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Brenne, mein Kosmo: Der Aufstieg der Palladium-Heiligen

OC/Milo, OC/Aldebaran, OC/OC
von

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Kapitel 2: Schwarzes Kosmo? Erstarre, mein eisiges Kosmo!

Der Weg zum Stier-Tempel war nicht allzu lang und da Mamoru so in Erinnerungen schwelgte, verflog die Zeit bis dorthin wie im Flug. Unterwegs legte er eine kurze Pause beim Widder-Tempel ein und schaute nach, ob dort alles in Ordnung war. Denn der junge Muu, der Goldheilige des Widders, war nur selten im Tempel zugegen. Laut Hiroshi war Muu viel in seiner alten Trainingsheimat Tibet unterwegs.
 

Mamoru stoppte vor den steinernen Statuen zweier prächtiger Stiere und sah oben auf der Treppe bereits einen bulligen Mann in goldener Rüstung stehen. Er hielt seinen Helm unter dem Arm und seine langen, dunklen Haare wehten in der sanften Brise dieses Frühlingstages. Aber nicht nur der Mann in der goldenen Rüstung erwartete ihn. Eine Gruppe junger, männlicher Heiliger in silberweißen (Nicht wie Silberheilige, sondern echtes metallisches Silber mit viel weiß) Rüstungen schien die Ankunft des blonden 20jährigen bereits zu erwarten. Unter diesen Männern war ebenfalls Hiroshi, der mit einem breiten Lächeln auf seinen besten Freund zu lief und ihm kameradschaftlich auf die Schulter klopfte, wie er es seit ihrem ersten Treffen gerne zu tun pflegte.
 

„Da bist du ja. Dachte schon, du würdest kneifen.“, zwinkerte Hiroshi im Scherz, da er natürlich wusste, dass Mamoru sich niemals davor drücken würde, den letzten Aufnahmetest zu absolvieren.
 

„Ha, das hättest du wohl gerne. Du hast doch bloß Angst, dass ich dich als Anführer ersetze, weil der Großpapst merkt, dass ich viel stärker bin als du.“, neckte der Blonde zurück und die Beiden teilten sich einen Ellenbogen Gruß, indem sie ihre Ellenbogen aneinander pressten für eine kurze Berührung. Ein Zeichen tiefer Freundschaft und Verbundenheit. Neben den beiden lächelnden Männern stand ein weiterer Mann. Er hatte kurze blaue Haare und grüne Augen. Im Gegensatz zu den anderen beiden, hatte er eine eher negative Ausstrahlung und einen genervten Gesichtsausdruck.
 

„Ich weine um die Zukunft der Heiligen, wenn sie Leuten wie euch so gute Positionen geben.“, murmelte der Blauhaarige und schüttelte verständnislos seinen Kopf.
 

„Du bist eine Frohnatur wie eh und je, Sora. Ab und zu ein wenig Lächeln und ein paar nette Worte bringen dich schon nicht um.“, ermahnte Hiroshi einen seiner Palladium Heiligen mit ernster, aber noch immer freundlicher Stimme. Ein Stirnrunzeln zierte dabei seine markanten Gesichtszüge, worunter nun auch sein Lächeln etwas litt.
 

„Tch.“
 

„Ach lass ihn in seinem Schmollwinkel. Nein aber jetzt im Ernst, was macht ihr eigentlich hier? Seid ihr nicht aktuell auf einer Mission für den Großpapst in Europa?“, fragte Mamoru dann.
 

„Keine Sorge, eine meiner Einheiten kümmert sich darum. Was wäre ich denn für ein Anführer – und bester Freund, wenn ich nicht mit meiner Haupteinheit bei deiner letzten Prüfung anwesend wäre? Moralische und körperlich anwesende Unterstützung für meine Männer ist meine allerhöchste Priorität.“, erklärte Hiroshi, was Mamoru dankbar lächeln ließ.
 

„Danke mein Freund. Mit dir und den anderen, die an mich glauben, werde ich mein Bestes geben können.“, nickte der Blonde und machte sich dann auf dem Weg, die Treppen hinauf zu gehen und seinem Mentor entgegen zu treten, Aldebaran. Dieser sah ihn zunächst mit einer unleserlichen Miene an, bevor auch er ein leichtes Lächeln auf den Lippen bekam.
 

„Ich hätte nicht erwartet, dir schon so früh entgegen zu treten. Du hast wirklich beachtliche Fortschritte in deinem Kosmotraining gemacht.“, sprach der freundliche Riese und trat näher. Mamoru versuchte seine aufkeimende Hitze in den Wangen zu verbergen, zu viel Lob behagte ihm einfach nicht und außerdem konnte er nicht abstreiten, eine gewisse Schwäche für seinen heldenhaften und empathischen Lehrmeister entwickelt zu haben.
 

„Wie gut ein Schüler ist, hängt in erster Linie auch von seinem Lehrer ab. Und ich hatte das Glück, zwei ausgezeichnete Mentoren an meiner Seite zu haben. Nur dank euch stehe ich heute hier und kann meinen Traum verwirklichen. Als Palladium Heiliger den Menschen helfen und mit euch den Frieden bewahren.“, erwiderte Mamoru, was Hiroshi und Aldebaran einander ansehen und grinsen ließ.
 

„Genug von diesem sentimentalen Gerede. Du weißt, dass ich mich nicht zurück halten werde oder Mamo?“, fragte Aldebaran.
 

„Etwas anderes würde ich gar nicht wollen, Meister Aldebaran. Ich bin bereit!“, grinste Mamoru und aktivierte seine weiß-silberne Rüstungstruhe. Binnen weniger Sekunden waren die Rüstungsteile an seinem Körper und er war bereit für den Kampf.
 

„Ich bewundere deinen Enthusiasmus, aber.. hier ist nicht der geeignete Ort für unseren Kampf.“, hielt Aldebaran schmunzelnd ein und schloss seine Augen. Mamoru konnte nun eine Stimme in seinem Geiste hören. 'Muu, wärst du so freundlich, uns zum Kolosseum zu teleportieren?'
 

'Sicherlich. Schließt eure Augen und konzentriert euch. Ansonsten könnte euch etwas schwindelig werden. ...3...2...1'
 

Nach Muus Countdown spürte Mamoru wie sein Körper federleicht wurde und all seine Sinne betäubt waren. Als er die Augen wieder öffnete, fand er sich mit Aldebaran, sowie Hiroshi und seiner Einheit in den Zuschauerrängen im Kolosseum wieder. An diesem Ort konnten die Heiligen nach Herzenslust trainieren und wurden geprüft, ob sie ihrer Rüstung würdig waren.
 

Währenddessen schlenderte seine Schwester Minako durch die gut besuchten Straßen von Saronida, einem an der Küste gelegenen Dorf 45 km von Athen, Griechenland, entfernt. Seit ihr Bruder zu einem Heiligen ausgebildet wurde, zogen die beiden von Japan nach Griechenland, damit sich Mamoru seinem Training widmen konnte und in der sogenannten Zuflucht, der Residenz aller Heiligen, die vom Großpapst regiert wurde, im Taurus Tempel leben konnte. Zivilisten, die keine Heiligen waren, war der Zutritt zur Zuflucht versagt. Nicht, weil sie Geheimnisse verbargen, die ihre Ehrenhaftigkeit oder Absichten in Frage stellten. Vielmehr lag es an der schwierigen und bergigen Lage der Zuflucht, die für Unerfahrene tödlich enden könnte, wenn sie nur einen normalen Spaziergang durch die Landschaft unternehmen wollten.

Von der Ferne konnte man den Berg sehen, wo die Zuflucht lag und Minako fragte sich schon oft, wie es dort wohl aussah. Ihr Bruder hatte nicht Unrecht, sie mochte die Heiligen und wofür sie standen. Selbst eine Heilige zu werden war natürlich auch schon immer ein Wunsch von ihr, aber bisher fehlte ihr einfach noch der Mut, sich mit dem Thema Kosmo auseinander zu setzen. Zumal sie auch keinen geeigneten Lehrmeister finden konnte. Alle Silberheiligen, die sie bisher traf, hatten bereits ihre Schützlinge und so beschloss die Blondine einfach abzuwarten, bis ihr Bruder ein offizieller hochrangiger Heiliger war. Irgendwann wäre er sicherlich qualifiziert genug, sie auszubilden, davon war die Blondine überzeugt.
 

'Oh stimmt, ich könnte mal wieder Okonomiyaki machen. Wo war noch mal der asiatische Händler? Mhm..', dachte sich die junge Blonde vergnügt und lief weiter bis sie zu einem großen Marktplatz kam. Inmitten des Platzes befand sich ein großer Brunnen mit Wasserfontänen und Steinstatuen von der Göttin Athene, auf dessen Rückkehr die Menschen seit so vielen Jahren warteten. Minako liebte diesen Ort, besonders wenn sie sich an den Brunnen setzen konnte und während des plätschern des Wassers ihren eigenen Gedanken nachgehen konnte.
 

Die Stille und das leise Gemurmel von Menschen war jedoch heute unterbrochen von einem Zerbrechen von Ton. Dieser Ton ließ Minako aufschrecken und sie sah, wie zwei Männer eine schwarzhaarige junge Frau vor sich her schubsten, bis sie zu Boden fiel. Die Frau versuchte verzweifelt von den Männern zu fliehen und kroch weiter, dabei blickte sie voller Angst zu dem dritten Mann, dessen Arme verschränkt waren und er sie abwertend musterte. Sein Gesicht war von einer Kapuze verdeckt und man konnte nur seine Augen, Nase und Mund erkennen. Er wirkte alles andere als sympathisch.
 

Minako war geschockt und lief näher, bis sie die Männer und die Frau verstehen konnte. „So glauben Sie mir doch, Bitte. Ich habe die Lebensmittel wirklich nicht gestohlen..!“, schluchzte die Frau. Sie hatte bereits Hämatome am Gesicht und an den Armen, da sie von den Männern bereits mehrfach in den Schmutz gestoßen und getreten wurde und sie auf allen Vieren davon kroch. Die Männer, in schwarz gekleidete Individuen deren Gesicht man kaum erkennen konnte, lachten nur abfällig über das Elend der armen Frau.
 

„Sieh dich doch an, du dreckige Kanalratte. Zerfetzte Kleidung, ungewaschene Haare, als ob DU dir den Luxus von unserem besten Fleisch leisten könntest.“, lachte einer der Männer erheitert und die anderen stimmten lachend hinzu. Die Frau war den Tränen nahe und sie hatte furchtbare Angst, was diese Männer ihr antun könnten.
 

„Ich habe viele Monate alles an Geld gespart, um meiner Familie wenigstens einmal ein vernünftiges Abendessen bieten zu können.. das ist die Wahrheit..“, murmelte die Frau und bekam von einem der Männer einen weiteren Tritt, auf ihre Schulter. Dadurch wurde sie zu Boden gedrückt und stieß sich den Hinterkopf auf dem Boden.
 

„Hör auf zu Lügen du dummes Weibsbild! Ich will meine Ware wieder haben. … Oder eine gleichwertige Entschädigung~“, bei dem letzten Satz leckte er sich über die blassen Lippen und Minako, sowie die Frau erschauderten vor Ekel.
 

„Nein.. Bitte nicht.. Bitte..“, begann die Frau und blickte sich nun hilfesuchend um. Alle Schaulustigen wandten den Blick ab und niemand schritt ein, als die Frau um Hilfe flehte. „Irgendjemand... bitte helft mir..“, weinte die Frau nun, als niemand einschritt.
 

'Warum sehen alle nur zu? Wie kann es sein, dass am helllichten Tage so mit einer Frau umgegangen wird? Warum interessiert das keinen?', dachte sich die Teenagerin und ballte vor Wut ihre Fäuste. Ohne darüber nachzudenken rannte sie zu den Männern und schubste den Mittleren zur Seite, um sich vor die Frau zu stellen. „Das reicht jetzt! Findet ihr das mutig zu dritt auf eine wehrlose Frau loszugehen? Ihr solltet euch wirklich schämen!“, brüllte die Blondine die Männer an.
 

Der Mann, den sie geschubst hatte, stand wieder auf und sah sie wütend an. „Das geht dich nichts an du kleine Göre. Verpiss dich wieder in den Kindergarten, wo du hingehörst.“, knurrte er und die anderen Männer waren bereits rechts und links neben der Blonden.
 

Die junge Teenagerin versuchte sich zu befreien, aber die Stärke der Männer war zu überwältigend. „Sollen wir die Kleine auch gleich mitnehmen mit der anderen?“, fragte einer der Männer, worauf der Mittlere Minako nur abwertend von oben bis unten musterte und dann eine ablehnende Geste mit der Hand ausführte.
 

„Nein, die Göre bringt uns gar nichts. Sie ist zu jung. Für die werden wir noch kein Geld bekommen. Entsorgt sie.“, sprach der Mann kühl und die Männer warfen Minako lieblos gegen einen menschenleeren Verkaufsstand. Als sie mit dem Rücken an der Bande anstieß, schrie sie kurz vor Schmerz auf und die Waren des Standes begruben sie teilweise unter sich. Mehrere dekorative Gegenstände fielen zu Boden und Minako sah vor sich plötzlich zwei feuerrote Fächer, Wanddekorationen. Sie erinnerte sich an ihre Heimat, wo Fächer nicht nur ein Accessoire sondern eine gefährliche Waffe waren.. Sie wusste allerdings nicht, dass asiatische Kampffächer aus einem anderen Material waren und so ergriff sie die Fächer und rannte ohne genaue Strategie auf die Männer zu.
 

Die Männer lachten nur über ihren kläglichen Versuch anzugreifen. „Ist sie nicht süß?“, grinste einer der Männer erheitert und erhob seine Hand, als Minako mit dem Fächer zuschlagen wollte. „Brenne, schwarzes Kosmo..!“
 

„W-WAS?“ ‚Das sind Heilige?!‘, die Blondine stoppte ihren Angriff voller Furcht, als eine Woge aus schwarzem Nebel den Mann umgab. Der Nebel schoss sich dann wie von selbst um den Mann herum und traf Gegenstände und sogar andere Menschen, die vor Schmerz aufschrien und verletzt zu Boden gingen. ‚Irgendwas stimmt mit dieser Aura nicht.. sollte Kosmo nicht heilige Energie sein? Das sieht alles andere als heilig aus..‘
 

Minako konnte einen der Angriffe mit dem Fächer abwehren, aber ihre Verteidigung wurde zerfressen, als wäre das Kosmo aus Säure und der lädierte Fächer bot nun keinen Schutz mehr. Die andere Frau schienen die Männer bereits vergessen zu haben und sie sah voller Horror, wie der Mann auf die zitternde Teenagerin zulief. ‚Wenn ich doch nur wie mein Bruder mit meinem Kosmo umgehen könnte.. Wenn ich doch nur im Stande wäre mich gegen diese Mistkerle zu wehren..‘, frustriert kamen ihr bereits Tränen und sie ballte ihre Fäuste. Der Mann bereitete eine weitere Attacke vor und war gerade dabei zu schießen.
 

„LASST SIE IN RUHE IHR VERDAMMTEN MISTKERLE!“, die Frau, die Minako retten wollte, hatte sich von hinten an den Mann geworfen. Dadurch verlor er das Gleichgewicht und schoss seine Attacke Richtung Himmel, wo sie irgendwann verpuffte.
 

„Ihr dreckigen Weibsbilder, nun gut, eigentlich wollte ich euch am Leben lassen. Aber wenn ihr es auf DIE Art wollt.. Soll euch mein Kosmo zu Asche verwandeln! Black Hole!“, rief der Mann und Minako rannte daraufhin mit letzter Kraft zu der schwarzhaarigen Frau, um ihre Hand zu greifen und mit ihr zu fliehen. „Hahaha, das bringt gar nichts. Die Kraft des schwarzen Loches wird hier alles aufsaugen!“, lachte der Mann und es bildete sich bereits ein kleines schwarzes Loch in seiner Handfläche. „Fahrt zur Hölle..!“
 

„Absolute Zero.“
 

Eine Frauenstimme ertönte wie aus dem Nichts und das schwarze Loch begann einzufrieren, inklusive der Hand des Mannes, der perplex und schmerzend vor der Eiseskälte zusammenzuckte. Er versuchte das Eis zu zerschlagen und mit der anderen Hand zu verbrennen, doch das Eis schmolz einfach nicht. Minako, die die verstörte Schwarzhaarige im Arm hatte, blickte zum Ursprung der Stimme und sah eine vermummte, zierliche Gestalt. Blaue Haarsträhnen hingen vor einer Maske und machte es unmöglich, ihr Gesicht zu erkennen.
 

„Eisbasiertes Kosmo..?“, murmelte die Blonde, als die fremde Frau näher trat und die anderen beiden Männer beinahe problemlos von sich stieß, als diese sie angriffen. Mit einer Barriere aus Eis schützte sie sich vor physischen Angriffen und alle Versuche, Kosmo auf sie abzuschießen, verpufften in der Eiseskälte, die sie erschuf. Die Frau stand nun vor dem ersten Mann, der das schwarze Loch erschaffen wollte.
 

„Ihr setzt Kräfte für Böses ein, die dazu da sind, andere zu schützen. Das ist unverzeihlich.“, sprach die Frau kühl und als der Mann sie erneut angreifen wollte, fror sie seinen gesamten Arm ein. Der Mann keuchte vor Schmerzen und Kälte auf, als die fremde Frau ihren Fuß auf ihn stellte und ihn zu Boden drückte. Minako konnte nur gebannt zuschauen, als die Frau die Kapuze des Mannes herunterzog. Der Mann hatte kurzrasiertes, schwarzes Haar und eine Narbe im Gesicht. Aber das war nicht das Auffälligste an ihm. Rote Linien zierten seinen Hals und verliefen zu seinem Brustbein. Die Linien sahen aus wie Venen und leuchteten schwarz, so schwarz wie das Kosmo, welches er eingesetzt hatte. „Was.. ist das?“, fragte die Frau, als der Mann begann zu lachen.
 

„Du glaubst, ich lasse mich von dem bisschen Eis einschüchtern. Falsch gedacht! Friss mein schwarzes Kosmo!!!“, schrie er und die Linien auf seinem Körper leuchteten auf. Anstatt jedoch eine Attacke abzufeuern, begann der Mann nun aufzuschreien und zu keuchen. „Was..Nein!! Das kann doch nicht schon mein Limit sein..! Nein… Es brennt!! Es soll aufhören.. Ich verbrenne!!“
 

„Limit..?“, fragte die Frau und ihre verdeckten Augen weiteten sich, als das Kosmo in diesem Mann so heiß wurde, dass es aussah, als würde er von innen heraus verbrennen. „Was geht hier vor sich? Dieser Mann…ist er etwa kein Heiliger?“, fragte sie sich, als der Mann verbrannt zu Boden fiel. Er war tot. Die anderen beiden Männer bekamen Panik und wollten fliehen, doch das wusste die fremde Frau zu verhindern. „ICE SPEAR!“, sie erschuf aus ihrer Hand einen Speer aus purem Eis und warf ihn vor die beiden Männer. Das Eis verteilte sich und erschuf so eine hohe Mauer um die Männer. Nun waren sie gefangen.
 

„Nein..! Bitte nicht, wir haben nur mitgemacht, weil er uns Macht versprochen hat! Wir.. wir wollten diese Droge nicht nehmen!“, schluchzte einer der Männer und fiel auf die Knie, um für sein Leben zu flehen.
 

„Droge? Was für eine Droge und wer hat euch Macht versprochen? Dann seid ihr wirklich keine Heiligen?“, fragte die Frau und verschränkte die Arme.
 

„Nein, sind wir nicht.. Wir haben noch nie unser Kosmo benutzt.. Er hat gesagt, dass die Droge unsere Grenzen überschreitet und wir Kosmo benutzen können.. Aber er hat uns nicht gesagt, dass wir daran elendig krepieren!“
 

„Und wer ist ER?“
 

„Derjenige, der uns die Drogen gegeben hat. Er heißt-“
 

Kurz bevor der Mann den Namen preisgeben konnte, wurde sein Kopf von einem schwarzen Pfeil durchbohrt. Anschließend durchbohrten mehrere schwarze Pfeile den anderen Mann und beide fielen tot zu Boden. Die Frau drehte sich um und erblickte in der Ferne einen Mann in pechschwarzer Rüstung. Er war wieder verschwunden, bevor die Frau richtig agieren konnte. „Verdammt nochmal. Ich muss dem Großpapst wohl oder übel von dieser Sache berichten..“, seufzte die Frau und nahm ihre eigene Kapuze ab, um sich durch die Haare zu fahren. Sie hatte blaues, langes Haar und trug eine silberne Maske. Sie wirkte sehr erwachsen und elegant, bevor sie sich zu den beiden drehte, denen sie geholfen hatte. „Seid ihr verletzt? Ich hätte früher da sein sollen.“, entschuldigte sie sich. Minako stand mit der schwarzhaarigen Frau auf.
 

„Nein, nein!! Alles gut, du hast uns gerettet! Vielen Dank. Was ist da gerade passiert?“, fragte die Blonde und erschauderte, wann immer sie zu den Leichen der Männer schaute.
 

„Wenn ich das nur wüsste. Offenbar sind künstliche Mittel im Umlauf, die aus Zivilisten Heiligen machen. Das ist sehr gefährlich, sowohl für die Beteiligten als auch für die Menschen in deren Umfeld. Am besten ihr geht nach Hause und bleibt dort, bis sich der Großpapst darum gekümmert hat. .. Falls er sich darum kümmert.“, den letzten Satz sprach die Frau nur sehr leise, aber Minako verstand ihn dennoch.
 

„Du bist eine Heilige aus der Zuflucht, oder?“, fragte die Blonde sie dann.
 

„Korrekt. Ich bin eine Silberheilige von der Konstellation des Vela. Vela Taisaki.“, stellte sich die fremde Frau vor.
 

„Ich heiße Minako, freut mich dich kennen zu lernen. Und wie ist dein Name?“, wollte die Blonde wissen und wandte sich zu der Schwarzhaarigen, die ihren Arm nun wieder losgelassen hatte.
 

„Uh.. Kuraiko. Und ich danke euch beiden sehr für die Hilfe.. und tut mir leid für die Umstände…“, murmelte sie verlegen und verbeugte sich hochachtungsvoll vor den beiden Frauen. „Bitte lasst mich meine Erkenntlichkeit zeigen, indem ich euch in mein bescheidenes Haus zum Essen einlade.“
 

„Das ist nicht nötig, du hast das Essen für deine Familie gespart oder? Da wollen wir doch nichts wegessen.“, winkte Minako ab, die die Worte der Schwarzhaarigen noch gehört hatte.
 

„Ich bestehe aber darauf, sonst würde ich mich niemals wieder gut fühlen.. Dann portionieren wir eben anders, damit es für alle reicht.“, schlug Kuraiko vor und faltete die Hände.
 

„Das wird nicht nötig sein, zu portionieren.“, meinte Taisaki und lief auf die Schwarzhaarige zu. Sie nahm die Hände der schüchternen Kuraiko und ließ einen kleinen Geldbeutel auf die Handfläche fallen. „Das sollte fürs Erste genügen.“, sprach die Blauhaarige sanft. Auch wenn man ihr Gesicht nicht erkennen konnte, so erkannte man eindeutig die Wärme und Empathie, die von dieser Frau ausgingen. Kuraiko hingegen wirkte nun deutlich unwohl.
 

„D-Das kann ich doch nicht annehmen..!“, schüttelte sie den Kopf und wollte ihr den Geldbeutel wieder in die Hand drücken. Taisaki hinderte sie daran und schüttelte ebenfalls den Kopf.
 

„Du kannst. Sieh es als.. Belohnung dafür, dass du dich der Gefahr ausgesetzt hast, deiner Retterin zu helfen. Und.. dass ich erst so spät eingegriffen habe.“
 

„Aber..“, Kuraiko sah sich hilfesuchend zu Minako um, die nur lächelte und leicht nickte. „O..Okay.. Aber dafür kommt ihr mit und esst mit uns, ja?“
 

„Ich glaube, darauf kann ich mich einlassen.“, meinte Taisaki und zuckte leicht mit den Schultern, als sie und Minako der Schwarzhaarigen folgten, während die anderen Schaulustigen respektvoll für die Frauen Platz machten nach diesem Spektakel.
 

[Timeskip nach dem Essen]
 

Nachdem Taisaki sicher gestellt hatte, dass Kuraiko, Minako und die Familie der Ersteren, bereits schliefen, schlich sie sich aus dem Gästezimmer. Sie wollte wieder verschwinden, da sie der Zuflucht Bericht erstatten musste. Und sie hatte den Eindruck, dass die Blondine immer mehr Interesse an ihr zeigte und fürchtete, sie würde ihr zur Zuflucht folgen. Daher wollte Taisaki auch im Schutze der Nacht unbemerkt verschwinden, ohne das Minako es mitbekam.
 

Sie lief die Straße außerhalb des Hauses entlang, da stoppte sie und begann zu seufzen. „Du hast also doch noch nicht geschlafen.“, merkte sie an und hinter ihr erschein ein blonder Schatten.
 

„Und einfach so gehen, ohne sich zu verabschieden, ist unhöflich.“, antwortete die Blonde und lief auf Taisaki zu.
 

„Ich weiß. Aber ich muss da einige Dinge klären, die ich Zivilisten nicht unbedingt erzählen darf. Wir Heilige haben da unseren Kodex, wenn du verstehst. Und du solltest wieder ins Haus gehen und schlafen.“, meinte die Blauhaarige und drehte sich wieder um.
 

„Warte..“
 

Ohne sich wieder umzudrehen, stoppte Taisaki und wartete darauf, dass Minako weiter sprach.
 

„…. Ich will.. eine Heilige werden. Bitte, Vela Taisaki.. Bitte werde meine Mentorin und lehre mich den Umgang mit Kosmo.“
 

„Wie bitte?!“
 

Fortsetzung folgt..



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