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Balance Defenders

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach seiner erfolgreichen Rache hat sich Secret zurück in Erik verwandelt. Nun gilt es für die fünf, Normalität vorzutäuschen. Doch was ist schon normal? Komplett anzeigen

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Beharrlichkeit und Ausdauer


 

Beharrlichkeit und Ausdauer

 

„Die schönsten Blumen blühen oft im Verborgenen.“

(Fernöstliche Weisheit)

 

Erik glaubte, eine zärtliche Berührung an seinem Arm wahrzunehmen, die augenblicklich verschwand. Dann drangen Stimmen an sein Ohr. Ein Lachen und Scherzen.

Wo war er?

Er bemerkte, dass er nicht lag, sondern saß. Allmählich öffnete er die Augen.

Als erstes sah er sich selbst, seine Beine. Noch etwas schwerfällig hob er den Kopf und sah sich Vivien gegenüber. Zwischen ihnen ein gedeckter Tisch.

Zu Viviens Rechten saßen Justin und ihre beiden Geschwister, die ausgelassen kicherten. Zu ihrer Linken Serena.

Erik wandte den Kopf leicht nach links. Ariane saß neben ihm, war jedoch auf Vivien fixiert. Zu seiner Rechten saß Vitali, daneben Serena, auch sie sahen Vivien an, die heiter lachte. Selbst Ewigkeit war anwesend und schwebte über Viviens Geschwistern.

„Kann ich jetzt die Geschenke aufmachen?“, rief Vivien vorfreudig.

Erik begriff, dass er sich bei ihr zu Hause befand. Er war noch nie hier gewesen. Wie war er hier hergekommen? Er erinnerte sich nicht. Doch keiner der anderen schenkte ihm Beachtung, so als wäre er die ganze Zeit bei ihnen gewesen. Vor jedem von ihnen stand ein Teller, auch vor ihm, darauf eine Gabel und ein halb gegessenes Stück Kuchen. Auf den Tellern der anderen waren nur noch Krümel.

Hatte er wieder einen Anfall gehabt? Aber warum waren die anderen dann so ausgelassen?

Allein Justin wirkte wenig fröhlich, fast als würde ihn etwas schwer belasten. Und irgendwie sahen die fünf ziemlich erschöpft aus.

Er wandte sich nochmals leicht in Arianes Richtung, hätte sie am liebsten gefragt, was geschehen war, warum er hier war. Aber das klang völlig absurd.

Ja, er war auf dem Weg zu Vivien gewesen. Das wusste er noch. Aber danach?

Er blickte wieder zu Vivien, die ein kleines Geschenk zur Hand genommen hatte.

„Du bist aufgewacht!“, jubelte sie jäh.

Völlig irritiert sah er sie an.

„Du bist vorhin einfach eingenickt. Wir wollten dich nicht wecken.“ Sie kicherte.

Seine Augenbrauen zogen sich skeptisch zusammen. Er sollte eingenickt sein? Er wusste ja nicht einmal, wie er hier angekommen war.

„Hast du heute Nacht nicht gut geschlafen?“, erkundigte sich Vivien.

Wenn er es recht bedachte, glaubte er einen sehr unruhigen Schlaf gehabt zu haben. So als hätten allzu lebhafte Träume ihn die ganze Nacht wachgehalten. Träume, in denen er in einer grauen Welt herumgeirrt und seltsame Pläne geschmiedet hatte.

Er gab ein unartikuliertes Geräusch von sich, das alles bedeuten konnte.

„Das war voll süß!“, jauchzte Vivien. „Wie du so ganz leises Schnurren von dir gegeben hast.“ Sie grinste amüsiert.

„Schnarchen!“, verbesserte Vitali. „Er hat geschnarcht.“

„Aber es klang voll niedlich!“, beharrte Vivien.

Die Situation war Erik reichlich unangenehm. Er war in seinem ganzen Leben nicht vor anderen Menschen eingeschlafen. So sicher hatte er sich noch nie in der Nähe von irgendwem gefühlt. Andererseits… Seine Augen schweiften kurz über die anderen.

Er wandte sich an Vivien. „Wolltest du nicht das Geschenk aufmachen?“

„Oh ja!“, rief Vivien und stand auf, wie um sie alle noch besser sehen zu lassen, wie sie das Geheimnis des Präsents enthüllte.

Zu Eriks Überraschung riss sie das Papier nicht einfach auf, sondern löste erst die Schleife und versuchte sich dann daran, den Tesa vorsichtig zu entfernen. Als das jedoch nicht gelingen wollte, rief sie ein „Ach egal“, zerriss das Papier nun doch und schien dabei eine große Freude zu empfinden. Unwillkürlich musste er schmunzeln, das passte einfach zu ihr.

Nun hielt sie eine kleine Schmuckschatulle in Händen. Das Strahlen auf Viviens Gesicht nahm noch zu. Vorsichtig und mit Spannung in den Augen hob sie den Klappdeckel der Schatulle an und brach in einen Freudenschrei aus.

Da Justin mit der Auswahl des Geschenks betraut worden war, hatte Erik es selbst noch nicht gesehen. Er wusste nur, dass es sich um eine Kette handelte.

Ariane erklärte lächelnd: „Wir haben alle zusammengelegt, aber Justin hat es ausgesucht.“

Sachte zog Vivien mit drei Fingern eine silberne Kette empor, an deren Ende ein Anhänger in der Form einer Blüte hing. Sie legte die Schatulle ab, drehte die Kette um und präsentierte sie stolz den anderen.

Erik musste lächeln. Justin hatte eine perfekte Wahl getroffen.

Die sechs Blütenblätter des Anhängers waren jeweils mit einem Steinchen in einer Farbe des Regenbogens bestückt, In der Mitte prangte ein kleineres rundes Steinchen in einem milchigen Weiß.

„Es sind verschiedene Halbedelsteine.“, informierte Justin halblaut. Irgendwie wirkte er dabei ungewohnt traurig und bedrückt.

Vivien sah ihn kurz an, als wolle sie etwas sagen, kurz glaubte Erik die Fröhlichkeit in ihrem Gesicht schwinden zu sehen. Hatten die beiden sich gestritten oder hatte es wieder ein Missverständnis gegeben?

Dann drehte sie sich mit breitem Grinsen zu ihm und den anderen. „Sie ist wunderschön! Dankeeeee!“

Sie lachte heiter. Ihre Finger wanderten zu dem Verschluss. Doch ehe sie die Kette anlegen konnte, löste sich ein Steinchen aus der Blüte.

Erik erkannte, dass ein kleiner violetter Stein nun auf der weißen Tischdecke lag. Geradezu bestürzt ließ Vivien die Arme sinken.

„Tut mir leid.“, rief Justin. „Wir können sie wieder kleben.“

Vitali blieb unbekümmert. „Wieso? Sieht doch lustig aus.“

Vivien sah traurig auf den Stein hinab, als würde ihr die kaputte Kette das Herz brechen. So kannte Erik sie gar nicht.

Er ließ sich dazu herab, etwas zu sagen, um sie auf andere Gedanken zu bringen. „Offenbar will der Stein seinen eigenen Weg gehen.“

Vivien starrte ihn einen Moment stumm an, regelrecht betreten, dann nickte sie, hob das Steinchen auf und lächelte melancholisch. Mit einem Mal verließ sie ihren Platz, ging an Justin vorbei und schlug zu Eriks Überraschung den Weg zu ihm ein. Sie quetschte sich hinter Arianes Stuhl zu ihm durch und hielt ihm das Steinchen hin.

„Hebst du ihn für mich auf?“

Verdutzt sah er sie an.

„Das ist doch deine Lieblingsfarbe.“, meinte Vivien in warmem Ton.

Er blickte auf den Stein, dessen Farbe je nach Lichteinfall zwischen Dunkelblau und Violett schwankte, und reichte Vivien die Hand. Sorgfältig platzierte sie den Stein in seiner Handfläche.

„Du musst gut darauf aufpassen!“

Er sah skeptisch zu ihr auf.

„Und wenn das Blütenblatt zu den anderen zurück will, ist es willkommen!“

Nun senkten sich seine Augenbrauen zweiflerisch. Doch Vivien strahlte wieder und er wollte ihr die Laune nicht verderben. Daher steckte er den Stein in seine Hosentasche und nahm sich vor, ihn später in seinen Geldbeutel zu packen.

In dem Moment schlang Vivien ihre Arme um seinen Hals und zog ihn in eine Umarmung. Er bemühte sich, das wortlos über sich ergehen zu lassen.

„Ich hab dich lieb!“, jauchzte sie. Schweigen von seiner Seite.

Sie löste sich wieder von ihm. „Kannst du mir die Kette anziehen?“ Mit erwartungsvollem Lächeln hielt sie ihm den Halsschmuck hin.

Davon irritiert sah er zu Justin hinüber. Er war sich sicher, dass Vivien üblicherweise Justin darum gebeten hätte, doch dieser wirkte ziemlich abwesend.

Erik überlegte kurz, ihr zu sagen, dass Justin diese Ehre gebührte, da er das Geschenk ausgesucht hatte, aber so wie die Situation gerade wirkte, hätte das eventuell für eine ziemlich bedrückende Stimmung gesorgt. Er nahm ihr die Kette ab.

„Dreh dich um.“

Vivien tat wie geheißen und Erik stand auf, um ihr das Schmuckstück anzulegen. „Fertig.“

Sie strahlte ihn dankbar an, als rühre die Geste sie. Ihre verdeckte Emotionalität wirkte befremdlich, als würde sie unter dem Lächeln etwas ganz anderes verstecken.

„Steht dir gut.“, sagte er, auch wenn er der Meinung war, sie hätte den fehlenden Stein wieder hinkleben sollen. So wirkte der Anhänger unvollkommen und beschädigt. Aber Hauptsache, Vivien war glücklich.

 

Den Rest des Tages verbrachten sie mit Spielen, die Vivien vorbereitet hatte, auch wenn die Runde weniger laut und energiegeladen war als sonst. Abends gab es noch eine gemeinsame Mahlzeit, dann holte Viviens Mutter ihre Geschwister ab, sodass die sechs noch etwas Zeit allein verbringen und sich unterhalten konnten. Um kurz vor neun klingelte Serenas Handy.

„Das wird meine Mutter sein.“, informierte Serena. „Sie ist wohl schon da. Tut mir leid.“

„Schon ok.“, versicherte Vivien.

„Sie hat auch angeboten, die anderen heimzufahren.“, ergänzte Serena.

„Bin dabei.“, verkündete Vitali.

Serena maunzte: „Wer hat gesagt, dass das für dich gilt?“ Es klang nicht wirklich abweisend, fast schon eher kokettierend.

Vitali grinste sie an. „Du.“

Auf sein Lächeln hin wirkte Serena ungewohnt verlegen, fast verschämt, und wandte den Blick hastig zu Ariane und Erik.

Ariane lächelte. „Das wäre nett.“

Erik erhob sich. „Wir sollten sie nicht warten lassen.“

„Sollen wir nicht noch beim Aufräumen helfen?“, fragte Ariane.

„Justin wird ihr helfen.“, kündigte Erik an und ließ ihm einen vielsagenden Blick zukommen. Doch Justin schien das nicht wirklich als Hilfe aufzufassen,

Zaghaft sah Vivien zu ihm. Justin stimmte nicht zu, widersprach aber auch nicht.

 

Nachdem Vivien die anderen und Ewigkeit an der Haustür verabschiedet hatte – Ewigkeit sollte die Nacht bei Vitali verbringen – begab sich Justin zurück ins Esszimmer, um die Teller einzusammeln und in die Küche zu bringen. Er hörte, wie Vivien ihm hinterher eilte, doch er hob nicht den Blick, um sie in Augenschein zu nehmen. In Schweigen gehüllt, räumte er den Tisch ab, sie tat es ihm gleich.

„Ist die Spülmaschine leer?“, fragte Justin, nachdem sie alles in die Küche gebracht hatten.

„Ja.“, antwortete Vivien mit deutlich weniger Elan als sonst.

Ohne sie anzusehen, öffnete er die Tür der Spülmaschine und zog den unteren Korb heraus.

Vivien blieb stumm neben ihm stehen. Er begann, die Spülmaschine zu beladen.

„Es tut mir leid.“

Er hielt kurz inne.

„Ich weiß, ich hätte dich unterstützen sollen.“ Sie klang aufgelöst.

Er drehte sich zu ihr. Sie sah völlig fertig aus, als würde sie von einer inneren Seelenpein aufgefressen.

Er wandte sich wieder ab. „Das ist nicht deine Schuld.“

„Justin.“

Er seufzte. „Ich will nicht darüber reden.“

Es war ihm, als hätten seine Worte einen plötzlichen Wandel in der Atmosphäre bewirkt. Doch er wollte sie nicht nochmals ansehen, sondern fuhr damit fort, das Geschirr einzuräumen.

Plötzlich hörte er, wie sich Vivien entfernte. Eine Tür wurde geöffnet und geschlossen. Er blickte auf und fühlte Schmerz in sich aufsteigen.

 

Vivien konnte die Tränen nicht zurückhalten. Zusammengekauert saß sie auf einem der Esszimmerstühle im Halbdunkel, nur eine kleine Lampe in einer Ecke brannte noch.

Sie wollte nicht, dass Justin sie hören konnte oder sie so sah. Verzweifelt bemühte sie sich, die Schluchzer zu unterdrücken, die an die Oberfläche dringen wollten. Aber allein der Gedanke, dass Justin in der Küche weiter seelenruhig aufräumte und sie ignorierte, ließ eine weitere Welle des Leids über ihr zusammenschlagen.

Sie hielt diese innere Qual nicht aus. Das Schluchzen brach sich Bahn.

Die Zimmertür öffnete sich. Vivien hörte, dass jemand eintrat und stehenblieb. Sie versteckte ihr Gesicht hinter ihren Armen.

„Vivien…“ Er klang so schrecklich tadelnd, als würde sie sich kindisch aufführen. Vielleicht tat sie das auch. Sie fühlte sich nur so schlecht und wusste nicht, wohin mit diesen Gefühlen.

Sein langes Seufzen drang an ihr Ohr. „Deine Familie wird sich Sorgen machen, wenn du so weinst.“

Sie bemühte sich, Luft durch ihren Mund zu bekommen, ihre Nase war dazu längst nicht mehr im Stande.

Wieder stöhnte er und sie hörte, wie er sich auf einen der Stühle setzte. „Vivien.“

„Ich krieg keine Luft.“, presste sie hervor.

„Wo habt ihr Taschentücher?“

„Im Schrank.“

„In welchem Schrank?“, hakte er nach.

Vivien lugte kurz auf und deutete auf das entsprechende Möbelstück. Sie versteckte ihr Gesicht wieder und hörte, wie Justin den Schrank öffnete, kurz darauf das dumpfe Geräusch der Taschentuchpackungen, die auf dem Tisch abgelegt wurden.

Sie hob erneut den Blick und griff nach einer davon.

Doch auch nachdem sie mehrere Taschentücher verbraucht hatte, konnte sie nicht durch die Nase atmen.

Justin war stumm bei ihr sitzen geblieben.

Vivien hätte sich gewünscht, dass jemand anderes nun bei ihr gewesen wäre. Irgendwer, der sie tröstete und sie in den Arm nahm. Sie konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass selbst Erik sich in diesem Moment als einfühlsamer erwiesen hätte als es Justin gerade war. Aber was redete sie sich ein? Sie hatte Justin verletzt. Wie musste er sich fühlen, dass sie jetzt diejenige war, die heulte? Eigentlich war das unfair. Sie… Eigentlich wollte sie ihm doch etwas ganz anderes sagen!

Behutsam nahm sie eine normale Sitzposition ein und hob den Kopf. „Danke, dass du mir vertraut hast.“

Sie strengte sich an, sich von den Schuldgefühlen, die sie wieder in ihre Gewalt bringen wollten, nicht vereinnahmen zu lassen. Es brachte nichts, in Selbstmitleid zu versinken. Damit tat sie nur sich selbst weh und Justin noch dazu.

Wieder seufzte Justin. Dann legte er die Ellenbogen auf dem Tisch ab und vergrub seine Stirn in seinen Handflächen.

Vivien schwieg und ließ ihm Zeit, konzentrierte sich darauf, tief und gleichmäßig Luft durch den Mund zu holen und länger auszuatmen als ein, um ihre Nerven zu beruhigen.

Seine Stimme klang tief. „Ich kann nicht mehr.“

Die Worte versetzten ihr einen Stich und sie spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog.

Nein. Sie … sie wusste doch gar nicht, was er damit gemeint hatte. Sie musste, den Gedanken loslassen, der sie gerade gequält hatte, durfte das nicht alles auf sich beziehen. Sie wollte doch für Justin da sein!

Den Kloß in ihrem Hals hinunterschluckend fasste sie sich ein Herz.

„Kann ich etwas für dich tun?“, presste sie hervor.

Justin antwortete nicht.

Weitere Sekunden verstrichen.

Endlich sprach er weiter. „Es ist alles zu viel.“ Er stockte. „Ich kann das nicht mehr. Secret und alles. Ich…“

Er atmete die Luft auf eine Art und Weise aus, die sie vermuten ließ, dass er kurz davor stand, selbst in Tränen auszubrechen.

„Du bist nicht allein.“, antwortete Vivien.

Justin ließ die Hände sinken und sah sie strafend an. „Bin ich nicht?“ Sein scharfer Ton ließ sie zusammenzucken.

Sie ermahnte sich, dass er nur verletzt war. Nein, sie durfte seine Worte nicht persönlich nehmen. Dennoch fühlte es sich so an, als wäre ihr Herz von Eisenklammern gepackt worden.

Sie senkte den Blick. „Nein, bist du nicht.“

Justin wurde laut. „Was war das dann heute? Ihr habt alle gemacht, was er wollte!“

Vivien brauchte ein paar Momente, um mit Justins heftigen Ton und seiner harschen Art umzugehen und ihre Atmung wieder zu beruhigen.

„Was willst du?“, fragte sie, ohne ihn anzusehen.

Justin antwortete nicht sofort. Seine Stimme verlor an Vehemenz. „Dich anschreien, nehme ich an.“

Vivien nickte.

Verschiedene Versionen, was sie antworten könnte, gingen ihr durch den Kopf. Aber alles, was sie zu der heutigen Situation mit Secret hätte sagen können, hätte Justin nur wütend gemacht. Davon war sie überzeugt.

Schließlich rang sie sich zu Worten durch: „Geht es dir dadurch besser?“

„Nein.“, gestand er. „Ich fühle mich noch schlechter.“

Kurz überlegte Vivien, ob sie ihm sagen sollte, dass sie sich in solchen Momenten besser fühlte, wenn sie ihn umarmte. Aber das kam ihr gerade anmaßend vor. Wahrscheinlich war, von ihr berührt zu werden, gerade das Letzte, was er wollte.

„Es macht mich so wütend und hilflos.“, sprach er weiter.

Sie nickte.

Er sah sie jetzt direkt an. Seine Stimme wurde auf andere Art und Weise aufgewühlt, nicht länger wütend, sondern regelrecht verstört.

„Ich habe den Schatthenmeister gerufen!“, stieß er aus. „Als alles um uns herum am Zusammenbrechen war. Ich dachte, er wäre der Letzte, der uns helfen könnte!“ Nun schrie er: „Ich habe unseren Feind um Hilfe gebeten!“

Das Dämmerlicht im Raum ließ sie nur erahnen, dass er Tränen in den Augen hatte. Sie verstand nicht, was er an diesem Schritt so schlimm fand, aber für ihn war es ganz offensichtlich eine große Sache.

„Grauen-Eminenz ist anders als –“

„Er ist der Feind!“, herrschte er sie an.

Vivien schwieg.

Justins Erregung ließ nicht nach. „Das ist kein Spiel. Das ist tödlicher Ernst! Wir wären fast gestorben! Wir hätten nie auf Secrets Nachricht reagieren dürfen!“

„Dann würde Erik jetzt für immer in dieser Dimension festsitzen!“, wandte Vivien ein.

„Das war seine Entscheidung.“, sagte Justin kalt.

„Das stimmt nicht und das weißt du!“, erwiderte sie.

Justin taxierte sie streng. „Du hast vorhin selbst gesagt, dass er zu Secret werden will.“

Vivien sah ihm in die Augen. „Du hast es doch vorhin gespürt, nicht wahr? Das Gefühl, das von Secret ausgeht.“

Justin wandte sich ab.

Sie ahnte, dass sein Kiefer sich nun anspannte. Während dem Einsatz ihrer Kräfte hatte sie nur halb mitbekommen, wie Justin von etwas fortgerissen wurde. Wie etwas ihn von sich selbst wegriss, von seiner Selbstbeherrschung.

„Würdest du Erik wirklich opfern?“, fragte sie.

Mit leidgezeichnetem Gesichtsausdruck sah er sie an. Vivien legte ihre Hand auf die seine.

Er klang aufgelöst. „Ich weiß nicht mehr, was richtig ist.“

Sie drückte seine Hand. „Es ist richtig, seinem Herz zu folgen. Nicht der Angst.“

„Was, wenn uns das alle umbringt?“, wandte er ein.

„Was, wenn es uns alle rettet?“

Zweifel zeichneten sein Gesicht.

Vivien holte Luft. „Es ist wie mit den Allpträumen damals. Wir finden die Lösung nicht, wenn wir die ganze Zeit auf das Problem fixiert sind. Man kann Angst nicht mit Angst besiegen, Zweifel nicht mit Zweifel. Wir müssen daran glauben, dass es gut wird und dass wir es schaffen.“

Er wirkte nicht überzeugt.

„Bisher hat es immer geklappt.“, erinnerte Vivien.

Justin senkte den Blick. „Je öfter es klappt, desto unwahrscheinlicher wird es, dass es wieder so sein wird. Wir hatten viel zu viel Glück bisher. Das kann nicht ewig so bleiben.“

„Wir hatten nicht nur Glück.“, widersprach Vivien. „Wir haben alle unser Bestes gegeben und haben zusammengehalten. Deshalb haben wir es geschafft.“ Sie drückte seine Hand. „Und vor allem du verdienst dein Vertrauen.“

Justin stieß ein bitteres Geräusch aus. „Wieso hab ich dann den Eindruck, alles falsch zu machen?“

„Weil du dir das einredest.“, antwortete Vivien. „Du hast einfach Angst und siehst gar nicht mehr, was du schon alles geschafft hast. Was wir schon alles geschafft haben. Wir haben heute eine gefährliche Mission überlebt. Und wir haben das wirklich toll gemacht.“

Sein Blick wurde wieder hart. „Und dabei haben wir eine große Gefahr freigesetzt. Wer weiß, wie viele Menschen dadurch zu Schaden kommen!“

„Wir werden uns darum kümmern.“, versicherte Vivien.

„Wie?“, wollte Justin wissen.

„Uns wird was einfallen. Versprochen. Uns fällt immer was ein.“

Aus Justins gesamter Mimik sprach Argwohn. „Wie kannst du dir da nur so sicher sein?“

Vivien lächelte. „Weil ich weiß, wie toll wir alle sind. Du, die anderen, ich. Es kann nur gut gehen.“

„So einfach ist das Leben nicht.“, urteilte er resigniert.

„Dann machen wir es so einfach!“, sagte Vivien überzeugt. „Wir bestimmen unser Leben.“

Ihr Lächeln hielt seinem Argwohn und seinen Zweifeln sekundenlang stand. Dann wandelte sich sein Gesichtsausdruck. Eine profunde Ruhe sprach mit einem Mal daraus und hielt sie für Momente gefangen. Wenn sie nur zu zweit waren, hielt Justin seinen Blick sonst nie so lange auf sie gerichtet. Vor allem nicht im Halbdunkel. Das war so ungewohnt, dass Vivien den Augenkontakt abbrach und leichte Nervosität verspürte.

Zaghaft blickte sie schließlich wieder auf.

Noch immer sah Justin sie stumm an. Den Ausdruck in seinen Augen zu deuten, war ihr nicht vergönnt. Einerseits wollte sie nicht, dass er damit aufhörte, andererseits wusste sie damit nicht umzugehen. Wieder schlug sie scheu die Augen nieder. Sollte sie seine Hand loslassen?

„Danke.“, sagte er in dem milden Tonfall, der ihr so vertraut war.

Sie erkannte die ersehnte Sanftheit in seinem Blick.

„Ich hatte vergessen, dass es für dich auch nicht so leicht ist, wie es immer scheint.“

Getroffen versuchte sie, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten.

Justin sog Luft ein und stieß sie geräuschvoll wieder aus. „Wir sollten weiter aufräumen.“

Er erhob sich und entzog sich damit der Berührung ihrer Hand. Dennoch pochte ihr Herz. Aus irgendeinem Grund verspürte sie wieder die Aufgeregtheit in sich, die Justins Nähe zu normalen Zeiten in ihr auslöste. Sie erinnerte sich an die heftige Verliebtheit, die sie für ihn empfand, und ein warmes Glücksgefühl durchströmte sie.

Justin wartete an der Zimmertür.

Flatternden Herzens sprang sie auf, holte Mut, um die Worte auszusprechen. „Darf ich dich umarmen?“

Die Bitte schien in zu verwundern, doch er wirkte nicht so verschüchtert wie sonst, wenn sie körperliche Nähe suchte. Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen. Dann räusperte er sich, als wäre ihm eingefallen, dass er verlegen sein sollte. Er senkte den Blick. „Wenn du möchtest.“

Vivien blieb stehen.

Er bemerkte wohl, dass sie nicht vorhatte, ihn ohne sein Zutun zu umarmen. Etwas unbeholfen drehte er sich zu ihr und öffnete seine Arme. .

Sie überwand den Abstand und ließ sich an seine Brust sinken. Dass er die Umarmung erwiderte, erfüllte sie mit seliger Aufregung.

Es war lange her, dass sie sich einfach auf seine wundervolle Wärme hatte einlassen können. Diese Wärme die so charakteristisch für ihn war und eine solche Geborgenheit in ihr auslöste. Am liebsten wäre sie für immer in seinen Armen geblieben. Sie sog den Moment in sich auf und wiederholte in Gedanken die drei Worte, die sie nicht laut auszusprechen wagte.

 

Auch lange nach dem Abschied von Justin war Vivien noch mit dem ängstlichen Glücksgefühl in ihrer Brust beschäftigt. Es fühlte sich wie ein leichter Schmerz an, vielleicht war es das, was man Sehnsucht nannte.

Da sie im Gegensatz zu ihren Geschwistern noch nicht schlafen konnte, setzte sie sich auf den Stuhl neben dem Fenster, schaute hinüber zu Justins Haus. In seinem Zimmer war es dunkel. Sie seufzte ergeben.

Dann senkten sich ihre Mundwinkel, als ihr wieder in den Sinn kam, was sie ihm nicht erzählt hatte und was sie bis auf Weiteres keinem der anderen anvertrauen wollte, auch wenn sie nicht direkt in Worte fassen konnte, woran das lag. Es ging um das Gefühl, das ihr Grauen-Eminenz unbewusst geschickt hatte.

Sie legte die Hand auf ihre Brust.

Es hatte sich ihr aufgezwängt, wie etwas, das sich unbedingt mitteilen musste, weil sein Besitzer es niemandem offenbarte. Da war so viel Bedauern und schlechtes Gewissen gewesen. Er bereute etwas aus tiefster Seele. Etwas Gewaltiges.

Vivien wusste, wie es sich anfühlte, wenn Serena etwas bereute und von einem schlechten Gewissen gequält wurde. Sie fühlte sich machtlos und unwert und schämte sich. Das Gefühl, das von Grauen-Eminenz ausgegangen war, war ganz anders. Es war eine Stärke, eine Härte gewesen. Das hatte sie unweigerlich an Justin erinnert, diese Mischung aus Zerbrechlichkeit und Härte. Auch Justin hatte die Tendenz sich für das kaputt zu machen, das er für notwendig hielt.

Allmählich verstand sie, warum sie den anderen nicht davon erzählen konnte. Sie bezweifelte, dass sie die Tragweite dieses Gefühls verstanden, und befürchtete, dass sie Grauen-Eminenz verurteilen würden, weil er ihr Feind war. Aber sie selbst konnte ihn nicht länger einfach nur als ihren Feind ansehen. Dazu hatte das Gefühl sie zu tief berührt.

Natürlich war ihr klar, dass er immer noch eine Gefahr darstellte. Sie waren keine Freunde und sie hatte nicht vor, sich um ihn zu sorgen. Mit Secret hatte sie schon genug zu tun, und was sie über Grauen-Eminenz erfahren hatte, war ausreichend, um zu wissen, dass ihm nicht zu helfen war. Nicht zuletzt, weil sie diese Erfahrung mit Justin gemacht hatte. Wenn er glaubte, auf eine bestimmte Weise handeln zu müssen, ließ er sie nicht an sich heran. Doch während Justin noch nicht gänzlich in diesem Muster verloren gegangen war, hatte Grauen-Eminenz sich längst entschieden. Er würde nicht aufgeben, er würde niemals aufgeben, selbst wenn er selbst daran zerbrach... Gerade weil er daran zerbrechen wollte.

Diese Erkenntnis machte sie einfach nur traurig, doch schlussendlich änderte sie nichts an ihrem Vorgehen. Daher brachte es nichts, die anderen einzuweihen. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass sie ihnen nicht davon erzählen sollte, weil er es ihr anvertraut hatte. Ob bewusst oder unbewusst, er hatte es ihr zeigen wollen, nicht den anderen. Plötzlich kam ihr Ewigkeit in den Sinn.

Ein Gedanke genügte und die Kleine erschien bei ihr und sah sie neugierig an.

Vivien blickte kurz zu ihren Geschwistern, ob sie sie wecken würde, wenn sie mit Ewigkeit sprach. Doch die beiden schliefen tief und fest.

„Darf ich dich was fragen?“, flüsterte sie. „Was Schatthenmeister tun – ist das nicht das gleiche was wir tun, nur umgekehrt? Sie verwandeln auch ihre Gefühle in Energie. Nur dass diese Energie einen Körper hat.“

Ewigkeit nickte. „Tiefschwingend.

Mimisch fragte Vivien nach der Bedeutung dessen.

Sie benutzen tiefschwingende Gefühle. Ihr benutzt hochschwingende Gefühle. Leichte Gefühle.

„Also, wenn wir uns gut fühlen müssen, um unsere Kräfte zu rufen, müssen sich Schatthenmeister schlecht fühlen, um Schatthen zu erschaffen?“

Ewigkeit bestätigte dies.

„Aber sonst machen sie das Gleiche wie wir?“

So ähnlich.“, meinte Ewigkeit.

Vivien erinnerte sich daran, dass die Prophezeiung davon gesprochen hatte, dass die Auserwählten die Wahl hatten. „Aber wir könnten dasselbe tun wie die Schatthenmeister, richtig?“

Ewigkeit schaute entsetzt.

Vivien lächelte. „Ist nur eine Frage. Ich hatte das nicht vor.“

Ewigkeit nickte und senkte den Blick. Es sah so aus, als würde die Vorstellung allein unliebsame Vorstellungen in ihr heraufbeschwören. Sie schüttelte hastig den Kopf.

„Alles gut.“, versicherte Vivien und hob ihre Hand unter Ewigkeit, sodass sie die Kleine aus der Schwebeposition zu einem Stand auf ihrer Handfläche brachte. „Es ist doch viel schöner, sich zu freuen!“

Ewigkeit sah sie auf eine Weise an, als wolle sie ausdrücken, dass nicht jeder dieser Auffassung war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
An dieser Stelle endet das Oberkapitel "Secrets Rache".
Nach einer 3-wöchigen Pause geht es hier weiter mit dem Oberkapitel "Begehren und Selbstbeherrschung":
Die Plagen aus der Büchse der Pandora sind nun frei, doch Vitali scheint mit einem Mal Probleme ganz anderer Art zu haben. Welche das sind, erfahrt ihr am Freitag, 16.09.22, in "Femme fatale - Entflammte Gefühle".

Kleine Vorab-Info: Voraussichtlich werde ich ab Oktober den Upload-Turnus auf Samstag verschieben müssen, da ich umziehe und eine neue Stelle annehme. Ich werde euch zeitnah nochmals darüber informieren. (´▽`ʃ♡ƪ) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  totalwarANGEL
2022-08-19T21:05:45+00:00 19.08.2022 23:05
> Doch was ist schon normal?
Och nö, komme mir jetzt nicht schon wieder mit Normalität...
Das wird doch eh nix. 😂

> „Aber es klang voll niedlich!“, beharrte Vivien.
Erik ist NICHT niedlich!
Er ist ein Mann. Das und niedlich schließen sich aus. 😂

> Zu Eriks Überraschung riss sie das Papier nicht einfach auf, sondern löste erst die Schleife
> und versuchte sich dann daran, den Tesa vorsichtig zu entfernen.
Das Geschenkpapier ist nächstes Jahr auch noch gut!
> Als das jedoch nicht gelingen wollte, rief sie ein „Ach egal“, zerriss das Papier nun doch
> und schien dabei eine große Freude zu empfinden.
NEIN! Was hast du getan?! 😭

> Ariane erklärte lächelnd: „Wir haben alle zusammengelegt, aber Justin hat es ausgesucht.“
Heißt mit anderen Worten: Er hat keinen Penny dazugegeben. (╯°□°)╯︵ ┻━┻

> Erik erkannte, dass ein kleiner violetter Stein nun auf der weißen Tischdecke lag.
Ist das Zufall oder Absicht, dass es gerade der violette Stein ist?
Ach so, Eriks Lieblingsfarbe. Ich dachte das Spielt auf Justins Beschützerfummel an.

*hust* Ketten werden angelegt. *hust*

> Sie seufzte ergeben.
Love is in the air... ❤


> Welche das sind, erfahrt ihr am Freitag, 16.09.22
Das ist jetzt nicht dein Ernst.😨😭

> Femme fatale - Entflammte Gefühle
Oho. Na das wird doch interessant. ☜(゚ヮ゚☜)(☞゚ヮ゚)☞
Irgend was sagt mir, die Femme Fatale heißt Serena...
Antwort von:  Regina_Regenbogen
19.08.2022 23:31
>Och nö, komme mir jetzt nicht schon wieder mit Normalität...
>Das wird doch eh nix. 😂
Liegt vielleicht an meinen Charakteren. Die sind einfach nicht normal. 😂

>Erik ist NICHT niedlich!
>Er ist ein Mann. Das und niedlich schließen sich aus. 😂
Klar.

>Das Geschenkpapier ist nächstes Jahr auch noch gut!
>NEIN! Was hast du getan?! 😭
😂😂😂

>> Ariane erklärte lächelnd: „Wir haben alle zusammengelegt, aber Justin hat es ausgesucht.“
>Heißt mit anderen Worten: Er hat keinen Penny dazugegeben. (╯°□°)╯︵ ┻━┻
😂😂😂 Was an ALLE war missverständlich? Stimmt, Justin gehört einfach nicht dazu. Autsch. Armer Junge.

>Ist das Zufall oder Absicht, dass es gerade der violette Stein ist?
>Ach so, Eriks Lieblingsfarbe. Ich dachte das Spielt auf Justins Beschützerfummel an.
Oha! Das ist noch eine geniale Nebenbedeutung, die mir noch gar nicht aufgefallen war! 😃 Passt sehr gut!

>*hust* Ketten werden angelegt. *hust*
Dabei hat Erik Ariane gegenüber doch behauptet, er steht nicht auf SM Spielchen. 😱

>> Welche das sind, erfahrt ihr am Freitag, 16.09.22
>Das ist jetzt nicht dein Ernst.😨😭
🙈 Sorry.

>> Femme fatale - Entflammte Gefühle
>Oho. Na das wird doch interessant. ☜(゚ヮ゚☜)(☞゚ヮ゚)☞
>Irgend was sagt mir, die Femme Fatale heißt Serena...
Wie kommst du denn darauf?
Antwort von:  totalwarANGEL
19.08.2022 23:36
> Was an ALLE war missverständlich?
Ich denke er ist so bitterarm?
Da habe ich angenommen, "alle" waren alle, außer ihm.

> Oha! Das ist noch eine geniale Nebenbedeutung, die mir noch gar nicht aufgefallen war! 😃 Passt sehr gut!
Ich hab so meine Momente...

> Wie kommst du denn darauf?
Wunschdenken? 🤷‍♂️
Antwort von:  Regina_Regenbogen
20.08.2022 10:07
>Ich denke er ist so bitterarm?
>Da habe ich angenommen, "alle" waren alle,
>außer ihm.
Also er hat auch seinen Stolz. Er würde sich nicht an einem Geschenk beteiligen, ohne sich auch finanziell zu beteiligen. Justin ist nicht reich, aber er ist niemand, der sein Geld immer direkt ausgibt. Und wenn es drauf ankäme, würde er wohl nach Möglichkeiten suchen, etwas dazu zu verdienen. Eigentlich könnte er auch einfach seine Eltern fragen, aber er denkt leider immer, dass er niemandem zur Last fallen darf und sich alles erarbeiten muss. 😅

>Wunschdenken? 🤷‍♂️
😁


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