Zum Inhalt der Seite

On Wings Of Light

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wo fangen wir an zu suchen?

Schon die ganze Fahrt über war Mokuba hibbelig gewesen. Kaum fiel die Haustür hinter ihnen ins Schloss, sprudelte er auch schon sofort los: „Hast du das gesehen, Seto? Hast du das gesehen? Atemu hat irgendwas Magisches gemacht! Als Yugi gestürzt ist, da hat seine Hand aufgeleuchtet! Und dann ist Yugi langsamer gefallen! Er hat gezaubert! Und Yugi und Mr. Muto, die waren nicht überrascht! Die kannten das, was auch immer das war! Aber entsetzt waren sie schon. Irgendwie besorgt. Hast du das gesehen?“

 

Seto seufzte frustriert. Frustriert darüber, dass er keine logische Erklärung finden konnte für das, was er gesehen hatte, und was Mokuba ja auch bemerkt hatte. Er hatte die ganze Fahrt lang darüber nachgedacht. Sein erster Impuls war, zu denken, er hätte sich nur verguckt, aber Moki hatte genau dasselbe gesehen wie er. Deswegen schied diese Option aus. „Ich habe das auch gesehen. Aber es kann nicht sein. So etwas wie Magie gibt es nicht.“, sagte er.

 

„Doch, bestimmt! Es muss ja Magie geben, das hast du doch selber gesehen!“, meinte Mokuba und zupfte an seinem Ärmel.

 

„Aber, wie kann das sein? Ich meine, wieso sollte Atemu über magische Fähigkeiten besitzen? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Niemand hat magische Kräfte“, wiedersprach Seto. Aber er war selber unsicher. Eigentlich glaubte er nicht, dass es Magie und Zauberei und all so etwas wirklich gab. Das gab es nur in Büchern und Filmen. Aber andererseits wusste er auch, was er gesehen hatte.

 

„Ich weiß es nicht. Vielleicht besitzen sie ja alle magische Fähigkeiten... Yugi und Mr. Muto auch! Das würde erklären, warum sie sich gar nicht gewundert haben... oh, stell dir das mal vor! Vielleicht gibt es ja noch viel mehr Leute, die zaubern können!“, rief der Jüngere begeistert und mit leuchtenden Augen.

 

„Das... das kann nicht sein, Moki“, erwiderte der Brünette. Aber man hörte an seiner Stimme, dass er selbst an seinen Worten zweifelte.

 

„Ach komm schon, Seto! Lass uns doch wenigstens mal versuchen, ein bisschen darüber herauszufinden. Ob es schon mal Leute gab, die Magie besessen haben sollen und so“, bettelte Mokuba und sah seinen Bruder mit riesigen Augen an.

 

Seto sah seinen Bruder kurz an, dann lenkte er schließlich seufzend ein: „Na gut“. „Jippie!“, rief Moki und machte einen kleinen Freudensprung. „Ich wette, wir finden Beweise, dass ich recht habe! Und dann kann ich dich endlich überzeugen, dass es doch Magie gibt!“, rief er und rannte hoch in Setos Zimmer, um mit seinem Bruder an den Computer zu gehen. Im Internet fanden sie bestimmt am ehesten was. Der Größere schüttelte hilflos den Kopf und folgte seinem Bruder.

Währenddessen saßen Atemu, Yugi und Salomon am Küchentisch. Atemu sah sorgenvoll auf die Tischplatte. „Ich habe das nicht extra gemacht. Es tut mir so leid... ich konnte überhaupt nichts machen, der Zauber hat sich selbstständig gemacht...“, meinte Atemu betrübt, „aber Yugi durfte ja auch nicht gegen die Kommode stürzen.“

 

„Und ich bin so ein Idiot... hätte ich besser aufgepasst, wäre ich nicht ausgerutscht, dann wäre das gar nicht erst passiert“, sagte Yugi niedergeschlagen und sah ebenfalls auf den Tisch.

 

Ihr Opa legte jedem seiner Enkel beruhigend eine Hand auf die Schulter. Die beiden sahen auf. „Das ist nicht eure Schuld. Du konntest nichts machen, Atemu, und hättest du nicht reagiert, hätte Yugi sich schlimm verletzen können. Und Yugi, du hättest nicht besser aufpassen können, du wolltest doch nicht hinfallen, das kann ja jedem passieren. Das war ein Missgeschick und jetzt können wir das nicht mehr ändern. Es ist zwar noch nicht oft vorgekommen, aber es gab es ja schon, dass Leute gesehen haben, wie etwas Übernatürliches passiert. Wir werden so reagieren wie sonst auch: Wir werden den anderen davon erzählen und die beiden im Auge behalten, und im Zweifelsfall werden wir die beiden soweit es möglich ist einweihen. Mehr können wir nicht tun. Macht euch nicht so fertig! Da konntet ihr nichts zu.“ Die beiden fingen leicht an zu lächeln.

 

„Ich habe übrigens heute Nachmittag mit den anderen Ältesten gesprochen. Sie wollen morgen gegen vier Uhr in den Wald kommen, auf die Große Lichtung. Mariks, Ishizus und Odions Eltern kommen auch mit. Eisenherz kann allerdings nicht kommen, weil Chris noch immer die Grippe hat und er sie natürlich nicht alleine lassen will. Ich soll euch übrigens herzlich von Raphael, Varon und Amelda grüßen. Sie sind noch im Moment sehr mit der Uni beschäftigt und können nicht kommen. Lange haben sie ja nicht mehr, dann sind sie fertig mit dem Studieren. Wir wollen gemeinsam den Wald absuchen und dort, wo ihr den Stein gefunden habt, einen Suchzauber aktivieren, um eventuell zurückverfolgen zu können, woher der Stein stammt“, erzählte ihr Opa ihnen.

 

„Super!“, meinte Atemu erleichtert. „Dann kann jetzt endlich was getan werden“, stimmte Yugi zu.

 

In der Zwischenzeit saßen Seto und Mokuba am PC. Der ältere der beiden Kaibabrüder lehnte sich nach hinten und schüttelte den Kopf. „Moki, so bringt das nichts. Im Internet findest du alles Mögliche, aber nie im Leben das, was wir suchen. Und wenn, würden wir es nicht mal erkennen können, weil da noch so viele andere Sachen stehen, die sich ähnlich anhören.“

 

„Ich weiß“, meinte der Schwarzhaarige hilflos die Schultern hebend, „aber wo sollen wir sonst suchen? Wir wissen ja fast nichts... nur, dass Atemu und vielleicht auch Yugi und ihr Opa magische Kräfte besitzen.“

 

„Wenn es das überhaupt gibt.“, entgegnete Seto. Aber er musste sich selbst eingestehen, er war neugierig geworden. Dieses Rätsel ließ ihn irgendwie auch nicht mehr los. Er konnte sich zwar einfach nicht vorstellen, dass es Magie wirklich geben sollte, aber... aber, wenn er ganz ehrlich war, hielt es ein winziger Teil von ihm doch für möglich, so unrealistisch das auch war. „Ich schätze, wir müssen auf die altmodische Methode zurückgreifen: Bücher. Aber keine fiktiven Bücher, in denen auch nur wieder erfundene Sachen stehen, ich denke eher an sowas wie Tagebücher. Denn sollten die drei wirklich übernatürliche Fähigkeiten haben, sollte es also wirklich so etwas wie Magie geben, halte ich es für unwahrscheinlich, dass nicht schon mal Leute gelebt haben, die ebenfalls Magie wirken konnten. Und dann könnte es vielleicht mal jemand gemerkt haben. Oder einer dieser Leute hat selbst Tagebuch geführt. Fragt sich nur, wo wir anfangen sollten...“, meinte der Braunhaarige nachdenklich.

 

„Okay, wo sollen wir nach Tagebüchern suchen? In der Bibliothek? Aber von wem? Es gibt doch bestimmt ziemlich viele“, fragte Mokuba. Sein Bruder schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, ich denke nicht, dass wir in der Bibliothek etwas Brauchbares finden. Oder überhaupt in Büchern, die veröffentlicht wurden... die wurden wahrscheinlich überarbeitet oder man häte dazu schon ein bisschen nachgeforscht. Erinnerst du dich an die Bücher in unserem Kistenzimmer? Wo die ganzen alten Sachen stehen, von denen wir im Moment nicht wissen wohin damit? Ich meine, da wären auch ein paar ziemlich alte Tagebücher gewesen. Da können wir auf jeden Fall mal anfangen.“ „Super!“, antwortete Mokuba begeistert, „Da finden wir bestimmt was! Aber, Seto... nicht, dass ich will, dass du aufhörst, mir zu helfen, aber wieso interessiert es dich plötzlich doch, was hinter diesem merkwürdigen Zauber eben steckt?“ Moki sah ihn vorsichtig an. Seto suchte einen Moment nach den richtigen Worten, dann sagte er: „Ich weiß nicht, Moki... ich bin einfach auch neugierig geworden. Ich möchte jetzt wissen, was das eben war, immerhin haben wir es beide gesehen. Und wenn ich Recht habe und es sowas wie Magie nicht gibt, möchte ich es auch widerlegen können.“

 

Am späten Abend saßen die drei Mutos gemeinsam im Wohnzimmer und schauten sich einen Film an, als Yugis Handyeinen Ton von sich gab. Er sah nach, wer ihm geschrieben hatte. „Mokuba hat auch Zeit“, freute er sich. Auf die fragenden Blicke der anderen hin erklärte er: „Joey, Tristan, Duke, Anzu, Mai, Mokuba, Marik und ich wollten morgen Abend vielleicht zusammen ins Kino gehen. Wir wollten nochmal was alle zusammen unternehmen, jetzt wo Marik auch da ist. Wir kaufen uns erst ein Eis und gehen dann zu Fuß ins Kino.“ Salomon runzelte die Stirn. „Aber zurück wollt ihr doch nicht zu Fuß gehen, oder? Dann wird es doch bestimmt schon dunkel“, wandte er ein. Yugi sah ein bisschen ratlos auf sein Handy. „Naja, eigentlich hatten wir das schon vor... es ist jetzt auch ein bisschen kurzfristig, noch viel zu organisieren, oder...?“, meinte er. Atemu schüttelte entschieden den Kopf. „Ich werde euch abholen. Morgen Abend habe ich sowieso nichts vor, ich wollte vielleicht noch für die Uni arbeiten, falls ich dann noch nicht fertig bin. Ishizu hatte mich gestern Abend nochmal angerufen. Sie hatte vergessen mir zu sagen, dass sie beim Packen auf ein Buch für die Uni gestoßen ist, dass sie nicht mehr brauchen würde, das ihr aber sehr geholfen habe, als sie in meinem Semester war“, erzählte er. Ishizu studierte ebenfalls Medizin, allerdings war sie älter und hatte deswegen auch ein Jahr vor ihm anfangen können zu studieren. Entsprechend war sie schon zwei Semester weiter als er. „Sie wollte es mir gerne leihen und bot an, es vorbeizubringen. Aber weil sie bis zum Anfang des Wintersemesters im Oktober die Vorlesungen zu Hause nacharbeiten muss, hat sie sowieso wenig Zeit, und wenn ich es schon bekommen soll, dann hole ich es mir auch lieber. Dann muss sie da nicht noch dran denken. Ich hole euch dann einfach ab und hole, wenn ich Marik nach Hause bringe, gleich noch das Buch. Allerdings glaube ich nicht, dass ich euch alle ins Auto bekomme...“, fuhr Atemu fort. Yugi nickte begeistert: „Danke! Dann frage ich eben die anderen, ob sie vielleicht noch jemanden fragen können, ob noch jemand fahren kann. In zwei Autos passen dann alle.“

 

Mokuba war gerade ins Bett gegangen. Seto wollte eigentlich auch schlafen, aber es zog ihn zuerst in das Kistenzimmer. Er wollte eben wissen, ob er da wirklich noch Tagebücher finden konnte, und wie alt sie waren. Er öffnete leise die Tür, denn sie quietschte manchmal, und er wollte Moki nicht wecken. In der Dunkelheit tastete er nach dem Lichtschalter und fand ihn schnell innen links neben der Tür. Die Lampen flackerten auf. Zielstrebig ging er auf einen Kistenstapel zu, von dem er sich noch daran erinnern konnte, dass dort Bücher drin gewesen waren. Der Blauäugige öffnete geschickt die erste Kiste und besah sich ihren Inhalt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück