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Späte Erkenntnis

(Fortsetzung)
von

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hoffnungslos?

Hier kommt eine kleine Fortsetzung der Geschichte. Wünsche und Anregungen bezüglich Ende sind bei mir immer willkommen, schreibt mir bitte fleißig.
 

April blieb die Sprach weg. Eagle rechtfertigte sich: "Ich dachte, er würde dir weh tun. Dass ich dir damit so weh tun würde, habe ich nicht erwartet. April, es war zu deinem Besten." Chris stand auf und ging. Er war zwar neugierig, aber was sich April und ihr Vater zu sagen hatten, ging ihn nichts an.
 

Währenddessen diskutierten Saber und die anderen, wie es weitergehen könnte. Am liebsten würden sie natürlich eine Aussprache zwischen April und Fire sehen. Doch das sollte nur ein Wunsch bleiben. Mittlerweile graute der Morgen und es gab immer noch keine Neuigkeiten über Fireball. Er wurde im-mer noch operiert und das ließ auf seinen schlechten Zustand schließen. Colt wurde langsam unruhig: "Ich würde zu gern wissen, was sie an ihm verpfuschen, dass das so lange dauert. Langsam bekomm ich eine ganz ungutes Gefühl, ein ungutes." April gesellte sich zu ihnen. Sie hatte verweinte Augen und auch sonst sah sie nicht glücklich aus. Robin legte einen Arm um sie: "Was hat dieser Chris jetzt von dir wollen?" Bevor April auch nur ein Wort herausbrachte, rannen ihr dicke Tränen über die Wangen. Und als Saber die Stirn runzelte, schwante ihm nichts Gutes. Gut, er und Colt wussten, dass Commander Eagle Fire den Befehl zum Abhauen gegeben hatte, aber Saber konnte sich nicht vorstellen, dass Chris ihr genau das noch einmal erklärt hatte. Tröstend nahm er sie in den Arm.
 

Chris hatte sich zu Claudia und ihrem Teamchef gesetzt, die genauso gespannt auf Fireballs Zustand waren, wie die Star Sheriffs. Sie hatten sich eine Tasse Kaffee aus der Cafeteria geholt und nippten im-mer wieder kurz daran. Fireballs neuer alter Arbeitgeber brannte eine Frage auf der Zunge: "War er betrunken, als er den Unfall hatte?" Chris wusste, dass er auf Fireballs Zustand der letzten Monate an-spielte. Ironisch meinte er: "Der war so nüchtern wie selten." Claudia war nicht begeistert von der Art, wie Chris und ihr Chef über Fireball sprachen. Schließlich war er kein Alkoholiker, auch wenn er ab und zu seinen Frust zu ertränken versuchte. Sie machte ein sorgenvolles Gesicht: "Es steht nicht gut um ihn, das spüre ich." Chris wunderte sich über das Feingefühl, das Frauen oft in solchen Situationen an den Tag legen konnten. Ihm blieb dieses Feingefühl verwehrt, denn er wusste überhaupt nicht, wie es weitergehen sollte oder konnte.

Der Vormittag neigte sich dem Ende zu ohne eine Nachricht von Fireball zu erfahren. Kurz nach Mit-tag, Claudia hatte sich an Chris gelehnt und war ein bisschen eingedöst, stand plötzlich ein Arzt vor ihnen. Er sah Chris ernst an: "Sie sind ein Angehöriger von Shinji Hikari?" Chris nickte nur. Der Arzt fuhr fort: "Sein Zustand ist kritisch. ...Selbst wenn er überlebt, wird er Schäden zurückbehalten." Clau-dia fuhr auf: "Was soll das heißen?" Ruhig fuhr der Arzt fort: "Aufgrund der schweren Kopfverletzun-gen, die er erlitten hat, kann es durchaus sein, dass er gelähmt sein wird. Im Moment ist er an ein Beat-mungsgerät angeschlossen, da die Lunge nicht selbstständig arbeitet. Die inneren Blutungen haben sei-nen Zustand noch verschlimmert," mitfühlend legte er die Hand auf Claudias Schulter: "Beten Sie für ihn, er hat es nötig." Damit war die Diskussion für den Arzt auch schon wieder gegessen. Zu den Star Sheriffs ging er gar nicht, sie waren keine Nahestehenden für ihn. Chris blieb die Sprache für einen Moment weg. Selbst wenn Fireball überleben sollte, was laut Arzt alles andere als wahrscheinlich war, so würde sich sein Leben komplett ändern. Fireball würde nie wieder in einem Rennwagen sitzen können. Dann nahm er Claudia in den Arm und redete ihr gut zu.

Nach einigen Minuten stand er auf und ging unsicher auf die Star Sheriffs zu. Er wusste nicht, wie er ihnen diese Nachricht mitteilen sollte. Er kannte die Star Sheriffs nur von Erzählungen und er hatte sie erst zwei- oder dreimal gesehen. Zwar hatte er ihnen schon vorher gesagt, dass es schlimm um Fireball stand, aber nun, da es gewiss war, wusste er nicht, wie er mit ihnen umgehen sollte. Seinen Chef kannte er, dem hätte er das in einem Atemzug gesagt. Je näher er den Star Sheriffs kam, desto unsicherer wurde er.
 

Colt bemerkte Chris: "Setz dich, Chris," und da er nicht der dümmste war, wusste der Cowboy natür-lich sofort, dass Chris mehr wusste: "Gibt's was Neues?" Chris vermied es tunlichst, jemanden in die Augen sehen zu müssen, als er ihnen mitteilte: "Fireball geht es sehr sehr schlecht. Wenn er überlebt, ist er wahrscheinlich gelähmt." April fuhr zusammen und stieß einen Laut aus: "Nein!" Sie wollte auf-springen, den verantwortlichen Arzt finden und ihn zur Rede stellen, doch sie besann sich. Verzweifelt sah sie Chris an: "Darf man zu ihm?" Langsam hob er die Schultern: "Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Aber ich glaube eher weniger. Er liegt auf der Intensiv, wenn es dir hilft." Der letzte Satz klang gerade zu nach einer Aufforderung für April, dort nachzufragen. Schweigen trat ein, niemand wagte es zu spre-chen.

Colt senkte betrübt den Kopf und schickte ein Stoßgebet gen Himmel für seinen Hombre. Er wollte Fireball nicht sterben sehen. Nicht nach alle dem, was heute passiert war. Für Colt hatte der Tag so herrlich begonnen, der Abend war dann schon ein Höhepunkt der besonderen Art, aber von so einem Ende hatte er nicht einmal zu träumen gewagt. Colt sah seine schlimmsten Ängste bestätigt. In den letz-ten fünfzehn Monaten hatte er die Ungewissheit, ob Fireball noch am Leben war und da traf er ihn heute lebend. Colt war ein riesen Stein vom Herzen gefallen und nun musste er mit ansehen, wie Fire-ball im Sterben lag. Insgeheim glaubte er nicht daran, dass Fireball überleben würde. Den Schilderungen von Chris zufolge war er jetzt schon mehr tot als lebendig.

Auch in Saber ging es nicht so kühn und besonnen ab wie sonst immer. Vor allem machte er sich Sor-gen um Aprils Zustand. Sie schien am Angeschlagensten zu sein. Saber fand sich in einer Lage wieder, in der Nachdenken und besonnen Handeln nicht angebracht waren. Einer seiner besten Freunde rang mit dem Tod und schien zu verlieren, seine beste Freundin verzehrte sich vor Angst um Fireball und auch die anderen schienen nicht an ein Wunder zu glauben. Er blickte in die Runde und musste in jedem Gesicht die gleiche Hoffnungslosigkeit ablesen. Diesmal würde niemand mit einem blauen Auge davon kommen.

April machte sich insgeheim Vorwürfe. Sie suchte die Schuld für Fireballs Unfall bei sich selbst. Hätte sie ihn nicht wieder weggeschickt und ihm geglaubt, wäre alles nicht passiert. Warum konnte sie nicht einmal wenigstens auf ihr Herz hören? Sie wollte Fireball sagen, dass sie ihn immer noch liebte, dass sie keinen anderen mehr wollte und dass er sie nicht verlassen dürfte. Sie wollte ihn sehen und seine Hand halten. Die verquere Situation im Warteraum wurde ihr langsam unheimlich. Seit sich die Star Sheriffs zusammengefunden hatten, war die Stimmung niemals so gedrückt und niemand so ruhig gewesen. Das verdeutlichte April den Ernst und die Bitterkeit der Lage.

Robin hielt ihre Tochter im Arm. Sie fühlte sich hilflos, klammerte sich an Colt, der ihren Druck erwi-derte. Jeder für sich alleine wäre im Moment ein Häufchen Elend, aber jeder schien dem anderen auf eigenartige Weise Kraft zu geben. Robin schien die Situation, wie sie jetzt war, wie ein schlechter Traum, aus dem sie jeden Moment aufwachen müsste. Doch es läutete kein Wecker und auch Jessica gab keinen Mucks von sich.

Synthia plagte das schlechte Gewissen ein bisschen. Sie hatte Fireball vor nicht mal vierundzwanzig Stunden als falschen Fünfziger bezeichnet. Sie schämte sich so unbedacht gesprochen zu haben. Denn als sie Fireball an diesem Abend wieder getroffen hatte, war ihr klar geworden, dass er einfach jung, fast zu jung, war um auch in schweren Zeiten ein Mann zu sein. Sie konnte verstehen, warum Fireball ge-gangen war. Vor Eagle hatte selbst sie einen Heidenrespekt. Der Junge tat ihr leid, er hatte doch noch so viel vor sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mitsuki11
2004-01-14T20:41:22+00:00 14.01.2004 21:41
Ich hoffe Fireball kommt durch, wäre doch echt blöd das April jetzt die Wahrheit kennt und die zukunft nicht mehr mit ihm verbringen kann!
Von: abgemeldet
2003-12-18T20:43:42+00:00 18.12.2003 21:43
Hallo Niki! Ich habs endlich geschafft mir deine FF durchzulesen-aber ich habe es doch noch hinbekommen! Also, ist ja total Sünde mit Fireball. Zuerst glaubt ihm keiner und dann sowas! Aber ich muss dir wieder ein Kompliment geben-hast du wieder erste Sahne hinbekommen! Hoffe du schaffst es schnell weiter zu schreiben!
Viele liebe Grüße
Vanessa


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