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Akai Chou - Stay with me

von

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Vision

Irritiert sah ich meinen Partner an. Das verlorene Dorf? Wo hatte er den Schwachsinn denn mit einem Mal her? Und wieso sah er so abwesend aus?

Ich kam nicht wirklich weit darüber nachzudenken, denn ehe ich mich versah, ging er auch schon an mir vorbei und setzte einen Fuß auf die Brücke zur anderen Seite. Ich schüttelte meinen Kopf und folgte ihm schließlich. Mein ganzer Ärger von vorhin war verschwunden, ich war einfach nur froh dass er da war. Schweigend liefen wir nebeneinander her und hingen jeweils unseren Gedanken nach.

Sein Verhalten war irgendwie seltsam. Ich beäugte ihn schließlich, während er einfach neben mir her lief, oder besser gesagt humpelte.

„Tut dein Knöchel noch sehr weh?“, fragte ich ihn und er zuckte zusammen, dann sah er mich an und schüttelte langsam den Kopf.

Ich nickte als er plötzlich stehen blieb. Wir hatten den Eingang zum Dorf erreicht.

Es war leer und düster. Dichter Nebel trat auf und ließ das Dorf noch einsamer und verlassener wirken, als es ohnehin vermutlich war.
 

„Ob hier überhaupt irgendwer lebte?“, fragte ich leise und ich spürte wie sich von hinten eine Hand auf meine Schulter legte. Ich hob meine Hand an und berührte diese, als ich sah wie Deidara an mir vorbei ging. Ich zog scharf die Luft ein und drehte mich erschrocken um, doch vor mir hatte sich nur dichter Nebel und Schwärze ausgebreitet.

Ich hob eine Augenbraue an.

Was genau war das? Wer hatte sonst seine Hand auf meine Schulter gelegt, wenn nicht Deidara?

Verwirrt darüber drehte ich mich wieder zu meinem Blonden Partner, welcher mich abwartend ansah.

„Was ist?“, knurrte ich leise. Mir gefiel diese Atmosphäre hier kein Stück und auch das seltsame Verhalten von Deidara bereitete mir irgendwo Sorgen.

„In dem Haus hier brennt Licht, wollen wir eintreten?“, stellte Deidara als Gegenfrage.

Skeptisch sah ich an ihm vorbei zu dem Haus. Er hatte Recht. In dem Haus brannte Licht, doch es wirkte auf mich alles andere als einladend.

Das Holz war dunkel und wirkte ziemlich morsch, die Vorhänge waren eingerissen und das Fenster war bereits eingeschlagen.

Ich weiß ja ehrlich nicht was sich mein Partner dachte, was uns da empfangen würde, wenn wir eintraten aber es wird jedenfalls nichts nettes sein.
 

Ich seufzte und nickte aber.

Er Schritt weiter auf die Tür zu und legte dann seine Hand auf den Türgriff, ehe er diesen rumdrehte und die Tür öffnete. Das Holz fing an unter der Bewegung zu knarzen und ein muffiger Geruch empfing uns.

Deidara ging in das Haus hinein und blieb dann im Flur stehen, ich trat hinter ihn und wollte soeben auch eintreten, als mich ein klammes Gefühl überkam.

Es war, als würde mich etwas zurückhalten.

Als würde sich etwas Kaltes um meinen Körper schlängeln und mich an Ort und Stelle halten.

Ich blickte gerade aus, wollte Deidara ansehen, doch es war als würde ich durch ihn hin durchsehen.

Meine Augen weiteten sich geschockt und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken.
 

Was um alles in der Welt geschieht hier gerade?
 

Meine Sicht verschwamm, ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und dumpf hörte ich wie Deidara zu mir sprach: „Danna, was ist los? Rede mit mir. Bitte?“

Er klang verzweifelt, Angst schwang in seiner Stimme mit.

Ich wollte etwas erwidern, doch ich konnte nicht, es war als hätte man mir meine Stimmbänder zusammengedrückt.

Schmerzen machten sich in meinem Hals breit und ich versuchte zu schlucken um dieses eklige Gefühl wegzukriegen während ich versuchte Deidara zu fixieren.

Mein Partner schien auf mich zu zukommen, er flüsterte meinen Namen und berührte mich dann sanft am Arm…
 

Zwillinge.

Blonde kinnlange Haare.

Augen so blau wie die Meere.

Sie spielten im Wald, als eine der Zwillinge weglief.

Sie landeten ebenfalls in diesem Dorf, gingen zu diesem Haus hin.

Beide traten sie ein.
 

Eine junge Frau.

Schwarze lange Haare.

Bleiches Gesicht.

Sie wurde ermordet.

Wirres Flüstern.

Wieso?

Ein Name.

Wo bist du?

Ich habe dich gesucht.

Wo bist du?

Ein Lachen ertönte.

Es war ein blondes Mädchen, vermutlich eines der Zwillinge, sie hatte einen weißen Kimono an, welcher Blut befleckt war. Sie lachte wahnsinnig auf und verzerrte ihr Gesicht dabei zu einer entstellten Fratze…
 

Dann klärte sich meine Sicht mit einem Mal.

Deidara hatte erschrocken von mir abgelassen, er sah mich aus weit aufgerissenen blauen Augen an.

Sein Gesicht war kreidebleich und er zitterte am ganzen Leib.

Deidaras Atem ging Stoßweise.

Eine Schweißperle rann ihm von der Schläfe über seine Wange.

Ich hatte den Jungen noch nie so Ängstlich erlebt.
 

„Was war das?“, flüsterte er schließlich.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was das war.“
 

Ich schüttelte meinen Kopf, die Panik war immer noch da, doch ich spürte wie sie langsam von mir abließ und es war als würde man mich loslassen.

Ich war wieder Herr meiner Sinne und über meinen Körper.

Deidara jedoch hing mit seinem Blick immer noch bei mir, er sah mittlerweile nicht mehr ganz so panisch aus wie vorher, sondern eher besorgt.

„Du musst dir keine Sorgen um mich machen“, sagte ich leise und Deidara nickte.

Er wandte sich von mir ab und wir sahen in den dunklen Flur der vor uns lag.
 

Ich war mir wirklich nicht sicher ob wir weiter in diesem Haus bleiben sollten.

Doch ehe ich auch nur irgendwas tun konnte, hatte sich Deidara schon verselbstständig und war vorgegangen.

Was war denn nur in ihn gefahren?

Ich ging ihm nach, als er in einen Raum links von uns einbog. Der Raum war groß, spärlich beleuchtet und in mitten von der Fläche lag ein umgestoßenes Regal. Ich kniete mich neben das Regal, ich wusste nicht so ganz wieso ich das tat, aber es war als würde mir irgendetwas sagen, dass hier etwas lag, was wichtig werden könnte.

Aufmerksam ließ ich meinen Blick über das Regal huschen als mir ein länglicher silberner Gegenstand auffiel.

Eine Taschenlampe.

Ich nahm sie an mich und stand wieder auf, wobei mir Deidara aufgeregt auf die Schulter tippte. Ich drehte mich zu ihm: „Was ist denn los, Deidara?“
 

Ich war nicht verärgert über dieses seltsame Verhalten meines Partners. Keines Wegs. Ich machte mir ehrlich gesagt ein wenig Sorgen um ihn. Seit wir hier sind, verhielt er sich wahnsinnig seltsam.

Ich hatte ihn noch nie so gesehen.

Statt mir zu antworten, zeigte Deidara jedoch mit zittrigem Fingern in den gegenüberliegenden Raum, in welchen nur das fahle Mondlicht von draußen hineinschien und den Raum milchig erhellte.

Dann hörte ich Schritte.

Laute Schritte.

Und dann wurden sie immer schwächer, es war als wären diese Schritte von unserer Position aus losgegangen und zu dem Raum übergegangen.

Ich hielt die Taschenlampe hoch und der Lichtkegel fiel in den Raum, dann wurde es still. Ich ging langsam vor und schlich in den Raum hinein. Leuchtete sämtliche Ecken an. Mein Körper spannte sich an und ich hatte wirklich Angst, vor dem was mich eventuell erwarten könnte.

Wenn mich denn überhaupt etwas erwartete.

Angst war manchmal so irrelevant.

Und ich hasste es dieses Gefühl zu verspüren.

Ich hasste es so sehr.
 

Schließlich kam ich vor einer kleinen Trennwand zum stehen, man konnte sie aufschieben und dahinter vermutete ich entweder noch einen Raum oder ein kleines Regal.

Zögerlich streckte ich meinen Arm danach aus und berührte mit meinen Fingerspitzen die Trennwand, als meine Sicht erneut verschwamm und ein schrecklich lautes Piepen in meine Ohren drang.



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