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Die Sage des Teufels und seines geheiligten Baumes

Märchenstunde
von

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Märchenstunde

Lächelnd schloss sie das Buch in ihren Händen und blickte auf.

„Hey Sanji, wann gibt es was zu futtern? Ich sterbe noch vor Hunger!“, hörte sie ihren gelangweilten Kapitän, während er seinen Kopf auf die Tischplatte presste und seine Arme über diese ausstreckte.

„Ruffy, du Vielfraß! Wir haben erst vor kurzem gegessen.“

„Ich habe aber schon wieder Hunger!“, protestierte der Gummimensch, den Einwand seines Smutje für nichtig erklärend, was diesen wiederum zum seufzen brachte.

Robin musste kichern, als sie diesem üblichen Treiben zuschaute. Doch nur für wenige Augenblicke, denn dann, erhob sie sich und verließ die Kombüse.

 

Als sie nach draußen ging, konnte sie die lieblichen Klänge Brooks Geige vernehmen.

Stets wenn sie glaubte, seinen schönsten musikalischen Hit vernommen zu haben, überraschte er sie aufs Neue.

Sie trat etwas näher an den Musizierenden und erst jetzt, vernahm sie Chopper, der vor dem Skelett einige Kräuter verrieb und vermischte.

Auch Lysop und Franky befanden sich in der Nähe. Während Ersterer seine Schleuder überprüfte, war Letzterer dabei, einige Werkzeuge von sich zu polieren.

Aus dem Krähennest konnte sie ein lautes Schnarchen vernehmen. Ja, dort befand sich ohne jeden Zweifel ihr Schwertkämpfer.

Und wie die Archäologin ihre Navigatorin kannte, war diese gerade dabei, eine Karte anzufertigen.

Die Dunkelhaarige lief über das Schiff, bis sie schlussendlich, in ihrem eigenen Quartier ankam, dort, wo ihre Nachforschungen und Bücher sich befanden.

Das soeben beendete Buch stellte sie, fein säuberlich und sortiert, zu ihren bereits gelesenen Büchern und ihre blauen Augen, legten sich automatisch auf ihre nicht gelesenen Bücher.

Mit der Spitze ihres rechten Zeigefingers berührte sie, die verschiedenen Umrisse, ehe sie sich eines von ihnen nahm und es sich genauer beäugte.

Es war recht schmal, auf dessen Cover befand sich ein reichlich verzierter Baum, mit den verschiedensten Früchten und einem Mann, umhüllt, als dunkler Schatten.

 

Teufelsfrüchte, drang ihr der Gedanke in den Kopf, als sie sich die Früchte des Baumes etwas genauer anschaute, ehe ihre Augen sich auf den Buchtitel legten.

„Die Sage des Teufels und seines geheiligten Baumes. Geschrieben von Bruder Tharis“, las sie leise vor sich hin und ein gewisses Interesse machte sich in ihrem Kopf breit.

Lächelnd legte sie das kleine Buch in ihre Arme und verließ auch sogleich wieder ihr Zimmer, um aufs Deck zu kommen.

Recht schnell war sie dort angekommen und selbst jetzt, wo sie es sich, auf einem der Liegestühle gemütlich machte, konnte sie die Melodien ihres Musikers vernehmen.
 

Sie mochte es, ein gutes Buch, egal wie kurz es war, zu lesen, während gute Musik in ihre Ohren drang. Das entspannte sie am ehesten. Ihr Blick richtete sich hoch zum Himmel. Wolkenlos und blau. Gut.

 

Dann brauchte sie nicht zu befürchten, recht bald ihren Standort zu wechseln, sondern konnte sich guten Gewissens, auf ihre Lektüre konzentrieren.

Ihre zarten und femininen Hände schlugen, die ersten Seiten auf und gebannt lagen ihre Pupillen auf den Textzeilen.

 

 

Es war einmal, lange, lange vor unserer Zeit. Eine vergessene Zeit, als die Welt noch eine andere Form besaß. Eine Welt der Streiterei und des Schreckens. Eine Zeit, in der die Furcht herrschte und Neid an der Tagesordnung. Eine Welt, in der das Leben unmöglich schien, doch ihre Bewohner, kannten es nicht anders.

Sie waren dort geboren, so aufgewachsen, was blieb ihnen anderes übrig, als in solch einer Welt überleben zu wollen?

Zumindest den Versuch zu wagen.

Eine Welt, in der die Politik versagte und sich zerstritt, bis es zum Unmöglichen kam. Der Knall. Die Menschheit, die vor uns herrschte, hatten unglaublich mächtige Zerstörungswaffen. Waffen, die mit einem Schlag ganze Länder zerstören konnten. Waffen, wie wir sie uns nicht einmal mehr vorstellen können oder wollen. Die mächtigsten Länder, die Kleineren unterdrückend, zerstritten sich. Ein Band wurde zerschnitten. Eine Reißleine gezogen, und es kam zum Krieg.

Binnen Sekunden hatten die Mächtigen per Knopfdruck, ihre Waffen auf die anderen Länder und die Länder, die von ihnen ausgebeutet oder benutzt wurden, abgefeuert. Die Welt brannte. Schutt und Asche durchfluteten sie.

Verbrannte Erde und Gestank, Millionen von Toter waren an der Tagesordnung und die wenigen Hinterbliebenen, die, die gerade noch so, den Beginn dieser Neuen Welt überlebten, waren nicht zu beneiden. Ihr Verlust war groß und ihr Hunger umso größer. Würden sie ihrem Hunger, ihren Verletzungen oder der enormen Verstrahlung unterlegen? Sie wussten es selbst nicht.

Doch diese Männer und Frauen überlebten. Irgendwie, auch wenn, die Zahl der Erdbewohner auf ein Minimum dezimiert war. Denn nicht nur die Menschen waren betroffen, auch die Natur und die Tiere waren der Grausamkeit der Menschheit, wie so oft, zum Opfer gefallen.

Doch, und das sollte man nicht vergessen, auch aus diesem Schrecken, entstand etwas Schönes. Etwas Neues. Einst gab es nur die Menschheit, in all ihrer Vielfalt. Doch durch die Strahlung, die Veränderung des Klimas, entstanden Genmutationen, die sich vermischt hatten.

Es kamen nun auch die Anderen, neuen Rassen, an das Tageslicht.

Fischmenschen, Riesen, Langarmbewohner, Langbeinbewohner, Zwerge und selbst die Tiere hatten sich weiterentwickelt und menschliche Züge erhalten, wodurch die Minks entstanden. Doch wie überall, gab es auch zwischen den neuen Rassen Feindschaft.

Sie wussten nichts von ihrer Art, ob sie ihn trauen konnten und lebten zunächst alleine unter sich.

Die Menschen wurden zunächst von jeder, der neuen Rasse gehasst. Verachtet und als Beute betrachtet, waren es doch sie, die für solch eine Zerstörung auf dem Erdball verantwortlich waren. Die mit ihrem Krieg alles Gute zerstört hatten. Die Völker, hatten noch immer schwer mit ihrem Verlust zu knabbern, egal wie viel Zeit verstrich.

Die Anzahl der Bevölkerung nahm zu und sank so schnell, wie sie gewachsen war.

Es war ein dunkles Zeitalter für die Welt, doch die Völker bekamen Hilfe.

Hilfe, von Seiten, die sie nie erwartet hätten, glaubte man doch schließlich auch nicht an dessen Existenz.

Es handelte sich um den Teufel, der unten in der Hölle, das Klagen der Völker vernahm.

Der mit der wachsenden Besucherzahl, seines Reiches maßlos überfordert war.

Natürlich hatte er nun ein großes Reich, doch wo sollte er sie alle unterbringen?

All die Äonen hatte er sich auf Krankheiten, wie die Pest, vorbereiten können. Hat expandiert und sein Reich vergrößert, doch die Massenvernichtungswaffen der Menschen, hatten alles was bisher eintraf, in den Schatten gestellt.

Er war selbst an seine Grenzen gelangt. Da jeden Tag aufs Neue viele der verschiedenen Völker, auf die er sich auch noch einzustellen hatte, verstarben, musste er etwas tun.

Er hatte für Ordnung in der Welt sorgen, denn es konnte so nicht weitergehen, dass die Oberfläche mehr Strafe war, als es seine Hölle jemals gewesen ist.

Also ließ er seine Untertanen in der Unterwelt alleine und betrat, die Welt der irdischen Wesen.

Zum ersten Mal, seit Ewigkeiten, war er dort angekommen und wollte seinen Augen nicht trauen.

Wie hatte sein eigener Vater, der Allmächtige, solch ein Chaos nur zulassen können? Wieso hatte er ihnen nicht geholfen?

Warum war keines seiner Geschwister, die Engel auf Erden, tätig um Trost zu spenden und die Welt wieder zu verschönern? Hatten sie dort oben, die Erde abgeschrieben?

Viele Fragen machten sich in der Inkarnation des Bösen breit, doch er erkannte, dass es an ihm lag, die Welt zu erneuern.

Und da er, so vielen Geschichten der Toten lauschte, besonders den neuen Völkern, hatte er auch schon eine ungefähre Ahnung, was er zu tun vermochte. Zunächst einmal, besuchte er die Menschen.

Sie versteckten sich vor ihm, hielten sie ihn doch, für eines der anderen Völker, das sich zur Jagd, in ihr Territorium schlich.

Recht schnell hatte er sie aus ihren Verstecken gelockt, und offenbarte sich.

Die Menschen reagierten, wie zu erwarten, erschrocken, doch gerade, als er mitbekam, dass sie versuchten zu fliehen, lockte er sie mit einem Angebot.

 

„Ein Jeder von Euch ist etwas Besonderes, vermochtet Ihr es, in dieser Welt überlebt zu haben. Doch nur einer wird ein besseres Leben erhalten, und nie wieder in Furcht Leben müssen“, verkündete er, und die feigen Menschen wuselten um ihn herum. Jeder von ihnen wollte, dass von ihm versprochene Leben besitzen, also besah er sich die Menschen. Sie waren klein, schwach und ein Schatten ihrer Selbst. Sie alle bettelten förmlich um diese Chance. Niemand von ihnen hatte sein Angebot verdient, so dachte er, bis er aus dem Augenwinkel jemanden davon huschen sah. Augenblicklich verfolgte er das Menschlein und konnte dieses auch aufhalten. Es handelte sich um eine Frau. Von blutroten Haaren war sie bedeckt und bläuliche Augen, die des wolkenlosen Himmels nicht unähnlich, ließen ihren Blick standhaft auf ihn gerichtet.

Sie machte nicht solch einen Eindruck, wie die anderen Menschen, die sich wie Kakerlaken versteckten.

„Sag, warum schleichst du dich hinfort?“, wollte der Teufel wissen, neugierig, welchen Beweggrund sie besaß. 

„Nun, ich fürchte mich nicht vor diesem Leben und habe mich schon lange an es gewöhnt. Es wäre doch sinnlos, ein Leben zu wollen, dass ich schon führe“, offenbarte sie ihm, und der Teufel war schwer beeindruckt.

Solch Ansicht hätte er nicht erwartet und seine Entscheidung ward gefallen.

„Du, Sterbliche, wirst ab sofort mein menschlicher Wächter sein. Befülle die Welt mit Mut, wenn sie es am nötigsten haben“, verkündete er und nahm sie mit sich.

Drei Tage und drei Nächte dauerte es, bis der Teufel samt seines neuen Wächters, sein neuestes Ziel erreichte.

Die Zwerge. Sie hatten sich in Hügeln versteckt und nutzten Tunnelsysteme, für das menschliche Auge nicht sichtbar.

Doch diese ließen sich nicht durch bloße Worte überzeugen, aus ihrem Versteck zu kriechen und schrumpfen wollte sich der Teufel auch nicht, also ließ er sich eine List einfallen. Er befestigte an jedem Eingang zum Tunnelsystem einen Spiegel und ließ dort in der Nähe, ein Lagerfeuer errichten, dass er entfachte.

Die Spiegel reflektierten die Helligkeit und durch, dass plötzlich aufkommende Licht, neugierig geworden, traten die Zwerge aus ihrem Zuhause heraus.

„Ich suche unter den Kleinen, den Größten. Sagt, wen mögt ihr am meisten“, fragte der Teufel, über das Kollektivwissen der Zwerge bewandert, und recht schnell hatten sie ihr Urteil gefällt.

 

Selbst unter den Zwergen war er ein Zwerg, doch sein Lächeln, dass gewiss an vereinzelten Stellen Lücken aufwies und seinen blonden Haarzotteln, ließen auf seine lebensfrohe Art schließen.

„Du, Zwerg bist ab sofort, mein zwergischer Wächter. Befülle die Welt mit Freude, wie es sonst keiner tun würde.“ Und auch ihn nahm er mit sich. 

Doch dieses Mal mussten sie nicht weit reisen, denn in ihrer unmittelbaren Nähe, befand sich der Stamm der Minks.

Sie hatten es sich in den Wäldern und Sümpfen gemütlich gemacht, und als das Trio zu ihnen gelangte, waren ihre Bögen bereits auf sie gerichtet.

„Ich bin der Teufel und suche unter Euch, einen Auserwählten. Lasst mich Euch betrachten.“ Diese Worte gefielen dem Stamm nicht.

Sie beleidigten ihn, drohten und begaben sich in Angriffsposition. Doch einer von ihnen erhob sich und trat, mit erhobenen Händen, an den Teufel heran.

„Ich bitte um Entschuldigung. Mein Volk ist an Fremde nicht gewöhnt und nicht viele meinen es gut mit uns“, erklärte der Wolfsmink, und erfreut nickte der Teufel.

„Unter den Tieren, den Menschlichsten. Seinen animalischen Gefühlen trotzend und die Diplomatie suchend. Du, Mink, bist nun mein Mink Wächter. Erfülle die Welt mit deinen Worten, wenn sie es am dringlichsten braucht.“ Und auch er stieß zu der Truppe hinzu.

Nun war es für den Teufel an der Zeit, mit seinen Wächtern an die Gruppe heranzutreten, bei der jeder wusste, wo sie lebten und sich niemand herantraute.

Die Riesen. Sie hatten unglaublich große Territorien und liebten den Kampf. Erdbeben wurden durch ihre Schlägereien ausgelöst und ihre kämpferische Natur, erkannte man bereits an ihren schweren Steinkeulen, die sie mit sich trugen.

 

Als der Teufel mit seiner Truppe an das Volk trat, versammelte sich die gesamte Bande an einem Tisch, auf dem der Teufel und seine Wächter standen.

„Ich bin der Teufel und suche einen Wächter.“ Sie alle lachten die Kleinen aus.

Nicht wenige forderten sie, als Leckerbissen für ihre Suppe, als eine vereinzelte Frau an sie herantrat.

Langes brünettes Haar zu einem Zopf geflochten und freundliche Rehaugen, nannte sie ihr Eigen.

Sie war kräftig und doch, von schlanker und femininer Figur. 

Sie beschützte die Gruppe des Teufels, während sie darauf hinwies, wie wichtig doch jedes Leben sei.

„Unter den Größten fand ich Mitgefühl für die Kleinsten“, sprach der Teufel zufrieden und hatte seine Entscheidung gefällt.

„Du, Riesin, bist nun meine riesige Wächterin. Erweise der Welt dein Mitgefühl, wie du es uns getan hast und sorge, für den Frieden, den sie braucht.“

Doch noch eine letzte Rasse fehlte dem Teufel, die er noch unter allen Umständen dabeihaben wollte und musste.

Denn zum Leben benötigte man auch Wasser. 

Ohne Wasser war dies nicht möglich. Daher machte sich die Truppe auf den Weg, zu einer Hafenstadt, die sich in der Nähe befand und von Fischmenschen betrieben wurde. Unter dem Schein der Verhandlungen betrieben sie diese Stadt, doch alle wussten, dass sie es nur taten, um diese in eine Falle zu locken.

Die seltsam zusammengewürfelte Truppe hatte schnell die aufmerksamen und verschlagenen Blicke, der Fischmenschen auf sich und es dauerte nicht lange, da waren sie umzingelt.

Der Teufel hatte binnen Sekunden mit ihnen aufgeräumt, war die Macht der irdischen Wesen nichts, im Vergleich eines Wesens wie des Teufels, doch dieser hatte auch schon ein weiteres Ziel erkannt. Denn schon von Anfang an, bei ihrer Ankunft, hatte er eine junge Meerjungfrau erblickt, die sie aus dem Meer heraus beobachtete.

Er trat an das Beckenufer des kleinen Hafens, in welchem sie sich derzeitig versteckte und lächelte sie an.

„Unter den Meeresbewohnern die Neugierigste.“ Er schnippte mit den Fingern und wie von Zauberhand, erhob sie sich aus dem Becken und landete auf dem Boden.

Normale Wesen hätten geschrien, doch nicht sie, die Blonde, denn sie blickte ihn bloß aus großen, neugierigen, grünen Augen heraus an.

Erneut schnippte er mit dem Finger, und ihr Schweif trennte sich in zwei.

Sie wusste nicht wie ihr geschah, doch der Teufel versicherte ihr, dass dies nur der Fall sei, wenn sie an Land ging, daher gab er ihr soeben die Fähigkeit, die Oberflächenwelt zu bereisen.

Sie bedankte sich tausendfach und wollte gehen, als er sein Haupt schüttelte. 

„Du, Meerjungfrau, bist nun meine Meereswächterin. Füttere dich selbst mit deiner Neugierde und Teile sie mit der Welt, denn nur wer neugierig ist, möchte über sich hinauswachsen.“

Der Teufel hatte seine Wächter gefunden.

Gemeinsam reisten sie eine Zeit lang, ehe sie an seinem Ziel angelangt waren. Eine Insel. Groß und doch war sie leer. Er berührte den Boden und die Wächter konnten ihren Augen nicht trauen. Grüne Wiesen, Blumen in den unterschiedlichsten Farben und verschiedene Bäume als auch Sträucher, die Leckereien von sich gaben.

So etwas hatten sie in ihrem Leben noch nie, in solch einer Fülle erblickt. Der Höllenfürst wies sie an ihm zu folgen, was sie auch taten.

Sie erkannten, wie er eine Saat aus einer Tasche herausholte und sie zu leuchten begann.

Er vergrub sie und binnen Sekunden wuchs ein Baum, höher als die höchsten Berge, die sie zuvor erblickten und die verschiedensten, seltsam aussehenden Früchte hingen an seinen Ästen.

 „Ihr seid meine Wächter“, verkündete der Teufel, als er sich zu ihnen umdrehte. 

„Tia, die Wächterin der Menschheit. Mut und Tapferkeit wird dich stets begleiten. Dir obliegt das Schicksal, der Buße. Waren es doch die Menschen, die Zerstörung über die Welt brachten.“ Er nahm eine Frucht von dem Baum und gab sie dem Rotschopf in die Hände.

„Kansa, Wächter der Zwerge. Heiterkeit und Frohsinn sind deine Begleiter auf jedem deiner Wege. Dir obliegt das Schicksal, der Fröhlichkeit. Belustige die Völker mit deiner Art und zeige ihnen, dass dieses Leben lebenswert ist.“ Auch dem zotteligen Blondschopf gab er eine Frucht, selbst wenn diese, ihn überragte in Körpergröße.

„Wulf, Wächter der Minks. Diplomatie und Wortgewandtheit sind deine Waffen, die du auf deinem Weg einzusetzen vermagst. Dir obliegt das Schicksal, des Intellekts. Reiche dein Wissen an die Völker weiter und Lehre ihnen, den richtigen Weg, so, dass sie aus den Fehlern lernen und eine neue Welt schaffen können.“ Dankbar nahm der Wolfsmink, die Frucht entgegen.

„Lydia, Wächterin der Riesen. Güte und Mitgefühl vermagst du Anderen auf deinem Weg zu geben. Dir obliegt das Schicksal, der Empathie. Zeige den Völkern, wie wichtig es ist zusammen zu arbeiten und Freuden miteinander zu Teilen. Das es mehr Gemeinsamkeiten gibt, als Unterschiede.“ Auch, wenn es etwas seltsam aussah, war die Frucht nicht einmal so groß, wie ein Fingernagel der Brünetten, so wusste sie die Geste doch zu schätzen. Und so wandte er sich an seinen letzten Wächter.

„Selene, Wächterin des Meeres. Neugierde und Erkundungsdurst führen deinen Weg, zu ungeahnten Ozeanen. Wecke den Forscherdrang in Anderen und führe sie auf ihrer Suche, nach dem Vergangenen oder noch nicht entdeckten.“ Sie war die Einzige, die keine Frucht erhielt und ihn deshalb verwundert anblickte. Auch die anderen Versammelten konnten nicht verstehen, dass ihre Wächterkollegin keine Frucht erhielt.

„Diese Früchte entstammen meiner Kraft und Möglichkeiten. Jede einzelne von Ihnen verfügt über unglaubliche Macht. Doch ihr müsst einen hohen Preis zahlen. Ihr verfügt nicht mehr über die Fähigkeit schwimmen zu können. Ihr würdet in euren eigenen Tod geraten.“ Die Insel setzte sich urplötzlich in Bewegung, was jeden der Anwesenden überrascht zu Boden gehen ließ, damit sie sich an Selbigen festhielten.

Es dauerte eine Weile, bis die Insel wieder stoppte und sich alle erhoben. Das Ufer des Landes war weit und breit nicht zu erkennen und selbst für Lydia schien dies nicht möglich.

„Demzufolge …“, fing Satan nun an, weiter zu sprechen:“… sind diese Früchte heilig. Mein geheiligter Baum und in den falschen Händen, würden sie verheerendes Chaos verursachen.

Die Welt erneut ins Chaos stürzen. Also wählt weise wem ihr, diese zur Verfügung stellt oder nicht. Als meine Wächter gab ich euch Kraft und Langlebigkeit, doch kein unendliches Leben. 

Seid euch bewusst, dass dies eine lebenslange Aufgabe ist und, dass ihr einen würdigen Nachfolger für eure Position finden solltet, bevor ihr das Zeitliche segnet.“ Die Wächter schienen seine Worte zu verstehen.

„Ihr seid Wächter dieser Insel, die auf diesen Baum aufpassen müssen und die Würdigkeit der Personen, die eine zu sich nimmt, Prüfen sollen. Doch ihr seid auch, die Wächter, deren Tätigkeit ich soeben verkündet habe. Es muss immer an diesem Ort jemand sein und da dieser Ort, so heilig ist, habe ich ihn verlegen lassen. Wie ihr die Welt bereist, müsst ihr alleine herausfinden.“ Und so verschwand der Teufel, seinen Wächtern ihre Aufgabe erklärend und wurde seither nie wiedergesehen.

Die Wächter taten wie ihnen aufgetragen wurde und sorgten dafür, dass die Welt wuchs, doch wie überall, sollte alsbald einer ihrer Nachkommen, einen falschen Wächter ausgewählt haben, der einige der Früchte gestohlen hatte und sie in der Welt verteilte.

Und ab und an fällt eine der Früchte auch zufällig ins Meer und findet seinen Weg durch die Welt.

 

Ob der Teufel die Welt wirklich verschönern wollte oder ob er seine eigenen Pläne dahinter besaß, vermag nur der Teufel zu wissen. Doch man sagt sich, dass noch heute einer der Nachkommen auf der Insel verweilt, während die übrigen Wächter durch die Welt laufen, ihre auferlegte Aufgabe nicht vergessend und die Welt beglückten.

 

 

Robin klappte das Buch zu und lächelte. Sie dachte für einen Moment darüber nach. Was wäre, wenn dies alles tatsächlich der Wahrheit entsprach?

Wenn dies nicht irgendein fiktives Werk eines Künstlers war, sondern es sich hierbei vielleicht sogar um einen, der Nachkommen handelte? Vielleicht um den von Wulf, wer wusste es schon? 

Sie fand den Gedanken schön, dass es solch eine geheiligte Insel gab und wenn es diese geben würde, war sie sich sicher, dass sie und ihre Bande diese früher oder später direkt ansteuern würden.

Und mit diesem erfreulichen Gedanken, erhob sie sich von ihrem Liegestuhl und steuerte erneut ihre Kabine an, auf der Suche nach einem weiteren, guten Buch, dass ihr den Tag versüßte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-06-09T04:34:32+00:00 09.06.2020 06:34
Entlich mal einer der den Teufel nicht nur als Bösewicht darstellt.

Die Idee mit dem Baum und denn Früchten finde ich klasse.

Ein sehr gut gelungener OS.

😈😈😈😈
Antwort von: abgemeldet
09.06.2020 18:11
Der Teufel ist nicht immer "Per se" schlecht, es kommt immer drauf an welche Werte und Gedanken man dazu hegt. Könnte darüber nen Stundenlangen Monolog halten xD Der Teufel ist einfach ein Mysteriöses Wesen das vielschichtiger sein kann als man zunächst denkt in dieser Welt die nicht nur aus "Schwarz und Weiß" besteht ;)

Ich danke dir ^_^
Freut mich das er dir gefallen hat :)

Von:  Boahencock-
2020-06-08T05:09:45+00:00 08.06.2020 07:09
Wau bin begeistert, sehr schön zu lesen.

Der Teufel ist auf der suche nach Wächtern, gut er hat sie gefunden und jeder hat seine Aufgaben, aber es ist nicht net wenn die Nachkommen die, die Wächter auserwählt haben einige der Früchte geklaut haben.

Robin hat ein gutes und sogleich fragenreiches Buch gefunden.

Das wär doch was wenn sie die Insel und Die Wächter suchen würden.
Wenn es das wirklich geben würde, aber das würde die Strohhut Bande nicht aufhalten.
👍
😼😉😼


Antwort von: abgemeldet
09.06.2020 18:09
Ich danke dir für die Worte :)

Und jeder gehört einer anderen Spezies an, damit er auch niemanden bevorzugt :D
Tja, wenn es eben eine solch lange Tradition gibt, dann gibt es natürlich auch nachfahren die die falsche Wahl trafen oder "Wächter", die nach Jahren ihrer Tätigkeit überdrüssig werden. Das es nicht korrekt ist, keine Frage, aber so kamen die Früchte eben auch in die Welt unserer OP Prota- wie auch Antagonisten :)

Oh ja! Robin hat einfach Geschmack was Bücher betrifft ^_^

DAS wäre wirklich toll, ist die Frage rund um die Teufelsfrüchte ja noch immer vorhanden im Anime/Manga ... so viele Fragen :D Allerdings ist ja Ruffy und co erstmal beschäftigt mit König der Piraten werden usw :D
Antwort von:  Boahencock-
09.06.2020 20:19
Das stimmt momentan haben sie viel zu tun. Das jeder seinen Traum nach kommt.😉😼😉


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