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"... und wenn das 5. Lichtlein brennt..."

von

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Mokuba wachte am morgen des ersten Weihnachtsfeiertages auf und streckte sich genüsslich. Er stieg aus den Bett und warf sich seinen weichen Morgenmantel über. Die ganze Zeit lag ein spitzbübisches Lächeln auf seinen Lippen.

Langsam schritt er durch die Villa und visierte die Küche an. Als er diese dann betrat, stockte er und hob verdutzt eine Augenbraue. „Ist hier eine Bombe eingeschlagen?“, fragte er verwirrt.

Das ach so tolle Ceranfeld war über und über mit diversen nicht mehr zu identifizierenden Essensreste bekleckert. Ja, das Zeug war regelrecht eingebrannt, wie Säure, die sich irgendwo durchgefressen hatte. In der Spüle lagen Töpfe, Pfannen, Tiegel und Schüssel. Geschirr, Besteck und... Essensreste!

Mokubas Blick wanderte weiter zu dem Backofen. Obwohl dieser geschlossen war, konnte der junge Kaiba von hier erkennen, dass wohl irgendwas da drinnen explodiert sein musste. Sein Blick ging sofort zur Mikrowelle. Die war definitiv hochgegangen!

Dann wanderte sein Blick weiter zum Küchentisch. Der war voller Mehl, Eier und nicht zu identifizierendes Zeugs beschmiert. Sämtliche Flächen waren verklebt und der Fußboden erst!

Mokuba kratzte sich am Hinterkopf und überlegte ernsthaft, was hier die Nacht los gewesen war. SO viel hatten sein Bruder und Joey doch gar nicht getrunken gehabt, als er gestern ins Bett ging.

Und so beschloss er ins Wohnzimmer zu gehen und prallte wie gegen eine Wand gelaufen zurück. Das einzige, was wirklich noch in seiner ganzen Pracht erstrahlte, war der festlich geschmückte Weihnachtsbaum. Der Rest des Wohnzimmers sah aus wie eine Müllhalde und überall lagen leere Flaschen und Tüten von Knabberzeugs. Der Fernseher lief noch.

Der junge Kaiba atmete tief durch. Nein, er würde sich nicht das Gäste-WC anschauen!

Dann zückte er sein Handy. Es war acht Uhr. Er kontrollierte die Überwachungskameras und man konnte erkennen, dass erst gegen sechs Uhr die Lichter erloschen.

„Interessant...“, murmelte er leise und ging wieder in die Küche. Seine Augen blitzten vor Wut. Wie oft durfte er sich von seinem großen Bruder anhören, dass er JEDEN verdammten Krümel direkt aufräumen sollte!

Während er sich so das Chaos ansah, kam ihm eine Idee. Nein, er würde kein Blasorchester einladen oder eine Technoparty veranstalten. Er war ein Kaiba! Er würde das ganze viel subtiler angehen.
 

Mokuba begann nun zuerst den Backofen gründlich zu reinigen. Als er dies nach fast einer Stunde geschafft hatte, legte er einige Aufbackbrötchen rein und machte sich daran, den Essenstisch und die Kaffeemaschine zu reinigen. Als er dies geschafft hatte, begann er sich den Tisch zu decken und verzog angewidert das Gesicht, als er den Kühlschrank sah.

In aller Ruhe begann Mokuba schließlich zu frühstücken und voller Genuss einen starken Kaffee zu trinken. Dabei malte er sich in aller Ruhe aus, wie er bei seiner persönlichen Rache vorgehen würde.
 

Gegen zwölf Uhr war er mit der Küche komplett fertig und sie erstrahlte wieder in neuem Glanz. Er tat sich eine Tiefkühlpizza in den Ofen und begann in aller Ruhe den ganzen Müll aus dem Wohnzimmer zu entsorgen. Und noch immer herrschte gespenstische Stille in der gesamten Villa.

Nach einer halben Stunde aß er seine Pizza und reinigte dann das Wohnzimmer komplett. Es war vierzehn Uhr.

Nun traute sich Mokuba das Gäste-WC sowie das Bad seines großen Bruders anzuschauen. Es bedurfte enormer Selbstbeherrschung, damit er sich nicht übergab. Allerdings passte das Aussehen der sanitären Anlagen perfekt in seinen Plan.
 

Mokuba begann nun in aller Seelenruhe eine Bowle zu mixen. Er stellte sie dann im Wohnzimmer auf den Tisch, zusammen mit einigen Gläsern, die er abwechselnd füllte und nach und nach leer trank. In der Zwischenzeit dekorierte er das Zimmer und den Weihnachtsbaum mit Girlanden, Luftschlangen und Konfetti.

Mokuba schaute auf die Uhr und nickte. Zeit für Raclette!
 

So stellte er die Bowle auf einen Beistelltisch und baute auf den Wohnzimmertisch das Raclette auf. Mit einem Glas Bowle in der Hand ging er dann in die Küche und begann die Zutaten zu schneiden. Das halbleere Glas achtlos in der Küche stehen lassend, ging er mit den Zutaten ins Wohnzimmer und begann zu essen.

In den Esspausen ging Mokuba mit Konfetti und Luftschlangen durch die gesamte Villa und dekorierte sie. Ab und zu ließ er hier und da ein halbleeres Glas stehen.

Als er schließlich satt war, ging er in die Küche und bereitete alles fürs Bleigießen vor. Und eine halbe Stunde später hatte er Figuren für acht Personen gegossen. Natürlich ließ er alles stehen und liegen, löschte nur die Kerze.

Erneut schaute er auf die Uhr, jetzt musste er sich wirklich langsam beeilen. Noah kam in einer Stunde, um ihn abzuholen.
 

Mokuba stapfte durch den Schnee, warf immer mal wieder Konfetti und begann vor den Fenstern zu dem Gästezimmer und dem Zimmer von seinem großen Bruder Feuerwerk aufzubauen. Viel Feuerwerk. Großes Feuerwerk. Lautes Feuerwerk. Und mit einem verbissenem Grinsen verband er alles mit einer Zündschnur, die er bis vor zum Hoftor legte. Er hoffte nun, dass er keinen Fehler gemacht hatte. Und wenn doch... dann würde halt die gesamte Villa in die Luft gehen. Mokuba zuckte mit den Schultern. Sein großer Bruder hatte genügend Geld.

Nun ging er sich umziehen, holte seine Reisetasche, dekorierte den weißen Drachen im Hof noch mit Luftschlangen und Konfetti und lief langsam runter zum Tor. Er stand noch keine zwei Minuten, da kam Noah angerollt. Mokuba grinste.

Er beugte sich zur Zündschnur und zündete diese an, bevor er in den Wagen zu Noah stieg.

„Hey, Moki. Und wie war der Weihnachstabend gestern?“, fragte Noah amüsiert, als er das stille Brodeln des kleinen Kaibas spürte.

Mokuba schnaubte nur. „Saufen wie die großen, vertragen wie die kleinen!“, antwortete er nur. „Es war abartig, wie die beiden sich abgeschossen haben!“

Noah hob fragend eine Augenbraue, als der Wagen losfuhr und sie waren noch nicht um die Straßenecke, als es hinter ihnen krachte, knallte, donnerte, schepperte, knisterte und pfiff.

Noah blickte erschrocken aus dem Rückfenster und sah mit großen Augen ein megagroßes Feuerwerk an zwei Stellen bei der Kaibavilla. Und er begriff, was Moki meinte.

„Die werden so leiden...“, lachte er dann leise und Mokuba lachte ebenfalls. „Ich hoffe es! Das Tischfeuerwek haben sie jedenfalls nicht gehört.“
 

Seto Kaiba und Joseph Wheeler lagen in einem komatösen Schlaf auf- und übereinander gestapelt in Seto Kaibas Schlafzimmer auf den Boden.

Als das Feuerwerk hochging, fuhren beide aus ihrem Schlaf, stießen sich und rannten quasi aus dem Zimmer und stürzten die Treppe runter.

Noch nicht wirklich klar denkend und ihre Augen vor dem Licht schützend starrten sie das Wohnzimmer an. „Gesundes Neues“, wünschte da Joey nuschelnd. „Gesundes Neues“, kam es genauso leise von Seto.

Und während beide verzweifelt versuchten zu verstehen, warum sie schon Silvester hatten, starben sie mit jedem Zünden eines Böllers Tausend Tode. Ihre Köpfe hämmerten und ihnen war schlecht.

„Kaiba... Was ist hier los? Hatten wir nicht gestern Heiligabend?“, fragte Joey gequält. „Keine Ahnung, Wheeler“, kam es nur von Seto, der auch die Welt nicht mehr verstand. Und dieser dämliche Kater verhinderte klares Denken!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  KeyblademasterKyuubi
2023-12-25T16:24:25+00:00 25.12.2023 17:24
Und wenn das fünfte Lichtlein brennt, hat Seto Weihnachten verpennt~ (Sorry, den konnt ich mir nicht verkneifen XD)
Von:  Polarstern
2023-12-25T12:08:44+00:00 25.12.2023 13:08
Hallo Seelendieb,

ich habe mich gefreut, heute eine neue Story von dir zu YGO auf der Startseite angezeigt zu bekommen. Die genannten Chars sind jetzt nicht gerade meine Favos, eigentlich lese ich zu denen keine FFs. Aber ich habe es gelesen, weil ich ja gerade erst eine andere Story von dir gelesen habe und ich deinen Schreibstil mag. (Also fühl dich geehrt ;)) Die andere FF war ja schon um einiges älter - man merkt überdeutlich, wie sich dein Schreibstil weiter entwickelt und hat. Sehr schön stilistisch aufgebaut. Man kann sich richtig die Sauerrei vorstellen, die die 2 dort gemacht haben! XD" Hätte Seto aber nicht so eingeschätzt, seine eigene Villa derart zu versauen und so ein unordentlicher Typ zu sein - Naja er war wohl ziemlich besoffen XD""
Geniale Idee von Mokuba, wie er sich gerächt hat! Jetzt glauben die beiden echt, sie hätten Tagelang durchgepennt XD
Hoffentlich bricht kein Feuer aus und bringt die beiden in Gefahr! o.o

Schöne Weihnachtsfeiertage!
Polarstern




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