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Twenty-four dayz til xmas #2x20

von

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Wasted

Wasted
 

by Masato Watanabe
 

Und da fängt es wieder an. Überall tauchen von einem Tag auf den anderen leuchtende Dekorationen in der Stadt auf. Gerade so, als würde man dazu genötigt werden, an diesem Fest namens Weihnachten teilzunehmen. Selbst, wenn man nicht wollte, könnte man diesem Irrsinn doch nicht entkommen. Es ist geradezu eine Pflicht, Lichterketten aus dem Hinterzimmer zu kramen, Schneemänner oder Weihnachtsmänner aufzustellen und dazu dudelnde Weihnachtssongs oder zumindest deren bekannte Melodien rauf und runter laufen zu lassen. Mittlerweile kann ich sicherlich alle Liedtexte auswendig. Mich persönlich nervt das alles nur an. In meiner Wohnung jedenfalls wird man nichts davon finden. Reicht, wenn ich das Zeug in meinem kanadischen Café verteilen muss. Feiern Kanadier überhaupt Weihnachten? Egal, spielt sowieso keine Rolle, denn hier gehört es zum guten Ton. Je schriller und aufdringlicher, desto besser.

Aber nicht nur, dass sich visuell einiges zu dieser Zeit in den Geschäften, Restaurants oder Cafés tut, nein, auch die Menschen werden urplötzlich anders. Endjahresstimmung oder so ein Schrott. Alle sentimental und drücken auf die Tränendrüse und alle müssen sich auf einmal so furchtbar schrecklich lieb haben, auch wenn sie sich den Rest des Jahres nicht mal mit dem Arsch ansehen! Solche Heuchelei widert mich an! Aber so richtig! Mir zumindest stellen sich dabei die Nackenhaare auf.

Begleitet wird alles von dem Gefühl, als würde mir eine Pistole auf die Brust gedrückt werden. Es muss ein Fazit vom vergangenen Jahr gezogen werden. Ob es erfolgreich war, Repetition, was hätte anders laufen können. Sich und sein Tun hinterfragen, aus Fehlern lernen und all so ein Mist. Schon jetzt neue Vorhaben fassen, ein besserer Mensch zu werden. Und dann, als wäre das alles unwichtig und nie etwas gewesen, feiert man Weihnachten, um das Jahr zu einem glücklichen Ende zu bringen, ehe der ganze Wahnsinn wieder von vorn losgeht. In mir jedenfalls sträubt sich alles, an dieser Scharade teilzunehmen. Mit Weihnachten habe ich nichts am Hut!

Ach ja, ich bin übrigens Hazuki, 34 Jahre alt und Co-Inhaber eines kanadischen Cafés. Letzteres ist auch der Grund, warum ich mich gerade in einem der größten Einkaufszentren befinde, um dem Importladen einen Besuch abzustatten. Schließlich benötigt man in so einem Café massenweise Ahornsirup – selbstverständlich made in Canada.

Trotzdem sinkt meine Laune immer mehr gen Null, je weiter die Tage voranschreiten und der Weihnachtstag in greifbare Nähe rückt. Warum das so ist? Das kann ich ganz genau sagen!

Es war auf den Tag genau der 25. Dezember letzten Jahres. Das letzte Weihnachtsfest. Ich hatte mir an dem Tag freigenommen, um ihn mit meinem Freund verbringen zu können. Takashi war alles, was ich je wollte. Er war jung, hübsch, quirlig, hatte einen ausgefallenen Geschmack, manchmal war er schüchtern und ich liebte es, Zeit mit ihm zu verbringen. Selbst, wenn sich das nur auf Besuche im Café bezog oder wir uns nach Feierabend nur für ein paar Stunden sahen. Das war alles okay, denn ich hatte auch Verständnis dafür, dass er wenig Zeit hatte, denn sein Studium und die Band, in der er neben dem Studium aktiv war, beanspruchten auch sehr viel Zeit. Trotzdem konnte ich mir eine Zukunft vorstellen. Zusammenziehen, gemeinsame Ausflüge und so weiter. Er hatte nur noch ein paar Monate bis zum Ende seines Studiums und mit seiner Musik lief es auch gut. Nichts sprach dagegen unsere Beziehung zu vertiefen. Immerhin half ich ihn ab und an auch finanziell aus oder vermittelte ihm Kontakte, die ihm weiterbrachten. In meinem Café gingen schließlich viele verschiedene Leute ein und aus. Daher erweitert sich mein Bekanntenkreis ständig.

So, und dann kam der 25. Dezember. An und für sich kein Thema. Die Wohnung war geputzt, dekoriert, Plätzchen aus der Konditorei standen bereit und alles war in gemütliches gelbes Licht getaucht. Das Essen war vorbereitet und ich hatte ihm Geschenke gekauft. Nichts Weltbewegendes. Eine Kette und Equipment für seine Gitarre sowie eine Schachtel Pralinen. Wir waren für 19 Uhr verabredet. 20 Uhr saß ich immer noch allein in meiner Wohnung, hatte versucht ihn zu erreichen. Ich machte mir Sorgen, da auch irgendwas hätte passiert sein können. Auch, wenn wir bereits seit über 2 Jahren ein Paar waren, hatte ich seine Familie nie kennengelernt und bei einem Notfall wäre ich wohl der Letzte, der benachrichtigt werden würde. Also war ich umso erleichterter, als er schließlich gegen 22 Uhr an sein Handy ging. Jedoch klang Takashi anders als sonst.

„Zuki, du nervst!“, meldete er sich.

„Aber wir waren doch verabredet!“, erwiderte ich verwirrt. Und dann kam die Nachricht, die alles kaputtmachte.

„Verstehst du nicht? Ich habe keinen Bock mehr auf Verabredungen mit dir. Oder generell auf dich. Es ist Schluss! Melde dich nicht mehr bei mir!“

Und dann hatte er aufgelegt. Es hatte nur ein paar Sekunden gedauert und viele Monate voller Zuwendung, Zuneigung, gemeinsamen Treffen, Liebeleien und Liebesbekundungen waren über Bord geworfen worden. Ich weiß bis heute nicht, was ich falsch gemacht habe, dass ich so abserviert worden bin. Ich wollte es auch nicht hinterfragen. Der Schock sitzt mir heute noch in den Knochen. Immer, wenn ich nun diesen Kitsch sehe, der Weihnachten ankündigt, werde ich an diese Situation erinnert und in mir steigt unbändige Wut auf. Wut und Unverständnis. Diese ganze Liebesnummer ist doch nur eine Farce und ich weiß noch nicht, wie ich dieser Weihnachtsspirale entkommen soll!

Missmutig stoße ich mit meiner Schulter beim Vorbeigehen einen dieser verkleideten Weihnachtsmänner an, der sich daraufhin lautstark bei mir beschwert. Ich zeige ihm nur meinen Mittelfinger und gehe weiter zur Treppe. Dieses ganze Weihnachtsfest kotzt mich sowas von an! Aber ich weiß auch nicht, wie ich dem entgehen kann! Knurrig und weiterhin schnaubend, da ich nichts an der Routine dieser Tradition ändern kann, verpasse ich die nächste Treppenstufe, rutsche ab und lande schmerzlich auf dem Boden der Tatsachen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Jigarkhvar
2020-12-10T00:10:28+00:00 10.12.2020 01:10
Oh man ich kann Hazuki verstehen X.x Ich finde diesen ganzen Weihnachtskitsch auch schrecklich v.v und die aufgesetzte Freundlichkeit...
Und am Handy schlussmachen geht gar nicht - absolutes NO GO
Antwort von:  Daisuke_Andou
10.12.2020 09:34
XD und man kann dem doch nicht entkommen - egal, wie sehr man es versucht ^^‘
Sag das Takashi >D der ist hier der Übeltäter ^^‘
Von:  Last_Tear
2020-12-09T23:36:03+00:00 10.12.2020 00:36
Am Anfang war ich überzeugt es ist Kyo...Dann kam Hazuki ums Eck mit seinem Café xD Ob dass das Café aus meinem Traum ist...
*grübelt*
Er tut mir ja schon irgendwie Leid zumindest was Takashi betrifft...Aber...wenn man die Familie nicht innerhalb eines Jahres kennen lernt obwohl der Partner ein gutes Verhältnis hat, ist doch was schief xD Hach Hazuki...

Ist es gemein, dass ich lachen musste bei der Vorstellung wie es ihn am Ende schön aufs Maul legt? xD Ich mein es is mies, aber das is dann wohl Instantkarma fürs Weihnachtsmann schubsen lol

Ich muss über das Pair mal lange und tiefergehend nachgrübeln vielleicht lässt sich das mit der Tomokashistory verbinden aka Hazuki wurde für Tomo fallen gelassen...So viel zu ICH SCHREIBE NICHTS ZU WEIHNACHTEN! Jetzt hab ich Kopfschmerzen... xD Danke oder so 8D
Antwort von:  Daisuke_Andou
10.12.2020 00:42
*lol* XDD Ich weiß nix von einem Café aus deinen Träumen. Also das muss ich erstmal klarstellen. Und ja, da ist viel schief gegangen XDDDDD
Instantkarma muss auch mal sein >D Das war auch so der Plan. Man schubst Santa ja auch nicht!!

Hahaha XDD wie cool XD Auf den Zusammenhang bin ich noch gar nicht gekommen. Aber das könnte ja wirklich irgendwie so hinhauen XD Vielleicht spielen die Storys wirklich nicht in so vielen verschiedenen Welten, wie ich gedacht habe ó.ò Nun bin ich selbst erstaunt!
Antwort von:  Last_Tear
10.12.2020 00:52
Es wäre gruselig wenn du es wüsstest...Aber es würde Sinn ergeben nachdem ich mit Hazuki Kaffee trinken war, das Café recht leer war und er einen falschen, französischen Akzent annahm um mich zum lachen zu bringen weil ich sehr deprimiert war xDDD Hazuki mit französischem Akzent ist so ziemlich das niedlichste was ich je gehört hatte... ô.ô Kollidieren da unsere Gedanken? Traumübergreifende ?! O_O

Neee egal wie pissig man ist xD Bei Santa weiß man nie xD Aber Hazuki hat ja auch oft Pech beim Denken xD

Siehste mal ich bin gut xD Ich verknüpfe und verknote und so :P Ich mein über Takashi erfährt man in der anderen Story eigentlich nichts...außer dass er Tomo nicht verzeiht wegen der Suppe xD Lässt sich alles so biegen wie man es möchte <3
Antwort von:  Daisuke_Andou
10.12.2020 09:39
Französischer Akzent in nem kanadischen Café xD ja, das kann man schon mal machen ^^‘ aber wer weiß, war vielleicht wirklich Gedankenübertragung ^^‘

Hahaha Ja, stimmt schon. Man weiß nicht viel über Takashi. Also die Leser >D ich schon xD wobei du vielleicht auch etwas mehr weißt xD also, falls du dich noch an die eine Story erinnerst mit Natsu und Uruha xD da wurden „takashis kinky Adventures“ auch schon mal erwähnt xD
Von:  Goesha
2020-12-09T23:25:34+00:00 10.12.2020 00:25
Ach man, wie gemein! Jetzt muss der Arme wieder Weihnachten alleine verbringen! *Hazuki pat*
Aber auch keine Auflösung, warum er fallen gelassen wurde. Ich brauch Teil 2! ^^"
Antwort von:  Daisuke_Andou
10.12.2020 00:28
XDDDD Vielleicht passte er einfach nicht mehr in "Takashis Kinky Adventures" (TM) XDDD
Ich glaube nicht, dass es dazu noch einen Teil 2 geben wird. War eh schon schwer dieses sonderbare Pairing irgendwie zu verwursten XDD Da hab ich mich echt schwer getan u,u"


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