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Seelenkrank

von

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Prolog

Ich sitze gerade auf dem Balkon uneres Hauses und schaue zum Horizont, wo die Sonne aufgeht. Der Morgen könnte schöner nicht sein und mein Lächeln bekomme ich seit Tagen nicht aus dem Gesicht. Der Ring an meinem Finger verstärkt dieses Glücksgefühl nur. Ja, ich kann es noch immer nicht fassen, dass ich mein Glück gefunden habe, den Menschen, der mich so vollkommen macht. Früher hab ich nie an die wahre Liebe glauben wollen, ich war fest davon überzeugt, dass sie nicht existiert. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es irgendwann mal jemanden in meinem Leben geben würde, der all das erfüllen kann. Ich war noch nie ein Freund von Gefühlen und diesem ganzen Kitsch, dementsprechend dachte ich auch, es ist falsch seine Gefühle zu zeigen. Doch jetzt weiß ich, dass es sehr wertvoll sein kann seine tiefsten Emotionen zu teilen. Mit einem Menschen zu teilen, der das zu schätzen weiß. Ich kann nur für mich sprechen, während ich diese Zeilen schreibe, denn ich bin fest davon überzeugt, dass alle Menschen auf der Suche nach ihrem Glück sind. Auf der Suche nach der Person, mit der sie den Rest ihres Lebens verbringen wollen. Doch ob man diese Person findet, liegt an uns allein und wir müssen uns bewusst werden, dass diese Suche oft durch viele Hindernisse erschwert wird. Engel fallen nicht einfach vom Himmel und so ist es mit diesem einen Menschen. Manchmal erkennt man ihn nicht sofort, denn es kann auch anfangs nur ein guter Freund sein. Man muss bereit sein, Kompromisse einzugehen und sich zu öffnen. Und dann gilt es das schwierigste Hindernis zu überwinden. Was das ist wollt ihr wissen? Der Glaube an sich selbst. Das klingt jetzt so einfach, ist es aber nicht, Im Gegenteil. Es kann ganz schön nervenaufreibend sein und es ist wichtig, dass man sich selbst so nimmt wie man ist, denn genau das erwarten wir von dem Menschen, der uns sein Herz schenkt. Wir sind die grausamsten Lebewesen auf dieser Welt, weil wir immer alles von anderen erwarten, dennoch nicht bereit sind uns für andere zu opfern. Auch nicht für jemanden, der uns liebt und genau hier schnappt die Falle zu und wir sind im ewigen Dunkel gefangen. Doch wenn man es schafft sich aus dem tückischen Netz zu winden, wenn wir es tatsächlich soweit schaffen, sind wir frei und wieder Herr unserer selbst. Denn wenn du dich selbst nicht liebst, wie soll es dann ein anderer tun? Diese Frage stellte ich mir sehr sehr oft und es hat lange gedauert, bis ich die Antwort darauf begriffen habe. Ich war immer der Meinung, dass ich cool, hübsch und selbstbewusst bin. Leider wurde ich eines Besseren belehrt und musste feststellen, dass ich vielleicht gut aussehe, cool bin, nicht aber der selbstbewusste Mann, für den ich mich immer hielt. Und glaubt mir, diese Wendung und der damit verbundene Schmerz, wenn ihr feststellen müsst, dass ihr eigentlich in Wirklichkeit ein zerbrechliches, fühlendes Wesen seid, sind verdammt hart. Gefühle sind etwas richtig Mieses und schaffen es dich glücklich zu machen und ebenso sind sie in der Lage dich zu zerstören. Schließlich versuchte ich dann zu lernen mit meinen Gefühlen umzugehen. Und mein wunderschöner Mann half mir dabei. Ja richtig, Mann. Ich bin mit einem Mann verheiratet. Der Gedanke lässt mich noch immer schmunzeln, denn früher hätte ich das nie für möglich gehalten.

Früher dachte ich immer, ich stehe auf Frauen und eben, weil ich ein Meister der Verdrängung bin, habe ich das auch nie in Frage gestellt. Ich war mit Mädchen zusammen und versuchte eine gut funktionierende Beziehung aufzubauen, doch das ging schief. Immer und immer wieder. Bis zu diesem einen Tag, als ich merkte, dass ich mich einfach nicht für Frauen interessiere. Anfangs fand ich es schon erregend, wenn die Mädchen, mit denen ich zusammen war, mir ihre Weiblichkeit präsentierten. Ich finde es auch nach wie vor reizvoll, Mädels mit tiefen Ausschnitten und kurzen Röcken hinterherzuschauen, denn jeder kann ja zeigen, was er hat. Wenn es sich denn lohnt natürlich. Aber es interessiert mich nicht mehr, wie diese Mädchen nackt aussehen. Bei diesem Gedanke regt sich bei mir gar nichts.

Umso mehr gerät mein Blut in Wallungen, wenn ich an den heißen, wunderschönen Mann in meinem Bett denke. Wieder muss ich lächeln, es geht gar nicht anders, denn ich liebe ihn und zwar so richtig. Ja, Liebe und Glück existieren tatsächlich, man muss sie nur finden und erkennen.

Doch wie ihr euch vielleicht schon denken könnt, war es für mich ein langer, steiniger Weg bis zu meinem persönlichen Glück. Und genau diese Geschichte möchte ich erzählen.



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