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Wer den Tod hintergeht, muss nachsitzen

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Darf ich mich vorstellen? Nein danke!

Zufrieden schloss Gohan die Tür.
 

Sie waren noch immer nicht vollzählig, das verrieten die magischen Akten in dem einzigen Schrank, der von Anfang an in diesem Raum gestanden hatte, doch er war zuversichtlich, dass sich das eine oder andere Komplementär schon finden konnte.
 

Mit den fünf Neuen, die er soeben begrüßt hatte, waren sie nun schon zehn Leute. Acht Weitere verbrachten die Zeit noch allein auf ihren Zimmern.
 

Gohan hasste es, den anderen Informationen vorenthalten zu müssen, doch die Anweisung war eindeutig gewesen: Erst, wenn die Akte vollständig ist, dürfen die Leute in die Gruppe kommen.
 

Urahara erst war es gelungen, den Zusammenhang herauszufinden. Die Personalakten der Auserwählten dieser Mission waren alle komplett leer in dem Schrank erschienen. Nach und nach füllten sie sich mit Informationen, bis sie schließlich bis zur letzten Seite gefüllt waren. Das war der Moment, an dem derjenige sich vollständig an sein Leben erinnerte.
 

„Nun, wir sollten vielleicht eine Vorstellungsrunde machen, damit auch unsere neuen Kollegen einen Eindruck bekommen. Wie gesagt, ich heiße Son Gohan, bin 24 Jahre alt und studiere noch. Nebenbei habe ich viel gekämpft in meinem Leben und dabei das eine oder andere Mal geholfen, meine Welt zu retten.“
 

Gohan wandte sich Vegeta zu, dessen Blick ihn töten zu wollen schien.
 

„Vergiss es, Kleiner. Ich mach den Scheiß nicht mit. Vermutlich ist mein Komplementär so ein Milchgesicht wie der da“, er nickte zu einem der Neuankömmlinge, der sichtlich nervös in die Runde blickte. Gohan seufzte.
 

„Also das ist Vegeta, er ist ein Krieger durch und durch. Lasst euch von seiner Art nicht täuschen, wenn es hart auf hart kam, standen wir immer auf einer Seite.“
 

„Tze, sei dir da mal nicht so sicher.“
 

Gohan warf den Blick hilfesuchend zu den Personen, mit denen er die letzten Tage die Akten durchgegangen war, um erahnen zu können, wer wessen Komplementär sein könnte.
 

Urahara erhob sich und rückte den Anglerhut zurecht, den er aus irgendeinem unerfindlichen Grund nie abnahm.

„Ich heiße Kisuke Urahara, bin Erfinder mit Leib und Seele und leite einen Süßwarenladen. Es freut mich sehr, euch kennenzulernen.“
 

„Ein Süßwarenladen? Ich denke, wir könnten Freunde werden“, antwortete der blasse Mann mit tiefen Augenringen, der seltsam gekrümmt neben Gohan stand.
 

„Hm, du untertreibst, wie immer. Süßwarenhändler? Lasst euch von seinem Gerede nicht täuschen, Urahara war einst ein mächtiger Kommandant und genialer Erfinder“, warf Aizen ein.
 

„Ach, Aizen übertreibt. Immerhin war nicht viel vonnöten, um mich aus diesem Amt zu vertreiben, nicht wahr?“
 

Gohan bemerkte die Blicke, die beide sich zuwarfen. Er kannte die Akte von Aizen und wusste, dass sie diesen Mann dringend im Auge behalten mussten.
 

„Wer auch immer sein Komplementär wird, sollte vorsichtig sein. Aizens besondere Fähigkeit ist eine Hypnose, die dich dazu bringen würde, deinen besten Freund zu ermorden.“ Gohan schluckte, bei der Erinnerung an Uraharas Bericht über Aizens Untaten.
 

Doch Aizen war nicht der einzige gefährliche Charakter in diesem Raum. Neben Urahara erhob sich ein hochgewachsener Mann mit schwarzem Haar, der freundlich in die Runde lächelte.
 

„Ich heiße Seishiro. Seishiro Sakurazuka, sehr erfreut. In meiner Welt – nun sagen wir, es gab einen Kampf um das Ende der Welt, den meine Wenigkeit nicht überlebte.“
 

Gohan erschauerte. Auch diesen würde er im Auge behalten.
 

Neben Seishiro erhob sich ein Junge, kaum älter als 17, der Seishiro einen Seitenblick zuwarf:

„Ich heiße Kamui Shiro und komme aus dem gleichen Universum wie Seishiro. Lasst euch von seiner höflichen Art bloß nicht täuschen, er ist ein gefährlicher Mörder.“
 

Seishiro lächelte und winkte verlegen ab, als hätte ihm jemand ein Kompliment gemacht.

„Ach Kamui, nicht so griesgrämig. Dein Leben war schon schwer genug, nimm doch wenigsten den Tod leicht.“
 

Kamuis bernsteinfarbene Augen verengten sich. Er schien keinerlei Interesse daran zu haben „den Tod leicht zu nehmen“.
 

Gohan seufzte. Er hatte das Geplänkel zwischen diesen beiden so langsam über, auch wenn er sich an eine Situation recht gern erinnerte. Seishiro und Kamui waren kurz nach ihrer Ankunft in einen Streit ausgebrochen, den Vegeta mit einem „Schnauze jetzt!“ zu beenden versucht hatte. Aus irgendeinem Grund hatte jedoch Seishiros Reaktion Vegeta zurückweichen lassen. Obwohl der hochgewachsene Mann lächelte, während er Vegeta zu mehr Höflichkeit ermahnte, lag etwas äußerst Gefährliches in seinem Blick. Gohan erschauerte. Er war froh, dass immerhin Urahara bei ihnen gewesen war, der zwar teilweise etwas unkonventionell wirkte, jedoch mit seiner lockeren Art schon das eine oder andere Mal verhindern konnte, dass die Stimmung kippte.
 

Mit diesen Neuankömmlingen würde es allerdings nicht einfacher werden.
 

Zu fünft hatten Vegeta, Urahara, Seishiro, Kamui und Gohan selbst einen gewissen Arbeitsalltag integriert gekriegt.
 

Nun jedoch mussten sie die fünf Neuen in diesen Alltag einbauen. Aizen, der durch Urahara bereits vorgestellt war, verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich denen zu, die gemeinsam mit ihm den Raum betreten hatte.
 

Der etwas nervös wirkende junge Mann mit dem goldbraunen Haar räusperte sich als erste.
 

„Ich heiße Eichi Sakurai. Eigentlich gibt es über mich nicht viel zu sagen, ich starb bei einem Flugzeugabsturz, als ich vierzehn Jahre alt war, verweigerte den Shinigami jedoch meine Seele, da ich bei dem Mädchen bleiben wollte, das ich liebte. Ich blieb an ihrer Seite, bis sie endlich wieder glücklich war und wollte ins Jenseits weiterziehen und na ja, landete hier.“
 

„Es gibt Shinigami in deiner Welt?“, fragte Urahara neugierig. Eichi nickte, seine Augen zuckten kurz zu Aizen und dann zurück zu Kisuke.
 

„Interessant. Da werde ich sicher mit einigen Fragen auf dich zukommen. Und was ist mit euch?“
 

Die Frau sprach zuerst. Sie war blass, ihr langes Haar war lose zu eine, Zopf auf ihrem Rücken gebunden und ihr Gesicht wirkte ausdruckslos.
 

„Mein Name ist Kikyo. Ich war in meinem Leben eine Priesterin, die Menschen vor Dämonen beschützte. Ich verlor mein Leben im Kampf gegen einen besonders boshaften Dämon, der meine Welt terrorisierte.“

Kikyo nickte dem blassen Mann neben ihr zu, dessen Augen nervös durch den Raum huschten. Er schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, was er hörte.
 

„Hätte ich nicht kurz vor meinem Tod von Shinigami erfahren, würde ich nun denken, ich träume“, murmelte er und wandte sich den anderen zu, „Ich bin Ryuzaki.“
 

„Komm schon Ryuzaki, verrat uns deinen richtigen Namen. Du bist schon Tod, wovor hast du also noch Angst?“, fragte ihn der als Oberschüler gekleidete junge Mann, der neben Aizen stand.
 

„Ich ziehe es vor, das nicht zu tun Light. Ich weiß, dass es dir seit langem gegen den Strich geht, dass du meinen Namen nie herausgefunden hast und den Gefallen werde ich dir auch im Tode nicht tun. Es freut mich allerdings zu sehen, dass du hier bist. Dein Plan, ein Gott zu werden ist damit wohl gehörig in die Hose gegangen.“
 

Light schnaubte verächtlich, sein Grinsen hielt noch immer an.

„Auch ich freue mich sehr, hier zu sein, denn mir scheint, der Tod ist nicht so endgültig, wie ich einst vermutete.“
 

Gohan rieb sich die Schläfen. Er hatte die Akten dieser beiden gesehen, jedoch nur die Hälfte verstanden von dem, was er da gelesen hatte.
 

„Du warst der Junge, der andere Leute mit einem Buch getötet hat, richtig?“, vergewisserte er sich an Light gewandt. Dieser verzog den Mund zu einer geraden Linie.
 

„Ich heiße Light Yagami und verbitte mir einen solchen Frevel. Ich tat, zu was die Menschen zu schwach waren. Kleingeister wie Ryuzaki hier haben nie verstanden, wie gut meine Mission für die Menschheit gewesen wäre, hätten sie sich mir nicht in den Weg gestellt. Ich tötete nicht einfach andere Leute, ich reinigte den Planeten von all dem Abschaum, das unser System beschützte, in dem ich sie in das Death Note eintrug.“
 

Gohan warf einen Blick zu Urahara, dessen Augenbrauen im Schatten seiner Mütze verschwunden waren. Er hatte das Gefühl, dass dieser den gleichen Gedanken hatte, wie auch Gohan: Hoffentlich war dieses unheimliche Buch nicht die besondere Fähigkeit von Light Yagami, die sie aktivieren konnten.
 

Gohan schüttelte sich. Light musste noch andere Fähigkeiten haben, ein Buch war immerhin ein Buch und keine Fähigkeit.
 

„Nun gut, lasst uns mit der Arbeit beginnen“, rief Urahara aus und warf einen Stapel Karten auf den Tisch, die er vorbereitet hatte. Es waren die Karten aller, die für diese Mission vorgesehen waren und die bisher nur Urahara kannte. Er hatte die Eigenschaften und Besonderheiten jedes Einzelnen von ihnen herausgeschrieben, sodass sie nun überlegen konnten, wer wen komplementierte.
 

Gohan kannte alle Akten, doch Seishiro und Kamui, die später erst dazugestoßen waren, hatten sie noch nicht gesehen. Noch jemand aus ihrer Welt wartete in einem der Zimmer darauf, zu ihnen dazuzustoßen.
 

Doch nicht nur sie würden jemanden aus ihrem früheren Leben wiedertreffen. Auch der eine oder andere von den Neuankömmlingen hatte ein freudiges oder auch nicht so freudiges Wiedersehen vor sich.

Gohan hatte ein äußerst ungutes Gefühl bei der Sache.



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