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Another Life

Another World, another Wesker
von

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Prolog: Es ist Zeit


 

Jill fluchte leise. Der Regen verwandelte das Dach in eine glitschige Rutschpartie, mehr als einmal hätte sie fast schon den Halt verloren, während sie darauf balancierte. In der Dunkelheit spendete ihr lediglich das Licht ihrer Taschenlampe etwas Licht – wenn man von den gelegentlichen Blitzen absah –, nur um sie stets daran denken zu lassen, dass ein falscher Schritt einen Sturz in die unendliche Schwärze jenseits der Klippe bedeutete. Das einzig Gute an dem Gewitter war, dass sowohl der Regen als auch der Donner ihre Fußschritte übertönte.

Das Funkgerät in ihrem Ohr knisterte immer wieder, weil die anderen ihrer Einheit sich gegenseitig Rückmeldungen gaben, womöglich zu vertieft, um zu bemerken, dass Jill sich nicht meldete. Bislang war niemand auf die Idee gekommen, am selben Ort zu suchen wie sie, also blieb ihre Hoffnung, dass sie den anderen zuvorkam, erhalten – aber nur solange sie nicht erwischt wurde.

Schließlich kam sie bei einem Oberlicht an. So vorsichtig wie möglich ließ sie sich zu diesem hinunter – was bedeutete, dass sie seitlich hinabrutschte – und stützte sich mit dem Fuß auf der Regenrinne ab, die bedenklich unter ihrem Gewicht knarrte. Doch statt darüber nachzudenken hob sie den Arm ein wenig an, den Ellenbogen auf das Fenster gerichtet.

Ein weiterer Blitz zuckte, zeigte ihr für den Bruchteil einer Sekunde ihr eigenes Spiegelbild in der Scheibe, ihr blasses Gesicht, die dunklen Augenringe, die gerunzelte Stirn. Sie hoffte so sehr, dass bald alles vorbei wäre.

Als der Donner ertönte, rammte sie ihren Ellenbogen gegen das Glas. Es zerbrach klirrend und ließ sie endlich ins Innere klettern, wo es zumindest etwas sicherer war. Sie fand sich auf einem Dachboden wieder, den sie so leise wie möglich durchquerte. Durch eine unverschlossene Tür kam sie in einen mit Teppich ausgelegten Gang, der ihre Schritte dämpfte. Wie sie gehofft hatte, gab es hier keine Sicherheitsvorkehrungen, die sie aufhalten oder ihre Spuren verfolgen könnten. Dennoch wuchs ihre Nervosität mit jedem Meter, den sie vorankam. Gleich würde sie jener Person gegenüberstehen, die sie alle verraten hatte, Jill würde ihn zur Rede stellen und nicht mehr gehen, bevor er ihr alles erklärte.

Schließlich gelangte sie an eine angelehnte Tür aus der ein Lichtstreifen auf den Teppich fiel. Davor hielt sie lauschend inne. Aus dem Raum kam nur das sanfte Surren von laufenden Elektrogeräten, hin und wieder ein leises Seufzen, sonst nichts.

Jill atmete noch einmal tief durch, dann hob sie ihre Waffe, öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Mit einem kurzen Blick erfasste sie mehrere Monitore an den Wänden, auf allen waren die übrigen Mitglieder ihrer Einheit zu sehen. Er hatte sie also die ganze Zeit beobachtet, das hätte sie sich denken müssen.

Sie richtete ihre Waffe auf den Hinterkopf des Mannes, der vor den Geräten saß. »Es ist Zeit, dass du für deinen Bio-Terrorismus geradestehst. Also dreh dich jetzt einfach langsam um, Chris Redfield
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Platan
2022-09-11T05:09:33+00:00 11.09.2022 07:09
B Ä M M ! Erster! >:D

Nun ... ich könnte an der Stelle jetzt wieder ellenlange Romane als Kommentar schreiben. Aber ich werde mich mal etwas kürzer fassen, damit ich es auch schaffe, hier zu allem meinem Senf dazuzugeben. :3
Zuallererst: Ich freue mich nach wie vor, dass du diese FF endlich umsetzen konntest! ♥ Seit du mir das erste Mal von der Idee erzählt hattest, fand ich den Grundgedanken sehr interessant und habe bereits jetzt viel Spaß beim Lesen. Es gibt zu RE außerdem viel zu wenig FFs! >_<

Wenn ich nicht wüsste, dass die RE-Charaktere jede Menge unmögliches Zeug überleben, würde ich Jill für wahnsinnig erklären, dass sie bei Regen auf einem Dach herumbalanciert. O_O
Den Effekt mit Jills Spiegelbild in der Scheibe fand ich sehr nice!

> Davor hielt sie lauschend inne.Aus dem Raum kam nur das sanfte Surren von laufenden Elektrogeräten
Leertaste! =O

Wenn man nicht schon wüsste, dass Chris hier die böse Rolle übernimmt, denkt man am Ende echt nur "Wait, WTF?!".
Ich erwähne an der Stelle wieder mal, dass ich deine knackig kurzen Prologe immer wieder sehr mag. ♥
Antwort von:  Flordelis
11.09.2022 11:33
Danke für den Kommentar, Mea. ♥
Ich freue mich auch, dass ich endlich eine längere RE-FF schreiben kann. Ich lieb die Charas so (schade, dass Chris nicht wirklich dabei ist, den liebe ich doch am meisten). Q^Q

Hoffentlich hast du weiterhin viel Spaß~. X3


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