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Sherlock Holmes

das unheilvolle Familienerbstück
von

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...und von da direkt in eine völlig verfahrene Situation

Mann hätte es nun nicht besser beschreiben können, als das in der Baker Street 221B der Haussegen schief hing, ganz gewaltig sogar, denn zwei seiner Bewohner gingen sich seit Tagen systematisch gegenseitig aus dem Weg. Doktor John Watson verkroch sich tagsüber so lang, wie es ihm überhaupt nur möglich war, in der Praxis, in der er vor einige Zeit Anstellung gefunden hatte und der Consulting Detektiv Sherlock Holmes war in den vier Wänden der Ermittler WG auch nur dann anzutreffen, wenn der Doktor entweder nicht anwesend war oder schlafend in dessen Bett lag. Eines hatten die beiden ungleichen Männer dabei definitiv gemeinsam, nämlich absolut miese Laune. Na ja, eigentlich sogar zwei Dinge, denn darüber hinaus vermissten sie beide etwas, mit einer Intensität, die sie selbst nie für möglich gehalten hätten, nämlich ihren Mitbewohner. John war am Mittwoch Morgen früh in die Praxis aufgebrochen, nachdem er zuvor noch in der Wohnung gefrühstückt hatte. Er hatte angenommenen, dass die Lebensmittel, die er in der Küche vorgefunden hatte, von ihrer guten Fee Mrs. Hudson stammen mussten, aber bereits am selben Abend Zweifel daran bekommen, dass die Landlady überhaupt etwas mit dem gefüllten Kühlschrank zu tun gehabt hatte, denn diese hatte ihn nur verwundert angesehen, als er sich herzlich bei ihr für diese bedankt hatte. Sherlock war für den Doktor wie vom Erdboden verschwunden.
 

Er verbiss sich in die Aufgabe Georgs Aufenthaltsort heraus zu bekommen, leider aber frustrierend erfolglos. Er war dabei weit kooperativer mit Scottland Yard und Lestrade, als er es je zuvor gewesen war, aber auch mit vereinten Kräften hatten sie den Ermittlungen bisher keine oder zumindest kaum zufriedenstellende Früchte abringen können. Der Detektiv war zusammen mit dem DI sogar bei dem eingestürzten Büro Gebäude gewesen, hatte überraschend offen mit ihm über den Vorfall gesprochen, der, sogar zu Sherlocks Verwunderung, bis zu dem Zeitpunkt tatsächlich noch von niemandem gemeldet worden war und Lestrade hatte zusammen mit seinem Team die Trümmer durchsucht, aber natürlich ebenfalls ohne Erfolg. So hatten die beiden Kollegen drei arbeitsreiche aber eigentlich ergebnislose Tage verbracht. John hatte an dem Abend, obwohl schon im Halbschlaf, Sherlocks Worte noch vernommen und die Gewissheit, dass das Interesse an dem Doktor für den Detektiv nicht experimenteller Natur war, zumindest nicht, wie dieser es genannt hatte, 'im herkömmlichen Sinne', hatte es für den Veteranen irgendwie nur noch schlimmer gemacht. Wäre er schlicht und ergreifend einfach 'nur' Opfer eines Experiments des exzentrischen Consulting Detektivs geworden, dann hätte der Doktor wenigstens wütend auf den Größeren sein können, aber so... kämpfte er stattdessen mit einem Cocktail der unterschiedlichsten Gefühle und Empfindungen, die oft nicht widersprüchlicher hätten sein können.
 

Zudem brauchte er nur die Augen zu schließen und meinte dann immer, sofort wieder diese feingliedrigen Hände auf seinem Körper und diese sinnlichen Lippen auf seinem Mund zu spüren. Es war wirklich zum verrückt werden. Während er sich in die Betreuung seiner Patienten vergrub, versuchte er beinahe krampfhaft sich gefühlsmäßig auf seine Kollegin Sarah zu konzentrieren, aber je mehr er sich anstrengte, desto alberner  kam er sich vor und umso mehr vermisste er den Jüngeren, bei dem er sich nie hatte darüber Gedanken machen müssen, was er zu ihm sagen, wie er sich ihm gegenüber verhalten sollte. Das Zusammenleben und Arbeiten mit Sherlock Holmes kam ihm dagegen inzwischen vollkommen mühelos, entspannt vor. Sherlock währenddessen vermisste vor allem die Gespräche mit seinem Freund, die ihm dabei halfen sich besser zu konzentrieren, seine Gedanken leichter ordnen zu können. Ja, er vermisste John als seinen Kollegen, der ihn mit seinen Einfällen, mochten er mit diesen oft selbst auch noch so sehr auf dem Holzweg sein, immer wieder auf die richtige Spur zurück zu bringen schaffte.
 

Das die beiden Männer nicht nur diese rein praktischen Dinge aneinander vermissten, so weit waren sie dann doch noch nicht gekommen sich diese Tatsache selbst offen einzugestehen, aber John wusste zum Beispiel schon am Morgen danach, dass er es, egal was auch passiert war, nicht im geringsten übers Herz bringen würde, aus der Backer Street auszuziehen. Sherlock hielt sein stumme Versprechen und ließ den Kleineren vollkommen in Ruhe... nun... zumindest wirkte es für John so, denn der Detektiv konnte es sich am Donnerstag nicht verkneifen, verkleidet, die Praxis des Doktors aufzusuchen. Dieser erkannte ihn natürlich wie immer nicht und Sherlock wagte es deshalb sogar, während er sich im Sprechzimmer befand und John ihm pflichtbewusst etwas für sein erfundenes Leiden verschrieb, sich sogar nach dessen Befinden zu erkundigen. John erkannte seinen Mitbewohner offenbar tatsächlich nicht und gab deshalb recht offen zu, schließlich war er überzeugt davon, dass sich auch seine Patienten an die Schweigepflicht zu halten hatten, dass er sich gerade in einer ziemlich 'verfahrenen Situation' mit seinem Mitbewohner befinde und dass das ihm sehr zu schaffen mache. Für seine darauf folgende Beileidsbekundung hätte der Detektiv tatsächlich keinerlei Schauspieltalent haben müssen, denn es tat ihm ehrlich leid und er stimmte dem Kleineren in Gedanken bei der Betitelung ihrer Situation voll und ganz zu.
 

Am Freitag Abend war der Doktor dann vollkommen fertig und müde, als hätte er die letzten Tage gar nicht so viel geschlafen, wie er es in Wahrheit, wenn auch grottenschlecht, eigentlich getan hatte, sehr spät in die heimische WG zurück gekehrt und hatte das Wohnzimmer, neuerdings wie gewohnt, leer vorgefunden. Sein Blick war tatsächlich kurz mit einem mehr traurigen als wütenden Blick an Sherlocks Coach hängen geblieben, bevor er schnell zu Abend gegessen und sich dann auch schon in sein Zimmer zurück gezogen hatte. …… “Hhrrmm…” … … … Unruhig legte John Watson seinen Kopf auf die Seite. Wechselte seine Position und rollte sich auf den Bauch. … Die Bettdecke war mittlerweile schon ganz zerknittert und lagen mehr oder weniger zur Hälfte auf dem Boden. Nervös zuckten Johns Augenlider, während er seine Hände unbewusst ins Laken krallte. Undefinierbare und leise Murmelgeräusche drangen aus seinem Mund, woraufhin er sich mit Schwung gleich wieder auf den Rücken rollte, weiter tief in seinen Traum versunken. … … Es war gar nicht lange her seit er eingeschlafen war… es musste wohl so um acht gewesen sein, als er ins Bett gegangen war. Also vielleicht fünf Stunden?… Oder nur eine einzige?… Wie lang auch immer, heute träumte der Doktor wieder von dem Consulting Detektiv, doch als er sich, im Vergleich zu den letzten beiden Nächten, doch darauf ein ließ, war sein Körper plötzlich entspannt und der Schlaf tatsächlich erholsam...
 

Weiche, braune Locken... sanfte graublaue Augen... warme, blasse, feingliedrige Hände... sinnliche, volle Lippen... tiefe, rauchige Stimme.... Sherlock...
 

> >KAAAAABOOOOOOOOOOOOOOOMMMMMM!!!!< <



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  White-Orchidee
2023-12-15T11:44:15+00:00 15.12.2023 12:44
Oo
Jetzt ist John geplatzt 😱
Ja ja, man kööööööööönnte miteinander reden aber hey, ich und meine utopischen Ideen 🤣


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