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O Brothers, where art thou??

How to enter the Grand Line in a Nutshell
von

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Lesson No. 1

Dieser Geruch... Buster kannte ihn genau. Es war der Geruch von "Snickles", seinen Lieblingshundesnacks. Allein beim Gedanken an diese kleinen Köstlichkeiten lief ihm das Wasser im Maul zusammen. Langsam öffnete er die Augen. Im ersten Moment stutzte er ein bisschen über die seltsame Farbe des Himmels über ihm. Er blickte sich um und sah, dass die gesamte Umgebung irgendwie einen Tick zu rosa für seinen Geschmack war. Aber die Farbe war nicht das Außergewöhnlichste an der ganzen Sache. Alles um ihn herum war irgendwie nicht ganz normal. Er erblickte große Bäume, die man auf den ersten Blick für Äpfelbäume hätte halten können, doch bei näherer Betrachtung trugen sie anstelle von Früchten wunderbar duftende Würstchen an ihren Ästen. Und wenn er sich nicht täuschte, hatte die große rosa Wolke, die gerade über seinen Kopf hinweg schwebte, gewisse Ähnlichkeit mit einem Knochen...

Was ihn aber am meisten verwirrte, war die Tatsache, dass er nicht mehr in seinem gemütlichen Hundekörbchen sondern auf einer Art Floß lag, das in gemächlichem Tempo über einen schmalen Fluss glitt.

Bevor er sich ernsthaft fragen konnte wo zum Teufel er sich befand und wie er hierher gekommen war, stach ihm noch etwas ins Auge. Dort am rechten Ufer des Flusses unter einem besonders großen Baum mit Ästen, die fast bis ins Wasser ragten, saß jemand. Buster erkannte sie sofort. Es war Susie, die schärfste Pudeldame der ganzen Stadt und seine Ex-Freundin. Für alle anderen Hunde in der Gegend war eine Welt zusammengebrochen als sich dieses Prachtexemplar ausgerechnet für einen Mischlingsrüden wie ihn entschieden hatte. Leider hatte diese Verbindung nicht sehr lange gehalten. Susie war einfach zu anspruchsvoll gewesen. Während Buster schon auf Wolke sieben schwebte wenn sie zusammen aus dem selben Napf fraßen, hatte sie darauf bestanden, dass er gefälligst jeden Tag ein Bad nehmen sollte. Baden! Wenn er dieses Wort schon hörte, wurde ihm ganz anders. Immer öfter hatten sie sich deshalb in die Wolle gekriegt und eines Tages hatte Susie trotzig verkündet, dass sie jetzt mit Winston, dem Hund des Bürgermeisters zusammen wäre. Das kränkte Buster's Stolz besonders, denn Winston war ein kleiner, eingebildeter Pekinese, der sich auf Grund seines langen Stammbaums für einen ganz tollen Hecht hielt, obwohl Buster genau wusste, dass er sogar Angst vor seinem eigenen Schwanz hatte. Jedes Mal wenn Buster die beiden zusammen sah und ihn dieser Schnösel wieder einmal so herablassend angrinste während Susie ihn keines Blickes würdigte, versetzte es ihm einen Stich ins Herz.

Doch genau diese Hundedame saß dort im Schatten des Baumes und lächelte ihn verführerisch an. Ihr weißes Fell schimmerte wie Seide, was auch kein Wunder war, wenn man bedachte wie viel Geld ihr Besitzer im Jahr beim Hundefrisör ließ. Und diese Beine.... Buster musste sich schwer zusammenreißen um nicht sofort auf sie zuzustürmen, aber auch er hatte seinen Stolz. Sie hatte ihn eiskalt sitzen gelassen. Nein, er würde standhaft bleiben!

Als sie allerdings ihr wohlgeformtes Schnäuzchen öffnete und mit ihrer lieblichen Stimme seinen Namen rief war es entgültig um ihn geschehen. Seine Pfoten entwickelten plötzlich ein Eigenleben und trugen ihn mit einem gekonnten Satz vom Floß über den Fluss und in Windeseile hinüber zu seiner Angebeteten. Diese sah ihn mit ihren tiefgründigen Augen an und beugte sich dann zu ihm hinüber. Buster schloss die Augen und spitze die Lippen. Ja, er hatte immer gewusst, dass sie eines Tages zur Vernunft und wieder zu ihm zurückkommen würde. Sie waren sich jetzt ganz nah und Buster konnte schon ihren süßen Atem auf seinem Gesicht spüren. Von irgendwoher hörte er ein dumpfes Klopfen. Das musste sein Herz sein, das ihm gerade bis zum Hals schlug. Wie lange hatte er sich danach gesehnt!...

"BUNNY!! Verdammt, steh endlich auf oder du kommst schon wieder zu spät zur Schule!!", dröhnte eine furchtbar laute Stimme an sein Ohr und riss ihn auf grausame Weise aus seinem Traum.

Bunny's Mutter hatte ihren Kopf ins Zimmer gesteckt und versuchte jetzt schon zum zweiten Mal an diesem Morgen ihre Tochter aus dem Bett zu kriegen. Das Mädchen lag allerdings immer noch in den Federn und machte keinerlei Anstalten aufzustehen.

"Na los Buster, vielleicht schaffst du es ja diesem Siebenschläfer Beine zu machen.", rief sie dem schwarz-weiß gefleckten Mischling zu, der sie mit verschlafenen Augen anstarrte. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie schwören können eine Spur Feindseligkeit in seinem Blick zu entdecken.

Eigentlich lag Buster seine Familie sehr am Herzen, aber in diesem Moment hätte er alles für einen großen Knochen gegeben, den er dieser Frau an den Kopf werfen könnte. Das Leben war einfach unfair! Und das alles nur weil sein Frauchen so ein verdammter Morgenmuffel war. Missmutig erhob er sich aus seinem Körbchen, sprang aufs Bett und knuffte dessen Insassin ein wenig heftiger als eigentlich nötig in die Seite. Für diese Aktion erntete er ein genervtes Knurren bevor er mit einem Tritt wieder auf den Boden befördert wurde. Das war jetzt wirklich zuviel! Mit erhobenem Haupt stolzierte er aus dem Zimmer, allerdings nicht ohne der Frau an der Tür noch einen bösen Blick zuzuwerfen.

"Du solltest deine Laune wirklich nicht an dem armen Hund auslassen, junge Dame!", rügte die Mutter ihre Tochter.

"Zieh dich jetzt gefälligst an und komm runter! Dein Frühstück ist schon längst kalt.", schimpfte sie während sie zum Fenster lief und die Gardinen aufzog um das strahlende Sonnenlicht ins Zimmer zu lassen.

"Jaha.... ich bin ja schon wach. ", brummte Bunny und krabbelte mühselig unter der Decke hervor.

"Außerdem hab ich doch noch ewig Zeit!", fügte sie gähnend hinzu und streckte ihre müden Glieder.

"Hast du mal auf die Uhr gesehen?", fragte ihre Mutter.

Bunny folgte ihrem Rat und warf einen Blick auf den Wecker auf ihrem Nachttisch. Es war 7:55 Uhr und das hieß, dass ihr noch knapp 5 Minuten blieben bevor die erste Stunde anfing.

"Verdammt, ich hab verschlafen! Das schaff ich doch nie! Warum hast du mich denn nicht früher geweckt, Mama??", kreischte Bunny aufgebracht und sauste ins Bad.

"Dieses Kind macht mich fertig...", seufzte ihre Mutter und schüttelte resigniert den Kopf.

Nachdem Bunny sich im Eiltempo gewaschen und angezogen hatte und danach hastig ein Stück kalten Toast hinuntergeschlungen hatte, rannte sie nun den gesamten Weg zur Schule als wenn der Teufel höchstpersönlich hinter ihr her wäre. Und in gewisser Weise stimmte das auch... Trotz der ganzen Rennerei war sie mittlerweile schon eine halbe Stunde zu spät dran und leider kam das in letzter Zeit häufiger vor. Die Bulldogge würde sie killen.

Völlig außer Atem kam Bunny in die Klasse gestürmt und hätte dabei fast ihre Lehrerin über den Haufen gerannt. Im letzten Moment schaffte sie es noch ihren Lauf abzubremsen, was jedoch dazu führte, dass sie über ihre eigenen Beine stolperte und sich mit einem dumpfen Knall auf den Hosenboden setzte. Mit hochrotem Kopf und schmerzendem Hinterteil rappelte sie sich auf und blickte direkt in das dicke Gesicht ihrer Englischlehrerin Miss Bullworth, eine stämmige, ältere Dame mit einem etwas merkwürdigen Modegeschmack, die von allen Schülern nur "Die Bulldogge" genannt wurde. Außerdem verströmte sie irgendwie den Geruch von Mottenkugeln...

"How very kind of you to join us after all, Miss Bunny. Would you please stop disturbing the class with your jokes and sit down quietly...NOW!!", zischte Miss Bullworth und ihr vornehmer, englischer Akzent schaffte es kaum ihren Zorn zu verbergen. Bunny murmelte eine flüchtige Entschuldigung und setzte sich so schnell sie konnte auf ihren Platz.

"Na, wieder verpennt?", kicherte ihre Sitznachbarin Hina leise, doch Bunny nickte nur stumm. Sie war mal wieder in Gedanken.

Ihr ging dieser ganze Mist so auf die Nerven! Sie hatte sich noch nie viel aus Schule gemacht, aber in letzter Zeit war es wirklich unerträglich.

Als ihre beiden Brüder noch zu Hause waren, hatte sie jedenfalls nach dem Unterricht was zu lachen gehabt und Ace hatte es sogar irgendwie geschafft sie dazu zu bringen ihre Hausaufgaben zu machen. Aber nachdem sich vor einem halben Jahr auch Ruffy verabschiedet hatte um Pirat zu werden, kam Bunny ihr eigenes Leben wie leergefegt vor. Die Leute aus der Schule waren zwar nett, aber sie hatten einfach andere Interessen. Während die anderen Mädchen aus ihrer Klasse sich für schicke Klamotten und süße Jungs interessierten, träumte Bunny schon seit ihrer frühsten Kindheit davon zur See zu fahren und Pirat zu werden. Den Floh hatten ihr natürlich auch ihre großen Brüder ins Ohr gesetzt, wovon ihre Eltern alles andere als begeistert waren. Ihrer Meinung nach sollte ihr kleines Mädchen eine gute Ausbildung bekommen und später einmal eine angesehene Ärztin werden. Bunny liebte ihre Eltern und es tat ihr weh ihre enttäuschten Gesichter zu sehen wenn sie wieder mal eine schlechte Note nach Hause brachte, aber sie konnten ihren Wunsch einfach nicht nachvollziehen. Eines Tages würde es soweit sein. Dann würde sie ihrer Heimat den Rücken kehren um selbst Abenteuer zu erleben und ihre Eltern würden es nicht schaffen sie davon abzuhalten.

Und dieser Tag lag nicht mehr in allzu weiter Ferne. Ganz im Geheimen war Bunny schon seit Wochen dabei ihre Reise zu planen.

Ein Ereignis war dabei besonders ausschlaggebend gewesen. Vor etwa einem Monat war ein mysteriöser Fremder im Hafen ihres Dorfes vor Anker gegangen. Er schien allein zu sein und er wechselte auch nicht viele Worten mit den Dorfbewohnern, doch Gerüchte gingen um, dass er nur auf der Durchreise war um eine geheimnisvolle Fracht zu einer der Nachbarinseln zu transportieren. Niemand wusste worum es sich dabei handelte und es traute sich auch keiner danach zu fragen. Bunny war ihm auf dem Nachhauseweg unauffällig gefolgt als er in die Taverne eingekehrt war um neue Vorräte zu kaufen und um sich ein üppiges Mahl zu genehmigen bevor er weiterzog. Dieser Mann ängstigte und faszinierte sie gleichermaßen. Er war ungewöhnlich groß und trug einen dunklen Umhang mit einer Kapuze, die fast sein gesamtes Gesicht verdeckte. Von ihrem Platz in der Ecke konnte sie hören wie er mit rauer Stimme ein weiteres Bier bestellte, das ihm der eingeschüchterte Barkeeper auch sofort vorsetzte. Nach einem Schluck wendete sich der Fremde erneut an den Mann.

"Das Bier ist warm. Habt ihr kein Eis?", knurrte er und dem armen Kerl wich sofort jegliche Farbe aus dem Gesicht.

"Es tut mir schrecklich leid, mein Herr, aber leider ist der Kühlschrank gerade heute morgen kaputtgegangen und der Reparaturdienst war immer noch nicht da.", stotterte er ängstlich.

"Sie müssen es auch nicht bezahlen. Das geht auf's Haus. Ich hole Ihnen auch gleich noch ein bisschen Reis wenn Sie wollen.", fügte er hastig hinzu und eilte hinüber in die Küche.

Nachdem der Kellner verschwunden war, sah sich der Fremde kurz um als wenn er sich beobachtet fühlen würde und Bunny verkroch sich halb unter dem Tisch damit er sie nicht entdeckte. Vielleicht war er ja in Wirklichkeit ganz harmlos, aber um ehrlich zu sein, hatte sie gerade gar keine Lust das auszutesten. Er schien sie wirklich nicht gesehen zu haben, denn er wendete sich nun wieder seiner Mahlzeit zu. Bunny entfuhr ein erleichterter Seufzer doch kurz darauf stockte ihr erneut der Atem. Der Mann hatte sein Bierglas erhoben und führte es langsam zu Mund, doch anstatt daraus zu trinken, schien er es nur kurz anzuhauchen. Sofort bildete sich eine dünne Eisschicht um das Glas und dann leerte er den Inhalt mit einem Schluck.

War das gerade wirklich passiert? Bunny rieb sich verwundert die Augen und schaute ein weiteres Mal hinüber. Es schien als wenn sogar die Lippen des Mannes von einem Hauch Eis bedeckt waren. Er besaß also Teufelskräfte. Das hätte sie sich bei so einem unheimlichen Typen auch gleich denken können. Wieder kamen ihr die Gerüchte der Dorfbewohner in den Sinn. Eine geheimnisvolle Fracht... Es waren doch nicht etwa...??

Die Küchentür schwang auf und der Barkeeper stellte eine weitere Schüssel dampfenden Reis auf den Tresen.

"So, bitte schön, der Herr. Oh, sie haben Ihr Bier also doch aufgetrunken. Ich versichere Ihnen, das kommt bei uns sonst wirklich nie vor...", sagte er eifrig als er das geleerte Bierglas erblickte.

"Kein Thema...", brummte der Angesprochene, wischte sich mit einer unauffälligen Bewegung über den Mund und machte sich gierig über den Reis her.

Das war ihre Chance. Der Kerl würde sicher noch eine Weile mit essen beschäftigt sein. So leise wie möglich schlich sich Bunny aus der Bar. Sobald sie auf der Straße war beschleunigte sie ihren Schritt und schlug den direkten Weg zum Hafen ein.

Auch wenn sie die anderen Schiffe nicht gekannt hätte, hätte sie sofort gewusst welches von ihnen dem Fremden gehörte. Es verströmte die gleiche unheimliche Atmosphäre wie sein Besitzer. Es war wendig und nicht sehr groß und aus einem dunklen Holz gefertigt. Die Segel bestanden aus einem dunkelroten Stoff und Bunny fiel auf, dass dieses Schiff keine Flagge trug. Unsicher sah sie sich um. Sie konnte in der Nähe niemanden entdecken. Sogar der Steg war ausgefahren. Also, wenn das keine Einladung war... Schnell schlüpfte Bunny auf das fremde Schiff. Wo sollte sie nur anfangen zu suchen? An Deck war nichts auffälliges zu sehen und so öffnete sie die Tür zum Unterdeck und stieg langsam die schmale Treppe hinunter. Sie betrat eine kleine Kajüte, die durch den Schein einiger kleiner Fackeln erhellt wurde. Der Fremde schien sich hier wirklich nicht lange aufhalten zu wollen, wenn er sogar das Licht hatte brennen lassen. Aber dieser Umstand kam ihr im Moment ganz gelegen. Im Dunkeln hätte sie sich in diesem Durcheinander niemals zurechtgefunden. Auf einem schweren Eichentisch langen unzählige Aufzeichnungen und Seekarten verstreut und auch die danebenstehende Kommode quoll vor lauter Schriftrollen und Pergamentfetzen fast über. Irgendwo musste doch eine Truhe oder so was stehen. Bunny blickte sich um und entdeckte die Flagge, die sie vorhin vermisst hatte, rechts neben sich an der Wand hängen. Es war eine Totenkopfflagge, doch war der Schädel nicht weiß wie auf gewöhnlichen Piratenflaggen sondern hatte eine bläulich schimmernde Färbung, so dass er aussah wie aus Eis gemeißelt. Außerdem war er von einigen Eiskristallen umgeben. Er war wirklich ein Pirat. Kein Wunder, dass sie dieser Mann von Anfang an fast magisch angezogen hatte. Wäre er ihr nicht so unheimlich gewesen, hätte sie glatt in Versuchung geraten können ihn zu fragen ob sie ihn begleiten dürfte. Neben der Flagge hing ein Bild. Das Foto war schon recht verblichen, aber man konnte darauf zwei Männer erkennen, die offensichtlich gut befreundet waren. Der linke von beiden war sehr groß und kräftig und Bunny war sich sicher, dass es sich bei ihm um den mysteriösen Eigentümer dieses Schiffes handelte, auch wenn er auf diesem Bild keinen Umhang trug und durch das breite Grinsen auf seinem Gesicht richtig fröhlich aussah. Ohne die Kapuze vor seinem Gesicht konnte man erkennen, dass jeweils drei blaue Streifen seine Wangen zierten. Ob sie durch die Kraft der Teufelsfrucht entstanden waren? Bunny's Blick fiel nun auf den anderen Mann, der seinen Freund gerade scherzhaft in die Seite knuffte und dabei aussah als wenn er lauthals lachte. Er war fast einen Kopf kleiner als der Fremde, hatte leuchtend rote Haare und trug einen gelben Strohhut. Bunny kannte diesen Hut... Ja, und sie kannte auch den Mann, der ihn trug. Er war zwar etwas jünger als sie ihn in Erinnerung hatte, aber es war ganz eindeutig der rote Shanks. Der Pirat, der sich mit seiner Bande für eine Weile in ihrem Dorf niedergelassen hatte. Bunny war zu der Zeit noch ziemlich jung gewesen, aber sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie vernarrt Ruffy in diesen Kerl gewesen war. Ständig hatte er mit den Jungs in der Taverne rumgehangen und hatte sie mit seinen Späßen mal erheitert und manchmal auch nur tierisch genervt. Shanks hatte ihm einmal sogar das Leben gerettet und Ruffy war todtraurig gewesen als die Piraten ihre Zelte nach ein paar Wochen wieder abbrachen um weiterzuziehen. Zum Abschied hatte Shanks dem kleinen Jungen seinen Strohhut anvertraut, den Ruffy seitdem wie seinen Augapfel hütete. Grinsend erinnerte sich Bunny daran wie sie ihm früher oft seinen Schatz vom Kopf geklaut hatte während er schlief und ihn damit zur Weißglut getrieben hatte.

Und es war auch zu der Zeit gewesen, als Ruffy von der Gum-Gum-Frucht genascht hatte. Bunny war einerseits begeistert von den neuen Fähigkeiten ihres Bruders gewesen, andererseits hatte immer die Eifersucht an ihr genagt, wenn sie mitansehen musste wie er sie ständig weiter trainierte und dadurch immer stärker wurde. Stolz hatte er damit geprahlt, dass er es jetzt endlich mit Ace aufnehmen könnte, der auch ohne die Hilfe von Teufelskräften ein extrem harter Gegner war. Bunny war immer gut mit ihren Brüdern ausgekommen, aber sie war ihnen körperlich einfach unterlegen. Wie sehr hatte sie sich deswegen manchmal gewünscht auch ein Junge zu sein, aber wenn sie die beiden dann mal wieder bei einem ihrer Rülpswettbewerbe beobachtete, schien ihr das ganze doch nicht so ein toller Einfall zu sein. Aber wenn sie jetzt auch so eine Teufelsfrucht finden würde, hätte sie endlich genug Kraft um ihren langgehegten Traum wahr werden zu lassen.

Ohne weiter über die möglichen Verbindungen von Shanks und dem Fremden nachzudenken, suchte sie hastig den Boden der Kajüte ab. Hier musste einfach etwas zu finden sein! Und tatsächlich entdeckte sie nach scheinbar endloser Wühlerei unter einem Stapel dicker Bücher, die achtlos unter den vollgepackten Tisch geworfen worden waren, eine hölzerne Kiste. Die Ernüchterung folgte sogleich als Bunny feststellen musste, dass sie mit einem Schloss verriegelt war. Doch so leicht würde sie nicht aufgeben, und als sie neben dem Tisch ein breites Schwert liegen sah, kam ihr eine Idee. Sie schnappte sich die Waffe und nach einigen Fehlschlägen, bei denen sie jedes Mal zusammenzuckte und ängstlich nach möglichen Geräuschen von draußen horchte, hatte sie es fertiggebracht das Schloss zu knacken. Mit zittrigen Fingern öffnete sie den Deckel der Kiste und schaute hinein. Es war wie in einem Traum. Im Inneren lagen fünf merkwürdig aussehende Früchte in den verschiedensten Farben. Volltreffer!! Jetzt musste sie sich nur noch für eine entscheiden. Die gelbe Frucht, die gewisse Ähnlichkeit mit einer etwas gezackten Banane hatte, stach ihr sofort ins Auge. Bunny nahm sie in die Hand und betrachtete sie von allen Seiten. Ein wenig mulmig war ihr jetzt schon. Woher sollte sie wissen ob das hier wirklich echte Teufelsfrüchte waren? Und was wenn einige dieser Dinger schreckliche Nebenwirkungen hatten?? Vielleicht würde sie auch solche Streifen im Gesicht bekommen, oder schlimmer... vielleicht würde ihr plötzlich ein Schwanz oder so was wachsen... Doch so nah am Ziel durften sie solche Horrorvorstellungen nicht abschrecken. Schnell ließ sie die gelbe Frucht in ihrer Jackentasche verschwinden und versuchte das kaputte Schloss wieder so zu befestigen, dass man nicht sofort sehen konnte, dass es bereits einmal geknackt worden war. Vorsichtig schob sie die Kiste wieder an ihren alten Platz zurück und schlich sich wieder langsam die Treppe hinauf an Deck. Glücklicherweise war immer noch niemand zu sehen. Fast wundert es Bunny, dass sie der Fremde bei dieser Aktion nicht überrascht hatte. Vielleicht war er nach seiner Mahlzeit noch woanders hingegangen...

Dies war der Tag gewesen an dem Bunny ihre Teufelskräfte erhalten hatte. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem seltsamen gelben Obst um eine Donnerfrucht, die dem Mädchen die Fähigkeit verlieh Elektrizität zu erzeugen. Anfangs hatte sie es nur geschafft winzige Blitze aus ihrer Hand schießen zu lassen doch mit ein wenig Übung hatte sie die Stromstärke um einiges steigern können und war jetzt sogar in der Lage ihre Blitze gezielt einzusetzen. Außerdem hatte sie herausgefunden, dass es ihr möglich war Gegenstände durch elektrische Aufladung zu magnetisieren, was in manchen Situationen wirklich hilfreich war.

Wie gerne hätte sie ihren Brüdern ihre neuen Fähigkeiten vorgeführt, aber die beiden waren jetzt schon eine ganze Weile weg und hatten sich seitdem auch nicht gemeldet. Wahrscheinlich waren sie viel zu beschäftigt damit spannende Abenteuer zu erleben und dachten überhaupt nicht mehr an sie. Aber Bunny war sich ganz sicher, dass sie die Jungs schon ziemlich bald wiedersehen würde...

Ein Stoß in die Rippen riss sie unsanft aus ihren Gedanken.

"Hey Bunny, hör auf zu pennen. Die Bulldogge guckt dich schon wieder ganz giftig an.", flüsterte Hina und versuchte unauffällig am Arm ihrer unaufmerksamen Freundin zu rütteln.

"Since you are paying no attention to my teaching whatsoever I assume you already know everything I've been talking about in the last sixty minutes. Would you mind telling your classmates about the different functions of the stream of consciousness in modern English literature?", zischte Miss Bullworth und warf Bunny über den Rand ihrer großen Brille einen Blick zu, der bei einem sehr sensiblen Menschen bestimmt schwere psychische Störungen verursacht hätte.

Da die arme Bunny kein Wort von dem gerade Gesagten verstanden hatte, geriet sie ganz schön ins Schwitzen und auch ein verstohlener Blick zu ihrer Nachbarin brachte ihr nur ein hilfloses Schulterzucken ein.

"Okay,.... I would say that...äh... there is always very bad weather in England.... and because of that....mmhh... a lot of people wrote many books to have something to do when they can't go outside...", stammelte sie verzweifelt und spürte dabei wie sie sich mit jedem Wort nur noch mehr in Schwierigkeiten brachte.

Scheinbar hatten Bunny und Miss Bullworth nicht die gleiche Vorstellung von Humor, denn nach einer lautstarken Standpauke und einer saftigen Strafarbeit fand sich die Schülerin vor der Tür des Klassenzimmers wieder.

Da die Bulldogge dem Direktor sowieso von ihrem "unerhörten Verhalten" berichten würde, schien es Bunny völlig unnötig sich an diesem Tag noch weiter zu quälen und so entschloss sie sich den Rest des Tages zu schwänzen. Man konnte seine Zeit schließlich viel besser nutzen...
 

Backstage: Puh!! Endlich hab ich alle Klausuren hinter mir und komme mal wieder dazu angenehme Dinge zu Papier zu bringen^^ Dieses Kapitel ist für meine Verhältnisse wieder mal ziemlich lang geworden. Ich scheine mich jedenfalls quantitativ zu steigern. Über die Qualität lasse ich dann mal mein geneigtes Publikum entscheiden...

Wie bereits irgendwann mal erwähnt existiert für den Anfang dieser Geschichte auch eine gezeichnete Version, an die ich mich bis jetzt aber noch überhaupt nicht gehalten habe. Wie hab ich es nur geschafft fast 20 Seiten zu schreiben ohne auch nur ein einziges Bild des Doji zu beschreiben?? Naja, aber ab dem nächsten Kapitel hab ich fest vor endlich mit dem eigentlichen Plot der Geschichte anzufangen.^^

Es hat mir viel Spaß gemacht die Englischstunde in den Anfang der Story einzubauen. Eigentlich hätte ich lieber Französisch genommen, weil mich diese Sprache viel mehr nervt, aber es wäre vielleicht seltsam gewesen, wenn die Lehrerin selber so viele Grammatikfehler in ihre Sätze eingebaut hätte...XD Irgendwann werde ich vielleicht noch mal eine ganze FF auf Englisch schreiben. Man soll ja immer nach neuen Herausforderungen suchen^^

Okay, genug geschwafelt. Ich hoffe die Geschichte gefällt euch bis jetzt und ich kriege ein paar Kommies, die mein Ego ein bisschen aufbauen^^

VLG & Tausend Knutscher an meine liebsten Leser RoronoaZoro & Super-Inu

Eure Bunny *wink*



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  G_O_D
2006-08-27T16:03:31+00:00 27.08.2006 18:03
der Hund tut mir richtig leid
Tja, Morgenstund hat Gold im Mund (aber nur wenn man ausschlafen darf)

ist ne lustige Geschichte

greets Mario
Von:  Sternenelfchen
2006-03-30T18:59:59+00:00 30.03.2006 20:59
Bunny, wenn du das hier liest, denk bitte daran: Was lange währt, wird gut! Ignoriere dabei bitte einfach, dass der Auspruch hier nicht passt... *drop*

Aaaaa~lso...
Ich find ja wie eh und je deine Wortwahl beim Beschreiben echt klasse! ^-^ Ich liebe, liebe, liebe es!
Bei den erwähnten "Rülpswettbewerben" musste ich schmunzeln. *lol* Weiß nicht, hat gepasst. =)
Und am Anfang fand ich den Traum von Buster witzig. Die nette Hundedame... XD Und alles in rosa und die Hundeknochen-Wölkchen! (Da waren doch Hundeknochwölkchen, oder? Sag mir, dass da welche waren! XD) Nee, war schon klasse, die Einleitung. Sehr gut gewählt in ihrer Art, lustig und passend. ^-^
Die Erwähnung, dass der Blick der Englischlehrerin "schwere psychische Störungen" verursachen könnte, fand ich auch gut. Und es ist mir nur zu bekannt. XD Also aus dem Leben gegriffen.(?)
Ich bin - ehrich gesagt - ganz froh darüber, dass du eine Englischlehrerin gewählt hast und nicht eine Französischlehrerin. Ich fang erst nächstes Jahr mit Französisch an (ich muss verrückt sein!), bisher hab ich Russisch gemacht. *löle*
Aber dein angewandtes Englisch ist wirklich sehr überzeugend. XD Da kriegt man eine Gänsehaut! *g*
Ich möchte auch mal eine englische Geschichte schreiben...

Ja, ansonsten sind mir einige Kommafehler aufgefallen, keine RS-, Tipp- oder gar Grammatikfehler. Aber ich glaube, die paar fehlenden Striche sind auch nicht der Weltuntergang. Wenn du aber trotzdem möchtest, dass ich dir zeige, wo ich noch ein paar mehr hinsetzen würde, würde ich das FÜR DICH glatt machen. ^-^ Kann aber dann noch zusätzlich ein paar Jahre dauern.
Viele liebe Grüße,
dein Sternchen *knuddel*
Von:  EngelsTeufelchen
2006-03-13T12:16:36+00:00 13.03.2006 13:16
Ich lese mir jetzt jedes Kapitel durch und es wird mir nicht langweilig, im Gegenteil, es wird immer spannender unf freue mich schon darauf weiterzulesen. *grins*
Noch ein riesen Lob für dieses Kap, dein Schreibstil ist nicht von schlechten Eltern.
Gruß
Hakku10456507
Von:  Chibi-Luzi
2004-10-22T18:16:42+00:00 22.10.2004 20:16
Also: ersma toller Anfang^___________^ EHrlich, ich finde, das sollte man nochmal vertiefen, diese Beziehungsgeflechte von Hunden und Buster ist einfach nur niedlich^^
Bunny is ein richtiger Schussel, fast ein bisschen wie ich, nur nich so langsam (hätt ich nie hingekriegt, mich so schnell anzuziehen XD)
Um ehrlich zu sein: Ich bin ja auch unheimlich neugierig, aber ich glaube, selbst wenn ich diesem Pirat ein bissl nachspioniert hätte, vielleicht auch die Truhe geöffnet hätte, NIE, wirklich NIEEEEE hätte ich so ne Frucht gegessen...IGITT!!!
Aber naja...wenn man halt unbedingt so kräfte haben will...*schulternzuck*
Jedenfalls geil gemacht und ich kann nur zustimmen: FF in Englisch hört sich interessant an!
Ich werd auf jedenfall dem Bunny-Fanclub treu bleiben!!!*Fähnchen schwenk*
Von:  Super-Inu
2004-07-27T21:38:04+00:00 27.07.2004 23:38
*reinhüpf*
Aber nein, du hast überhaupt nicht nachgeholfen Roronoa ^^
Naja, jedenfalls ist es mal wieder super geworden und dass du lieber französisch genommen hättest kann ich nur zu gut verstehen.
*die sprache selber net leiden kann*
Naja, jedenfalls brauchst du dir wegen dem Douji keine sorgen zu machen. Obwohl du dich noch nicht daran gehalten hast, ist es einfach nur klasse liebe Bunny ^^
Nur weiter so und vielen lieben Dank für die Widmung.
Bis denne
Inu *knuddel*
Von: abgemeldet
2004-07-27T21:06:34+00:00 27.07.2004 23:06
erste, erste, erstäääää!! *rumspring*
schweinerei nenn ich sowas, so ein supa-geilomatico-kapitel hat noch kein kommie?!
aber na ja.. wie ich gerade erfahren hab, wusste auch sonst noch keiner, dass es schon existiert (also, ich wette, gleich kommt noch eins ^^ -nicht, dass ich in irgendeiner form nachgeholfen hätte ^^"
aaalso, ich kann mich nur ständig wiederholen: Bunny, du bist die beste!!! (hab ich das denn schon mal geschrieben? na ja -es kommt alles aufs gleiche raus)
und jetzt werd ich erst mal in dein GB schreiben ^^
ADI! & HDGGG~DL
Crawd ^^
PS: vielen, vielen dank für die widmung!! *knuddel*


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