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Plan B

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vor noch nicht einmal einem Monat hat Adue ihre Geschichte Plan A hochgeladen.
Und sie hat mich nicht losgelassen
mit ihrem Einverständnis durfte ich eine Fortsetzung schreiben.
Eigentlich war der Plan, alles etwas glücklicher zu machen, aber ...
nun gut, lest selbst >.<

Eure Tasha
PS es wäre von Vorteil, Plan A gelesen zu haben Komplett anzeigen

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Kapitel 1

Daichi
 

Daichi befand sich in seinem Arbeitszimmer. Dem Zimmer, das eigentlich irgendwann als Kinderzimmer umfunktioniert werden sollte. Er wusste gerade nicht, ob das irgendwann passieren würde. Aus verschiedenen Gründen.

Zum einen tat sich immer noch nichts. Egal, was Yui alles machte. Zyklusbeobachtung, Ovulationstests, oder wie auch immer das hieß. Dazu nahm sie regelmäßig irgendwelche Vitamine und sonstige Nahrungsergänzungsmittel, trank Tees, die dabei helfen sollten, schwanger zu werden. Doch egal was sie alles unternahm, sie wurde es nicht.

Inzwischen versuchte sie seit einiger Zeit, ihn dazu zu überreden, sich untersuchen zu lassen. Bei einer Kinderwunschklinik, doch dazu konnte er sich noch nicht durchringen. Und bisher hatte er sie davon abhalten können, einen Termin auszumachen. Vermutlich würde das nicht mehr lange anhalten. Wobei … bis vor ungefähr zwei Wochen hatte sie fast jeden Tag gefragt. Doch seit diesen zwei Wochen nicht mehr. Aber es war ihm ehrlich gesagt ganz recht.

Ein Kind … eine Zeitlang war seine größte Sorge, dass das nicht funktionierte. Bei allen anderen Paaren schien es so einfach. Einmal miteinander schlafen und schon war der Nachwuchs unterwegs. Und bei ihnen … Nichts.

Es hatte ihn lange gequält. Jeden Monat die erneute Enttäuschung. Inzwischen war es anders. Während Yui tief getroffen war und weinte, war es bei ihm das Gegenteil. Er war erleichtert. Jedes Mal aufs Neue. Er wusste, dass es seiner Ehefrau gegenüber nicht fair war. Es war ihr größter Wunsch, der jeden Monat wieder mit Füßen getreten wurde. Doch seit ein paar Monaten war es sein größter Albtraum. Seitdem er und Koshi … Daichi presste die Lippen fest aufeinander. Er wollte nicht darüber nachdenken. Und doch tat er es. Er konnte es nicht vergessen. Diesen Moment. Nein, diese Stunden. Er wusste, dass es moralisch gesehen nicht in Ordnung war, was sie da getan hatten. Sie hatten ihre eigentlichen Partner hintergangen und wenn diese es wüssten, dann wäre es sicherlich die größte Verletzung, die man ihnen hatte antun können. Und trotz dieses Wissens, hatten er und Koushi es getan. Eigentlich war es ihnen auch klar gewesen. Es würde nur diese eine Nacht geben. Sie würden ihre erste, vergessene Nacht nachholen. Doch auch, wenn sie wussten, dass es nur ein einziges Mal sein würde, eines hatten sie beide wohl nicht bedacht. Zumindest er nicht. All die Gefühle, die er für seinen besten Freund je empfunden hatte, die waren auf einen Schlag zurückgekommen. Und seitdem nahmen sie ihn ein. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, in der er nicht anderweitig beschäftigt war, dachte er an ihn. Daran, wie er sich in seinen Armen angefühlt hatte. Wie er gerochen und geschmeckt hatte. Seine Wärme.

Wenn er mit Yui zusammen war, fühlte er nichts mehr, zumindest nicht das, was er früher gefühlt hatte. Wenn er mit seiner Ehefrau schlief, etwas, das er eigentlich immer gerne getan hatte, schloss er seine Augen und stellte sich vor, dass es Koushi war. Und dann gab er sich ihm hin. Um anschließend feststellen zu müssen, dass es nicht er war.

Es erleichterte Daichi, zu wissen, dass Yui nicht schwanger war. Ein Kind hätte alles nur schlimmer gemacht. Denn dann wäre er endgültig an sie gebunden.
 

Koushi war damals sein Plan A gewesen. Und weil sie beide es nicht auf die Reihe bekommen hatten, waren sie nun in Plan B gefangen. Sein eigentlich bester Freund mit Oikawa, ausgerechnet Oikawa, der nur wegen Koushi nach Japan zurückgekehrt war. Und er mit Yui. Es war nicht so, dass er für sie nichts empfand, ganz im Gegenteil. Er war sich sicher, dass er sie liebte, natürlich. Doch die Gefühle für sie und die für Koushi, die waren nicht miteinander vergleichbar.

Koushi ging ihm unter die Haut. War er ihm schon immer. Wie hatten sie beide es geschafft, beste Freunde zu bleiben? Wie hatten diese tiefen Gefühle, die sie füreinander hatten, es zugelassen, dass sie eine vergleichsweise einfache Freundschaft hatten aufbauen können? Nein, dass sie sie hatten halten können? Wie hatte Koushi es geschafft, an seinem Hochzeitstag neben ihm zu stehen und sein Trauzeuge zu sein? Die Antwort konnte Daichi sich selbst geben. Weil dieser, ebenso wie er selbst, seine Gefühle tief in sich vergraben hatte.

Und dann war da dieser Moment gewesen. Als sie nach ihrem Treffen in Sendai, nein, eigentlich während ihres Treffens, allein gewesen waren. Und dann war das herausgekommen, was damals vorgefallen war. Wie ihr Leben schief gegangen war. Nein, nicht schief gegangen. Aber dass sie nun in Situationen festhingen, von denen sie sich sicher gewesen waren, dass sie glücklich wären. Doch daran zweifelte Daichi inzwischen jeden Tag. Drei Wochen nach ihrem Treffen hatten sie beide das getan, was sie vielleicht besser nicht getan hätten. Sie hatten sich in einem Hotel getroffen. Bewusst. Geplant. Und sie hatten keinen Rückzieher gemacht. Er hatte die beste Nacht seines Lebens erlebt. Die besten und schönsten Stunden. Wie es für sie weitergehen sollte, das hatten sie damals nicht gewusst. Sie wussten es auch heute noch nicht. Eine Affäre war für sie beide nicht infrage gekommen. Sich zu trennen auch nicht. Denn auch wenn sie gegenseitig ihr Plan A gewesen waren, so waren sie für ihren jeweiligen Plan B Plan A. Und so hatten sie festgehalten. Waren geblieben, wo sie waren. Er bei Yui, Koushi bei Oikawa, der so viel mehr aufgegeben hatte. Seinen Platz im Nationalteam in Argentinien. Nur wegen Koushi.

Hätte er selbst auch so viel aufgegeben? Seine Antwort heute lautete ja. Er hätte alles für ihn aufgegeben. Alles? Was war mit seiner Ehe? Und da war der Unterschied von wollen zu können. Er würde gerne, doch er konnte nicht. Er konnte das nicht tun. Er konnte das Yui nicht antun. Auch wenn er sich etwas anderes wünschte.

Daichi ballte die Hände zu Fäusten und presste seine Lippen fest aufeinander. Warum waren sie gefangen? In einem angeblichen Traum, der mehr und mehr zum Albtraum wurde. Er dachte einmal, er wäre glücklich. Mit Yui. Mit seiner Freundin aus Kindheitstagen, denen es irgendwie vorherbestimmt gewesen war, irgendwann ein Paar zu werden. Doch inzwischen war er nur noch unglücklich. Aber was sollte er tun? Koushi hatte seinen Partner und er wollte auch nicht, dass Yui ebenfalls unglücklich war. Also musste er einfach weitermachen. Etwas anderes blieb ihm doch nicht übrig. Oder?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Centranthusalba
2023-06-16T11:10:24+00:00 16.06.2023 13:10
Ein schöner Einstieg👍🏻
Ja, also „schön“ relativ gesehen 😅
Wenn man Adues Teil nicht gelesen hat, dann ist man nun im Bilde.

Besonders schön fand ich: Denn auch wenn sie gegenseitig ihr Plan A gewesen waren, so waren sie für ihren jeweiligen Plan B Plan A. ui 😳
Antwort von:  Tasha88
16.06.2023 15:12
ja, schön ist so eine Sache an dieser Geschichte.
Was hat Adue mir gestern noch geschrieben? super, jetzt bin ich deprimiert ...
das war ich auch >.<

und das mit plan a, plan b und plan a habe ich damals auch mit ihr gesprochen, als sie meinte, ob das so überhaupt Sinn ergibt :/
Antwort von:  Tasha88
16.06.2023 15:12
danke, dass du dabei bist


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