Zum Inhalt der Seite

Akai Chou - Stay with me

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Zeit läuft

Suki und Hina.

Suki war nun vollends von dem Geist des Zwillings besetzt.

Es war nichts von ihrer Persönlichkeit über.

Sukis Physisches Erscheinungsbild verschwamm immer mehr mit dem des Geistes.

Hina hatte aufgegeben und gab sich ihrem Schicksal hin, als sie sich in der Höhle vor dem Abgrund trafen.

Hina lag auf dem Stein und Suki lehnte sich über sie.

Sie legte ihre Hände um Hinas Hals und drückte zu, verstärkte den Druck.

Doch Hina bekam Panik.

Sie reagierte ohne groß darüber nachzudenken und befreite sich aus Sukis Griff, dann stieß sie ihre Schwester in den Abgrund.
 

Hina konnte hören wie Suki weinte und kreischte.

Sie verfluchte und ihr nachrief, dass sie dafür büßen würde.

Dann verstummte sie, die Höllengeister des Abgrundes hatten sie verschlungen.

Hina brach zusammen, weinte, schrie und bereute ihre Tat.

Sie entschuldigte sich auch wenn sie wusste, dass es ihre Schwester nicht wieder zurückbrachte.
 

Sie vernahm ein lautes Grollen, aufgescheucht lief sie aus der Höhle.

Ihre Beine trugen sie zu dem Eingang des Dorfes, sie lief tiefer in den Wald hinein und fand schließlich wieder zurück nach Hause.
 

Auf ihrem Hals prangte ein Abdruck eines Schmetterlings.

Er würde sie auf ewig an ihre Tat erinnern.
 

Ich will ihn…
 

Ich schreckte auf und sah mich panisch um.

„Deidara?“, fragte ich in die Nacht hinein und es antwortete niemand.

Der Wind pfeift zwischen den Blättern durch und wirbelte die verwelkten Blätter des Friedhofes auf.

Ich sprang auf die Beine, wobei ich leicht ins Wanken geriet und sich meine Sicht etwas verschlechterte. Energisch schüttelte ich meinen Kopf und dachte an Deidara.

Ich musste ihn finden.

Sie wollte ihn und sie hatte ihn vermutlich längst in ihrer Gewalt.

Ich sah zu dem Haus des Puppenmeisters.

Ich wusste genau wo ich hin musste.
 

Ich rannte los und bemerkte einen roten Schmetterling der mir den Weg wies.

Hina. All die Zeit, die wir hier waren hat sie versucht uns den Weg zu zeigen.

Sie wollte dass wir Suki erlösen, doch Deidara dafür opfern war für mich einfach keine Option.

„Hättest du uns nicht einfach wieder den Weg hier raus zeigen können“, murmelte ich und lief verbissen weiter in die Richtung des Hauses. Ich öffnete die Tür und lief in den Keller.

Ich durfte keine Zeit verlieren.
 

Ab hier musst du alleine den Weg gehen.
 

Ich sah auf als ich das zarte Flüstern vernahm und der rote Schmetterling flatterte auf der Stelle, wartete bis ich an ihm vorbei in den Tunnel lief und wiedererwarten löste sich der Schmetterling nicht auf oder sowas. Er flatterte weiter vor dem Eingang rum.

Vielleicht würde er warten oder er war zur Sicherheit da falls was schief ging.

Ob Hina glaubte Deidara würde das Ritual seinen Schwestern zu liebe durchführen, nur damit Suki erlöst werden konnte?

Ich hoffte inständig, dass dieser Grünschnabel es nicht auch noch in Erwägung zog.
 

Tiefer in der Höhle angekommen, schritt ich auf den Schrein zu. Deidara kniete am Abgrund, mit dem Rücken zu mir.

Suki hatte die ganze Zeit die Möglichkeit gehabt das Ritual zu beenden, wieso um alles in der Welt tat sie es nicht?

Nicht, dass ich es irgendwie groß befürworten würde, ich war nachwievor strikt dagegen aber misstrauisch ließ mich das Handeln von ihr dennoch werden.

Ich verlangsamte meine Schritte und ging vorsichtig auf ihn zu.

Meine Sicht vermischte sich mit dem Abbild von Suki, wie sie hier mit Hina stand.
 

„Deidara? Kannst du mich hören?“
 

Deidara stand auf und drehte sich zu mir um.

Er lächelte mich schwach an. In seinen blauen Augen lag der Ausdruck von Trauer und Verzweiflung und einerseits mischte sich auch Hass und Wut mit in den Blick.

Ich war mir sicher, dass Suki mittlerweile Besitz von ihm erlangte und ihn irgendwie steuerte.

Ich musste etwas tun. Ich musste Deidara helfen, sonst würde ich ihn verlieren.

Für immer.
 

Langsam ging ich weiter auf ihn zu, als er seine Lippen öffnete um was zu sagen, doch es war nicht er selbst der sprach, sondern jemand anderes: „Ich hab nun endlich, dass was ich brauche um Frieden zu finden. Ich möchte doch nur erlöst werden!“

Mitfühlend blickte ich zu ihm und sagte ruhig: „Ich weiß Suki, ich weiß, aber das ist nicht der richtige Weg. Ich verstehe wie du dich fühlst aber du kannst nicht einfach Deidara aus seinem Leben reißen. Du weißt doch gar nicht in wie weit es überhaupt klappen wird. Ihr seid keine Zwillinge. Geschwister, ja, aber das Ritual verlangt explizit nach Zwillingen.“
 

Der Blick veränderte sich. Die blonden Augenbrauen zogen sich wütend zusammen und sie schrie: „Was weißt du denn schon! Es ist verflucht einsam hier, ich habe es satt ewig auf etwas zu warten was nicht kommen wird und Hina ist tot, wer sonst soll mich erlösen wenn nicht wenigstens mein Bruder?“
 

Das versetzte mir einen Stich ins Herz.

Ich weiß wie es ist auf etwas zu warten was nicht kommen wird.

Und ich weiß wie frustrierend es sein kann und was es mit einem macht.

Vor allem Gefühlstechnisch.

Ich verstehe auch, dass sie auf Erlösung wartet aber das hier ist der falsche Weg.

Eindeutig der falsche Weg.
 

„Suki ich bitte dich, das ist der falsche Weg, ich weiß wie es ist, wenn man ewig wartet und nichts passiert. Man frustriert. Man baut Hass auf, wahlweise aber tötet man seine Gefühle auch ab. Ich verstehe es nur zu gut, aber dennoch, dass hier ist nicht richtig.“
 

Ich machte einen weiteren Schritt auf sie zu.

Sie war unberechenbar ich weiß nicht wie viel Zeit mir bleiben würde.

Schweigend jedoch blieb sie stehen. Sie reagierte nicht.

Das war meine Chance, jetzt oder nie.
 

„Verzeih mir“, flüsterte ich und schnellte dann vor, ich gab Deidara einen kräftigen Schubs und Suki löste sich von seinem Körper, ließ ihn frei und stürzte hinab in die Tiefe.
 

Was ich jedoch nicht mit einberechnet hatte in meine Kurzschlussreaktion war die Tatsache, dass Deidara dadurch ebenfalls ins Taumeln geriet und nach hinten kippte. Ich griff nach ihm, doch es war bereits zu spät.
 

Er krallte sich an meinem Handgelenk fest und sah flehend zu mir auf: „Danna lass mich bitte nicht los. Ich will nicht sterben.“

„Ich zieh doch Deidara, versprochen“, sagte ich aufgebracht und murmelte dann: „Oh Gott, es tut mir so leid. Ich wollte das nicht.“

Ich griff nach seinem Arm und zog ihn vorsichtig hoch, so dass er sich an der Wand mit dem Fuß abstützen konnte um etwas nachzuhelfen, da ich allein definitiv zu geschwächt war um ihn ganz hochzuziehen.
 

Du darfst nicht in den Abgrund blicken…
 

Es war ein schwaches flüstern als der Schmetterling über mich hinweg flog. Doch die Warnung kam zu spät, ich hatte bereits in den Abgrund hineingeblickt. Meine Hand verkrampfte sich um Deidaras Unterarm.

Entstellte Höllenfratzen sahen mir entgegen.

Es war als würden sie mir in meine Seele hineinschauen.

Sie schrien.

Sie hatten Schmerzen.

Sie litten.

Sie flehten.

Sie waren verzweifelt.
 

Ihre Schreie klingelten in meinen Ohren und irgendwas in mir veränderte sich.

Es stimmte wohl wirklich, wenn du in den Abgrund blickst, dann blickt der Abgrund auch in dich.

Mit einem Ruck hatte ich Deidara hochgezogen. Ich ließ mich nach hinten fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schrie.

Mit einem Mal verspürte ich unerträgliche Schmerzen.

Es fühlte sich an als würde man mir von innen heraus die Augen ausbrennen.

Das Klingeln in meinen Ohren klang langsam ab, doch der brennende Schmerz fraß sich weiter durch meine Augen.

Ich verkrampfte und spürte wie ich mich mit meinen Fingernägeln in meine Haut verkrallte.
 

„Sasori, was ist los?“ hörte ich Deidara fragen, seine Stimme war brüchig und Schock schwang in ihr mit.

Ich ließ die Hände sinken und drehte mich in die Richtung aus der ich Deidaras Stimme vernahm, hatte eigentlich erwartet in die blauen Seelenspiegel zu blicken, doch stattdessen… Nichts.

Das einzige was ich „sah“ war ein verschwommenes Feld in dunkelgrau mit schwarzen sprenkeln.
 

„Meine Augenlicht. Was“, sagte ich hektisch und versuche mich an irgendwas heranzutasten. Ich fühlte Stoff, wärme die durch diesen hindurch drang und dann zwei Hände die meine Unterarme umklammerten und mich festhielten.

„Deidara, ich kann nichts sehen, was passiert mit mir?“, fragte ich panisch und blinzelte stark, in der Hoffnung meine Sehkraft so wieder zu erlangen, doch es half nichts.

Panik kroch in mir hoch.

Mein Herz raste aufgeregt.
 

Wie konnte das passieren?
 

Mein Atem ging stoßweise und ich spürte wie mir kalter Schweiß die Stirn hinab lief.

Ich hatte noch nie so eine entsetzliche Angst verspürt.
 

„Deidara, warum? Mein Augenlicht. Ich werde nie mehr sehen können“, ich brach ab, meine Stimme war einzig ein brüchiges Trümmerfeld aus Wörtern, die mir geradewegs über die Lippen kamen. Ich sammelte mich und schmerzlich wurde mir bewusst, dass dies wohl er Preis war, den man zahlte wenn man einen geliebten Menschen retten möchte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück