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Folgen eines Turniers

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu, es ist Montag.
Dieses Kapitel wird ein wenig lustiger, als das letzte. Ich hoffe jedenfalls den einen oder anderen ein Schmunzeln abzuringen. Ich wollte ursprünglich das Wochenende in einem Kapitel zusammen fassen, aber...das wären dann über 20000 Wörter gewesen und dass war mir zu viel.
Noch etwas super - mega Wichtiges.
DANKE!
Ich danke euch allen.
flower_in_sunlight , dafür dass du mir immer aufzeigst, wenn etwas falsch gemacht wurde und ich es korrigieren kann, damit die Story gut bleibt. Danke das du dein Wissen mit mir teilst.
Ryosae und Piajay , dafür, das ihr euch immer an der richtigen Stelle, eine Sicht von Seto wünscht. Ich muss mir dann immer Gedanken machen und meist wird Setos Sicht besser, als Joeys und ich kann gewisse Details immer schön miteinbringen. Und Ryosae... danke für deine Anregungen zum Partyspiel.
CharlieBlade1901 , für deine lustigen Kommentare und das viele Eis, dass baut mich immer auf
Onlyknow3 , für deine Sicht aus mehreren Perspektiven, die mich dazu auffordern, über die Handlungsweise von Seto nachzudenken
Yunaxxx , Neko20 , Satra0107 ,  Lexischlumpf183 , Cloudlesssky ,  Tsumikara , Mondkind_77 , dafür, dass ihr meine Fanfic kommentiert habt. Und allen, die diese Story lesen und auch mögen...DANKE!!!
Leute, es motiviert mich ungemein, so viel Unterstützung von euch zu bekommen.
In Wirklichkeit ist es nämlich dann nicht meine Fanfic alleine...sie gehört uns allen, uns Puppyshippern
Also kepp calm and Puppyship on Komplett anzeigen

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Und ständig grüßt der Pegasus

 

 

 

In der Villa angekommen, wurden wir sogleich von Mokuba begrüßt, der meinte, im Esszimmer würden schon alle auf uns warten und blieb, mit geweiteten Augen stehen, als er meinen Vater sah. Dann rannte er auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. „Ich bin ja so froh, dass es dir gut geht, Jason. Willkommen zurück.“, meinte Moki und auf Dads Wangen breitete sich eine starke Röte aus.

„Ich freue mich auch, dich zu sehen, Großer.“, lächelte er ihn nun an. Mit einem lauten „Jason ist wieder da!“, stürmte Mokuba mit uns das Esszimmer.

„PAPA!“, rief Serenity freudig.

„JASON!“, schwärmten die Dienstmädchen.

Alle anderen, außer Seto, lächelten ihn freundlich an.

Dad kratzte sich verlegen am Hinterkopf und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten. Sie bestürmten ihn mit Fragen und ich, schlich rückwärts aus dem Esszimmer heraus und direkt in die Küche.

Dort angekommen atmete ich erleichtert auf. Das Gespräch mit dem Eisklotz war besser verlaufen, als ich gedacht hatte. Ich ging in die Vorratskammer und suchte mir die Zutaten für die Vanillekipferl heraus. Laut meines Drachen, hätte ich ihm ja jeden Tag welche backen sollen...nun die Umstände sprachen ja für sich...

Ich holte auch die Butter aus dem Kühlschrank und ließ sie fast fallen, als ich mich umdrehte und eine Brust vor mir hatte.

„Was hast du vor?“, fragte mich mein Gatte.

Ich schluckte und zwang mich, an ihm vorbei zu gehen und recht kühl zu erwähnen, dass nun Vanillekipferl benötigt würden und er mich dies bitte, in Ruhe zuzubereiten lassen sollte.

Er nickte und setzte sich an den Tisch, damit er mich beobachten konnte, während ich die Leckereien buk. So war das eigentlich nicht gemeint. Aber er schien mich nicht mehr aus den Augen lassen zu wollen. Hatte ich mich derart verdächtig benommen? Ich spürte seinen bohrenden Blick auf mir und dann....kam mir ein Gedanke.

„SETO......ALTER!“

„Wie hast du mich gerade genannt?“

Ich schüttelte wild meinen Kopf und lachte ihn glücklich an, was ihn sein Gesicht verziehen ließ und er schnell in eine andere Richtung sah. Ich dachte mir nichts dabei und lief zu ihm, umarmte ihn vorsichtig und fragte ihn, ob ihm auch schon was aufgefallen war.

Er zog nur eine Augenbraue nach oben. „Etwas aufgefallen? Etwa das du immer seltsamer wirst?“

Ich schüttelte erneut meinen Kopf. „Rate nochmal...“

Aber er schwieg mich nur an und ich machte ein genervtes Geräusch.

„Die Mauer...sie ist...sie ist...weg.“

Zuerst sah er mir noch unterkühlt und überheblich in die Augen, dann fing er an, höhnisch zu lachen. Ich blitze ihn sauer an und fragte, was es da zu lachen gab. Das er es wagte, mich auszulachen...

Er beendete sein gruseliges Gelächter und sah mich wieder ernst an.

„Und das fällt dir erst JETZT auf? Nun...ich muss mich endlich daran gewöhnen, dass deine Intelligenz eben lange nicht an meine heran reicht. Du bist eben nur ein kleiner Welpe.“

Grrr.....dieser....Ich zuckte mit den Schultern und begann, die Zutaten abzuwiegen.

„Tja...ALTER! Sorry, aber Welpen können ja noch gar keinen Sex haben.... Gut, fein. Bin ich eben ein Welpe. Bis ich erwachsen werde, dauert aber noch sehr lange...Da hat mein Hintern ja nochmal Glück gehabt, nicht war, Alter?“

Nun beehrte er mich wieder mit seinem Eisblick und zischte mich an.

„Wage es ja nicht, mir wieder mit Sexentzug zu drohen. Das funktioniert kein zweites....hör auf damit!“

Ich hatte angefangen, mit meinem Hintern zu wackeln und hoffte, es würde einigermaßen verführerisch rüber kommen. Dann gab ich mir einen kleinen Klaps auf meinen Hintern und keuchte auf.

„Seto....“, seufzte ich und sah, wie er merklich schluckte und sich beherrschen musste, nicht hart zu werden. Er schloss die Augen und zählte flüsternd. Anscheinend brauchte er das, um sich zu beruhigen. Auch gut. Ich begann zu backen und pfiff dabei fröhlich, bis ich anfing zu singen. Zum Glück konnte ich besser englisch singen, als mich zu unterhalten.

 

I´ll make love to you

Like you want me to

And I´ll hold you tight

Baby all through to the nicht

I´ll make love to you

When you want me to

And I will not let you go

Till you tell me to

 

Ich spürte dabei wieder einen recht starken Eisblick auf meinem Hintern und wackelte wieder fröhlich damit. Dann war dieser weg und ich lugte zu ihm. Er hatte wieder die Augen geschlossen.

Irgendwann war er bei tausend angekommen und ich fertig mit dem backen. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und sah zu meinem Mann, der eine fette Beule in seiner Mitte hatte und immer noch zählte.

„Du solltest an etwas ab turnendes denken, dann vergeht es dir wieder. Aber so...wird es nur schlimmer. Du solltest aufpassen, dass keiner hier rein kommt und dich so sieht. Das gäbe nämlich guten Stoff, für eine neue Fanfic.“, meinte ich beschwingt und verteilte die vielen Schüsseln an Vanillekipferl, auf drei Tabletts.

Ich hörte ein gefährliches knurren und drehte mich zu ihm. „Das hier...“, er zeigte auf seine Erregung und schoss mir Eisblitze entgegen. „Das hier ist DEINE Schuld. Also tu was dagegen.“

Ich klimperte unschuldig mit meinen Wimpern und lächelte ihn süß an. „Aber, aber...Eisbärchen...an meinem Hintern, war doch nur eine Fliege gesessen und ich musste sie vertreiben. Ich hatte nicht vor, dich zu erregen.“, meinte ich grinsend, schob mir ein Vanillekipferl in den Mund und seufzte genießerisch auf.

„Hündchen....“, raunte er mir, mit tiefer Stimme zu. Dieser Ton jagte mir eine Gänsehaut über meinen Körper und nun schluckte ich. Er versuchte schon gar nicht mehr, seine Männlichkeit zu beruhigen, sondern setzte sich nun breitbeinig hin und leckte langsam an seinen Fingern, stöhnte leise und sah mich verlangend, mit hellen, blauen Augen an. So ein Mist...

Er hatte einfach den Spieß umgedreht.

 

„Also...dafür ist nun wirklich keine Zeit, ihr beiden. Die Vanillekipferl müssen vernascht werden. Seto...DU solltest eher deine Schulter schonen und es erst mal lassen. Nicht, dass es schlimmer wird. Aber keine Sorge...in vier bis sechs Wochen, könnt ihr euch wieder austoben.“

Wir zuckten beide erschrocken zusammen, als mein Dad das so locker sagte und sich gleich ein Tablett mit Vanillekipferl schnappte und aus der Küche trug.

Seto starrte geschockt durch die Gegend und rührte sich nicht mehr. „Ähhmm... Kühlschrank? Hallo?“ Keine Reaktion...

Ich ging zu ihm und tippte ihm sacht auf seine rechte Schulter, doch auch jetzt blieb er nach wie vor in einer Schockstarre. Dad kam wieder in die Küche und betrachtete uns kurz.

„Hahaha, hab ich ihn damit geschockt? Whisky hat auch bei mir geholfen...oder küss ihn. Vielleicht erwacht das schöne Dornröschen ja dann.“

Er schnappte sich das zweite Tablett und ging erneut hinaus. Whisky war keine gute Idee. Immerhin musste er auch Medikamente und Schmerzmittel einnehmen. Also gut. Ich legte meine Lippen auf seine und küsste ihn sanft. Doch er regte sich immer noch nicht. Ich küsste ihn erneut und diesmal inniger. Ein Arm schlang sich um mich, zog mich auf seinen Schoß, drückte mich fest gegen seine Erregung, worauf er aufstöhnte. Daraufhin musste auch ich stöhnen. Aber er musste sich wirklich schonen.

Ich stemmte ihn mühevoll von mir. Er sah mich bittend an und dann kam zum dritten Mal mein Dad in die Küche.

„Hey, es hat funktioni...na ja fast. Seto...ganz ehrlich. Wenn du dich nicht schonst, wirst du es vielleicht nie mehr tun können.“, stichelte mein Dad.

Wie...gemein. Ich erhob mich von seinem Schoß. Der Eisberg blitzte ihn genervt an und stand auf.

 

„Jason....wusstest du schon? Ich heile Dummheit durch Handauflegen...“

 

Dad sah meinen Mann erstaunt an.

„Was, echt?“

 

Seto nickte.

„Klar...“

 

Dad klatschte in die Hände und freute sich.

„Das ist ja der Wahnsinn. Das du das wirklich kannst. Ich...AU! Du hast mich geschlagen!!!!“

 

Mein Drachengatte nickte zufrieden, doch dann sah er ihn herablassend an.

„Es ist ein schnelles Handauflegen. Nun...es wirkt allerdings nicht bei jedem...sieht so aus, als wärst du unheilbar dumm...“

 

Dad verzog nur beleidigt sein Gesicht und schnappte sich das dritte Tablett. Ich seufzte und begann Kakao und Kaffee zu kochen. Mein Mann beobachtete mich und seufzte ebenfalls.

„Nun gut. Anscheinend werden wir eh immer unterbrochen. Du willst sowieso nicht. Dann können wir es auch gleich ganz lassen.“, sagte er furchtbar enttäuscht und verschwand aus der Küche. Ich starrte nur die Tür an, durch die er gegangen war. Nun hatte ich es wirklich übertrieben.

Ich bereitete noch die Getränke fertig zu und trug sie auf einem Tablett ins Esszimmer. Aber...er war nicht da.

„Hey, Leute...wo ist mein Mann?“, fragte ich in die Runde.

Dad sah mich verärgert an und zeigte auf seine Wange.

„Dein Mann war hier...Er hat sich eine große Schüssel Vanillekipferl geschnappt, hat nochmal versucht....bei mir Hand aufzulegen und ist davon gerauscht. Keine Ahnung, was der schon wieder hat.“

„Jason...du hast ihn provoziert.“, meinte Yugi.

„HA. Vielleicht...aber sooo schlimm war es doch gar nicht.“ Duke schüttelte den Kopf. „Ich wäre auch sauer gewesen, wenn man mir DAS ins Gesicht gesagt hätte.“ Dad schwieg. „Was hat er denn gesagt?“, fragte ich, doch es schien, als ob alle darauf warteten, dass mein Dad es selbst gestand. „Dad? Was hast du zu ihm gesagt?“ Doch er beachtete mich nicht mehr, sondern stopfte sich mit Vanillekipferl voll. Ohhhh, dann musste es wirklich etwas schlimmes gewesen sein.

Thea bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick.

„Er meinte, er solle es sich lieber selbst machen, anstatt dich dauernd zum Sex zwingen zu wollen. Ob er sich nicht schämen würde.“, erklärte mir Thea.

Fassungslos sah ich Dad an und nahm ihm die Schüssel weg.

„HEY!“

„Ruhe, Dad! Du wirst erst einmal keine mehr bekommen. Ich erwarte, dass du dich angemessen bei meinem Mann entschuldigst. Er hat mich noch NIE zu sowas gezwungen. Das würde er auch NIE tun. Und der einzige hier, der sich schämen sollte, bist du Dad. Ja du bist traurig...das verstehen wir. Aber warum...WARUM musst du es immer an anderen auslassen, dass Pegasus das Mädchen bekommen hat, welches DU eigentlich wolltest?“

Geschockt sah er mich an. „Woher...“

„Mein Mann hat es sofort bemerkt und dich verstanden. Er wollte dir eigentlich helfen. Aber du hast nichts besseres zu tun, als ihn zu verletzten.“

Geknickt ließ er seinen Kopf hängen und ging aus dem Esszimmer.

„Und noch mehr Drama...“, meinte Duke und trank einen Schluck Kaffee.

Ein paar Minuten später kam Dad wieder und meinte, er habe sich bei meinem Mann entschuldigt, aber dieser wollte nicht mehr mit ihm reden.

Ich seufzte, nahm noch eine große Schüssel von den Vanillekipferl und eine Kanne Kaffee auf ein Tablett, sowie zwei Tassen. Dann ging ich in das Drachenzimmer, wo der Frostdrache auf seinem Bett saß und nachdenklich ein Kipferl aß.

Ich stellte das Tablett auf das Nachtkästchen, schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein und hielt es ihm hin. Er starrte darauf und dann in meine Augen.

„Ich werde dich in Ruhe lassen, keine Angst.“, sagte er ruhig. Sein Gesicht war absolut ausdruckslos.

Ich schüttelte den Kopf und meinte, dass er mich NIE zu etwas zwang, sondern sehr viel Rücksicht auf mich nehmen würde.

Er nahm mir die Tasse ab und trank einen Schluck, sagte aber nichts darauf. Das machte mich unruhig. Glaubte er mir nicht?

Ich schenkte auch mir ein und nahm die zweite Schüssel mit aufs Bett. Schweigend aßen und tranken wir, bis der Kaffee leer war. Die Schüsseln waren nur halb aufgegessen. Dieses Schweigen war mir unglaublich unangenehm. Dachte er wirklich darüber nach, ob Dad mit seiner Behauptung Recht hatte?

Ich stellte alles beiseite, während er sich hinlegte und an die Decke starrte.

Vorsichtig legte ich mich an seine rechte Seite berührte ihn zart, um ihn nicht zu erschrecken. Er sah zu mir und nickte. Ich kuschelte mich an ihn und er legte seinen Arm um meine Schulter.

„Du hattest Recht, Liebling. Dad war in Cecelia verliebt.“, sagte ich und er zuckte zusammen, verzog kurz das Gesicht, bevor es wieder starr und ausdruckslos wurde.

„Ach...also beleidigt er mich, weil er es versäumt hat, ihr zu sagen. Es hätte nichts geändert. Es wäre nur zu Streitereien gekommen. Vielleicht sollte auch er zu einem Psychologen gehen, um es angemessen zu verarbeiten.“

Sanft streichelte ich ihm über seine Brust und kuschelte mich enger an ihn. „Ja. Das sollte er. Hat er sich wirklich richtig bei dir entschuldigt?“ Der Großkotz legte seine linke Hand vorsichtig auf meine, die seine Brust gestreichelt hatte. „Angemessen nicht, aber es ist in Ordnung. Ich brauche allerdings erst einmal ein bisschen Abstand von ihm.“

Ich nickte und sah auf seine Hand, die anfing meine zu streicheln. Ich hob meine und verschränkte unsere Hände kurz, löste sie wieder und strich mit meinen Fingerspitzen über seine. Sie kribbelten und dieses Gefühl breitete sich in der ganzen Hand aus. Mir wurde ganz heiß, als ich das tat. Er stockte und sah mir tief in meine Augen. Dann löste er seine Hand von meiner und starrte wieder an die Decke.

 

Oh... Jetzt wo wir alleine hier lagen... war ich auf einmal unglaublich scharf darauf, ihn in mir zu haben und ihn...äh...wild zu reiten... Ich wurde rot, bei dem Gedanken und wusste, aufgrund seiner Reaktion, dass er es spürte. Jetzt...könnten wir doch...

 

Es klopfte leise an die Tür und nach einem ebenso leisen „Herein.“, öffnete sich die Tür und Mokuba kam ins Zimmer.

„Jason ist nach Hause gegangen. Alles in Ordnung, ihr zwei?“

Seto nickte und meinte, es wäre alles geklärt. Das bezweifelte ich stark. Aber ich sagte nichts darauf. Mokuba nickte und ging wieder. Ich konnte das nicht so stehen lassen.

„Seto?“ Mein Drachenkönig brummte nur. Ich erhob mich und sah ihm in seine Augen. „Du weißt, dass ich vorhin nur nicht wollte, dass du wieder Schmerzen hast, oder?“

Er sah mich lange an, bevor er nickte. Ich sah auf seine Wanduhr. Es war bereits nach sechs. „Möchtest du noch was zu Abend essen? Oder noch was machen?“, fragte ich ihn. Wieder sah er mich nur an.

„Willst du jetzt auch mit mir nicht mehr reden?“ Meine Augen brannten schon, aber ich hielt meine Tränen konsequent zurück. Mein Mann seufzte.

„Joey...alles was ich will, ist hier liegen und deine Gesellschaft genießen. Ich habe alles, was ich brauche. Obwohl...die Schmerzmittel lassen nach...“

Ich weitete meine Augen. Er hatte gestern sehr lange diese fürchterlichen Schmerzen aushalten müssen und ich hatte mich nur um diese Alpträume und Dad gesorgt. Meine Gewissensbisse quälten mich erneut. Ich hatte ihn einfach seinem Leid überlassen.... Schnell stand ich auf und versicherte ihm, dass ich ihm etwas bringen würde und er nickte erneut.

Ich nahm das Tablett mit dem benutzten Geschirr, hechtete den Korridor entlang, die Treppe nach unten und wäre fast runter gefallen, hätte ich mich nicht gerade noch festhalten können. Allerdings musste ich das Tablett loslassen. Die Tassen und Schüsseln flogen durch die Luft, zerbrachen laut auf der Treppe, verteilten die Vanillekipferl darauf und die Kanne knallte jede einzelne Stufe runter. Besorgt kamen meine Freunde, Serenity und Mokuba angelaufen.

„Joey? Alles in Ordnung?“

„Was ist passiert?“

Ich keuchte und versicherte, dass alles in Ordnung war. „Ich bin nur gestolpert und habe mich erschrocken.“

„Was war das für ein Krach...“ Mein Ehemann stand oben an der Treppe, sah nach unten, wie ich immer noch das Treppengeländer umklammert hielt und das Geschirr zerbrochen, die Kipferl auf der Treppe verteilt und die Kanne zerbeult, am Fuß der Treppe lag. „Hündchen?“

Ich schluckte. „Äh...Seto.. das Geschirr ersetze ich dir natür...“

„Joey! Red nicht so einen Unsinn. Ist dir was passiert?“ Ich schüttelte den Kopf, konnte aber das Geländer noch nicht loslassen, denn meine Beine waren so weich, dass sie mich nicht tragen würden und ich die Treppen dann trotzdem runter fallen würde.

Tristan kam sofort die Treppen hoch gelaufen, stolperte und wäre fast selbst runter gefallen, hatte sich aber auch ans Geländer geklammert. Seto klatschte sich mit seiner rechten Hand an die Stirn. Dann ging er zu mir. „Halte dich, mit einer Hand an meinem rechten Arm fest und einer Hand am Geländer. Dann gehen wir zusammen nach unten.“

Ich nickte und tat, was er sagte. Wir kamen zu Tristan und er klammerte sich an meinen Arm, während er seine andere Hand, am Geländer hatte. Als wir „endlich“ unten waren, gaben meine Beine nun doch nach und ich ließ den Arm von Seto los, damit ich ihn nicht mit nach unten zog. Doch er hielt meinen Arm umklammert und hielt mich mühevoll aufrecht. Tris half ihm und zusammen gingen wir ins Esszimmer und ließen uns auf der Monstercouch nieder. Wir atmeten allesamt auf. Ich hätte jetzt gern einen Drink gehabt, damit ich mich etwas beruhigen konnte. Ich sah mir die Bar an und fragte, ob sie schon bestückt wäre.

„Natürlich, Joey. Was denkst du denn?“, antwortete meine Schwester.

„Tris...würdest du mir bitte einen Cocktail mixen?“

Er nickte, stand auf und begab sich hinter die Bar. Von meinem frostigem Ehemann bekam ich nur einen seltsamen Blick. „Was denn?“ Herablassend sah er mir in die Augen, ehe er süffisant lächelte. Er beugte sich zu mir. „Mach nur, Joey...ich freue mich schon darauf, was du mir noch alles erzählst, was ich nicht wissen dürfte. Also da hätten wir ja schon mal, dass ich einen berauschenden, männlichen Duft absondere, der dich willenlos macht. Was kommt wohl als nächstes?“, flüsterte er mir zu und ich wurde daraufhin rot.

Ähm...ja...vielleicht doch nicht. Aber dann drückte mir Tristan bereits ein Glas in die Hand. Das Glas an sich war schön anzusehen...aber der Inhalt....

„Was zum...Was ist DAS?“ Tristan grinste. „Nun, da du ja mit einem Mann verheiratet bist, nehme ich an, es ist für dich in Ordnung, so einen Drink zu trinken. Die anwesenden Damen mögen ihn jedenfalls.“ Ich starrte immer noch auf das Glas...fassungslos.

„Du mixt mir einen Cocktail für Mädchen?“ Ich konnte gar nicht mehr meinen Mund zubekommen.

Thea mischte sich ungefragt ein. „Ich weiß nicht was du hast...der ist wirklich gut.“ Serenity kicherte. „Ja und diese Farbe...herrlich.“

Ich funkelte Tristan an und fragte, WAS er da genau zusammen gemischt hatte.

„Also da ist Gin drin, Brombeerlikör, Limettensaft und Kokossirup, Prosecco und das wichtigste, Pink Grapefruit Limonade. Der Drink heißt Pink Flamingo.“

 

„PPPPFFFFFTTTTTT...HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA.....HAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!“

„Hör auf zu lachen!“, schimpfte ich meinen Eisberg.

„Hahahahaha.....Entsch.....Entschuldige....Joe....Joey....HAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!! Pink Flamingo....HAHAHAHHAHAHA!!!“

Meine Wangen brannten wie Feuer. Die anderen konnten sich kaum verkneifen, nicht auch loszulachen.

„Es hätte...hätte bei dir....PPffftttt....Hahahahaha... „Pink Doggy“ heißen müssen.... HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!“

Nun konnten sich auch die anderen nicht mehr zurück halten. Duke brüllte vor Lachen und hielt sich seinen Bauch, während Ryou sich kaum auf den Beinen halten konnte und von Mokuba gestützt wurde, Tristan grinste nur über beide Ohren und die Mädchen kicherten. Yugi... kullerte am Boden herum.

„Das reicht jetzt! Keine Mädchen Drinks mehr für mich, klar?“, sagte ich hitzig und nippte an meinem Glas. Hmmm, gar nicht schlecht...sogar richtig gut. Dann war eben die Farbe mädchenhaft...aber der Cocktail war ein absoluter Hetero.

Die anderen waren immer noch am Lachen und so blickte ich beschämt in mein Glas. Dann sah ich wieder zu meinem Mann, der ausgelassen lachte und schon Tränen in den Augen hatte. So sah er also aus, wenn er glücklich war. Das Rot auf meinen Wangen vertiefte sich und in mir breitete sich eine wohlige Wärme aus. Ich seufzte leise und versuchte mir diesen Anblick in mein Gedächtnis zu brennen. Ich würde ihn bestimmt nicht allzu oft, so sehen. Er sah so schön aus.

 

Die Tür öffnete sich, Maria kam rein und hatte das Festnetz Telefon in der Hand.

„Master Joseph...Telefon für Sie.“ Für...mich? Das Lachen erstarb langsam und gespannt wurde ich beobachtet. Ich nahm zögerlich das Telefon und meldete mich mit meinem Namen.

 

„Äh...Kaiba?“

 

„Joey, mein liebster Cousin...“ Ich riss meine Augen weit auf. Der Eisdrache sah mich skeptisch an.

 

„Pegasus!“

 

„Oh, Joey. Wie geht es dir und deinem Mann? Du meine Güte, was für ein DRAMA...Hach. Ich hoffe Kaiba – Boy ist nicht allzu schlimm verletzt?“

 

Was hatten die alle nur mit diesem „Drama“? Ich spürte die eisigen Blicke meines Großkotzes...und gab ihm, kommentarlos das Telefon. Er nahm es und fragte ihn, woher er diese Nummer hatte und was ihm überhaupt einfiel uns anzurufen.

Doch Pegasus antwortete, so laut, dass wir ihn alle, ohne Probleme verstehen konnten.

 

„UUUUHHHHH KAIBA – BOY! WIE GEHT ES DIR? ICH HABE MIR SOOOOLCHE SORGEN GEMACHT UND...“

 

Klick.

 

Schon hatte er aufgelegt und übergab es wieder Maria. Doch es klingelte erneut, sie ging dran und meinte, es wäre wieder derselbe Anrufer.

„Sag ihm, wir sind nicht zu Hause.“, meinte der Eisprinz kühl und starrte meinen Drink nun stechend kalt an. Ich nahm erneut einen Schluck und grinste. Der Pink Flamingo, war nun genau richtig in seiner Temperatur. So ein Eisblick war schon was feines.

“Entschuldigen Sie bitte, aber die Herren Kaiba sind nicht im Haus...kann ich etwas ausrichten?“ Maria hörte ihm zu, errötete und übergab mir wieder das Telefon. Was war nur mit ihr los?

 

„Was?“

 

„Du bist ganz schön unhöflich, Joey. In unserer Familie wird aber Freundlichkeit und Höflichkeit ganz groß geschrieben, merk dir das. Stell dir vor...Ich habe heute erst Ryan aus der Untersuchungshaft geholt. Er hatte „angeblich“ keine Hilfe geleistet, als Kaiba – Boy angeschossen wurde.“

 

„Tut mir leid, dir das zu sagen...aber ich war dabei...und er HAT keine Hilfe geleistet. Na gut, vielleicht am Anfang...sonst wäre Seto jetzt wirklich tot...aber...aber ich habe ihm gesagt, er soll einen Krankenwagen rufen...Er hatte sich nur mit der Täterin um mich gestritten. Seto hätte verbluten können. Die Anzeige hat er also von MIR bekommen.“ Einige Momente war Pegasus recht still, dann seufzte er.

 

„Deshalb war er so außer sich und hat gehofft, dass Kaiba – Boy nicht überlebt...Nun...er hätte jedenfalls fast ein Jahr Haft bekommen, hätte ich ihn nicht mit einer Geldstrafe raus holen können. Ach...auf meine alten Tage wird mir das langsam etwas zu stressig...“

 

„Äh...bist du nicht jünger, als Dad?“, fragte ich ihn. Er seufzte schwer, bejahte und meinte, dass das vermutlich der Einfluss meines Vaters wäre.

 

„Morgen bin ich wieder bei ihm zu Besuch. Möchtest du nicht auch kommen? Wir könnten uns zusammen setzten und uns Cartoons ansehen?“

 

Ich hatte gerade nochmal einen Schluck meines Getränks genommen, verschluckte mich aber, als er das sagte.

Dann nahm mir mein arktischer Drachengatte das Telefon aus der Hand.

 

„Lass gefälligst meinen Mann in Ruhe...und ruf nicht mehr an.“ Dann legte er auf und wies Maria zischend an, diesen Anrufer zu ignorieren, sollte er nochmal anrufen.

„Was hat er noch gesagt?“, fragte Ryou, der, wie alle anderen, aus Solidarität, auch einen Mädchen Drink in der Hand hielt. „Er besucht Dad morgen wieder und zieht sich Cartoons mit ihm rein...er hat mich eingeladen, ihnen Gesellschaft zu leisten.“ Ein gefährliches Knurren kam aus dem Mund meines Drachen. Ich schüttelte den Kopf. „Das ist ein Tag, was? Sorry Leute...aber ich werde, nach diesem Drink, ins Bett gehen. Bin wirklich müde. Und morgen fangen wir ja schon mit der Party an. Die Vorbereitungen müssen getroffen werden und...Seto?...wurde eigentlich der Caterer beauftragt?“

Doch er zog nur eine Augenbraue nach oben. „Wann hätte ich das denn noch machen sollen?“, fragte er säuerlich. Schweigen breitete sich aus und ich seufzte. „Also schön. Dann werde ich morgen schon mal anfangen die Torte und den Kuchen zu backen. Danach mache ich die Salate. Maria? Habt ihr das andere schon alles besorgt?“ Sie nickte.

Gut. Dann war das ja schon mal erledigt. Ich sagte Maria, dass sie meinem Mann eine Schmerztablette geben sollte, trank aus und wünschte allen noch einen angenehmen Abend. Dann ging ich hinaus aus dem Zimmer, die Treppen nach oben und direkt in mein Zimmer. Ich setzte mich aufs Bett und starrte durch die Gegend. Pegasus besuchte nun also regelmäßig meinen Dad und sie unternahmen was zusammen. Das kam mir richtig seltsam vor. Irgendwas stimmte da nicht. Ich glaubte nicht, dass er richtiges Interesse an meinem Dad hatte. Vielleicht hatte Pegasus auch meinen Dad beeinflusst, sodass er nun immer auf uns losging. So gehässig und gemein kannte ich ihn gar nicht, also MUSSTE mein Cousin ihn manipulieren.

Die Türe öffnete sich und mein Mann kam, mit einem komischen Gesichtsausdruck, auf mich zu.

„Ist das jetzt schon wieder ein Aussetzer, oder macht dir irgendwas Sorgen?“

Ich erzählte ihm gleich von meinen Bedenken. Er setzte sich zu mir und legte seinen rechten Arm um mich. „Ich denke, du hast Recht, mit deiner Vermutung. Pegasus ist nicht zu trauen. Er manipuliert genauso geschickt, wie dein Großvater. Nur merkt Jason das nicht. Wir sollten morgen Mittag zusammen nach ihm sehen. Vielleicht können wir etwas heraus finden.“ Bekümmert sah ich ihm in die Augen und nickte. „Komm Joey...wir sollten uns Bett fertig machen und schlafen gehen.“

Wir standen auf, gingen in sein Zimmer und gleich ins Bad, um uns die Zähne zu putzen. Dann half ich ihm aus dem Produktionskissen und seiner Kleidung, legte ihm das Produktionskissen wieder an und legten uns hin. Meine Augen waren so schwer und ich war erschöpft vom heutigen Tag. Es war zwar noch früh am Abend, trotzdem schlief ich schnell ein.

 

 

Am nächsten Tag wachte ich erholt auf. Ich sah nach meinem Schnösel und merkte, dass er schon wach war und an die Decke starrte. Zufällig kam mein Blick auf seine Mitte und ich zuckte kurz zusammen. Er war gerade dabei, seine Erregung nieder zu kämpfen und fast wäre es ihm gelungen, hätte ihn mein Zucken nicht abgelenkt. Nun musste er erneut anfangen...

„Soll ich...“

„Nein.“, sagte er bestimmt und schloss die Augen, um sich erneut zu konzentrieren.

„Warum nicht?“

Er seufzte.

„Mach dir da keine Gedanken, Joey. Ich komme klar. Sieh es einfach so... ich schätze deine Rücksichtnahme, also schätze bitte auch meine.“

Skeptisch sah ich ihm zu, wie er seine Männlichkeit wieder beruhigte und dann erleichtert aufatmete. Welchen Grund hatte er, auf MICH Rücksicht nehmen zu wollen? Dann sah er mich an und fragte, ob ich ihm helfen könnte, aufzustehen. Ich nickte hektisch, stand auf, ging auf seine Seite und half ihm auf und in seine Kleidung, diesmal ohne dieses Produktionskissen abzunehmen. Die Dienstmädchen hatten ihm, als wir schliefen, einen Stapel Kleidung hingelegt, der seitlich zu schließen war, damit man nicht ständig dieses Produktionskissen an und ausziehen musste. Mein Handy fing an, zu klingeln und wir sahen beide, genervt dorthin. Ich konnte mir denken WER da gerade anrief. Ich sah auf das Display und...ja.

„Pegasus.“, sagte ich dem Eisschrank. Der verdrehte die Augen.

Das Klingeln hörte irgendwann auf, begann dann aber von neuem. Nach dem fünften Mal ging ich, gereizt dran. Ich machte den Lautsprecher an, damit Seto mithören konnte. Dieser starrte mein Handy in Grund und Boden.

 

„Kaiba?“, meldete ich mich.

 

„Guten Moooorgen, Sonnenschein. Und? Hast du dir überlegt, ob du später kommst?“, säuselte

mein Cousin fröhlich. Der Eisberg verdrehte erneut die Augen.

 

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass du nicht mehr anrufen sollst?“

 

„Ohhhh, Kaiba – Boy.... das tut mir jetzt aber leid. Ich hatte gar nicht daran gedacht. Bitte verzeih.“

Wir sahen uns beide in die Augen, dann wieder auf das Handy. Was meinte er damit? Das er nicht mehr hätte anrufen sollen?

 

„Ich möchte nun auch DICH, ganz offiziell, zu unserer Cartoon Session einladen. Immerhin gehörst du ja nun auch zur Familie. Entschuldige, wenn du dich ausgeschlossen gefühlt hast.“

War das sein Ernst?

 

„Nein Danke! Ich finde es ziemlich lächerlich, wenn erwachsene Männer sich Cartoons rein ziehen.“, meinte er fauchend. Zum Glück wusste Pegasus nicht, dass er mit Mokuba sich eben doch Cartoons ansah, aber nur, wenn Moki ihn drum bat. Seto sagte zwar, dass wir die beiden besuchen sollten, aber ich hatte ganz ehrlich, keine Lust darauf.

 

„Auch von mir...Nein Danke! Wir haben heute zu tun. Also...viel Spaß und einen schönen Tag.“

 

„Hach, Joey...schade. Aber gut, kann man nichts machen. Dann eben das nächste Mal. Ich freue mich schon darauf. Ich wünsche euch natürlich auch einen schönen Tag. Lasst es euch gut gehen, ihr Turteltäub....“

 

Klick.

 

Er hatte wieder aufgelegt und immer noch einen harten Zug im Gesicht. Ich streckte meine Hand aus und streichelte zart seine Wange. Sofort galt sein Blick mir. Ich lächelte ihn an. „Keine Sorge, Liebster. Pegasus ist nichts weiter, als eine überzogene Primadonna.“ Er zuckte kurz zusammen, blieb ernst und meinte, dass er trotzdem gefährlich war.

„Bleiben wir lieber auf der Hut, Joey. Am Besten, wir besuchen deinen Vater, wenn die Luft rein ist und kein verrückter Pegasus anwesend ist.“ Ich nickte und küsste ihn. Er blieb aber völlig starr und ich löste den Kuss wieder verwirrt. „Was ist los?“, fragte ich, nun unsicher. Lange sah er mir in die Augen, bis er sich abwandte und meinte, dass wir uns lieber in die Vorbereitungen stürzen sollten.

Hatten wir die Mauer, die meine Mutter zwischen uns errichtet hatte durchbrochen, hatte mein Dad nun die nächste gebaut. Er ging schon auf die Tür zu, stoppte aber dann und drehte sich zu mir um. Sein Blick war kühl, doch als er meinen geschockten Blick sah, kam er zurück.

„Warum weinst du?“, fragte er besorgt. Ich...weinte? Ich wischte die Tränen ab. „Schon gut, geht wieder. Was wollten wir machen? Ach ja, die Torte und der Kuchen.“ Er nahm mein Kinn und sah mich analysierend an. „Joey? Ich werde dich nicht eher gehen lassen, bis du mir sagst, warum du weinst.“ Ich senkte meinen Blick. „Es ist wieder genauso, wie vorher, als die Mauer von Mutter da war.... aber....schon gut. Es geht ja nicht gegen mich....aber...“ „Joey, shhht, warte mal. Die Mauer? Sie ist doch weg. Warum sollte sie wieder da sein? Ich verstehe nicht, was du meinst.“

Ich schluchzte auf und stammelte ängstlich, dass ich mich fühlte, als ob er mich nicht mehr bei sich haben wollte. Seine Augen weiteten sich und er schüttelte den Kopf. „Das verstehst du falsch. Im Krankenhaus...als du mir...Erleichterung verschafft hast...ich habe mich gefühlt, als hätte ich dich schändlich benutzt. Ich verstehe nun, wie du dich am Anfang gefühlt hast. Ich möchte nur nicht, dass du dich wieder so fühlst, glaub mir. Es lag nie in meiner Absicht, dir das Gefühl zu geben, dass ich dich nicht mehr begehre. Ich begehre dich eher zu sehr. Diese Verletzung braucht mindestens vier Wochen um zu heilen. Ich werde es nicht riskieren, dich länger, als diese Zeit, nicht richtig haben zu können.“ Er nahm mich vorsichtig in den Arm und atmete tief ein. „Je näher du mir bist, desto schwerer fällt es mir, von dir abzulassen. Dann wird mir auch noch vorgeworfen, ich hätte mich nicht unter Kontrolle und würde dich dazu zwingen...“ „Das würdest du NIE!“, sagte ich und sah zu ihm auf. „Ich verstehe wie du es meinst. Aber...heißt das...wir werden uns nicht einmal mehr küssen?“ Er schluckte, schüttelte den Kopf, beugte sich zu mir runter und küsste mich. Ich öffnete meinen Mund und er tat es mir gleich. Zärtlich liebkosten sich unsere Zungen und wir vergaßen völlig die Zeit dabei. Dann wurde unser Kuss heißer und ich spürte, wie sehr er sich zurück halten musste, um mich nicht zu überfallen. Ich unterbrach unsere Knutscherei und jammerte ihn voll, dass vier Wochen echt eine lange Zeit waren. Er lächelte mich an und meinte, dass wir danach, wenigstens von uns sagen konnten, die Meister in der Selbstbeherrschung zu sein. Ich verzog mein Gesicht und meinte, dass ich darauf gerne verzichten konnte. „Seto?“

Fragend sah er mich an und hob eine Augenbraue. „Ich bin froh, dass wir jetzt über alles reden und so Missverständnisse vermeiden können...“ Nun grinste er und wuschelte mir durch mein Haar. „Komm, Hündchen. Ich möchte, dass du mir zeigst, wie man diesen fluffigen, japanischen Käsekuchen backt. Der ist nämlich einer meiner Lieblingskuchen. Und ich habe nur ein einziges Mal einen gegessen, der meinen Ansprüchen genügt hat.“ Mit großen Augen sah ich ihn an. Er wollte mit mir zusammen backen? Ich strahlte und zusammen schlenderten wir, nach unten in die Küche, wo schon eine hungrige Meute auf uns wartete.

„Na endlich. Es ist schon nach elf. Wollt ihr uns verhungern lassen?“, fragte Mokuba quengelig. Ich lächelte und fragte, was die Herrschaften den frühstücken, oder besser zum Brunch wollten. Einstimmig entschieden sich alle für ein Okonomyaki nach Osaka Art. Oh, das hatte ich lange nicht mehr gemacht. Ich freute mich darauf diesen speziellen, herzhaften, Pfannkuchen zuzubereiten und legte los.

 

Der Brunch verlief ruhig und lange. Danach zerstreuten wir uns. Während ich, mit meinem Eisdrachen in der Küche blieb, begannen die anderen, dass Esszimmer, für die Party zu schmücken.

„So, Eisklotz, dann wollen wir mal.“, sagte ich, heizte den Ofen vor und holte alle Zutaten dafür.

„Zuerst brauchen wir Butter, Frischkäse und Milch. Das geben wir in einen Topf und erhitzen das langsam, unter rühren, bis es eine cremige Masse geworden ist.“ Ich überließ es ihm, zu rühren, trennte acht Eier und verquirlte das Eigelb. „So jetzt kommt die Masse auf das verquirlte Eigelb. Wir wiegen das Mehl ab und sieben es über die Mischung. Gut verrühren.“ Ich nahm die Schüssel mit dem Eiweiß und gab Zucker dazu. „Jetzt muss das Eiweiß steif geschlagen werden. So, siehst du?“ Seto beobachtete mich genau und nickte. „Das Eiweiß muss Portionsweise und ganz vorsichtig untergehoben werden.“ Nachdem ich das erledigt hatte, nahm ich eine Kuchenform und legte den Boden mit Backpapier aus und den Rand ebenso. Dann schüttete ich die Masse hinein, schüttelte es, damit die Luftblasen heraus kamen und gab das Ganze in eine größere Form, die ich mit heißem Wasser füllte und gab es in den Backofen. „Bei 160 Grad wird es genau 25 Minuten gebacken, dann die Hitze auf 140 Grad reduzieren und weitere 55 Minuten backen. Wenn er fertig ist, lösen wir ihn aus der Form und streuen noch Puderzucker darüber. Dann ist er schon fertig.“

„Also heißt das, man braucht einfach nur Geduld?“ Ich stimmte dem zu und überlegte laut, ob es wirklich sinnvoll wäre, zwei zu backen, da anscheinend von den Vanillekipferl noch was übrig geblieben war. „So viel, wie du gebacken hast, braucht es dich nicht zu wundern, wenn was über bleibt. Frag doch Tristan, ob er noch einen braucht. Immerhin ist es sein Geburtstag.“

„Stimmt. Ich stelle mir nur noch die Uhrzeit ein, dann können wir ihn fragen.“

Das erledigt gingen wir ins Esszimmer, dass stilvoll geschmückt worden war. Nicht so, wie sonst, mit bunten Luftschlangen, bunten Luftballons und einem Banner mit Happy Birthday. Sondern dem Esszimmer angepasst. Ryou und Serenity hatten alles recht schlicht gehalten, wofür ich ihnen dankbar war. Der Raum war, an den zwei kurzen Wänden, mit dicken Ballongirlanden in weiß und Gold behängt worden, die in den Ecken nach unten hingen. Der Tisch war gehoben angerichtet, mit edlem, weißen Porzellan, passenden Kaffeetassen, schönen Kristallgläsern und antiken Kerzenständern aus Messing, in denen orangene Kerzen standen. Zwischendrin waren hochwertige Motorradminiaturen aufgestellt worden, die erstaunlich gut, mit der gesamten Dekoration harmonierten. Das einzige, was nicht dazu passte, waren drei pinke Flamingos, die von der Decke baumelten. Meine Augenbraue zuckte.

„Die kommen noch weg!“, sagte ich streng. „Ansonsten ist es perfekt!“

Ich ging zu Tris, der beleidigt die Flamingos abhängte. „Ich habe den Käsekuchen im Ofen...möchtest du noch die Torte? Es sind ja noch Vanillekipferl übrig.“ Er lächelte und meinte, er würde sich darüber freuen und dass die Torte nicht notwendig wäre. „Gut, dann haben wir es ja schon fast geschafft.“

Ach ja...ich hatte Roland gar nicht gefragt, ob er das Geschenk für ihn schon besorgt hatte. Dies flüsterte ich meinem Kühlschrank zu und er zischte, dass das Motorrad und die Biker Ausrüstung bereits hier wären und in der Garage versteckt. Wir grinsten uns gleichzeitig an, bevor er mir, mit einem intensiven Blick, näher kam und mich vorsichtig küsste. Ich schlang meine Arme um ihn, immer darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun und intensivierte den Kuss nochmal. Er keuchte und wir trennten unsere Lippen wieder voneinander. Wenn wir so weiter machten, wurde das nichts, mit dem Meistertitel in der Selbstbeherrschung. Meine Güte...ich war dermaßen heiß auf ihn. Doch ich zwang mich, wieder Abstand zu nehmen. Wir unterhielten uns angeregt, bis ich hörte, wie die Eieruhr bimmelte. Schnell huschte ich in die Küche, reduzierte die Temperatur und stellte nochmal 55 Minuten ein. Die restliche Zeit verbrachten die anderen mit Billard spielen. Zwischendrin, wenn ich mal nachsah, ob alles in Ordnung war, tauschten mein Mann und ich, immer wieder sinnliche und verheißungsvolle Blicke, ehe wir immer aufseufzten und uns voneinander abwandten. Ich lenkte mich ab, indem ich die Salate vorbereitete. Dann war der Kuchen endlich fertig und ich tischte ihn auf. Diesen Kuchen konnte man nur frisch essen.

Seto genoss jeden Bissen und meinte, dies wäre der Beste, den er je gegessen hätte und ich wurde daraufhin rot. Verlegen sah ich in eine andere Richtung. Ich hörte, zwischen einem Gespräch von Ryou und Serenity, das Wort Fanfic und schon war meine gesamte Aufmerksamkeit bei den beiden.

Sie schwärmten von einer Fanfic, die...die beiden mit Odeon geschrieben hatten, als Fortsetzung der ersten. Odeon? Etwa Odeon Ishtar? Er...schrieb Fanfics? Von...uns? Es musste so sein, denn der Titel der Fanfic, sagte schon alles... „Die Leidenschaft des Eisprinzen – Verführung unter Kirschblüten“. Meine Gedanken wanderten zu den Abend an Hanami. Diese unglaublichen Gefühle...und das die ganze Nacht hindurch...ich wollte wieder so eine Nacht...mindestens jede Nacht...OHHH...das machte mich ja nur noch heißer auf den Großkotz. Mein Mann erwähnte dann nur noch, dass er auch diese finden und lösche würde und ich war wieder etwas beruhigt. Doch weder Ryou, noch Serenity sagten etwas darauf.

 

Dann setzten wir uns alle auf die Couch und sahen uns einen Actionfilm an. Doch ich konnte mich kaum konzentrieren. Mein Frosty und ich, hielten uns absichtlich voneinander fern. Wirklich helfen tat es nicht. Ich sah immer wieder zu ihm und musste daran denken, wie weich seine Haare waren und welch eine Hitze immer in mir aufstieg, wenn wir uns küssten. Seine Augen, die hell und blau leuchteten, während das Feuer der Fackeln ihm einen Heiligenschein um seinen Kopf zauberte und ständig Kirschblüten auf uns herab regneten. Sein lautes, tiefes Stöhnen, wenn er in mich....hm ja... besser ich lenkte mich ab, sonst würde ich ihn sofort bespringen. Nur Seto schaffte es, sich zu konzentrieren und auch noch entspannt dabei zu wirken.

Jetzt war aber genug. Es war Tristans Wochenende.

Meine Gedanken wurden abermals unterbrochen von dem Klingeln meines Handys. Ich entschuldigte mich und ging aus dem Esszimmer, da mein Blick darauf mir sagte, dass Dad gerade anrief.

„Dad? Alles in Ordnung?“ Ich hörte ihn kichern und im Hintergrund grölte jemand, der sich verdächtig nach Pegasus anhörte. „Seid ihr etwa betrunken?“

 

„Joooooeyyy. Mein allerliebschter Sooohnn. Du verpascht was. Max ist sooo witzig. Hahahahaha. Nein nicht so, Max...anders herum, das isch viiell luschtiger. Joho und ne Buddel voll Rum...“

 

„Wuhuuuuu, isch bin da König der weißen Cartoon Drachen, hahahahaha.“, lallte Pegasus im Hintergrund.

 

Ich hörte Dad laut lachen und legte einfach auf. Das musste ich mir nicht antun. Ich beschloss nur ganz wenig Alkohol zu trinken, damit ich mich immer unter Kontrolle halten konnte. Das war ja so peinlich. Dann bekam ich eine WhatsApp und mir entgleisten sämtliche Gesichtszüge.

„Was hat dein alter Herr jetzt schon wieder angestellt?“

Ich drehte mich zu meinem Eisprinzen und starrte ihn an. Ich zeigte ihm schweigend das Foto, welches mein Dad mir gerade geschickt hatte und Seto fing an zu röcheln.

„DAS ist...nicht sein Ernst. Sind die beiden etwa betrunken?“ Ich nickte und besah mir das Bild, was mir meinen Dad zeigte, in einem schwarzem, bei ihm Mini - Männerrock, der glitzernde Steinchen im Schrittbereich hatte und einem bauchfreiem Hemd mit integriertem Mieder in Gold und lila. Daneben stand ein Pegasus, in einem sonnengelben Anzug, mit vielen Fransen an den Ärmeln und dem Jackensaum, jede Menge Rüschen, Steinchen und Pailletten im Schritt und dazu ein rosa Hemd. Beide hatten gerötete Wangen, jeweils eine Flasche Rum in der Hand und grinsten breit. Sie schienen sich die Haare gegenseitig geflochten zu haben...und nicht mal ordentlich. Also waren Pegasus und mein Dad... Transen? Oder hatten beide nur Langeweile?

„Ich habe es schon immer gesagt....Pegasus ist kein guter Umgang für deinen Vater. Und umgekehrt scheint dasselbe zu gelten. Wir hätten diese Schande gleich entsorgen sollen.“ Ich stimmte ihm zu und seufzte. Zum Glück hatten wir uns geweigert diese...Kleidung je anzuziehen.

„Wir haben wenigsten Stil, nicht war Schneekönig?“ Er grinste mich an und meinte, wir sollten uns jetzt vielleicht umziehen gehen. Hä? Wieso? Und...was?

Er nahm mich bei der Hand und zog mich nach oben in sein Zimmer und direkt in seinen Schrank. Er öffnete eine große Schublade, die ich gar nicht für eine gehalten hätte und zog ein weißes Outfit heraus, dass einfach unglaublich edel wirkte. Dann zog er noch ein paar weißer Drachenflügel heraus. Er hatte ein...weißer Drachen Outfit in seinem Schrank? Er grinste und bat mich, ihm zu helfen. Ich befolgte seine Anweisung und starrte ihn zum Schluss bewundernd an. Das einzige was nicht so richtig dazu passte, war das Produktionskissen. „Keine Sorge Joey...in deinem ist auch so eine Schublade, mit einem Schwarzen Rotaugendrachen Outfit.“ Ich klappte, vor Erstaunen meinen Mund auf, rannte aber in meinen Schrank und holte es heraus. Gleich fing ich an, mich auszuziehen und spürte auf einmal, die Blicke meines weißen Drachen, direkt auf meinem Hintern. „Hör auf, zu spannen.“, sagte ich verärgert. „Oh....Rotauge. Ich bitte dich. Wie könnte ich mir DIESEN Anblick entgehen lassen? Solange ich dich nicht anfassen und verwöhnen darf, wie ich es gerne täte, will ich dich wenigstens ansehen und mich darauf freuen, wenn ich dich das nächste mal durchnehmen darf. Und glaub mir...es wird nicht schnell vorbei sein. Im Gegenteil.“, raunte er mir verführerisch zu und leckte sich über diese wunderbar, weichen Lippen. Ich drehte mich um und schluckte.

Er lachte und meinte, wir sollten uns von den anderen fotografieren lassen und Dad dieses schicken. „Am Besten positionieren wir uns im Wohnzimmer, in meinem Thron.“

Ich starrte ihn an. „Etwa den Thron des frostigen Drachenprinzen?“ Er machte ein abfälliges Geräusch. „Nein...der Thron des weißen Drachenkönigs. So heißt er, nicht Thron des frostigen Drachenprinzen. Ich bin hier der König.“, sagte er erhaben.

Ich rollte mit den Augen, grinste aber. Wir hatten diesem Sessel, einen ähnlichen Namen gegeben.

„Gut, dann...los.“, meinte ich, als ich meine Flügel angezogen hatte. So schnell es ging, rannten wir, lachend nach unten und direkt ins Esszimmer, wo wir aufgeregt, den anderen sagten, sie sollten uns im Wohnzimmer fotografieren. Mokuba bekam große Augen und meinte, wenn, dann würden wir uns ALLE sowas anziehen.

„Wir haben doch die Duel Monsters Kostüme, die wir von dem letzten Event, im Kaiba Land, nicht mehr gebraucht hatten, hier im Keller gebunkert. Los Leute, wir verkleiden uns auch.“

Tristan bekam ganz leuchtende Augen und fragte, warum wir uns so etwas angezogen hatten. Dies stoppte vorerst Mokubas Tatendrang und ich zeigte ihnen, die WhatsApp, die Dad mir geschickt hatte.

„Was zum...Was ist das?“, fragte Serenity.

„Die Schande, die Pegasus, von diesem einen Designer, uns hat schicken lassen. Jason hat sie aufgehoben...weil er sie gerne selber anzieht.“, meinte der Eisberg.

Kopfschüttelnd und schweigend gingen unsere Freunde und Geschwister, mit uns, die Treppen runter, in den Keller. Das was sich da unten befand, hatten wir ja schon ausprobieren können, letzte Woche. Oh Mann. War das wirklich erst fast eine Woche her? Ich hatte das Gefühl, ich wäre schon ewig mit dem Geldsack verheiratet. Es war tatsächlich schon normal geworden. Es fühlte sich an, als wäre er... der.... Meine Wangen fingen an zu brennen. Ich war aber doch immer noch nicht schwul.

Wir gingen an der Sauna, dem Innenpool und dem Fitnessraum vorbei, bis ganz hinter. An der Wand war ein Bücherregal, in dem sich viele schwere Folianten, die teilweise schon vergilbt waren, befanden. Moki überflog die Titel und entschied sich für einen dicken Wälzer. Der Titel dieses Buches war fast nicht mehr zu lesen. Ich konnte nur noch ein Wort darauf erkennen. Dieses sagte aber schon alles über das Buch aus. Aber was sollte Mokuba mit einem Buch über Geisteswissenschaften? Er zog es schräg, bis zur Hälfte heraus und schon öffnete sich gegenüber eine Geheimtür. Meine Augen wurden immer größer. Anscheinend musste ich mal die ganze Villa, nach Geheimgängen und versteckten Räumen durchsuchen. Wir liefen hindurch, in einen großen und sehr hohen Raum. Dieser schien ein eigener Kleiderschrank zu sein, der aber nur den hinteren Teil des Raumes, einnahm. Soweit ich das beurteilen konnte, befanden sich darin hunderte von Kostümen. Sechs Umkleidekabinen befanden sich rechts, weiter vorne und viele Spiegel waren aufgestellt worden, um sich auch ansehen zu können.

Wir jubelten, vor Begeisterung.

„So hier. Auf der rechten Seite sind die Kostüme für die Männer, auf der linken, die für die Damen.“, erklärte Mokuba und huschte gleich nach rechts. Er zog grinsend ein Kuribo Kostüm heraus. Tristan und Duke wühlten sich auch gleich durch, nur Ryou und Yugi warteten erst mal ab. Thea hatte sich für das Outfit eines Schwarzen Magiermädchens entschieden und Serenity, das der Feuerprinzessin. Stolz zeigte Tris uns seine Wahl. Er würde als Cyber Commander gehen und Duke hielt die Klamotten für den Strike Ninja in der Hand. Während die ersten sich umzogen, gingen Yugi und Ryou sich ihre Kostüme holen. Wie erwartet, war Yugi der Schwarze Magier, passend zu Thea. Jaugen der Spiritist wurde von Ryou gewählt. Als dann endlich alle ihre Outfits anhatten, gingen wir wieder nach oben und riefen Yoshi. Er sollte uns fotografieren.

Gemütlich gingen wir ins Wohnzimmer. Seto setzte sich sogleich in seinen Thron. Hm...Wo sollte ich mich am Besten positionieren? Dahinter? Davor? Rechts? Links?

„Joey? Worauf wartest du denn noch? Komm endlich her.“, meinte der eisige Schnösel. Die Fragezeichen über meinem Kopf mussten ihn ja förmlich anspringen, denn er verdrehte gelangweilt seine Augen und klopfte, mit seiner rechten Hand auf seinen Schoss.

Seinen.... mein Gesicht wurde heiß. Nur nicht daran denken, was sich noch dort befand.

Ganz ruhig. Vorsichtig setzte ich mich auf ihn und legte meinen Kopf auf seine rechte Schulter. So gemütlich...

Die anderen verteilten sich hinter und neben uns und posierten stolz. Nur Mokuba setzte sich vor uns. Unser Butler machte bestimmt hunderte Fotos von uns, teilte uns mit, was ihm noch nicht gefiel und strahlte immer, wenn er ein besonders guten Schnappschuss gemacht hatte. Er schien Talent, als Fotograf zu haben. Selbst wenn er „nur“ mit einem Handy fotografierte. Er übergab mir mein Handy wieder und ich schickte, dass coolste meinem Dad. Dieser antwortete mit einem weinenden Smiley und einem „Warum macht ihr sowas immer OHNE mich?“

Ich seufzte und schrieb ihm, dass ER sich doch dafür entschieden hatte, sich mit Pegasus zu vergnügen. ER war ja zu Tristans Feier eingeladen gewesen und wenn er nicht wollte, sollte er es nicht an uns auslassen. Er antwortete nicht mehr und ich seufzte erneut. Tris zuckte mit den Schultern und meinte, der Cyber Commander würde uns nun richtig hammermäßige Cocktails mixen. Ich grinste, während wir wieder ins Esszimmer gingen und hoffte, er würde keinen Pink Flamingo machen. Doch er entschied sich für einen Drink, der milchig weiß aussah. „Was ist denn das jetzt?“, fragte ich neugierig.

Er grinste und meinte, dies wäre ein „White Dragon“.

„Für alle, die wissen wollen, WAS drin ist... Tequila, der Sierra Milenario Blanco, Cointreau, Zitronensaft, Eiklar und Eiswürfel. Also schlicht und doch edel.“

Seto prostete ihm lächelnd zu und bedankte sich, für die Ehre. Dabei hatte er eine alkoholfreie Version bekommen...

Wir tranken genüsslich und unterhielten uns angeregt. Tristan mixte uns danach noch einen Black Redeye. Eine Eigenkreation seinerseits. Er bestand aus Wodka, Cassislikör, Kirschsaft und Crushed Ice. Der Rand des Glases hatte einen rot gefärbten Zuckerrand. „Wir sollten dich als Barkeeper einstellen. Ich liebe deine Cocktails.“, lobte ich ihn. Tristan wurde ganz rot und grinste breit.

Thea schlug vor, noch einen Film anzusehen und wir stimmten ihr zu. Doch die Wahl des Films, ließ mich beide Augenbrauen hochziehen.

„The greatest Showman? Was ist den das für ein Film?“

Die Mädchen bekamen ganz glasige Augen und meinten, er würde mir sicher gefallen. Nun...wir würden sehen.

 

Aber... je mehr ich von diesem Film sah, desto mehr fesselte er mich. Ich fand es fantastisch, dass es da jemanden gab, der nicht auf Äußerlichkeiten schaute, sondern auf das Besondere von jedem einzelnen. Als dieser reiche, junge Mann...Phillip, dazu kam und sich in die Trapezkünstlerin Anne Wheeler verliebte....kam mir das vor, als wären das Seto und ich. Ich erwischte mich dabei, wie ich mir vorstellte, wir würden, an deren Stelle, „Rewrite the Stars“ singen... nur mit einem glücklichen Schluss, am Ende des Liedes, indem er mich in seinen starken Armen hielt und leidenschaftlich küsste. Als der Film endete, war ich so begeistert, dass ich am Liebsten den Kostümkleiderschrank, mit einem Trapez und anderem Akrobatenzeugs ausgestattet hätte, nur um einmal, wie Anne Wheeler ihre Darbietung zur Schau zu stellen und dieses eine Lied zu singen...mit Seto. Ich grinste, als ich mir das genauso vorstellte und bekam dafür einen seltsamen Blick, seitens meines Mannes.

„Will ich wissen, WAS du dir da gerade vorstellst?“ Ich fing an zu kichern und die Mädchen kicherten mit. „Bestimmt hat er sich vorgestellt, mit dir zu singen...als Anne Wheeler.“ Ich wurde rot, musste aber erneut kichern. Der Brummeldrache verengte seine Augen und meinte, dass er, die nächsten Wochen, sich nicht mal mehr alleine anziehen konnte. Ich lachte laut und meinte, dass ich es aushalten würde und mich freute, mit ihm so eine Performance darzubieten...und wo.

„Oh was für eine tolle Idee!“, sagte Mokuba.

„Das sollten wir recht bald in Angriff nehmen.“, meinte Ryou begeistert.

„Oh wie schön.“, schwärmten Thea und Serenity.

 

„Nein.“

 

Fassungslos starrte ich meinen Mann an.

„Du wirst diesen Raum nicht umbauen. Außerdem sagte ich nichts davon, dass ich mit dir singen werde. Selbst, wenn ich singen kann. Ich habe schon genug romantischen Kitsch gemacht und das reicht für mein restliches Leben.“

Eisiges Schweigen legte sich über uns. „Das...das heißt... du...du hast diese romantische Geste, an Hanami nur geplant...damit du mich ins Bett kriegst und ich mich nicht mehr benutzt fühle?“

Ich atmete hektischer und drehte ihm den Rücken zu. Ich hörte ihn seufzen. „Joey. So war das nicht. Ich wollte dir etwas schönes zurück geben, weil du uns immerzu verwöhnst. Um dich selbst kümmerst du dich immer als letztes. Ich hatte das geplant, um dir damit eine Freude zu machen und nicht um dich ins Bett zu bekommen. Erinnere dich, dass ich mich zurück halten wollte...und dich auch.“ Er sagte dies ruhig und es klang auch so, als ob er es ehrlich meinte... Ich nickte, konnte aber nicht verhindern, dass ein leiser Zweifel in mir blieb. Ich spürte seinen warmen Atem in meinem Nacken und sein sinnlicher Duft hüllte mich ein. „Und heute Morgen, hab ich mich auch selber beruhigt. Es geht bei uns nicht immer nur um körperliche Befriedigung, weißt du. Ich kann mich beherrschen.“, flüsterte er mir leise ins Ohr.

In dem Moment kam Luigiana ins Esszimmer, stutzte kurz, über unsere Verkleidungen und lächelte dann verträumt.

„Jason...er hat mich umarmt.“

„Was? Dad ist hier? Allein? Oder mit...“

„UUUUUHHHHH, Kaiba – Boy. Was für ein Anwesen. Du hast Geschmack mein Lieber.

Jason! Die Musik!“ Mein Dad torkelte herein und hatte einen großen Ghettoblaster auf der Schulter. Wo hatte er denn den schon wieder her? Er nickte, schaltete ihn ein und es erklang Musik.

Ich kannte dieses Lied. Von Usher, Yeah!

Pegasus tanzte und ließ seine Hüften kreisen. Dad nickte rhythmisch dazu und gab immer passend ein „Yeah!“ dazu. Pegasus konnte überraschend gut tanzten...Man, hatte der es drauf. Ich wusste gar nicht, dass er ein Hip Hopper war. Er kam immer so elegant und vornehm rüber. Na ja...lag vielleicht gerade eben auch nur am Alkoholkonsum. Sie hätten sich vielleicht vorher noch umziehen sollen und sich nicht in dieser Schande auf die Straße raus trauen.

„PEGASUS! RAUS HIER!“, brüllte mein Eisfach. Doch Pegasus ignorierte ihn einfach und bestellte beim Cyber Commander einen... Zombie. Hieß das...Dad hatte Luigiana nur umarmt, damit er Pegasus hier rein schmuggeln konnte? Er hatte einfach ihre zarten, bewundernden Gefühle für ihn ausgenutzt....?

Mein Blick wurde erbarmungslos kalt. Diesen Kindern musste ich die Leviten lesen.

Ich schaltete die Musik aus, packte Dad an den Haaren, welcher aufschrie und jammerte. Dabei fiel der Ghettoblaster von seiner Schulter und kam, mit einem lauten Scheppern, am Boden auf. Dann ging ich zu Pegasus, packte auch ihn an den Haaren und schimpfte die beiden aus.

„Was fällt euch ein, einfach so hier aufzutauchen? BETRUNKEN! In diesem MODEDISASTER! Schämt euch was, ihr beiden! Dann nutzt ihr auch noch die Dienstmädchen schamlos aus... Es reicht...ihr hört einfach nicht. DU, Pegasus. Lass gefälligst deine Anrufe und komm ja nicht mehr UNEINGELADEN hier her. Und DU, Dad. Wie kannst du es wagen, nicht zu Tristans Feier zu kommen, nicht mal abzusagen und dann doch zu kommen, mit IHM....BETRUNKEN! Solltet IHR, nicht als GUTES BEISPIEL voran gehen? Mir ist es ja egal, was du in der Wohnung anziehst, Dad....aber das du dich SO nach draußen wagst....in dieser SCHANDE!“

Beide hatten die Köpfe gesenkt, Tränen in den Augen und versprachen leise, nun brav zu sein. Sie nannten mich seltsamerweise Mum und Tante Serenity.... Warum auch immer.

„Yoshi?“, sagte ich ruhig.

„Ja, Master Joseph?“ Ängstlich traute sich unser Butler zu mir und sah mich fragend an.

„Haben wir angemessene Kleidung, die NICHT einem von uns gehört und wir den beiden geben könnten? Diese Schande müssen wir endlich vernichten.“

„Ja, haben wir. Ich werde diese umgehend holen.“

Ich nickte ihm zu und bedankte mich, ehe mein Blick wieder schneidend kalt in die Richtung der beiden ging, die darunter zusammen zuckten.

Eine Minute später, die ich als fassungslose Schweigeminute andachte, kam unser Butler wieder und übergab mir die Kleidung.

„Zieht euch sofort um. Und wehe einer von euch schmuggelt etwas von diesen... FETZEN nach draußen.“ Ich rief ihnen ein Taxi, währenddessen begaben sich die beiden ins Wohnzimmer, wo sie ihre Kleidung wechselten und wieder kamen. Yoshi sammelte diese Schande ein und versprach, sie sofort zu verbrennen. Ich nickte abermals, als das Taxi kam und ich sie zu Dad nach Hause fahren ließ. Ein allgemeines Aufatmen erklang und Duke fragte leise, ob sie weiter feiern durften, oder jetzt schon ins Bett mussten.

Verwirrt sah ich zu meinen Freunden, die während meines Wutausbruchs, sich im Hintergrund gehalten hatten. „Du bist ja schlimmer, als meine Mutter, Joey.“, sagte Tristan vorsichtig. Ich winkte ab und meinte, dass ich nun einen stärkeren Drink bräuchte, dann konnten wir weiter machen.

Unauffällig schlich Tristan zur Bar und mixte mir einen London Fog. Eine Mischung aus Gin und Absinth. Ich nahm meinen Drink entgegen und stürzte es in einem Zug hinunter. Mir wurde leicht schwindlig und erinnerte mich, dass Kaffee und Kuchen, einfach keine optimale Vorbereitung auf harten Alkohol war. Ich schwankte etwas und erinnerte mich daran, was ich vorhin noch gedacht hatte....nicht zu viel Alkohol...Ach was solls.

„Also gut. Ich sollte vielleicht noch was kochen, was meint ihr? Danach können wir noch ein Party Spiel spielen. Wünsche zum Abendessen?“

Ich bekam ein einstimmiges Kopfschütteln, auf die Frage nach dem Essenswünschen. Gut, dann kochte ich etwas schnelles. Mein Frostklotz hinderte mich aber, in dem er sich vor mich stellte. „Joey... vielleicht solltest du nicht kochen, wenn du betrunken bist. Wenn alle einverstanden sind, bestellen wir jetzt, der Einfachheit halber, Pizza.“ Ich wollte schon aufbegehren, aber mein Drachenschrank sagte nur noch zwei Wörter, was mich alle meine Proteste vergessen ließen und ich ihn, mit geröteten Wangen anlächelte. „Mit Käserand....“

 

 

Genüsslich verspeisten wir die Pizza. Es war sehr ruhig geworden. Anscheinend war ich wirklich ein bisschen mütterlich, gegenüber meinem Dad und Pegasus geworden. Meine Schwester erklärte mir gerade, dass unsere Großmutter, also Dads Mum, auch Serenity geheißen hatte. Deswegen...ich war also ein wenig, wie meine Großmutter... hm..

 

Wir räumten noch ab, ich immer noch schwankend und dankte meinem Eisbrocken, für die tolle Idee. Er nickte mir zu und meinte, dass ich ruhig schon mal ins Bett gehen konnte.

„WAS? Garantiert nicht, Gefrierwürfel. Ich werde noch nicht ins Bett gehen...da verpass ich ja Tristans Super - Party.“ Ich hüpfte wieder zurück ins Esszimmer und fragte lachend, ob wir jetzt endlich was spielen könnten. Zuerst noch skeptisch angesehen, nickten unsere Freunde und fragten mich, ob ich mit Flaschendrehen einverstanden wäre. Ich nickte hektisch und riss Yugi die Flasche aus der Hand, mit der wir spielen wollten.

„Uuuuhhhh, später könnten wir auch noch Twister spielen, oder?“, fragte ich. Mein Mann meinte, dass ein Spiel reichen würde. „Du wirst dich, in deinem Zustand, nicht mit anderen verknoten. Da würden bestimmt schlimmere Verletzungen zustande kommen, als meine.“ Ich schob meine Unterlippe vor. Ach ja...er war ja vollkommen nüchtern. „Aaaccchhh komm schon, mein eisig geliebter Kühlmann. Lass das Brummelschränkchen mal beiseite und sei keine solche Spaßbremse.“, lachte ich ihn an. „Joey....du bist betrunken. Dein Vater war dir gerade eben, also keine Lehre...“ Ich winkte erneut ab und orderte noch einen Drink beim Cyber Commander.

Dieser hob eine Augenbraue und stellte mir, kunstvoll meinen Drink zusammen. Ich probierte und fragte begeistert, was er mir da gezaubert hatte. „Einen Virgin Strawberry Margarita.“ Ich staunte. Das schmeckte köstlich und ich meinte, dass ich dies nun den ganzen Abend lang trinken würde. Tris protestierte, doch ich ließ mich nicht erweichen. Dafür war der Cocktail einfach zu gut. Er sah nur ernst meinen Eheprinz an und...zwinkerte. Mein Schneeflöckchen grinste ihn daraufhin nur an. HÄ? Ach egal. Was auch immer die beiden damit bezwecken wollten, war jetzt nicht wichtig.

Wir nahmen uns Kissen von der Couch und setzten uns auf den Boden. Ich drehte die Flasche und prompt blieb sie bei Yugi stehen. Der schluckte und meinte sofort, er würde Wahrheit nehmen.

„Also, mein Freund...wie oft hast du dich schon vor Thea selbst befriedigt?“

Yugi lief rot an und meinte stotternd, dass er dies noch nie gemacht hatte. „Ist bei Thea nicht nötig...ich...ich meine...weil sie so....so gut...äh....nächster!“

Diesmal stoppte sie bei Duke und er wählte, locker die Pflicht. Yugi nickte und meinte, er sollte mal seine Haare öffnen und sie den Abend offen lassen.

Man, dass war ja langweilig. Yugi konnte einfach keine peinlichen Aufgaben fordern, oder Fragen stellen. Duke drehte die Flasche und sie blieb bei mir stehen. Ich wählte die Wahrheit und er fragte mich, was das krasseste war, was ich in meiner Ehe erlebt hatte. Ich grinste und errötete. „Das krasseste ist und bleibt immer noch, wie er mich angenehm im Analbereich behandelt....und...“

Serenity musste laut lachen und fragte, ob es echt das krasseste gewesen war.

„Klar. Weißt du denn nicht, wie geil es ist....“

„Ruhe jetzt! Das reicht, Joey. Du hast deinen Standpunkt klar gemacht...keine privaten, pikanten Details, klar?“ Ryou und meine Schwester sahen ihn unglaublich enttäuscht an.

Ich grummelte ein „Spießer“ und drehte die Flasche, die auf Serenity zeigte.

„Schwesterchen... bist du noch Jungfrau?“, fragte ich, ohne das sie Gelegenheit gehabt hätte, zu wählen. Sie antwortete mit „Ja...noch.“ und ich war zufrieden. Als nächstes landete die Wahl bei meinem Eisgatten. Sie kicherte erneut und fragte, ob er lieber die Wahrheit, oder die Pflicht nehmen würde. Er presste ärgerlich seine Lippen aufeinander. „Wahrheit...“ „Och Manno...nun gut, Seto...Wie viele Partner, außer Joey, hattest du bereits?“ Er hob nur eine Augenbraue und meinte leise, dass ich sein erster und einziger gewesen war. Da klappte mein Mund auf. Er war, vor unserer Ehe, noch völlig unberührt gewesen? Äh...genau, wie ich... der Kotzschrank drehte die Flasche und sie blieb bei Thea stehen. Er sah sie nur herausfordernd an, sagte aber nichts. Sie nahm Wahrheit. „Wie hat sich Joey, euch gegenüber immer benommen, wenn es um mich ging?“ Oh.....OH! Das war ja eine fiese Frage. Antworte ihm nicht, Thea...bitte. Doch sie überhörte und übersah meine verzweifelten Gebete.

„Hm. Uns gegenüber? Nun...“ Sie sah mich nun doch an und fragte sich wohl selbst, ob es klug war, WIRKLICH die Wahrheit zu sagen. „Er hatte sich eigentlich, ständig nur über dich aufgeregt. Kaiba hier, Kaiba da. Es hat oft genervt, dass er uns ständig darauf aufmerksam gemacht hat, was du jetzt schon wieder zu ihm gesagt oder gemacht hast. Du warst eigentlich...das reicht jetzt an Informationen. Nächster...“ Man war ich froh, dass sie den letzten Satz, nicht beendet hatte. Ich war sicher, sie wollte sagen, dass er immer mein einziger Mittelpunkt war. Zum Glück war sie mit ihrer Erzählung, weiter in die Vergangenheit gegangen und hatte nicht meine.... aktuellen Gefühle mit einbezogen. Nicht das er noch dachte, ich wäre in ihn...

Thea drehte die Flasche und sie blieb bei Mokuba stehen. Er lächelte und nahm Pflicht. „Gut Mokuba, dann sing uns doch was schönes vor. Wie wäre es mit.... „Sexy and I know it“, von LMFAO?“

Ich prustete und freute mich schon auf DIESE Performance. Seto allerdings presste wieder die Lippen aufeinander und funkelte sie frostig an. „Gardner....er ist noch viel zu jung, für...“

Doch dann sprang Moki schon auf, sang, rappte und tanzte. Ich lachte, jubelte und feuerte ihn an. Er machte bestimmt sämtliche Mädchen verrückt.

Nach einem tosendem Applaus, drehte er die Flasche und sie blieb bei Tristan stehen. Er nahm ebenso Pflicht und nun sah Mokuba, grinsend zu mir... Was zum...?

„Tristan...ich will einen heißen Zungenkuss, mindestens dreißig Sekunden, zwischen dir und Serenity, sehen.“ Mein Mund klappte auf, aber es kam kein Ton heraus und ich konnte mich auch nicht rühren. Dafür hielt Duke zu mir und beschwerte sich, dass Serenity ja eigentlich für IHN bestimmt war und er dies doch nicht so einfach machen konnte.

Tristan nutzte unsere Unaufmerksamkeit und schlich zu meiner kleinen Schwester, nahm sie in den Arm und küsste sie leidenschaftlich. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ebenso stürmisch zurück. Ich bemerkte es erst, nachdem sie fast fertig waren. „Hey! Das reicht jetzt!“, brüllte ich Tris an und mein Frosty versuchte mich zu beruhigen, dass es nun mal Teil des Spiels war, dass so etwas passieren konnte. Ich schnaubte und beobachtete die Flasche, wie sie auf Ryou zeigte. „Ich nehme Wahrheit.“, sagte er sicher.

„Ryou... du magst doch auch Yaoi. Sag, bist du schwul?“, fragte Tris neugierig und Ryou machte ein komisches Gesicht.

„Ääähhh.... keine Ahnung. Ich nehme an, das ist einfach nur ein Fetisch von mir. Bei Joey und Kaiba kann ich mich einfach nicht zurück halten, weil die beiden so ein Traumpaar sind.“, schwärmte er. Nun verzog nicht nur ich das Gesicht. Ryou drehte an der Flasche und sie zeigte auf Duke. Er nahm wieder Pflicht. Ryou grinste nun auch richtig und meinte, dass es Zeit wurde, herauszufinden, ob Duke ein ebenso guter Küsser, bei Serenity war, wie Tristan. WAS?

Duke packte sie und küsste sie, als ob sein Leben davon abhinge. „Was soll das? Wieso sollen alle meine Schwester küssen? Lasst das gefälligst.“, brauste ich auf. Dann waren sie „endlich“ fertig und Duke drehte an der Flasche. Serenity war dran und er fragte sie, in einem perversen Ton, ob sie... „Ich nehme Wahrheit.“, meinte sie schnell. Duke grummelte und fragte sie, wer von beiden besser geküsst hatte. „Du bist ZU forsch ran gegangen Duke. Aber bei Tristan war es etwas zu VIEL Zunge. Sozusagen...Gleichstand!“ Ich knurrte gefährlich. Wenn noch einmal jemand versuchte, meine Schwester zu küssen...oder schlimmeres, würde derjenige es bereuen...und nicht mehr aufzufinden sein.

Nun drehte sie wieder an der Flasche und sie blieb erneut bei meinem Mann stehen.

Er starrte sie kühl an und nahm wieder Wahrheit.

„Seto...wenn du Joey ansiehst... was fühlst du dabei?“

Er starrte mich an und lächelte höhnisch.

„Das Schuldgefühl, meinen Hund heute noch nicht gefüttert zu haben.“

„Hey!“, rief ich und reckte die Faust in die Luft.

Er lachte nur ein fieses Welteroberungslachen. Ich war mir sicher, dass er mit füttern, die Proteine gemeint hatte.

„Nein Seto...das zählt nicht. Ich rede von richtigen Gefühlen.“

Doch er meinte, dass er bereits geantwortet hatte, WAHRHEITSGEMÄß!

Sie verzog das Gesicht, ließ es aber gelten. Natürlich... er konnte sich so wieder mal aus der Affäre ziehen. Der Großkotz drehte und sie blieb bei mir stehen. Ich schluckte und nahm Pflicht. Er grinste, klopfte auf seinen Schoss und befahl mir, Platz zu nehmen und ihm zu zeigen, wie ich am Liebsten, von ihm geküsst wurde. Ich krabbelte zu ihm, setzte mich auf ihn und nahm sein Gesicht in meine Hände. Dann legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn, so sinnlich, wie er es immer bei mir tat. Mir wurde schwindlig dabei und ich musste in den Kuss stöhnen. Ich hörte sein erschrockenes auf keuchen, doch ich küsste weiter. Er versuchte, sich zu lösen, aber ich konnte nicht aufhören und bewegte mein Becken leicht auf und ab , ließ es kreisen und intensivierte den Kuss nochmal.

Dann spürte ich Arme, die mich von seinem Schoss hoben und mich auf meinen Platz zurück schleiften. Ich sah nach oben. Duke und Tristan hatten mich von ihm gelöst. Ich sah nach meinem Drachenberg. Er hatte seine Augen weit aufgerissen, war ziemlich rot im Gesicht und hielt sich seine rechte Hand vor seinen Schritt. Ärgerlich sah er mich an, stand wacklig auf und verschwand aus dem Esszimmer. Was hatte ich gemacht?

„Also wirklich, Joey! Du kannst doch nicht deinen Mann so beschämen.“

Ich sah Thea an, die mich gerade angesprochen hatte und fragte, was sie meinte.

„Solche Aktionen haben eigentlich NUR was im Schlafzimmer zu suchen. Was wolltest du damit bezwecken?“ Was ich damit bezwecken wollte? Eigentlich wollte ich....oh. Schuldbewusst senkte ich meinen Kopf. „Ich denke, dass war es für heute. Geh deinem Mann nach und rede mit ihm. Wir werden für heute Schluss machen. Wir können Tristans Geburtstag morgen weiter feiern. Und denk dran... Wenn du Sex willst... fang es bitte nicht VOR UNS an. Das sollte absolut privat bleiben.“

Oh nein. Was hatte ich getan? Ich stand auf und lief aus dem Esszimmer, die Treppen nach oben, stolperte erneut, fiel hin und rutschte ein paar Treppenstufen wieder nach unten. Meine Knie und die Ellbogen brannten, aber davon ließ ich mich nicht abhalten. Ich griff nach dem Geländer und zog mich langsam nach oben. Wie konnte ich nur? Es war doch eh schon so schwer für ihn und dann musste ich, obwohl wir uns beherrschen wollten, ihn so...reizen. Ich biss die Zähne aufeinander vor Schmerz und ging nun im Schneckentempo, die Treppen hoch, den Korridor entlang, bis zu seinem Schlafzimmer. Ich klopfte und nachdem ich die Erlaubnis erhielt, einzutreten, öffnete ich die Türe. Er ließ sich gerade von Daisy, beim umziehen helfen. Ich blieb an der Tür und wartete. Er sagte nichts, bis sie fertig war, aus dem Schlafzimmer verschwand und die Tür schloss.

„Wie konntest du, Joey?“

Ich schwieg.

„Du... hast versucht, mich vor ihnen zu verführen. Bist du jetzt komplett wahnsinnig geworden?“

Ich schwieg immer noch. Er hatte vollkommen Recht. Ich sollte mich besser von ihm fernhalten, damit ich ihm weitere Peinlichkeiten ersparen konnte. Ich öffnete die Türe wieder und ging hinaus, schloss diese und ging in mein Zimmer. Ich konnte kaum die Tränen der Scham unterdrücken. Ich war nicht besser, als mein Dad und auch nicht besser, als Pegasus. Mein Mann wäre, ohne mich, weitaus besser dran. Ich zog meine Kleidung aus und weinte nun doch. So ein schönes Kostüm...und ich hatte es auch noch kaputt gemacht. In der Hose und an den Ärmeln des Oberteils, klafften Löcher, von dem Sturz eben. Meine Knie bluteten, aber das war mir egal. Seto war sauer und enttäuscht und ich ebenso von mir selbst. Ich sank auf den Boden und rollte mich unter das Bett. Dort blieb ich liegen und rührte mich nicht. Vollkommen ruhig war ich, als ich hörte, wie die Tür meines Schrankes geöffnet wurde und der Drache meinen Namen rief.

„Joey? Wo bist du? Wieso haust du einfach ab, wenn ich mit dir rede?“

Ich schwieg weiterhin. Warum war er mir nachgegangen? Ich wollte ihm doch nur meinen Anblick ersparen. Er würde mich hier unten eh nicht finden.

Nach diesem Gedanken klingelte mein Handy, zeigte mir somit, dass ich gerade eine WhatsApp bekommen hatte und kurz danach sagte er, dass ich endlich raus kommen sollte. „Was hast du für einen Grund, dich unter dem Bett zu verstecken? Komm raus. Ich bin leider nicht in der Lage, dich zu holen.“, sagte er, vollkommen ruhig. Ich schluckte und kam wieder unter dem Bett hervor. Ich wagte es nicht, ihn anzusehen, vor lauter Angst, er könnte mich ansehen, wie Mutter es immer tat. „Wieso bluten deine Knie? Was hast du jetzt schon wieder gemacht?“, fragte er erschöpft.

„Es tut mir leid...“, flüsterte ich.

„Joey? Versprich mir, nie wieder, vor unseren Freunden, oder unseren Geschwistern, SOWAS zu machen. Ein paar Sekunden länger....und ich hätte alle Vorsicht fahren lassen. So schnell verheilt diese Verletzung nicht. Und...mir wäre es egal gewesen. Ich hätte es schlimmer gemacht und du hättest dir wieder die ganze Schuld gegeben.“ Ich nickte, sah ihn aber immer noch nicht an.

„Und jetzt sag mir, warum deine Knie bluten und du aussiehst, als ob...“ Er stockte kurz, ehe er seufzte. „Die Treppen?“ Ich nickte erneut.

Er ging zu meiner Zimmertür, öffnete sie und rief nach Daisy. Sie kam auch sofort und als sie sah, dass ich verletzt war, nickte sie meinem Gatten zu und ging hinaus, um alles zu holen, was sie für die Versorgung meiner Wunden benötigen würde.

 

Ich verhielt mich ruhig und meinen Kopf gesenkt, als sie meine Wunden reinigte und Pflaster darauf klebte. Auch meine Ellbogen wurden versorgt, dann hüllte sie den Körper meines Mannes in einen ärmellosen Morgenmantel, genau seiner Verletzung angepasst und verschwand wieder.

„Komm jetzt. Mach dich bitte fürs Bett fertig und leg dich hin. Ich muss nochmal mit den anderen reden.“ Auch jetzt nickte ich.

Er ging hinaus und ich durch die Schränke, in sein Zimmer. Im Bad putzte ich mir meine Zähne und ging dann in sein Bett. Ich schloss die Augen, aber einschlafen konnte ich nicht. Ich lag, bis er wieder kam, regungslos an der Kante vom Bett und tat so, als ob ich schlafen würde. Er legte sich sehr nah neben mich und ich öffnete wieder die Augen. Als ich sicher war, dass er schlafen würde setzte ich mich auf... und sah ihm in die Augen, denn er hatte mich die ganze Zeit beobachtet. Oh...

„Hündchen....“ OH....

„Komm zu mir...“

„Äh...keine gute Idee. Du weißt...ja...du bist verletzt.“, sagte ich schnell.

Doch er streckte seine rechte Hand nach mir aus und streichelte meine Wange, nach unten über den Hals und über meine Brust. Ich keuchte und meinte, er sollte es besser lassen.

 

„Seto...du willst es doch gar nicht. Leg dich hin und schlaf. Mir geht es gut.“, sagte ich leise und schloss die Augen. „Oh und WIE ich es will. Vielleicht sollten wir das mit der Selbstbeherrschung aufgeben. Wir können sowieso nicht voneinander ablassen.“, meinte er, während er sanft seine Finger um meine Brustwarze kreisen ließ. Sein Blick wurde verführerisch, als ich deswegen unterdrückt stöhnen musste. In meinem Bauch begann ein Tornado zu toben und mir wurde schlagartig heiß.

„Äh...aber...ich bin doch betrunken. Der letzte Cocktail war echt heftig und...“ Sein lautes Lachen unterbrach mich und ließ mich, ihn verwirrt ansehen.

„Virgin Strawberry Margarita ist ein alkoholfreier Cocktail. Hättest du ihn MIT bekommen, wäre es ein Strawberry Margarita.“

Ach deshalb dieses Gezwinker von Tris.

„Es war sehr interessant...zu erfahren, wie du am Liebsten von mir geküsst wirst. Das kann ja nur zu Sex führen. Möchtest du nicht vielleicht doch...zu mir kommen und mich nochmal so küssen?“

„Du...du meinst...eine...unschuldige Knutscherei?“ Er lächelte mich an und nickte. „Wenn noch mehr dabei passiert...ist mir Recht. Ich kann zwar nichts tun...aber du kannst dich dennoch auf mich drauf setzen.“ Ich erinnerte mich. Wir waren beide, alleine vom küssen gekommen. Mein Gesicht erwärmte sich und ich nickte. Ich setzte mich auf seinen Schoß und beugte mich zu ihm runter. Sanft fuhr seine rechte Hand an meiner Seite auf und ab, während unsere Lippen sich berührten. Ich küsste ihn, wie gerade im Esszimmer und er erwiderte es, mit einer Heftigkeit, dass mir fast meine Sinne schwanden. Wir stöhnten beide laut in den Kuss und ich spürte bereits, wie sich seine Männlichkeit aufrichtete. Oh ich wollte ihn. Ganz. Ich brach unseren leidenschaftlichen Kuss ab und fummelte an meiner Boxershorts herum. Pure Lust loderte in den hellen, blauen Augen meines Eiskönigs auf und er betrachtete mich gierig. Endlich hatte ich mir meine Boxershorts ausgezogen. Gleich konnte ich ihn wieder richtig in mir spüren. In dem Moment klopfte es kurz an unserer Türe und meine kleine Schwester stürmte herein.

„Joey, Papa hat mich gerade angerufen. Er meint, du antwortest nicht, auf seine WhatsApp und...“

NEIN! Alles...nur nicht DAS! Ich wurde rot, schnappte mir die Decke und deckte uns beide zu. Zum Glück hatte sie „nur“ mein Hinterteil gesehen. Mein Mann richtete sich umständlich auf und knurrte.

„Serenity....“

„Oh...verzeiht die Störung. Ich sage Papa, dass er sich keine Sorgen machen muss. Du bist eben nur...beschäftigt und nicht stinksauer auf ihn...oder?“, fragte sie mit geröteten Wangen und glänzenden Augen. Ich atmete tief durch und sah meinem Ehemann in die Augen. Doch er fixierte nur meine Schwester, mit einem sibirisch, frostigem Blick.

„Schon gut. Ich werde ihn gleich anrufen und es selbst klären. Das war´s dann, oder? Könntest du jetzt BITTE verschwinden?“

Sie kicherte nochmal verhalten und zog sich zurück. Ich ließ meine Schultern hängen und stand dann auf. „Joey?“

„Ich muss das erst mit meinem Dad klären. Sonst weint er die ganze Nacht und belästigt wieder sämtliche Nachbarn damit. Wo ist mein Handy? Ach ja in meinem Zimmer.“ Ich zog mich wieder an und ging durch die Schränke, in mein Zimmer. Ich holte mein Handy, las zuerst die WhatsApp durch, die voller Schuldgefühle seinerseits zeugten und rief danach Dad an. Am Besten setzte ich mich.

Er war kaum zu verstehen, vor lauter weinen und schluchzen.

„Dad, hör zu.... ich bin nicht mehr sauer, ok? Du hättest ihn einfach nicht mitbringen sollen und schon gar nicht in dieser Schande. Du weißt, dass weder ich, noch Seto ihm vertrauen....WAS? Dad....Moment...nicht...ich...“

Doch er hatte bereits aufgelegt und ich seufzte. Schnell stand ich auf und suchte mir in meinem Schrank was zum anziehen.

„Was wird das?“, fragte Seto grimmig.

„Ich muss zu ihm und mit ihm sprechen...“ Ich hörte ihn nur genervt seufzen und meinte, dass er mitkommen würde. „Tut mir leid, Eisklotz.“ Er nickte nur und verschwand wieder in sein Zimmer. Ich folgte ihm und half dabei, ihn anzukleiden. Fertig angezogen gingen wir nach unten. Ich lief in die Küche und holte einige Vanillekipferl, aus der Vorratskammer. Wieder im Eingangsbereich traf ich auf unsere Freunde.

„Wir kommen auch mit. Wer weiß, wer da sonst noch alles ist...“

Wir nickten einstimmig und gingen hinaus, wo wir, am Eingangstor, die drei Dienstmädchen sahen, die versuchten, meinen Dad zu beruhigen. Seto machte ein abfälliges Geräusch. „Lasst ihn rein. Er soll ja aufhören zu jammern, sonst jage ich ihn von meinem Grundstück, klar?“, rief er ihnen zu. Torkelnd trat mein Dad, gestützt von Maria und Luigiana, wieder in die Villa ein. „Joey....es tut mir sooo leid. Bitte verzeih mir...stirb nicht, Mum...bitte. Ich brauche dich doch...“, weinte er. Oh... Ich war wohl wirklich manchmal, genau wie seine Mum. Kein Wunder, dass ich mich um ihn kümmern musste. Ich streichelte ihm seinen Kopf und meinte, dass ich bleiben und nicht sterben würde.

 

„Jason!“

Dad sah fragend zu meinem Eisberg. „Du wirst am Montag zu einem Psychologen gehen und deine Trauer verarbeiten. Haben wir uns da verstanden? Nur dann, darfst du uns besuchen. Es wird höchste Zeit.“

Dad nickte und fing wieder an, herzzerreißend zu weinen. Dann warf er sich Tristan in die Arme und entschuldigte sich bei ihm, dass er nicht bei seiner Party gewesen war. „Schon gut Jason. Morgen ist ja erst mein Geburtstag. Wenn Se...äh Kaiba es erlaubt, kannst du sicher hier schlafen und morgen mitfeiern.“ Ich musste schmunzeln, als Tris fast meinen Mann, bei seinem Vornamen gerufen hatte. Dieser knurrte. „Meinetwegen. Aber ich will kein einziges Jammern mehr hören.“ Dad nickte erneut und ließ sich, von mir Vanillekipferl geben und von Mokuba und Serenity, nach oben bringen.

„Ich für meinen Teil, möchte jetzt ABSOLUTE RUHE!“, sagte er und nahm mich bei der Hand.

In unserem Schlafzimmer angekommen, seufzte er schwer und fragte mich, ob ich überhaupt noch Lust hätte, mit ihm zu knutschen. „Wir werden ja eh immer unterbrochen.... komm, lass uns schlafen gehen. Dein Dad erschöpft mich.“ Ich sagte darauf nichts, half ihm dabei, sich auszuziehen und tat dasselbe bei mir. Als wir dann im Bett lagen, sah ich ihn von der Seite an.

„Alles in Ordnung, Kühltruhe?“

Er lugte zu mir und meinte, er hätte wieder mal vergessen, seine Schmerztabletten zu nehmen.

 

Ach ja, die Schmerzmittel. Ich richtete mich auf. „Soll ich dir die Schmerztabletten holen?“

„Bloß nicht. Du fällst nur wieder die Treppe runter.“ Ich schnaubte. „Aber du hast doch Schmerzen, oder nicht?“

„Ich werde es schon aushalten bis morgen. Mach dir da keine Gedanken.“, sagte er leise.

„Ich will aber nicht, dass du Schmerzen hast. Ich gehe jetzt und hole dir was. Am Besten gleich drei Packungen.“ Ich stand wacklig auf und öffnete die Türe. Davor stand Yoshi und wollte gerade an die Tür klopfen. In seiner einen Hand hatte er eine Packung von Schmerztabletten, in der anderen eine Flasche Wasser. Ich atmete erleichtert auf. Yoshi lächelte mich an und übergab mir alles.

„Danke, Yoshi. Sie sind der Beste.“

Schnell ging ich zu meinem Mann und gab ihm, was er brauchte.

„Das ging aber schnell.“ Ich lächelte und erklärte ihm, dass Yoshi ihm gerade alles bringen wollte.

Er nahm sie zu sich und spülte es mit einem großen Schluck Wasser hinunter.

Ich setzte mich aufs Bett und beobachtete ihn. Er sah tatsächlich sehr erschöpft aus. Er brauchte seinen Schlaf.

Nachdem er fertig war, legte er sich hin und stöhnte unterdrückt auf, vor Schmerz. Das war so typisch für den unterkühlten Mistkerl. Er hatte bestimmt schon länger Schmerzen, hielt es aber lieber aus, anstatt etwas dagegen zu nehmen.

„Na dann... schlaf gut...Seto.“, sagte ich und legte mich auch hin, ließ aber absichtlich einen halben Meter Abstand. „Was soll das, Joey? Komm gefälligst her.“ Ich sah zu ihm. „Wieso? Du brauchst Ruhe und niemanden, der dich in der Nacht weckt.“ Er schnaubte. „Bitte komm zu mir. Wenn wir schon nicht knutschen können...hgnn... dann wenigstens ku...kuscheln.“ Er wollte...kuscheln? Ich grinste breit und rückte näher zu ihm. Lächelnd schmiegte ich mich an ihn und seufzte auf. Er hatte Recht. Das war viel besser.

 

Ich war schon fast im Land der Träume, als ich erneut, sein unterdrücktes stöhnen hören konnte. Ich öffnete die Augen einen Spalt. Mein Mann hatte, seinen rechten Arm zwar um mich gelegt, versuchte aber umständlich an seiner Mitte herum zu fummeln. Wollte er sich selbst...? Ich näherte mich ihm, mit meiner rechten Hand und legte sie auf seine. Sofort stoppte er seine Bewegungen und blieb ruhig. Unsere Eheringe funkelten, als sie sich kurz berührten. Ich sah nach oben, direkt in seine, vor Schreck, geweiteten Augen. Ich half ihm, mit meiner Hand, richtete mich auf und legte nebenbei, meine Lippen auf seine und küsste ihn sinnlich. Sein Körper erzitterte, er küsste ebenso zurück und stöhnte dabei haltlos. Ich musste mich stark konzentrieren, um nicht auch scharf zu werden. Er bäumte sich auf und kam, in meiner Hand. Ich küsste ihn sanft weiter, bis er einschlief, sah danach auf seine Körperflüssigkeit und leckte sie von meiner Hand. Dann legte ich mich zu ihm und schlief relativ schnell ein.

 

 

Tbc....


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ob sie es jemals wieder tun werden?
Bestimmt.... irgendwann.
Charlie fesselt alle und schon können die beiden wieder Liebe machen. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)

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Von:  flower_in_sunlight
2020-08-12T12:14:39+00:00 12.08.2020 14:14
Ich kann mich Onlyknow3 da nur anschließen. Seto braucht endlich ein funktionierendes Schloss an seiner Tür! Habe ihm die Pläne schon per Mail geschickt.

Ansonsten: *dahinschmelz*
Antwort von:  Alistor
12.08.2020 14:42
War Pegasus gut getroffen?
Ich fand es schön, wie er sich eingebracht hat. Kümmert sich eben um die Familie, scheint aber nicht so geschätzt zu werden

Ja das Türschloss. Er kümmert sich drum
An der Türe zum Bad eine Sicherheitstüre aber zum Zimmer nicht....
Hm er ist schon dabei
Danke das ihm hilfst, Seto ist dir auch dankbar
Antwort von:  flower_in_sunlight
12.08.2020 16:34
Ja, war er ^^ muss hier nur etwas vorsichtig sein. Bin fürchte ich die einzige, die ihn mag...

Da bin ich aber froh, dass meine Vorschläge mit Schloss und Freisprecheinrichtung so gut ankommen ;-)
Antwort von:  Alistor
12.08.2020 17:06
Stimmt nicht. Ich mag ihn auch. Aber im Moment kann man ihm trotzdem nicht ganz vertrauen.

Klar doch. Am besten machen sie das Zimmer noch schalldicht, damit sie sich nicht belauscht fühlen
Oder .... ach das warten wir noch ab, bis zum nächsten Kapitel
Von:  Onlyknow3
2020-08-12T09:47:16+00:00 12.08.2020 11:47
Sie sollten sich vielleicht angewöhnen ihrer beide Schlafzimmertür abzuschließen.
Dann platzt keiner mehr einfach so rein, wie es Serenity getan hat.
Egal wer dann klopft, muss dann warten,sollten sie einfach mal in Betracht ziehen.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Alistor
12.08.2020 12:21
Stimmt.
Nur.... Seto kann dann nicht weiter machen.
Aber es wird eine andere Lösung gefunden werden.

Danke für den Tipp
Daran hab ich gar nicht gedacht. Ich bau das ins nächste Kapitel mit ein
Von:  Ryosae
2020-08-11T15:01:49+00:00 11.08.2020 17:01
Erste Frage: Seit wann lässt sich ein Seto Kaiba so verunsichern?
Zweite Frage: Darf ich alle Cocktailrezepte haben? xDD

Ziemlich viel passiert hier.. was mir definitiv auf dem Herzen liegt ist, Joeys Dad war doch Alkoholabhängig, oder? Wieso zum Teufel fängt der nun wieder an? Pegasus ist echt ein schlechter Einfluss.. am Besten wegstecken :P

Würde mich nicht wundern wenn Sonntag nach der Feier einfach jeder rausgeworfen wird, einschließlich Moki, damit die zwei ENDLICH nochmal ungestört sein können. Wie frech ist das denn bitte immer einfach in deren Privatsphäre reinzuplatzen?
Das tut mir soo leid für die Zwei! Irgendwann wieder... irgendwann *hoffend auf Alistor schiel*

Schönes Kapitel, bin gespannt wie der Sonntag verlaufen wird ;)
Antwort von:  Alistor
11.08.2020 20:10
Hi
Antwort auf deine erste Frage:
Nun normalerweise gar nicht. Aber das mit dem benutzen lag ihm schon sehr im Magen und Jason hat da einfach einen empfindlichen Nerv getroffen
Er möchte nicht, dass Joey sich jemals wieder so fühlt
Dies wird er vermutlich mit seinem Psychologen besprechen

Zu deiner zweiten Frage:

Pink Flamingo
5cl Gin
2cl Creme de Mure (Brombeerlikör)
2cl Kokossirup
1cl Limettensaft
20ml Prosecco
15ml Pink Grapefruit Limonade ( zum auffüllen)
4-5 Eiswürfel
Zuerst die Eiswürfel ins Glas und nacheinander den Gin, Brombeerlikör, Kokossirup und Limettensaft hinzugeben und mit einem Barlöffel vorsichtig umrühren. Mit Prosecco und Limonade auffüllen und nochmal vorsichtig umrühren

White Dragon
3,5cl Sierra Milenario Blanco Tequila
2cl Cointreau
3cl Zitronensaft
1 Eiklar
Tequila, Cointreau, Zitronensaft und Eiweiß zusammen in einen Shaker geben und mit Eiswürfeln auffüllen. Kräftig schütteln und in ein vorgekühltes Glas abseihen. Mit Orangenzeste garnieren. Cheers!

London Fog
6cl Gin
2cl Absinth
Zusammen mischen, mit Eiswürfel und kurz umrühren

Virgin Strawberry Margarita
3-4 gefrorene Erdbeeren
4cl Limettensaft
1cl Erdbeersirup
Chrushed ICE
Lässt zusammen im Mixer mixen und genießen

Der Black Redeye ... den muss ich noch ausprobieren, welche Kombi am besten passt


Ja Jason hat früher getrunken. Dann nicht mehr. Das einzige Suchtmittel war dann der Kakao und Vanillekipferl
Aber ja, Pegasus hatte da Einfluss darauf. Wusste er ja nicht, denn Jason spricht nicht darüber. Dann, als beide betrunken waren, kam dann Jasons Einfluss

Hm... ehrlich? Es scheinen ja einige dafür zu sein, dass die beiden es wieder miteinander treiben. Schreibe ich so gute Sexszenen?
Jetzt schau den Lesern bloß nicht in die Augen.... wo schon die Tränen in den Augenwinkeln glitzern....
Lass dich überraschen
Antwort von:  Ryosae
12.08.2020 09:14
Du bist die Beste, vielen Dank! :D
Am Wochenende werde ich den einen oder anderen ausprobieren ;)

Um deine Frage zu beantworten: Ja. xD
Diese sexuelle Komponente war von Anfang an ein Teil dieser "erzwungenen" Ehe. Wieso nicht das Jahr in dieser Hinsicht genießen, anstatt sich aus dem Weg gehen?
Bisher geht es ja eher so in Richtung Freundschaft Plus? Gefühle spielen vorrangig eher bei Joey eine Rolle, Seto mag vorerst nur dieses warme Gefühl welches aufkommt wenn sie sich berühren :)

Freu mich auf nächste Woche! :D
Antwort von:  Alistor
12.08.2020 10:38
Danke für die Aufmerksamkeit in Sachen Setos Gefühle
Er hat schon welche
Ich denke ich werde bald näher darauf eingehen, immerhin muss er eh bald wieder zum Psychologen.
Wäre es interessant, bei so einem Gespräch Mäuschen zu spielen?
Nun gut, ab und an eine sexuelle Handlung lässt sich sicherlich mal einbauen

Ich liebe Cocktails und selbst gemacht ist immer am besten
Antwort von:  Ryosae
13.08.2020 21:13
Es wäre auf jeden Fall interessant mit anzuhören und zu erleben wie Seto seine Gefühle ergründet und erörtert. Schöne Idee von dir!
Ist ja bald wieder Montag :P
Von:  CharlieBlade1901
2020-08-10T20:15:09+00:00 10.08.2020 22:15
Naja nur fesseln würde ich sie wahrscheinlich nicht. Der See ist um die Jahreszeit um einiges tiefer. Ok ich bin lieb.

Charlie: „Oh Gott ich bin dabei. Tristan mach mir ein Chaos Magier mit extra Limette.“
Ryou: „Bist du sicher der Haut ordentlich rein.“
Charlie: „Ich war Barkeeper in einem Stripcasino in las Vegas und stand schon auf mehr Bühnen als ihr noch in die Windeln gemacht habt. Glaub mir mich haut nichts um.“
Thea: „Du kannst Strippen?“
Charlie: „Leg n Lied auf und ordentlich Geld auf die Kasse und ich schwing die ganze Nacht die Hüfte.“ (Lässt die Hüfte kreisen.)
Charlie: „So jetzt ein anderes Spiel wie wäres mit ich hatte noch nie.“
Yugi: „Wie geht ich hab noch nie.“
Charlie: „Du sagst eine Sache die du noch nie gemacht hast. Und wenn es einer gemacht hat muss er trinken, zum Beispiel noch nie....Hatte ich auf einem Barhocker sex.“
Ryou trinkt.
Charlie: „Krass dein Ernst?“
Ryou: „Es war mein erstes Mal, man ist nur einmal jung.“
Antwort von:  Alistor
10.08.2020 22:22
Ähm.... ja
Also das heißt du kennst Ryan persönlich?
Der war ja Table Dancer in einem Strip Club in Las Vegas, bevor er erfolgreich im Modeln wurde
Irgendwie eine gruselige Vorstellung

Ryou scheint ziemlich viel zu verbergen
Ist er schwul oder nicht?
Aber wenigstens hat er seiner besten Freundin Serenity gleich zu einer Knutscherei verholfen
Antwort von:  CharlieBlade1901
10.08.2020 23:07
Ahahahaha. Nein um gottes Willen. Ich war Luxusstripper. Ich strippe für 5-7000 amerikanische Dollar in der Stunde. Was hat Ryan verdient 200, 500 Dollar wenn es gut läuft?

Das habe ich mich auch gefragt, aber auch wenn er es ist, mit wem soll er zusammen kommen, es sei denn ist der Böse Bakura mit dem lieben Marik. Oder der böse Marik mit dem lieben Bakura. Wäre beides süß.
Antwort von:  Alistor
10.08.2020 23:24
Oh da gibt es wohl noch einige Möglichkeiten
Aber ob er nun schwul ist, oder nicht... das lasse ich hier noch offen

Puh zum Glück kennst du ihn nicht
Was er noch war... wirst du wissen... aber keine Spoiler hier
Antwort von:  CharlieBlade1901
11.08.2020 09:06
Ryan kann sein was er will. Und wenn er ne 5 Cent nutte war. Tatsache ist, ich habe gewonnen.
Antwort von:  Alistor
11.08.2020 09:27
Wohl wahr, wohl wahr
Von:  Cloudlesssky
2020-08-10T19:51:28+00:00 10.08.2020 21:51
Oh je 😂ich musste so lachen !! Konnte es mir so richtig bildlich vorstellen das die zwei wie richtige Paradies Vogel ausgesehen haben und dazu noch Sturz betrunken 🥴
Wer kennt den Flaschendrehen nicht 🙈da wird es immer peinlich ! Klar wer Zuviel Absinth trink sieht grüne Kobolde
Antwort von:  Alistor
10.08.2020 22:24
Ja ich beim Schreiben auch
Freut mich, dass es gut angekommen ist
Von:  Piajay
2020-08-10T16:29:43+00:00 10.08.2020 18:29
Irgendwann halten es die beiden eh nicht mehr aus
Schönes Kapitel ich musste lachen


Antwort von:  Alistor
10.08.2020 18:45
Schön das es dir gefällt
Ja irgendwann... aber wann genau?
Antwort von:  Piajay
10.08.2020 18:48
Ich hoffe das es nicht so lange dauert
Die beiden tun mir leid immer werden sie gestört
Antwort von:  Alistor
10.08.2020 18:50
Ja schon ziemlich frustrierend

Ich lasse mir was einfallen
Von:  Tsumikara
2020-08-10T16:21:02+00:00 10.08.2020 18:21
Das Kapitel war der Hammer! ich musste so oft grinsen und lachen. Aber auch die traurige Szene war echt gut. Damit hatte man echt nicht gerechnet. Ich traue Pegasus auch nur so weit, wie ich ihn werfen kann - also gar nicht. Irgendwas führt der doch im Schilde. Ich hoffe ja nur, dass er nicht so getan hat, als wäre er betrunken und nutzte das dann bei Jason schamlos aus.

Das die beiden immer gestört werden, könnte ja mittlerweile schon fast zum running gag werden, so oft wie das schon passiert ist. Aber ich finde es schon süß, wie die beiden immer zueinander sind. Besonders Seto, nachdem er kuscheln wollte. Das ist so was von niedlich. Ich hoffe ja sehr, dass sie endlich mal wieder Zweisamkeit genießen können, sonst wird Charlie nicht die einzige Person sein, die mit Fesseln anrückt ;)

LG
Tsumi
Antwort von:  Alistor
10.08.2020 18:44
Hi
Schön das du lachen konntest und es dir gefallen hat.

Hahaha Pegasus werfen... das stelle ich mir gerade bildlich vor...
Ja er war tatsächlich betrunken. Und ja, er führt was im Schilde
Aber was nur? ;)

Die beiden kommen aber irgendwie nicht drauf, dahin zu gehen, wo keiner der anderen einfach so hingeht
Sie könnten dort Privatsphäre haben
Zum Beispiel der Keller oder der Kirschbaumwald
Selbst in die Vorratskammer kommt nur selten jemand anders, als Joey
Wir werden sehen wie lange es genau dauert


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