte diese Reaktion Darrel noch zur Weißglut getrieben, er hätte vor Wut getobt, von der Eifersucht mal ganz abgesehen. Doch inzwischen war es anders. Er konnte die Reaktion gut nachvollziehen und freute sich für den Anderen. Nein, nicht nur das: er war stolz. Stolz auf die Leistung die er brachte und stolz darauf, mit ihm zusammen singen zu dürfen. Stolz darauf, mit Caleb Donovan befreundet zu sein.

Noch mehrere Male schienen die Schüler zu vergessen, dass sie eigentlich tanzen sollten. Nicht nur bei Caleb's Songs, denn Darrel blühte immer mehr auf, ließ sich ganz auf die Musik ein. Und genoss es vor allem, mit Caleb im Duett zu singen. Die Zeit verging wie im Flug, meistens musste Sara die beiden Sänger daran erinnern, dass sie zwischendurch kleine Pausen machen sollten. Beide hätten am liebsten den ganzen Abend so weiter gemacht. Doch schließlich hatten sie das letzte Lied der Setlist gesungen. Nun wurde es ernst. „Eigentlich wäre der Auftritt jetzt vorbei. Aber... Wenn es okay für euch ist, dann würde ich gerne noch ein weiteres Lied singen.“ Darrel konnte den fragenden Blick aus den strahlend blauen Augen förmlich spüren und musste sich sehr zusammenreißen, um nicht hinüber zu sehen. „Danach seid ihr uns wirklich los, versprochen! Der Herr Direktor würde uns vermutlich eh von der Bühne zerren, immerhin hat er den DJ bezahlt und der steht schon in den Startlöchern! Also, hier kommt unser letzter Song. Danke für diesen großartigen Abend...“ Er atmete tief durch und sah kurz zu Logan und Sara, welche beide leicht nickten. Die Bühne wurde in ein sanftes blau getaucht, welches in erster Linie Darrel und die nähere Umgebung erhellte. Cal war für die Schüler nicht zu sehen, absichtlich. Denn er sollte nicht spielen, er sollte nur hören:
 

Every single day

I saw you standing there.

I've tried to make a fool of you

You didn't even care!
 

And then, I don't know how

It started something new.

Before I even understood

I've got lost in you!
 

At first, we had a real tough time

We didn't get along!

But things have changed, I'm telling you

Just listen to this song!
 

With the eyes of an angel.

And the smile of an angel.

With the heart of an angel.

You're my personal heaven!
 

Every single night

I'm dreaming just of you.

Have your picture in my head

I don't know what to do!
 

I want to hold you now

But you're so far away.

Oh, tell me, when will my time come

I'm waiting for this day!
 

So here I am, in front of you

I wish, I could be strong!

'til I know how to say it right

Please listen to this song!
 

With the eyes of an angel.

And the smile of an angel.

With the heart of an angel.

You're my personal heaven!
 

With the eyes of an angel.

And the smile of an angel.

With the heart of an angel.

You're my personal heaven!
 

I'd shout it to the whole wide world

There is no right or wrong!

And whisper it into your ear

Hey, Angel, that's your song.
 

With the eyes of an angel.

And the smile of an angel.

With the heart of an angel.

Be my personal heaven...
 

Ein ruhiges Lied, voller Gefühl. Die meisten nutzten es, um mit ihrem Partner zu tanzen, eng an diesen geschmiegt. Doch Darrel bemerkte dies nicht, er schien in seiner eigenen Welt zu sein. Um sich nicht durch Blicke zu verraten und vor allem, um sich voll auf das Lied zu konzentrieren, hatte er die Augen fast die ganze Zeit geschlossen gehalten. Erst als der letzte Ton verklungen war fand er langsam zurück und verließ die Bühne, noch bevor der Applaus verklungen war. Er wollte weg, wollte nicht von irgendeinem Schüler angesprochen werden oder von einem Lehrer - er brauchte jetzt Ruhe. Deshalb ging er auch nicht in den Raum, wo Rachel sicher schon wartete, sondern verließ die Halle durch den Hintereingang.

Kühle Nachtluft füllte seine Lungen und er entfernte sich einige Schritte. Sein Blick glitt zum pechschwarzen Himmel und als er das schwache Schimmern der Sterne erblickte, lächelte er sanft. „Ein wunderschöner Song.“ Darrel hatte irgendwie damit gerechnet, dass Cal ihm folgen würde. Und hatte es auch ein wenig gehofft: „Er hat dir gefallen?“ „Sehr sogar... Wenn du mich fragst war das dein bester Song... Wie heißt er?“ Statt zu antworten ließ Darrel eine Hand in seine Tasche gleiten und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor, welches er wortlos an den Anderen reichte. Cal nahm es zögernd entgegen, ließ den Blick auf Darrel gerichtet während er den Zettel entfaltete. Erst als dies getan war sah er auf diesen. Die einzige Lichtquelle war eine kleine Lampe über der Tür, doch dennoch waren die Worte gut zu lesen: „Caleb's Song?“ Diesen Moment hatte Darrel den ganzen Abend insgeheim gefürchtet. Denn nun gab es kein zurück mehr, es war raus. „Ja... Caleb's Song...“ Mehr konnte er nicht sagen, seine Kehle war wie zugeschnürt. „Dann war der Song also für mich... Deshalb kannte ich ihn nicht.“ Caleb klang erleichtert, woraufhin Darrel ihn endlich ansah, wenn auch ein wenig verwirrt. Mit so einer Reaktion hatte er nicht gerechnet, obwohl er sehr viele Möglichkeiten im Kopf durchgegangen war. „Darrel, ich hatte für einen Moment Angst, dass du... Ich dachte irgendwie, dass du wütend auf mich bist. Weil ich mich in den letzten Wochen so abweisend verhalten habe. Und dass ihr deshalb den Song alleine einstudiert habt. Aber das war es nicht. Du hast diesen Song für mich geschrieben... Nur für mich... Es ist mein Song.“ Der Dunkelhaarige schüttelte leicht den Kopf und ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen: „Mein Song.“ Darrel schluckte schwer, er wollte gerne etwas sagen, doch noch immer schien ein riesiger Kloß in seinem Hals zu stecken. „Cal“, war alles, was er hervor brachte. „Ich danke dir... Für diesen wundervollen Song...“ Die blauen Augen fixierten den Größeren, woraufhin dieser errötete. „Also, Darrel... Hast du jetzt die Kraft es mir zu sagen? Ohne das Lied, ohne irgendwelche Schüler... Nur du und ich.“ Der Angesprochene atmete zittrig durch, sein Herz raste und das Blut schien in seinen Ohren zu rauschen. Dennoch nahm er all seinen Mut zusammen: „Ich... Ich habe mich in dich... Cal... Ich...“ Seine Zunge befeuchtete die trockenen Lippen und noch einmal atmete er die kühle Luft ein: „Ich habe mich in dich verliebt, Cal.“ Kaum hatte er es ausgesprochen, senkte Darrel den Blick. Er wollte wegrennen, bleiben, sich in Luft auflösen. Und das alles am liebsten gleichzeitig. „Siehst du? Du hast die Kraft diese Worte auszusprechen...“ Lächelnd trat Cal näher, bis er so dicht vor dem Größeren stand, dass sie sich fast berührten. „Jetzt müssen wir nur noch daran arbeiten, dass du mir hinterher noch in die Augen sehen kannst... Aber keine Sorge. Ich habe genug Zeit für ein paar Einzelproben.“ Er hob eine Hand und berührte sanft die Wange des Anderen, strich über diese zu Darrel's Genick und zog ihn ein wenig zu sich: „Dann kann ich dir wenigstens ins Gesicht sagen dass ich dich liebe, Darrel Morgan.“ Die Worte kamen flüsternd, heiser. Und gerade als Darrel überrascht die Lippen öffnete um etwas zu erwidern, versiegelte Cal diese mit einem stürmischen Kuss, wobei er sich fest an den Größeren presste. Dieser konnte gerade noch verhindern dass er zurück taumelte, legte stattdessen fast schon automatisch die Arme um den Dunkelhaarigen und zog ihn noch etwas mehr an sich. „Warte, Moment“, keuchte er schließlich, als er sich aus dem Kuss löste und den Kleineren noch immer etwas perplex ansah. Doch Cal schüttelte den Kopf: „Keine Zeit zu warten... Reden können wir später noch.“ Und wieder küsste er Darrel, welcher noch ein wenig zögerte, sich dann jedoch immer mehr in den Kuss sinken ließ, bis er sich in diesem so sehr verlor, wie sonst nur in der Musik...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wie gesagt, bitte nicht steinigen, mein englisch ist ziemlich mies xD Und zusätzlich muss ich sagen: das hier war das letzte Kapitel! ....aber es kommt noch ein kleiner Epilog ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  P3rilN0x
2017-11-02T17:59:40+00:00 02.11.2017 18:59
Mir fehlen die Worte… (º □ º )
(ノωヽ) Naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Was ein wundervolles Ende!
(ノ´ヮ`)ノ*: ・゚
*Konfetti werf*
Die beiden Charaktere sind einfach großartig! Wie konntest du mit so wenig Kapiteln schaffen, dass sich die beiden so stark entwickeln? So eine Charaktertiefe haben? Ich bin beeindruckt! Das war die schönste Kurzgeschichte die ich je gelesen habe!

Ich bin wirklich kein Fan von Romantik, aber du hast mich mit jeder Zeile angeholt! Wirklich! Und immer, wenn es die gefährliche Grenze erreichen wollte Richtung Kitsch, lockerte sich die Situation und sie bleiben dennoch männlich und authentisch!

Darrel:
Ein überaus sympathischer Unsympath! Zu Beginn aufmüpfig, frech, schlagfertig und doch irgendwie so herzlich, dass man ihn einfach in den Arm nehmen will. All die Gedanken die er sich gemacht hat und die Mühe die er auf sich genommen hat, einfach fantastisch.

Cal:
Ein überaus starker Charakter der einfach überrascht. Er ist wie ein Überraschungsei! Ich will in ihn reinbeißen und danach das Geschenk auspacken! Ok… das klang nun doch sehr zweideutig…. Ganz so meinte ich das nicht XDDDDDDDDD
Ich mag seine Unkonventionelle Art. Er ist einfach so herrlich unkompliziert.

Sara:
Zu Beginn war sie meine Feindin! Nein, Spaß. Ich muss zugeben die Szenen mit ihr sind unheimlich anstrengend. Allerdings wäre es ohne sie, die die alles managed, auf die Jungs aufpasst und die Moralapostel spielt, auch irgendwie langweilig.

Rachel: Coole Socke glaube ich. XDDD Klar hat sie jetzt nicht viele Auftritte gehabt, aber die die sie hatte, haben gereicht, dass ich mir den Namen merken konnte. Und ich kann mir schlecht Namen merken.

Und mit diesem epischen Übergang *höhö*
Kommen wir zu Mr. Cowboy. Ja, das ist jetzt sein Spitzname. Der lockere Dude, der seine Base chillt, aber den Bro-Kodex versteht. NICÜ! Der ist gediegen. Ich mag ihn.

Jeder Charakter passt perfekt in diese Story. Sie hatte einfach alles! ALLES! Spannung, Humor, ein klitzekleines bisschen Drama wie es sich gehört, Romantik (aber kein Kitsch!) und Kreativität! My english is not the yellow from the egg! Aber der Songtext war fabelhaft. Ich dachte erst der ist geklaut, aber ist er gar nicht XDDDDDDDDDD
Umso mehr bin ich beeindruckt.

Ich kann nur sagen, diese Geschichte hat sich in meinen Kopf gebrannt! Insbesondere Darrel und Cal.
Und nun weine ich… ja WEINE …. Denn den Epilog hab ich auch gelesen und nun bin ich fertig! DIE GESCHICHTE IST EINFACH FERTIG?!
(ノ°益°)ノ
Lass mich doch nicht mit all den Emotionen hier hocken ey!
XDD


Von:  molavia
2016-05-03T19:28:40+00:00 03.05.2016 21:28
Aww <3
Nur mal so, ich hab dieses Lied (mit meinen schlechten Gesangskünsten) zum Instrumental von Ed Sheerans "Kiss Me" gesungen.
Hat so perfekt gepasst.
Jetz frag ich mich, ob du dafür schon ne Melodie vorgesehen hattest? ;D
Von:  YumeKahoko
2016-04-19T09:07:51+00:00 19.04.2016 11:07
Awwww wie wunderschön!!!!<3<3<3
Ich fand es ganz toll gemacht auch das Lied. Und soweit ich es beurteilen kann war das Lied und somit dein Englisch super. Hab es im Kopf mitgesungen, auch wenn ich natürlich nicht weiß ob es Melodie mäßig richtig war ;P
Ist dir der Songtext echt von dir ? Respekt, er ist wahnsinnig gut das ich ihn als Lied sofort kaufen würde!!!
Auch wenn es das letzte Kapitel war, war es dennoch wunderschön und für deine erste FF ist das hier echt schon Hammer gut.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen noch weitere Sachen von dir zu lesen.
Aber wir sehen uns ja nochmal beim Epilog.
Bis dahin.

LG Yume-chan
Antwort von:  YumeKahoko
19.04.2016 11:12
P.S.: Jetzt ist auch klar woher der Titel kommt ;) Schön gemacht :D


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