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Wenn der Regen kommt

von

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Sweet Rain

Als Ji Yong den, glücklicherweise, relativ leeren Laden betrat war er klatschnass. Und zwar von oben bis unten. Seine Kleidung klebte unangenehm an seiner Haut und zudem war die Luft in dem Laden ekelhaft stickig. Etwas, was er überhaupt nicht mochte. Die andere Möglichkeit, nämlich nochmal raus gehen, wo es natürlich immer noch in Strömen regnete, war genauso schlecht. Sobald der Regen jedoch vorbei war, sollte man hier allerdings wirklich mal durchlüften. Ji Yong seufzte leise. "Wenn es überhaupt mal aufhört mit dieser Sintflut...", überlegte er und widmete seinen Blick dann den Regalen.

Das Angebot der Regale konnte sich durchaus sehen lassen. Es gab fast alles von dem üblichen Kram. Süßigkeiten, Chips, Limonade, Cola und Bier. Selbst die Theke mit Eis wies eine beachtliche Auswahl vor. Da fiel es einem wirklich nicht leicht zu entscheiden.
 

"Entschuldigen Sie, aber kann ich Ihnen vielleicht helfen?", erklang mit einem Mal eine Stimme neben ihm.

 Ji Yong zuckte zusammen. Normalerweise war er nicht sonderlich schreckhaft. Ganz im Gegenteil. Aber die junge Frau, vielleicht ein oder zwei Jahre jünger, hatte ihn doch überrascht. "Ich komm schon klar, danke", entgegnete er, wobei er es vermied sie anzusehen, und zog seine Cap tiefer ins Gesicht. Womöglich war es doch keine gute Idee, ohne Mundschutz das Haus zu verlassen. Aber sich auch darüber zu ärgern brachte ihm nichts. Es war eben passiert.

 "Nun gut, ganz wie Sie meinen. Ich bin dann vorne an der Kasse. Falls Sie meine Hilfe doch noch benötigen, sagen Sie mir bitte Bescheid"

 Ji Yong war stark versucht, die Augen zu verdrehen. Konnte sich jedoch grade davon abhalten. "Klar. Natürlich", sagte er und wandte sich dann wieder den Regalen zu.
 

Ungefähr zehn Minuten später, auf dem Weg zur Kasse, nachdem er sich endlich für zwei Bier, eine Tüte Chips, eine Tafel Schokolade und ein Eis entschieden hatte, wurde auf einmal die Tür aufgerissen. Eine junge Frau, wohl fast so alt wie er selbst, stürzte, im wahrsten Sinne des Wortes in den Laden. Und zwar so schnell, dass er noch nicht einmal die Möglichkeit hatte auch nur zu versuchen sie aufzufangen. Was wohl auch nicht besonders leicht gewesen, da er immer noch den Arm mit den ganzen Sachen voll hatte, die er sich kaufen hatte.
 

"Ähm, entschuldigung falls ich Sie in Ihren Gedanken störe aber: Könnten Sie mir bitte aufhelfen?", fragte sie.

 "Was?", erkundigte sich Ji Yong. Dann ging ihm auf, dass sie wohl ihn gemeint hatte. "Oh. Klar", er legte alles auf das Kassenband und reichte ihr dann seine Hand.

 "Sie sind aber auch nicht wirklich einer von der schnellen Sorte, wie?", wollte sie wissen.

 "Wie bitte?", stirnrunzelnd sah er sie an.

 "Egal. Jedenfalls danke...", sie stockte.

 Ji Yong zögerte. "Kim Ji", sagte er schließlich.

"Kim Ji?", sie lachte. "Ihr Schul- und Studienzeit war wohl auch nicht gerade die schönste?"

"Warum?"

"Ehrlich? Ich meine Kim Ji? Warum nicht gleich Kim Chi?", wieder lachte sie.

"Äh...", Ji Yong fühlte sich überrumpelt. Daran hatte er gar nicht gedacht. Aber jetzt war es dafür natürlich zu spät.

"Ist ja auch egal. Also dann man sieht sich", sie wollte weitergehen, doch er hielt sie auf.

"Was denn?", sie wirkte irritiert. Vielleicht sogar leicht genervt.

"Wie heißen Sie?", Ji Yong musterte sie neugierig.

Sie murmelte etwas vor sich hin.

"Ich habe es nicht verstanden. Sagen Sie es noch einmal", bat er sie.

"Lee Danbi", es klang äußerst widerwillig.
 

Ji Yong lachte. Er konnte einfach nicht anders. "Sweet Rain?", belustigt sah er sie an. "Ernsthaft? Dann weiß ich ja wer schuld an dem Mistwetter ist"

"Haha, sehr witzig. Nicht. Wenn Sie wüssten wie oft ich das schon gehört habe", nun klang sie eindeutig genervt.  "Wie auch immer. Einen schönen Tag noch", damit drehte sie sich um und ließ ihn damit, noch immer breit grinsend, stehen.



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