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Die Grotten von Necrandolas

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry, dass es so spät geworden ist, aber mir geht es nicht so besonders, weshalb ich den Text jetzt auch nicht nochmal Korrekturgelesen habe. Ich hoffe da sind keine allzu großen Schnitzer drin.
Viel Spaß! Komplett anzeigen

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Lucas Zeitvertreib

Als Syndia die Tür zum Krankenflügel öffnete, schallte ihr als erstes das Lachen ihres Sohnes entgegen. Verwundert sah sie zum Bett herüber und entdeckte Harry. Dieser grinste, während er eine fangzähnige Frisbee in der Hand hielt, die Luca so zu belustigen schien, dass er sich den Bauch hielt. Ein leichtes Lächeln huschte über Syndias Lippen. Er konnte endlich wieder lachen. Und das hatten sie Harry zu verdanken.

„Wenn ich mich recht erinnere, steht diese Frisbee auf der Tabuliste von Mr Filch“, begrüßte sie die beiden gespielt streng.

Harry hatte nicht bemerkt, wie sie hereingekommen war und sah nun ziemlich erschrocken aus.

„Ähm... nun, also...“, stotterte der Gryffindor vor sich hin.

„Sei doch nicht so, Mum“, versuchte Luca die Situation zu retten. „Das ist eines von Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen. Die sind lustig.“

„So so“, zog die Hexe eine Augenbraue hoch. „Aber seid trotzdem vorsichtig mit diesen Sachen. Einige davon können ernsthafte Verletzungen verursachen.“

„Keine Sorge, Mum“, grinste Luca.

Die Hexe lächelte nochmals, bevor sie das Thema wechselte. „Hast du schon was gegessen?“

„Ja“, antwortete Luca etwas zu schnell und schaute nach einem strengen Blick seiner Mutter betreten auf die Decke. „Ein bisschen.“

„Aber nicht genug, oder?“, fragte seine Mutter besorgt.

Als keine Antwort kam, wandte sie sich um. „Ich werde mal Poppy fragen.“

Damit verschwand sie im Büro der Heilerin.

Sofort beugte sich Luca zu Harry und flüsterte aufgeregt: „Weißt du was man mit diesen Scherzartikeln machen kann?“

Ein breites, listiges Grinsen huschte über Lucas Lippen. „Mein Onkel ist doch immer so gemein zu dir. Ich könnte ein paar der Sachen bei ihm reinschmuggeln und ihn damit ärgern.“

Etwas verblüfft sah Harry den noch immer grinsenden Jungen an. „Du willst Snape mit diesen Sachen terrorisieren?“

Luca lehnte sich wieder zurück und meinte locker: „Ich muss mir doch sowieso jemanden suchen, an dem ich die Artikel ausprobieren kann und für euch Schüler ist mein Onkel schwer zu erreichen. Für mich wird es aber ein Kinderspiel und ich kann keine Strafarbeiten aufkriegen.“

„Hmmm...“, überlegte der Gryffindor. „Das hat schon seinen Reiz, muss ich zugeben. Aber meinst du nicht, dass du trotzdem Ärger kriegst?“

„Ach“, winkte der Jüngere ab. „Ich spiele doch nur.“

So ganz wusste Harry noch nicht, was er von der Idee halten sollte. Es ging sicherlich nicht gut aus. Andererseits...

„Sei aber vorsichtig“, riet Harry dem Jungen, welchem die Vorfreude anzusehen war.

„Mach dir da mal keine Sorgen.“

 

„Ah, da bist du ja, Harry“, begrüßte der Schulleiter seinen Schüler fröhlich. „Setz dich.“

Harry kam zum Schreibtisch herüber, hinter dem Dumbledore saß, und sah sich dabei im Büro um. Alles sah aus wie sonst. Nirgendwo war eine Fläche frei geräumt worden, auf der man sich duellieren konnte. Wenn sie hier Zaubersprüche üben würden, würde das halbe Büro zerstört werden. Was hatte Dumbledore vor?

„Nun, du bist sicherlich gespannt, was dich erwartet“, erkannte Dumbledore die Gedanken von Harry und lächelte sanft.

„Ja, sicher“, bestätigte der Schwarzhaarige, dem jedoch noch etwas einfiel. „Ich habe allerdings noch eine Frage, bevor wir anfangen.“

Der Schulleiter nickte, um Harry zu deuten fortzufahren.

Harry setzte sich und versuchte nun nicht allzu verärgert zu klingen: „Professor McGonagall hat mir gesagt, dass ich in den Weihnachtsferien zu den Dursleys zurück soll. Aber sollte das nicht meine Entscheidung sein? Warum darf ich nicht hier bleiben?“

„Nun, Harry“, begann der Direktor langsam, „Du weißt, dass auf dem Haus deiner Verwandten ein Schutzzauber liegt, der verhindert, dass ein Feind dieses Haus betreten kann. Da Voldemort nun so stark geworden ist, ist es sicherer für dich...“

„Aber Hogwarts ist doch auch sicher“, fiel Harry dem Direktor aufgeregt ins Wort.

„Lass mich ausreden, Harry“, erhob Dumbledore die Hand und sah den Gryffindor durchdringend an, woraufhin sich dieser zurückhielt. „Es ist dort sicherer für dich, weil Voldemort zur Zeit Wege sucht ins Schloss zu gelangen und es ihm früher oder später wohl auch gelingen wird. Hogwarts ist leider nicht mehr so sicher, wie die letzten Schuljahre.“

Harry zog die Stirn kraus. Irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass sich der Schutz verschlechtert haben soll. Die Schutzzauber waren immer noch die selben, die wurden doch nicht schwächer.

„Ich weiß, dass das keine schöne Nachricht für dich ist“, beteuerte Dumbledore, „aber leider ist das zur Zeit der bestmögliche Weg, um dich zu beschützen.“

'Und wenn ich gar nicht beschützt werden will?', wollte der Gryffindor rufen, aber er wusste, dass das jetzt nicht angebracht war. Und ein effektives Gegenargument wollte ihm auch nicht einfallen.

„Ich hoffe das lenkt dich jetzt nicht zu sehr ab, denn wir sollten langsam mit dem Unterricht beginnen“, wechselte Dumbledore das Thema.

Zögernd und auch etwas geknickt, nickte der Schwarzhaarige.

Dumbledore lächelte wieder und begann zu erklären: „In diesem Unterricht möchte ich dir Informationen geben, die entscheidend im Kampf gegen Voldemort sind. Alles, was ich mit Sicherheit weiß, habe ich dir bereits im letzten Schuljahr erzählt. Das, worüber wir uns in diesem Unterricht unterhalten werden, sind reine Vermutungen, die ich aufgestellt habe.“

Das machte den Gryffindor nun neugierig.

„Und diese Informationen helfen mir zu überleben?“

„Das hoffe ich doch“, lächelte der Direktor und stand auf, um sein Denkarium zu holen.

Etwas misstrauisch beobachtete Harry die blau-silbern-schimmernde Flüssigkeit, die sich darin befand. Von Erinnerungen hatte er eigentlich genug.

„Beunruhigt dich das?“, fiel dem Direktor auf. „Kein Sorge, Harry. Dieses Mal gehen wir zusammen hinein. Und vor allem hast du diesmal eine Erlaubnis.“

Dumbeldore zwinkerte Harry zu und füllte dann eine Erinnerung in das Denkarium...

 

„Und was genau soll dir diese Information nun bringen?“ fragte Ron seinen besten Freund beim Frühstück, während er seine Cornflakes löffelte.

„Je mehr Hintergrundwissen man hat, umso besser“, schaltete sich Hermine ein. „Wenn Voldemort unter solchen Umständen zur Welt gekommen ist, ist es kein Wunder, dass er so grausam geworden ist.“

„Verteidigst du ihn etwa gerade?“, hakte Harry verdutzt nach.

Hermine winkte hektisch ab: „Nein, natürlich nicht. Aber wir kennen jetzt die Ursache für seinen Hass gegen Muggel. Sein Vater hat ihn nie gewollt und seine Mutter alleine gelassen. Aber ich finde so einfach ist das nicht zu betrachten. Immerhin hat Merope ihn gezwungen sie zu lieben.“

„Vergiss nicht, dass er der Erbe Slytherins ist“, ergänzte Ron Hermines Argumente. „Er wäre kein Slytherin, wenn er Muggel nicht hassen würde.“

Hermine wollte protestierend etwas erwidern, doch dann blickte die junge Hexe verwundert an Harry vorbei.

„Harry, sieh mal.“

Der Gryffindor drehte sich um, um zu sehen, was Hermine meinte und entdeckte dann eine kleine Gestalt zwischen einer Gruppe Sechstklässler, die sich erstaunt nach der Person umsahen, die sich durch ihre Mitte drängelte. Die Person hatte nun auch Harry gesehen, und steuerte auf ihn zu.

„Luca, was machst du denn hier?“, fragte der Gryffindor erstaunt nach.

„Ich darf ab heute im Schloss rumlaufen“, erklärte Luca knapp und sprach dann wesentlich leiser weiter, „Ich wollte dich um was bitten. Darf ich mir deinen Tarnumhang ausleihen?“

„Wofür brauchst du den denn?“, runzelte Harry verwundert die Stirn.

„Das erleichtert es mir, meine Mission zu erfüllen“, tat Luca geheimnisvoll und mit geschwollener Brust.

Harry dachte weiter nach. Mission?

„Du weißt schon...“, drängte der Jüngere nun etwas ungeduldig, „mein Auftrag zur Rettung der Gryffindors...“

Nun sahen auch Hermine und Ron den Schwarzhaarigen fragend an.

„Oh, ja... richtig“, ging Harry endlich ein Licht auf.

Ron und Hermine verlangten noch immer stumm nach einer Erklärung, was Harry jedoch ignorierte.

„Und du passt gut darauf auf?“, fragte er den Jungen. „Dieser Umhang ist einzigartig und niemand darf ihn zu fassen kriegen. Wirklich niemand.“

„Ja, ich passe auf“, antwortete Luca schnell und bekam leuchtende Augen. „Also gibst du ihn mir?“

Verstohlen blickte Harry sich um und suchte auch den Lehrertisch ab. Keine Levin, kein Snape und seine Klassenkameraden beachteten ihn nicht. Schnell zog er seinen Tarnumhang unter seinem Pulli hervor.

Unauffällig schob er ihn Luca zu und flüsterte: „Pass auf dich auf.“

Der Kleinere nickte, ließ den Umhang ebenso unauffällig verschwinden und hüpfte dann fröhlich aus der Halle. Harry wandte sich wieder seinem Essen zu, doch dann sah er die Blicke seiner Freunde.

„Er will Snape ein wenig auf die Palme bringen“, erklärte der Schwarzhaarige knapp. „Mit Freds und Georges Scherzartikeln.“

„Sicher, dass das eine gute Idee ist?“, zweifelte Hermine stark an diesem Plan.

„Die Idee ist super!“, reagierte Ron begeistert. „Aber er muss wirklich aufpassen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn Snape ihn erwischt.“

Ein Schauer überzog den Rotschopf.

„Nicht nur das“, begann Hermine ihren Bedenken Luft zu machen. „Snape weiß von deinem Tarnumhang. Selbst wenn er Luca nicht erwischt, wird er dann denken, dass du ihm diese Streiche spielst.“

„Es können sicherlich genug Mitschüler und Lehrer bestätigen, dass ich nicht einmal in der Nähe seines Büros war“, blieb Harry gelassen und aß weiter.

 

„Potter! Auf ein Wort!“, begrüßte Snape die Klasse, kaum das er an der Tür seines Klassenraumes angekommen war.

Alle Schüler wandten sich zu Harry um und fragten sich, was er angestellt hatte. Harry sah kurz unsicher zu seinen Freunden, wobei Ron die Schultern zuckte und Hermine ihren Ich-habs-dir-doch-gesagt-Blick aufsetzte. Langsam erhob sich Harry von seinem Platz und ging an Snape vorbei nach draußen. Mit einiger Heftigkeit schlug Snape die Tür zu und drängte Harry, sich ein wenig weiter von der Tür wegzubewegen. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er sehr schlechte Laune hatte.

„Mag sein, dass ich noch keine Beweise habe, aber ich weiß, dass Sie dafür verantwortlich sind“, keifte Snape seinen Schüler an.

„Was? Wovon reden Sie?“, versuchte Harry sein gesamtes Schauspieltalent einzusetzen.

„Tun Sie nicht so blöd, Potter“, funkelte der Tränkemeister Harry weiterhin wütend an. „Ich rate Ihnen, diese Scherze zu lassen, bevor ich die Chance bekomme, Sie von der Schule zu schmeißen!“

„Was für Scherze meinen Sie?“, verteidigte sich der Gryffindor weiterhin unschuldig tuend. „Ich habe gar nichts gemacht.“

Snape setzte an wieder loszukeifen, doch da war ein Geräusch hinter ihm zu hören. Beide drehten sich um und sahen, wie eine gelb-rote Kugel von unsichtbarer Hand auf den Boden geprellt wurde wie ein Handball. Harry huschte ein kleines Grinsen übers Gesicht, während Snape noch zu verdattert war, um zu reagieren. Da flog die Kugel auf einmal auf sie beide zu, so dass sie sich reflexartig duckten. Im Flug verwandelte sich die Kugel in eine Art Feuerwerkskörper mit Flügeln und gab einen tierischen Lärm von sich. Als es über die Köpfe der beiden Schwarzhaarigen hinweggeflogen war, drehte es um und sauste wieder auf Snapes Kopf zu. Dieser duckte sich erneut und verteidigte sich dann mit seinem Zauberstab. Harry blieb weiterhin geduckt, um weder den Knaller, noch einen Zauber abzubekommen und beobachtete, wie Snape sich abmühte dieses Ding zu treffen. Mit seinem dritten Zauber traf er nun den Feuerwerkskörper, welcher augenblicklich zerplatzte. Noch immer geschockt standen Harry und Snape im nun wieder leisen Flur. Aus der Klasse war Lärm zu hören, was wohl bedeutete, dass die Schüler den Krach auch gehört hatten, sich jedoch nicht trauten nachzusehen. Plötzlich hastete Snape zu der Stelle, wo der Scherzartikel ursprünglich her kam und schien nach der unsichtbaren Person zu suchen. Als er um die Ecke sah, grinste Harry wieder. Luca war sicherlich schon über alle Berge. Snape kam zurück und starrte Harry grimmig an, welcher sofort das Lächeln wieder verschwinden ließ und versuchte irritiert zu gucken.

„Wer hat Ihnen geholfen?“, ging der Tränkemeister auf Harry zu.

„Geholfen? Ich habe nichts damit zu tun“, verteidigte sich der Gryffindor lautstark. „Sie haben es doch gerade selbst gesehen: Ich war das nicht.“

„Sie haben jemandem Ihren Tarnumhang gegeben!“, keifte Snape seinen Schüler nun sichtlich wütend an. Drohend ging er ganz dicht an Harry heran.

„Ich warne Sie, Potter“, sprach er mit eisiger Stimme und zu Schlitzen geformte Augen. „Ich werde einen Beweis finden, dass Sie dafür verantwortlich sind und dann werden Sie sich wünschen, nie geboren worden zu sein.“

„Wäre ich nicht geboren, würde meine Mutter noch leben, was?“, rutschte es Harry heraus, worüber er selbst erschrak.

Wie kam er auf solche Gedanken? Vor allem in so einem denkbar schlechten Moment? Dennoch warf dieser Gedanke den Gryffindor völlig aus der Bahn. Auch Snape zeigte sofort eine Reaktion auf Harrys Worte. Seine Pupillen zogen sich zusammen und er vergaß völlig, wütend zu schauen. Vollkommen erstarrt sah er seinen Schüler an und schien sogar das Atmen vergessen zu haben.

„Das ist eine Betrachtungsweise, Potter“, gab Snape sehr leise von sich.

Harry sah seinen Lehrer verwundert an. Er hatte ihm nicht zugestimmt? Er schrie ihn jetzt nicht an, so wie er es verdient hätte? Er warf ihm nicht vor, ihm seine beste Freundin genommen zu haben? Warum war er so ruhig?! Dennoch konnte Harry sehen, dass Snape litt. Das kannte er bisher nur aus seinen Erinnerungen, die er unfreiwillig gesehen hatte. Nie hätte er gedacht, das selbst einmal zu erleben. Was sollte er jetzt tun?

Während Harry sich nicht rührte, steckte Snape seinen Zauberstab wieder ein und fing sich langsam wieder.

„Dennoch ist deine Aussage nicht komplett falsch“, krächzte der Tränkelehrer und drehte sich dann um, um zum Klassenraum zu gehen.

Das versetzte dem Gryffindor nun doch einen Stich, obwohl er gerade eben noch darum gebettelt hatte, die Schuld zugewiesen zu bekommen. Er sah seinem Professor hinterher.

„Professor...“, wollte Harry Snape aufhalten.

Angesprochener blieb stehen und drehte sich zum anderen um. Keinerlei Emotionen waren ihm noch abzulesen.

„Es ist Unterricht, Potter“, sagte der Tränkemeister kühl, als sein Gegenüber das Schweigen nicht noch einmal brach und deutete ihm an, in die Klasse zu gehen.

Trocken schluckend setzte sich der Grünäugige in Bewegung und ging an seinem Professor vorbei in die Klasse. Dort starrten ihm seine Klassenkameraden neugierig entgegen, doch er ignorierte sie und setzte sich stumm neben Ron. Auch Snape sagte keinen Ton und betrat nach seinem Schüler den Raum, um dann zum Lehrerpult zu gehen. Im Raum herrschte Grabesstille, bis Snape erst nach mehreren Minuten die Anweisung gab, den Trank von Seite 378 zu brauen. Nur langsam löste sich die Spannung der Schüler und mit lautem Stühlerücken erhoben sie sich, um Zutaten zu holen. Harry braucht etwas länger und war noch immer damit beschäftigt, in sein aufgeschlagenes Buch zu starren.

„Was hat er gesagt, Harry?“, fragte Ron zögerlich nach.

„Alles in Ordnung, Harry?“, schloss sich auch Hermine Rons besorgtem Blick an.

Der Schwarzhaarige sah seine Freunde lange an, ehe er wieder auf die Zutatenliste blickte.

„Nein.“

 

„Severus, auch du solltest dich an die Regelung halten anzuklopfen“, kommentierte Syndia das hereinschneien ihres Bruders in ihr Büro, ohne von den Arbeiten aufzuschauen.

„Weißt du eigentlich, was genau dein Sohn treibt, wenn er durch das Schloss spaziert?“, schritt der Tränkemeister energisch auf den Schreibtisch zu.

„Ich nehme an er... spielt?“, überlegte die Hexe unschuldig aufschauend.

„Der Junge ist 10 und nicht 6“, grummelte Severus und stützte sich auf der Tischplatte ab.

„Ich bin noch neu im Lehrerberuf, ich weiß nicht genau, wie reif die Jugend von heute ist“, verteidigte sich Syndia weiterhin gelassen und schrieb weiter.

„Dein Sohn hat es sich zum Hobby gemacht mich mit Scherzartikeln zu terrorisieren.“

Syndia sah zu ihrem Bruder auf und eine kurze Stille trat ein.

Mit ihrer Schreibfeder spielend überlegte sie: „Alsooo... spielt er doch?“

„Syndia!“

„Was?“

Knurrend ließ sich Severus in einen Sessel sinken. „Du heißt das gut?? Bin ich dir etwa nicht wichtig?“

„Doch natürlich, aber...“, Syndia lehnte sich zurück, legte die Feder an ihre Lippe und musterte Severus nun mit einem leichten Grinsen, „ich frage mich nur, warum du zu mir kommst und Petze spielst, statt dich wie ein Erwachsener zu benehmen und ihm zu sagen, dass er das lassen soll.“

„Ich kriege diesen Bengel einfach nicht zu fassen“, klagte Severus weiter und strich sich durch die Haare. „Er muss sich Potters Tarnumhang ausgeliehen haben. Die beiden stecken unter einer Decke. Potter hat ihm den Floh ins Ohr gesetzt, sich für ihn an mir zu rächen.“

„Moment, Moment“, erhob Syndia die Hand, um ihren Bruder zu unterbrechen. „Heißt das du weißt nicht einmal, ob es wirklich Luca ist?“

„Kein Schüler außer Potter würde so etwas jemals wagen und Potter selbst scheint es nicht zu sein. Also muss er Luca beauftragt haben. Merlin sei Dank ist Potter in den Ferien weg, dann beruhigt sich das ganze vielleicht wieder.“

„Beauftragt?“, grinste Syndia nun wieder. „Beauftragt 'Rache' zu üben? Weißt du eigentlich wie du dich anhörst?“

„Syndia, wieso begreifst du nicht, dass mir das ernst ist?“, verlor Severus nun langsam die Geduld.

Er konnte es nicht leiden, wenn man sich über ihn lustig machte.

„Gut, ich werde Luca sagen, dass er nicht zu hart zu dir sein soll“, erwiderte die Hexe seufzend.

„Nein, du sollst ihn mir komplett vom Hals halten“, regte sich der Tränkemeister weiterhin auf.

Wie konnte seine eigene Schwester nur so herzlos sein?

„Severus, er ist ein Kind. Noch dazu dein Neffe. Ich möchte ihn gar nicht ganz von dir fernhalten. Ehrlich gesagt gefällt es mir, dass er sich sogar auf dich einlässt.“

Severus wollte protestieren, doch Syndia fuhr schnell fort.

„Natürlich werde ich ihn in seinem Eifer bremsen, respektlos soll er schließlich nicht werden. Dennoch denke ich, ist das nur ein Zeichen dafür, dass Luca sich hier wohlfühlt. Ich hatte die Befürchtung, dass ihn dieser fremde Ort mit den fremden Menschen verschrecken würde, aber das scheint nicht der Fall zu sein. Und ich bedaure es ein wenig Harry nach Hause zu schicken. Er versteht sich am besten mit Luca.“

„Das beweist doch nur, dass ich Recht habe. Du kannst ihn trotzdem nicht machen lassen, was er will! Verzieh die Göre nicht.“

„Mache ich nicht“, sprach Syndia weiterhin beschwichtigend. „Ich regle das, mach dir keine Gedanken.“

Grummelnd erhob sich der Slytherin und wollte das Büro verlassen, doch seine Schwester hielt ihn nochmal auf.

„Hat Harry die Ausrede von Dumbledore angenommen?“

„Soweit ich weiß ja, auch wenn er nicht begeistert war.“

„Kann ich verstehen“, seufzte die Hexe. „Aber uns bleibt leider nichts anderes übrig. Je weiter er vom Kelch entfernt ist, desto besser.“

„Und je weiter von Luca auch“, grummelte Severus leise vor sich hin.

Lächelnd erwiderte Syndia: „Ich sagte doch, ich kümmere mich darum.“

„Hoffentlich“, knurrte der Tränkemeister und verließ das Büro.

So ganz glaubte er noch nicht daran, dass Syndia wirklich etwas unternehmen würde.

 

In der letzten Woche vor den Ferien ging viel Getuschel durch die Schülermengen. Insbesondere drehten sie sich um Luca, da die meisten erst jetzt seine Anwesenheit bemerkt hatten. Und ein weiteres Highlight war der unbekannte Held, der Snape einen Streich nach dem anderen spielte. Zwar jagten ihm keine Feuerwerkskörper mehr hinterher, aber es kam des öfteren vor, dass sich seine Schreibfeder verselbstständigte und sein Zauberstab vertauscht wurde. Einmal bekam er sogar extremes Nasenbluten mitten in der Großen Halle. Wo Snape am Anfang noch mit Wutausbrüchen reagierte, ignorierte er die meisten Streiche jedoch inzwischen, was alle sonderbar fanden. Snape schien eigentlich nicht der Typ dafür zu sein, sich etwas gefallen zu lassen. Das sorgte jedoch auch dafür, dass das Interesse der Schüler schneller abnahm. Dennoch hatten sie alle (bis auf die Slytherins) großen Respekt und Ehrfurcht vor dem Unbekannten, der das Unmögliche gewagt hatte. Niemand schien auf die Idee zu kommen, dass die Streiche mit dem neuen Jungen zusammenhängen könnten und so machten sich Harry, Ron und Hermine einen Spaß daraus, sich den wilden Spekulationen ihrer Mitschüler anzuschließen und sogar Neville mit unter die Verdächtigen zu schieben.

„Überlegt doch mal“, argumentierte Ron dann eifrig, während Harry sich sein Lachen verkniff, „Neville muss unter Snape am meisten leiden. Er hätte den größten Ansporn für so etwas.“

Langsam aber sicher näherten sich jedoch die Ferien und Harrys Laune sank von Stunde zu Stunde. Am letzten Abend vor der Abreise saß er zusammen mit Ron und Hermine im Gemeinschaftsraum am Kamin und aß Kekse, die Ron aus der Küche besorgt hatte.

„Ihr müsst mir wenigstens was zu Essen schicken. Für alle Fälle“, murmelte der Schwarzhaarige vor sich hin.

„Keine Sorge, Mum wird so ein schlechtes Gewissen haben, dass sie dich mit Essen überhäufen wird“, entgegnete Ron kauend.

„Und ich werde dafür sorgen, dass du dich nicht nur von Zucker ernährst“, ergänzte Hermine. „Und wir schreiben dir natürlich ganz viel. Jeden Tag wenn du willst.“

Harry musste matt lächeln. Es war rührend wie sehr sich seine Freunde um ihn kümmerten.

„Passt auf euch auf“, sagte der Grünäugige dann ernst geworden.

„Du auch auf dich“, erwiderte Hermine ebenso ernst. „Ich weiß, das wird dir sicher nicht gefallen, aber entferne dich nicht zu weit vom Haus.“

„Ja, ich weiß“, seufzte Harry mürrisch.

Er war sich jedoch bewusst, dass Hermine wohl oder übel Recht hatte. Jeden Tag verschwanden immer mehr Menschen. Voldemort war unglaublich mächtig geworden.

Am nächsten Morgen war Hermine wegen Lavender nicht gut auf Ron zu sprechen. Während des Frühstücks ignorierte sie den Weasley komplett und im Zug versteckte sie sich hinter einem dicken Buch. So verging die Heimreise sehr still und deprimierend. Am Bahnhof angekommen, besserte sich Harrys Laune nicht im geringsten, als er seinen grimmig dreinblickenden Onkel in der Menge entdeckte. Seine Freunde verabschiedeten sich noch mit einem schlechten Gewissen von ihm, ehe Harry sich in Bewegung setzte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Salatgurke
2016-05-17T13:32:50+00:00 17.05.2016 15:32
Definiere es geht weiter... XD
Das war jawohl nur minimal.
Wie viele Kapitel hast du geplant? 1000?! XD
Finde es lustig wie Luca Snape fertig macht ^.^
Wie Snape sich aufregt... Einfach zum schießen :D
Freue mich schon auf Do!
Antwort von:  -wolfsmoon-
17.05.2016 22:42
Ich dachte mir, wenn schon jemand im Schloss ist, dem Snape nichts anhaben kann, dann muss man das auch ausnutzen :D
Alsooo diese Story hier hat 79 Kapitel. Und dann sind noch zwei Fortsetzungen geplant :D Von denen kann ich aber noch überhaupt nicht einschätzen, wie lang die werden würden. Aber defintiv kürzer :D
Antwort von:  Salatgurke
18.05.2016 12:32
Da habe ich ja Beschäftigung die nächsten Wochen XD
Freue mich schon ;)


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