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Die Farbe Blau

von

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" Familienstreit "

Mit einem Hechtsprung schaffte die kleine Saiyajin es noch in letzter Sekunde ins Ziel.

Erleichtert lachte Bulma auf.

Sie hatte nicht nur das Ziel und die Aufgabe erreicht, sondern war auf merkwürdige Art und Weise dem Tod von der Schippe gesprungen.
 

„ Bulma!“ rief ihre Mutter und rannte ihr entgegen, während die Angesprochenen ihr zu winkte.

Doch noch bevor Gine sie erreichen konnte, traf die Erschöpfung die Kleine wie ein Hammerschlag und kippte um.

Zum Glück war Bardock schnell genug, um sie vor einen weiteren harten Aufprall abzufangen.
 

„ Das hast du gut gemacht, Bulma. Ich bin stolz auf dich.“ flüsterte er ihr zu.

„ Oh, man. Sie hat uns aber ganz schöne Angst gemacht zwischendurch. Gerade das mit der Schlange am Ende war wirklich nervenaufreibend.“ sagte Toma ebenso erleichtert.

Das ganze Team stellte sich um ihrem Team-Chef und begutachteten die kleine Gewinnerin des Tages.
 

„ Wie mir scheint ist sie doch nicht so nutzlos.“ äußerte sich der König abfällig.

„ Was meinst du, mein Sohn. Sollten wir ihr den Platz einer Kriegerin zur Verfügung stellen?“

„ Hmmm … Ich weiß nicht. Es könnte Zufall sein, dass sie die Schlange getötet hat.“ antworte Prinz Vegeta.
 

„ Aber es wäre auch möglich, dass noch viel mehr in ihr steckt, als man jetzt sieht. Dann wäre es verschwendetes Talent.“ fügte Furutsumi hinzu.

Daraufhin kassierte sie einen finsteren Blick von ihrem Sohn.

Dies war ein Gespräch zwischen Vater und Sohn.

Der König wollte nur die Meinung des Prinzen, nicht ihre.

Sie sollte sich daher also heraushalten.
 

„ Wie dem auch sei. Es ist egal für was ihr beide euch entscheiden würdet. Am Ende entscheide allein ich. … Aber das tu ich nicht mehr heute. Lasst uns gehen. Der Anblick des einfachen Pöbels langweilt mich.“ sagte König Vegeta und setzte zum Flug an.

Direkt nach ihm folgte der Prinz und mit etwas mehr Abstand dann die Königin.
 

Am Abend kam Bulma wieder in ihrem Zimmer zu sich.

In der unteren Etage wartete man bereits auf sie und gratulierte ihr überschwänglich zum Sieg.

Auch wenn dieser offiziell noch gar nicht bekannt gegeben wurde.

Ebenso wollten alle wissen, wo sie es gelernt hatte Ki-Bälle anzufeuern.
 

Verwundert antworte das noch erschöpfte Mädchen nur, dass sie es nicht weiß.

Es war einfach so passiert.

Zwar wunderten sich alle Anwesenden darüber, dennoch verhagelte es nicht die Feierlaune der Saiyajins.
 

Am nächsten Tag entdeckte Gine beim Kämmen von Bulma´s Haaren eine weitere blaue Haarsträhne im Nackenbereich.

Sie berichtete ihrem Mann davon.

Dieser konnte sich das auch nicht so recht erklären, schwieg aber auch von seiner Entdeckung bei Bulma´s ersten Begegnung.

Bevor er seiner Frau und der Familie genaueres darüber erzählt, wollte er herausfinden, was dieses Phänomen zu bedeuten hatte und welche Auswirkungen dies auf Bulma´s Leben hatte.
 

Es dauerte eine Woche bis die Ergebnisse der Prüfung bekannt gegeben wurden.

Ein Palastwächter überbrachte jeder Familie eine Schriftrolle mit dem Ergebnis.

Gespannt öffnete Bardock die Rolle und las sie erst mal nur für sich, bevor er den Inhalt verkündete.
 

Beim Lesen wirkte er nicht ganz zufrieden und er knurrte am Ende sogar missbilligend.

„ Was ist? Was steht in der Rolle?“ wollte Radditz aufgeregt wissen.

Mit erwartungsvollen Augen starrte seine Familie den Krieger an.

Auch Bulma wollte wissen, ob ihre ganzen Bemühungen sich ausgezahlt hatten und sie das gewünschte Ziel ihres Vaters erreichen konnte.
 

„ Bulma wurde als 'Unbestimmt mit Sonderstatus' eingestuft.“ verkündete er das Urteil.

„ Hä? Das verstehe ich nicht. Was bedeutet das denn, Papa? Habe ich etwas falsch gemacht?“ fragte Bulma verunsichert.
 

„ Nein. Es bedeutet, dass du zwar die Aufgabe erfüllte hast, aber deine Fähigkeiten als Kriegerin in der Prüfung nicht sicher ermittelt werden konnten. Du erfüllst für alle anderen Bereichen alle Kriterien, nur in der Kategorie Kriegerin, ist man sich nicht sicher. Daher sollst du mit zehn Jahren am Tatakai teilnehmen und dort deine Fähigkeiten als Kriegerin unter Beweis stellen.“ erklärte er.
 

„ Aber dann muss Bulma ja gegen Jungs antreten. Das schafft sie doch nie.“ äußerte sich ihr Bruder.

„ Radditz! Jetzt sag nicht so etwas gemeines! Bulma kann sich bis dahin noch um einiges weiterentwickeln.“ ermahnte ihn seine Mutter.
 

„ Tut mir Leid, Gine. Aber ich sehe es genauso wie Radditz. Unsere Tochter wird in einigen Monaten sechs Jahre alt und hängt bereits jetzt den gleichaltrigen Kindern weit hinterher. Diesen Abstand wird sie niemals aufholen können.“ sagte Bardock.
 

„ Aber …“

„ Nein, Gine. Sieh es bitte ein. Mach Bulma keine Hoffnungen.“

Niedergeschlagen sah das Mädchen auf den Boden und versuchte jeglichen Tränen zu unterdrücken.

Dem aufmerksamen Krieger war natürlich bewusst, dass er ihre Gefühle mit seinen Worten verletzte und sie sich nun als eine Enttäuschung sah.
 

Seufzend ging er zu ihr, kniete sich hin und legte seine große Hand auf ihren kleinen Kopf.

„ Hör zu, Bulma. Ich weiß wie du dich jetzt fühlst, aber es ist leider die bittere Wahrheit. … Du bist doch schlau und weißt das sicherlich selber, oder?“

Bulma nickte.
 

„ Siehst du. Du weißt bereits, dass du keine Chance gegen die anderen Kinder im Kampf hast. Aber wenn wir weiter trainieren und du dein schlaues Köpfchen richtig einsetzt, kannst du vielleicht doch den ein oder anderen schwächeren Gegner überlisten. Was meinst du? Wollen wir es trotzdem probieren?“
 

Wieder nickte Bulma.

„ Das ist meine Tochter. Sie gibt nicht so einfach auf. … Und ich bin sehr stolz meine kleine schlaue Tochter.“
 

Mit großen Augen und einige kleinen Tränen im Augenwinkel, sah Bulma ihren Vater erstaunt an.

Die ganze Zeit hatte sie befürchtet, dass sie ihren Vater zu tiefst enttäuscht hatte, doch nun sagte er etwas vollkommen anderes zu ihr.

Erleichtert darüber fiel sie ihm weinend um den Hals, woraufhin er sofort seine starken Arme um sie legte.
 

Noch am selben Abend packte Radditz seinen Reisesack und nahm nur die nötigsten Sachen mit.

Am nächsten Morgen würde der Junge seine Ausbildung zum Krieger beginnen.

Das erste Jahr der Ausbildung bestand aus Training und Wissenslehre.

Die Ausbildungsakademie befand sich direkt neben dem Palast.
 

Radditz hatte von Freunden ein Gerücht gehört, dass er König jedes Jahr persönlich in die Akademie kam und dort einige Kinder auswählte, die positiv auffielen.

Später hatten diese Kinder meistens hohe Positionen als Krieger erhalten.

Manche gehörten sogar zu der persönlichen Armee des Königs.
 

Genau das wollte Radditz auch.

Er wollte an der Seite des Königs kämpfen und dafür Ruhm und Ehre ernten.

Mit strahlenden Augen sah er in seine Zukunft und versprach sich selbst, alles zu geben.

Wie es bereits die Königin vor einigen Jahren und seine Tante Matelia davor sagten, würde aus ihm ein anständiger Krieger werden.

Sein Vater soll verblassen vor Neid.
 

Wehmütig sah Bulma im Türrahmen zu, wie ihr großer Bruder begeistert seine Sachen packte.

Kurzum ging sie in ihr Zimmer holte etwas für ihn.

„ Hier.“ sprach sie ihn an und hielt in ein Plüschtier hin.

Dies war ein schwarzes katzenähnliches Tier mit großen Kulleraugen.
 

„ Was soll ich damit? Es ist doch dein Lieblingskuscheltier.“

„ Damit du mich nicht vergisst.“

„ Damit ich dich nicht vergesse?“

Traurig sah Bulma zu Boden und nickte nur.
 

Der Jung ging zu seiner Schwester und wuschelte ihre Haare.

„ Du Dummkopf. Als könnte ich meine nervige kleine Schwester vergessen.“

„ Ich bin nicht nervig!“ erwiderte Bulma wütend.

„ Doch bist du.“
 

Aus diesem kleinen Wortgefecht entstand eine harmlose Rauferei.

Beide lachten laut dabei und hatten mehr Spaß als, dass sie es wirklich ernst meinten.

Nach wenigen Minuten war es dann aber auch schon vorbei.

Bulma war völlig außer Atem.
 

„ Ich kann aber dein Geschenk nicht annehmen.“ äußerte sich Radditz.

„ Was?! Wieso nicht?!“

„ Weil in der Akademie ganze viele andere Jungs sind. Auch ältere. Wenn die sehen, dass ich ein Plüschtier bei mir haben, dann werden die mich auslachen. Das will ich nicht. Verstehst du das?“
 

Seine Schwester überlegte kurz und schien es wirklich zu begreifen.

Wieder niedergeschlagen nickte sie nur.

„ Aber ich verspreche dir, dass ich dich nicht vergessen werde. Außerdem … sieh mal.“ sagte er begeistert und zeigte Bulma einen kleinen Scouter.
 

„ Das ist ein Scouter. Damit kann ich Mama oder Papa anrufen. Wir können also jeden Abend miteinander reden. Wäre das für dich okay?“

Begeister von der Idee nickte sie erneut.

„ Aber wir müssen vorher Mama und Papa fragen. Lass uns das am besten gleich machen.“
 

Aufgeregt rannten die beiden Kinder zu ihren Eltern und erzählten von der Idee.

Natürlich willigten sie ein und freuten sich sogar sehr darüber, dass die Bindung zwischen den Geschwistern so eng war.

Bardock erklärte Radditz noch wie der Scouter richtig funktionierte und wies ihn an zu den freien Tagen nach Hause zu kommen.
 

Doch schon nach einem halben Jahr brach Radditz sein Versprechen gegenüber Bulma.

Er rief nur ein – zwei Mal in der Woche an und dann auch nur noch kurz.

Zwar meinte er, dass er befürchtete die anderen Kinder würden ihn belauschen, doch Bulma reichte dies Erklärung nicht.

Sie war wütend und enttäuscht von ihm.

Dementsprechend gab es viele Streitereien, wenn Radditz wieder nach Hause kam.
 

Es war Mitte Herbst und Bulma war nun sechs Jahre alt.

Sie musste, so wie Radditz in dem Alter, nicht mehr in den Kindergarten.

Ihr Eltern hatten jedoch die Erlaubnis erhalten Bulma in eine Schule für intelligente Kinder zu schicken.

Auf ganz Vegeta-Sai gab es nur zwei Stück.

Einen von ihnen befand sich zum Glück in der königlichen Hauptstadt.
 

Leider wurde die kleine Saiyajin auch dort gemobbt und ging nur wegen der Bücher notdürftig alle paar Tage mal Hin.

Die meiste Zeit verbrachte sie im Haus und versuchte irgendetwas interessantes mit ihrem kleinen Bruder Kakarott zu machen.

Doch dieser war uninteressant.

Wollte stets nur etwas zu essen und zeigte auch kein Talent am Lernen.
 

Wenn es der kleinen Saiyajin zu langweilig wurde, brachte sie ihren Bruder zu Gine auf Arbeit und verschwand bis zum Abend in den Wald.

Aber auch an Tagen, wenn Gine Heim blieb, ging sie fort.
 

Aus Neugier wohin ihre Tochter stundenlang verschwand, folgte sie ihr unauffällig.

Zu einem Freund konnte sie ja nicht gehen.

Bulma hatte aus dem Kindergarten keine Freunde und tief im Wald lebten auch keine Saiyajins.
 

Als sie jedoch erkannte mit wem sich die kleine Saiyajin fast jeden Tag traf, fiel die Mutter aus allen Wolken.

Sie missverstand die Situation und dachte, dass der riesige silbrige Affe ihre Tochter angreifen würde.

Noch im letzten Moment konnte Bulma Gine aufhalten und erklärte ihr anschließend, dass der Affe ihr Freund Suro war.
 

„ Suro? Er heißt Suro?“ fragte Gine unsicher und sah zu dem Riesen.

Der Name kam ihr bekannt vor.

Hatte Bulma ihn doch mit zwei Jahren öfter erwähnt.

Damals hatte ihr ihr Mann diesen Suro als Fantasie-Freund verkauft, aber nun wusste sie von ihrer Tochter, dass er und Radditz gelogen hatten.

Bittere Rache schwor sie den beiden.
 

Bei einem weiteren Anblick des scheinbar sanften Riesenaffen, war Gine nicht ganz wohl und sie hätte Bulma am liebsten den Umgang mit ihm verboten.

Dennoch hatte die kleine Saiyajin ihn lieb gewonnen und gesagt, dass er ihr einziger Freund war.

Den konnte Gine ihrer Tochter nicht einfach so wegnehmen und erlaubte schweren Herzens den Umgang.
 

Gine´s Rache musste nicht lange auf sich warten.

Nur zwei Tage später waren Vater uns Sohn wieder Zuhause.

Dennoch wollte sie den beiden eine Chance geben und fragte sie, ob sie nicht doch jemanden mit dem Namen Suro kannten.

Zu deren Leid gaben sie sich jedoch immer noch unwissend.

Wütend über diese schamlose Frechheit, ließ die junge Mutter die Bombe platzen und erzählte ihnen, dass sie alles über Suro wusste.
 

Ein großer Streit entstand zwischen den Parteien.

Gine keifte Bardock an, wie unverantwortlich er war.

Dieser verteidigte sich ebenso lautstark.

Auch Bulma wollte ihren Vater in Schutz nehmen, woraufhin sie aber von ihrem Bruder angeplärrt wurde.

Er warf ihr vor, dass der ganze Streit zwischen ihren Eltern nur ihre Schuld sei.
 

Prompt bekam Radditz eine keifende Standpauken von seiner Mutter, die ihm erklärte, dass er und sein Vater alleine Schuld an dieser Situation war.

Im ganzen Haus wurde das Gebrülle immer lauter und aggressiver.

Selbst Kakarott´s lautes Weinen war kaum noch zuhören.
 

So etwas hatte Bulma noch nie in ihrer Familie erlebt und war mit der Situation überfordert und eingeschüchtert.

Sie wollte das nicht.

So einen heftigen Streit wollte sie wirklich nicht auslösen.

Das einzige was sie wollte, war Frieden mit ihrer Familie und ihren tierischen Freund Suro.
 

Weinend rannte sie unbemerkt aus dem Haus in den Wald.

Es war schon recht spät und die Sonne würde bald untergehen.

Schluchzend rief die kleine Saiyajin nach ihrem Freund und achtete kaum noch auf den Weg.
 

Plötzlich raschelte es im Gebüsch und Bulma hoffte, dass es ihr Freund Suro war.

Doch leider traten andere Wesen heraus.

Es waren knurrende Tekula´s.

Sechs Stück an der Zahl.

Sie schritten langsam auf das verängstigte Mädchen zu und umkreisten sie.

Diese Raubtiere mussten ihre Rufe gehört haben und ihr gefolgt sein.
 

Hastig sah sich Bulma um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit.

Und tatsächlich tat sich eine kleine Lücke auf, in der sie fliehen konnte.

Schreiend rannte sie los, dicht gefolgt von den Tekula´s.
 

In der Zwischenzeit suchte ihre Familie verzweifelt den Wald ab.

„ BUUULMAAA! WO BIST DU?!“ rief Gine.

„ HÖR AUF MIT DEM VERSTECKSPIELEN! DAS IST NICHT MEHR LUSTIG!“ brüllte Bulma´s Bruder.

„ Hey. Seid mal beide still. Ich glaube, ich habe gerade etwas gehört.“ ermahnte Bardock die beiden.
 

Schnelle, laut donnernde Schritte durchstreiften den Wald.

Äste wurden unachtsam zertreten und zerschlagen und Gestrüpp entblättert.

Hell silbriges Fell schien zwischen dem dichten Grün hervor.

Trotz der recht weiten Entfernung konnte mein sein tiefes Grollen und Schnaufen hören.
 

„ Das ist doch Suro, oder Papa?“ fragte Radditz.

„ Ja. Er scheint wegen irgendetwas aufgebracht zu sein. Wir sollten ihm folgen.“ antwortete der Krieger.

Etwas in ihm, sagte ihm, dass es nur einen Grund gab, weswegen der Riese so aufgebracht sein würde.

Eilig rannte die Saiyajins dem Saiygon hinterher.
 

Für seine Größe und seinem Gewicht war er sehr schnell und es fiel der Familie schwer mitzuhalten.

Dennoch konnte sie ihm leichte folgen, selbst wenn er nicht mehr zu sehen oder zu hören war.

Er hinterließ nämlich eine Schneise der Verwüstung.
 

Leider bewahrheitete sich Bardock´s Vermutung und die Hilfeschreie seiner Tochter wurden hörbar.

Doch noch bevor Bulma´s Familie den Ort des Geschehens erreichen konnte, ertönten andere wimmernde Laute und ein lautes Brüllen.
 

Mit eingezogenem Schweif rannte zwei Tekula´s panisch wimmernd an den Saiyajins vorbei.

Verdutzt sahen sie ihnen kurz hinterher und entschlossen sich anschließend die letzten Meter bis zu Bulma hinter sich zu bringen.
 

Am Ort des Geschehens angelangt, sahen sie den kräftig schnaufenden Saiygon, wie er auf allen Vieren über die kleine Saiyajin schützend stand.

Vor Angst hatte sie sich an sein Hinterbein geklammert und ihr Gesicht in sein Felle verborgen.
 

Zerrissene Tierkörper lagen umher und die Unterarme des Riesenaffen waren blutbeschmiert.

Bardock kannte bereits diesen Anblick, doch für seine Frau und seinen Sohn war es das erste Mal.

Dementsprechend schockiert waren sie über diese Art der Brutalität.

Nie hätte Radditz gedacht, dass der Affe dazu fähig war.
 

Auch er hatte ab und zu zusammen mit Bulma und dem Riesen gespielt und ihn stets als sanftmütig wahrgenommen.

Noch immer war Suro von dem Kampf aufgeregt.

Instinktiv wusste der Krieger, dass er sich besser noch nicht dem Saiygon nähern sollte.
 

Plötzlich richtete sich Suro auf den Hinterbeinen auf und brüllt so laut, dass er noch Mailen weit zu hören war, während er gleichzeitig auf seiner Brust mit beiden Fäusten trommelte.

Jedes Lebewesen in diesem Wald, sollte nun wissen, dass er aufgebracht war und niemand sich ihm nähern durfte.
 

Auch den Saiyajins zog es sich durch Mark und Bein.

Selbst ihre Schweife bauschten sich auf und keiner von ihnen wollte sich rühren.

Erst als sie die Stimme von Bulma hörten, wurden sie aus ihrer Starre geholt.

Weinend rannte die kleine Saiyajin mit offenen Armen ihrer Mutter entgegen.
 

„ MAAAAMMAAAA!“ rief sie aus.

Doch etwas angespannt nahm Gine ihre Tochter in den Arm.

Anschließend überprüfte sie, ob die Kleine verletzt wurde.

Zu ihrem Erstaunen hatte sie aber nicht einen Kratzer.
 

„ Suro hat ihre Hilfeschreie gehört und sie beschützt.“ erklärte Bardock.

„ Sie beschützt?“ fragte Gine überrascht.

„ Ja. Das ist nicht das erste Mal. Er hat es schon einmal getan. Genau aus diesem Grund habe ich es erlaubt, dass Bulma mit ihm spielen darf. Wenn ich nicht da bin, gibt es keinen sicherer Ort für sie als bei ihm.“
 

„ Er hat sie schon einen Mal beschützt? Wann?“

„ Das erkläre ich dir, wenn wir Zuhause alleine sind. Ich denke es war anstrengend genug für Bulma. Lasst uns gehen.“

Frau und Sohn gaben sich damit einverstanden und gemeinsam mit Bulma gingen sie los.
 

Schon nach wenigen Schritten bemerkte Gine, dass Suro der Familie leise folgte.

Vor nicht einmal wenigen Minuten rannte er wie eine Dampfwalze durch den Wald, doch nun war er kaum zu hören.
 

Sich nicht sicher, ob es gut war, dass er ihnen folgte, wies sie ihren Mann daraufhin.

Dieser begründete das Verhalten des Riesen damit, dass Suro nur sicherstellen wolle, dass alle sicher den Wald verlassen konnten.
 

Diese Brutalität machte der Mutter Angst und am liebsten würde sie Bulma sofort den Umgang verbieten.

Doch dann dachte sie an den Augenblick, als Bulma mit ihm spielte.

Beide wirkten glücklich und trotz seiner Größe ging er sehr vorsichtig mit seiner kleinen Spielgefährtin um.
 

Außerdem sah sie zu dem Verhalten des Saiygon´s Ähnlichkeiten zu ihrer eigenen Rasse.

Auch Saiyajins konnten durchaus brutal gegen ihre Gegner vorgehen.

Besonders wenn sie jemanden beschützten.

Wie Familie, seinen Partner oder enge Kameraden.

Vielleicht hatte sie zu schnell ein Urteil über den Affen gefällt und sollte diesen nun überdenken.
 

Am Waldrand angekommen blieb Suro plötzlich stehen.

Gine drehte sich zu ihm um und sah ihn an.

Bulma war bereits in ihren Armen eingeschlafen.

Kurzerhand übergab sie ihre Tochter ihren Mann und ging anschließend zum Beschützer ihrer Tochter.
 

Dieser setzte sich vor ihr hin und wartete.

Er wirkte weder aggressiv, noch kampfbereit.

Die Saiyajin atmete seufzend aus und sah zu ihm herauf.
 

Es schien fast so als könnte der Riesenaffe durch den Blickkontakt zu ihr ihre Gedenken lese, denn er beugte sich langsam zu ihr herunter.

Ohne zu zögern umarmte Gine den Riesen und bedankte sich bei ihm.

Ob er sie wirklich verstand, wusste sie nicht, aber sie glaubte fest daran.
 

Nach der Verabschiedung verschwand er geräuschlos im dunklen Wald.

Auch die Familie kehrte in ihr Haus ein.

Während die Jüngsten der Familie schliefen, erzählte Bardock von seiner ersten Begegnung mit dem Riesenaffen.
 

Zwar wusste er bis heute nicht, wieso dieser Riese ausgerechnet Bulma beschütze, dennoch konnte er es nur gut heißen.

Nach einer langen Überlegung willigte auch Gine ein und entschuldigte sich zusätzlich für den Streit.

Danach gingen auch die Eltern zu Bett und Ruhe kehrte endlich wieder im Hause Bardock ein.
 

Ein Monat verging wie im Flug und im Palast wurde es unruhig.

Königin Furutsumi bekam vor wenigen Tagen ihr zweites Kind.

Lange glaubte man nicht daran, dass der König und die Königin je wieder zusammen fanden.

Doch auch wenn Furutsumi ihrem Mann für die Sache mit Prinz Vegeta hasst, so liebte sie ihn dennoch über alles und konnte nicht ohne seine Nähe sein.
 

Leider hatte die damalige Aktion ihres Mannes nicht nur ihr Herz zerrissen, sondern auch stark ihren Körper geschwächt.

Zwar zeigte sie nach Außen hin keine körperlich Schwächung, aber die Geburt ihres zweiten Kindes machte es deutlich.
 

Seit der Geburt des zweiten Prinzen war die Königin mehr im Schlaf als wach.

Ihre Haut war blass, ihre Atmung schwerfällig und flach und ihr Gesicht eingefallen.

Um wieder zu Kräften zu kommen, aß sie zu wenig.

Zu jeder Mahlzeit musste sie geweckt und gezwungen werden wenigstens ein paar Happen zu essen.
 

Wenn sie denn von sich aus wach war, kümmerte sie sich ausschließlich um ihr Neugeborenes.

Sein Name war Tarble und in König Vegeta´s Augen war er eine Schande für die königliche Blutlinie.

Am liebsten hätte er ihn zusammen mit den anderen Schwächlingen von diesem Planeten fort geschickt.

Doch er befürchtete seine Frau damit umzubringen, sollte er ihr ein weiteres Mal das Kind entreißen.
 

Die behandelnden Ärzte gaben ihrem König nur wenig Hoffnung, was die Überlebensdauer der Königin anbelangte.

Man konnte von Woche zu Woche zusehen, wie das Leben der Königin immer mehr entwich.

Bis sie selber begriff, dass ihr nicht mehr viel Zeit blieb.
 

Ihr Leben war dahin.

Die Zeit zu kurz.

Dennoch gab es eine Sache, die sie unbedingt vor ihrem Ableben noch machen wollte.
 

Sie hatte nichts mehr zu verlieren.

Furutsumi wusste, dass ihr Mann Tarble nach ihrem Tod wegschicken wird und ihn auch niemand aufhält.

Ihren Glauben, dass Tarble trotzdem ein glückliches friedliches Leben irgendwo anders führen wird, hatte sie nicht verloren.
 

Mit ihrer letzten verblieben Kraft, ging sie zu ihrem Kleiderschrank, zog sich ihre Kampfrüstung an, machte sich ein letztes Mal zurecht und ging mit voller Stolz und Anmut in den Thronsaal, wo ihr Mann einige Besprechungen führte.

Von ihrem plötzlich Erscheinen überrascht knieten alle Generäle und Beamte vor ihr nieder.

Selbst der König verbeugte sich und zollte somit seinen vollkommenen Respekt.
 

„ Verlasst den Raum. Ich muss mit meinem Mann reden.“ verkündete Furutsumi mit ernster Stimme.

Unsicher ob sie den Befehl Folgeleisten sollten, sahen die Anwesenden den König an.

Mit einer knappen Kopfbewegung, signalisierte Vegeta III, dass diese gehen sollen.

Nur Sekunden später waren der König und die Königin allein.
 

„ Wie ich sehe geht es dir besser. Du hast dich zurecht gemacht.“

„ Wir beide wissen, dass dies nur Schein ist, Vegeta. … Um hier vor dir zu stehen bedarf es meiner letzten Kraftreserven.“

„ … Dann solltest du besser wieder in dein Zimmer zurückkehren und deine Kräfte sparen. Ich trage dich auch dorthin.“
 

„ Pff. Wie fürsorglich von dir. So kenne ich dich gar nicht.“

„ Ich weiß. Ob du es mir glaubst oder nicht, aber ich sorge mich wirklich um dich. Daher bitte ich dich, geh in dein Zimmer zurück.“

„ Nein. Nicht bevor ich nicht mit meinem Sohn gesprochen habe.“
 

„ Deinen Sohn? Tarble ist in deinem Zimmer. Es macht also keinen Sinn, dass du hier bist.“

„ Du weißt welchen Sohn ich meine.“

„ Grrr. … Und du weißt auch welches Versprechen du damals gegeben hast.“

„ Natürlich weiß ich das. Wie könnte ich es jemals vergessen. … Doch sieh meine Bitte als letzten Wunsch an. Ich möchte nur noch ein letztes Mal vor meinem Ableben mit ihm reden.“
 

„ Als letzter Wunsch? Du redest so als wenn du dein Leben bereits aufgeben hast.“

„ Ich habe es nicht aufgeben, nur akzeptiert, dass meine Zeit schon bald endet. Ich bin mit mir im Reinen, was meinen Tod belangt.“

„ Du hast es akzeptiert?! Du solltest es aber nicht akzeptieren, sondern kämpfen und weiter an meiner Seite stehe! Kämpf´ gefälligst!“
 

„ Warum wirst du jetzt wütend? Hast du etwa Angst vor dem Alleinsein? … Du warst doch sonst auch immer Allein. Hast nicht einmal mich an dich herangelassen.“

„ Grrr … Das stimmt nicht. Du bist meine Königin, meine Gefährtin und mit dir war ich nur selten allein.“

„ Hah. Da muss ich fast sterben, um von dir einmal gesagt zu bekommen, dass ich dir doch etwas bedeute. Findest du das nicht auch etwas ironisch?“
 

„ Nein, kein bisschen. Denn du wirst nicht sterben. Das werde ich zu verhindern wissen.“

„ Hach, Vegeta. Momentan verhinderst du nur, dass ich meinen letzten Wunsch erfüllen kann und ich unnötig Kraft verschwende. Dennoch fühlt es sich gut an diese Worte von dir zu hören. Dein Herz ist also doch nicht ganz aus Eis.“
 

Langsam trat sie an ihm mit einem strahlenden Lächeln heran und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Starr vor Verunsicherungen verfolgte er jede ihrer Bewegungen.

Alles lief für ihn wie in Zeitlupe ab, bis plötzlich die Zeit in dem Moment stehend blieb als er ihre strahlendes Lächeln sah.

Auch damals bei ihrem ersten Treffen hatte sie dieses schöne Lächeln, was ihn in den Bann zog.
 

Vor seinem inneren Augen liefen die glücklichen Moment ihres gemeinsamen Lebens ab.

Doch der Ablauf verging viel zu schnell und die Zeit, die ihm noch blieb, war viel zu kurz.

Zu Kurz, um ihr seine wahren Gefühle zu zeigen und um ihr alles zu sagen.
 

Ob er es wollte oder nicht, die Tatsachen sprachen gegen ihn.

Königin Furutsumi, seine Gefährtin, würde unweigerlich bald sterben und er konnte es nicht verhindern.

Der Gedanke, dass er an alldem schuldig war drängte sich immer mehr in den Vordergrund und quälten ihn.
 

Plötzlich lief die Zeit wieder normal.

Eine kalte Hand hatte sich auf seine Wange legt und ihn aus der Starre befreit.

„ Hör auf dich zu quälen, Vegeta. Die Entscheidung, die du damals getroffen hast, wird die richtige gewesen sein. Denn ich glaube nicht, dass du es ohne Grund getan hast. Auch wenn du mir nie etwas von deinen Plänen etwas hast, bete ich dafür, dass dein Plan aufgeht und nicht alles umsonst war.“
 

Wie ein Mantra hallten ihre Worte in seinem Inneren.

Der König begriff, dass trotz allem, was zwischen ihnen passierte und welchen enormen Hass er auch verursachte, sie dennoch an ihn glaubte.

Erst jetzt erkannte er, was für eine Gefährtin er wirklich an seiner Seite hatte.

Und ausgerechnet diese musste er nun gehen lassen.
 

Sein Herz wurde schwer und er seufzte.

Danach nahm er ihre Hand von der Wange und hob sie vorsichtig auf beiden Armen an.

Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Hals und legte ihren Kopf auf seine Schulter ab.

„ Du bist zu leicht. … Weil du einfach nicht ordentlich gegessen hast, muss ich dich wohl zu unseren Sohn tragen.“
 

Furutsumi schmunzelte und gab ihm einen weiteren Kuss.

„ Danke, Vegeta.“

Ungeachtet der verwunderten Blicke der Palastangestellen und der Palastwache schritt das Königspaar zum Trainingsraum, der eigens für Prinz Vegeta neu gebaut wurde, voran.

Wenige Schritte davor setzte der König seine Gefährtin ab und ging allein in den Trainingsraum.
 

„ Majestät? Was verschafft uns die Ehre? Es war doch kein persönliches Training mit eurem Sohn heute vorgesehen.“ sprach ihn kniend Nappa an.

„ Verschwinde, Nappa.“ knurrte der Herrscher und sah nur zu seinem Sohn.

„ Jawohl, mein König.“ antwortete Nappa und ging hastig heraus.
 

Vor der Tür erblickte er die Königin und starrte sie ebenso verwundert an.

Freundlich winkte sie ihm zu.

Auf seine Frage, was los sein, gab aber auch sie keine Antwort und so musste der Krieger unwissend von Dannen ziehen.
 

„ Hör zu, Sohn. Deine Mutter will mit dir sprechen.“

Der Prinz erwiderte zwar nichts darauf, aber ein missbilligendes Augenbraunzucken zeigte ganz offen seine Meinung dazu.
 

„ Wage es ja nicht deiner Mutter so entgegen zu treten wie du mir gerade entgegengetreten bist. Zeig ihr etwas Respekt. Sie ist schließlich auch deine Königin. Du wirst dir anhören, was sie zu sagen hat und wirst ihr höflich und nett antworten.“ befahl König Vegeta seinem Sohn.
 

„ Warum soll ich das tun? Ist es weil sie bald stirbt?“ fragte der Prinz emotionslos.

„ Wie kommst du darauf?“

„ Pah. Alle im Palast reden nur noch davon. Man fragt sich schon, wann sie den Löffel abgibt. Außerdem durfte ich Jahre lang nicht mit ihr reden und plötzlich soll ich es ohne Grund dürfen? Das ist seltsam.“
 

Sein Sohn war cleverer als er dachte.

Es brachte also nichts mit verstecken Karten zu spielen.

„ Hmrr. Ja, es ist wahr. Deine Mutter wird irgendwann sterben. Da niemand weiß wie viel Zeit ihr noch bleibt, will sie nun mit dir reden.“
 

„ Haha. … Sag ihr, dass ich keine Mutter habe und nicht mit ihr reden will.“

„ DU ROTZBENGEL!“ brüllte der König und schlug mit aller Härte zu.

Ein Dumpfer Klang schallte nach außen und sofort rannte Furutsumi in den Trainingsraum.
 

„ Bitte! Hör auf!“ schrie sie ihren Mann an und eilte zu ihrem am Boden liegenden Sohn.

Sie wollte ihm aufhelfen, doch ihre Hand wurde kräftig weggeschlagen.

„ Fass mich nicht an!“ keifte der kleine Saiyajin.
 

„ JETZT REICHT ES MIR ABER MIT DIR!“ brüllte der Herrscher erneut und ging mit gehobener Faust auf den Prinzen zu.

„ Warte!“ rief Furutsumi und stellte sich schützend vor ihrem Sohn.

„ Lass mich mit ihm allein.“ fügte sie mit ruhiger Stimme hinzu.
 

„ Du willst mit ihm allein sein? Wäre es nicht besser, wenn ich hier bleibe? Immerhin hat er schon die Hand gegen dich erhoben.“

„ Das hast du auch schon getan und nicht nur ein Mal. Trotzdem stehe ich noch hier vor dir.“

„ Grrr. … Na, schön.“ gab Vegeta III sich geschlagen und verließ widerwillig den Raum.
 

Skeptisch betrachtete der Prinz seine Mutter.

Er verstand nicht ganz, weshalb er mit ihr reden sollte und wieso sie ihn plötzlich wieder vor seinem Vater beschütze.

War es ihr doch die letzten Jahre scheinbar egal.

Was hatte sie nur vor?
 

Langsam drehte sich die Königin zu ihrem Sohn, kniete vor ihm nieder und holte aus ihrer Rüstung ein Seidentuch.

Vorsichtig führte sie das Tuch zu seinen Lippen.

Durch den Schlag seines Vater und den darauffolgenden Aufprall auf den Boden, war seine Unterlippe aufgeplatzt und sie wollte das Blut weggewischt.
 

Argwöhnisch entzog er sich ihr.

Etwas erschrocken von dieser Reaktion weiteten sich Furutsumi´s Augen.

Nur einen Augenblick später erkannte sie aber den Grund seines Verhaltens.
 

„ Ich verstehe schon. Du vertraust mir nicht.“

„ Wieso sollte ich dir auch vertrauen? Du warst es, die mich zurückgelassen hat.“

„ Ja, das stimmt. Ich habe dich schutzlos deinen Vater ausgeliefert. … Ich habe wirklich kein Recht darauf von dir Vertrauen und Vergebung zu verlangen. … Ich war dir wirklich eine schreckliche Mutter.“ sagte sie reumütig.
 

Noch immer verstand Vegeta nicht, was sie von ihm wollte.

Was sollte das Gerede jetzt darüber, dass sie eine schlechte Mutter sei?

Natürlich war sie das.

Das stand für ihn außer Frage.
 

„ Vegeta. Ich bin wirklich sehr stolz auf dich. Du bist bereits jetzt stärker als viel der meisten Unterklasse-Krieger. Ich weiß aber auch, dass dein Vater sehr viel von dir verlangt. Doch du sollst wissen, dass du auch deinen eignen Weg gehen kannst. Du musst nicht alles tun, was er von dir verlangt. … Er vergisst nämlich sehr gerne, dass auch du Träume und Wünsche hast. Lass dir diese nicht von ihm wegnehmen. Sei frei.“ sprach sie wehmütig zu ihm.
 

Dabei legte sie eine Hand vorsichtig auf seine Wange.

Er erschrak als der die Kälte ihrer Hand wahrnahm und zuckte kurz auf, ließ es dennoch geschehen.

An sich war ihm ihre Nähe zu wider und das Gesagte von ihr ließen ihn auch kalt.

Doch dieser plötzliche Hautkontakt war anders.

Es berührte ihn innerlich und zwang ihn sich nicht gegen seine Mutter zu wehren.
 

„ Ach, Vegeta. Du weißt gar nicht wie stolz ich auf meinen hübschen, klugen und starken Prinzen bin. Um so mehr schäme ich mich, dass ich nicht für dich da war als du mich brauchtest. … Ich bitte dich nicht, um Vergebung. Aber ich möchte, dass du weißt, dass du immer einen großen Teil meines Herzens besetzt hast. … Du bist mein ganzer Stolz und meine große Hoffnung.“
 

„ Deine große Hoffnung? Wofür? Um der stärkste Krieger aller Zeiten zu sein? Das ist der selbe Wunsch wie Vater´s.“ äußerte er sich knurrig.

„ Nein. Das meinte ich nicht. Ich hoffe darauf, dass die Saiyajins in eine besser, friedlichere Zukunft geleitest. Das ist meine Hoffnung.“
 

„ Eine friedliche Zukunft? Das klingt nicht nach der Zukunft von Vater. Er will kämpfen und erobern.“

„ Ich weiß. Aber was willst du? Willst du auch kämpfen und erobern?“

Diese Frage hatte sich der junge Prinz noch nie gestellt.

Stets hat er nach dem Willen des Königs gehandelt.
 

Nun war es ausgerechnet seine Mutter, die ihn diesen Denkanstoß gab.

Eine Person für die er bisher nur Abscheu und Verachtung übrig hatte.

Grüblerisch sah er auf den Boden und fand auf diese Frage keine richtige Antwort.
 

„ Du musst jetzt keine Antwort darauf haben. Und auch nicht morgen oder übermorgen. Wichtig ist nur, dass du dir die Frage stellst, ob du das, was tust, auch wirklich willst. Alles andere ist nicht wichtig.“
 

„ Hast du es denn gewollt, dass Vater mich von dir trennt?“

„ Nein. Ich wollte das nicht, aber dein Vater hat mir keine andere Wahl gelassen.“

„ Wieso nicht? Was hat er getan, dass du mich im Stich ließt?“

„ Ich weiß nicht, ob du es jetzt schon verstehst. Aber dein Vater … Er ist sehr streng mit seinen Untergebenen und auch mit sich selbst.“
 

„ Aber du bist doch seine Frau. Warum ist er streng mit dir?“

„ Weil ich etwas falsches gemacht habe und weil dein Vater ein bestimmtes Ziel verfolgt. Ich kenne das Ziel zwar nicht, aber er wird seine Gründe haben.“

„ Ich soll ihm also vertrauen und gehorsam sein? … Das widerspricht sich mit dem was du vorhin gesagt hast. Bist du vielleicht durch deinen nahenden Tod verwirrt?“
 

„ Ich weiß was du meinst. Was ich aber vorhin meinte, wenn dein Vater zum Beispiel dir verbietet mit anderen Saiyajins zu spielen und du es trotzdem willst, dann darfst du dich nicht von ihm aufhalten lassen. Aber egal was dein Vater plant, er tut es zum Schutze des Volkes und du wirst irgendwann auch König sein. Daher ist es wichtig, dass ihm in politischen und strategischen Dingen vertraust und von ihm lernst. Verstehst du was ich meine?“
 

„ Nicht wirklich. Du redest ziemlich verwirrend.“

„ Hahaha. Glaub mir, du wirst es schon noch verstehen.“ sagte die Königin mit einem sanften lächeln und streichelte sacht über seinen Kopf und seine Wange.
 

Plötzlich zog sie Vegeta in ihre Arme und drückte ihn fest an sich.

„ Ich wollte nie, dass du unter deinem Vater so leidest und es tut mir in der Seele weh, dass ich dich nicht beschützen konnte. … Es tut mir so unendlich Leid.“ flüsterte sie zu ihm.

Ihr ganzer Körper und ihre Stimme zitterten und Tränen liefen ihr über die Wange.
 

Mit großen Augen erstarrte Vegeta in ihren Armen.

Was sollte er jetzt tun?

Sie von sich stoßen?

Sie auch umarmen?
 

Noch während er sich diese Fragen stelle, bemerkte er eine Wärme in sich aufsteigen.

Sie war angenehm und ließ ihn entspannen.

Auch ihr Geruch drang langsam in seine Nase.

Das Gefühl von Geborgenheit und Wärme breitete sich immer mehr in ihm aus.
 

Er schloss seine Augen, vergrub sein Gesicht an ihrem Hals und umarmte sie sogar unbewusste.

Wie lange war es her als er sich das letzte Mal so wohlfühlte?

Fast hätte er dieses Gefühl schon vergessen.
 

Aber nur einen Augenblick später wurde es wieder Kalt um Vegeta und er hörte ein lautes Poltern neben sich.

Er riss die Augen auf und sah dorthin.

Ohnmächtig lag die Königin am Boden.
 

Ohne groß nachzudenken, beugte er sich zu ihr und rüttelte sie.

Jedoch wachte sie nicht auf.

„ Hey, wach auf. Du musst aufwachen.“ sprach er sie an und rüttelte weiter.

Immer noch keine Reaktion von ihr.
 

Schnell rannte er zur Tür und rief nach seinem Vater.

Dieser war aus reinem Misstrauen seinem Sohn gegenüber in der Nähe geblieben.

Eilig lief dieser in den Raum zu seiner Frau.
 

„ Was hast du getan?!“

„ Gar nichts. Sie ist einfach umgekippt.“

„ Grrrr. … Das kann nicht sein, dass sie so einfach umkippt. Du musst irgendetwas gemacht haben.“
 

„ Nein, wirklich nicht. Ich schwöre.“

Knurrend nahm der Herrscher seine Königin auf die Arme und trug sie hastig aus dem Raum.

Seinem Sohn warf er nur einen kurzen hasserfüllten Blick zu, welches dem Prinzen dazu veranlasste dem Königspaar nicht zu folgen.

„ … Mama? …“ flüsterte der kleine Prinz ihnen hilflos hinterher.
 

Nun stand er da.

Alleine.

Mit sich selbst im großen kalten Raum.

Nicht wissend, wie er mit den Gefühlen in ihm klar kommen sollte.
 

Die Ärzte untersuchten die Königin und versuchten alles Mögliche, um sie am Leben zu halten.

Ohne Erfolg.

Nach einem dreitägigen Kampf um sie, verstarb sie eine Woche vor Prinz Vegeta´s neunten Geburtstag.
 

Eine große Trauerfeier wurde einen Tag nach ihrem Tod abgehalten und das ganze Volk beteiligte sich daran.

Während der Zeremonie durfte der ältere Prinz nicht anwesend sein.

Sein erster öffentlicher Auftritt vor dem Volk war zu seinem Tatakai in einem Jahr bestimmt.
 

Weitere zwei Tage später verbannte König Vegeta III seinen Sohn Tarble aus seinem Königreich.

In den darauffolgenden zwei Wochen zog sich der König aus der Öffentlichkeit zurück.

Nur der engste Hofstaat und Vertraute nahm er notdürftig in Empfang.



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