Zum Inhalt der Seite

Strong enough

Victor in der U21
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh Mann, die Weihnachtsfeier zu Ostern. Eigentlich hatte ich gedacht, ich komme schneller voran.
Aber wettertechnisch liegen wir ja nicht so weit auseinander. ;-) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Hochprozentig

„Und damit endet das Spiel ManchesterUnited gegen F.C. Chelsea mit einem beeindruckenden 3:0 für die Gäste aus Manchester!“ Die Stimme des Stadionsprechers hallt blechern durch die Arena. „Wir bedanken uns bei den Gästen für eine tolles Spiel und freuen uns auf die Rückrunde!“ Von den Rängen ertönt artiger Applaus, rasch leert sich das Stadion.

Victor streckt die steifen Glieder und steht von der Bank auf. Wenn man sich nicht bewegte, war es ziemlich kalt geworden in London.

Um ehrlich zu sein, er hatte nicht erwartet, dass Bill ihn gegen ManU einwechseln würde. Auch wenn Ken sichtlich gegen den Sturm seine Probleme gehabt hatte. Anscheinend würde sein Trainer eher fünf Gegentore in Kauf nehmen, als ihm den Triumph über Eddie zu gönnen und ihn auf den Platz zu lassen. Gleich am Tag nach ihrem Streit hatte Bill ihn vor die Wahl gestellt: Entweder Victor entschuldigte sich bei Eddie oder er würde beim nächsten Spiel wieder auf der Bank sitzen. Victor hatte die Bank vorgezogen. >Bei Eddie entschuldigen… Wenn sich hier einer entschuldigen musste, dann war es der Stürmer!<
 

Seit dem Gespräch mit Jenny vor zwei Wochen hat er sich selbst geschworen durchzuhalten. Ja, er würde hart sein, egal was in London noch auf ihn zu kommen würde. Er war nicht um die halbe Welt gereist, um sich hier einschüchtern zu lassen. Er war Mitglied dieses Teams, ob sie ihn nun aufstellten oder nicht. Irgendwann würde sein Tag kommen. Ganz bestimmt. Und bis dahin würde er sich nicht verbiegen lassen. Sie würden schon noch sehen…
 

Joe und Luke kommen verschwitzt und erschöpft zu Bank geschlurft. Victor klatscht mit jedem von ihnen ab. „Das waren ein paar gute Zweikämpfe, Luke.“ muntert er den Abwehrspieler auf. Luke sieht ihn zweifelnd an. „Wirklich? Trotzdem hab ich meistens verloren.“ Er lässt den Kopf hängen.

Victor klopft ihm versöhnlich auf die Schulter: „ManU ist nicht ohne Grund Tabellenerster. Ich habe gestaunt, wie mutig du die Stürmer angegangen bist.“ Lukes Augen leuchten. „Findest du?“

Während er noch zustimmend nickt, wendet sich Victor zu Joe um. „Was macht der Fuß?“

Joe verzieht schmerzhaft das Gesicht und betastet den Fuß, auf den ihm in den letzten 5 Minuten des Spiels noch einer von Manchesters Stürmern mit seinen scharfen Stollen gesprungen ist. „Geh lieber gleich zu Brian.“ Auch ihm schlägt er beglückwünschend auf die Schulter. „Blaue Flecke sind eine schöne Trophäe für deinen Einsatz in diesem Spiel.“

Joe grinst unter seinem Handtuch hervor. „Danke“

>Jeder in der Abwehr hat zehn mal besser gespielt als Ken.< Victor sieht rüber zu seinem Rivalen, der bei Chris steht und sich bei ihm über die letzten Spielzüge beklagt. >Das war heute wirklich keine Glanzleistung von ihm.< Er reibt sich die kalten Hände. Er hätte es gerne mit diesem Sturmduo aufgenommen.
 

----

„Last Christmas I gave you my heart….“ Die Luft im Hoof ist so dick, dass man sie schneiden könnte. Die Fensterscheiben sind von innen beschlagen. Von der Decke und den Wänden hängt alberne Weihnachtsdeko in den Vereinsfarben des F.C.Chelsea. Aus den Lautsprechern tönt laute Weihnachtspopmusik. Die gesamte U21-Mannschaft ist zu ihrer offiziellen Weihnachtsfeier gekommen und lässt das enge Pub aus allen Nähten platzen.

„… I give it to someone special….“

„someone special…“ jault Mike schief und setzt sich mit einem frischen Bier an den Tisch. Jenny lächelt gequält. Sie trägt einen Haarreif mit grünen Plastik-Tannenbäumchen auf dem Kopf und aus irgendeinem Grund sieht das gar nicht albern aus. Mike dagegen hat die Herausforderung angenommen und sich so viele bunte Papphütchen aufgesetzt wie sein dicker, kurz rasierter Schädel zulässt. Zur Zeit sind es sechs.

„Für jedes verlorene Spiel einen!“ lacht er.

„Deinen Humor möchte ich haben.“ grummelt Luke neben ihm, „Mir steckt das Spiel gegen ManU noch ganz schön in den Knochen.“

„Ach was! Die Saison ist gelaufen. Ab Februar geht’s in die Rückrunde. Da haben wir noch einmal eine Chance. Und bis dahin geben wir es uns ordentlich.“ Gut gelaunt stößt er an Lukes bereits warme Flasche und setzt dann seine eigene an die Lippen um sich den ganzen Inhalt auf einmal zu genehmigen.

Jenny rollt genervt mit den Augen. „Bei dir ist Hopfen und Malz verloren, Mike. Das weiß ich. Aber bring die jungen Spieler doch nicht auf solche Ideen.“

„Was für Ideen, Schätzchen?“ Er hat die Flasche wieder abgesetzt und wischt sich mit dem Handrücken übergeschäumtes Bier vom Mund.

Jenny guckt ihren Gegenüber kurz strafend an. „Die Idee, dass, wenn man nicht gerade auf dem Fußballplatz steht, Saufen die einzig andere sinnvolle Beschäftigung ist.“ seufzt sie mehr zu sich selbst.

„Ist es das nicht?“ fragt er schelmisch. „Das gehört zu dieser Mannschaft dazu. Wir sind schließlich ein Team aus der Arbeiterklasse.“ Er zwinkert Luke zu. „Wenn du dich hier also gut integrieren willst, dann lass dein Bier besser nicht zu lange geöffnet stehen.“ Mit rotem Gesicht greift Luke rasch nach seiner Flasche, aber anstatt zu trinken, dreht er sie unsicher in den Händen.

Doch Mike ist schon wieder abgelenkt. Mit gerecktem Hals dreht er sich in alle Richtungen um. „Apropos gut integriert, wo steckt eigentlich mein guter Kumpel Victor?“
 

Sein ‚guter Kumpel‘ steht weiter vorne mit Joe und Tony am Tresen.

„Es tut mir echt Leid um deine Quote. Die Saison ist für dich wirklich blöd gelaufen.“ Tony lässt etwas bedrückt den Kopf hängen, als hätte er irgendeine Schuld daran. „Dabei haben wir dir so viel zu verdanken.“

Joe nickt zustimmend. „Gerade deine Tipps und Hinweise in den letzten vier Wochen haben mich echt nach vorn gebracht. Ohne dich wäre ich gegen ManU bestimmt nicht aufgestellt worden.“

Tony legt ihm die Hand auf die Schulter. „Das stimmt, wir sind dir echt dankbar dafür. Hoffentlich läuft's ab Frühjahr besser für dich.“

„Ach, ist schon ok.“ Victor ist von so viel Zuspruch ganz verlegen. Etwas beschämt senkt er den Kopf. >Tja, die Saison sollte ich einfach abhaken. Das war nichts. Nur… was muss ich noch tun, um endlich aufgestellt zu werden? Ist ja nicht so, dass ich ihm eine Verletzung wünschen würde …<

Als er den Kopf wieder hebt, trifft er kurz Kens Blick. Der erste Torwart steht nah bei der Tür des Pubs bei Chris und Eddie. Seine Miene ist verschlossen wie immer. Beiläufig nippt er an seinem Glas Wasser, während er Victor nicht aus den Augen lässt. Victor blinzelt. >Die drei zusammen….<

„Hier Süßer, wie versprochen: Mal was anderes als Bier für dich.“ Amber reißt ihn aus seinen Gedanken und schiebt ein Glas mit dunklem Inhalt über den Tresen.

„Danke, Amber.“ Ohne zu zögern greift Victor nach dem Glas.

„Hat sie dich gerade ‚Süßer‘ genannt?“ Tony hebt fragend die Augenbrauen.

Ein Anflug von Röte huscht über Victors Gesicht.

„Na klar!“ Amber lacht und zwinkert ihm aufreizend zu, „und was kann ich für euch zwei Süßen tun?“
 

Victor zwängt sich zwischen seinen Teamkameraden hindurch zu dem Tisch, an dem Mike, Luke und Jenny sitzen.

„Wo warst du so lange?“ fragt Jenny interessiert.

Er deutet auf das Glas in seiner Hand. „Amber hat mir einen Cuba Libre gemacht.“

„Ach. Mit Lippenstift?“ fügt sie spitz hinzu.

Victor blinzelt kurz irritiert, beschließt dann aber den ungewohnten Unterton einfach zu ignorieren. Mike macht es ihm leicht: „Warum trägst du eigentlich keinen Kopfputz, Victor? Ich könnte dir einen von meinen abgeben.“ Er neigt elegant seinen Kopf und macht eine einladende Handbewegung in Richtung seiner Hütchensammlung.

Victor verzieht das Gesicht. „Nein, danke. Ich verzichte.“

„Genau, du ruinierst damit doch nur seine Frisur!“ mischt sich Connor ein und gibt seinem Kumpel einen freundschaftlichen Klapps auf den Rücken.

„Dabei wäre das genau das richtige für dich.“ Mike schlägt lachend mit der flachen Hand auf den Tisch. „Schließlich bist du Rekordhalter!“

Alles guckt ihn verdutzt an. Victor ahnt was jetzt kommt.

„10 Minuten Spielzeit in einer ganzen Saison! Das hat wirklich noch keiner hier geschafft! Hahahah.“

Victor schließt resignierend die Augen. Wäre Mike nur etwas nüchterner, hätte er ihm umgehend einen gut sitzenden Fausthieb verpasst, oder wenigstens einen ordentlichen Tritt gegen das Schienbein. Aber er weiß inzwischen, wie er Kommentare seines Freundes zu verstehen hatte, wenn er einiges an Bier intus hatte. Stattdessen beschränkt er sich auf ein seufzendes: „Danke Mike, du bist ein echter Freund.“

„Ich hab Neuigkeiten für Euch“ drängelt sich Connor dazwischen. Auch er hat seine Zunge nicht mehr hundertprozentig unter Kontrolle. Das Bier in seiner Hand war ganz sicher nicht das erste. Und auch nicht das zweite. Dabei waren sie doch gerade erst seit einer Stunde hier.

„Wie es aussieht werden wir noch ein Freundschaftsspiel bekommen, bevor die Saison wieder losgeht.“ Seine Augen leuchten. Man merkt, dass die wahre Neuigkeit jetzt erst noch kommt. „International, Leute! Cham-pions-league!!“ Mit seinem Mund formt er jede Silbe extra deutlich.

Für einen Moment ist es mucksmäuschenstill am Tisch. Alles starrt ihn an. Die Wirkung seiner Worte braucht einige Sekunden bis sie sich voll entfaltet.

„Ist das offiziell?“, „Woher weißt du das?“, „Wer? Wer genau??“, „Wahnsinn!“,

Alles redet aufgeregt durcheinander. Connor muss aufpassen, nicht auf den Tisch gezogen zu werden.

Victors Herz schlägt plötzlich schneller. >Ein richtiges internationales Spiel! Keine Regionalliga. Ein Club aus der Champions League. So wie er es bisher auch nur aus dem Fernsehen kannte. Was für eine Chance! Aber….<

Finster starrt er in das Glas in seiner Hand.

>Wenn Bill mich schon in der Regionalliga nicht aufstellt…<

Er bleibt einen Schritt von den tumultartigen Zuständen am Tisch zurück. Den Blick gesenkt. Er merkt nicht, wie Jenny ihn sorgenvoll mustert.

Nachdem er circa eine Minute lang in sein Glas gestarrt hat, realisiert er einen unleugbaren Fakt: Es ist leer. Kurz entschlossen reißt er sich vom Tisch los und bahnt sich seinen Weg zurück an den Tresen.
 

>Champions League< dröhnt es die ganze Zeit in seinem Kopf, >Wer könnte das sein? Barcelona? Bayern München? Paris SG?<

Noch in Gedanken versunken drängt er sich an einem breiten Rücken vorbei und stellt sein leeres Glas vor Amber auf den Tresen. „Machst du mir bitte noch einen, Amber?“ >Bis dahin muss ich irgendwie Ken übertrumpfen. Ich muss.<

„Mal ganz langsam, Kleiner.“ Sein Arm wird unsanft beiseite gedrückt. Der breite Rücken dreht sich drohend zu ihm um.

Victor stöhnt innerlich: >Andy<

„Du stellst dich hier mal ganz brav hinten an.“ Andy erhebt sich von seinem Barhocker und baut mit seiner Brust eine Mauer zwischen Victor und Amber auf. Erst jetzt bemerkt Victor, dass die beiden ¬wohl bis eben miteinander gesprochen hatten. Oder besser - zumindest in Andys Wahrnehmung- geflirtet hatten.

Andy lacht höhnisch und macht eine herausfordernde Kopfbewegung. „Nicht, dass Schlitzaugen hier eh ‘was zu melden hätten.“

Victor knirscht mit den Zähnen. >Nicht provozieren lassen.< Noch einmal würde er Andy nicht auf den Leim gehen. Sein letztes Zusammentreffen mit ihm ist ihm noch schmerzhaft in Erinnerung.

„Andy…“ Ambers Tonfall ist leicht genervt, aber nur gespielt empört. „Gib her, Süßer, klar mache ich dir noch einen.“ Lächelnd nimmt sie sein Glas in Empfang.

Andy zieht scharf die Luft ein und mustert Amber eindringlich. Sagt aber nichts.

Als er sein Glas frisch gefüllt zurückbekommt, grinst Victor ihn noch einmal selbstsicher an, prostet ihm andeutungsweise zu und macht sich auf den Rückweg zu seinen Freunden.

>Idiot<, denkt er sich noch.
 

Als er an den Tisch zurückkommt, hat sich die Lage dort wieder einigermaßen beruhigt.

„Was für ein Zeug trinkst du da eigentlich die ganze Zeit?“ begrüßt ihn Mike zurück.

„Cuba Libre“ erklärt Victor kurz und bündig, „Cola mit Rum.“

„Scheint ja zu schmecken, so wie du es weghaust.“

Schulterzuckend nickt Victor und nimmt noch einen Schluck. Auf den Geschmack hatte er bisher weniger geachtet.

Doch Connor lenkt ihn abrupt ab: „Oder hat Amber heute Abend noch was vor mit dir?“

Der Schluck bleibt ihm im Halse stecken, verirrt sich und lässt ihn fürchterlich husten.

Jenny macht ein verkniffenes Gesicht.

Als er wieder Luft bekommt, versucht Luke die Situation etwas zu entspannen und wechselt schnell das Thema: „Was machst du eigentlich zu Weihnachten, Victor? Wirst du zurück nach Japan fliegen?“

Victor wischt sich noch einmal rasch mit dem Handrücken über den Mund, doch er kommt nicht mehr dazu die Frage zu beantworten.

„Ja genau, flieg nach Hause und am Besten kommst du gar nicht erst wieder!“

Alles dreht sich um.

Hinter ihnen steht Andy, breitbeinig, die Brust geschwollen, in der Rechten eine Bierflasche und deutet damit herausfordernd auf Victor.

„Du hättest nie hier herkommen sollten. Ich hasse euch Schlitzaugen! Erst glaubt ihr, ihr könntet besser Fußball spielen als wir und dann nehmt ihr uns auch noch unsere Frauen weg!“ In seinem Rausch verteilt Andy Bier und Spucke um sich herum. Offensichtlich ist er stockbetrunken.

Für einen Moment sind alle am Tisch sprachlos.

„Andy, du bist peinlich.“ entgegnet Jenny schließlich.

„Was? Verteidigst du ihn?“ Andys Augen blinzeln böse als hätte er einen Verdacht: „Hast du ihn etwa rangelassen?“

Victor holt tief Luft, stellt sein Glas ab und dreht sich warnend zu Andy um.

Doch Jenny bleibt ganz ruhig: „ Andy, ich glaube, du gehst jetzt besser.“

Mit einem schnellen Schritt stürzt Andy auf sie zu und greift ihren Arm: „Sag es, hat er dich gehabt?!“

Jenny schüttelt ihn ab. Ihre Stimme bleibt fest: „Du gehst jetzt besser, bevor du noch etwas sagst, was du später bereust.“

„Du bist so eine Schande für unser Team!“

Jetzt wird Jenny lauter: „Die einzige Schande bist du, Andy!“

Ihre laute Stimme scheint nun auch Mike aus seiner Starre zu wecken. „Komm Kumpel, ich glaube du hattest genug heute. Ich bring dich nach Hause.“ Er nimmt ihn fest am Arm und zieht ihn Richtung Tür. Doch Andy wehrt sich und reißt seinen Arm weg. Mit hervorquellenden Augen stiert er Victor an. Er macht eine hektische Bewegung, verliert das Gleichgewicht und fällt rücklings über den nächsten Tisch. Mike winkt Matt zu und zusammen bugsieren sie den fluchenden Andy aus dem Pub.

Jenny seufzt und sieht Victor an: „Tut mir Leid.“

Er schüttelt den Kopf. „Nein, es muss dir nicht Leid tun. Andy hasst mich. Und wenn du es nicht bist, dann findet er einen anderen Grund um auf mich loszugehen. Mir tut es Leid, dass er in aller Öffentlichkeit solche Worte zu dir sagt.“

Jenny schließt die Augen und trinkt gelassen von ihrer Cola. „Mach dir keine Sorgen. I’m a London Girl. I can handle this.“
 

Kurz vor Mitternacht bricht der Großteil der Partygäste auf und auch Jenny und Victor machen sich gemeinsam auf den Weg nach Hause. Amber hatte ihm noch zwei weitere Cuba Libres serviert, und Victor hatte bald das Gefühl, dass der Anteil Cola stetig kleiner wurde. Gleichzeitig hatte sie ihm mit ziemlich eindeutigen Blicken und versteckten Gesten zu verstehen gegeben, dass sie ihn wollte. Er spürt immer noch die kribbelnde Erregung überall in seinem Körper, während er jetzt neben Jenny läuft. Ihr Geruch macht ihn noch schwindliger. Wenn sie beim Laufen zusammenstoßen, durchzucken ihn kleine Stromschläge. Er war nicht auf Ambers Angebote eingegangen und auch als sie ihn zum Schluss noch einmal ins Büro im Hinterzimmer des Hoofs ziehen wollte, hatte er freundlich aber bestimmt abgelehnt. Glaubte er sich jedenfalls zu erinnern. Er wollte sich für Jenny aufsparen, auch wenn er sein Verlangen mit jedem Schritt mehr, den sie gingen, kaum noch zügeln konnte.

Als sie vor ihrem Hauseingang ankommen, stellt er sich wieder schützend vor sie in den Wind. Sie ist so nah, ihr warmer Geruch benebelt ihm die Sinne. Er senkt den Kopf bis er dicht vor ihren Lippen ist. „Fehlt dir noch etwas für einen gelungenen Abend?“

Ihre Augen huschen in schnellen Bewegungen über sein Gesicht. „Vielleicht.“

Sofort legt er seine Arme um ihre Taille und zieht sie näher zu sich. Verspielt nimmt er ihre Unterlippe zwischen die Zähne und zieht daran. Jenny zuckt zurück und sieht ihn verwundert an. Aber Victor versteht das als Aufforderung. Mit seiner Zunge dringt er tief in ihren Mund ein. Er ist berauscht von ihrer Wärme und von ihrem Geschmack. Sein Knie drängt sich zwischen ihre Beine. Er will, dass sie sich an ihm reiben kann, so wie sie es mochte. Doch Jenny steht seltsam steif in seinen Armen. Für einen Moment besinnt er sich und bringt wieder etwas Abstand zwischen sie. Jetzt erst bemerkt er, dass Jennys Hände auf seiner Brust Druck ausüben. Gegen ihn. Von ihm weg.

Er blinzelt irritiert. >Was ist los?<

Jennys Lippen zittern. „Nein,“ bringt sie hervor. „Nicht.“

Victor zieht sie wieder enger an sich heran. >Merkte sie nicht, wie sehr er sie wollte. Spürte sie ihn nicht?< Mit seinen Händen wühlt er nach den Knöpfen ihres Mantels, der den begehrten Körper vor ihm verbirgt. Seine Zunge folgt dem süßen Duft ihrer Haut ihren Hals hinunter.

„Hi…Hikaru! Bitte!“ Sein Name aus ihrem Mund wirkt wie ein Kübel eiskaltes Wasser. Sofort bringt er sie auf Armeslänge Abstand. Atemlos steht er vor ihr und sieht sie an.

„Was?.... Was ist los?“ Seine Zunge ist schwer. Zum ersten Mal an diesem Abend wünscht er sich, er hätte weniger getrunken. „Jenny, was ist los mit dir?“

„Nein, nicht so!“

„Bis vorgestern mochtest du das.“

„Aber nicht jetzt. Nicht so.“ Sie weicht seinem Blick aus.

„Jenny, den ganzen Abend habe ich nur…“

„Lass mich!“ Ruckartig schlägt sie seinen Arm weg, dreht sich herum und stürmt durch die Haustür davon.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tasha88
2021-04-02T18:05:26+00:00 02.04.2021 20:05
Halli Hallo liebe Rike,

ich freue mich, hier weiter lesen zu können ^^
tja, nur 10 Min in einer einzigen Saison spielen zu können ist echt heftig. Ich hoffe, Viktors Sternstunde kommt bald.
Und dann sind da Andy, Chris und Ken ... auf die bekomme ich auch so langsam einen Hass...
und dann ist da Jenny ... ach ja, Viktor ... hoffe, das gibt sich noch >.<

Liebe Grüße ^^
Antwort von:  Centranthusalba
02.04.2021 20:22
Hallo Tasha,
Das ist gemein, da sitze ich 6 Wochen an diesem Kapitel und du hast es innerhalb von 5 Minuten gelesen! 😂
Freut mich, dass du ja anscheinend drauf gewartet hast.
Auch wenn es gerade nicht so aussieht, aber alles entwickelt sich in die richtige Richtung. Ja, auch mit Andy und mit Jenny.
Im Moment überlege ich noch, ob ich Conny tatsächlich Gregor zu Weihnachten mitbringen lasse...🤔
LG Rike
Antwort von:  Tasha88
02.04.2021 21:06
ich bin pro Gregor :D den mag ich nämlich ;p
Antwort von:  Tasha88
02.04.2021 21:07
und ich habe den PC angemacht und wollte bei einer der Geschichten, die ich lesen und kommentieren will, eben genau das machen - und dann wurde mir dein neues Kapi angezeigt - also hat das gewonnen ;p


Zurück