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The decisions we make

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer: I do not own Naruto. All rights belong to Masashi Kishimoto! Komplett anzeigen

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conversations

Sakura sprang von Ast zu Ast. Zurück nach Konoha. In ihre gewohnte Umgebung, wo sie frei von Uchiha Itachi war. Was hatte sie sich nur dabei gedacht ihn wiedersehen zu wollen? Dieser Mann war ein Nukenin, ein Feind ihres Dorfes. Und sie lief ihm geradewegs in die Arme. Sie hatte sogar seinen Arm geheilt. Warum? Instinkt? Die junge Frau konnte einfach nicht dabei zusehen, wie jemand litt, wenn sie es verhindern oder zumindest lindern konnte. Ihre Gutmütigkeit kam ihr öfter mal in die Quere, wenn sie sie doch eigentlich nicht gebrauchen konnte.

Besonders in dieser außergewöhnlichen Situation durfte sie sich nicht von ihren Gefühlen leiten lassen. Die junge Frau wusste, dass Itachi ein Feind ihres Dorfes war, und doch begehrte sie seine Anwesenheit. Dieses Gefühl der Zufriedenheit, das sie verspürte, wenn er in ihrer Nähe war. Und diese Wärme, die seine Berührung ausgestrahlt hatte, als er sie dazu gebracht hatte ihn anzusehen. Man sollte meinen, dass ein Nukenin nicht warm war, sondern gänzlich kalt. Persönlichkeit: kalt. Handeln: kalt und erbarmungslos. Ausstrahlung: kalt. Körper: kalt. Doch Uchiha Itachi war warm, und wenn er sie von sich aus berührte, verspürte sie das unbändige Verlangen, dass er niemals mehr damit aufhören sollte.

Die schöne Kunoichi machte sich keine Illusionen. Sie wusste, dass er sie gezielt mit seinen Händen ausschalten konnte. Aber die Sanftheit, die seine Berührung vorhin innehatte, ließ sie auf mehr hoffen, ließ sie mehr erwarten. Und genau das war der Moment, in dem ihr klar geworden war, dass sie weg musste. Sich von ihm fernhalten musste. Dieser Interessenkonflikt plagte ihren Geist, seitdem sie ihn am Fluss getroffen hatte. Seitdem waren drei Tage vergangen, und jeden Tag hatte sie Uchiha Itachi gesehen. Mit ihm gesprochen. Und ihn schlussendlich sogar geheilt. Kuso!

In einiger Entfernung konnte sie schon die Tore Konohas erkennen. Als sie endlich näher kam, konnte sie zwei Personen am Eingang erkennen. Zwei Männer. Sie sprang von einem nahegelegenen Baum und schlenderte zu ihnen hinüber.

»Aa, Sakura-chan. Ohayo«, rief der Jüngere der beiden aus und winkte ihr auffällig zu.

Auf ihrer Stirn bildete sich eine Runzel. »Naruto, Jiraiya, warum seid ihr so früh schon hier?«

»Ne Sakura-chan, kommst du auch mit auf die Mission?«, fragte ihr blonder Freund neugierig und sah sie erwartungsvoll an.

»Iie, Naruto. Sakura wird uns nicht begleiten.« Jiraiya hatte mit dieser Aussage unweigerlich seine Frage beantwortet und sah nun zu der jungen Rosahaarigen hinüber.

»Du solltest vielleicht mit Tsunade darüber sprechen«, riet er der Jüngeren.

»Eee~? Aber Sakura-chan, warum bist du dann sonst hier?«, stellte Naruto gleich die nächste Frage. »Du siehst aufgewühlt aus.«

Sie hatte noch immer nicht Jiraiyas Worte verdaut, weswegen sie an ihn gewandt fragte: »Sag Jiraiya, geht ihr nach Otogakure?«

»Hai«, sagte er ruhig mit einem bekräftigenden Kopfnicken, »Wir warten nur noch auf Kakashi.« Ihre Hände ballten sich ob dieser Auskunft fast schlagartig zu Fäusten und auf ihrem Gesicht bildete sich eine Zornesfalte, die immer dann entstand, wenn sie wütend die Augenbrauen zusammenzog. Also gingen sie. Ohne ihre Teamkollegin. War sie denn noch immer nicht gut genug für sie? Ihr Blick richtete sich auf den Boden, während ihre Schultern anfingen zu beben. Nicht weil sie traurig war und weinen musste. Nein, im Moment spürte Sakura nur unbändigen Zorn in sich aufwallen. War sie in ihren Augen noch immer schwach? Vertraute man ihr so wenig, dass sie ihr nicht zutrauten mit Sasuke fertig zu werden?

 

Naruto machte einen Schritt auf seine beste Freundin zu und fragte vorsichtig: »Sakura-chan, geht’s dir nicht gut?«

Als er die Hand nach ihr ausstreckte, um sie ihr auf die Schulter zu legen, hielt Jiraiya ihn davon ab. »Nicht, Naruto. Sie steht kurz vor einem Wutausbruch.« Er erkannte die Anzeichen nur zu gut. Tsunade und ihre Schülerin waren sich in diesen Dingen so ähnlich wie Mutter und Tochter. Nur eines konnte nun noch helfen. Man musste den Grund ihrer Wut herausfinden und sie darin bestärken, dass sie nichts falsch gemacht hatte. Er hatte auch schon so eine Ahnung, warum sie nun kurz davor stand, jeden in ihrer Nähe niederzuschlagen. Ihm war es schon öfter aufgefallen, besonders nach Sasukes Verrat. Sie hatte trainiert und trainiert. Tsunade musste ihr sogar einige Male den Riegel vorschieben, damit Sakura sich auch mal erholen konnte. Ihr Körper konnte manchmal gar nicht mit ihrem Willen Schritt halten. Erholungspausen waren genau so wichtig wie das Training selbst. Der Körper musste auch einfach mal abschalten können. Aber Sakura war so versessen darauf gewesen stärker zu werden und ihren Teamkollegen ebenbürtig zu sein, dass sie diese Regel außer Acht gelassen hatte. Sie hatte einfach Angst allein gelassen zu werden, und forderte deswegen zu viel von ihrem Körper und Geist.

»Sakura, du bist alles andere als schwach«, versuchte er deshalb ihre Bedenken zu zerstreuen. Sie sah langsam zu ihm auf und starrte ihn noch immer wütend an. »Glaub mir. Dass du nicht auf diese Mission gehst, hat rein gar nichts mit deinen Fähigkeiten als Kunoichi zu tun.«

»Weshalb dann? Warum werde ich ausgeschlossen? Ich bin genauso Mitglied von Team 7 gewesen wie Kakashi-sensei und Naruto. Warum werde ich zurückgelassen?«, fauchte sie ungehalten.

Eine Hand legte sich auf ihre zierliche Schulter und übte leichten Druck aus. »Jiraiya hat recht. Sakura, deine Fähigkeiten werden hiermit keinesfalls angezweifelt. Es war die Entscheidung der Godaime. Und vielleicht solltest du mit ihr darüber sprechen.« Nur Kakashi konnte es wagen in dieser Situation Sakura zu berühren. Ihr ehemaliger Sensei schien sie immer beschwichtigen zu können. So wie Tsunade und die junge Rosahaarige die Ähnlichkeiten von Mutter und Tochter aufwiesen, so hatte Kakashi eine ähnliche Vaterrolle gegenüber Sakura eingenommen.

 

Er spürte, wie Sakuras Angespanntheit langsam von ihr wich. Seine große, teils behandschuhte Hand lastete trotz dessen weiterhin auf ihrer Schulter.

»Du bist zu spät, Kakashi-sensei«, wisperte sie nach einigen Augenblicken und sah über ihre Schulter zu dem Kopier-Ninja.

Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, welches unter der Maske steckte. Kleine Lachfältchen bildeten sich an dem Augenwinkel, welcher nicht von seinem Hitai Ate verdeckt wurde.

»Gomen. Ich musste noch einer alten Dame zum Laden helfen«, erklärte er ausweichend und lachte nervös auf.

»Uso!«, lächelte Sakura nun sanft, während Naruto anklagend mit dem Finger auf ihn zeigte.

 

So schnell wie ihre Wut gekommen war, war sie auch schon wieder verraucht. Das war schon immer so gewesen und würde sich vermutlich auch nicht mehr ändern.

»Wir sollten langsam los«, unterbrach Jiraiya nun die Stille mit seinem tiefen Bass. Er und Naruto näherten sich Kakashi und Sakura gemächlich, während ihr ehemaliger Sensei seine Hand von ihrer Schulter nahm und sich umwandte.

Als Naruto bei ihr angekommen war, verkündete er großspurig, wie es nun einmal seine Art war: »Du wirst schon sehen, Sakura-chan, diesmal holen wir Sasuke zurück, dattebayo.«

»Ganbatte ne, Naruto«, erwiderte sie lächelnd. Es war jedoch kein freudiges Strahlen, so wie sonst auch. Diesmal hatte es einen wehmütigen Zug. Die junge Kunoichi wollte nicht, dass ihrem langjährigen Freund etwas passierte. Wenn sie sich zwischen Naruto und Sasuke entscheiden müsste, wusste sie, dass Naruto ihre Wahl wäre. Auch, wenn sie der Verlust des Anderen schmerzen würde, war Naruto ihr Lichtblick.

»Wir sehen uns bald, Sakura-chan.« Mit dieser Aussage gesellte sich der energiegeladene Blondschopf zu Jiraiya und sie gingen schon einmal voraus.

Nun drehte sich Sakura zu dem Grauhaarigen und hielt ihn zurück, als er sich mit einem Lächeln von ihr abwenden wollte. »Eines solltest du noch wissen, Kakashi-sensei.« Eine bedeutungsschwangere Pause entstand zwischen Schülerin und Sensei, bis Sakura wieder das Wort ergriff: »Itachi sagte, dass Sasuke nicht mehr der sei, den wir einst kannten.« Ihr Blick wanderte gen Boden. Sie suchte nach den richtigen Worten, um ihre Gefühle zum Ausdruck bringen zu können. »Wenn es also zum Kampf kommt«, begann sie zögerlich, haderte dann aber mit sich selbst, »und Sasuke eine ernsthafte Gefahr für Naruto – und euch selbstverständlich – darstellt«, ihr Blick hob sich wieder und strahlte nichts als Entschlossenheit aus, »dann rette Naruto.«

 

Wenig überrascht diese Worte von Sakura zu hören, blickte Kakashi sie ernst an. Er fand ihre Gefühle auch alles andere als beunruhigend oder unverständlich, hatte Sasuke doch sie am meisten damit getroffen, als er das Dorf verließ. Von all seinen drei Schützlingen konnte er Sakura am besten verstehen und nachvollziehen, wie er in den verschiedensten Situationen mit ihr umzugehen hatte.

Was dem Grauhaarigen allerdings Sorgen bereitete, war die sehr persönliche Anrede, die sie für den schwarzhaarigen, älteren Nukenin benutzt hatte. Itachi. Kakashi wusste nicht genau, was auf ihrer letzten Mission vorgefallen war, aber er bezweifelte, dass die hübsche Kunoichi, die nun vor ihm stand, und der Uchiha sich so nahe gekommen waren, dass sie sich nicht einmal mehr um eine höfliche Anrede bemühten. Er kannte Uchiha Itachi, und auch, wenn er kein Shinobi dieses Dorfes mehr war, war er äußerst höflich. Ruhig und höflich. Es machte sein Wesen aus. Sie konnten sich auf der Mission nicht so weit angenähert haben und selbst wenn, grenzte es an Hochverrat, sollte sie ihn in irgendeiner Weise beschützen oder auch nur unerlaubt aufsuchen.

»Du sagtest, Itachi hätte das gesagt. Wann, Sakura?«, fragte er ruhig nach und sah sie durchdringend an, musterte sie.

 

Ihre Augenbrauen wanderten verwundert nach oben. Wusste Kakashi-sensei es etwa nicht? »Er war gestern bei mir und hat mir von Orochimaru und Sasuke berichtet. Dieser feindliche Shinobi, den Neji, Shikamaru und ich nach Konoha bringen sollten, hat es ihm scheinbar verraten.« Sie machte sich keine Sorgen, dass diese Information durchsickern könnte, immerhin war es Kakashi, dem sie es anvertraute. Er war ebenfalls wieder ein Mitglied der ANBU geworden, nachdem Naruto und sie selbst den Rang eines Jonin erreicht hatten. Normalerweise wurde er immer auf dem neuesten Stand gehalten und wusste über vieles, was im Inneren Konohas geschah, Bescheid.

»Jiraiya kann dich ja über alles aufklären. Er war dabei, als ich Tsunade-shishou Bericht erstattet habe«, setzte die junge Frau hintendran, als ihr ehemaliger Sensei nichts erwiderte, geschweige denn sich bewegte.

Erst nach einigen Augenblicken hatte Kakashi sich wieder soweit gefangen, dass er sagte: »Sakura, halt dich von Itachi fern. Wir wissen nicht, was er damit bezweckt, dir diese Information zu überlassen.«

»Wakatta, Kakashi-sensei. Und nun geh, bevor Naruto zurückkommt und dich eigenhändig mitschleppt. Und Kakashi-sensei, seid vorsichtig, und passt auf euch auf«, entgegnete sie mit einem kleinen Lächeln. Eigentlich war es kein richtiges Lächeln, nur ein kleines Anheben ihrer Mundwinkel, das ihre großen, traurig glänzenden Augen nicht erreichte.

Mit einem knappen Nicken wandte sich ihr ehemaliger Sensei zum Gehen, hob dann ein letztes Mal seine Hand zum Abschied und warf ihr ein »Ja ne« über die Schulter hinweg zu.

Erst als die drei Shinobi aus ihrem Blickfeld verschwanden, wandte sich auch Sakura zum Gehen. Sie musste zu der Godaime, um die Sache ein für alle Mal zu klären. Keinesfalls wollte die junge Frau öfter ausgeschlossen werden, wenn es um ihr ehemaliges Team ging. Absolut inakzeptabel.

 

* * *

 

Tsunade, Hokage der fünften Generation, war schon am frühen Morgen unterwegs. Sie wollte umgehend informiert werden, wenn Nara Shikamaru aufwachte. Neji hatte ihr zwar schon den groben Ablauf der Mission geschildert, allerdings hatte er nicht so wache Augen, was Sakura anging. Es fiel ihr schon seit längerer Zeit auf, dass der junge Hyuuga-Sprössling ein gewisses Interesse an ihrer ehemaligen Schülerin hegte. Sie konnte nicht darauf bauen, dass er nicht einige Dinge, die die Rosahaarige betrafen, außer Acht ließ oder von seinen Gefühlen geblendet wurde.

Shikamaru hatte allerdings einen sehr guten Draht zu Sakura. Tsunade nahm an, dass es daran lag, dass er so lange mit Ino in einem Team gewesen war. Die beiden jüngeren Frauen waren sich ähnlich, hatten Temperament.

Sie betrat gerade das Krankenhaus, als ihr auch schon eine Krankenschwester entgegengelaufen kam.

»Aa, Tsunade-sama. Sie sind bestimmt wegen Nara Shikamaru hier. Er liegt im Raum 302 und ruht sich noch ein wenig aus. Er ist noch immer ziemlich angeschlagen«, berichtete sie ihr, während sie bereits gemeinsam auf den genannten Raum zuschritten.

 

Shikamaru bemerkte das Eintreten zweier Personen und wandte sich umgehend der Tür zu, von der er bisher abgewandt dagelegen hatte. Sein Blick wanderte vom Fenster zur offenstehenden Tür und sah geradewegs der Godaime entgegen, die ihm ein kleines Lächeln schenkte.

»Schön, dich wieder bei Bewusstsein anzutreffen«, begrüßte sie ihn und trat näher an sein Bett heran. Seine Augen waren halb geschlossen und es fiel ihm zunehmend schwerer sie offenzuhalten, je mehr Zeit verging. Er war so müde, konnte aber keine Ruhe finden. Die Worte des Uchihas schwirrten noch immer in seinem Kopf herum.

»Du fragst dich sicher, was für ein Jutsu es mir ermöglicht Zeit und Raum zu kontrollieren. Der Name dieses Jutsus lautet Tsukuyomi. Kakashi sollte es möglich sein, dir zu erklären, was es damit auf sich hat. Schließlich war er vor ein paar Jahren selbst in diesem Jutsu gefangen.«

Diese ruhige, geschmeidige Stimme hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt, und die Worte würde er wohl nie wieder vergessen.

»Wie geht es dir heute, Shikamaru?«, fragte die hellhaarige Frau und sah nachdenklich drein.

Er blickte ihr etwas skeptisch entgegen, als sie ihm diese Frage stellte. Der Nara fühlte sich schlimmer als jemals zuvor. Nach keiner seiner Missionen war er so angeschlagen zurückgekehrt wie bei dieser. Und er mochte diesen bitteren Nachgeschmack überhaupt nicht, der sich bei diesem Gedanken auf seine Zunge legte. Ganz und gar nicht.

»Wie geht es Neji und Sakura? Was ist passiert?« Seine Stimme hörte sich rau an und hinten in seiner Kehle kratzte es, wenn er sie einsetzte.

Tsunade-sama schritt noch einige weitere Schritte auf ihn zu und hob schließlich das Glas Wasser an, welches auf dem kleinen Nachttisch stand, und reichte es dem Schwarzhaarigen. »Ihnen geht es soweit gut. Sie haben es sicher nach Konoha geschafft, allerdings ist eure Mission gescheitert.« Sie legte eine kurze Pause ein, fuhr dann aber fort: »Ich möchte von dir erfahren, was passiert ist, bis Uchiha Itachi dich in seinem Tsukuyomi gefangen genommen hat.«

Er sah sie verwundert an. »Hai.« Wieder entstand eine kurze Pause, in der der junge Mann einen Schluck Wasser trank, ehe Shikamaru wieder zu sprechen ansetzte: »Es verlief eigentlich alles normal, bis wir uns am zweiten Tag trennten, um effektiver nach dem Nukenin suchen zu können. Am Mittag kam dann der Befehl von Neji, dass wir uns an unserem Lager versammeln sollten, nachdem wir drei nichts Auffälliges gesichtet hatten.« Ein Stirnrunzeln stahl sich auf Shikamarus Gesichtszüge. »Nur Sakura kam etwas später. Sie war eigentlich diejenige, deren Position dem Lager am nächsten gelegen war. Neji begann sich bereits Sorgen zu machen, als sie zu uns traf.« Nun hatten sich seine Augenbrauen zusammengezogen, sodass eine kleine Falte zwischen ihnen entstand. »Auf Nejis Frage hin, warum sie so spät kam, wich sie nur mit der Begründung aus, dass sie am Fluss gewesen sei, um sich etwas abzukühlen.«

Bei seinem Tonfall wurde die Godaime hellhörig und fragte nachdrücklich: »Aber du glaubst ihr nicht?«

Er blickte sie eine kurze Weile lang stumm an, ehe die Worte »Zumindest war das nicht die ganze Wahrheit« seine Lippen verließen.

»Woher willst du das so genau wissen?«, fragte Tsunade-sama weiterhin hartnäckig nach.

»Sie hat es nicht abgestritten«, klärte Shikamaru sie daraufhin auf, »Als ich sie beschuldigte etwas zurückzuhalten, hat sie sich nicht gegen meine Anschuldigung gewehrt. Ich kenne Sakura zumindest so gut, dass ich sie in den unterschiedlichsten Situationen einschätzen kann. An diesem Tag war sie unkonzentriert und hing eher ihren eigenen Gedanken nach. Ich weiß nicht, ob es etwas damit zu tun hatte, dass unser Ziel aus Otogakure war, aber sie verhielt sich … anders.«

Die vollbusige Frau vor ihm seufzte einmal schwer und blickte dann nachdenklich aus dem Fenster. »Nun ja, wir wissen alle, dass sich Sakura verändert hat, seitdem Sasuke zu Orochimaru gegangen ist. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dieses Verhalten mit Sasuke zusammenhängt oder etwas Anderes impliziert.« Mit diesen Worten wandte sich die Godaime ihm wieder vollends zu, nickte aber nur als Anerkennung seines kurzen Berichts und als gleichzeitige Verabschiedung, und wandte sich dann zum Gehen.

 

Kurz bevor sie die Tür erreicht, wurde sie von dem jungen Nara allerdings noch einmal aufgehalten.

»Da ist noch etwas«, begann er seine Ausführungen, »Mir ist es erst jetzt so wirklich klargeworden, aber Sakura erkannte Uchiha Itachis Chakra-Signatur. Kurz bevor er uns in die Quere gekommen ist, hat sie Neji gesagt, er solle ruhig bleiben. Ich hab erst jetzt realisiert, dass sie damit die Rivalität der Uchiha und Hyuuga gemeint hat und nicht die allgemeine Gefahr anderer Shinobi.«

»Du meinst also, dass sie ihn schon einmal getroffen hat?«, fragte die hellhaarige Kunoichi mit versteinerter Miene.

Schikamaru nickte kurz, sagte dann aber: »Ich weiß, dass sie ihn schon einmal getroffen hat. Aber das war vor Jahren. Bei der Rettungsaktions des Kazekage. Wenn sie ihn allerdings schon einmal an dem Tag der Mission getroffen hätte, dann würde das ihre Nachdenklichkeit und die Warnung erklären. Sie machte nicht den Anschein, als überraschte sie das Auftreten des Uchihas. Sie war ganz ruhig und kontrolliert.«

»Sie ist Itachi nie selbst begegnet, bis zu diesem Tag natürlich. Es war nur ein Duplikat des Uchihas dem Kakashi, Naruto und Sakura gegenüberstanden. Chiyo hat ihn später als Shinobi ihres Dorfes erkannt«, korrigierte Tsunade-sama seine falschen Informationen.

Sie vernahm noch so etwas wie »Naruto, du Baka«, wandte sich dann aber schlussendlich selbst mit einem »Ruh dich noch ein wenig aus, Shikamaru« ab und verließ sein Zimmer.

 

* * *

 

Haruno Sakura betrat den Hokage-Turm und ging gemächlich ihrer Wege, bis sie zum Büro der Godaime kam und ohne anzuklopfen einfach eintrat. Sie war keinesfalls mehr wütend, aber sie wollte eine zufriedenstellende Antwort von Tsunade-shishou erhalten, weswegen sie es für besser erachtete, sie in Konoha gefangen zu halten. Die junge Frau hatte ein ebenso gutes Recht wie Naruto oder Kakashi nach Sasuke zu suchen. Natürlich hegte sie keine tiefgehenden Gefühle mehr für den jüngeren Uchiha, aber in diesem Moment ging es ihr einfach ums Prinzip.

Zudem hatte Tsunade-shishou ihr versprochen, sie auf dem Laufenden zu halten und Sakuras Meinung nach bedeutete dies, dass sie von dieser Mission erfahren sollte, bevor sie stattfand. Nicht während sich die drei Shinobi auf den Weg machten, sondern bevor sie sich auf den Weg machten.

 

Die große Tür der Godaime wurde aufgestoßen, und als sie aufblickte – einen Tadel auf den Lippen – erkannte sie die weichen Gesichtszüge ihrer ehemaligen Schülerin. Ihr Ausdruck strahlte Gleichgültigkeit aus, nur an ihren Augen konnte man erkennen, dass sie verärgert war. Das Licht der umliegenden Fenster traf auf Sakuras Erscheinung und ließ sie in sanftem Licht erstrahlen. Es war Sonnenaufgang. Früh am Morgen. Und beide Frauen starrten sich offensiv an als würden sie beide jederzeit anfangen zu streiten oder sogar einen Kampf anzetteln.

Die ältere der beiden jedoch seufzte nur einmal müde auf und bedeutete der Jüngeren mit einer Handbewegung sich zu setzen.

Nun saßen sie hier. Schweigend. Sich anstarrend. Und beide mit funkelnden Augen. Bis Tsunade anfing zu sprechen. »Warum hast du mir nichts von deiner Begegnung mit Uchiha Itachi am Tag der Mission gesagt?«



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Cosmoschoco1209
2019-04-04T08:57:14+00:00 04.04.2019 10:57
Schon wieder Itachi... Na der hat auch keine Hobbies, als permanent Sakura aufzulauern... Nicht das er noch zum Stalker wird. :)
Schön das du beschreibst, wie Sakura Neji und Shikamaru sieht, da weiß man mittlerweile auch, woher ihre Zuneigung her kommt. Denn früher hatten sie ja nicht soviel miteinander zutun.
Antwort von:  Victualia
25.04.2019 11:27
:D Eigentlich versuche ich immer ein wenig zu beschreiben, wie viel Zeit zwischen den jeweiligen Aufeinandertreffen der beiden vergangen ist, aber ja, er und sie können einfach nicht voneinander ablassen, weswegen sie sich so oft wie nur möglich wiedersehen. Irgendwie muss ich die Story ja auch aufbauen ;) :D
Wie gesagt, wie die ganzen Charaktere zueinander stehen, ist eigentlich ganz anders als im Manga/Anime. Besonders was die drei angeht. Aber ich habe halt noch etwas mit den Dreien vor, also ja ...
Von:  Inara
2017-02-13T21:18:17+00:00 13.02.2017 22:18
Was hat Ita für einen Narren an ihr gefressen. Vielleicht liegt es an ihrer Bindung zu seinem Bruder.
Antwort von:  Victualia
14.02.2017 01:08
Vielleicht anfangs, teilweise.
Aber im Laufe der Fanfiktion ist es nicht mehr nur die Faszination, die ihn antreibt, sie zu treffen, sondern etwas viel stärkeres ;)
Von:  jillianZ
2017-01-29T09:07:57+00:00 29.01.2017 10:07
Es wird immer spannender. Freu mich sehr aufs nächste Kapitel. Lg❤
Antwort von:  Victualia
29.01.2017 17:21
Und hoffentlich bleibt es auch weiterhin so spannend :D
Es dauert nicht mehr lange.
Liebe Grüße
Victualia
Von:  hydri
2017-01-28T22:24:50+00:00 28.01.2017 23:24
Es ist immernoch so toll und spannend wie im ersten Kapitel, weiter so*-*
Ich hoffe, das nächste Update kommt bald*~*
Antwort von:  Victualia
29.01.2017 17:20
Ich danke dir für deine lieben Worte *-*
Es freut mich natürlich, dass dir alles soweit zusagt.
Bestimmt ;)
Liebe Grüße
Victualia
Von:  Anitasan
2017-01-28T17:11:21+00:00 28.01.2017 18:11
Und zum dritten Mal traf sie auf Itachi.
Aber warum? Warum immer sie.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
Gruß Anitasan

Antwort von:  Victualia
29.01.2017 17:18
Sagen wir mal so: Es ist definitiv kein Zufall, dass Itachi nur immer aus Sakura trifft :D
Ich denke, das nächste Kapitel kommt heute noch online, frag mich allerdings nicht wann...
Und großen Dank für deine regelmäßigen Kommentare; ich freue mich wirklich jedes Mal von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Victualia


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