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Eine Nacht mit Folgen

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Leiko


 

Kapitel 12: Leiko
 

Die Woche in der sie Zeit hatte sich gedanklich und emotional auf diese verfluchte Feier vorzubereiten, war viel zu schnell verstrichen.

Mami hatte aber alles im Griff, ließ die Firmen anrücken, die den Garten in ein Meer aus Blumen, herbstlichen Ikebana, neu angelegten Springbrunnen und erleuchteten Wegen verwandelte.

Der Herbst zeigte sich von seiner freundlichen Seite und schenkte ihnen allen trockenes, sonniges Wetter. Und zum Abend hin würden die beheizten und mit unzähligen Laternen ausstaffierten Festzelte für die nötige Wärme sorgen.

Allerdings befürchtete die Miko höchstens, dass sie den teuren Kimono mit Angstschweiß tränken würde.

Schließlich schob sie grade Panik.

Da half auch nicht die Frau, die ihre Haare mit an Folter erinnernden Methoden in eine zum Anlass passende Frisur hochsteckte und ihr zu allem Überfluss auch noch schreckliche Kopfschmerzen verschaffte.
 

Und wenn nicht alles schon genug wäre, dann hatte der Hund von Ehemann sich in den letzten Tagen mal wieder sehr rar gemacht.

Offensichtlich ging ihm ihr Gedusche und seine dadurch ruinierten Nächte auf den Senkel.

Sollte ihr recht sein. Je mehr sie Abstand voneinander hielten desto besser.
 

Blass wie sie war, das Sonnenlicht sah sie nämlich seit Wochen nicht mehr wirklich, entschied sich die Mutter von Sesshoumarus Kindern, das Make-up der jüngeren dezent zu belassen.

Die beschwichtigenden Worte der Youkai, Kagome würde ganz entzückend aussehen, halfen ihr jedoch nicht besonders.

Sie wurde nur nervöser.

Besonders weil sie eigentlich gerne mit der weißen unbeachteten Wand hinter sich tauschen würde.

Nie im Leben hätte sie gedacht, dass sie das Personal beneidete.

Sie hatten es so viel leichter. Immerhin standen sie nicht im Mittelpunkt.

„Hoffentlich kann ich mich hinter dem Youkai verstecken“, dachte sie nervös und vermied es den Lippenstift durch ihr nervöses Lippengekaue zu ruinieren.

Wo war dieser elende Hund eigentlich?
 

„Takemitsu dürfte auch bald eintreffen“, sagte Mami passenderweise und neigte den Kopf, während Sho die junge Miko in traditionelles Gewand warf.

Die Youkai hatte Kagome eingebläut, den Daiyoukai die gesamte Zeit nur bei seinem menschlichen Namen zu nennen. Gleiches galt für sie.

Sie tat also gut daran sich auch daran zu halten.

Bei über dreihundert geladenen Gästen, die alle ausnahmslos zugesagt hatten – bei Kami, wie konnte man nur Sensationslüstern sein?

Die meisten waren hier, um Kagome zu betrachten und sich eine Meinung über sie zu bilden.

Immerhin hatte Mami auf ein aufwendiges Essen bei der Planung verzichtet, sondern die Feier als eine Art traditionellen Jahrmarkt ausgelegt.

Mit etwas Tanz, schauspielerischer Untermalung und den Klängen alter Musik.

Also würde sie nicht Stundenlang an einer übergroßen Tafel knien müssen und Gespräche über Holz hinweg führen, mit Personen die ihr nichts Gutes wollten.

So stand sie denen nur direkt gegenüber und musste lächeln.

Dabei tat ihr jetzt schon das Gesicht weh.
 

„Okay Kagome, du musst nur zehn oder elf Stunden durchhalten“, versuchte sie sich gedanklich Mut zu machen und nickte Mami zu, um zumindest etwas auf ihre Aussage Sesshoumaru betreffend zu reagieren.

Die Youkai selbst trug bereits einen wunderschönen, fliederfarbenen Kimono, dessen Kragen hell abgesteckt und mit zarten Blütenranken bestickt war.

Die Haare hatte sie zu einer kunstvollen Frisur hochstecken lassen und wirkte wie eine Erscheinung.
 

Stolz, gelassen, souverän.
 

Kami, wieso konnte sie, die Miko, jetzt nicht einfach kurz sterben? Ihr bliebe so viel erspart.

Sho richtete die Schlaufe des Obi und betrachtete dann zufrieden sein Werk: „Atemberaubend“.

Kagome schluckte ein frustriertes Seufzen hinunter und wagte einen Blick in den Spiegel zu ihrer rechten.

Die drei unterschiedlichen Kimono ließen sich nur an den Ärmeln oder den Säumen erahnen.

Zu unterst ein roter, darüber ein Fliederfarbener und zuletzt ein hellblaues Traumstück, dessen weißer Kragen die zarten Ranken der stilisierten Kamelienstickerei aufnahm.

Der strahlendweiße Obi und die ebenso weißen Tabi vervollständigten das Bild und bildeten einen interessanten Kontrast zu den pechschwarzen Haaren der Miko.

In der aufwendigen Hochsteckfrisur hatte man einen zum Oberkimono passenden blauweißen Haarschmuck gesteckt, der lustigerweise die dunklen Augen der jungen Frau betonte.

Man könnte fast meinen, dass ihr die ganze Aufmachung schmeichelte.

Allerdings hatte sie grade keinen Sinn für ihre äußere Erscheinung, wenn es in ihrem Inneren nur so mehr rumorte.

Gedeckte, erdige Farben, das war ihr Ding, nicht dieses hellblaue Prachtstück.
 

Kami!
 

„Sho, ich bedanke mich bei dir“, sagte Mami und geleitete ihren Kimonobeauftragten nach draußen, während die Frau, die ihre Haare zurecht machte, ein letztes Mal Hand anlegte und verirrte Härchen wieder an ihren angestammten Platz zurück drängte.

Mami kehrte mit einem breiten Lächeln ein paar Minuten später zurück: „Er ist da“.

Die Art und Weise wie sie Kagome ansah, machte die Miko, wenn dies überhaupt ging, noch nervöser.

„Und er sieht super aus“, sagte diese unnötigerweise und schien sich in Kagomes Misere zu suhlen.

Schadenfreude war in den Augen der Youkai wohl die schönste Freude.

Die Miko zappelte, jetzt wo sie mit der Youkai alleine war, auf der Stelle umher und wusste nicht so recht, wie sie mit ihren Fingern hinsollte.

„Schätzchen, ruhig, alles wird gut“, sagte sie schließlich beschwichtigend und nahm die Hände der jüngeren in ihre. „Einmal tief durchatmen, das wird schon“.

Die Miko zwang sich zu einem Lächeln und raffte die Schultern: „Für einen Ausflug zum Flughafen ist es jetzt eh zu spät“.

Mami lachte auf: „Na immerhin hast du deinen Sinn für Humor nicht verloren. Komm, empfangen wir deinen Mann“.
 

Unterstützt von der Youkai ging sie in Minischritten, auf fürchterlichen Geta, durch die Gänge ehe sie wie angewurzelt am Rande der großen Foyertreppe stehen blieb.

„Wie soll ich da denn bitte runter“, fragte sie mit großen Augen und krallte sich regelrecht in die Hand der Youkai.

„Ich denke nicht, dass das ein Problem wird, schau“, sagte die ältere und löste den Griff der Miko um einen Schritt zur Seite zu gehen.

Am Fuße der Treppe erschien er.

Sesshoumaru.
 

Er trug das weiße Haar offen und einen Haori und Hakama, wie früher. Allerdings waren die stilisierten Stickereien nicht rot, sondern passend zu ihrem oberen Kimono hellblau.

Zusammengehalten wurde beides, durch einen Obi, den sie allerdings sehr genau kannte.

Jenes Teil, in blau und gelb, den er früher einst über seiner Rüstung zusammengefasst hatte.

Ihn in dieser Aufmachung und dann auch noch als ihn selbst zu sehen, ließ ihr Herz stolpern.

Er sah zu ihr auf, musterte sie aus kalten goldenen Augen und die Miko war plötzlich aus einem ganz anderen Grund nervös.

Gefiel ihm was er sah?

Mami hatte ihr in den letzten Tagen regelmäßig gesagt, er würde einen traditionellen Sinn für Ästhetik haben und eine Frau im Kimono würde ihm gefallen.

Galt dies auch für sie?

Verzweifelt versuchend ihr aufkommendes entzücktes Lächeln seiner Erscheinung gegenüber zu unterdrücken, schaute sie lieber nach unten und betrachtete ihre manikürten Fingerspitzen.

Das wild klopfende Herz hatte sie jedoch nicht im Griff.
 

Mami war auch erschreckend leise, weshalb die Miko ihr einen unsicheren Blick zu warf.

Die Youkai deutete jedoch mit einem Kopfzeig wieder zu dem Daiyoukai und Kagome befolgte den stummen Hinweis.

Es half alles nichts, er schritt gelassen mit einem undefinierbaren Ausdruck im Gesicht die Treppe empor ehe er zwei Stufen unter ihr schließlich stehen blieb.

Dann reichte er ihr die Hand: „Komm“.

Zögernd legte sie ihre rechte in seine linke Hand, verharrte jedoch an Ort und Stelle.

Da war noch immer das Problem mit der Treppe.

Die Miko warf ihm einen flehenden Blick zu, doch das Gesicht des Mannes blieb streng: „Du wirst nicht stürzen, eine Ehefrau mit aufgeschlagener Lippe schmückt mich wenig“.
 

Am liebsten hätte sie ihm die Zunge rausgestreckt, stattdessen beließ sie es bei einem leisen Schnauben, ließ sich dann jedoch von ihm die Treppe hinab helfen.

Unten angekommen fiel ihr auf, dass er auf dem Weg hinab in seine menschliche Maske geschlüpft war.

Dieses menschliche Gesicht, mit der Kleidung des Youkai zu sehen missfiel ihr auf verquere Art und Weise, sie versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen.

Außerdem erreichten die ersten Gäste das Anwesen.

Jetzt musste sie sich auf andere Dinge konzentrieren.
 

Unter anderem sich vor Nervosität nicht in die Unterwäsche zu machen.
 

Es vergingen geschlagene zwei Stunden, in denen sie gemeinsam mit Takemitsu die Gäste begrüßte, höflich das eine oder andere Wort wechselte oder sich gegebenenfalls für einen späteren Plausch zu verabreden.

Und dann kam sie.

Die Person.

Kagome gefror beinahe das gespielt freundliche Lächeln im Gesicht, doch jetzt die Fassung zu verlieren, würde dieser Frau nur in die schmutzigen Karten spielen.

Zu ihrer Überraschung war diese Person, die einzige, die sich nicht in traditionelles Gewand geworfen hatte. Nein, sie trug ein schwarzes Etuikleid, eine rote Clutch und für ihren Geschmack zu viel Schminke auf dem glatt gebügelten Gesicht.

Sie wäre beinahe wütend, wenn es diese Person nicht in ein schlechtes Licht stellen würde.
 

Der Youkai neben ihr, strich ihr in einem unbeobachteten Moment mit den Fingern kurz über die rechte Hand. Und beinahe schien es, als würde er den dicken Klunker an ihrem Ringfinger anstupsen.

„Takemitsu“, sagte diese Person mit einem so zuckersüßen Tonfall, dass die Miko diesen beinahe auf der Zunge schmecken konnte. Wie nach dem Genuss billiger Schokolade, hinterließ dieser aber einen unangenehmen Nachgeschmack. Besonders, weil sie die Miko völlig ignorierte. „Mit Freuden habe ich deine Einladung entgegen genommen und wie es hier wieder aussieht, wie immer ein gelungenes Fest, dein Geschmack ist vorzüglich“.

Sesshoumaru deutete nach links zu Kagome: „Dein Kompliment in Ehren Leiko, aber das Lob gebührt selbstverständlich meiner bezaubernden Frau Kagome“.

Die Miko zwang sich zu einem freundlichen und ehrlich anmutendem Lächeln.

Auch wenn sie dieser Person mit dem ach so passenden Namen Leiko, am liebsten die Augen auskratzen wollte.

Räuspernd und mit einem kurzen Lächeln, schenkte sie Kagome ihre Aufmerksamkeit, als wäre das alles was sie an Respekt für die Miko übrig hätte.

Dann blickte sie wieder den Youkai mit menschlichem Antlitz entgegen und strahlte ihn an.

Es war offensichtlich, dass sie dem Mann neben ihr schöne Augen machte.

„Aber natürlich, jetzt wo du es sagst trägt es sehr wohl eine weibliche Handschrift“, sagte diese und ignorierte die Hausherrin erneut.
 

Kami, was fand er nur an dieser Person?
 

Die war so unerträglich, wie eine Bettdecke die aus Stacheldraht gewoben war.

Das schwere Parfüm umwaberte sie, wie eine Wolke Miasma und dürfte dem Youkai unangenehm in der Nase stechen.

Sie musste anderweitige Qualitäten haben, ansonsten wüsste sie nicht, weshalb er diese Person überhaupt duldete.
 

Kagome wurde indes klar, dass ihr jetzt nur zwei Möglichkeiten blieben.

Entweder sie schluckte die Unverschämtheit dieser Person herunter oder sie gab ihr Kontra.

Sie entschied sich für die zweite Option.
 

„Leiko“, sagte die Hausherrin ebenso zuckersüß und freundlich, wie besagte Person eben Sesshoumaru begrüßt hatte. „Wie mir scheint haben sie das Memo nicht bekommen“.

Mit einem Kopfzeig deutete sie auf die unerträgliche Person selbst und machte sehr deutlich, dass ihre Aufmachung für den Anlass unpassend war.

Gleichzeitig winkelte sie die Arme so an, dass ihre Hände auf bauchhöhe voreinander gefaltet wurden und den Ring an ihrem Finger sich blitzend im Laternenlicht spiegelte.
 

„Ja du Kuh, sieh dir den Klunker an“, dachte sie giftig, blieb äußerlich jedoch völlig unberührt und lächelte weiterhin.
 

Das zuckersüße Lächeln der Person wurde eine Nuance härter: „Ich habe es zu spät erhalten, befürchte ich“.

Blinzelnd wollte sie Sesshoumaru wieder ihre volle Aufmerksamkeit schenken, doch Kagome kam ihr zuvor.

„Aber sie haben doch sicher noch etwas organisieren können“, sagte die Miko und zog eine Augenbraue leicht in die Höhe. Eine Herausforderung.

Die Person blinzelte erneut: „In der Kürze der Zeit, sie verstehen“.

Kagome zog gespielt überrascht die Augenbrauen hoch: „Oh, das ist aber wirklich schade“.

Dann lächelte sie so süß, wie es ihr nur möglich war und watschte die Person so gekonnt ab, wie sie es selbst nicht für möglich gehalten hätte.

„Dann hoffe ich sehr, dass sie sich dennoch amüsieren“.
 

Ein harmloser Satz der aber im Kontext sehr deutlich machte, dass ein fortführendes Gespräch an dieser Stelle nicht mehr erwünscht war.

Hatte die Person nur etwas Verstand, würde sie den Wink verstehen.

Da sich Sesshoumarus Aufmerksamkeit bereits dem nächsten Gast galt, hatte die Person auch nicht die Möglichkeit, sich wieder an ihn zu wenden.

Stattdessen nickte sie der Miko kurz und knapp zu, wobei das Lächeln nicht mehr so süß und strahlend war, wie noch eine Minute zuvor.
 

Kagome blickte indes leicht nach links und wusste, dass ihr die Aufmerksamkeit Mamis galt.

„Vielen Dank“, sagte sie leise.

Mami nickte nur freundlich und machte dann wieder einen Schritt zurück, sodass Kagome den nächsten Gast gebührend und mit voller Aufmerksamkeit begrüßen konnte.
 

Der Einstand war schließlich geschafft und die Gäste verteilten sich auf dem Gelände, ließen sich vor dem kleinen Kabuki nieder, lauschten den Aufführungen oder zogen sich zum Gedankenaustausch zurück.

Weder Mami, noch Sesshoumaru wichen ihr dabei von der Seite und je länger der Abend dauerte, desto entspannter wurde sie. Wenn man mal von den bohrenden Kopfschmerzen absah.

Man fragte sie mehr als einmal, wie ihr Aufenthalt in Kobe gewesen sei und ob es richtig war, dass sie dort vier Wochen lang in einem Teehaus gearbeitet hätte.

Zusammen mit Mami hatte sie eine passende Geschichte erdacht, die auf Kagomes scherzhafter Aussage basierte, sie würde an einem Buch arbeiten.
 

Ein älterer Mann und schwarzem Haori und ebenso schwarzer Hakama, der von einer Frau mit violettem Kimono begleitete wurde, stellte ihr auch diese Frage.

Kagome lächelte, zum einen, weil er sicher die zehnte oder elfte Person war und durchblicken ließ, dass er ihre Geschichte bereits über andere Kanäle gehört hatte, sich bei ihr jedoch vergewissern wollte.

„Selbstverständlich. Ich war schon immer ein praktisch veranlagter Mensch und die Arbeit in einem traditionellen Teehaus ist eine große Herausforderung die sich besser umschreiben lässt, wenn ich die gleichen Eindrücke wie meine Protagonistin gemacht habe“, sagte sie gelassen und lächelte.

Der Mann zog die grauen Augenbrauen empor: „Ihre Hauptfigur ist also eine Frau“.

Kagome seufzte gespielt: „Ich hatte auch überlegt einen Mann als Hauptcharakter auszubilden, aber die Zubereitung des Tees ist doch eine recht feminine Angelegenheit und würde zu dem Charakter eher passen, wenn es eine Frau ist. Aber zu viel sollte ich nicht verraten, sonst interessiert sich später niemand für das Buch“.

Der Mann lächelte entspannt: „Falls sie noch keinen Lektor haben, mein ältester Sohn arbeitet für einen amerikanischen Verlag“.

„Ich werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen“, sagte die Miko freundlich. Auch wenn ihr das Lügen mittlerweile zum Halse raushing.
 

Die Nacht brach schnell herein und Kagomes Kopf explodierte beinahe, weshalb sie Mami bat, sie doch ins Bad zu begleiten.

Die Youkai nickte und gemeinsam betraten sie das Anwesen.

„Kagome“, ich habe mich schon gefragt, wann du mich endlich fragst, du bist blass wie eine Kalkwand“, sagte Mami besorgt, als sie schließlich alleine waren und half der Miko die Treppe hinauf.

Offensichtlich konnte man ihr, ihre Kopfschmerzen nun auch ansehen.

„Ich brauche nur eine Ibuprofen und ein Glas Wasser, dann gibt sich das sicher wieder“, sagte die jüngere tapfer und rieb sich über die pochende Stirn.

Die Youkai seufzte auf: „Die muss ich dir aus dem Auto holen, warte hier, ich bin in ein paar Minuten wieder da“.

Sie ließ die Miko in dem Zimmer, indem ihr Sho und die Friseurin ins Outfit geholfen hatten zurück.

Ein schlicht eingerichteter Raum, der sich genauso gut in einem teuren Hotel hätte befinden können.

Kurz trat sie an das Fenster heran, stets darauf bedacht sich von Außen nicht sehen zu lassen und blickte in den Garten hinab.

Noch waren etliche Gäste da, die sich in diesem Moment die Aufführung einer eigens für den Anlass gebuchten Geisha ansahen und hörbar applaudierten.
 

„So so“, hörte sie jäh eine zuckersüße Stimme hinter sich sagen.

Kagomes Gesichtszüge gefroren augenblicklich. „Sie scheinen sich wirklich nicht besonders zu fühlen“.

Die Person hatte sich ungefragt ins Innere des Hauses begeben und war in das Zimmer getreten kaum eine Minute, nachdem Mami gegangen war.

Das schwere Parfüm der Person waberte wie eine giftige Wolke der Hausherrin entgegen, welche sich zu der Frau herumdrehte und sie musterte: „Offensichtlich haben sie nicht nur das Memo zu spät bekommen, sondern auch jeden Anstand verloren oder wer hat ihnen gestattet das Haus zu betreten“?

Vorbei war die gespielte Freundlichkeit, die sie ihr zur Begrüßung noch angedeihen ließ.
 

Zu blöde, dass die Person unangenehme Konfrontationen gewöhnt war: „Ich arbeite für Takemitsu und habe gewisse -Freiheiten“.

Die Art und Weise, wie sie das Wort „Freiheiten“ aussprach, suggerierte etwas ganz anderes und warf die Miko an jenen Abend zurück, als sie den Youkai mit dieser Person Lippenleckend vorgefunden hatte.

„Wenn das so ist, dann können sie sich sicher auch die Freiheit nehmen und kommentarlos wieder verschwinden“, herrschte Kagome die Person an.

Doch stieß sie dabei auf Granit: „Süße, wir wissen beide, dass das mit dir und ihm nur eine Geschichte für die Presse ist. Ganz sicher hat sich sein Schatten Akemi diese ausgedacht“.

Die Person trat näher und musterte Kagome von Kopf bis Fuß: „Die ganze Feier trägt ihre Handschrift, du Trampel hingegen hättest wahrscheinlich nicht mal ein bäuerliches Hoffest zustande gebracht. Ich frage mich ernsthaft, was er an so einer wie dir findet“.

Kagome schnaubte verächtlich: „Diese Frage sollte ich mir ihnen gegenüber wohl auch stellen“.

Dann hob sie die Hand ehe die Person etwas erwidern konnte.

„Ach ja, ganz sicher sind es andere Qualitäten, ihren mangelnden Intellekt kann er wohl kaum schätzen“, zischte sie mühsam beherrscht.

Leider spielte sie der Person damit in die Karten: „Und wie er diese Qualitäten schätzt, dein geliebter Ehemann, Nacht für Nacht für Nacht“.
 

Allein der Gedanke daran, wie er sich mit dieser Person verband, sein Fleisch in ihres Stieß, ließ sie sauer aufstoßen. Die Übelkeit die sie überkam war fast übermächtig und doch schaffte sie es, sich äußerlich nichts anmerken zu lassen.

Sie neigte den Kopf und ließ ihren Blick ebenso abwertend über diese Person gleiten, wie es diese bei ihr tat: „Wenn dies so wäre, dann frage ich mich, weshalb er mich geheiratet hat und nicht sie“.

Der kurze Schatten der über das überhebliche Gesicht der Person schlich genügte ihr um zu erkennen, dass Kagome einen wunden Punkt getroffen hatte.

Doch die Frau vor ihr fing sich schnell wieder: „In die Familie Takahashi einzuheiraten wäre, sich der dunkeln Seite anzuschließen“.

„Und doch sind sie beleidigt niemals die Gelegenheit dazu zu bekommen“, konterte die Miko und verschränkte die Arme. „Wenn sie also nicht sinnvolleres beizutragen haben, dann dürfen sie nun gehen. Es sei denn sie weigern sich, dann sorge ich dafür das man sie vor die Tür setzt“.
 

Ein merkwürdiger Ausdruck trat auf das Gesicht der Person, als diese sich bis auf wenige Zentimeter an sie heran stellte und ihr folgendes ins Ohr flüsterte: „Du hast ja keine Ahnung du naives dummes Ding, in was für Machenschaften dein geliebter Ehemann verwickelt ist. Ich freue mich schon darauf, wenn du aus deinem Mädchentraum erwachst“.
 

Dann drehte sie sich herum und schritt zur Tür, die soeben aufgeschoben wurde.
 

Kobayashi betrat das Zimmer, ehe Mami aus seinem Schatten trat und sich der Miko zur Seite stellte.

Kagome deutete mit einem Kopfzeig auf die Person: „Ich denke sie hat sich verlaufen und braucht deine Hilfe den Ausgang zu finden“.

Kobayashis Blick, ernst wie eh und je, wurde eine Spur fester, ehe er die Person am Arm nahm und sie aus dem Zimmer zog.

Leider warf die Person Kagome zum Abschluss noch ein triumphierendes Lächeln zu, welches sie beim besten Willen nicht einordnen konnte.

„Ich kann diese Frau nicht ausstehen“, zischte Mami und reichte der Miko eine Tablette, sowie ein Glas Wasser. „Entschuldige, ich habe sie zwar gewittert habe aber völlig unterschätzt das sie die direkte Konfrontation sucht. Das kommt sicher nicht noch einmal vor“.

Kagome schluckte die Medizin und winkte dann ab: „Solange ich ihr heute nicht noch einmal über den Weg laufen muss ist alles in Ordnung“.

Mami seufzte: „Nichts ist in Ordnung. Sie hätte sich dir niemals so sehr nähern dürfen“.

„Wieso nicht? Vielleicht weil sie mir dann nichts über die Stelldichein mit ihm hätte erzählen können“, knurrte die Miko ungehalten und rieb sich die Stirn.

Mami schüttelte den Kopf: „So ein Unsinn, das solltest du wissen dein Mann niemals so dumm wäre sich dieser Frau auf dieser eben einzulassen“.

Kagome schnaubte erneut, dieses Mal ungehalten und wütend: „Ich habe sie gesehen Akemi“!

Der erschrockene und ehrlich erstaunte Ausdruck auf dem Gesicht der Youkai verunsicherte Kagome: „Davon hat er mir gar nichts gesagt, bist du dir sicher“?

Die Miko versuchte ihre verspannten Muskeln im Kiefer zu lockern und streckte den Hals einmal rechts und einmal links durch: „Seine Zunge in ihrem Hals, glaube mir, den Anblick werde ich nie vergessen“.
 

Die Youkai schüttelte den Kopf: „Das sieht ihm überhaupt nicht ähnlich“.

Die Miko raffte die Schultern: „Er schafft es also auch dich noch zu erstaunen“.

Mami verzog das Gesicht und schüttelte dann vehement den Kopf: „Nein du verstehst nicht“.

Ihre Seite verlassend blickte sie einmal horchend aus der Tür, die zum Gang hinaus führte, ehe sie diese hinter sich schloss.

Dann nahm sie Kagomes Hände in ihre: „Es war nicht einfach nur daher gesagt, dass es uns alle erstaunt hat, dass er sich eine wildfremde mit ins Bett geholt hatte. Dich. Was schlicht und ergreifend daran liegt, dass er Jahrzehnte, ach was Jahrhunderte gar keinen Sex hatte. Nicht mit mir, nicht mit irgendeiner dahergelaufenen. Du bist die erste seit einer halben Ewigkeit. Ein seltsamer Ausrutscher seinerseits. Und erst als ich dich hier das erste Mal erblickte, war mir klar wieso er diesen kurzen schwachen Moment hatte“.
 

Kagome wollte sich von der Youkai abwenden, doch Mami hielt ihre Hände fest: „Ich sagte doch, dass du jemandem ähnlich siehst. Hat er dir nie gesagt, wer diese Person ist, der du so sehr ähnelst“?

Die Miko zuckte die Schultern, weshalb Mami augenblicklich fortfuhr: „Kagome, du siehst ihr ähnlich. Rin“.

Blinzelnd versuchte Kagome die Tragweite der Worte zu begreifen, die ihr Mami gerade entgegen geworfen hatte: „Das kann ich nicht verstehen“.

Mami seufzte und schien einen Moment zu überlegen, weshalb sie den Blick durch den Raum wandern ließ, ehe sie wieder zielgerichtet der Miko entgegensah: „Wie lautet der Familienname deiner Mutter“.

Stirnrunzelnd antwortete Kagome: „Miyayoshi“.

„Genau Miyayoshi“, wiederholte Mami. „Shinto-schrein und Glück, Freude, Heiterkeit. Er gab ihr diesen Namen als er sie ehelichte“.

Der Miko schwirrte der Kopf: „Worauf willst du hinaus“.

Mami rieb sich in einer frustrierten Geste über das Gesicht: „Er nannte Rin so. Miyayoshi Rin. Du bist ihre Nachfahrin Kagome“.

Ungläubig schüttelte die Miko den Kopf: „Absolut unmöglich. Das würde ja bedeuten das ich auch von ihm abstamme und ich habe ganz sicher kein Youkaiblut in mir“.

Die Youkai schüttelte den Kopf: „Was auch nicht der Fall ist, bevor er sie ehelichte, war sie an Kohaku gebunden. Aus dieser Verbindung gingen drei Kinder hervor. Zwei Mädchen und ein Junge. Dieser übernahm den Namen seiner Mutter und er reicht bis in die heutige Zeit“.
 

Die junge Frau versuchte dem plötzlichen Schwindel Herr zu werden, indem sie die Luft tief in ihre Lungen zog.

Das sich ihr rebellierender Kreislauf dabei nur verschlechterte bekam sie nicht mit.

Das Bedürfnis sich den Kimono vom Leib zu reißen, der ihr plötzlich viel zu eng vorkam, kämpfte sie halbwegs erfolgreich nieder. Musste sich jedoch haltsuchend an der Youkai festkrallen.

Das mittlerweile Kobayashi mit Sesshoumaru ins Zimmer getreten war, bekam sie erst sehr viel später mit.

Erst als er die junge Frau selbst festhielt und sie sich seines wellenartigen Youkis bewusst wurde, blickte sie ihm in das schöne Gesicht, das seine Maske kurzerhand abgelegt hatte: „Wieso hast du mir nichts davon gesagt“.

„Was hätte das geändert“, sagte Kobayashi an seiner statt. „Das Kind war bereits in den Brunnen gefallen und anders als Mutter, hat er kein fotographisches Gedächtnis“.
 

Mami nickte bestimmend: „Kagome, vergiss eins nicht, es sind über fünfhundert Jahre vergangen und auch wenn ich finde, dass ihr euch so ähnlich seht wie Schwestern, sind die Unterschiede trotzdem groß genug, um euch nicht gleich miteinander in Verbindung bringen zu müssen. Zumal du dich nicht mal namentlich vorgestellt hattest in der besagten Nacht“.

Sie versuchte sich der Absurdität dieser Fakten bewusst zu werden und hielt sich die schmerzende Stirn, kämpfte gegen die aufwallenden Tränen an und blickte zu dem Youkai empor: „Also noch ein Punkt den ich falsch gemacht hatte. Und dabei war Mutter immer so deutlich. Gehe niemals mit einem Fremden mit, benutze immer ein Verhütungsmittel und vorher sollte man sich vorstellen“.

Sesshoumarus Youki hatte die Miko mittlerweile gänzlich eingehüllt und kämpfte den gestiegenen Blutdruck der jungen Frau erfolgreich nieder.
 

„Glaube ja nicht, dass das Gespräch damit beendet ist, aber wir haben noch Gäste, die uns sicherlich bald vermissen werden, wenn wir nicht wieder da runter gehen“, herrschte sie ihn an und schloss die Augen.

Sie hoffte inständig, das die Tablette ihre Wirkung bald ausspielte und zumindest die Kopfschmerzen etwas abdämpften.

„Reiz dich zusammen Miko“, knurrte er und packte sie unsanft aber nicht schmerzhaft am Kinn. „Kenne deinen Platz“.

Das dies die Retourkutsche für ihren herrschenden Tonfall kurz vorher war, wusste sie selbst, doch ihre Stimmung war derart gereizt, dass sie ihm dieses Mal nicht klein beigeben wollte: „Oh ja, den kenne ich. Als dummes Eheweib, während sich ihr Mann mit der Schreckschraube Leiko vergnügt“.

Man hätte meinen können, dass die Luft zwischen den sich fixierenden Blicken knisterte, während sich Miko und Daiyoukai ein stummes Blickduell lieferten.

„Sei nicht albern“, sagte dieser schließlich mühsam beherrscht. „Es gibt nichts was mich mit dieser Person verbindet“.

Kagome blinzelte, die Wut wich einer abgrundtiefen Enttäuschung.

Es war eines, dieser Person immer wieder begegnen zu müssen, aber von ihm angelogen zu werden, obwohl er wissen musste, dass sie die Wahrheit kannte. Immerhin hatte er sie auch gesehen, als Kagome die beiden erwischt hatte. Das war zu viel.
 

Ihr Blick gefror zu Stein, während sie sich von ihm löste und die Schultern raffte: „Wenn du meinst“.

Die Gleichgültigkeit in ihrer Stimme ließ Kobayashi und Mami unwillkürlich einen Schritt zurück weichen, als Kagome mit eisernem Blick an ihnen vorbei ging und die Tür öffnete.

„Wir sollten unsere Gäste nicht noch länger warten lassen“.

Stoisch und gekonnt folgte sie den Anweisungen, die Ihr Mami tagelang eingetrichtert hatte, und war letztlich zutiefst erleichtert, als der Abend endlich ein Ende hatte und die Gäste sich verabschiedeten.
 

Für ihr gesellschaftliches Ansehen, war es sicher ein erfolgreicher Abend, doch ihr Seelenheil stand am Abgrund.

Wie sollte sie nur mit all den neuen Informationen umgehen?

Abstand würde ihr guttun.

Doch zu ihrem Missfallen wichen ihr weder Mami, noch Kobayashi oder Sesshoumaru von der Seite.

Offensichtlich befürchtete man eine neue Flucht.

Doch so dumm würde sie kein zweites Mal sein.

Viel eher würde sie dem absurden Gedanken Kobayashis folgen und sich in die an das Grundstück angrenzende Schlucht fallen lassen.

Das war weitaus effektiver und so viel endgültiger.
 

„Wir reden jetzt“, herrschte Sesshoumaru sie an und zog die Miko unsanft am Handgelenk die Treppe hinauf. Das sie dabei nicht nur einen, sondern beide Geta verlor, schien ihn überhaupt nicht zu interessieren.

Genauso wenig wie ihre protestierenden Worte, die sie ihm in unschöner Reinform an den sturen Hinterkopf warf.

Das sein geliebter Wachhund, der den beiden auf Abstand folgte, jede einzelne Beleidigung dabei deutlich mitbekam, war hingegen ihr egal.

Sie um sich herum ins Schlafzimmer zerrend, beschrieb sie einen stolpernden Halbkreis um den Mann, der sie nach wie vor am Handgelenk festhielt.

„Dein Verhalten ist unangebracht Miko“, knurrte er herrisch. „Glaube ja nicht, dass du dir noch weitere Unverschämtheiten heraus nehmen kannst“.

Kagome zerrte an ihrem Handgelenk, stellte jedoch zu ihrem Missfallen fest, dass er nicht gewillt war los zu lassen.

Das Parkett auf welches sie sich begab, war dünn und brüchig und trotzdem sah sie es nicht ein, ihm wie so viele Mal stumm und devot zu folgen: „Mein Verhalten? Wer hat den bitte diese Person eingeladen, die mich dann auch noch in meinem eigenen Haus beleidigt und versucht zu demütigen“.

Ihre Stimme überschlug sich beinahe und die Tatsache, dass er sie noch immer festhielt schürte ihre Wut von neuem.

Die Luft begann erneut zu knistern, bis der Daiyoukai schließlich seine Hand von ihrem Handgelenk löste.

Die Handfläche glühte rot, als hätte er sie sich diese aufgeschürft: „Du wagst es Reiki gegen mich anzuwenden“.

„Selbst schuld, wer hat den Knoten denn gelöst“, sagte sie trotzig und verschränkte die Arme. „Du hättest mich einfach nicht anfassen sollen“.

Er stand urplötzlich so dicht vor ihr, dass sich ihrer beider Nasenspitzen fast berührten: „Pass auf was du tust Miko“.

„Was sonst, wirst du mich töten“, konterte sie spitzfindig und verengte die Augen.

„Ein kalter, lichtleerer Raum wird dich womöglich zum Umdenken bringen“, drohte er und Kagome zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er sie darin einsperren würde um ihren Willen zu brechen. Wenn er dies überhaupt vorhatte.

„Deine Anschuldigungen basieren worauf, einem kindischen Verdacht? Du hinterfragst meine Integrität? Meine Geduld ist bald am Ende“, herrschte er sie an und packte ihre Haare am Hinterkopf. „Erkläre dich“.
 

Kagome versuchte seine Hand, die sich schmerzhaft in ihrem Haar verhakt hatte zu lösen, schaffte es jedoch nicht und schloss die Augen, als er ihren Kopf in den Nacken zog und ihren Hals entblößte.

Jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren gelang ihr nur schwerlich: „Ich hinterfrage nicht deine Integrität, mir ist sehr wohl bewusst dass ich keinen Anspruch an dich stellen kann, aber diese Person hierher einzuladen und mich von ihr vorführen zu lassen wie ein kleines Kind muss ich mir auch nicht gefallen lassen. Auch nicht von dir.“.

Kobayashi gab zu ihrem Erstaunen einen zustimmenden Laut von sich, welches Kagome als Aufhänger nahm: „Siehst du, selbst Kobayashi gibt mir recht und der kann mich nicht ausstehen“.
 

Sein Sohn lachte mürrisch auf: „Ganz falsch Onna, hätte er dich nicht mit nach Hause genommen, hätte ich es getan“.

Blinzelnd versuchte sie diese Nebeninfo einzuordnen, beschloss jedoch sich zu einem späteren Zeitpunkt damit zu befassen.

„Ich bin von deiner mangelnden Ehrlichkeit enttäuscht Sesshoumaru und das sei mir gestattet weil du nach alle dem immer noch bei der Aussage bleibst, es wäre nie etwas zwischen dir und ihr gewesen“, hisste sie auf und versuchte sich irgendwie anders zu positionieren, um die unangenehme Haltung und vor allem ihren entblößten Hals aus der Schusslinie zu nehmen.

„Was wohl daran liegt, dass ich mir diese Frau niemals derartig aneignen würde Miko“, knurrte er und ließ die Krallen seiner freien Hand über die gespannte, nackte Haut ihres Halses fahren.

Die Miko versuchte verzweifelt bei klarem Verstand zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Eine einzige winzige Bewegung seiner Klauen, und sie würde an ihrem eigenen Blut ersticken: „Und was war das sonst? Hat sie sich etwa dir aufgedrängt“?

Der Youkai schnaubte abfällig, was Kagome erstaunt innehalten ließ.

War es etwa genau das?

Wie sollte das möglich sein?

Niemand presste seine Lippen auf die des Youkai, es sei denn er ließ es zu.

„Na wenn das so ist, dann solltest du dem Miststück kündigen“, konterte sie trotzig und versuchte es erneut seine Hand aus ihren Haaren zu lösen.
 

Tatsächlich ließ er von ihr ab: „Leiko übt eine wichtige Position aus“.

Kagome rümpfte die Nase: „Ja genau, auf Knien vor dir“.

Anstatt sich ihr erneut wutentbrannt zu nähern drehte er sich seinem Sohn zu: „Sorge dafür, dass das Personal schnellstmöglich das Anwesen verlässt, die Miko braucht ihren Schlaf“.

Besagte Miko betrachtete mit verkniffenen Lippen den breiten Rücken des Mannes, der sich gerade aus seinem Haori schälte, nachdem sein Sohn den Raum verlassen hatte.

Mit verschränkten Armen drehte sie sich zur Tür herum, ehe seine Worte sie aufhielten: „Wo gedenkst du hinzugehen Miko“.

„In mein Bett“, erwiderte sie mürrisch. „Angeblich brauche ich ja meinen Schlaf“.

„Den wirst du hier verbringen“, befahl er und neigte den Kopf.

„Ganz sicher nicht“, erwiderte sie trotzig und schickte sich an die Tür aufzuschieben, als seine Hand ihren Obi am Rücken packte und sie zurückzog.

Aus dem Gleichgewicht gebracht, plumpste sie mit dem Hintern auf den Boden, während der Youkai sich vor ihr aufbaute: „Zieh dich aus“.

„Jetzt hast du wohl ganz den Verstand verloren“, sagte sie fassungslos und versuchte sie zu erheben. „Ich denke gar nicht daran auch nur eine Sekunde länger hier zu bleiben“.

„Dieser Sesshoumaru, war nie bei klarerem Verstand“, knurrte er. „Entweder du ziehst dich jetzt aus oder du erklärst morgen Mami, weshalb drei ihrer teuersten Kimono nur noch für die Tonne reichen“.

Kagome, die es irgendwie geschafft hatte sich zu erheben, verschränkte die Arme erneut, reckte das Kinn vor und meinte herausfordern: „Das würdest du nicht wagen“.
 

Und wie es wagte.
 


 

***
 

Huiuiui, was eine Geschreibe.

Bin etwas platt, habe ich mich doch so oft in meinen eigenen Sätzen verhaspelt.

Ich hoffe ich konnte die meisten Sätze wieder richtig hinstellen, sodass es sich halbwegs ordentlich lesen lässt.

Was sagt ihr denn zu dem Inhalt? Da sind ja zwei interessante Dinge erwähnt worden.

Rin und Leiko...
 

Lasst einen Kommi da und bleibt gesund :-D



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-03-28T04:37:45+00:00 28.03.2020 05:37
Sorry was ist in der Nacht noch passiert???? Wie hat Kagome Sesshomaru ABBLITZEN lassen????

ihre Haare mit Folter erinnernden Methoden in eine hochsteckte Frisur verpasst , die Kagome schreckliche Kopfschmerzen verschaffen na toll Arme Kagome.


Offensichtlich ging ihm ihr Gedusche und seine dadurch ruinierten Nächte auf den Senkel.
Ha ha 😛😜😝😛😜😝😛😜😝 Taj Pech gehabt Sesshomaru. Das geschieht diesen 🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬 Hund recht😡😡😡😡😡😡😡😡.


Kimonobeauftragten!!!!!! 😱😱😱😱😱😱😱😱😱ich muß immer noch denn Kopf schütteln. Über so viele Kimonos.

Er ist da“.
„Und er sieht super aus“ was mir jetzt dazu einfällt 🤢🤢🤢🤢 🤮🤮🤮🤮🤮 eine Ehefrau mit aufgeschlagener Lippe schmückt mich wenig“. AAAAAAAAAAAAAAAA🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬SO EIN ARROGANTES ARSCHLOCH.🤬🤬🤬🤬🤢🤮

Leiko bei der bekomme ich Brechreiz, Ausschlag, und einen Schlag Anfall.


Soll das heißen Mami hat die Einladung EXTRA so spät an Leiko verschickt .
Das war super😝😜😛

Und wie er diese Qualitäten schätzt, dein geliebter Ehemann, Nacht für Nacht für Nacht“.
Okeeee jetzt hat es Leiko geschafft ICH HASSE SIE ABGRUNDTIEF 💀☠😡🤬

Kagome die erste seit einer halben Ewigkeit Jahrhunderten mit der er geschlafen hat.???????????.🤯🤯🤯🤯🤯
Wasssssssss ????? Was ist in Sesshomaru gefahren???? Jetzt bin ich platt!!!!!

Kagome ist eine nachfahrin von RIN🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯 jetzt jetzt jetzt. Mir fehlen die Worte.

Dieser Sesshoumaru, war nie bei klarerem Verstand.
Was soll das denn jetzt bedeuten???? Warum spricht er von sich in der 3 Person
( habe ich das jetzt richtig formuliert????)
Und warum streitet er das Verhältnis mit Leiko und was er mit ihr gemacht hat ab Kagome hat sie auf frischer Tat ertappt.

Oooooo wenn Sesshomaru jetzt alle 3 Kimonos von Mami kaputt macht. Hoffentlich hat in Mami eine runter.

Hoffentlich kann Kagome in mit ihren Reki abwehren Sesshomaru ist momentan ein/ das große A........L...... der weld .

Ein super Kapitel da habe ich einiges zu grübeln.

😈😈😈😈
Antwort von:  Fayetale
05.04.2020 17:39
Huhu,

ich musste sehr über dein Kommi lachen. Wie du die einzelnen Segmente sezierst ist einfach urkomisch :-)

Ja bei dem Spruch über die aufgeschlagene Lippe kommt er einem sehr arrogant und egoistisch vor. Als wäre Kagome eine Trophäe die er präsentieren will... brrrrrr :-/

Ja Mami kann Leiko nämlich auch nicht leiden. Wen wundert`s? Die Frau ist einfach fürchterlich.
Würde ich so einer begegnen.... huiuiui.

Ja, der gute Daiyoukai nimmt doch nicht irgend wen mit ins Bett.
Nun gut, zumindest seit seiner arrangierten Ehe mit Mami zumindest.
Man könnte quasi sagen die drei Frauen in seinem Leben heißen Mami, Rin und überraschender Weise Kagome.
Wie das mit letzterer aber weitergehen soll hmmm :-)

Ich hatte irgendwann mal ein Youtube Video gesehen, da ging es um "Kagomes Feudal Family", also wer ihre Ahnen sind. Dort wurde auch die Möglichkeit angesprochen, dass es Rin sein könnte.
Und so abwegig fand ich die Idee gar nicht, da in einer Episode der Serie selbst die Mutter von Jinenji und der Hanyou selbst meinten, Rin sähe Kagome sehr ähnlich.
Das ist also irgendwie hängen geblieben und ich habe mir einen entsprechenden Stammbaum zusammen geschrieben.

Na mal sehen was mit den Kimonos passiert ist. Ich stelle heute Abend ein neues Kapitel ein ;-)

LG Swantje
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
05.04.2020 20:06
Da muß ich dir recht geben Rin und Kagome schauen sich schon ähnlich. Und finde die Idee super . Würde auch erkläre warum Sesshomaru sich zu ihr ein wenig hingezogen fühlt und mit ihr seit Jahrhunderten mit einer ( Mensch) Frau ins Bett gehüpft ist.
Sesshomaru und Kagome 🤔🤔🤔🤔 wir könnten man die beiden die beiden in die richtige Richtung einen schupps geben.????
Antwort von:  Fayetale
05.04.2020 20:37
Najaaaaaa, wie könnte man denen nur einen Stupps in die richtige Richtung geben? Ich meine, beide sind ja fürchterliche Querköpfe.
:-D
Antwort von:  Vigeta_Lord_d_T
05.04.2020 21:38
Ein Stupps wird bei den zwei nicht ganz reichen da müsste schon etwas großes passieren. Aber was ???? Was muß passieren das die zwei aufeinander zu gehen????
Von:  Amy-Lee
2020-03-28T00:41:19+00:00 28.03.2020 01:41
Hi, es war toll.

Ich werde zumindest versuchen Gesund zu bleiben, denn zu groß Einkäufen muss ich leider das "noch" sichere Dörfchen verlassen.
Ich hasse Corona, wir geben diesem Virus einfach zu viel Macht, über uns und da geht es mir nicht um die Ausgangssperre,
die ist zu verkraften, aber sonst ist es scheiße, wegen den Geschäften usw.

Oh man, muss Sesshoumaru, diese Leiko dann bei sich dulden, hat Sie ihm irgendwie in der Hand oder was und
Er kann Sie nur so davon abhalten, zu Reden?
Mir tut Kagome echt leid und ich kann mir denken, dass Sie zu gerne diese erste Nacht,
mit Ihm ungeschehen machen möchte.
Sie ist eine Nachfahrin von Rin, sehr interessant, mal sehen wie es da weiter geht.
Jetzt hat Er es doch getan, Er ist über Sie hergefallen, na wenn das kein Fehler seiner seits war,
denn das wird Sie ihm so schnell nicht verzeihen.

Freue mich schon auf das nächste mal.
Bye
Antwort von:  Fayetale
05.04.2020 17:27
Hey hey hey,

das freut mich sehr dass es Dir gefallen hat :-D
Was genau der Youkai von Leiko will und warum er sie duldet wird sich bald zum Teil aufklären.
Nur Geduld, Madamski bekommt noch ihr Fett weg :-D
Kagome ist aktuell völlig verunsichert.
Nach dem Schicksalhaften Tag, der sie damals von ihrer Familie entfremdet hatte, hatte sie sich
als Absatz der Gesellschaft angesehen und das auch als Teil eines obskuren emotionalen Schutzschildes benutzt.
Sich jetzt wieder jemandem zu öffnen und vor allem ihm zu vertrauen fällt ihr unendlich schwer.
Natürlich ist Sesshoumaru nicht der Typ Mann, der seine Frauen an die Hand nimmt und sie langsam
an die Dinge heran führt.
Im Gegenteil, er erwartet Gehorsam und muss sich auch erstmal darauf einstellen, dass die Miko an seiner Seite noch Wunden mit sich herum trägt, die nie ganz verheilt sind.
Aber aus zuverlässiger quelle weiß ich, dass das noch wird ;-)

Ist er wirklich über sie hergefallen?

LG Swantje


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