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An OneShot about two Kinds of Love

von

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"Tendou ist für zwei Wochen hier, da könnt ihr euer blödes Ding planen", gab Tsukishima eher unfreiwillig seine Zustimmung zu dem Doppeldate kund, das Terushima und Tendou beide so feiern würden. Gott, worauf ließ er sich da bitte ein? Das konnte doch nur im Chaos versinken, mindestens aber würde es höchst unangenehm werden, da war er sich sicher.
 

"Warum nennst du ihn eigentlich nicht Satori?", fragte Yamaguchi komplett am wichtigen Teil der Information vorbei. Eigentlich sollte er fragen, was in den Rahmen passte, welcher Tag Tsukishima am liebsten war und wie viel Zeit sie einplanen durften – je weniger, desto besser. Aber nein, er fragte nach der Namenskonvention...
 

"Ich nenne ihn ja Satori... hin und wieder", antwortete Tsukishima und wich einem Blick von Yamaguchi aus, den er nicht mochte. Die Mundwinkel des Brünetten zogen sich weit auseinander, die Augenbrauen hoben sich in Bögen und der ganze Ausdruck wurde schelmisch und verschlagen. Yamaguchi konnte es faustdick hinter den Ohren haben, so schüchtern er auch war, Tsukishima kannte einfach jede Ecke und Kante seiner Persönlichkeit, dass er jetzt zwar nicht überrascht war, peinlich war ihm die Richtung dennoch.

"Wenn ihr alleine seid~?", fragte Yamaguchi und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen.
 

"Yamaguchi!", mahnte Tsukishima sofort, zwar mit geröteten Wangen aber zielführend. Denn Yamaguchi entschuldigte sich und ging nicht weiter auf das Thema ein. Stattdessen zückte er sein Handy und tippte rasch eine Nachricht. An Terushima wohl. Tsukishima seufzte. Dieses Funkeln, das er in seinen Augen erkannte, hat er zuvor noch nie gesehen, erst seit dieser sich regelmäßiger mit dem Kapitän der Johzenji traf. Hach, eigentlich war er ja der Letzte, der den gewählten Umgang verurteilen sollte, aber war es so falsch von ihm, sich Sorgen um seinen besten Freund zu machen?

"Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?", fragte er und Yamaguchi blieb augenblicklich mit hochrotem Kopf stehen.

Oh, also nicht.

"Wärst du es gerne?", wurde weitergefragt ohne eine verbale Antwort abzuwarten, die Reaktion war deutlich genug. Yamaguchi wandte sich ab, stammelte dabei irgendetwas Unverständliches, aber auch das war für Tsukishima deutlich genug. Ein verhaltenes Lachen entkam seinen Lippen und er zuckte mit den Schultern. "Vielleicht solltest du mit ihm darüber reden", schlug er vor und ging einfach weiter. Wegen so einer Lappalie würde er seinen Heimweg sicherlich nicht länger gestalten als notwendig.

Ein bisschen wunderte er sich schon darüber, dass der Punk das Ding noch nicht klar gemacht hat. War Terushima etwa doch taktvoller als Tsukishima es ihm zugetraut hat?
 

"J-ja vielleicht", fand Yamaguchi seine Sprache wieder und stolperte dem Blonden hastig nach. Die Farbe in seinem Gesicht nahm noch keinen gesunden Ton an. "Wie lange geht ihr schon auf Dates?", fragte Tsukishima weiter – das mit der Farbe würde so schnell also nicht besser werden.
 

"Fast drei Monate... a-aber nicht so oft alleine. Wir sind meistens einfach nur mit seinen Freunden beim Skatepark oder in der Spielhalle. Er ist immer so aufgedreht und fröhlich. Wenn ich bei ihm bin, fühle ich mich unbeschwert und auch wenn er manchmal etwas lebensmüde wirkt und so als kennt er kein Risiko… er ist total wehleidig, das ist irgendwie süß, er versucht das immer zu verstecken, aber ich merk das. Wenn er mal stürzt ist er für einen Moment ganz anders, er wirkt so zerbrechlich und… oh mein Gott, ich rede zu viel über ihn, bitte entschuldige, Tsukki“, plapperte Yamaguchi vor sich hin und schlug sich die Hände vors Gesicht. Tsukishima seufzte. Eigentlich fand er es ja schön, dass er so begeistert von einem anderen Menschen war. Letztes Jahr hat er noch so bedrückt gewirkt und so als würde er etwas vor ihm verheimlichen. Was dahinter steckte, hat er nie hinterfragt und er war umso dankbarer, dass dieser dahergelaufene Punk dafür sorgte, dass Yamaguchi irgendwie aus seinem Schneckenhaus heraus kam.

Yamaguchi kam sogar manchmal mit dem Skateboard zur Schule, zwar noch sehr amateurhaft, aber es schien ihm Spaß zu machen und er bewies damit auch noch einiges an Mut. Tsukishima mochte auch das Lächeln gerne, das Yamaguchis Lippen zierte, wenn dieser erzählte, dass er wieder einen Nachmittag mit Terushima verbracht hat, aber er war noch nicht so ganz warm mit der Idee geworden, dass der schüchterne süße Yamaguchi mit dem aufgekratzten Punk so viel Zeit verbrachte und es durchaus sehr viel romantisches Potential hatte.
 

Tsukishima mochte es nicht, wenn Terushima Yamaguchi von der Schule holte und einen seiner billigen und schlechten Anmachsprüche losließ. Er verdrehte dabei immer die Augen, immer öfter seufzte er dabei genervt. Am meisten nervten ihn aber wohl Yamaguchis Reaktionen. Dieses bekloppte Kichern, die rote Farbe im Gesicht und das Runterspielen der doch manchmal sehr eindeutigen Ansagen.
 

„Und wenn ihr alleine seid? Wie ist er dann? Er ist doch nicht aufdringlich oder?“, wollte er wissen und Yamaguchi antwortete sofort.

„Nein, gar nicht! E-er ist sehr zärtlich und vorsichtig“, war die Antwort, mit einem schüchternen Lächeln begleitet. Bei Tsukishima klingelten natürlich umgehend die Alarmglocken.

„Wie oft ward ihr schon alleine? Habt ihr schon miteinander geschla-“, doch er konnte seine Frage nicht fertig stellen, da fuhr ihm Yamaguchi mit einem empörten „Tsukki“ drüber.
 

"Entschuldige bitte, Yamaguchi", sagte Tsukishima, allerdings war in seinem Blick kein bisschen Reue. Ganz gegensätzlich des Gesagten zogen sich seine Mundwinkel breit. Er genoss das gerade richtig aber klopfte seinem Freund dennoch liebevoll auf die Schulter. "Schon gut, pass einfach auf“, sagte er zu ihm und wandte sich seinem Haus zu, das sie soeben erreichten.

„Bis dann, Yamaguchi“, sagte er und verabschiedete sich von seinem besten Freund, der weiterhin mit seiner Empörung kämpfte.
 

Hätte er geahnt, was die drei sich für das Doppeldate ausdenken würden, hätte er das mit dem Mitleid bestimmt sein lassen. Aber im Moment tat es ihm doch etwas leid, dass er Yamaguchi so vor den Kopf gestoßen hatte.

Später erfuhr er, dass Terushima Yamaguchi erst einmal geküsst hat, zum Abschied, flüchtig und danach war er rückwärts die Stufen vor Yamaguchis Haustür hinunter gestolpert.

„Vollidiot“, hat Tsukishima sich über die Erzählung lustig gemacht.
 

An diese Vorstellung dachte er auch, als sie sich zu dem vermeidlichen Doppeldate trafen. Tsukishima und Yamaguchi waren überpünktlich. Yamaguchi war nervös für sie beide, denn Tsukishima konnte es nicht egaler sein. Tendou schrieb gerade, dass er sich um ein paar Minuten verspäten würde und Terushima kam war in kurzer Entfernung bereits auf dem Skateboard zu erkennen.
 

„Wow… gibt’s hier in der Nähe ‘nen Flughafen oder ist das mein Herz, das da gerade abhebt?“, fragte er als er direkt vor den beiden stehen blieb und mit einem coolen Kick das Board hoch brachte, es unter seinem Arm einzuklemmend. Sein Blick und seine Aufmerksamkeit gehörte ausschließlich Yamaguchi, wogegen Tsukishima wahrlich nichts einzuwenden hatte. Er schnaubte den Spruch für sich weg, während der Brünette seine Fassung darüber zu verlieren schien.
 

Zu beobachten, wie sein bester Freund darauf reagierte, war schon seltsam, wie er auf seinen Füßen herumtapste, den Kopf senkte, sich die Hand in den Nacken legte und verzweifelt versuchte, durch Wegsehen die Schamesröte zu verstecken. Ganz schön uncool. Aber irgendwie süß.
 

„Lasst uns reingehen, Tendou kommt in ein paar Minuten“, sagte Tsukishima und entfernte sich damit umgehend von dieser unangenehmen Situation. Yamaguchi stotterte noch etwas Unverständliches für die beiden Blonden, aber folgte mit Terushima in das Lokal, das dieser ausgewählt hat.
 

Ki Bar, eine Karaoke Bar, wie Tsukishima nach dem Eintreten feststellen musste. „Das ist nicht euer ernst oder?“, fragte er und wandte sich sogleich wieder zum Gehen nur um in zwei absolut überbeflügelte Gesichter zu blicken. Na toll, die beiden waren jetzt schon so ausgespaced, dass ein Fluchtversuch zwecklos war. Man wollte sich ja auf das hier einlassen.

Ein Doppeldate. Tsukishima und sein Freund und Yamaguchi und… nun ja, Terushima.
 

Selbst als Tendou wenig später auch erschien und die vier gemeinsam auf einem runden Tisch saßen, Getränke hatten und aus einer Liste wählten, welche Songs sie singen wollten, war Tsukishima dieser Umstand noch zuwider.
 

„Ich nehm‘ Sweet but Psycho! Wakatoshi-kun hat mal gesagt, das passt zu mir“, kicherte Tendou und stierte mit einem frechen Gesichtsausdruck zu Tsukishima, der den letzten Satz mit argwöhnischem Ton und Augendrehen wiederholte.

„Kei! Du wirst doch nicht eifersüchtig sein!“ gab Tendou gespielt schockiert von sich, auch Mimik und Gestik waren übertrieben, so übertrieben, dass Tsukishima gar nicht darauf einging.

„Ich nehm das hier“, sagte er und loggte einen Song ein. Dass er sich hatte überreden lassen zu bleiben war der Aussicht zu verdanken, wie sehr sich die anderen blamieren würden. Solange nicht noch seine ganze Klasse oder der restliche Volleyballclub hier auftauchen würde, wog er sich auch in Sicherheit.
 

„Dein Lied kenn ich gar nicht“, sagte Terushima, als Yamaguchi sich für einen eher unbekannten Titel entschied. „Ich glaub, du wirst es mögen“, antwortete der Brünette und sah etwas verlegen zur Seite, dass Terushima ihn mit einem schelmischen Grinsen betrachtete. „Wird es eine Liebeserklärung?“, wollte er wissen. Yamaguchi trieb es die rote Farbe wieder in die Wangen und die Stimme aus dem Hals, denn außer einem erstickten Laut kam nichts über seine Lippen.
 

„Fang lieber an, Romeo“, stänkerte Tsukishima und schob Terushima von Yamaguchi weg und in die Richtung der kleinen Darstellerbühne.

„Also ich würde es sehr romantisch finden, wenn du ihm so deine Gefühle ausdrücken würdest“, sagte Tendou und unterstrich seine Worte mit unterstützenden Handgesten. Yamaguchi zuckte zusammen, Tsukishima verdrehte die Augen.
 

Und dann begann Terushima schon einen viel zu klischeebehafteten Karaoke Klassiker mit einem „Yeah“

Der Text flimmerte auf einem Bildschirm mit, ein Punkt sprang von Wort zu Wort und die Schrift färbte sich um wenn die Zeit des Einsatzes vergangen war und Terushima sang mit besonders viel Schmalz in der Stimme und zu Tsukishimas Überraschung nicht einmal mies. Wäre der Song nicht so grottenschlecht ausgewählt worden…
 

You are my fire

You are my fire

The one desire

The one desire

Believe when I say

Believe when I say

I want it that way

I want it that way
 

Yamaguchi hing förmlich an den Lippen den blondgefärbten Punks und auch Tendou war hellauf begeistert und klatschte und pfiff und jubelte als der Pseudo-Backstreet Boy mit einer coolen Pose von der Bühne sprang und sich wieder an den Tisch setzte um mit ihm abzuwechseln. Tendou gab in für Tsukishima unerträglicher Inbrunst den angekündigten Hit von Ava Max zum Besten.
 

„Ich glaube nicht, dass du auf Ushiwaka eifersüchtig sein musst“, sagte Terushima, dem ein weiteres unerfreutes Augendrehen des Brillenträgers auffiel. Oh, Tsukishima hätte seine Augen direkt lauter verdreht, wäre das nur möglich gewesen.

„Darum geht es nicht, ich mag es nicht, wenn man ihn als Psycho bezeichnet, er ist kein Psycho“, sagte Tsukishima und nahm schnell darauf einen Schluck von seiner Limonade. Was er in Tendou wirklich sah, sagte er niemandem, schon gar nicht Terushima, Yamaguchi vielleicht und ganz vielleicht Tendou, der sich aber vorerst damit zufrieden geben musste, dass er ihn unter vier Augen beim Vornamen nannte und Zärtlichkeiten mit ihm austauschte.
 

„Und was ist er dann?“, fragte Terushima rotzfrech nach, obwohl deutlich zu erkennen war, dass der Schluck vom Getränk einem Ausweichen zum Weiterreden gleichbedeutend war. Yamaguchi sah etwas unsicher zu seinem besten Freund, der sich erfolgreich weigerte, zu antworten, da drehte Tendou mit seinem Gesang gleich noch einmal etwas mehr auf, wohl um seinen Standpunkt deutlich zu machen.
 

You're just like me, you're out your mind

You're just like me, you're out your mind

I know it's strange, we're both the crazy kind

I know it's strange, we're both the crazy kind

You're tellin' me that I'm insane

You're tellin' me that I'm insane

Boy, don't pretend that you don't love the pain

Boy, don't pretend that you don't love the pain
 

Tsukishima seufzte. „Gut, vielleicht ist er doch ein Psycho“, murmelte er resignierend zu Terushima, als Tendou sich mit dem breitesten und verrücktesten Lächeln wieder an den Tisch warf und seinen Rücken sowie Nacken so verrenkte, dass sein Körper eigentlich in der oberen Mitte durchbrechen müsste.

„Ganz dein Psycho“, trällerte er und schmiegte seinen Kopf an Tsukishimas Schulter, einen sanften Kuss auf dessen Hals platzierend.

„Was für eine Ehre“, sagte Tsukishima unbegeistert, aber strich sich mit einem gesunden rötlichen Schimmer auf den Wangen über die geküsste Stelle, dass sogar dem Unaufmerksamsten auffiel, wie nah sich die beiden eigentlich standen. Yamaguchi presste die Lippen aufeinander und versuchte damit einen wissenden Ausdruck zu verbergen, sah dabei aber in Tsukishimas Augen nur noch dämlich aus.

„Yamaguchi! Wisch dir das dümmliche Grinsen aus dem Gesicht und mach weiter“, ermahnte dieser und der Brünette schlürfte der Aufforderung folgend an Terushima vorbei, der es dabei nicht unterlassen konnte, ihn flüchtig an der Hüfte und dem Gesäß zu berühren. Etwas verlegen huschte Yamaguchi nun auch auf die Bühne, nahm das Mikrofon in die Hand und wippte mit dem Kopf erst noch zu der sanften Startmelodie seines ausgewählten Songs „Cowboy Take Me Away“ und formten dann mit seinen Lippen auch schon die ersten Verse.
 

Leise und unsicher sang Yamaguchi seine kleine Offenbarung und wurde beim Refrain etwas lauter und selbstsicherer. Terushima bettete einen Kopf auf seinen Handflächen, während er seine Ellenbogen am Tisch abgestützt hatte und himmelte den Jüngsten der Runde mit strahlenden Augen an. „Das nehm ich voll und ganz als Liebeserklärung“, flüsterte er vor sich hin, sein Blick wurde verträumter und für Tsukishima war es abermals Zeit, mit den Augen zu rollen.
 

Cowboy take me away

Cowboy take me away mind

Fly this girl as high as you can into the wild blue

Fly this girl as high as you can into the wild blue

Set me free, oh, I pray

Set me free, oh, I pray

Closer to heaven above and closer to you

Closer to heaven above and closer to you

Closer to you

Closer to you

Closer to you

Closer to you

Cowboy take me away

Cowboy take me away mind

Closer to you

Closer to you
 

„Ich wäre gerne dein Cowboy“, sagte Terushima und machte Yamaguchi nach dem Lied wieder Platz. Beim Aufstehen erkannte Tsukishima, wie Yamaguchi auf seiner Unterlippe rumnibbelte und durch den Schreck hochzuckte, den ihm Tendou direkt einjagte, indem dieser nach Tsukishimas Aufstehen näher ran rutschte und mit einem lauten „Yuuji ist so ein Cowboy!“ einfach alles bestätigte: Liedwahl, Wunsch und Versprechen.

Auch sah Tsukishima wie Terushima nach Yamaguchis Hand gegriffen hat und wie ihm dieser mit schüchternen Blick in die Augen sah, aber eben auch, dass Terushima sanft war, wie Yamaguchi ihn beschrieben hat. Denn der Daumen des Punks strich zögerlich über Yamaguchis Handrücken und selbst das freche Grinsen wich einem süßen Lächeln.

„Man könnte brechen…“, sagte Tsukishima zu sich selbst, schritt die zwei Treppen zur Bühne hoch und eröffnete die Eminem Show.
 

Bei den gerappten Worten klappte Terushima der Mund. Tendou und Yamaguchi wussten bereits, welch ein Talent in Tsukishima schlummerte.

„The real Slim Shady“, sagte Terushima begeistert und die drei wippten bei der Einlage mit und sogar Tsukishima musste sich eingestehen, dass er massig Spaß hatte. Kurz spielte er mit dem Gedanken so etwas öfter zu machen, doch dann fiel ihm wieder ein, wie ungerne er sich zu solch kindischen Dummheiten hinreißen ließ. Dennoch, dem Rap widmete er all sein Können, hing sich richtig rein und lieferte eine einmalige Darbietung um die Hinata und vor allem Kageyama ungemein neidisch wären.
 

Now this looks like a job for me

Now this looks like a job for me

So everybody, just follow me

So everybody, just follow me

'Cause we need a little, controversy

'Cause we need a little, controversy

'Cause it feels so empty, without me

'Cause it feels so empty, without me

I said, this looks like a job for me

I said, this looks like a job for me

So everybody, just follow me

So everybody, just follow me

'Cause we need a little, controversy

'Cause we need a little, controversy

'Cause it feels so empty, without me

'Cause it feels so empty, without me
 

Dem letzten Part folgte ein charaktertreuer Mic-Drop und Tsukishima setzte sich nach getaner Arbeit wieder zurück an den Tisch, direkt neben Tendou.

„Lass das“, sagte er und befreite seine Hand aus dem Fängen der schlanken Finger. Tendou kannte ihn ja, also reagierte er kaum darauf.

„Gut, dass wir keine dummen Duetts singen“, sagte Tsukishima, sah dabei aber voller Enttäuschung in Terushimas überlegen grinsende Grimasse, denn dieser hat gerade mit Yamaguchi entschieden, den Karaoke-Duett-Klassiker schlechthin zu performen. Die beiden sprangen auf, ließen die Aufgabe zurück, selbst noch Duett-Songs zu wählen und gingen voll und ganz in Don’t Go Breaking My Heart auf.
 

„Müssen wir wirklich auch?“, fragte Tsukishima. Sein Arm war am Tisch angelehnt und er hatte sein Kinn an seinem Handballen abgestützt. Die Begeisterung hätte geringer nicht sein können, dafür schien Tendou alle fehlende Motivation dafür auszugleichen.

„Ich sing danach eines mit Yuuji, aber bitte, bitte sing dann eines mit mir, ja?“, flehte Tendou seinen Freund regelrecht an.

Tsukishima schloss die Augen, atmete tief ein und langsam wieder aus. „Okay… such was aus“, übergab er das Schicksal komplett in die Hände des Teufels und beobachtete doch recht amüsiert das Duett der beiden anderen. Terushima und Yamaguchi hätten unterschiedlicher nicht sein können. Denn auf Yamguchis schüchtern gesungenem Part:
 

Nobody knows it

Nobody knows it

When I was down

When I was down
 

- folgte Terushima mit dem Anschluss:
 

I was your clown

I was your clown
 

Und Tsukishima musste erkennen: Das passte.
 

„Die zwei sind so süß! Sind sie nicht unheimlich süß?“, fragte Tendou und lehnte sich zu ihm hinüber, während es auf der Bühne so wirkte, als gäbe es gerade nur Terushima und Yamaguchi, die sich mit dem Lied das Versprechen abnahmen, einander eben nicht die Herzen zu brechen.
 

„Ja … unbeschreiblich süß“, sagte Tsukishima vor Sarkasmus nur so triefend, dass Tendou laut auflachte, seine Hände um Tsukishima schlang und sich ganz nah an ihm schmiegte. Für einen Augenblick genoss Tsukishima die Geste sogar, nahm den angenehmen Geruch seines Freundes auf, den er sonst nur bei sich oder bei ihm daheim so gut aufnehmen konnte, weil er es in der Öffentlichkeit eigentlich kaum zuließ, dass sie einander nahe kamen. Er mochte das einfach nicht.

Nach kürzester Zeit aber drückte er ihn mit den Worten „das reicht jetzt, du bist zu anhänglich“ von sich, aber gönnte es ihm, seine Hand zumindest noch so lange zu halten, bis Terushima und Yamaguchi in den letzten Wiederholungen den Song abschlossen.
 

Don’t go breaking my heart

Don’t go breaking my heart

I won’t go breaking your heart

I won’t go breaking your heart
 

„Hey, Yuuji, bleib gleich oben“, rief Tendou Terushima zu und klatschte mit Yamaguchi ab, der ganz überrascht und etwas überrumpelt neben Tsukishima Platz nahm.

„Macht ihr denn auch eines?“, fragte er seinen besten Freund und dieser nickte ergeben. „Anscheinend“, sagte er und Tendou ließ den Song-einleitenden Lacher los, da war auch Terushima schon voll dabei den ersten Part von Scary-Spice zu übernehmen:
 

Yo, I'll tell you what I want, what I really, really want

Yo, I'll tell you what I want, what I really, really want

So tell me what you want, what you really, really want

So tell me what you want, what you really, really want
 

Erschreckend, empfand Tsukishima, was für eine tolle Performance die beiden da hinlegten, auch wenn er fand, dass die zwei auf der Bühne sich die Worte des Songs mehr zu Herzen nehmen sollten, als irgendjemand anderes. Tsukishima würde wohl doch irgendwann die Best-Friend-Karte spielen, würde ihm das alles mit Terushima zu bunt werden. Er würde aber Tendou aber genauso zum Teufel jagen, hätte Yamaguchi ein Problem mit ihm. Hatte er nicht. Und Tsukishima war froh darüber. Er musste bei der Einlage sogar lachen und erntete von Tendou ein mit den Händen geformtes Herz, das sein glückliches Gesicht gleich wieder schwinden ließ. Man sollte ihm doch nicht ansehen, wie hervorragend er sich gerade amüsierte!
 

Mit einem abschließendem If you wanna be my lover verschränkten Terushima und Tendou je die Arme vor der Brust und beendeten Rücken an Rücken den Song. Yamaguchi sprang auf und klatsche begeistert, Tsukishima schmunzelte und sah mit einem für viele undefinierbaren Blick zu Tendou, der ihm direkt zuzwinkerte und ihn durch winken zu sich bat. Das war er also, der Moment, wo er mit Tendou irgendein affiges Lied singen musste und sich auslachen lassen durfte.

Zum Glück waren nur Terushima und Yamaguchi hier und eine Hand voll Leute, die er noch nie in seinem Leben gesehen hat.
 

Tendou flüsterte Terushima noch etwas zu, dieser nickte und klopfte Tsukishima beim Wechsel enthusiastisch auf die Schulter.

Ob Tsukishima das gutheißen sollte? Oder auch, dass Terushima direkt mit Yamaguchi zu tuscheln begann und dieser rasch nickte und ihm ein breites Grinsen schenkte? Oh, die Idioten führten doch etwas im Schilde…

Tsukishima erkannte den Song leider gleich, seine Eltern hatten in seiner jüngsten Kindeszeit einmal Grease gesehen und zu beginn hat er noch zusehen dürfen, irgendwann wurde er dann ins Bett gebracht.
 

Summer Nights ging mit den typischen Basstönen los, unterstützt durch Drums und dann startete Tendou auch schon den Part von Danny:
 

Summer loving had me a blast

Summer loving had me a blast

Summer loving happened so fast

Oh, nein…

I met a girl crazy for me

I met a boy crazy for me

Met a boy cute as can be

Ganz bestimmt nicht
 

Passend zum Einsatz sprangen Terushima und Yamaguchi vom Tisch auf und sangen die Teile der Mädchenhorde und dem Jungsrudel:
 

Well-a, well-a, well-a, huh

Well-a, well-a, well-a, huh

Tell me more, tell me more

Tell me more, tell me more

Did you get very far?

Did you get very far?

Tell me more, tell me more

Tell me more, tell me more

Like does he have a car?

Like does he have a car?
 

“Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dich in diesem Moment dafür verachte, aber… wenn du unbedingt willst“, sagte Tsukishima während dem Ge-Uh-huh-e der beiden anderen und ließ sich auf den Song mit allem drum und dran ein und ja, wer hätte das gedacht, er versank sogar so sehr in den fiktiven Sommernächten, dass es ihm unheimlichen Spaß bereitete, den Part der Sandy einzunehmen und mit seinem Freund zusammen ein Liebeslied zu singen.
 

Dannys “Nihiiiights” zum Ende aber wurde ganz Tendous trainierter Inbrunst überlassen, der in diesem Grande Finale tatsächlich noch einmal mehr drauflegte und auf seinen Knien den letzten Ton versiegen ließ.
 

„Gut“, sagte Tsukishima abschließend in seiner gewohnten Trockenheit, stieg als erster von der Bühne und setzte sich wieder an den Tisch. Am Bedienpanel stellte er ein, dass sich jemand ums Abkassieren kümmern sollte und zückte bereits seine Brieftasche, seinen Anteil an der Rechnung parat zu haben.
 

„Lass stecken, Tsukki, das war unsere Idee, geht also auf uns“, sagte Terushima, legte seine Hand auf Tsukishimas und schob diese mit dem Portemonnaie über den Tisch zurück. Tsukishima staunte nicht schlecht, hob die Augenbrauen und besah seinen besten Freund und dessen Part ihres Doppeldates. Yamaguchi nickte schnell und zückte bereits ein paar Scheine um mit Terushima gemeinsam die Rechnung übernehmen zu können.
 

„Das nächste Mal geht dann auf uns“, versicherte Tendou, duckte sich aber unter Tsukishimas tadelnden Blick hinfort. „Nur über meine Leiche gibt es ein nächstes Mal“, sagte dieser, steckte die Brieftasche weg und trank seine Limonade aus.

„Wir könnten auch ins Kino gehen“, schlug Tendou vor, der genau wusste, was das Problem des Blonden war und dieser musterte die übrigen drei mit prüfendem Blick. Jeder Einzelne mühte sich eines unschuldigen Blickes, so übertrieben, dass er nicht einmal den von Yamaguchi für voll nehmen konnte.

„Oder Mini-Golf“ – „Oder ein Escape Room“ – „Oder Brettspiele“ – „Uags… wie wärs mit Kochen?“ – „Oder dem Skatepark“ – „Ihr seid ständig im Skatepark“ – „Aber ihr nicht“
 

Tsukishima ließ die drei eine Weile diskutieren während sie die Karaoke Bar verließen und entschied sich zum Abschied für: „Kino, ich such den Film aus, ihr seid ruhig, wenn ihr euch zusammenreißt, gehen wir danach noch was trinken“, sagte er und griff das erste Mal auf offener Straße nach Tendous Hand.
 

„Oh und wir machen das nur mit einem echten Pärchen“, sagte er an Terushima gewandte, beim Umdrehen zwinkerte er Yamaguchi zu, dem die Schamesröte schon wieder aufgestiegen war.
 

„Was meint er damit?“, fragte Terushima und Yamaguchi japse nach Luft. „Naja, also… wir… naja, wir daten jetzt schon ein halbes Jahr und… wir haben noch gar nicht darüber geredet, ob wir… ob wir zu-zusammen sind, s-so wie Tsukki und Tendou“, sagte Yamaguchi etwas zögerlich, dass Tsukishima, der mit Tendou bereits ein paar Schritte gegangen war, den Kopf schüttelte.

„Er will nicht so mit ihm zusammen sein wie wir“, seufzte er leise und Tendou legte im Gehen den Kopf schief. Er streichelte die Hand in seiner. „Keine Sorge, niemand ist so zusammen wie wir“, sagte er und tänzelte um Tsukishima herum, nahm dabei die zweite Hand und zwang ihn in eine Drehung, die darin endete, dass er ganz eng in seinen Armen landete.

„Du weißt, dass es darum nicht geht“, sagte Tsukishima und schmiegte seinen Kopf in Tendous Halsbeuge. Tendou legte seinen Kopf auf den blonden Haarschopf und seufzte. „Ich weiß“, sagte er und streichelte ihm sanft über den Rücken.

„Aber ich komme nach meiner Ausbildung wieder“, versprach er und löste sich langsam wieder, weil er genau wusste, dass Tsukishima sich schnell eingeengt fühlte, doch wider Erwarten suchte dieser die Nähe sofort wieder.
 

„Lass uns die letzten anderthalb Wochen nur noch gemeinsam was machen, ja?“, bat Tsukishima und drückte Tendou besitzergreifend an sich. Niemals würde er laut aussprechen, dass er den rothaarigen Wildfang vermissen würde, niemals würde er gestehen, dass ihm das Herz wehtat, wenn er nur daran dachte, dass Tendou eine dreijährige Ausbildung in Europa machen würde, in Frankreich, der Stadt der Liebe und niemals nie würde zugeben, dass er Angst hatte.
 

Dieses Doppeldate hat ihn für einen Moment vergessen lassen, wie sehr er sich um seine Beziehung sorgte, dass wirklich eine gewisse Eifersucht bezüglich Ushijima bestand und dass die Zeit, die er mit der Liebe seines Lebens verbringen konnte, begrenzt war. Für Tsukishima glich der Abschied in anderthalb Wochen dem Ende ihrer Beziehung. Tendou würde tausende von Meilen von ihm entfernt leben, er würde so viel Neues erleben und lernen und selbst, wenn er ihm vertraute, vertraute er den Europäern nicht, er vertraute Ushijima nicht und er vertraute sich selbst nicht, dass er das Ganze locker nehmen konnte.
 

Er hatte kein Problem damit, dass er Tendou nicht täglich sah oder sogar nur an den Wochenenden und manchmal nicht einmal jedes Wochenende und sogar nur einmal im Monat. Aber der nächste Schritt war ein großer und in seiner Ansicht ein untragbarer.
 

„Lass uns vernünftig sein“, sagte Tsukishima, löste sich von Tendou und ging mit ihm weiter. „Ich mag dein vernünftig sein nicht“, quengelte der Rotschopf, folgte ihm aber und griff auch wieder nach der Hand, die ihm zuvor freiwillig gegeben, jetzt aber verwehrt wurde.
 

„Aber es sollte auch das sein, was du willst“, meinte Tsukishima, Tendou zuckte mit den Schultern. Ein paar Blöcke waltete Stille zwischen ihnen. Dann brach Tendou sie wieder.
 

„Wahrheit oder Pflicht?“, fragte er. Tsukishima seufzte. „Nein“
 

„Wahrheit oder Pflicht?“, fragte Tendou noch einmal. Tsukishima seufzte wieder. Er wusste, was die Pflichtvariante war und er ahnte, dass die Wahrheits-Frage es nicht leichter machen würde.
 

„Wahrheit oder Pflicht?“ – „Wahrheit“ – „Wovor hast du Angst?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Für alle, die sich über den „Wahrheit oder Pflicht“-Teil am Schluss wundern: Tendou und Tsukki sind sich in der Vorgeschichte durch dieses Spiel näher gekommen.
Wer es gelesen hat und sich noch besonders gut erinnern kann, weiß vielleicht auch, dass „Wovor hast du Angst“ die erste Frage war, die Tendou Tsukki gestellt hat und dass Tsukki geantwortet hat, er hätte Angst davor etwas falsch zu machen.

Ich überlasse nun euch, meinen lieben Lesern, Tsukkis Antwort. Entweder ist es dieselbe oder Tendou zu verlieren oder etwas ganz anderes. So kann das hier als One Shot halbwegs eigenständig stehen bleiben. Wer neugierig ist, kann auch auf den Advent warten, wo ich dieser ganzen „Serie“ ein endgültiges Ende verpassen werde und auch meine gewählte Antwort und ihre Folgen verarbeiten werde.
Allen, denen das egal ist, wünsche ich, dass sie bis hierher gut von einem One Shot unterhalten wurden <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Hinata_Shouyou
2023-05-25T07:12:38+00:00 25.05.2023 09:12
echt süß geschrieben mag die beiden Pairings
freu mich weiter zu lesen
Antwort von:  Hypsilon
25.05.2023 10:37
aw, das freut mich =) Als Vorgeschichte gibt es für beide Pärchen ja noch einiges <3
Viel Spaß dabei^^


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