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Role the Dice

von

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Ottery St. Catchpole

Es war ein sonniger, warmer Julimorgen in einem abgelegenen Dörfchen Englands. Vögel zwitscherten in den Vorgärten der Siedlung. Der Postbote verteilte pfeifend seine Briefe und Bienen summten in den Blüten der Blumenbeete - nichts schien diese Idylle stören zu können – als plötzlich ein lauter Donnerschlag erklang und vier Personen wie aus dem Nichts in einem der Vorgärten erschienen.

Nun sollte man meinen der Krach der Apparation hätte die gesamte Nachbarschaft alarmiert, doch der Postbote fuhr unbeirrt an den Vieren vorbei, ohne sein fröhliches Pfeifen zu unterbrechen.

„So, da wären wir“, rief der stämmige Mann mit der Halbglatze und trat vom Rasen auf den kleinen Kiesweg, der zur Haustür führte. Einladend streckte er die Arme aus und strahlte seine Familie an. „Was sagt ihr?“

„Ähm… toll, Dad.“, antwortete seine Tochter und betrachtete das weiß getünchte Reihenhaus eingehend. Es sah einladend aus mit der kleinen Veranda und den sonnengelben Vorhängen hinter den Fenstern. Der Rasen im Vorgarten war gepflegt und zwischen den Blumenbeeten plätscherte ein kleiner Zierbrunnen, der als Vogeltränke diente. Es schien so normal…
 

„Lasst uns erst einmal das Innere erkundigen.“, schlug die Mutter vor, eine schlanke Mittdreißigerin, die ihren Arm um ihren jüngeren Sohn gelegt hatte. „Innen ist es weitaus größer und ich glaube, Fabius ist noch etwas mitgenommen von der langen Reise.“ In der Tat gähnte der 8-jährige Blondschopf zustimmend. „Hier ist gar kein Platz zum Spielen“, quengelte er und rieb sich die Augen.

„Hinter dem Haus ist noch ein großer Garten“, versprach der Vater. „Kommt rein!“

Neugierig folgten sie dem Familienoberhaupt. In den letzten Wochen waren all ihre Habseligkeiten bereits nach Europa gebracht worden und so strahlte das fremde Häuschen doch ein wohliges Gefühl von „Zu Hause“ aus.

„Ach, Greggory, es ist wunderbar geworden!“, lobte Ciara und schmiegte sich an ihren Ehemann. „Cassandra, Fabius, eure Zimmer sind im oberen Stockwerk.“

Das ließen sich die Beiden nicht zwei Mal sagen und flitzten die Treppe hinauf.
 

Gleich die erste Tür, die das 16-jährige Mädchen öffnete, war richtig. Sie stand in einem gemütlichem Raum mit Dachschräge, der in hellem, sanften Orange gestrichen war. Ihr Bett, ihr Schrank und Schreibtisch waren bereits ordentlich eingeräumt und hergerichtet. Überall standen Kerzen herum und verteilten einen lieblichen Duft.

Würde sie vor dem Fenster nicht die Reihenhäuser von Ottery St. Catchpole sehen, könnte sie glauben sie wäre noch immer in Australien.

„Sanny!!“, tönte die Stimme ihres Bruders über den Flur. „Das musst du dir ansehen!“

Gegenüber in Fabis blaugestrichenem Zimmer stand der Kleine freudestrahlend auf seinem Bett und deutete auf einen verzauberten Schnatz, der an die Wand gemalt war. „Schau, was er kann!“

Er berührte das Bild mit seinen Händen und der Schnatz flatterte die Wand entlang in die andere Zimmerecke. „Klasse!“, kommentierte Sanny.
 

Seit über 3 Monaten war dieser Umzug vorbereitet worden. Ihre Eltern entschieden sich zu ihren Wurzeln zurück zu kehren und von Australien nach England zu ziehen. Zwar freute Sanny sich darauf ihre Grandma Meghan wieder öfters sehen zu können, doch irgendwie fehlte ihr das Outback jetzt schon. Dort hatte man so viel Platz, Freiheit… hier in diesem biederen Reihenhäuschen fühlte sie sich fast eingesperrt. Doch natürlich wusste sie, was ihre Eltern dazu getrieben hatte und im Grunde unterstützte sie deren Entscheidung. Auch wenn sie nun ihr letztes Schuljahr in einer fremden Schule absolvieren musste, das nahm sie in Kauf.

„Cassandra, hilfst du mir mit dem Essen?“, rief Ciara von unten herauf.

„Komme, Mom!“
 

Während dem Abendessen besprach Familie Smith das weitere Geschehen.

Greggory würde bereits nächste Woche seinen Posten im Zaubereiministerium als Assistent des Abteilungsleiters der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe antreten. Ciara wollte sich vorerst hier einleben und hatte sich für ein Leben als Hausfrau und Mutter entschieden. Sie wollte Fabius zu Hause unterrichten, bis er in Hogwarts aufgenommen würde. Das stand für Sanny bereits diesen September an. Sie hoffte schnell Anschluss finden zu können. Zwar wusste sie, dass sich auch hier im Ort Zauberfamilien aufhielten – doch wie sollte sie die erkennen?
 

In den nächsten Tagen lebten sich die Smiths in ihren neuen vier Wänden ein. Cassandra und Fabius durchsuchten gerade den Garten hinter dem Haus nach Bowtruckles, Ciara kümmerte sich um den Abwasch und Greg las im Tagespropheten.

„Hm… die Sache mit Dumbledore will mir nicht ganz gefallen.“

„Was steht denn heute drin?“, erkundigte sich seine Frau.

„Nun ja… diese Rita Kimmkorn hat scheinbar eine ganze Menge Quatsch verzapft und viele scheinen ihre Worte für bare Münze zu nehmen.“

Ciara drehte sich mit verkniffener Miene zu ihm um. „Gibt es auch Neuigkeiten aus dem Ministerium?“

Greg zuckte die Schultern. „Nichts was mich betrifft. Sie beraten über einige Gesetzesentwürfe, um mit der neuen Situation umzugehen. Scrimgeour scheint seinen Job mit festerer Hand zu führen, als Fudge.“

Ciara trat an den Esstisch und blickte ihrem Mann ernst in die Augen. „Glaubst du es war ein guter Zeitpunkt hierher zu ziehen? Jetzt wo Du-weißt-schon-wer zurück ist?“

Greg schluckte. „Ich hoffe das Beste.“
 

Ein paar Tage später lernte Ciara beim Metzger zufällig ihre Nachbarshexe Molly Weasley kennen. Sie erkannten einander, als sie beide Schweinehirn bestellten – angeblich für die Katze.

Die Damen waren sich sogleich sympathisch und wenige Tage später verabredeten sie sich zum Tee. So kam es, dass an diesem Nachmittag Molly und Ginny Weasley im Salon der Smiths saßen und Tee tranken.

Cassandra unterhielt sich über einige Belanglose Dinge mit Ginny, denn bei dem Gegacker der Mütter, waren Unterhaltungen eher schwer zu führen.

„Ähm… was hältst du davon, wenn wir in den Garten gehen?“

Ginny nickte erleichtert – Hauptsache sie entkamen den Müttern.
 

Im Garten auf der Bank unter den Fichten, machten sie es sich mit einem Glas Limonade gemütlich.

„Also“, meinte Sanny und streckte sich. Es war heute wieder flirrend heiß. „Erzähl mir von Hogwarts.“

Ginny zuckte mit den Schultern, in der Sonne leuchteten ihre Haare Orange-Rot. „Was möchtest du wissen?“

„Werden die Schüler bei euch aufgeteilt in Klassen?“

„Naja, eher in Häuser. Es gibt Ravenclaw, Gryffindor, Hufflepuff und Slytherin. Die Kriterien gehen nach Charaktereigenschaften – grob gesagt zumindest. Dass Dumbledore lange unser Schulleiter war, wirst du wahrscheinlich wissen. Wer seinen Posten übernimmt, ist noch nicht raus. Ich denke aber es wird McGonagall…“, überlegte sie.

„Wer ist das?“, fragte Sanny.

„Die Hauslehrerin von Gryffindor. Sie hat schon immer stellvertretende Aufgaben übernommen und sie ist echt cool! Ziemlich streng, aber eigentlich ganz in Ordnung. Sie ist ein großer Quidditch-Fan“, kicherte die 15-jährige.

Sanny lachte. „Quidditch muss man ja auch einfach mögen. Spielst du?“

„Ja! Ich bin Jägerin in unserem Hausteam. Du spielst auch?“

„Ich spielte…“, meinte Sanny und verzog die Mundwinkel. „Ich war Treiberin.“

„Cool, meine Brüder haben auch als Treiber gespielt!“
 

Am Ende des Nachmittages wusste Cassandra bereits eine ganze Menge über Ginny und die Weasleyfamilie. Ginny war die Jüngste von sieben Geschwistern und hatte es als einziges Mädchen nie leicht. Sie war die Exfreundin von ausgerechnet Harry Potter! Dem berühmtesten Zauberer, den es weltweit gab! Sie spielte leidenschaftlich gern Quidditch und war riesen Fan der Holyhead Harpies.

Die Beiden verstanden sich also Bestens und deshalb lud Ginny ihre neue Freundin auch gleich für den nächsten Tag zu sich ein. In den Fuchsbau.



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