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Ein Tag wie jeder andere

von

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Regen in der Einsamkeit

Zeichenerklärung: erstes Kapitel
 

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Ein lauter Schrei,

durchdringt die Stille der Nacht.

Ein Klang so lieblich,

und wunderschön.
 

Der Mondschein spiegelt sich,

im bittersüßen Blut wieder.

Bedeckt die Straßen,

verschleiert die dunklen Schatten,

verblendet die Wahrheit.
 

Ein törichtes Spiel,

von Tod und Mord.

Gespielt für die Verlassenen,

die in einer Lüge leben.

Das Leben eine endlose Qual,

der Tod die erhoffte Erlösung.
 


 

Keuchend rannte er durch die vom Regen nassen und menschenleeren Straßen. Das Wasser machte sie glatt, kaum begehbar. Und so fiel er ein weiters Mal hin.

Sein Körper schmerzte. Wunden klafften überall an seinem Körper. Zeichen eines Kampfes, den er gewann. Ohne Zweifel, war er der Stärkere gewesen. Der andere hatte ihn herausgefordert, er hatte ihn gewarnt.

Es sollte ein fairer Kampf sein. Beide, nur mit einem Messer bewaffnet. Der andere hatte ihn schwer verletzt, aber er kämpfte nie fair. Dieses Wort existierte nicht für ihn. So hatte er ihn einfach erschossen.

Die Leiche zu beseitigen, war kein Problem. Das einzige, was es an Problemen gab, war, dass er außerhalb der Stadt gewesen war und ohne ein Auto. Mit diesen Verletzungen würde er ihn nie erreichen. Er war zwar schon nahe der Stadtmitte, aber der andere wohnte am anderen Ende der Stadt. In so einer Lage war er noch nie.
 

Der Regen prasselte weiter auf den am Boden liegenden Mann ein. Kühlte den erhitzten Körper etwas ab. Mit letzter Kraft hievte er sich hoch, stützte sich an einem alten Gebäude ab und verließ die verlassene Straße in eine Seitengasse. Dort brach er endgültig zusammen, verlor das Bewußtsein und stürzte abermals zu Boden.
 

Eine dunkle vermummte Gestalt beobachtete alles. Ging auf den am Boden liegenden Körper zu. Er streckte eine Hand aus und ergriff den Körper vor sich am Kragen. Dieser zeigte keine Regung.

//Tot ist der Typ nicht. Er atmet noch.//

Durch den Regen und die Dunkelheit erkannter er die Person, die vor ihm lag, anfangs nicht. Langsam zog er ihn hoch, sodass er sein Gesicht sehen konnte. Er erschrak, als er sah, wer der Mann war.

//Scheiße.......Boss......Fuck, was mache ich jetzt????//

Sachte hob er den schmalen leichten Körper auf seine Arme. Für ihn war es unvorstellbar gewesen, dass sein Boss in so eine Lage geriet. Damit hatte er nicht gerechnet.
 

Er trug ihn zu seinem Auto, welches nicht weit von der Gasse entfernt stand. Sein eigentliches Vorhaben, warum er überhaupt hier war, war für ihn unwichtig geworden. Den Dealer konnte er auch ein anderes Mal wieder treffen.

Langsam legte er ihn auf die Rückbank seines Mercedes [1] und fuhr mit ihm ans andere Ende der Stadt, um ihn ihm zu übergeben.
 

~~~***~~~
 

Die einzelnen Schneeflocken glitten langsam zu Boden. Bedeckten zaghaft den jungen Mann und hüllten ihn in ein Meer aus Kälte. Ab und zu gab die dichte Wolkendecke die Sicht auf den Mond frei.

Schon seit einer Stunde stand er hier und beobachtete den Mondschein, wie er sich auf dem zugefrorenen See spiegelte. Die Ruhe hier war erdrückend. Aber für ihn war es Befreiung. Befreiung von all dem Schmerz, dem Leid und dem Tod, welchem er in seiner Jugend so oft begegnet war. Aber es gab auch schöne Momente. Momente, die er genoß, als er mit ihm zusammen war. Er hatte ihn geliebt. Nein, das war nur eine bittere Lüge. Er liebte ihn noch immer. Aber warum hatte er ihn dann verlassen? Diese Frage stellte er sich oft. Und die Antwort, wusste er schon lange. Er wollte ihn schützen. In schützen vor den Tücken der Liebe. Darum war er jetzt hier. Er wusste, wie der andere reagieren würde, würde ihm etwas zustoßen. Und er wollte ihn vor seiner eigenen krankhaften Eifersucht schützen. Wenn er auch nur angeschaut wurde, ist der andere fast ausgerastet.

Über diese Tatsache musste er immer schmunzeln. Wie sehr sich doch sein Geliebter verändert hatte, seitdem sie zusammen waren. Aber eines hatte sich nie geändert: er war verdammt bezitzergreifend. Das hatte er gemerkt. Aber es störte ihn nicht wirklich.

Hätte der andere erfahren, was damals passiert war.......er wollte nicht daran denken. Er sollte es nie erfahren. Nein, diesen schweren Schlag würde sein Geliebter nur schwer verkraften. Aus diesen Gründen ist er aus Japan geflohen. Ohne ein Wort. Er wusste wie sehr er dem anderen weh getan haben musste, aber für ihn war es das Beste gewesen.
 

Er wollte ihn schützen, obwohl er es immer war, der beschützt wurde. Sein Geliebter hatte ihn damals in dieses Spiel aus Tod und Mord hineingeführt. Er wusste nicht, dass er im Untergrund zugange war. Genauso wenig, wie die anderen.

Das Leid und den Schmerz, den er erfahren hatte, daran war der andere Schuld. Es traf ihn zwar nur ein einziges Mal physisch, aber der psychische Schmerz war schon grausam genug. Der andere blieb kalt, wenn vor seinen Augen Leute lebend zerstückelt wurden. Aber bei ihm zeigte er Gefühle. Immer holte sein Geliebter ihn aus den seelischen Tiefen heraus, die er ihm ungewollt zugefügt hatte. Und trotz allem, was passiert war, hasste er ihn nicht. Nein, seine Liebe zu ihm wuchs immer mehr. Denn durch all ihre Erlebnisse hatte er erkannt, dass der andere menschlich war. Auch wenn es nie so schien. Er wusste es.
 

Noch immer wollte er zu dem anderen zurück. Er hatte sich eingeredet, wenn er ihn verlassen würde, würde er ihn irgendwann nicht mehr lieben können. Aber er hatte sich geirrt. Seine Sehnsucht zu dem anderen wurde immer weiter geschürt. Es war genauso schlimm wie damals, immer wenn er mit ihm schlief.

Wenn er die von Leidenschaft erhitzte Haut berührte, die sonst immer kalt war, stieg seine Lust und Sehnsucht nach dem andern Körper immer mehr. Der andere hatte das immer gespürt und ihn hinterhältig leiden lassen. Immer mit ihm gespielt, seinen Höhepunkt hinausgezögert.

Er liebte die Art, wie er mit ihm umging. Sie war so voller Leidenschaft, dass er alles getan hätte, nur um seine samtene blasse Haut zu berühren.

Auch liebte er seine Art zu küssen. Jedesmal wenn sein Geliebter ihn küsste, wurde sein Körper heiß vor Leidenschaft und Erregung. Selbst den anderen ließ es nicht kalt, wenn er seine erhitzte Haut berührte. Sie waren scharf aufeinander, ohne Zweifel. Sie waren Jahre zusammen gewesen und an diesen Tatsachen hatte sich bis zu Letzt nichts geändert.

Witzig war es nur in der Schule. Sie kamen öfters zu spät zum Unterricht, weil sie erst einmal wieder einigermaßen cool werden mussten, wenn sie in den Pausen mal wieder übereinander hergefallen waren und heiße Zungenküsse ausgetauscht hatten.
 

Langsam wurde ihm kalt. Er hatte nicht gewusst, wie lange er hier stand. Das passierte ihm immer, wenn er hier war und an seinen Geliebten dachte.

Fröstelnd steckte er seine roten, halb tauben Hände in die Jackentaschen. Er blickte noch ein letztes Mal auf den See, ehe er sich umdrehte und ging.

Er durchstreifte das kleine Wäldchen nahe des Sees. Er musste nun wohl schon eine Stunde gelaufen sein, ehe er die große Stadt erreichte. Zielstrebig ging er auf das Hotel zu, indem er wohnte. Es hatte den hübschen Namen "Luella" [2].
 

Langsam betrat er das große schöne Gebäude und wurde auch sogleich freundlich von der Empfangsdame begrüßt.

"Hello Mr Korenai. You are back very late today. Doesn't it disturb you, if you walk this way every evening to the lake? You can use the road. It will be just shorter."

"Yes, but I love the silence there. It help to think over a lot of things."[3] Damit nickte er der Dame noch einmal zu, welche ihm seinen Zimmerschlüssel entgegenhielt, und betrat den Aufzug.

Ein leises *plink* sagte ihm, dass er in der fünften Etage angekommen war. Er betrat den Flur und ging nach rechts. Er ging an mindestens sieben Türen vorüber, ehe er das Zimmer mit der 510 erreichte. Langsam schloß er auf.
 

Das Zimmer war dunkel, aber er dachte nicht daran das Licht einzuschalten. Er liebte es, wenn es dunkel war und nur der Mond diese Dunkelheit manchmal brach.

Er zog seinen Mantel aus und ging hinüber zum Badezimmer. Da seine Augen sich recht schnell an die Dunkelheit gewöhnt hatten, brauchte er nicht aufpassen, ob er gegen irgentetwas gegen lief.

Im Bad angekommen schaltete er dort das Licht an, da es dort keine Fenster gab. Zielstrebig durchstreifte er das große Zimmer und legte seinen Mantel über die Badewanne, da dieser von den Schneeflocken durchnäßt war. Kurz darauf verließ er es auch sogleich wieder.

Er zog seine Sachen aus und legte sich nur mit einer Shorts bekleidet auf das Bett.

//Mal sehen, was der nächste Tag für mich offen hält?//
 

~~~***~~~
 

Er erwachte, von der Sonne geblendet. Heute schien die Sonne, obwohl es gestern noch so schrecklich geregnet hatte. Seine Augen hatte er noch geschlossen, zu sehr musste er sich noch an die ungewohnte Helligkeit gewöhnen.

Langsam öffnete er die Augen. Das Zimmer, in dem er sich befand, war in warmen roten Tönen gestrichen und er lag in einem mehr als großem Bett. Sein Körper schmerzte, doch schien er nicht mehr zu bluten. Sachte hob er die Bettdecke etwas an und erkannte, dass er verarztet wurde.

//Wo bin ich nur? Das Zimmer kommt mir nicht bekannt vor.....//

Er schloß die Augen wieder, da es für ihn zu anstrengend war und döste wieder leicht ein.
 

Ein leises Türenklicken war zu hören, als die Tür zum Zimmer aufging und sich wieder schloß. Der Mann, der das Zimmer betrat, ging auf das Bett zu und schaute den Mann darin sorgenvoll an. Sachte strich er mit seiner Hand über die braune haut des anderen.

"Was ist nur passiert?", flüsterte er. Der andere reagierte auf die Berührungen des Mannes und wurde wieder allmählich wach. Er wunderte sich von wem diese Berührungen ausgingen und öffnete gequält die Augen. Er musste leicht blinzeln, um etwas zu erkenne.

"Kura?"

"Ganz ruhig." Er legte einen Finger auf die Lippen des anderen. Eine ganze Zeit herrschte Stille zischen den beiden und sie schauten einander tief in die Augen. Jeder drohte in denen des anderen haltlos zu versinken.

"Wo bin ich?"

"Bei mir. Ich habe renoviert. Gefällt's dir?" Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen.

"Ich liege hier schwer verletzt und du fragst mich, ob es mir gefällt? Ja, sicher!"

"Sei nicht so zynisch, Malik! Oder ich werfe dich gleich auf die Straße und du darfst weiter bluten!"

"Leck mich doch! Das würdest du eh nie tun." Damit beugte sich Bakura über ihn und funkelte ihn mit seinen braunen Augen an.

"Ach, wirklich? Da hast du vielleicht recht, aber deiner Aufforderung komme ich gerne nach." somit leckte er über Maliks Wange, was diesem einen Schauer über den Rücken jagte. Schnell wandte er den Kopf zur Seite.

"Lass das! Ist ja ekelhaft!"

"Ach ja? Das ist mir aber neu. Sonst stört es dich auch nicht." Leise lachte er auf. Auf Maliks Gesicht legte sich indessen ein leichter Rotschimmer.

"Gar nicht wahr!"

"Und warum wirst du dann rot?" Belustigt sah er zu, wie sein Gegenüber noch ein Stück roter wurde. Um dieser Peinlichkeit nicht noch weiter ausgeliefert zu sein, denn er hasste es von Bakura bloß gestellt zu werden, lenkte er geschickt vom Thema ab.

"Sag mal, wie komme ich hier eigentlich her? Ich wüsste nicht, dass ich mein Ziel von alleine erreicht hätte."

"Duke hat dich in einer Seitengasse gefunden und hergebracht."

"Was hatte der bei dem Wetter dort zu suchen?"

"Er war für mich dort mit einem Dealer verabredet. Na ja, dass ging ja dann wohl nicht. Er wird's heute erledigen."

"Meinst du Boduka?" Sein Kopf schmerzte und so legte er eine Hand auf seine Stirn

"Ja. Aber nun mal was ganz anderes, Süßer. Was ist gestern vorgefallen? Wer hat dich so fertig gemacht. Ich habe dich noch nie so gesehen." Der Weißhaarige holte ein Packung Zigaretten aus seiner Jacke und zündete sich eine an. Langsam blies er den Rauch aus und wartete einige Momente auf die Antwort des anderen.

"Was ist? Was war denn nun?"

Maliks Augenlider schlossen sich leicht.

"Man, ich habe mit jemanden gekämpft. Nur zwei Messer, er und ich. Das war alles."

"Seit wann bist du denn fair? Und wie konnte der Typ dich so zurichten? Du lässt dich nicht so leicht abstechen."

"Wer sagt, dass ich fair war? Ich habe ihn abgeknallt. Aber, nun ja, der Typ war gut und verdammt schnell. Hätte sich gut bei uns gemacht. Nun, jetzt ist er tot." Er öffnete seine Augen wieder ganz und setzte sich aufrecht in das Bett. Dass dieser Akt mit starken Schmerzen verbunden war, ließ er sich nicht anmerken.

"Und wer war das?"

"Was weiß ich. Jedenfalls keiner von den anderen Clans. Ich glaube es war ein Auftragskiller, der von Surako geschickt wurde."

"Hm, möglich. Aber ist jetzt auch egal. Ruh dich aus, ich habe nämlich noch was mit dir vor!" Ein heimtückisches Grinsen legte sich auf Bakuras Gesicht. Er drückte seine Zigarette in dem Aschenbecher aus, der auf dem Nachttisch stand und beugte sich abermals zu Malik herunter.

"Aber es wird dich nicht allzuviel an Kraft kosten. Keine Sorge, ich tue dir doch nie im Leben weh...."

Er küsste den Ägypter leidenschaftlich, ehe er aufstand und den Raum verließ.

//Ja, das weiß ich. Ansonsten wäre ich nicht hier.....// Er musste grinsen. Ihre Beziehung dauerte schon seit der Schulzeit und siel liebten sich immer noch so innig wie damals. Doch störte es keinen von beiden, dass der jeweils andere fremdging.
 

~~~***~~~
 

Fortsetzung folgt...
 

[1] Warum gerade ein Mercedes??

[2] Ist lateinisch und heißt "Buße, Strafe". Ich fand, dass das so schön zu ihm passte.

[3] Mein Englisch ist grausam, also bitte verzeiht...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-04-23T08:02:58+00:00 23.04.2005 10:02
das ist ja sooooo cool.
du must unbedingt weiter schreiben.
Bitte!
(^-^)/
Von: abgemeldet
2005-01-30T10:02:53+00:00 30.01.2005 11:02
Ich fands total cool wieder^^ Auch wenns manchmal ein bissal verwirrend war. Aber egal. Schreib schnell weiter^^


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