Zum Inhalt der Seite

Der Feind in mir

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Enttäuschung

Kapitel 1 – Enttäuschung
 

„Komm schon Eren, du musst doch wissen, wie du das gemacht hast. Bitte... Warum haben die Titanen auf dich gehört?“ Hanji ist außer sich vor Freude und kann sich gar nicht mehr zügeln.

„Ich.... ich weiß es nicht Hanji... Wenn ich es wüsste.....“

„Wäre es viel einfacher...“ beendet Erwin den Satz für den Braunhaarigen.

„Darf ich dich bitte nochmal genauer untersuchen Eren.... Bitte bitte bitte.....“ will die Brillenträgerin wissen und ist schon Feuer und Flamme dieses Geheimnis weiter zu ergründen.

„Ich würde sagen, lass dem Jungen erstmal etwas Luft bevor du ihn untersuchst, vielleicht kann er sich dann erinnern. Unter Druck wird es wahrscheinlich nichts bringen.“ erklärt der Blonde Kommandant entschieden.

„Stimmt. Unter Druck hat das mit dem in den Titan verwandeln auch nicht funktioniert, wie wir es wollten. Also gut Eren.... Ruh dich erstmal aus und dann sehen wir morgen weiter. Meld dich einfach morgen früh direkt bei mir.“ sieht nun auch Hanji ein.

Eren der sich nun erschöpft und enttäuscht von sich selbst zurückzieht um zu schlafen, kann sich gar nicht entsinnen, wie er es geschafft hatte die Titanen nach seinem Willen agieren zu lassen. Es kam einfach so über ihn. Die Enttäuschung auch unter seinen Vorgesetzten scheint er zu spüren. Denn der Lichtblick, den alle nun gesehen haben, war nur ein kurzes Aufblitzen. Bisher noch kein dauerhafter Zustand. Warum war er dazu jetzt nicht mehr fähig. Auch der Versuch mit einem gefangenen Titanen hat nichts gebracht. Eren konnte es nicht mehr. Warum kann er einfach nicht mal alles richtig machen. Warum schaffte er es auf ein mal aus heiterem Himmel und jetzt nicht mehr. Es ist zwar schon etwas mehr als eine Woche her, aber seitdem steht der Braunhaarige nur noch unter Strom.

Vielleicht hat Erwin wirklich Recht und er braucht nur etwas Ruhe um sich nochmal zu sortieren.
 

Levi der sich bei dem Gespräch zwischen den dreien herausgehalten hat, kann den Forschungsdrang der Brillenträgerin zwar verstehen, aber er ist sich auch bewusst wie sie Eren damit unter Druck setzt.

„Pass auf Vierauge... Bevor sich das Balg morgen von dir untersuchen lässt, soll er ganz normal das Training durchführen wie alle anderen Gören auch!“

„Aber Levi...“

„Nichts aber Levi.... Erwin sagt er soll sich erstmal Luft machen... Wie geht das besser wenn er sich körperlich auspowert und auf andere Gedanken kommt. Also das ist entschieden. Erst das Training danach kannst du ihn haben.“ erklärt der Kleinere und lässt mit seinem Tonfall keine Möglichkeit für einen Widerspruch.

Hanji nickt verständlich, lässt aber trotzdem enttäuscht die Schultern hängen. Doch was der Hauptgefreite sagt, klingt auch für sie einleuchtend. Daher sieht sie auch keinen Grund dafür sich ihm entgegen zu setzen.
 

Der nächste Morgen beginnt für Eren früher als gedacht. Noch vor Sonnenaufgang wacht er auf und kann einfach nicht mehr einschlafen. Da er nicht mehr ruhig liegen kann beschließt er aufzustehen und sich schon mal auf den Tag vorzubereiten. In seiner Uniform macht er sich so auf den Weg in die Küche um sich eine Tasse Kaffee zu gönnen.

Dort ist er allerdings nicht allein.

Der Hauptgefreite Levi ist bereits wach und kocht sich einen Tee.

„Heichou?! Sie sind schon wach?“

„Immer um diese Zeit. Was willst du Balg?“ Levi klingt genervt, da er noch nicht mit jemandem gerechnet hatte.

„Entschuldigen Sie bitte... Ich konnte nicht mehr schlafen.“ schaut Eren bedrückt zu Boden.

„Du machst dir einfach zu viele Gedanken. Deshalb kannst du nicht schlafen... Wenn es drauf ankommt kriegst du dein Hirn einfach nicht ans laufen und jetzt ist es umgekehrt...“

„Ich denke da haben Sie Recht. Ich will es ja schaffen, aber ich hab gar keine Ahnung wie ich diese Kraft einsetzen kann. Es tut mir Leid...“

„Klappe Balg! Ich sage du machst dir zu viele Gedanken. Lass das Denken jetzt mal sein, dafür sind wir da! Erwin, Vierauge und ich. Also halt jetzt die Schnauze und setz dich!“

„JA!“ antwortet der Braunhaarige sofort und tut wie ihm geheißen. Er weiß nicht wieso, aber die an sich ruhige Art des Hauptgefreiten, wirkt heute morgen etwas beruhigender auf ihn.

„Eren. Wir haben beschlossen, dass du heute normal am Training teilnimmst. Einmal komplett durch, also Laufen, Nahkampf und Übungstraining mit dem 3D-Manöver. Dann hast du keine Möglichkeit mehr dir über den Rest den Kopf zu zerbrechen und danach kannst du zu Hanji. Verstanden?“

„Ja Sir! Dankeschön.“ für Eren fällt vorerst eine kleine Last von den Schultern, denn das Training würde ihn definitiv ablenken. Das ist ihm klar.

„Da musst du dich nicht bedanken. Das ist nicht für dich, sondern damit wir voran kommen. Und wenn du nicht auf der Höhe bist, ist alles fürn Arsch. Hier trink lieber nen Tee... Der Kaffee ist momentan nichts für dich.“

„O... okay.... Entschuldigen Sie Sir. Aber ich möchte mich trotzdem bedanken. Ich werde alles geben um den Ansprüchen gerecht zu werden!“
 

Levi mustert seinen Schützling eindringlich. Der entschlossene Blick, die aufrechte Haltung und allein sein Gesichtsausdruck sagen dem Kleineren, dass Jäger es verdammt ernst meint. Er will wirklich alles dafür tun dass weitere Siege für die Menschheit eingestrichen werden. Das lobt sich der Vorgesetzte innerlich und reicht dem Braunhaarigen eine Tasse seines Tees.

Schweigend sitzen die beiden nebeneinander und trinken den frisch aufgebrühten Tee des Hauptgefreiten.

Den Blick auf seine Tasse gerichtet denkt Eren doch noch einmal über den Vorfall vor einer Woche nach. Wenn er sich nicht täuscht, war es genau der Titan, der vor Jahren seine Mutter verschlungen hat.

„Heichou?“ „Was willst du jetzt schon wieder Balg?“

„Ich weiß nicht ob es was damit zu tun hat, aber der Titan, der Hannes gefressen hat... Das war der, der auch vor Jahren meine Mutter auf dem Gewissen hatte...“

„Ich werde es Hanji ausrichten. Vielleicht hilft das weiter. Aber was habe ich dir eben gesagt?!“

„Ja, verstanden. Ich werde mir vorerst keine Gedanken mehr machen...“

„Gut. Und dass das so bleibt Balg! Wenn du ausgetrunken hast mach dich fertig und dann läufst du erstmal ein paar Runden, die Sonne ist schon am aufgehen.“ verkündet der Schwarzhaarige mit einem vielsagenden kühlen Seitenblick.

„Ja!“ bestätigt der Größere nimmt seinen letzten Schluck aus der Tasse und begibt sich in den Innenhof um den Befehl auszuführen.

Levi sieht ihm noch nach, als er die Küche verlässt und kann nur noch mit dem Kopf schütteln.

„Immer nur am Denken... Das Balg ist unverbesserlich...“ stellt er für sich fest und tritt ans Fenster um im Innenhof das Training zu begutachten. Training ist zu viel gesagt, nur Eren, der seine Runden läuft.
 

Eine Stunde später sind auch alle Mitglieder des Aufklärungstrupps im Speisesaal versammelt und frühstücken ausgiebig.

„Sag mal Armin, hast du Eren gesehen?“ will Mikasa sofort wissen, als sie ihn nicht entdeckt.

„Heute noch nicht. Vielleicht sollten wir ihn wecken gehen?“

Jean setzt sich zu den anderen seines Jahrgangs an den Tisch.

„Also wenn ihr den sucht, der ist im Hof und läuft sich die Seele aus dem Leib. Keine Ahnung wie lange schon, ich hab ihn eben gesehen.“ erklärt er tonlos.

„Was?! Er muss doch was frühstücken! Ich geh ihn holen!“ steht die Schwarzhaarige sofort auf und will sich auf den Weg machen.

Bevor sie allerdings die Tür erreicht wird diese aufgeworfen und der Hauptgefreite betritt gefolgt von Eren den Speisesaal. Eren sieht leicht müde aus, aber er scheint ein zufriedenes Gesicht zu machen.

„So jetzt kannst du richtig Frühstücken, danach geht’s direkt zum Nahkampftraining. Also tank nochmal Kraft und dann geht’s weiter.“

„Ja Heichou! Ich werde mein Bestes geben!“ salutiert Eren stolz und geht zu seinen Freunden.

Mikasa die sich wieder hingesetzt hat blickt ihren Gefährten besorgt an, doch verkneift sich noch einen Kommentar.

Kaum hat sich Eren gesetzt beginnt er auch schon sein Frühstück zu verzehren. Die Blicke sind alle an ihn geheftet.

„Guten Morgen Eren. Warum warst du so früh schon draußen und bist gelaufen?“ bricht Armin die peinliche Stille.

„Ich konnte nicht mehr schlafen... Der Hauptgefreite hat mich nach draußen geschickt...“

„Bevor du überhaupt was im Magen hast?!? Der kann sich warm anziehen wenn ich mit dem fertig bin!!!“ regt sich Mikasa sofort auf.

„Nein! Mikasa hör doch endlich mal auf, mich zu bemuttern!! Es ist gut so!! Es dient nur dazu dass ich mir keinen Kopf mehr mache und auf andere Gedanken komme. Vertrau ihm doch einfach mal!“

motzt der Braunhaarige zurück und funkelt sie böse an.

Wütend beißt er von seinem Brot ab und will sich wieder auf sein Essen konzentrieren.

„Mikasa... Eren hat wohl Recht... Vielleicht hilft ihm das weiter. Du musst nicht immer an Levi zweifeln.“ gibt nun auch Armin zu.

Auch wenn er der Schwarzhaarigen nicht gerne widerspricht, aber in dem Fall vertraut er seinem Vorgesetzten.

Schweigsam essen alle auf und begeben sich zum angekündigten Training in den Innenhof, wo der kleine Schwarzhaarige schon auf seine Truppe wartet.

„Aufgepasst!“ Verkündet er lauthals. „Ich will euch heute alle am Limit sehen! Gebt alles was ihr habt! Wir fangen mit Nahkampf an! Jäger du kämpfst gegen Kirschstein! Ahlert du und Springer, Ackermann und Braus!“

Wie Levi es befohlen hat stellt sich seine Einheit auf und beginnt in den vorgegebenen Paaren mit dem Training. Mit Argusaugen begutachtet er die Bewegungen jedes einzelnen.

Hanji hat sich dazu gesellt und schaut mit zu, sagt aber nichts um den Kleineren nicht aus dem Konzept zu bringen.

Er kann sehen, dass sich alle ein wenig verbessert haben, doch fällt auch auf, dass Eren nicht sein ganzes Potential ausnutzt.

„Was willst du Vierauge?“

„Nur schauen, wie es hier aussieht. Was denkst du über Eren?“

„Das Balg soll zwar auf andere Gedanken kommen, aber ganz abschalten wird er wohl nicht...“ „Dachte ich mir auch, er hat eigentlich noch mehr drauf. Was hast du danach noch vor?“

„3D-Manöver...“

„Okay... Sag mir Bescheid wenn ihr fertig seid. Dann schau ich nach Eren.“

Mit einem kaum hörbaren grummeln bestätigt der Kleinere die Bitte und lässt seinen Blick über die Soldaten schweifen.

„WECHSEL! Jäger zu Ackermann, Kirschstein und Springer, Ahlert und Braus! Und Eren... Das ist nicht dein Bestes!! Entweder du reißt dich jetzt zusammen oder ich reiß dir den Arsch auf!!“

„Ja Heichou!“ erklärt Eren lautstark, doch ob er gegen Mikasa überhaupt eine Chance hat zu bestehen ist die andere Frage....

Tief atmet der Braunhaarige ein und aus bevor er sich seiner nächsten Gegnerin entgegenstellt. „Ich kann das... Ich darf Levi nicht enttäuschen... Eine Enttäuschung war schon in den letzten Tagen genug... Auch wenn ich das mit der Kontrolle der Titanen noch nicht drauf habe, will ich ihm zeigen, dass ich es mir verdient hab seiner Einheit anzugehören.“ redet er sich selbst ein und schaltet seine Gedanken vorerst komplett ab.

Er registriert sofort, dass Mikasa sich in Bewegung gesetzt hat und wie mechanisch greift er nach ihr und legt sie hinterrücks in den staubigen Boden. Überrascht schaut er auf seine Hände und kann es nicht glauben, doch dann merkt er mit wem er es zu tun hat. Mikasa...

„Du sollst mir keinen blöden Vorteil lassen!! Behandel mich nicht wie ein Kind sondern wie einen richtigen Gegner, verdammt!!“ beschwert er sich sofort als er erkannt hat, dass sie nicht mit voller Kraft gegen ihn angetreten ist.

„Aber Eren...“

„NEIN!! Wie steh ich denn sonst da?! Was hab ich denn davon, wenn du Mitleid mit mir hast?! Wie soll ich da was lernen? Tu nicht immer so als müsste man mich mit Samthandschuhen anfassen.“

„Entschuldige bitte... Okay...Auch wenn es mir nicht gefällt, diesmal mach ich Ernst, aber wenn es zu viel wird sag es mir bitte....“

„Nein... Dafür ist das Training da... Zum Lernen... Also hab kein Mitleid mit mir!!“

Entschlossen stehen beide wieder auf und Eren macht sich wieder bereit für den nächsten Angriff. Diesmal ist Mikasa wirklich schneller als vorher und ihre Bewegungen lassen sich schlecht vorausahnen. Sie treibt ihn immer weiter zurück. Als der Grünäugige eine Chance sieht greift er blitzschnell zu und kann seine Gegnerin an der Schulter packen. Mit etwas Kraft will er sie wieder auf den Boden schicken, doch Mikasa greift schnell um und wirft ihn mit viel Schwung selbst auf den Rücken. Der Aufprall jagt ihm alle Luft aus den Lungen und als sein Kopf mit Wucht auf etwas Hartes trifft wird alles Schwarz vor seinen Augen.
 

„Eren! Eren! Scheiße.... Warum liegt hier so ein Stein im Hof rum?!?“ reißt Mikasa vor Schreck die Augen auf und rüttelt an ihrem Freund.

„HEICHOU!!! Hilfe!!!“ doch Levi hat schon gesehen, dass etwas nicht stimmt und ist schon auf dem Weg zu den beiden.

„Was ist passiert?“

„Es tut mir so Leid... Ich hätte nicht Ernst machen dürfen... Er ist mit dem Kopf an diesen großen Stein geprallt. Die Wunde ist sich zwar schon am Schließen, aber er ist komplett weggetreten...“

ist sie schon ganz verzweifelt und ringt mit den Tränen.

„Du kannst nichts dafür. Was würde es denn bringen, wenn du nicht Ernst machst also Schluss mit den Vorwürfen.... Ich bring ihn zu Hanji.... Ihr anderen macht Pause.“ erklärt der Vorgesetzte mit Nachdruck und schultert den leblosen Eren.

„Gerade als ich merke, dass du wirklich Fortschritte machst, passiert so ein Scheiß... Du hattest gute Chancen aber das war wirklich nur Pech...“ stellt er leise klar obwohl sein Anhängsel es momentan nicht hören kann.

Auf dem Weg sammelt er noch die Brillenträgerin auf und zusammen gehen sie in ihre Räume, wo sich Hanji das ganze mal ansehen kann. Es dauert keinen Moment und die Tür wird von Mikasa und Armin aufgeschmissen.

„Wie geht es Eren?“

„Was wollt ihr Bälger hier?! RAUS! Außerdem wir sind gerade angekommen, da lässt sich noch gar nichts sagen...“ muss der Schwarzhaarige direkt gegensteuern.

„Stimmt, ich hatte noch keine Zeit ihn mir anzusehen... Die Wunde ist zu... Er müsste eigentlich gleich wieder auf dem Damm sein.“

„Gut. Danke Hanji... Sag mir bitte Bescheid, wenn....“ doch in dem Moment beginnen die Augenlider des Braunhaarigen zu flattern.

„Eren! Eren! Hörst du mich?! Ich bin es Mikasa! Bitte sag mir dass es dir gut geht!! Bitte!“

überrennt sie den gerade aufwachenden bereits bei dem ersten Lebenszeichen.

Doch als er die Augen ganz öffnet starrt er sie einfach unverwand an und mustert die aufgebrachte und besorgte Frau vor sich.

„Schrei doch bitte nicht so... Ich hab Kopfschmerzen....“

„Ein Glück du bist wohl auf... Es tut mir Leid Eren, das nächste Mal pass ich auf, dass du nicht mit dem Kopf auf einen Stein fällst....“

„Schön und gut... aber beantwortet ihr mir bitte mal eine Frage....“

„Ja klar! Jede!“ drängt sich Mikasa wieder direkt vor ihn.

„Wer seid ihr bitte alle und was ist mit Stein?“

„Das ist nicht dein Ernst Eren, oder? Du erkennst mich doch noch oder?“

„Nein... sollte ich?“ schaut er das nervige weibliche Objekt direkt neben sich an.

„Ja das solltest du! Ich bin Mikasa! Wir sind zusammen aufgewachsen, du ich und Armin hier!“

„Aha... sagt mir aber nichts...“

„Raus mit euch beiden jetzt!“ wird es dem kleineren zu viel und wirft beide aus dem Raum.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück