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Yugi-Oh! A Vampires Life

von

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Vermutungen

So, jetzt gehts los. Hab mir viel Zeit mit der Einführung von Chiyo gemacht, die ja ihre eigene Geschichte hat. Das Problem ist nur, dass viel von ihrer Vergangenheit (noch) im Dunklen ist. Aber lest selbst.

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~1~
 

Düster klangen die Glocken durch die Stadt. Bald würde es hell werden. Eine Gestalt in einem langen schwarzen Ledermantel schritt durch dunkle Gassen und hielt plötzlich inne. Vor ihr lag ein Körper, reglos im Schatten, den die Laterne warf. Die Gestalt blickte auf den Körper hinunter, runzelte die Stirn. Einige Sekunden verharrte sie so, dann wandte sie sich ab und ging weiter. Der Mantel streifte das fahle Gesicht des Toten.
 

Chiyo schreckte hoch. Die Sonne strahlte hell in ihr Zimmer, und erst jetzt bemerkte sie das nervtötende Klingeln des Weckers. Angewidert schlug sie darauf, und endlich verstummte das Gerät. Sie wunderte sich kurz, warum er immer noch funktionierte, schließlich malträtierte sie ihn jeden Tag so. Seufzend stand sie auf und schlufte ins Bad, wo sie einen kurzen Blick in den Spiegel warf. Sie sah das gleiche Bild wie jeden Tag, tiefe, dunkle Augenringe verunstalteten das ansonsten schöne Gesicht. Und so wie sie aussah, fühlte sie sich auch - auch wie jeden Tag. Während sie das kalte Wasser aufdrehte, gähnte sie herzhaft. Morgens war sie nie richtig wach, als hätte sie die ganze Nacht durchgemacht, und hätte kaum Schlaf bekommen. Sie klatschte sich das eiskalte Wasser ins Gesicht, was zumindest eine kurzfristige Linderung bewirkte. Den Rest würden die heiss-kalten Wechselduschen bewirken - zumindest bis zur großen Pause in der Schule, wo ihr dann ein Kaffee weiterhelfen würde.

Chiyo lebte seit einigen Monaten alleine in der kleinen Wohnung, seit ihre Eltern gestorben waren. Ein schrecklicher Unfall hatte ihr bisher beschauliches Leben zerstört, dennoch hatte sie seither keine einzige Träne vergossen. Es war, als wäre sie in ihren Gefühlen erstarrt. Doch das zuständige Jugendamt hatte sie für so selbständig befunden, dass man sie alleine leben ließ. Nur einmal in der Woche sah ein Betreuer vorbei und sah nach dem Rechten. Die Therapie besuchte Chiyo schon lange nicht mehr, gebracht hatte sie nichts.

Chiyo hatte nie viele Schulfreunde gehabt, daran hatte sich auch jetzt nichts geändert. Sie war schon immer sehr zurückgezogen und still gewesen.

Mit einem Handtuchturban auf dem Kopf und eingehüllt in ihren Frottebademantel ging sie in die Küche, wo sie sich ein kleines Frühstück bereitete und auch ihre Lunchbox füllte. Dann schlüpfte sie in ihre Schuluniform, trocknete ihre Haare, und verdeckte die Augenringe mit Make-up. Eigentlich war es ja nicht erlaubt, sich zu schminken, doch das Make-up, dass sie auftrug, war kaum zu erkennen. Und gegen ihre bleiche Haut konnte sie eh nicht viel tun.

Pünktlich verliess sie die Wohnung und machte sich auf den Weg zur Schule. Wie jeden morgen kam sie an dem kleine Spieleladen vorbei, in dem ihr Klassenkamerad Yuugi mit seinem Bruder wohnte. Zumindest sagte er, dass der ihm sehr ähnlich sehende Junge sein Zwillingsbruder sei. Yami war ein wenig größer als Yuugi und wirkte erwachsener.

Als Chiyo ankam, öffnete sich auch schon die Tür, und die beiden traten heraus. Yuugi wechselte noch ein paar Worte mit seinem Großvater, währen Yami Chiyo zunickte. Die nickte zurück, hielt sich aber nicht lange mit den beiden auf. Sie ging ihren Schulweg jeden Tag alleine.
 

Ryou packte gerade die Lunchbox für sich und seinen Ex-Yami, der scheinbar immer noch schlief. Doch der weisshaarige Junge traute sich nicht so recht, noch mal Bakura rufen. Morgens war er immer ziemlich schlecht gelaunt, besonders in der letzten Zeit. Irgendwas beschäftigte ihn, doch seinem früheren Hikari sagte er selbstverständlich nichts. Ryou konnte froh sein, dass Bakura seine sadistische Ader nicht immer an ihm ausliess. Während er die Lunchbox zuklappte, hörte er die Toilettenspülung. (Anmerkung der Autorin: Ja, auch ein Ex-Yami muss mal aufs Klo ^^) Erleichtert packte Ryou die Boxen in die Schultaschen und goss Kaffee für Bakura ein. Bei ihm und Bakura war der Fall ähnlich wie bei Chiyo, wobei Ryous Vater nicht tot war, sondern sich die meiste Zeit in Ägypten aufhielt. Er war Archäologe, und hatte seinem Sohn schon einige wertvolle Geschenke mitgebracht. Unter anderem auch den Milleniumsring, dem er seinen Yami verdankte. Mittlerweile hatten die Yamis jedoch durch ein altes Ritual eigene Körper erhalten, so kam es, dass Ryou jetzt so was wie einen älteren Bruder hatte. Zumindest war das die offizielle Version.

Nach dem Frühstück scheuchte Bakura seinen Ex-Hikari in die Schule. Das war eines der wenigen Dinge, die dem ehemaligen Geist des Ringes am Schulalltag gefielen.
 

Chiyo war kurz eingenickt, doch das Klingeln zur großen Pause weckte sie wieder. Sie war froh, dass der Lehrer das nicht bemerkt hatte. Während sie sich zur Kantine drängelte, dachte sie nach. In der kurzen Zeit ihres Nickerchens hatte sie undeutliche, aber ziemlich unangenehme Traumbilder gesehen. Sie verblassten zwar jetzt, aber sie hinterließen ein starkes Gefühl. Ein Gefühl von Schuld, wie sich Chiyo verwirrt eingestand.

Mit ihrem Kaffee zog sie sich in eine dunkle Ecke bei den Spinden zurück.

"Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht mit mir", murmelte sie leise vor sich hin.

"Da könntest du recht haben", erwiderte eine dunkle Stimme. Chiyo schrak hoch und sah einen weisshaarigen Typen vor sich. Bakura..., der große Bruder von Ryou. Ein wenig Angst hatte Chiyo schon vor ihm, er war als Schläger bekannt, und auch sonst kein so netter Zeitgenosse. Am meisten hatte sein Bruder darunter zu leiden, dennoch war Chiyo froh, dass er sie bisher in Ruhe gelassen hatte. Das schien sich jetzt geändert zu haben.

"W-was machst du hier?" stammelte sie und hätte sich am liebsten für diesen dummen Kommentar geohrfeigt. Erstaunt stellte sie fest, dass er sie irgendwie faszinierte.

"Ich glaube kaum, dass es eine Regel gibt, die mir das Hiersein verbietet, und wenn doch, werde ich sie mit Freuden brechen", erwiderte er mit einem hinterhältigen Grinsen, das Chiyo veranlasste, ein wenig nach hinten zu rücken. Sie stieß jedoch gegen die Wand, und fühlte sich hilflos ausgeliefert. Gleichzeitig spürte, wie sich etwas in ihr regte. Etwas, das scheinbar nicht wollte, dass sie hilflos war und sich so fühlte.

Sie bemühte sich um einen entschlosseneren Gesichtsausdruck, was Bakura scheinbar belustigte.

"Wie kommst du eigentlich darauf?" fragte sie ihn beinahe angriffslustig.

"Was denn? Das mit dir etwas nicht stimmt? Ich habe gute Ohren, vor allem wenn jemand Selbstgespräche führt", erklärte er lachend. Chiyo lief knallrot an. So laut war sie ja gar nicht gewesen - oder doch?

Bakura lachte noch mehr. "Rot steht dir" meinte er grinsend. "Vor allem, weil es durch deine bleiche Haut noch deutlicher zur Geltung kommt!"

Das reichte Chiyo. "Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein!", fuhr sie ihn an und trat einen Schritt auf ihn zu.

"Interessant", murmelte Bakura, ohne sonderlich überrascht über Chiyos Ausbruch zu sein.

"Könntest du deinen Mund noch mal so weit aufreissen?" fragte er, mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.

Chiyos Kinnlade klappte nach unten. Was sollte das jetzt werden? Jedenfalls war das hier für sie kein günstiger Ort, was auch immer geschehen mochte. Wobei sie an so was gar nicht denken wollte.

"Du hast sie ja nicht mehr alle", grummelte Chiyo und wollte sich an ihm vorbeischieben.

Doch Bakura hielt sie zurück. "Nicht so hastig, meine Liebe." Er packte sie an den Schultern. "So sprichst du nicht mit mir!" Er drückte sie wieder an die Wand zurück. Als er in ihre weit aufgerissene Augen sah, wurde ihm klar, wovor sie sich fürchtete. Wieder lachte er. "Glaubst du wirklich, ich will DAS von dir? Noch dazu hier in der Schule", fügte er in einem gespielten, entrüsteten Ton hinzu. Was dazu führte, das Chiyo gleich noch mal knallrot anlief. Was denn dann, fragte sie sich verzweifelt.

Jetzt fuhr Bakuras Hand zu ihrem Kinn und hob es hoch. Chiyo versteifte sich, während sie einen Fuss leicht anhob. "Wage es nicht", drohte sie leise. Bakura ignorierte es. Er schob ihr Kinn nach unten, so dass sie ihren Mund öffnen musste.

Sie fühlte sich versucht, in seinen Finger zu beissen. Doch dann erstarrte sie, Bilder von Blut und abgebissenen Fingern marterten ihr Gehirn.

Bakura führte indessen seine Untersuchung ungerührt fort. Er starrte unverhohlen in ihren Mund, und Chiyo kam sich auf einmal wie ein Pferd vor, das verkauft werden sollte. Das war zuviel. Mit einer Bewegung, die sie in der Schnelligkeit ziemlich überraschte, packte sie sein Handgelenk und drückte es fort.

"Sag mal, was wird das hier?" fragte sie empört. "Wenn du irgendwelche Neigungen hast, leb sie gefälligst nicht an mir aus!"

"Nun hab dich nicht so, ich war doch sowieso schon fertig:" Bakura trat zurück und gab sie somit frei.

"Dann verrat mir endlich, was das sollte!" Chiyo konnte sich kaum noch beherrschen, aber gleichzeitig schämte sie sich, als hätte er "es" wirklich getan.

"Also gut, wenn du so neugierig bist", meinte Bakura widerwillig. "Ich habe nur etwas nachgesehen."

"Etwas nachgesehen? Das habe ich gemerkt!" grummelte Chiyo. "Aber was....?"

"Ist nicht wichtig, ich habe mich getäuscht", erklärte Bakura und wandte sich ab.

Jetzt verstand Chiyo gar nichts mehr. Sie konnte nur noch verständnislos denn Kopf schütteln.

"Lass mich bloss in Ruhe", sagte sie, immer noch wütend, aber es klang trotzdem hilflos.

"Kannst du gerne haben", war die Antwort, bevor Bakura um die Ecke verschwand und eine verstörte Chiyo zurückliess.

"Verdammter Mist!" fluchte sie, als sie einen Schluck von ihrem Kaffee trank, und feststellte, dass er kalt war. Was sollte es, kalter Kaffee macht schön, sagt man, und trank ihn mit einem Zug leer. Dabei verzog sie das Gesicht.
 

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Soooo, ihr habt der erste Kapitel überstanden XDDDD. Ich musste selber blöd glotzen, so fies wollte ich meinen heissgeliebten Bakura ja eigentlich nicht. Aber meine Geschichten kriegen immer so ein komisches Eigenleben *pfeif*

Was ich noch anmerken will: Ich habe gewisse Begebenheiten aus anderen FF's übernommen. So zum Beispiel das Ritual, das Ishizu ausgeführt hatte, um den Yamis einen eigenen Körper zu geben. Ryous und Bakuras Haus findet sich so auch in vielen Geschichten wieder, mir hat das einfach gefallen. Wenn jemand was dagegen hat, hat er im schlimmsten Falle Pech gehabt *eg*

Also bis zum nächsten Mal!

dat Chiyo



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-05-12T10:59:00+00:00 12.05.2005 12:59
cool! ich mag deine geschichte. sie ist mal etwas anderes. chiyo ist ein vampir und wenn in ihr das tier erwacht ist dann mordet sie, oder? und am nächsten tag erinnert sie sich nicht mehr daran. und bakura hat ihr gebiss auf frangzähne überprüft stimmts? ich spiele so gerne sherlock holmes. ^^
Serin


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