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Your dark side

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Haha, sorry, dass ich euch den erhofften Kuss nicht gegönnt habe, aber wäre doch voll mies, wenn Kiri davon nichts mitbekommen würde, weil er fast komplett weg genippelt ist wegen dem Alkohol. Dieses Kapitel wird um einige Wörter kürzer sein (also keine 5k XD), da ich das Kapitel an der passenden Stelle cutten musste, sonst wäre das ein 8-9k Kapitel geworden… ._.
Auf jeden Fall: Viel Spaß beim dritten Kapitel^^ Komplett anzeigen

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A secret is revealed

Kapitel 3:

 

Als Eijirou am nächsten Morgen zu sich kam, fühlte er sich, als hätte man seinen Kopf in einem Schraubstock festgeschnallt. Er dröhnte und das nicht zu knapp. //Wow…nie wieder so viel Alkohol//, schwor er sich selbst und fuhr sich durch das Haar. Nicht einmal seine Kleidung hatte er ausgezogen und verzog daher das Gesicht, denn diese stank regelrecht nach Alkohol.

Während sich aus dem Bett schälte und seine Schuhe raus verfrachtete, marschierte er ins Badezimmer und versuchte sich wieder zu erinnern, was gestern alles war. Seine Erinnerungen waren so verschwommen und lückenhaft. Die Band hatte ihren ersten offiziellen Auftritt und war sehr gut angekommen und Bakugou hatte auch in der hinteren Ecke gestanden und sich den Auftritt angesehen.

 

Bakugou…

 

Eijirou zuckte erschrocken zusammen. Er sah die Bilder des letzten Abends wieder vor sich. Diese blöde Tetsu hatte einen Saufwettkampf herauf beschworen und natürlich waren sie alle darauf eingegangen. Bakugou hatte sie alle unter den Tisch gesoffen und ihn selbst heim gebracht. Er erinnerte sich zum Bruchteil. Es waren Bildfetzten, die vor seinem inneren Auge flackerten, während er unter dem warmen Wasser stand. Vor allem die Fetzen, bevor er in seine Wohnung geschoben wurde.

 

//Fuck…ich hätte Bakugou fast abgeknutscht.// Diese Erkenntnis war wie ein Stein, der auf seinem Schädel landete. Da hatte ihn der Alkohol zu offen gemacht. Ob er peinliche Dinge gesagt hatte? Er hatte ihm doch nicht gesteckt, dass er in ihn verknallt war oder? Für diese Offenbarung war Eijirou noch nicht bereit gewesen.

Er lehnte seinen Kopf an die kühlen Fliesen, als er spürte, wie seine Wangen glühten. Er würde dem Blonden nie wieder unter die Augen treten können, sollte er das wirklich gemacht haben. Warum erinnerte er sich nicht mehr an die Worte, die er gesprochen hatte? Es war doch zum Haare raufen…

 

Eijirou beendete seine Dusche und trocknete sich sein Haar, ehe er in sein Zimmer ging und sich anzog. Ein kurzer Blick auf seinen Kalender verriet Eijirou, dass er heute nicht zur Arbeit musste. So beschloss er sein Haar heute einfach nur zusammenzubinden, da er immer noch Kopfschmerzen hatte. Sich streckend ging er auf seinen Balkon und gähnte noch einmal ausgiebig und wollte sich die frische Luft um die Nase wehen lassen, als ihm der bekannte Geruch von Zigaretten in die Nase stieg.

Er blickte zu seiner Rechten und sah Bakugou, der gerade an dem Geländer lehnte, die Kippe lässig im Mundwinkel und etwas auf seinem Smartphone tippend. „Morgen“, nuschelte der Rothaarige, da er nicht wusste, wie der Andere auf ihn reagieren würde. Wieso zum Teufel sah Bakugou so gar nicht von seiner Sauftour mitgenommen aus? Der Blonde blickte aus dem Augenwinkel zu Eijirou und nahm die Zigarette aus seinem Mund und blies den Rauch aus, ehe er „Morgen“ sagte und sein Handy wegsteckte. „Alter wieso siehst du aus, als hättest du nur Wasser gesoffen?“, fragte er verwirrt und Bakugou zog die Brauen zusammen. „Ich erinnere mich, dir gesagt zu haben, dass ich keine Pussy bin, Shit-Hair“, meinte er und grinste schadenfroh. „Haben wir etwa einen Kater?“

 

Eijirou seufzte leicht und nickte. „Ja…die Kopfschmerzen sind zwar erträglich, aber der Druck ist furchtbar…als wäre mein Kopf in einem Schraubstock“, erklärte und Bakugou nahm noch einen Zug. „Tja, das ist die Strafe dafür, dass du deinen Dickschädel gegen meinen gestoßen hast.“, meinte Bakugou und Eijirou konnte ihm ansehen, dass der Blonde deswegen ziemlich angepisst war. „Sorry, Mann! Ich war gestern echt nicht ganz da“, entschuldige er sich breit grinsend und hörte das Schnaufen. „Allerdings. Und die Scheiße, die du gelabert hast, war ja auch kaum zu ertragen.“ Bakugous Worte ließen Eijirou blinzeln. „Ach so? Was…hab ich denn so gesagt?“, wollte er nun wissen und musste leicht nervös lachen.

„Geschleimt. Und zwar so, dass ich schon dachte, du rutschst auf der eigenen, scheiß Schleimspur aus“, meinte er genervt und Eijirou fühlte eine Last von seinen Schultern fallen. Wenn es nur das war. //Das ist gerade unglaublich beruhigend.// Er blickte zu Bakugou und lächelte wieder. „Tut mir ehrlich Leid, Mann. Ich hatte nicht geplant, dass der Abend so ausartet“, sagte er und Bakugou gab nur ein „Tch“ von sich. „Das nächste Mal lass ich dich einfach in der Bar liegen“, meinte er nur und kurzzeitig machte Eijirous Herz einen Sprung. ‚Das nächste Mal‘ hieß, dass es doch nicht so schlimm war, oder? Zufrieden grinsend blickte der Rothaarige zu seinem Nachbarn. „Ich werde es dir nicht übel nehmen“, versprach er grinsend und streckte sich noch einmal. „Also ich könnte was zu essen vertragen…wie sieht es mit dir aus?“ Vielleicht könnte man ja gemeinsam frühstücken? Fragen kostete ja nichts.

 

„Ich hab gleich was zu erledigen. Hättest du mal nicht bis in die späten Mittagsstunden gepennt, Shit-Hair“, sagte er und drückte die Zigarette aus, ehe sein Handy auch schon vibrierte und er ran ging. „Ja, ich bin fertig“, sagte er zu dem Gesprächspartner und verschwand in seine Wohnung. Eijirou seufzte leicht. Dabei hätte er nichts dagegen gehabt, sich mit Bakugou noch mehr zuunterhalten. //Was er wohl erledigen muss? Und wer war das am Telefon?// Eijirous Neugierde meldete sich wieder zu Wort und er verfluchte sich dafür. So ging er in seine eigene Wohnung zurück und in seine Küche, wo er sich ein Omelette machte.
 

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Eijirou seufzte leicht, während er in seinem Essen herumstocherte. „Also mal ehrlich, du bist seit Tagen so dauer betrübt. Magst du mir nicht endlich sagen, was los ist?“, wollte Denki nun wissen, der ihn zum Essen eingeladen hatte. Der Rotschopf seufzte schwer und blickte Denki an. „Ach, es ist nichts“, winkte er ab und erntete einen ungläubigen Blick aus den goldenen Augen. „Natürlich…und ich bin neuerdings unter die Priester gegangen“, sagte Denki genervt, ehe er wirkte, als wäre sein Groschen gefallen. „Oh! Liebeskummer?“

 

Eijirou blickte seinen besten Freund an, als wäre er nicht ganz dicht und schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte er und nahm endlich einen Bissen seines Essens. Primär, um Denki keine Antworten geben zu müssen, denn nun ging das Feuer der Fragen los: „Ist sie mit einem anderen Kerl zusammen?“ „Hat sie dir einen Korb gegeben?“ „Hast du sie überhaupt schon angesprochen?“ Eijirou blies die Luft gut hörbar aus, nachdem er seinen Bissen geschluckt hatte. „WER sagt denn bitte, dass es eine ‚Sie‘ ist?“, rutschte es ihm heraus und er beobachtete erschrocken, wie Denki in seiner Haltung gefror und ihn verwirrt ansah. Er schien wohl einige Augenblicke zu brauchen, bis es „klick“ machte. „Oh“, sagte er und seine Augen wurden größer. „Ooooooh!“ Er schien die Bedeutung von Eijirous Worten verstanden zu haben. Eijirou spürte eine Spannung in sich aufsteigen. Wie würde sein bester Freund auf diese Offenbarung reagieren? Eijirou hoffte, dass Denki kein großes Drama draus machte. Immerhin wäre er immer noch er selbst.

 

„Also ein Mann? Wow…Hell WOAH! Ich hätte ja nicht gedacht, dass du auf dem eigenen Ufer fischst“, murmelte er, schien aber mehr für den Grund für Eijirous Kummer als über dessen Outing nach zu denken. Eijirou kratzte sich leicht an der Wange. „Also stört dich das gar nicht?“, fragte er und Denki legte den Kopf schief. „Was? Dass ich einen Konkurrenten weniger habe? Ne!“ Er hob den Daumen und grinste ihn breit an. „Man Eij! Du bist mein bester Freund und egal ob schwul, bi oder hetero…du bleibst mein Buddy“, sagte er und trank von seiner Cola.

„Aber ich rate dir dich nicht in mich zu verknallen, sonst muss ich dich abweisen“, sagte er gespielt dramatisch und entlockte Eijirou ein Lachen. Es war unglaublich erleichternd für ihn, dass Denki so dachte. Eigentlich hätte er es wissen müssen, sie kannten sich seit dem Kindergarten. Sein Freund war eigentlich immer sehr offen, solange man ihm nichts aufzwang und ihm seine Schwärmereien für Mädchen ließ…besonders für Kyoka. Weiter darüber nachdenken konnte er aber nicht, da Denki das Wort wieder an ihn richtete.

 

„Aber jetzt mal ehrlich, Eijirou…was ist los?“, fing der Blonde wieder an und Eijirou seufzte ergeben. „Eigentlich nichts…und genau das ist mein Problem. Ich hatte eigentlich gehofft mich etwas mehr mit Bakugou anzufreunden, aber der ist seit Tagen immer weg. Er verlässt seine Bude und kommt, was weiß ich wann, heim. Er wirkt auch äußerst gereitzt…mehr als sonst, darum dachte ich mir, ich spreche ihn erst mal nicht an…das ist aber gar nicht so einfach, wie ich dachte. Seit ich aktiv den Kontakt mit ihm gesucht habe, ist es für mich eine Gewohnheit mit ihm zu sprechen und…ja, es fehlt mir gerade wirklich“, erzählte und bemerkte den Blick seines Kumpels.

„Du bist in diesen gruseligen Typen verknallt?“, fragte Denki ungläubig und schüttelte den Kopf. „For real?“ Eijirou blickte verlegen weg und blies wieder die Luft gestresst aus. „Ist das jetzt so wichtig, Denk? Das hilft mir auch nicht…“, murmelte Eijirou und Denki seufzte ein „Sorry“  und überlegte eine kleine Weile. „Da hilft wohl nichts Anderes, als das Gespräch zu suchen“, murmelte er. „Anders wirst du wohl nicht an ihn dran kommen.“ Eijirou verdrehte leicht die Augen. „Was? Du kannst ihm ja schlecht nachschleichen und herausfinden, was er tut oder? Ich mein das wäre schon eine Möglichkeit, aber so, wie der aussieht, verprügelt der dich dann“, fügte Denki hinzu und Eijirou  seufzte abermals schwer.

 

„Das ist mir auch klar…aber du hast wohl Recht. Ich werde es mal versuchen. Danke, dass du dir meine Probleme angehört hast.“ Denki lächelte aufmunternd. „Dafür brauchst du mir nicht danken. Du hörst mir ja auch permanent zu, wenn ich von Kyoka schwärme…außerdem…sind Freunde doch genau für solche Dinge da, meinst du nicht?“, fügte er hinzu und die beiden jungen Männer beendeten ihr Essen, ehe sie noch ein wenig miteinander plauderten und ein wenig über Eijirous neuen Songtext sprachen.
 

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Eijirou hatte versucht den Rat seines Freundes einzuhalten und immer wieder das Gespräch mit Bakugou gesucht. Dass dieser am Balkon gerne mal eine Kippe rauchte, war eine hilfreiche Nebensache. Leider schien der Aschblonde immer wieder genervt, ja sogar richtig gereizt zu sein, wenn er ihn antraf und auf dessen „Arbeit“ ansprach. Meist gab er auch nur schnippische Antworten und Eijirou war sich sicher, dass der Ältere wenig schlief. Er hatte nämlich ziemlich gut erkennbare Augenringe und die schönen, karminroten Augen wirkten auch etwas erschöpft. Es war ein untypisches Aussehen für den, sonst so perfekt und makellos wirkenden, Blonden.

 

Langsam machte sich der Rothaarige doch Sorgen um Bakugou, daher beschloss er dieses Mal, dass er den Scherz von Denki befolgen würde: Er würde Bakugou nachschleichen und selbst herausfinden, was dieser trieb. Vielleicht brauchte er ja irgendwie Hilfe? Oder war in anderen Schwierigkeiten. Eijirous hatte die wildesten Fantasien, wenn es um sowas ging und dazu kam, dass er einfach verdammt neugierig war.

An diesem Abend hatte er sich perfekt darauf vorbereitet, dem Blonden nach zu schleichen: sein Haar hatte er nach unten und zu einem Pferdeschwanz gebunden, welches unter einer schwarzen Haube versteckt war, dazu eine schwarze Jeans und ein dunkelblauer Rollkragenpullover, den er sich zur Not über den Mund und die Nase ziehen konnte. So würde Bakugou ihn nie erkennen! Nun war er bei seiner Tür und versuchte genau zu lauschen, ob der Blonde seine Wohnung verließ, oder nicht. Tatsächlich hörte er die Wohnungstür seines Nachbarn zugehen und wartete, bis er hörte, dass der Ältere die Treppen hinabstieg, ehe er ihm leise folgte. Ein wenig schäbig kam er sich ja schon vor, dass er seinen Freund einfach so verfolgte, doch die Sorge um diesen und seine unstillbare Neugierde trieben ihn voran. Was verbarg Bakugou? Warum schlich er sich, zu unmenschlichen Zeiten, aus dem Haus?

 

Eijirou achtete peinlich genau darauf, dass Bakugo ihn nicht bemerkte, während er diesem durch die Gassen folgte und sich dessen Aufzug genauer betrachtete, da er diesen so gar nicht an dem Blonden kannte: Er hatte seine Lederjacke an, schwarze Hosen und schwer wirkende Stiefel. Zudem hatte er sich gerade eben die Kapuze seines Hoodies aufgesetzt und ging, mit Händen tief in den Taschen. Eijirou bemerkte, dass Bakugou ein Viertel betrat. In seinem Magen bildete sich ein großer Kloß. Das hier, war das Rotlichtviertel.
 

//Was verschlägt ihn in so eine Gegend?// War er etwa…Der Rothaarige konnte nicht verhindern, dass ihm die Hitze in die Wangen stieg. Arbeitete Bakugou etwa hier? Er hatte nie über seine Arbeit gesprochen, reagierte sogar sehr gereizt, wenn man ihn darauf ansprach…aber, hatte genug Geld um sich die Wohnung zu leisten und tagsüber war er fast immer zu Hause. Möglich wäre es also durchaus, doch Eijirou konnte sich nicht vorstellen, dass Bakugou als Prostituierter arbeitete…wenn eher als Zuhälter. Er schüttelte seinen Kopf und versteckte sich hinter einem großen Container, als er merkte, dass Bakugou stehen blieb und sich an eine Wand lehnte, während er sich eine Zigarette anzündete.

Dabei achtete der Blonde genau darauf, dass er im Schatten der Häuser blieb und man ihn nicht sofort bemerkte. Die Freier und Prostituierten jedenfalls ignorierten ihn und gingen ihrem Treiben ach. Eijirou fühlte sich immer unwohler, je länger er hier blieb, doch einen Rückzieher machen…das kam nicht in Frage. Er wollte Antworten!

 

Wie lange er hier war und einfach wartete, was Bakugou weiter tat, konnte Eijirou nicht sagen, doch bald schon hörte er lautes Lachen und ein Mann verließ ein Gebäude, vermutlich ein Bordell, und ging die Straßen entlang. Kaum war der Kerl an Bakugou vorbei, zog sicher sich einen Mundschutz über, der aus schwarzem Stoff bestand und einen grinsenden Skelettmund hatte, und folgte dem Mann. Natürlich war Eijirou direkt hinter dem Blonden und bemerkte, wie der den Mann ansprach. „Hey. Du bist doch Suzuki Otoya“, sprach er den größeren Typ an, der überrascht stehen blieb und Bakugou scheinbar von oben bis unten musterte. Was Eijirou viel mehr wunderte, war der komische Akzent, den Bakugou mit einem Mal hatte. Auch die Stimme klang ein wenig anders als sonst. Warum dieses Schauspielen?
 

„Wer will das wissen?“, fragte Gefragter ungehalten und der Blonde kam etwas näher. „Jemand, der gerne Geschäfte mit dir machen würde. Ich habe da ein paar nette Angebote, die du garantiert nicht ablehnen wirst.“ Der Mann schien kurz zu überlegen, ehe ihm ein Beutel zugeworfen wurde. Überrascht fing der Kerl diesen auf und Eijirou fragte sich, ob das da drinnen das war, was er glaubte oder nicht. „Ist das…?“, hörte er den schmierigen Typen sagen und der Blonde nickte. „Das Feinste vom Feinen. So gutes Zeug hat sonst nur Endeavor(1)“, fing er an und der Mann schluckte schwer und man konnte fast schon das gierige Schimmern in den Augen sehen.

 

„D…Du kennst den Lord der Flammen?“, fragte er und Bakugou zuckte die Schultern. „Sagen wir…ich habe beruflich mit ihm zu tun und hab‘ seine Kooperation“, antwortete er und der Mann atmete die Luft hörbar aus und grunzte begeistert. Wer zum Teufel war dieser Endeavor? Eijirou verstand so gut wie gar nichts mehr und würde man ihn betrachten, könnte man die Fragezeichen sehen, die über seinem Kopf schwirrten. „Ein Freund des großen Endeavor…es wäre respektlos dein Angebot einfach abzuschlagen“, sagte er grinsend und Eijirou zog die Brauen zusammen.

Wer auch immer dieser Endeavor war, er schien sehr bekannt in diesem Viertel zu sein. Und offenbar nicht nur bekannt, sondern auch sehr begehrt, denn der Mann schien auf einmal ganz begeistert davon zu sein mit Bakugou „Geschäfte“ zu machen. „Dann folge mir unauffällig und ich geb dir etwas, das du dein Leben nicht mehr vergisst.“ Damit steuerte der Blonde eine dunkle Seitengasse und der Mann folgte ihm, sich die Hände reibend. Natürlich war Eijirou auch in der Nähe und versteckte sich hinter einigen Müllsäcken. Da hockte er nun und spickte über den Rand der Säcke, um zu sehen, doch was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren: Der Mann war Bakugou ziemlich nahe, zu nahe für Eijirous Geschmack, und wollte nun wissen, wo die Ware wäre.

 

Im Nächsten Augenblick ächzte der Mann nur schwer, da er die Faust des Blonden in seinem Magen hatte und Bakugou drehte sich einmal geschickt, nur um den Größeren erneut in den Magen zu treten und diesen so zu Fall zu bringen. „Du verdammter Hurensohn, ich mach dich kalt“, keifte der Mann und griff nach seinem Messer, dass er ausklappte und Bakugou attackierte. Dieser wich geschickt aus, ehe er dem Anderen den Arm verdrehte und mit dem Knie gegen dessen Ellenbogen kickte. Selbst von seiner Position aus, konnte Eijirou die Knochen knacken hören. Allerdings war der Schrei des Mannes nur dumpf zu hören, da Bakugou ihm die Faust in den Mund geschoben hatte und diesen wieder zu Boden schmiss.

 

Der andere Mann wimmerte vor Schmerz und bemerkte die Schusswaffe, die nun auf ihn gerichtet war, ehe er zu Bakugou sah und diese eisigen, bösartigen Augen sah, die ihn durchbohrten. Mit panischem Gesichtsausdruck presste er sich an die Wand und starrte Bakugo an. Dieser schien von der Panik seines Gegenübers wenig berührt zu sein, vielmehr schien sein Blick noch herzloser zu werden, während er genau zwischen die verheulten Augen zielte.

„Noch irgendwelche letzten Worte?“, fragte er und Eijirou gefror das Blut in den Adern, als er Bakugous Stimme hörte. So kalt. Kälter als Eis und sein Blick…kein einziger Funke Emotion war darin(2). Nur Kälte.  „N…Nicht…ich…ich gebe dir Geld…a…alles was du willst“, versuchte der Typ Bakugo zu überzeugen, während dieser die Waffe entsicherte. „Sorry, aber ich bin nicht der Typ, der seine Geschäftspartner wechselt, wie eine Nutte ihre Freier“, erklärte er kühl und drückte ab. Der Schuss war dank des Schalldämpfers nicht so laut, doch Eijirou spürte, wie ihm übel wurde, als das Hirn des Mannes die Wand hinter ihm zierte und dickflüssig von der Wand zu rinnen begann, während dieser nach unten rutschte und zur Seite sackte.

 

Noch verarbeitete sein Hirn nicht ganz, was seine Augen da gesehen hatten. Da war dieser Blick und Blut…und Hirn… es dauerte einige Sekunden, bis Eijirou die Situation erfasst hatte. //Er hat einen Menschen erschossen…einfach so…// Eijirou war geschockt. Er zog sich die Haube vom Kopf und hiel sie vor seinen Mund. Er spürte, wie ihm die Magensäure hochkam und hielt sich die Hand vor den Mund, konnte aber nicht verhindern, dass ihm seine Magensäure, gemischt mit Flüssigkeit, zwischen den Fingern durchfloss, während er sich in seine Haube übergab. Eijirou konnte spüren, wie sein Körper unter dem Stress des Gesehenen zu zittern anfing und ehe er es selbst realisierte, stürmte er davon. Weg! Er musste hier nur weg. Was er nicht realisierte, war der Blick aus karminroten Tiefen, der ihn fest erfasste, ehe der Besitzer jener Augen sich in Bewegung setzte und Eijirou nachhetzte.
 

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Seit Tagen hatte er eine Laune, die zerstörerischen Ausmaßes war. Klar, er hätte auch ablehnen können, aber Kippen und Miete zahlten sich nicht von alleine. Außerdem brauchte er mal wieder einen Tapetenwechsel, da ihm die Decke auf den Kopf zu fallen drohte. Darum hatte Katsuki den Auftrag von Cheshire angenommen. Woher dieser die Aufträge für ihn zog, war ihm im Endeffekt egal. Wichtig war ihm nur, dass seine Auftraggeber zahlten und da sie dies taten, musste er auch nicht weiter nachfragen.

Die Kämpfe, die im Untergrund herrschten, waren ihm nicht fremd und es war dort Gang und Gebe, dass man „Ärgernisse“ aus dem Weg räumte. Ärgernisse waren Konkurrenten, Verräter und wusste der Teufel, was noch alles. Sicherlich würde er auch irgendwann auf einer dieser Listen landen, wenn er nicht schon längst irgendwem ein Dorn im Auge war. Der einzige Sicherheitspunkt, denn er hatte war, dass keiner wusste, wer er wirklich war. Selbst, als er noch aktiv hier unten gewesen war. Es gab nur wenige Leute, die seine Identität kannten und mit diesen hatte er keine größeren Probleme. Einer davon war Cheshire. Dieser kam aus der gleichen Untergrundgruppe wie er und hatte damals bereits immer wieder Aufträge für ihn an Land gezogen.

 

Wenn auch unter anderer Motivation, denn damals hatte er für seinen verhassten Boss arbeiten müssen. Heute arbeitete er für sich selbst und, wenn ihm ein Auftrag gegen den Strich ging, nahm er ihn nicht an. Von Cheshire hatte er auch das Kokain bekommen und wunderte sich, wie er das dem alten Teufel abgeluchst hatte. Immerhin war das Zeug von ausgezeichneter Qualität und erzielte auf den Drogenmärkten einen hohen Preis. „Anders wirst du ihn nicht dazu kriegen, dass er mit dir arbeitet“, hallten die Worte des Schwarzhaarigen in seinem Kopf wieder.

So hatte Bakugo seine Zeit damit verbracht den Kerl, der sein Ziel war, zu beschatten. Es war lästig, es nervte und eines war ganz klar: Bakugo hasste solche Ziele, da sie so gründliche Vorbereitung brauchten. Sie brachten ihm zwar große Geldsummen ein, doch er musste eben auch viel gründlicher arbeiten und das wiederrum, kostete ihn Zeit und Schlaf. Und es war ein Grund, warum er die Kackfrisur nicht mobben konnte. Irgendwo spürte er ein unangenehmes Ziehen im Magen, da er sich doch schon sehr an den rothaarigen Strahlemann gewöhnt hatte, der ihn immer mit diesem freundlichen, unglaublich nervigen Grinsen ansah und trotz allem konnte Katsuki nicht drum herum, dass er es irgendwo sehr niedlich fand, wie Kirishima versuchte mit ihm Gespräche zu führen.

 

Katsuki hatte leiser einfach keine Nerven dafür. Vor allem dann, wenn es um seine „Beschäftigung“ ging. Wenn er zu arbeiten hatte, war er eben ungemütlich, da er seine Arbeit verdammt nochmal gründlich machte und nicht einfach so schlampte. Das war noch nie seine Art gewesen und wohl auch seine Handschrift. Bislang war ihm das nur ein einziges Mal passiert und da hatte er den kleinen Fehler auch komplett ausgebügelt. So hatte er Kirishima aber nun auch nur abgewimmelt und anschnauzt. Schlafmangel war furchtbar und gerade in seinem Job eigentlich tödlich. Wie froh wäre er, wenn dieser Job vorbei wäre.

Und nun war es endlich vollbracht. Den Typen dazu zu bringen ihm zu folgen war ja einfach, nachdem er herausgefunden hatte, wie gerne dieser mit Endeavor Geschäfte machen würde…Wie man das freiwillig tun konnte, war Katsuki ein Rätsel, doch er nutzte diese Tatsache für sich. Und nun war sein Auftrag erledigt. Er sendete Cheshire ein Foto, damit dieser den Beweis hatte, dass er seinen Job erledigt hatte, und wollte jetzt nur noch heim. Ein Bad nehmen, schlafen und morgen erst einmal richtig schön frühstücken gehen. Das hatte er sich verdient. Er steckte seine Waffe wieder ein und fragte sich, ob er morgen auch einen Besuch bei der Kackfrisur einplante. //Ich sollte nicht einmal in Erwägung ziehen mit dem Nervenbündel Zeit zu verbringen und endlich aus dieser stinkenden Gasse raus.// Auch, wenn er hier eigentlich alleine war, wollte er nicht allzu viel Zeit mit der Leiche hier verbringen.

 

Er war überrascht, als er Schritte hörte, die sich panisch entfernten, hörten. Scheiße! Hatte ihn etwa jemand beobachtet? War er doch zu unausgeschlafen gewesen und hatte nicht aufgepasst? Das war eigentlich unmöglich. Katsuki hatte die Gegen mehrfach abgecheckt und keiner war ihnen gefolgt. Hatte jemand den dumpfen Schrei des Kerls gehört? Aber wer? Er blickte in die Richtung und seine Augen weiteten sich. Das war doch Kirishima. Was machte Shit-Hair hier? Unzufrieden schnalzte er mit der Zunge, ehe er schon lossprintete, um den Rothaarigen einzuholen. Wenn dieser ihn wirklich beobachtet hatte…dann blieb ihm ja fast schon keine Wahl, als den Kerl abzuknallen.

Kirishima war sportlich nicht schlecht beisammen, das musste Katsuki feststellen, doch er war dennoch schneller und hatte den Rothaarigen irgendwann eingeholt und brachte ihn geschickt zu Fall. Als dieser auf dem Boden lag und sich aufrichtete, hatte er direkt den Lauf seiner Dessert Eagle im Gesicht. Die Atmung von beiden Männern ging schneller, da sie doch ein gutes Stück gerannt waren und zu ihrem Glück war im Park gerade niemand unterwegs.

„Du hättest das niemals sehen sollen“, knurrte Katsuki. Die Zeit schien still zu stehen und Katsuki wartete. Er wartete darauf, dass Kirishima, wie Alle vor ihm, um sein Leben bettelte. Darum bettelte, dass er ihn nicht erschießen sollte, doch der Rothaarige tat nichts der Gleichen. Katsuki blickte ihn weiterhin an und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihn dieses Verhalten verwirrte. Er sah durchaus Angst in den Augen des Rothaarigen, aber auch etwas Anderes, das ihn verwirrte. Warum? Warum sah ihn dieser so an? Es verwirrte ihn.

 

Vor allem, als Kirishima den Mund aufmachte und sprach: „Sorry, Bro…ich hatte nicht vor dir nach zu schleichen…ich war nur besorgt…“ War das sein verfickter Ernst? Er stand hier mit einer Knarre, wollte ihm sein Dreckshirn raus ballern und alles, was Shit-Hair sagte war, dass es ihm leid tat? Dass er ihm nicht nachschleichen wollte? „Ist das dein verdammter Ernst, Shit-Hair oder willst du mich verarschen?“, brüllte er ihn an und entsicherte die Waffe.

„Ich bin grade dabei dich eiskalt abzuknallen und du laberst so nen Bullshit!?“, brüllte er weiter und wollte abdrücken, doch irgendetwas hielt ihn davon ab. Warum? Warum war es ihm nicht möglich abzudrücken? Kurzzeitig fühlte er sich Jahre zurück versetzt, die Hände wurden nass von seinem Schweiß, der sich durch den Stress bildete und kalt seine Handflächen benetzte. Kurzzeitig verschwamm Kirishimas Bild vor ihm und er sah ein trauriges Lächeln und sanftmütige Augen. >Es ist in Ordnung<, hallte es in seinem Kopf wieder und Katsuki schloss kurz entnervt die Augen und verdrängte das Bild, ehe wieder zu dem Rotschopf sah.

 

Kirishima saß vor ihm im Dreck, immer noch einen ängstlichen Schimmer in den rubinroten Tiefen. „Verdammte Scheiße“, brüllte er und sicherte seine Waffe wieder, ehe er diese in den Holster, unter seiner Jacke, steckte und den Rothaarigen am Kragen packte und mit sich zerrte. Auf die Proteste, die der Rothaarige von sich gab, reagierte er nicht und brachte Kirishima in seine Wohnung, wo er ihn im Wohnzimmer auf die Couch verfrachtete und ihn anfunkelte. Er wollte unter vier Augen mit ihm reden, ohne die Gefahr, dass sie entdeckt und erkannt würden.

„Was soll das?“ „Warum bringst du mich hier her?“ „Machst du mit mir das Gleiche wie mit diesem Mann?“ Katsuki wurde von den Fragen des Rothaarigen regelrecht überrannt und packte diesen wieder am Kragen, nur um ihn nahe zu sich zu ziehen und zu schreien: „Verdammt, jetzt halt endlich deine verfickte Fresse oder ich verpasse dir wirklich eine Kugel!“ Er war sauer. Verdammt noch mal. Warum hatte er gezögert? In all den Jahren hatte er ein nur einmal gezögert und das war, als er sich seine Freiheit erkauft hatte. Warum? Warum musste er dieses Gesicht genau JETZT vor sich sehen, wenn er diesen rothaarigen Trottel umlegen wollte. Er verstand es nicht. Es regte ihn auf, da gerade nichts nach seinem Willen gelaufen war.

 

Katsuki bemerkte, dass Kirishima wohl wirklich erschrocken war über diesen direkten Ausraster des Blonden, der ihm galt, weswegen er sich zur Ruhe zwang und von dem Freak abließ, um sich erst einmal eine Zigarette an zumachen. Er brauchte das jetzt. Tief inhalierte er den Rauch und spürte gleich die beruhigende Wirkung des Nikotins und blies den Rauch aus. Wieder nahm er einen tiefen Zug und gab sich und dem Anderen die Zeit die Nerven etwas ruhiger werden zu lassen. Das Adrenalin klang langsam ab.

Nachdem er der Meinung war, dass er wieder ruhig war, blickte er wieder zu dem Rotschopf, der noch immer auf der Couch saß, die Finger in die Lehne vergraben und darauf wartend, dass er ihm das Licht ausknipste. „Entspann dich, Shit-Hair…ich werde dir nichts tun“, sagte er und bemerkte, wie überrascht Kirishima ihn anstarrte. Er war ja selbst überrascht, dass er so handelte. Es passte eigentlich nicht zu ihm, doch nun hatte er es ausgesprochen und Katsuki hielt sich an seine Worte. Allerdings sollte der Rothaarige nicht merken, warum.

 

„Ich schlage dir einen kleinen Deal vor: du hältst schön deinen Mund bezüglich dem, was du gesehen hast und stellst mir keine weiteren Fragen…und ich werde dein Leben dafür verschonen“, schlug er vor und erntete einen noch verwirrteren Blick. „Warum?“ Warum? Verdammt, wenn er die genaue Motivation verstünde. Fakt war, dass er es selbst nicht ganz verstand. Vielleicht war er doch beeindruckt, dass Kirishima nicht um sein Leben winselte, sondern dem Tod ins Auge gesehen hätte? Vielleicht lag es aber auch an dem Bild, dass ihm wieder ins Gedächtnis gerufen war. Oder an Beidem.

Vielleicht, aber nur vielleicht, lag es auch an der Tatsache, dass er den Rotschopf eigentlich ganz gut leiden konnte und ihm nichts antun wollte. Er war ein Arschloch, aber kein Monster und Kirishima war seit langer Zeit mal wieder ein Mensch, der ihn akzeptierte, der ihn leiden konnte…der ihn verdammt noch mal ablenkte. Er konnte nicht leugnen, dass dieser bescheuerte Unfall an Haaren für ihn eine nette Gesellschaft war, aber das würde er diesem nicht auf die Nase binden.

 

„Ich habe meinen sozialen Tag“, meinte er und zog seine Jacke aus. „Leute, die nicht auf der Liste stehen, werden verschont“, murmelte er noch und blickte Kirishima an, der sich wohl langsam wieder beruhigt hatte. „Du…willst mich echt am Leben lassen?“ Genervt wurden die Augen verdreht. „Das sagte ich. Sofern du dein verdammtes Maul hältst“, sagte er und hielt ihm die Hand hin. „Deal?“ Kirishima blickte die Hand vor sich an, als würde er nachdenken, ehe er sie griff. „Deal.“ Damit teilten sie nun dieses Geheimnis.

 

Scheiße.

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Anführungen:
(1) Dan Dan Daaaaan!
(2) keine Leere, wie bei seelisch gebrochenen Menschen. Eine bösartige, kalte Leere, die der eines kalten Killers würdig ist


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So das war Kapitel 3. Uff, jetzt sind hier doch ein paar Dinge geschehen, von denen ihr wohl nicht gedacht hättet, dass sie passieren, was? Mal sehen, wie es weiter geht :3 Naja, ich weiß es ja schon <3

Bis zum nächsten Mal
Heru Komplett anzeigen

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